Ein Kommentar: Kein Sportvorstand-Experiment!
Der Posten des Sportvorstands, der extra für Matthias Sammer geschaffen wurde, ist nicht gänzlich durchschaubar. In seiner öffentlichen Wahrnehmung ging es um Kommunikation nach außen. Um die Interviews vor dem Spiel, die antizyklisch positionierte Aussage, das verteilte Lob in schwierigen Phasen oder die Mahnung, wenn es gut läuft.
Sammer agierte nicht als übergeordnete, sondern parallel geschaltete Instanz. In alle Entscheidungen eingebunden, nie mit völliger Machtfülle ausgestattet. Dennoch ein wichtiges Puzzlestück.
Die Position ist vakant und muss neu besetzt werden. Nachdem Philipp Lahm noch auf der Jahreshauptversammlung vor wenigen Wochen ins Rampenlicht gerückt wurde, stehen nun offenbar viele Zeichen auf Max Eberl.
Eberl?
Unterschiedlicher könnte die Ausgestaltung der Rolle nicht entschieden werden. Dabei liegt die Präferenz doch auf der Hand, oder?
Mit Max Eberl würde man einen Niederbayern zurück an die Isar holen, der 1979 bis 1991 viel Zeit beim FC Bayern verbrachte und in der Saison 2014/15 „Sportdirektor des Jahres“ (11 Freunde) bei Borussia Mönchengladbach wurde. Jemanden, der acht Jahre Erfahrung als Sportdirektor und sechs als Geschäftsführer eines Bundesliga Klubs mitbringt. Jemanden, der (möglicherweise laut einzelner Medienberichte) über eine Ausstiegsklausel aus einem bis 2020 laufenden Vertrag herausgelöst werden könnte.
Für ihn wäre es der wohl endgültige und letzte Schritt auf der Karriereleiter, wie unter anderem der Kölner Express berichtet und Eberl zitiert.
Die Münchner könnten sich über einen erfahren Mann freuen, der, wie Steffen so schön ausdrückt, zur Not auch U-Mannschaften im Winter scouten würde, Erfahrungen auf der internationalen Transferbühne hat und aus einer Leitungsposition in die nächsthöhere Aufgabe wechselt.
Eberl dürfte einem Ruf aus München durchaus aufgeschlossen gegenüberstehen, wenn die Vereine eine Einigung erzielen können. Er hat in den letzten Jahren die notwendige Erfahrung gesammelt, um mit den Aufgaben des Sportvorstandes zurecht zu kommen – auch in München.
Kann sich der FC Bayern dieser Option verwehren und nach Nerlinger ein neues Experiment leisten? Den Versuch jemanden zu installieren, der nicht genug Erfahrung und Gewicht mitbringt, um zwischen Hoeneß, Rummenigge und Reschke im sportlichen Geschäft zu bestehen?
Oder Lahm?
Genau das dürfte gegen Philipp Lahm sprechen. Darauf ist nun wohl auch die FCB-Führungsetage gekommen.
Der Noch-Spieler würde direkt aus der Kabine ins Büro wechseln, vom Mitspieler zum Vorgesetzten. Eine Gratwanderung gegenüber dem Kader und keine Möglichkeit Erfahrungen zu sammeln.
Dass Lahm nicht nur ein Ausnahmefußballer ist, der sich mit jedem Vereinspokal und dem Weltmeistertitel schmücken kann, ist bekannt. Mit seinen unternehmerischen Ambitionen ist er kein Exot, aber vielen Kollegen voraus. Reicht es aber, sich ein »Verständnis für die wirtschaftlichen Zusammenhänge« zu erarbeiten, was ihm »schon jetzt großen Spaß« macht?
Kann die leise, stets überlegte, zurückgenommene Stimme das Sammer-Vakuum füllen oder in ähnlicher Rolle bestehen? Würde man sich mit einem Sportvorstand Lahm nicht erneut davon abwenden, gewisse Aufgaben mit Experten zu besetzen?
