Borussia Dortmund – FC Bayern 4:5 i.E. (2:2, 1:1)

Steffen Trenner 05.08.2017

Es wurde ein durchaus interessantes Spiel zweier ersatzgeschwächter Mannschaften. Mit besserem Ende für die Münchner.

Falls Ihr es verpasst habt:

Beide Trainer mussten verletzungsbedingt improvisieren. Am deutlichsten wurde das in Person von Rafinha, den Ancelotti im 4-4-2 als Linksverteidiger aufbot. Ribéry, Tolisso, Rudy und Vidal bildeten das Mittelfeld. Müller quasi als zweite Spitze neben Lewandowski davor.  Kimmich begann rechts hinten.

Auch BVB-Coach Peter Bosz musste zahlreiche Ausfälle kompensieren. Neuzugang Zagadou durfte auf der linken Verteidigerposition von Beginn an ran. Auch Mo Dahoud stand neben Sahin und Castro in der Startelf. Genau wie die stark umworbenen Dembélé, Aubameyang und Pulisic.

Der Niederländer zeigte sich vor dem Spiel überrascht von der defensiven Ausrichtung der Münchner und kündigte ein intensives Pressing an.

Seine Mannschaft hielt Wort und baute von Beginn an hohen Druck auf das Münchner Aufbauspiel auf. Es dauerte zehn Minuten bis zur ersten gefährlichen Situation. Lewandowski wurde mit einem weiten Ball freigespielt und schoss aus spitzem Winkel etwas unkontrolliert über das Tor.

Eine Minute später pennte Martínez, als er nach einem merkwürdigen Querpass von Vidal Pulisic nicht kommen sah und den Ball verlor. Der Amerikaner konnte so völlig unbedrängt auf Ulreich zulaufen und zum 1:0 einschieben (12.). Unnötig.

Nun nahm die Partie mehr Fahrt auf. Bayern deutlich engagierter und schon mit einem gefährlichen Abschluss durch Ribéry in der 14. Minute. Zwayer entschied jedoch auf Abseits. Anders als in der 18. Minute, als Rudy mit einem tollen Pass ganz rechts außen Kimmich in abseitsverdächtiger Position fand. Der deutsche Nationalspieler marschierte die Linie runter und fand in der Mitte Lewandowski, der aus kurzer Distanz nur noch einschieben brauchte. 1:1.

In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit adäquatem Tempo. Müller hatte die nächste gute Chance, als er nach 30 Minuten aus kurzer Distanz an Bürki scheiterte. Kurz danach war es wieder Müller, der nach einer herrlichen Kombination und Kimmich-Flanke per Kopf den Außenposten traf. Ab der 30. Minute waren die Münchner die eindeutig bessere Mannschaft auf dem Feld. Weitere Halbchancen der Münchner änderten aber nichts mehr am 1:1-Pausenstand.

Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie etwas. Die Hausherren nahmen etwas Tempo heraus, auch die Münchner gingen zunächst nur selten ins Risiko. Die Folge: weniger Fehler und weniger Torszenen. Erst nach 60 Minuten nahm die Partie wieder Rhythmus auf. Süle kam für Martínez und wenig später Coman für Müller.

In der 70. Minute der Doppelschlag. Erst vergab Robert Lewandowski nach herrlichem Steilpass von Rudy die Riesenchance auf das 2:1, dann vollendete Aubameyang den folgenden Konter auf der Gegenseite seinerseits zur Dortmunder Führung. Wieder einmal ließen sich die Münchner in dieser Szene durch falsche Positionierungen und zu viel Risiko durch das Zentrum ausspielen.

Dortmund wirkte nun überlegen, doch das Tor machten kurz vor Schluss die Münchner. Nach einem Freistoß von Sebastian Rudy stocherte Kimmich den Ball aus dem Gewühl über die Linie (88.). Trotz einer Schlussoffensive blieb es beim 2:2. Die Folge: Elfmeterschießen.

Kimmich, Rode und Bartra vergaben. Ulreich hielt zwei Mal. Am Ende durfte Bayern jubeln.

