Hannover 96 – FC Bayern 1:6 (0:3)

Steffen Trenner 20.04.2013

2 Dinge, die auffielen:

1. Bayerns unheimliche Auswärtsbilanz

Bayern bestätigte gegen Hannover seine unglaubliche Auswärtsbilanz. 15 Spiele, 14 Siege, 1 Unentschieden, 37:3 Tore. Gerade im Spätherbst des Jahres 2012 als sich Bayern sukzessive einen Vorsprung auf Dortmund, Schalke und Leverkusen erarbeitete, war die Auswärtsstärke der Münchener der entscheidende Schlüssel.

In der Vergangenheit hatte Bayern Schwierigkeiten das aufwändige Spiel in vielen englischen Wochen auch auswärts auf den Platz zu bringen. Im Vorjahr verlor Bayern auf fremdem Platz 5 mal und spielte 3 mal Unentschieden – bei 28:16 Toren. Darunter Niederlagen gegen Hannover, Mainz und Gladbach, sowie Unentschieden gegen Hoffenheim oder Freiburg. Borussia Dormund hatte am Saisonende 8 Punkte Vorsprung. In der Auswärtstabelle waren es 7. Das zeigt wo der Abstand herkam. Auch in den Jahren davor Tat sich Bayern auswärts deutlich schwerer. 2010/2011 führte Bayern die Heimtabelle an, gewann auswärts aber gerade mal 6 von 17 Spielen (5 Niederlagen, 6 Unentschieden) bei einem Torverhältnis von 33:27. Selbst in der Meistersaison 2009/2010 gewann der FCB nur 8 seiner 17 Auswärtsspiele.

Eine Ursache dafür ist klar. Für viele Mannschaften ist das Heimspiel gegen den Rekordmeister so etwas wie das Spiel der Saison. Bayern tat sich gerade nach Champions League spielen unter der Woche schwer die Intensität aufzubringen, die notwendig ist. Auch hier spiegelt sich der Wert der Rotation wieder. Heynckes wechselte in dieser Saison gerade auswärts ordentlich durch und brachte häufig frische Spieler, die sich beweisen müssen. Luiz Gustavo begannt auswärts 8 mal, Shaqiri 6 mal, Gomez 5 mal, Rafinha 3 mal und Tymoschchuk 2 mal. Diese Rotationsmöglichkeiten fehlten in der Vergangenheit. Bayerns neugewonnene Auswärtsstärke ist ein wichtiger Schlüssel zu dieser, souveränsten Meisterschaft aller Zeiten.

2. Das dreiköpfige Ungeheuer

Wenn in dieser Saison über irgendetwas negativ diskutiert wurde in München dann waren es sicher die Spielanteile von Mario Gomez. Es ist das Problem bei einem System mit nur einem Stürmer, dass es die Variationsmöglichkeiten einschränkt, zumal wenn es so gut läuft wie bei Bayern in diesem Jahr. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich jedoch, dass es beim FC Bayern durchaus Spielanteile für drei Stürmer zu verteilen gibt. Mario Mandzukic startete wettbewerbsübergreifend in 28 Spielen (insgesamt 20 Tore) Gomez in 10 (15 Tore) und Pizarro in 9 (13 Tore). Der Deutsche zeigte zudem mit 5 Toren nach Einwechselungen seine Joker-Qualitäten. Wären Gomez und Pizarro nicht so lang verletzt gewesen, hätten sich die Zahlen sicherlich bei beiden noch weiter nach oben bewegt.

„After all, Pep Guardiola needs options too“, sagt die New York Times über Bayerns Sturmtrio. Wie wahr! 48 Stürmer-Tore in einer Saison zeigen die Qualität des „dreiköpfigen Monsters“ im Sturm. Andere Mannschaften in Deutschland und Europa sind händeringend auf der Suche nach guten Stürmern – wie man zuletzt bei Juventus Turin gesehen hat. Bayern hat drei davon – eigentlich eine richtig gute Situation… auch im Hinblick auf die nächste Saison.

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