Dreesen für Finanzen, Reschke für den Transfermarkt, Jung für Marketing, Wacker für die Internationalisierung – Lahm als Neueinsteiger für die gesamte sportliche Ausrichtung des Vereins? Klingt das nach einer optimalen Lösung für einen Verein im europäischen Spitzenfußball?
Hier sollte man romantische Fußballfolklore (Lahm) vergessen und eine sachliche Managemententscheidung (Eberl) treffen, die den Verein weiterbringt.
Man sollte Philipp Lahm den Ausstieg aus dem Fußballgeschäft ermöglichen, bevor man ihm die sportliche Verantwortung beim FC Bayern überlässt oder eine Sprachrohr-Position schafft. Neben Hoeneß und Rummenigge braucht es kein drittes Megafon – oder Megafönchen.
Lahm könnte perspektivisch in die Rummenigge-Rolle schlüpfen und mit Überblick und Aufsicht auf das Tagesgeschäft des FC Bayern blicken. Eine angenehmere Außendarstellung für den Verein inklusive.
Auf diese Rolle kann er sich mit einem Karriereende 2017 noch einige Jahre vorbereiten. Oder vom Verein in einer anderen vorbereitet werden.
Der Sprung ins kalte Vorstandswasser würde keinem von beiden gut tun. Max Eberl ist eine perfekte Option.
Ich weiß überhaupt nicht, warum Lahm immer im Kontext Management/Business ins Gespräch gebracht wird. Warum nicht als Trainer? Ich denke, dass er in Trainingsanzug und bei kondensierendem Atem auf dem Platz, im Angesichte des Schweißes seiner Schützlinge erstens viel mehr Autorität hätte als, wie bereits richtig bemerkt, von 0 auf 100 mit Anzug und im wohltemperierten Office, und zweitens ist doch gerade Lahm, der “intelligenteste Spieler ever” geradezu prädestiniert, den FCB langfristig spielerisch weiterzuentwickeln, und spielerisch und taktisch an der absoluten Weltspitze zu konsolidieren.
Und ich weiß auch nicht, warum man ihn jetzt schon in eine absolute Spitzenposition pushen sollte; der Mann ist gerade mal 33. Anstatt ihn jetzt ins kalte Wasser zu werfen und ihn im worst case zu verheizen sollten wir ihm eine solide, langfristige Perspektive geben… aber ganz ehrlich, ich bin mir sicher, dass Philipp Lahm clever genug ist, das genauso zu sehen ;)
Volle Zustimmung.
Es wäre vmtl. ein Glücksfall Eberl 2017 bekommen zu können. Lahm da auf Biegen und Brechen irgendwie zu installieren könnte schon in die Richtung von Verheizen gehen.
Lahm sollte seinen Vertrag als Spieler erfüllen, mal ein Jahr auf Abstand gehen und kann dann in Ruhe aufgebaut werden. Das könnte dann erstmal in Richtung Junioteam gehen, Vereinsrepräsentant oder wie auch immer.
Als Repräsentant würde ich ihn nicht gern sehen. Gern nach einer Weile in einer Entscheiderfunktion im Verein, aber eben nicht auf oberster, sportlicher Ebene. Ansonsten d’accord!
Hier geht es um eine professionelle Ausrichtung und Sichtweise. So sehr ich unseren Kapitän schätze, so sehr sollte man auch realistisch sein. Für Lehrjahre ist auf diesem Niveau, leider, keine Zeit. Lahm hat genug Zeit, sich auf allen Ebenen einzuarbeiten.
Also zunächst mal: Eberl ist ein guter Mann in Gladbach! Hat jetzt schon einige Jahre wirklich gute Arbeit geleistet. Ob er jetzt zum FCB passt müsste man abwarten. Jedenfalls hätte er genug Erfahrung in dem Business und ein paar tolle Transfers abgewickelt. Außerdem ist er vor der Kamera bzw Mikrofon absolut tauglich, wirkt authentisch und kommt sympathisch rüber.
Wäre mir einen Versuch auf jeden Fall wert.
Was mir an der Sache mit Lahm zu kurz kommt: Was meint eigentlich er selbst dazu? Hat er sich denn überhaupt schonmal dahingehend konkret geäußert? Bisher ging es doch immer rein um das Karriereende als Spieler. Was die Zeit danach anbelangt kann ich mich an recht wenig erinnern.