Drei Dinge, die auffielen:

1. Immerhin Tempo aufgenommen

Borussia Dortmund ließ den Münchnern von der ersten Minute an überhaupt keine Chance, den müden Trott der bisherigen Vorbereitung fortzusetzen. Das Team von Peter Bosz rannte jeden Ballführenden in höchstem Tempo an, versuchte Unruhe zu stiften und ging hohes Risiko mit der gesamten Positionierung der Mannschaft. 20 Minuten lang überforderte dieses Tempo die Münchner. Das 0:1 mit dem Bock von Martínez stand beispielhaft für eine Reihe von Fehlern in der Anfangsphase.

Doch dann tat sich zumindest etwas. Der Rückstand war ein Wachmacher. Bayern befreite sich nun konstruktiver und fand durch Läufe in die Tiefe ein Mittel, das Dortmunder Pressing auszuspielen. Mal war es Müller, der immer auf der Abseitskante lauerte – mal Kimmich, der auf dem rechten Flügel ein spannendes Wechselspiel mit Tolisso gegen den überforderten Zagadou aufzog.

Ab der 30 Minute war das Spiel der Münchner sicherer, zielstrebiger, klarer und dadurch auch effektiver. Es war ein wenig so, als könnte man der Mannschaft zumindest über eine halbe Stunde lang zusehen, wie sie dank des Dortmunder Pressinghagels in Geschwindigkeit und Präzision in dieser Saison ankam.

Doch es klappte gewiss nicht alles – wie vor allem die letzte halbe Stunde zeigte. Die Passquote lag bei mageren 80%. Gerade aus längeren Ballbesitzphasen entstand zu wenig konstruktives. Das Positionsspiel war mau. Meist brauchte es einen Überfallmoment, um durchzubrechen. So bleibt immerhin die Erkenntnis, dass die Münchner bereit sind Tempo aufzunehmen in dieser Saison. Der Sieg am Ende gibt ein gutes Gefühl. Die nach wie vor noch unterdurchschnittlichen Strukturen im Spiel eher nicht.

2. Hallo Sebastian

Es war das erste richtige Spiel für Sebastian Rudy im Trikot des FC Bayern. Und man kommt nicht umhin beeindruckt zu sein. Rudy war der erste Bayern-Spieler, der das Tempo der Dortmunder annahm und sich früh immer wieder gut aus dem Pressing befreite. Die Selbstverständlichkeit mit der der Nationalspieler seine Rolle als Fixpunkt im zentralen Mittelfeld ausführte war bemerkenswert.

Ballgewinne, Seitenverlagerungen, kluge kleine Bewegungen gegen Castro und Dahoud in engen Räumen. Rudy legte schonmal sein komplettes Paket aufs Spielfeld. Das tat Bayerns Spiel gut und es braucht nicht viel Phantasie, um sich auszumalen wie gut sein Fähigkeitenprofil zum derzeit angeschlagenen Thiago passen könnte. Sein hervorragender Elfmeter rundete einen guten Abend für den Ex-Hoffenheimer ab.

Schon mal beiseite legen kann man übrigens jegliche Vergleiche mit seinem Namensvetter Sebastian Rode. Immer wieder war der Vergleich in den vergangenen Wochen zu hören mit dem Hinweis, dass es auch Rudy letztlich nicht in München packen werde. Das steht in der Tat noch in Frage, aber Rudy ist ein deutlich kompletterer und vor allem spielstärkerer Spieler als der heutige Dortmunder. Diesen Vergleich sollte man wirklich recht schnell vergessen.

Neben Rudy ist über 90 Minuten vor allem der starke Kimmich herauszuheben.

3. Vidal nervt

Arturo Vidal ist ein fertiger Spieler. Man weiß was man bekommt. Und es ist durchaus vertretbar, die ein oder andere unüberlegte Aktion, die ein oder andere Grätsche zu viel mitzutragen. Das ist gewissermaßen eingepreist. Zumindest dann, wenn der Rest stimmt. Zuletzt war das nicht immer der Fall. Auch gegen Dortmund nervte Vidal mehr, als er half. Beim 1:2 versuchte er eine völlig aussichtslose Grätsche am Dortmunder Strafraum und machte so den Weg frei für den folgenden Konter. Hinzu kamen zwei unnötige Fouls in Strafraumnähe und erneute Gelb-Rot Gefahr.

