Goretzka und Kimmich mit Liebesgrüßen aus Moskau

Maurice Trenner 27.10.2020

Der FC Bayern wollte den Schwung aus dem Auftakttriumph gegen Atlético Madrid mitnehmen und durch einen weiteren Sieg die Führung in der Gruppe A ausbauen. Die Münchner reisten mit Rückenwind nach Russland, hatten sie doch in vier der letzten fünf Partien mindestens vier eigene Treffer erzielt. 

Falls ihr es verpasst habt

Die Aufstellungen

Eine milde Rotation bei Trainer Hansi Flick spülte Pavard, Süle, Hernández und Tolisso in die Mannschaft. Dadurch ergab sich vor allem in der Abwehrkette vor Neuer ein frisches Bild. Boateng, Sarr und Davies fehlten hier im Vergleich zum Wochenende.

In der Offensive bildeten Coman, der beim Auftakt gegen Atlético doppelt erfolgreich war, Müller und Tolisso die Dreierreihe. Gnabry, Sané, Costa und Musiala standen als Ersatz auf einer prominent besetzten Bank. Müller bestritt zudem heute sein 545. Pflichtspiel für die Münchner, wodurch er mit Klaus Augenthaler als Bayern-Spieler mit den drittmeisten Einsätzen gleichzog.

Lok-Trainer Marko Nikolić stellte seine Mannschaft passend zu den rot-grünen Trikots und der kalten Jahreszeit in einem kompakten 4-5-1-Tannenbaum-System auf. Die Moskauer Mannschaft, die vor wenigen Jahren noch der Karrierezielbahnhof für internationale Spieler der Klasse von Höwedes, Ivanović und Farfan war, bestand auch an diesem Dienstagabend größtenteils aus Spielern, die bereits auf der anderen Seite der 30 angekommen waren. Dem etwas versierteren Leser waren sicherlich die Namen Ćorluka, Krychowiak und Smolov sowie der zu Beginn auf der Bank sitzende Eder ein Begriff.

Die erste Halbzeit

Das Spiel war keine drei Minuten alt, da hatte Smolov die erste Chance für die Hausherren. Der Stürmer kam aus fünf Metern komplett frei zum Kopfball. Doch Neuer war auf dem Posten. Bayern hatte anfänglich seine Mühe das Spiel zu beruhigen. Nach einer ersten Ecke wurde Lewandowski von einem Abpraller überrascht und konnte nicht verwandeln.

Wie es besser geht, zeigten die Münchner kurz später. Tolisso verlagerte auf die rechte Seite, wo Pavard den Ball direkt hoch in die Mitte legte. Dort stand einmal mehr Goretzka und köpfte ein (14.). Der plötzliche Tempowechsel fungierte als Dosenöffner.

Auch nach dem Gegentor blieb Lokomotive bei seinem Matchplan und lauerte auf Fehler der Münchner, um in Umschaltsituationen die Gäste ins Schwimmen zu bekommen. Doch diesen Gefallen tat ihnen der Triple-Sieger nicht. In einer nahezu exakten Kopie des Führungstreffers vergab Coman die beste Chance dieser Phase (24.).

Bis zur Pause fehlte den Münchnern die Präzision in ihren Bällen. Auf der anderen Seite kam Moskau zu einigen Halbchancen. Schlussendlich wurden jedoch mit der knappen Führung die Seiten gewechselt. 

Die zweite Halbzeit

Etwas überraschend wechselte Flick bereits zur Halbzeit doppelt. Gnabry und Martínez ersetzten Müller und Goretzka. Dadurch agierte Bayern nun im vertrauten 4-3-3 mit stärkerem Flügelfokus.

Den Münchnern gehörte auch die erste Chance der zweiten Hälfte. Erneut war es ein Seitenwechsel, dieses Mal verpasste Kimmich in der Mitte die Vorentscheidung (57.). Mit viel Ballbesitz aber ohne den allerletzten Druck pressten die Bayern in der Folge auf das Tor. Einen Elfmeter nach Foul von Kulikov an Lewandowski nahm der VAR zurück (64.).