Ich hielte es auch für unklug ihn direkt aus den Stutzen ins Sacko zu stecken (auch wenn man als Sportvorstand nicht direkter Vorgesetzter der ehemaligen Kollegen ist, des Trainers natürlich schon). Und ich denke die Verantwortlichen und allen voran Lahm selbst ist schlau genug, das nicht zu machen. Überhaupt wäre womöglich eine gewisse Auszeit gut um dann klein wieder einzusteigen.
So wie sich Eberl vor dem Barca-Spiel geäußert hat, das war schon sehr diplomatisch. Ein einziges “da ist überhaupt nichts dran” hätte das Thema entschärft, allein es kam nicht. Womöglich ist da wirklich was dran. Eberl könnte auch ein Zukunftsmodell sein, wenn man an die Stellen denkt, die mittelfristig zu besetzen sind. Stallgeruch hat er ja, regionalen Bezug auch… wird spannend.
Die Entscheidungen zwischen “romantischer Fußballfolklore (Lahm) und sachlicher Managemententscheidung (Eberl)” stehen für mich im krassen Gegensatz zu den Wirkungen.
Eberl ist doch gerade der Menschenfänger, der Mann fürs Herz. Er würde mit seiner sympathischen und pointierten Art, wie es sie in der Liga nach Klopp keinen mehr gab, unsere biedere, nüchtern-sachliche Aussendarstellung (a la KHR, Sammer, und auch Lahm) auf ein neues Niveau heben.
Guter Punkt. Mit “romantischer Fußballfolklore” meinte ich speziell den direkten Übergang vom Spieler zum Manager, was bei Lahm auch den “einer von uns, der bleibt für immer”-Punkt meint.
Eberl ist jemand dessen Außendarstellung sympathisch ist. Aber er bringt notwendige Erfahrung aus dem geschäftlichen Teil mit. :)
Nur ganz kurz – Eberl ist fast 10 Jahre älter als Lahm und hat den Job schon mal gemacht.
Bayern hat zwei “Bosse”, die auch mal Spieler waren, Rummenigge und Hoeness. Beide wollen wohl so eine Art “rechte Hand”. Am Ende werden sie sich beide holen, weil sie beide am besten wissen mit wem sie arbeiten wollen. Und beide können sich die Arbeit teilen, so wie sie sich auch Hoeness und Rummenigge teilen.
Spricht der Lahm eigentlich Fremdsprachen? War ja nie im Ausland …
Seine Selbstaussage vor einigen Jahren: “Deutsch, Bayrisch und Englisch. Letzteres noch ausbaufähig.”
Wird sich wohl nicht viel daran geändert haben.
Hmm .. ich bin ja nicht dazu berufen, irgendwem Tipps zu geben. Aber wenn man mal unterstellt, dass der internationale Fußball von drei Sprachen dominiert wird (Englisch, Spanisch und Französisch – letzteres insb. bei FIFA und UEFA – sollte Bayern vielleicht auch darauf achten, dass das Management ausreichend international aufgestellt ist.
Hoeness war nie im Ausland (selbst sein Wechsel zum HSV scheiterte ..), Rummenigge schon (nicht nur Italien, sondern auch Genf, letzteres dürfte ihn zum idealen Vertreter auf der internationalen Clubebene machen). Sammer ist wohl auch nicht so polyglott (von Inter Mailand kehrte er nach ca. 6 Monaten zurück). Ob Eberl das ist weiß ich nicht – aktive Auslandserfahrung als Spieler hat er jedenfalls nicht.
Nachdem sogar unser Fußballgott im Ausland gelandet ist, sollte sich Lahm vielleicht mal ein Sabatical in NY o.ä. überlegen – noch sind seine Kinder so klein dass das unproblematisch zu machen ist. Ich sehen ihn nämlich schon eher als den, der wie Rummenigge die Fäden zieht, und nicht als einen, der wie Hoeness, Sammer und vielleicht bald Eberl auch mal zur verbalen Bratpfanne greift.