Vidal hatte im Vorjahr als zweikampfstarker Mittelfeldspieler und damit passender Partner für Alonso einen Vorteil. Mit der Ankunft von Tolisso und Rudy relativiert sich das etwas. Vidal wird daran arbeiten müssen, dass das Pendel nach 90 Minuten wieder häufiger in Richtung hilfreich und weniger in Richtung nervig ausschlägt.

♥ Artikel teilen

»Eier, wir brauchen Eier!«

— Oliver Kahn

Du willst Miasanrot Supporter werden?

FC Bayern Forum

Miasanrot FC Bayern Forum

  1. Gestrandedinberlin Seite 05.08.2017 - 22:57

    Bin auch sehr angetan von Rudy. Hätte ich nicht gedacht. Wenn ich es richtig gesehen habe, dann lief die zweite HZ vor allem deswegen schlechter, da Rudy deutlich konsequenter, vor allem von Rode, zugestellt wurde und so das ganze Aufbauspiel wegfiel. Hoffentlich kommt in den nächsten Wochen mehr Struktur ins Bayernspiel als Thiago (,Rudy) und Flanken über außen.
    Eine Sache will ich noch sagen. Der Videobeweis ist aus meiner Sicht der Tod des Fußballs. Man muss sich erst ne Tasse Tee kochen bevor man weiß, ob man sich über n Tor freuen kann. Dann ist natürlich jegliche expressive Regung verflogen. Das frisst aus meiner Sicht jeden Vorteil. Ich konnte mich jedenfalls über keine der beiden Tore freuen und das Problem habe ich sonst nicht. Aber vielleicht geht es ja nur mir so.

    Antwortsymbol11 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. …aber alle Male besser, als diese ständigen Fehlentscheidungen und die Ausführungen werden schnell besser und kürzer werden, oder wer spricht denn Heute noch über die Torlinienkameras?

      1. AntwortsymbolGestrandedinberlin Seite 06.08.2017 - 12:43

        Ich finde es nicht unbedingt besser, als die ganzen Fehlentscheidungen. Aber vielleicht gewöhnt man sich auch an den Mist, wer weiß. Mein Problem ist halt, dass es jetzt bei jedem Tor so sein wird, dass wenn es nicht mega klar ist wie das erste Tor von Dortmund, die Spieler im Zweifelsfall reklamieren und der Schiri dann im Zweifelsfall sein Finger ans Ohr steckt und so tut als würde er dem Video Assistenten zuhören. Vielleicht macht er es ja sogar. In der Zwischenzeit ist dann halt jeder Freude über das Tor verloren. Also ich weiß halt nicht was geiler ist als diese Freude über n Tor kurz vor dem Ende des Spiels…wie es ja eigentlich gestern war. Aber diese Art der Freude geht halt jetzt verloren. Vielleicht wird das besser mit der Zeit aber ich habe große Sorgen, dass dies das Schlimmste ist, was man dem Fußball antun kann. Aber wir leben in einer Welt wo es keine Fehler geben darf und wo wir lieber alles automatisieren – schöne neue Welt.

      2. „Ich finde es nicht unbedingt besser, als die ganzen Fehlentscheidungen. Aber vielleicht gewöhnt man sich auch an den Mist“,
        nein, wir habn uns zu sehr an den mist der Fehllentscheidungen gewöhnt.

    2. @GIB: Das ging mir auch so! Bei unserem Ausgleichstreffer dachte ich mir spontan: „Bei dem Wuhling wird das Tor doch gleich erst mal überprüft!“ und ich befürchtete sogar, der Treffer würde zurückgepfiffen. Als Zwayer dann zur Mitte zeigte, war die erste Freude aber schon weg. Doof irgendwie, aber vielleicht auch nur gewöhnungsbedürftig.