Moskau hingegen war nicht ungefährlich. Neuer musste gegen Ignatjev retten (68.). Die Gefahr einer knappen 1:0-Führung. Und nach einer Großchance durch Coman trat eben jener Worst Case ein. Zé Luis wurde im Rücken von Hernández geschickt und legte in die Mitte, wo Miranchuk ohne Gegenwehr einschießen konnte (70.).

Bereits vor dem Gegentreffer hatte Flick Costa für Coman gebracht. Doch die Chancen blieben vorerst aus. Vielmehr hätte Zé Luis bei einem Konter sogar die Führung einleiten können, doch er verpasste den Pass in die Mitte. Immer wieder wurde es nach langen Bällen hinter die Münchner Abwehrkette gefährlich.

Doch ist das Spiel einmal zu schwer, kommt von irgendwo ein Kimmich her. Der Sechser mit der neu gefundenen Torgefahr traf aus dem Nichts per Fernschuss zur erneuten Führung (79.). Dass dies jedoch noch lange nicht die volle Miete ist, zeigte eine weitere Konterchance von Lok nur eine Minute später.

Nach weiteren zehn zittrigen Minuten war dann allerdings Schluss. Die Münchner gewinnen auch das zweite Spiel in der Gruppenphase und damit die 13. Partie in Folge in der Königsklasse. Ein unangenehmes Spiel, aber auch ein Arbeitssieg und Charaktertest, den die Bayern dank eines unwiderstehlichen Kimmich gewinnen.

Dinge, die auffielen

1. Das gesunde Maß an Rotation

Das Spiel in Moskau war der Auftakt zu einem kleinen Roadtrip für den Rekordmeister. Insgesamt vier Spiele in Folge bestreiten die Bayern nun auswärts mit dem Duell gegen Dortmund als finales Bonbon. Dementsprechend war die Devise, sich die Kräfte gut einzuteilen. Speziell in dieser durch Corona zusätzlich angespannten Lage.

Daher mögen die Veränderungen der Startelf von Flick dem ein oder anderen vor dieser Partie etwas zu moderat erschienen haben. Gerade Müller, Goretzka, Coman oder Alaba hätte eine Pause gut zu Gesicht gestanden. Doch Flick blieb sich mit seinen verhaltenen Wechseln treu. Stattdessen wollte der Triple-Trainer den Rhythmus seiner Mannschaft nicht stören, sondern setzte auf Wechsel nach der Pause. Somit bekamen Goretzka und Müller doch ihre verdiente Pause. 

Besonders in diesen englischen Wochen sollte man als Fan der Münchner dem unaufgeregten Kadermanager Flick wohl fast blind vertrauen

2. Seitenverlagerung als Schlüssel

Man musste kein Takitkfuchs sein, um zu erkennen, dass sich die Münchner ein Muster überlegt hatten und im Spiel immer wieder zurecht legten. Auf Höhe der Strafraumkante spielten sich zwei, drei Münchner im linken Halbraum den Ball zu, um dann mit einer Seitenverlagerung auf die verwaiste rechte Seite das Tempo zu verschärfen. Dort war vor allem Lok-Verteidiger Rybus heillos mit der Situation überfordert, konnten sich doch Pavard oder Müller regelmäßig in seinem Rücken freilaufen.

Die Rechtsaußen spielten dann direkt in den Rücken der unsortierten Abwehr. Goretzka traf so zum 1:0, Coman hatte kurz später so die Chance zum Nachlegen und Tolisso wäre beinahe auf diese Weise ein Treffer gelungen.

3. Hinter Javi geht die Sonne unter

Lange Bälle hinter die Münchner Abwehrkette bleiben weiterhin die Achillesferse des Titelverteidigers.  Besonders in der zweiten Hälfte nach der Hereinnahme von Javi Martínez offenbarte sich diese Schwachstelle erneut. Allzu oft schaffte man es nicht bei den langen, hohen Bällen der Moskauer in die Zweikämpfe zu kommen, so dass diese den Ball abtropfen und dann lang hinter die Münchner Kette spielen konnten.