Genau das wäre auch meine “Karriereempfehlung” für Lahm: 1-2 Jahre Sabbatical im englischsprachigen Ausland. Selbiges garniert mit Praktika (oder wie auch immer man es nennen will) bei nordamerikanischen Sportclubs und europäischen Fußballclubs, und wunderbar überbrückt ist die Phase bis zum Einstieg beim FCB. Wie dieser dann aussieht, ob eher Richtung Trainer, Sportdirektor oder Rummenigge-Nachfolge, würde man dann sehen.
Noch sind allen Spekulationen Tür und Tor geöffnet.
Niemand von den Entscheidern und den “Betroffenen” hat sich konkret geäußert.
Lahms Bayern Karriere ist vorgezeichnet.
Diesem “Werdegang” sollten die anderen Entscheidungen nicht im Wege stehen.
Unterschätzt die Durchsetzungsfähigkeit und die Weitsicht vom Lahm nicht.
Ebert als “Sportdirektor” wäre für das Tagesgeschäft eine erstklassige Wahl.
Lahm wird auf Dauer an ihm vorbeiziehen.
Nach Ende der Karriere könnte Lahm Sportdirektor oder Vorstand der Jugendakademie werden, danach Gesamtsportvorstand um schließlich als Präsident auf Rummenigge oder Hoeneß zu folgen.
Ich fände es sehr charmant, wenn Lahm 1-2 Jahre außerhalb des Vereins Erfahrungen sammelt – zum Beispiel mit seinen Investitionen. Dann in eine Position im Jugendbereich einsteigt und daraufhin für höhere Aufgaben aufgebaut wird.
……Rummenigge löst dann Hoeness ab um dann seinerseits von Lahm erst auf seinem Posten und später auf der Hoeneß Position abgelöst zu werden.
Ebert ist dann längst zum Sportvorstand aufgerückt.
Dann wär ja alles geklärt. Nur wer zum Teufel ist dieser Ebert? ;)
Ach so: bissl schade, dass MvB aktuell anscheinend gar keine Rolle spielt. Hoffe den vergisst man nicht bei den ganzen Rochaden. Den würde ich unbedingt gerne wieder hier sehen. Könnte auch einen Teil der Sammer-Rolle ausfüllen…
MvB haben diverse Leute im Auge, Marco. Nicht nur Du und ich, sondern sicher auch Hoeness (er hat da mal was zur Presse gesagt, noch zu Nerlinger-Zeiten).
Man muss allerdings auch sehen, dass ein Managerjob bei Bayern ein noch größerer Lottogewinn ist als dort Spieler zu werden (gibt weniger von den Jobs, und die meisten sind auf Jahre vergeben ..). MvB ist IMHO auch absolut klar im Kopf – der ist jetzt U17 Trainer der Elftal. Das ist einiger Maßen krisensicher, kein Schleuderstuhl wie auf Vereinsebene. Er hat damit auch den komplette niederländischen Nachwuchs im Notizbuch, was er später auch auf Vereinsebene nutzen kann. Ich finde es nicht unwahrscheinlich, dass er mal zu Bayern kommt. Aber vielleicht auch erst mal als Nachwuchscoach (da geht es bei Bayern sowieso ziemlich rund, ein Kommen und Gehen ..).
Wieso sollte Eberl der Richtige sein? Der hat bei Gladbach dem Trainer Favre für teures Geld wiederholt einen Spielertypen (de Jong, Drmic) vor die Nase gesetzt, mit dem dieser nix anfangen konnte und hat damit teure (für Gladbacher Maßstäbe) Flops zu verantworten. In diesem Sommer holt er als Nachfolger für den Spielmacher aus der Tiefe Xhaka mit dem Box-to-Box-Dauerrenner Kramer einen völlig anderen Spielertypen, was mich ebenfalls daran zweifeln lässt, dass dieser Mann von einer auf eine bestimmte Spielidee ausgerichteten Kaderpolitik Ahnung hat.