    3. Der größte Quatsch bei der Technik ist doch folgendes. Wenn ein Tor anerkannt wird weil es Abseits war ist es ja ok. Aber was passiert eigentlich wenn andersrum ein Spiel unterbrochen wurde, da der Linienrichter sofort auf Abseits entscheidet, obwohl es dann offensichtlich keines war? Szene ist vorbei, und anstatt dass der Stürmer alleine aufs Tor zurennt wurde abgepfiffen.
      Das Gleiche bei 11m. Schiri pfeift,es stellt sich heraus es war keiner.ok.
      Aber wenn der Schiri weiterspielen lässt wird dann später der 11er nachgeholt?
      Ist einfach nicht mit anderen Sportarten wie z.b. Football zu vergleichen,da es dort ständig Unterbrechungen gibt

      1. @Kita
        niemand hat behauptet, der Videobeweis könnte alle Probleme lösen. Es war von vornherein klar, dass er nur bei Toren zum Einsatz kommt (und roten Karten etc.) aber eben nicht bei solchen Situationen. Vielleicht kommt man irgendwann dazu, derartige Situationen weiter laufen zu lassen bis zum Abschluß, was aber erst recht Käse wäre. Gestern war doch alles gut (außer das speziell die Bayern-Tore überprüft wurden, ich hoffe das kristallisiert sich nicht als Nebeneffekt heraus). Ging doch auch ziemlich schnell, beim 2. Tor war das Problem, dass Zwayer wegen der Lautstärke nichts verstanden hatte. Als es dann klar war musste noch Vidal versorgt werden, aber die Entscheidung war doch da längst gefallen. Also das mit der „Tasse Tee“ ist haushoch übertrieben und wir werden uns daran gewöhnen und bedanken, weil es ein Stück weit gerechter wird.

      2. Ach, dazu vielleicht noch kurz: Kann sich jemand erklären, warum das ZDF gestern so dermaßen negativ gegenüber dem Videobeweis eingestellt war? Stallorder? KMH von Anfang an. Stani, der beim Confed-Cup noch eher neutral war gestern auch voll ins gleiche Horn. Dass die Bilder nicht in Millisekunden vorlagen war auch Grund zur Beschwerde („misslich“). Der Grund wurde ja heute bekannt.

        Der Gipfel der Geschmacklosigkeit war allerdings, dass Bürki gegenüber Boris Büchler klarstellen musste, dass der FCB durch den Videoschiri NICHT „zweimal bevorzugt“ wurde. Was ist das denn für ein hanebüchener Schwachsinn vom ZDF? Wenn das jetzt die neue Masche ist, dann gute Nacht. ZUm Glück muss man diese „Reporter“ kaum ertragen während des Jahres. Ganz ganz schlimm.

      3. Der Einsatz des VA (Video Assistent) war bei dem letzten Tor ziemlich unglücklich gewählt. Während des gestochere, Kimmichs Schuss am Ende und dem Eigentor war auch schon im Live keine Regelwiedrige Handlung zu erkennen. Der Schiri hätte den Treffer zuerst geben müssen, dannach kann der VA sich die Szene gerne, z.B. während des Jubels bochmal anschauen und ggf. revidieren können. Aber bitte nicht erst 5x vor und zurückspulen, alle verunsichern und jegliche Emotionen wegbeweisen und dann doch Tor geben. Bei dieser Vorgehensweise kann ich – eigentlich als großer Beführworter des VA, der sich auch sehr auf die Einführung freut – alle Kritiker verstehen, dass der Fussball so kaputt geht.
        Warum nicht wie z.B. in der Formel 1, da wird „der Vorgang von den Kommisaren untersucht“ und zwar währen alles weiterläuft.

      4. Das ist doch Quatsch wie bei der Formel 1. Was bedeutet das? Tor geben und einfach weiterspielen? Nach 2 Minuten fällt irgend jemanden auf, dass beim Tor irgendwas nicht i.O. war? Was dann? Tor zurück nehmen? Was ist wenn sogar in der Zwischenzeit noch ein Tor gefallen ist?
        Versteht mich nicht falsch, bin eigentlich für den Videobeweis, aber die Regeln sind mmn nicht konkret genug ausgestaltet

      5. Könnte mir vorstellen, dass die Assistenten an der Linie in Zukunft seltener Abseits anzeigen, im Wissen, den Videobeweis im Fall eines Tores noch als Rückversicherung zu haben, und im Wissen, dass auch der Videobeweis nix mehr bringt, wenn fälschlicherweise auf Abseits entschieden wurde.

