Neue Kräfte für die FC Bayern Frauen
Wir schauen auf Leah Galton, Laura Georges und Wang Fei, die im Winter zu den Bayern gestoßen sind. Aber auch auf die zwei Zugänge vom SC Freiburg, die erst im Sommer in München erwartet werden.
Leah Galton
Zum 1. Januar 2018 verpflichteten die FCB-Frauen Leah Galton vom 2007 gegründeten US Klub Sky Blue FC in New Jersey. Sie wechselt somit vom Yurcak Field zum Grünwalder Stadion. Die 23-jährige Flügelspielerin soll unter Trainer Thomas Wörle frischen Wind auf die Außenbahnen bringen. In der 170 cm großen englischen Nationalspielerin sieht Bayern-Trainer Tom Wörle eine “technisch-versierte, athletische und torgefährliche Spielerin”.
Mit dem Sky Blue FC spielte Galton von 2016 in der National Women‘s Soccer League (NWSL), der höchsten Liga im Frauenfußball der USA. Unter Trainer David Hodgson bestritt sie 14 Punktspiele und erzielte drei Tore.
Für die U17-Nationalmannschaft debütierte Leah Galton am 12. Oktober 2009 im Alter von 16 Jahren im Länderspiel gegen die weißrussische Auswahl. 2011 nahm sie an der U17-Europameisterschaft in der Schweiz teil. Es folgten Einsätze in der U19-Mannschaft gegen Frankreich sowie die Niederlande. Beim U23-Sechs-Nationen-Turnier in La Manga bestritt die in Harrogate Geborene die Spiele gegen die U20-Nationalmannschaft Deutschlands und die U23-Auswahl der USA.
Mit Galton gewinnt der FC Bayern eine offensiv starke Spielerin mit “interessantem Entwicklungspotenzial”. Dennoch wird es nicht leicht für sie, einen Stammplatz zu bekommen. Neben Jovana Damnjanović und Sara Däbritz wird sich Galton auch gegen Verena Faißt und Fridolina Rolfö beweisen müssen.
„Für mich wird mit dem Wechsel zu Bayern München ein Traum war gleichzeitig ist es die größte Herausforderung meiner Karriere. Das Trainingsgelände sowie die Gespräche mit dem Trainer und seinem Team haben mir ein sehr gutes Gefühl vermittelt. Ich denke, dass ich hier die besten Möglichkeiten vorfinde, um mich als Spielerin weiterzuentwickeln. Bayern steht für Erfolg – ich werde mein bestes geben um mit den Mädels Erfolg zu haben.“
Leah Galton zu fcbayern.com
Galtons Vertrag läuft bis zum 30. Juni 2019. Bei den Roten erhält sie die Rückennummer 3.
UPDATE 28.3.2018: Aus persönlichen Gründen bat Leah Galton um die Auflösung Ihres Vertrags; dem kam der Verein nach.
Wang Fei
Nach dem Abgang von Torhüterin Tinja-Riikka Korpela wurde das Torwartteam um Manuela Zinsberger und Jacintha Weimar durch die ehemalige chinesische Nationalkeeperin Wang Fei verstärkt. Die 27-Jährige kommt gebürtig aus Pulandian und ist mit 178 cm einen Zentimeter größer als die derzeitige Stammkeeperin Manuela Zinsberger.
Zuletzt spielte Wang bei Dalian Yifang in China. Doch auch in der Bundesliga sammelte sie bereits Erfahrung. 2015 hütete sie das Tor von Turbine Potsdam. Wang begann 2003 mit dem Fußballspielen – zunächst jedoch nicht im Tor, sondern als Feldspielerin im Mittelfeld und im Sturm. Von 2010 bis 2011 lief sie für den Erstligisten Dalian Shide auf, danach bis 2013 für Liaoning Hongyun. Ende 2014 unterschrieb Wang einen Vertrag bei Turbine Potsdam bis zum 30.06.2016. Nach nur wenigen Monaten verließ sie Potsdam jedoch schon wieder und schloss sich im September 2015 dem französischen Serienmeister Olympique Lyon an. Doch auch dieser Vertrag hatte nicht lange Bestand. Im Januar 2016 ging Wang zurück nach China zu Dalian Yifang.