Ich will die Zeiten nicht zurück, in denen man z.B. einen Gomez geholt hat, weil er halt deutscher Nationalspieler war und nicht darauf geachtet hat, ob der überhaupt zu der vom Trainer angedachten Spielidee passt. Und da trau ich einem Lahm jetzt schon deutlich mehr zu, denn dass der weiß wie wichtig eine Spielidee ist, hat er mit seinem Interview in der SZ während van Gaals erster Saison bewiesen.
Eberl würde (wie Sammer vor ihm) nicht für die Kaderzusammenstellung und Transferabwicklung zuständig sein. Das macht bei uns nicht der Sportdirektor, sondern Rummenigge, Reschke, Hoeneß, also eigentlich alle zusammen. Eberl wäre nur ein kleines weiteres Rädchen in dieser Thematik.
Aber: er wäre unser neues Vereinsgesicht. Er gibt die Interviews, er bedient die Medien rund um die Spiele, er entlastet Ancelotti bei der Aufrechterhaltung der Teamchemie (und den armen Tiger am Halbzeitmikro), er bedient statt KHR die Themen abseits des Platzes und dient als Blitzableiter für Angriffe von außen. Er sorgt für Ruhe im Verein und ist Bindeglied zwischen Vorstand, Trainer und Kader.
Und wieso sollte Lahm die von Dir beschriebenen Aufgaben nicht erfüllen können?
Ich habe da Bedenken, weil er noch direkt aus dem Team kommt, dann aber eine Zwischenrolle einnehmen müsste.
Philipp Lahm, von Guardiola zu Recht als Legende bezeichnet und auf eine Stufe mit Maier, Beckenbauer, Müller und Rummenigge gestellt, hat es vor allem nicht verdient, unmittelbar nach dem Ende seiner Spielerkarriere als Funktionär mit sehr hoher Verantwortung im Verein verheizt zu werden.
Allerdings halte ich ihn für so schlau, dass er das zu verhindern weiß. In Interviews hat er anklingen lassen, dass die Diskussion über seinen Kopf hinweg angestoßen wurde. KHR hat bei der letzten JHV unnötigerweise ein Fass aufgemacht, aus dem UH natürlich auch trinken musste…
Mir gerät bei den Betrachtungen “Eberl gegenüber Lahm” ein wichtiger Aspekt der Arbeit unseres Sportvorstands aus dem Blick:
@Tschemp hat es in seinem Kommentar schon angedeutet, und ich möchte den Aspekt gern präzisieren:
“…er entlastet Ancelotti bei der Aufrechterhaltung der Teamchemie…”
Darum geht es, und mehr noch!! Sammer hatte angekündigt, er wolle “jeden Stein” an der Säbener Straße umdrehen, um zu schauen, ob es Verbesserungspotential gebe. Sammer hatte eine feine Antenne für die emotionalen Schwingungen in der Mannschaft, und Mathias war immerzu präsent, nicht nur bei den Profis!
Wir brauchen keinen weiteren Lautsprecher oder ein neues “Vereinsgesicht” als Vertreter unseres FCB gegenüber den Medien! Dafür haben wir andere, erfahrene Leute, unser alter und neuer Präsident vorne weg! Wir brauchen auch niemanden, der hauptamtlich für die Kaderzusammenstellung verantwortlich ist, da wirken beim FCB ja ohnehin Rummenigge, Reschke, Hoeneß und aktuell Ancelotti zusammen.
Nein, wir brauchen jemanden, der dicht an der Mannschaft dran ist, Unstimmigkeiten, problematische Entwicklungen und Störungen in den Abläufen auf und neben dem Platz frühzeitig erkennt und gegenwirken kann. Der keine “Betriebsblindheit” hat, weil er doch weitgenug weg ist, von den einzelnen Spielern, ohne dabei Details aus den Augen zu verlieren.
Der Ancelotti eben unterstützen kann und ihm den Rücken freihält, ohne ihm ins Tagesgeschäft reinzureden, der vor allem darauf achtet, dass die “Spielphilosophie”, die Art, wie 1. Mannschaft und Nachwuchs ausgerichtet werden, nicht aufgeweicht wird. Der als Bindeglied zwischen Vorstand, Präsidium, Trainer und Mannschaft, aber auch Nachwuchs, Medizinische Abteilung und Trainerassistenz fungiert und dafür sorgt, dass alle Bereiche “im Orbit” um dieses Spielphilosophie bleiben.