        Zu deinem letzten Satz gibts ein aktuelles Beispiel aus dem gestrigen niederländischen Supercup-Spiel:

        Ein Spieler von Arnheim kommt im Strafraum zu Fall, Spiel geht ohne Unterbrechung weiter, 20 Sekunden später erzielt Feyernoord ein korrektes Tor im Gegenzug, Schiri hält Rücksprache mit dem Videoassistenten, geht raus zum Monitor am Spielfeldrand und entscheidet nach 2 Minuten dann auf Elfer für Arnheim.

        Keine Ahnung, ob das in Deutschland auch so gehandhabt würde, aber denke schon

      6. @Marco: „Kann sich jemand erklären, warum das ZDF gestern so dermaßen negativ gegenüber dem Videobeweis eingestellt war?“
        Es ist lustig wie sich nach der tatsächlichen Einführung des VB der Spin dazu gedreht hat. Bis zu dem Zeitpunkt der Einführung konnten sich ja alle gar nicht einkriegen über die verkrusteten und Ewiggestrigen Gremien zu schimpfen die partout nicht auf der Höhe der Zeit sind usw. Kaum ist das Ding da, dreht sich die Berichterstattung auf einmal völlig.
        Ich sehe es als das übliche Spiel vom Aufbauen und Niederschreiben/Kommentieren der Medien. Erst muss du den Ballon aufblasen um ihn dann wieder zum Platzen bringen zu können. Vorhersehbar, langweilig, peinlich.

        Aber Büchler war gut. An diese Sternstunde des Journalismus werde ich vsl. noch lange denken und meine Freude dran haben.

  2. Trend geht nach oben. Trotzdem zu starke Defizite. Insgesamt von beiden Seiten, dass schwächste Spiel seit vielen Jahren. Könnte sinnbildlich für die Bundesliga sein.
    Zu den Spielern. Rudy und Thiago haben Zukunft. Mit Vidal ist das so eine Sache, mittlerweile würde ich ihn draußen lassen. Wer auch ganz klar in die Kategorie nervig gehört ist Ribery. Viel zu viele Ballverluste, Fouls und kaum erfolgreiche Dribblings. Ich sehe ihn ganz klar in der Joker Rolle.
    Müller auch sehr stark, hat Ancelotti clever gelöst. Man muss ja auch mal loben.

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Also ich fand’s in der ersten Halbzeit sehr ansprechend von beiden Teams. Für den zweiten Durchgang gebe ich dir natürlich recht. Da war’s dann kein Schmankerl mehr, aber an einen Qualitätsverlust der Bundesliga glaube ich eher nicht.
      Ríbery fand ich abermals überraschend gut, was vielleicht auch an seinem etwa gleichaltrigen Gegenspieler Piszeck lag. Man wird sehen, wie es dann auf internationaler Bühne läuft. Da habe ich auch noch meine Zweifel, ob’s gegen die Topteams reicht!

    2. „Nervig“ finde ich, auch im Artikel, etwas respektlos formuliert.

      1. Nervig aber wohl auch für den Gegner. Ist durchaus ja auch ein Merkmal von Vidal, diesen Ritt auf der Rasierklinge. Aber klar – nervig weil ein bisschen mehr Fussball spielen würde man sich wünschen.