Mit der chinesischen Nationalmannschaft nahm die Chinesin am Algarve Cup 2013 und 2014 teil und wurde beim Torneio Internacional de Brasília de Futebol Feminino in Brasilien zur besten Torhüterin des Turniers gekürt. Ihre renommierteste Turnierleistung lieferte sie bislang jedoch bei der Weltmeisterschaft in Kanada 2015 ab, wo sie mit China bis ins Viertelfinale vordrang.
„Es ist eine tolle Nachricht für den FC Bayern, dass wir eine Spielerin aus China verpflichten konnten. Die wichtigste Voraussetzung für einen Transfer ist immer die sportliche Qualität und Fei Wang hat die nötige Klasse, um für unser Frauen-Team zu spielen. Zudem wollte sie unbedingt zum FC Bayern kommen. Darüber hinaus freuen wir uns aber natürlich auch über die Möglichkeit, mit Fei Wang noch besser in Kontakt mit den chinesischen Fans zu kommen.“
Laut Jörg Wacker, Vorstand für Internationalisierung und Strategie beim FC Bayern zu fcbayern.com
„Nach dem Abgang unserer langjährigen Nummer eins Tinja-Riikka Korpela wollten wir wieder eine routinierte und gestandene Torhüterin verpflichten. Ich bin froh, dass wir nun mit Fei Wang eine international und auch bundesliga-erfahrene Torhüterin für uns gewinnen konnten.“
Tom Wörle, Trainer FC Bayern Frauen zu fcbayern.com
2015 war Fei Wang bei Turbine Potsdam aktiv, anschließend beim französischen Spitzenteam Olympique Lyon. Zuletzt spielte sie in ihrer Heimatstadt beim chinesischen Meister Dalian Quanjian.
„Der Wechsel zum FC Bayern München macht mich sehr froh. Ich bin dankbar und fühle mich sehr geehrt, dass so ein großer Klub mir sein Vertrauen schenkt. Es war immer mein Traum, einmal das Trikot des FC Bayern zu tragen. Mein Vorbild und meiner Meinung nach der beste Torhüter der Welt spielt dort. Mein Ziel ist es, mich als Torhüterin weiter zu verbessern, und ich bin überzeugt, dass ich das in München am besten kann. Außerdem will ich meiner neuen Mannschaft so gut wie möglich helfen, um die Saisonziele des Klubs zu erreichen. Ich kann es kaum erwarten, meine Teamkolleginnen und das Trainerteam im neuen Jahr kennen zu lernen.“
Wang Fei zu fcbayern.com
Ob Wang Fei ihren Vertrag bis zum Sommer 2019 bei den Bayern erfüllen wird, ist mit Blick auf die bisherige Klubhistorie alles andere als ausgemacht.
Laura Georges
Die FCB Frauen durften neben Leah Galton und Wang Fei auch Laura Georges im Team begrüßen. Die 33-jährige französische Nationalspielerin ist 170 cm groß und stand zuletzt bei ihrem Heimatclub Paris-Saint-Germain unter Vertrag, wo sie 2003 in der ersten Liga debütierte. Zwischenzeitlich machte die Innenverteidigerin auch beim Ligateam des Leistungszentrums des frazösischen Fußballverbands Centre technique national Fernand-Sastre Station, spielte in Boston am College in den USA und lief zwischen 2007 und 2013 in mehr als 100 Spielen für den französischen Giganten Olympique Lyon auf, bevor sie für weitere fünf Jahre zu Paris zurückkehrte.
Sechs Mal gewann Georges die französische Meisterschaft, drei Mal den Pokalsieg. Sechs Mal erreichte sie das Finale der Champions League und gewann den Titel 2011 und 2012 mit Olympique Lyon. Beim Endspiel in München 2012 wurde sie allerdings nicht eingesetzt. Mit Paris unterlag sie im Champions-League-Finale 2015 dem 1. FFC Frankfurt.