Die bayerische Verteidigung war dann zu unsortiert und oft auch schlichtweg zu langsam. Erneut war es alleine dem Unvermögen von Moskau diese Situationen besser auszuspielen zu verdanken, dass dieses Verhalten nicht bestraft wurde. Gerade die zentrale Kombi aus Alaba, Süle und Martínez hatte schon bessere Spiele in Sachen Abstimmung und Zweikampfverhalten.

Und doch kann man den Fehler auch weiter vorne ausmachen. Nach der Auswechslung von Müller fehlte das konzentrierte hohe Pressing, um die kontrollierten langen Bälle der Hausherren zu unterbinden. 

4. Das Trio Müller, Goretzka und Tolisso

Das Mittelfeld mit Müller, Goretzka und Tolisso hatte zuletzt zu gut funktioniert, um es nicht erneut aufzustellen. Heute sah man jedoch gegen einen defensiven Gegner auch die Limitierung dieses Trios. Alle drei zeichnet ihre Stärke ohne Ball aus. Wie beispielsweise ihre Laufwege, die gegnerische Verteidigungen stets im Ungewissen halten, oder das überraschende Nachrücken in den Strafraum. 

Allerdings sind alle drei kein Ballmagnet. Das offensive Kombinationsspiel litt sichtlich unter dem Fehlen eines weiteren Kreativspielers oder Passverteilers. Ohne Müller als hängende Spitze ergaben sich für Lewandowski nicht die gewohnten Räume. Ohne Gnabry oder Sané auf dem Flügel verwaiste die rechte Seite fast komplett. Gegen eine kompakte Defensive kann dies dann so aussehen wie in der ersten Halbzeit heute.

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  1. Dienstagabend in Moskau. Mit Heimfans. Abgemüht und 3 Punkte geholt.

    Passt.

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    1. Es war zwar nicht so kalt und nicht so regnerisch, aber sonst alles wie in Stoke.
      Von daher Mund abputzen, Punkte mitnehmen und gut ist.
      Ansonsten glaube ich nicht, dass man aus diesem Spiel große Schlüsse ziehen kann.

      Was vielleicht nur auffällig war, jeder Wechsel war ein deutliches Downgrade. Und bei aller Liebe, das mit Javi wird allmählich schwierig. Das wirkt teilweise schon regelrecht unbeholfen.

      Kimmich vergibt zwar die Entscheidung, die uns einiges erspart hätte, aber ansonsten im Boss-Mode. Und dann macht er doch das Ding. So muss das sein.
      Tolisso kannst du mittlerweile wirklich bringen.
      Hernandez sehr fleißig, geht jeden Angriff mit. Was mir allerdings gar nicht gefällt ist, dass er nach jedem Foul einen auf Atletico-Dramaqueen macht, mit dementsprechenden Brüllen, Wälzen und was alles noch dazu gehört. Mag man clever nennen, ich könnte gut und gerne drauf verzichten.

  2. Solche Spiele hießen früher Arbeitssiege. Ein bestandener Charaktertest für die Mannschaft. Kompliment an Joshua Kimmich – er zeigt immer wieder, dass der unbedingte Wille Spiele gewinnen kann.

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Der Anti-Reus. :>

    2. Die heißen auch heute noch so!

  3. Früher war das ein normaler Arbeitssieg. Heute auch. Letztes Jahr hätte man fehlendes In-Game-Coaching bemängelt. Jeder Angriff von Moskau lief in den ersten 59 Minuten über die Hernandez Seite. Warum reagiert der Triple- bzw. Quadruple Hansi nicht darauf?

  4. Pflichtsieg.
    Weiter gehts :)

  5. Tja. Heute wird wohl der nächste Lockdown für November angekündigt. Das dürfte es dann erst mal wieder gewesen sein mit Fussball.
    Ich kann mir nicht vorstellen dass weiter gespielt werden darf, wenn Restaurants, Kinos etc. wieder dicht gemacht und auch Sportstätten geschlossen werden.