Für solch eine Position stelle ich mir jemanden vor, der Erfahrungen als Spieler auf höchstem Niveau mitbringt, aber auch als Funktionär bereits arbeiten konnte. Idealerweise hat der neue Sportvorstand auch als Trainer schon Erfolge gehabt und ist sich für Medienarbeit nicht zu schade. Matthias Sammer war für mich die Idealbesetzung! Lahm könnte in seine Fuss-Stapfen treten, obwohl ich ihn auch als Trainer mehr als nur einen Gedanken wert finde.
Eberl aber meine ich, sollte in Gladbach bleiben, da seine Expertise nicht der von Sammer entspricht. Eberl könnte da eher Reschke und Rummenigge entlasten, aber wirklich erforderlich ist es meines Erachtens nicht!
Also: Sammer zurückholen! Irgendwie wird man es dem Guten schon schmackhaft machen können!
Was ich so lese und sehe, ist Eberl durchaus nah an der Mannschaft. Darüber hinaus hat er BMG nach der Entlassung Frontzecks eine Vereinsphilosophie etabliert, die einerseits maßgeblich von Trainer Favre mit Leben gefüllt wurde, andererseits ohne Eberls Vorarbeit so nicht möglich gewesen wäre.
Ich finde gerade ein Tandem Eberl-Reschke äußerst reizvoll. Eberl hat auch den Vorteil, dass er sich wohl in Vertragsverhandlungen involviert, auf die Sammer, der für mich eher ein Außendarsteller war, keinen Bock hatte.
Aber die Überhöhung Sammers verstehe ich eh nicht…
Und die Überhöhung Erberls verstehe ICH nicht^^ Sammer war für mich – viel mehr als ein Aussendarsteller – einer, der nach innen schaut, auf die Mannschaft, den Verein und mögliche Verwerfungen, die sich zu handfesten Problemen oder gar Krisen auswachsen könnten. Aussendarsteller war er nur dann, wenn er mit seinen Äußerungen nach innen etwas bewegen konnte. Seine Bezeichnung des Spiels gegen Werder als “lätschern” ist da ein gutes Beispiel, wenn gleich ich sicher bin, dass sich Sammer in dieser Rolle durchaus wohlgefühlt hat. Sammer hat große Erfahrungen als Spieler, Funktionär und als Trainer sammeln können, hat große Erfolge errungen. Eberl kann ihm da nicht das Wasser reichen. Er ist nach meiner Wahrnehmung eben keiner, der dazwischen haut, Kritik äußert und Schwachpunkte anspricht. Eberls Stärken scheinen ja eher die Vernetzung innerhalb des Profifussballs zu sein, und da kann es zu Synergien mit Reschke kommen – viel wahrscheinlicher halte ich aber ein Gegeneinander, weil beide letztlich die selbe Funktion hätten. Und hinsichtlich Scouting und Nachwuchsarbeit halte ich Reschke für noch etwas besser, was subjektiv sein mag. Ein Risiko wäre die Einführung Eberls in der Scouting-Arbeit trotzdem, und dieses Risiko würde ich nicht eingehen wollen.
Verträge wiederum machen Kalle und Uli, um die Details kümmert sich die Rechtsabteilung des FCB, wobei ein versierter Sportvorstand in diesen Dingen mitreden sollte. Einzig deswegen Eberl zu holen, halte ich aber für übertrieben.
Nein, wir brauchen jemanden, der die sportlichen Aspekte vor allem anderen im Blick hat, und da brauchen wir jemanden, der weiss, wovon er spricht, wenn er es mit Profis und Meistertrainern, die schon alles gewonnen haben, zu tun hat UND auch noch Mißstände oder zumindest Fehlentwicklungen ansprechen muss. DA sehe ich Lahm deutlich im Vorteil, auch wenn nicht optimal für die Aufgabe.
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