Bereits mit 17 Jahren feierte Laura Georges ihr Debüt für die A-Nationalmannschaft, bei der sie bislang knapp 190 Einsätze sammelte und sieben Tore schoss. Schon 2002 stand sie mit der A-Jugend im Endspiel der U19-EM. Seither nahm sie an drei Weltmeisterschaften, vier Europameisterschaften sowie den Olympischen Spielen in London teil und verpasste in 14 WM-Spielen nicht eine Minute.
Seit 2015 ist Georges eine von fünf UEFA-Botschafterinnen des Frauenfußballs. Ihr Vertrag bei den Bayern läuft bis zum 30. Juni 2019. Sie trägt die Rückennummer 5.
Lina Magull
Auch im offensiven Mittelfeld bekommen die Bayern ab der nächsten Saison Verstärkung. Lina Magull wechselt wie zuletzt Sara Däbritz aus dem Breisgau an die Isar. Die gebürtige Dortmunderin unterschrieb einen Dreijahresvertrag bis zum Sommer 2021. Magull ist seit drei Jahren Stammspielerin der deutschen Nationalmannschaft und hat in ihren jungen Jahren bereits die Champions League, den DFB-Pokal und die deutsche Meisterschaft gewonnen.
„Ich bin FC Bayern-Fan seit ich klein bin. Deshalb geht mit der Unterschrift ein Traum für mich in Erfüllung […] Bayern ist für mich ein nächster, wichtiger Schritt: Ich möchte meine Fähigkeiten weiterentwickeln, sowohl fußballerisch als auch athletisch.“
Lina Magull zu fcbayern.com
Thomas Wörle sieht in der 166 cm großen Offensivkraft eine „technisch-versierte, kreative und torgefährliche Mittelfeldspielerin.“
Magull kommt von SC Freiburg, der sie ab der Saison 2015/16 vom Ligakonkurrenten VfL Wolfsburg ausgeliehen hatte und 2017 fest unter Vertrag nahm. Seit 2008 durchlief Sie die Juniorinnen-Auswahl des DFB. 2012 schaffte sie mit dem FSV Gütersloh 2009 den Aufstieg in die Bundesliga. Mit Wolfsburg wurde sie 2013 und 2015 DFB Pokal-Siegerin, holte den Meistertitel 2013 und 2014 und gewann 2013 und 2014 mit den Wölfinnen die Champions League. Zudem wurde sie 2014 U-20-Weltmeisterin.
Seit der Vertragsauflösung von Mana Iwabuchi im letzten Jahr fehlte den Bayern eine Option in der Kreativzentrale. Magull kann ähnlich wie Däbritz und Melanie Leupolz Ideengeberin zwischen den Linien sein, aber auch etwas weiter hinten wie Melanie Behringer das Spiel gestalten. Sie erhöht den Konkurrenzkampf um die Startplätze in der Offensive im Kader enorm.
Laura Benkarth
Nach der Verpflichtung von Wang Fei überraschten die Bayern mit einem weiteren Transfer auf der Torhüterposition. Auch die 173 cm große Keeperin wechselt vom SC Freiburg an die Isar. Die 25-Jährige ist seit der Saison 2012/13 die Nummer 1 im Freiburger Tor und seit 2014 Kapitänin des Teams.
Die gebürtige Breisgauerin absolvierte ihr erstes Länderspiel für die A-Nationalmannschaft 2008 und ist die aktuelle Nummer 2 hinter Almuth Schult im DFB-Team. Sie bringt reichlich Erfahrung im Tor und Erfolge auf nationaler Ebene mit. 2009 wurde Benkarth U-17-Europameisterin, 2010 U-20-Weltmeisterin, 2013 Europameisterin und 2016 Olympiasiegerin.
„Ich sehe das Angebot des FC Bayern als Wertschätzung für meine Leistung. Daher habe ich mich umso mehr gefreut. Für mich war es jetzt an der Zeit, den nächsten Schritt zu gehen. Ich will mich in München so schnell wie möglich in das Team einfinden und mit der Mannschaft Erfolge feiern.“
Laura Benkarth zu fcbayern.com