  6. Natürlich wird weiter Fußball gespielt. Dank einem Hygienekonzept das funktioniert.
    Nur wegen ein paar Trotteln die meinen machen zu dürfen was man will wird nicht die Gesellschaft Spirt und Wirtschaft lahmgelegt.
    Das wollen nur die Feinde der Demokratie!

  7. OT: Neben dem Sport hat auch die Gastronomie in den letzten 5 Monaten bewiesen, dass Hygienekonzepte funktionieren. Dennoch wird man hier wohl ohne jede Differenzierung schließen. Dito im Kulturbetrieb.

    Schade für alle Betroffenen und auch das Publikum, dass hier ohne Abwägen von Sinn und Unsinn Entscheidungen getroffen werden.

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Die Crux ist doch, dass jeder Wirtschaftsbereich sagt: Unser Hygienekonzept funktioniert, schaut bitte woanders. Wenn es danach geht, kann man nirgendwo intervenieren und alles bleibt so wie es ist, inkl. exponentiellem Wachstum. Irgendetwas muss man also machen, wenn man die Entwicklung nicht hinnehmen will.
      Das Problem mit vielen Infektionen ist, dass man außerhalb des relativ einfach nachzuhaltenden privaten Bereichs die Infektionsketten einfach nicht nachweisen kann, weil es unmöglich ist zu sagen, dass ich meine (fiktive) Infektion aus der U-Bahn, dem Restaurant, dem Friseursalon oder dem Supermarkt habe, die ich alle binnen drei Tagen besucht habe. Also ist dort der Infektionsgrund offiziell “unbekannt”, die von meiner Freundin, die ich angesteckt habe, aber dann “privates Umfeld”. Nahverkehrsbetrieb, Restaurant, Friseur und Supermarkt werden alle sagen: Guck mal, keine Infektion bei uns, Konzept funktioniert!

      Letztlich ist es so, und das wird auch sehr vernehmbar öffentlich abgewogen, dass man Mobilitäts- und Kontaktverhalten durch politische Steuerung verringern muss. Freiwillig machen die Leute es offensichtlich nicht. Also muss man schauen: Was sind notwendige, oder hinnehmbare Kontakte: Bildungseinrichtungen z.B. haben da nach den schlechten Erfahrungen aus dem Frühjahr Priorität. Nahverkehr muss man auch aufrechterhalten, damit Leute, die nicht im home office sind, zu ihrer Arbeit, Schüler zur Schule kommen können, usw. Kontakte im gastronomischen Bereich hingegen sind halt nicht notwendig, ebenso wenig Besuche von Fußballspielen oder Urlaubsreisen. Das ist natürlich Mist für die betroffenen Wirtschaftsbereiche, alles andere wäre aber noch viel größerer Mist für die gesamte Gesellschaft inkl. der speziellen Wirtschaftsbereiche. Ich sehe jedenfalls in den Diskussionen sehr viel Sinn und Verstand.

      1. Ist zwar OT, aber trotzdem: Endlich mal einer, der meine Argumentation gegen die ständige Darstellung “der größte Teil der Infektionen findet im Haushalt statt” teilt! Ist doch aus den von dir genannten Gründen klar, dass die meisten “nachvollziehbaren” Infektionen im häusliche Umfeld passieren.

        Ich finde, es ist gerade das Abwägen zwischen Pest und Cholera. Den kurzfristigen Schaden (überlastetes Gesundheitssystem mit vielen Toten) vs. mittel- bis langfristigen Schaden, psychisch, wirtschaftlich und für die Gesellschaft, da strenge Maßnahmen natürlich den sorry, Verrückten, die gegen das Corona- oder Merkel”Regime” protestieren, in die Karten spielen bzw. Zulauf verschaffen. Haben wir dann bald eine Spaltung der Gesellschaft? Verschärft sich die Radikalisierung?…

      2. +1,bei angegeben75% nicht nachverfolgbaren Kontakten kann auch keiner mehr behaupten dass sein Hygienekonzept funktioniert. Man weiß es schlicht und ergreifend einfach nicht

      3. Das ist das Problem – getreu dem alten Spruch: halt mal die Hand an die Kreissäge und sage, welcher Zacken dich geschnitten hat.
        Und dann noch das Problem der Zeitverzögerung.
        Der Gesunde geht zum Essen, zum Geburtstag oder wohin auch immer, weil sonst ging er ja nicht.
        Und zwei Tage später erfährt er, dass Kontakt hatte – ohne es zu wissen – und dann erfährt er, dass er positiv ist.
        Und zu wem hatte er in den letzten Tagen Kontakt?
        Im WDR haben sie gestern das Beispiel einer “kleinen Hochzeit” gebracht, wo einer der Gäste im Nachhinein positiv getestet wurde. Innerhalb von 48 Stunden waren die bei einem nachverfolgten Personenkreis von über 1.500 Personen.
        Alles noch kein Problem – aber ein Problem wird es, wenn die ersten Krankenhäuser melden: nichts geht mehr.
        Oder wenn – wie in Belgien – infizierte Ärzte und Pfleger weiterarbeiten, weil eben sonst keiner arbeitet.

        Wenn die Ersten ihre nahen Angehörigen nicht mehr in den Krankenhäusern unterbringen können, weil es keinen Platz mehr gibt, dann wird es ernst.

  8. OT: Die Anzeichen zur Gründung einer Superliga verdichten sich, was haltet Ihr davon, bzw. weiß wer konkreteres zu den Plänen?

  9. Dass die Angelegenheit gegen Lokomotive Moskau heikler wurde als (wahrscheinlich) von vielen angenommen, lag auch an den verpassten Tormöglichkeiten der Bayern (2x Coman, Kimmich), aber nicht nur daran. Denn wenn dieses Spiel Flick Erkenntnisse liefert, dann eventuell auch darüber, dass er bei Wechseln und Rotation bestimmte Regeln der Kombinatorik berücksichtigen muss. So z.B. niemals gleichzeitig Müller und Goretzka bei engen Spielständen herunterzunehmen, und Kimmich möglichst nie, außer man führt mit mindestens drei Toren Vorsprung kurz vor Schluss. Ähnliches gilt für Lewa. Die tragende Achse im Bayern-Spiel lautet: Neuer-Kimmich-Goretzka-Müller-Lewandowski. Sie darf nicht allzusehr geschwächt werden, sonst gehen Spielstrukturen relativ schnell verloren – und genau darin liegt für Flick die Crux bei diesem eng getakteten Spielplan. Ich hoffe, das klingt nicht überkritisch, sondern eher realistisch. Ob, und wie es mit den nationalen und internationalen Wettbewerben weitergeht, kann man im Moment natürlich schlecht vorhersehen, eine erneute Unterbrechung des Spielbetriebs ist jedenfalls nicht ausgeschlossen.

    Antwortsymbol9 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Müller und Goretzka mussten wegen muskulärer Probleme runter.
      Das war quasi alternativlos.

    2. Ich weiß, das war auch keine Kritik oder ein Vorwurf an Flick, sondern eher eine “wenn…dann”-Reflexion der Konsequenzen und Risiken allgemeinerer Natur. Hätte vielleicht ein: “wenn möglich” zu der Aussage mit Müller/Goretzka hinzufügen sollen.

    3. Mich hat eher verwundert, dass Müller schon wieder von Anfang an gespielt hat. Das war jetzt sein fünfter Startelfeinsatz in 12 Tagen. Und wenn ich dann höre, er hat schon die ganze Woche muskuläre Beschwerden, ist das schon ein Hochziehen der Augenbraue wert.

    4. Deine Achsen-Theorie ist nachvollziehbar, aber problematischerweise gehört das ganze Mittelfeld dazu – darf dort denn niemals gewechselt werden? Könntest du nicht einen Mittelfeldmann gegen einen Abwehrspieler austauschen, damit Hansi Flick realistische Wechseloptionen bekommt?

      Nebenbei gefragt: Was sagt Alaba zu deiner Theorie?

      1. @Alain Sutter: Normalerweise würde man Alaba in dieser Aufreihung erwarten, und natürlich wäre es auch eine Möglichkeit, ihn ins Mittelfeld vorzuziehen. Mit der Verletzung von Davies ist allerdings die wahrscheinlichkeit etwas größer, dass er wieder als Linksverteidiger agieren muss, auch wenn Flick angedeutet hat, dass man sich im U23-Bereich umschauen muss nach Alternativen. – Ich mag Alaba, wünsche mir, dass er uns erhalten bleibt (auch wenn neueste Meldungen da wenig Hoffnung machen), aber halte ihn andererseits auch nicht für ganz so unverzichtbar wie die Genannten. Und natürlich “darf” nicht nur, sondern “muss” auch im Mittelfeld gewechselt werden, fand nur gestern den Bruch, nachdem Müller und Goretzka draußen waren, beides laufstarke Aktivposten, recht eklatant. Daher habe ich es etwas überspitzt formuliert. Bin sehr gespannt, wie Flick die Sache angehen wird.

      2. Ich würde mal fragen: Was sagt Flick zu der Theorie?
        Erst einmal würde er die Achsentheorie sicher bestätigen. Er würde allerdings wahrscheinlich statt Goretzka eher Alaba setzen.
        Neuer, Alaba, Kimmich, Müller, Lewy, das sind die Spieler, die bei ihm offensichtlich fix gesetzt sind und die er anscheinend nur ziemlich ungern mal draußen lässt. Das hat den Charme, dass er mit diesen Spielern auch gleich die komplette Zentrale von vorne bis hinten abdeckt. Und außer Lewy, sind das die kommunikativ stärksten Spieler, die die anderen anleiten, anfeuern etc.

        Wie wichtig ihm das zu sein scheint, zeigen gerade die Äußerungen nach der Davies-Verletzung, dass man kreative Lösungsmöglichkeiten finden müsse. Spontan hätte doch jeder an eine Rotation Alaba/Hernandez gedacht. Gerade da für Alaba noch andere IV zur Verfügung stünden. Das klingt allerdings keineswegs kreativ, sondern simpel und naheliegend. Also scheint er in die Richtung gar nicht zu denken.
        So viel dann dazu, wie wichtig ihm seine zentrale Achse zu sein scheint.

      3. @Jo: Lewy scheint in den letzten Spielen etwas an “Kommunikativität” zugelegt zu haben.

      4. @Jo: Was die Linksverteidigerposition angeht, werden wir sehen, was passiert, wenn Hernández draußen bleibt. Laut SZ sei Alaba verstimmt, weil er nicht die Mittelfeldeinsätze bekommen habe, die ihm angeblich 2017 versprochen worden seien. Allerdings: geht es gegen starke Gegner, und weder Davies noch Hernández sind verfügbar, dann könnte es m.E. sehr gut sein, dass Alaba wieder auf der Linksverteidiger-Position spielt, simple Lösung hin oder her.

      5. Ja, das werden wir sehen. Bisher ist das ja nur eine Art Absichtserklärung von Flick. Wie es aussieht, wenn es zum Schwur kommt, wer weiß?
        Vielleicht hat sich Flick ja mittlerweile auch über den U23 Bereich schlau gemacht und ist darob zu anderen Erkenntnissen gekommen.

        Zum Kommunikator Lewy: Atemberaubende Entwicklung. Wenn das so weitergeht ist er nächstes Jahr Spielertrainer und übernächstes Jahr Präsident (-;

  10. Also wohl doch keine Unterbrechung des Spielbetriebs:

    Profisport nur noch ohne Zuschauer
    15:52 Uhr

    Bund und Länder wollen angesichts steigender Infektionszahlen den Profisport im November nur noch ohne Zuschauer zulassen. Das gilt auch für die Fußballbundesliga. Das erfuhr die Nachrichtenagentur dpa aus den virtuellen Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder.

    Antwortsymbol6 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Null Zuschauer? Macht für uns Null Unterschied.

      Mit etwas Ironie betrachtet, waren die Spiele bei denen wir diese Saison am schlechtesten aussahen die mit Zuschauern. Jetzt arbeitet also schon die Regierung am Bayernbonus mit.

      1. Für die Mannschaft sogar besser würde ich sagen. Heimvorteil des Gegners fällt weg. Gegen Hoffenheim und Moskau gab es Fans im Stadion und das waren die Spiele in denen der Gegner angepeitscht wurde.

    2. Erat mal noch keine Unterbrechung.
      Was passiert, wenn die Zahlen so weiter steigen, weiß noch keiner.

      Wir können rein sportlich auch ohne Zuschauer leben.
      Es gibt aber Vereine, wie z.B. Union, wo man es richtig merkt, wenn sie ohne Zuschauer ran müssen.

      1. Einigen Bundesligisten schmerzen aber auch die Einnahmeausfälle.

        Von den anderen Sportarten wie Eishockey, Basketball, Handball usw. braucehn wir dann aber gar nicht erst anfangen, weil für die die Einnahmen aus Eintrittsgeldern überlebenswichtig sind.

      2. “Einigen Bundesligisten schmerzen aber auch die Einnahmeausfälle.”

        Alle!!!!!!!

        Es tut jedem Verein weh, ohne Zuschauer spielen zu müssen.
        Sportlich und finanziell.
        Auch der FC Bayern kann nicht jahrelang ohne Zuschauer spielen ohne seine Etat deutlich nach unten zu schrauben.

        Eishockey überlebt ohne Zuschauer keinen Monat, Fussball aber auch keine zwei Jahre.

      3. Der Profisport wird ohne Zuschauer nicht überleben.
        Der Sport als solcher schon.
        Sieh dir mal die Zahlen bei den Amateuren unterhalb der Regionalliga oder Oberliga an.
        Oder glaubst du, dass Fortuna Regensburg gegen den TSV Walskirchen mit 40 Nasen Kostendeckend arbeitet.
        Und wieviele Vereine spielen unterhalb der Verbandsliga, Da kannst du dann je nach Verein das Dutzend Zuschauer per Handschlag begrüssen. Und die Vereine bestehen seit ewigen Zeiten.

  11. Interessanter Blick auf den vermeintlichen Fehlkauf Tolisso:

    “Tolisso und der FC Bayern, es schien bis dahin wie ein großes Missverständnis. Dass er nun zu Beginn seiner vierten Saison in München endlich aufblüht, hat einen entscheidenden Grund. Und der heißt mal wieder Hansi Flick.”

    https://www.spiegel.de/sport/fussball/bayern-muenchens-corentin-tolisso-in-der-champions-league-alte-filme-neue-rolle-a-0d6939e7-42f9-452c-b14a-14fd0b2b5b41

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Wirklich interessant! Geht es nur mir so oder erscheint es auch anderen (z.B. den MSR Autoren, die etwas tiefer drin sind!) selbst im durchgeplanten Science-Laptop-und-Videoanalyse-Fußball erstaunlich, dass sich ein Trainer 4 Jahre alte Videos EINES SEINER Spieler anschaut, um rauszufinden, wie er ihn bestmöglich einsetzen kann? Trainer sagen ja oft, “ich muss mich danach richten, was die Spieler können” – aber dass es einer so ernst damit meint? DAS ist stärkenorientierte Führung! Und wie wertgeschätzt muss sich ein Spieler fühlen, wenn der Trainer sich dann darüber intensiv mit ihm austauscht? Jetzt kann man natürlich sagen: Ist seine Aufgabe, zig-Million Invests zu aktivieren und nicht versauern zu lassen/abzuschreiben. Aber viele andere Trainer würden glaube ich sagen: Ich habe keine rechte Verwendung für dich, nachdem was du bisher in diesem Verein gespielt hast.

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