  3. Nach dem Martínez-Bock wirklich eine gute erste Halbzeit gespielt. Das Pressing der Dortmunder konnte komplett überbrückt werden und mehrere Chancen waren die Folge. Gerade in der Luft war man gefährlich. Das alles hat mich äußerst positiv gestimmt. So oder so ähnlich stelle ich mir das Bayern-Spiel unter CA vor. Die zweite Halbzeit ging dann recht deutlich an die Kollegen in Schwarz-Gelb. Keine Ahnung was da wieder los war, aber wir konnten uns so gut wie gar nicht aus dem Pressing befreien, auch wenn Dortmund am Ende bis auf das Auba-Tor recht ungefährlich blieb.
    Für mich waren, wie bereits angesprochen, Rudy (in Kroos/Alonso-Manier) und Kimmich bärenstark. Auch Müller und Vidal haben eine klasse Partie abgeliefert, weswegen ich die Kritik unter Punkt 3 überhaupt nicht nachvollziehen kann. Der Schiri hatte in meinen Augen keinen guten Tag erwischt; Lewa durfte im Prinzip nur atmen, was der alles abgepfiffen hat war nicht mehr normal. Bei der gelben Karte für Arturo gehe ich auch nicht mit. In seinem Zweitkampf trifft er deutlich den Ball, liegt praktisch schon fast (ohne jegliche Geschwindigkeit) auf dem Boden und Sahin läuft halt vor ihn. Klar, 1-2 Tacklings an der Strafraumkante waren unnötig, in dem Punkt gebe ich dem Autor recht.
    Aber diese individuellen Fehler in unserer eigentlich so guten Defensive aus der letzten Saison sollten schleunigst abgestellt werden. Vielleicht stimmte auch die Kommunikation zwischen Hummels und seinem neuen Nebenmann Süle beim 2:1 noch nicht, nur wirkte Hummels für mich da, wie schon häufiger in der Vorbereitung, gedanklich überraschend langsam. Auf, dass unser Mats wieder seine Souveränität erlangt!
    Fazit: Licht und Schatten gleichermaßen verteilt, allerdings freut es mich, dass jemand wie Rudy einfach ne klasse Leistung abgeliefert hat. Es wurde ja schon von einigen prophezeit, dass er definitiv ein Faktor innerhalb der Saison sein kann.

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Wenn schon von einem unfähren Spieler die rede ist, darf der Name Sokrates nicht fehlen.
      Jede, ich meine jede Handlung von Sokrates, wenn ein Gegenspieler in der Nähe ist, ist unfair. immer sind die Hände am Gegner und viele verdeckte Fouls sowieso. Das beobachte ich bei Sokrates schon seit Jahren. Merken das die Schiedsrichter eigentlich nicht?
      Dabei wird jede Aktion mit Körperkontakt von Lewandowski abgefiffen, mit Freistoss für den Gegner.

      Ein gutes Spiel ohne Neuer, Boateng, Bernat, Tiago, James und Robben.
      Und noch was zum Spiel, Rudi wird Stammspieler und der Linksverteidiger Rafinha war viel energischer und dichter als Alaba im letzten Jahr.
      Wieso ist das Supercup Spiel eigentlich ein Heimspiel für den Pokalsieger? Ein Nachteil für den jeweiligen Meister. Kann sich hierfür nicht auch fester, neutraler Austragungsort finden?

      1. sorry… unfair…. es ist schon spät….

      2. Sokratis…ich musste eben denken: was will er denn mit dem alten Brasilianer? ;-)

  4. Ich würde nicht sagen dass vidal nervt. Immerhin ist er einer von jetzt noch 13 fitten Profis. Das nervt gewaltig, mittlerweile so stark, dass ich mich überhaupt nicht in einem Spiel entspannen kann. Warte nur darauf wieder einen Spieler vom Feld humpeln zu sehen.dieses mal Javi. Das ist einfach unfassbar. Was gibt’s es dafür für eine Erklärung?

  5. Ich bin einfach erleichtert, dass der Mannschaft im ersten Spiel, in dem es wirklich um etwas ging, dieser Erfolg vergönnt war. Die Saison Vorbereitung war dieses Jahr sicher sehr grenzwertig und hat eher dazu beigetragen, Verunsicherung in die Mannschaft zu tragen und Verletzungen zu bewirken, da in jedem Spiel viel Kampf und Prestige lag.

    Nun ist gegen den Konkurrenten Nummer 1 ein Sieg rausgesprungen, was auch ein Signal gerade an die nationalen Wettbewerber ist, und gerade die Neuen haben hier eine gute Rolle gespielt. Das macht Hoffnung, dass die Mannschaft doch zeitnah in die Spur findet. Ein sehr wichtiges Erfolgserlebnis in dieser schwierigen Phase, auch wenn es glücklich zustande gekommen ist und nicht alles geklappt hat.

  6. Im Vergleich zu den Testspielen war die Leistung unserer Mannschaft doch spürbar verbessert! Klar, es klappte einiges noch sichtbar nicht, aber gegen früh anlaufende und aggressive DO haben unsere Jungs doch ganz gut gegen gehalten und durchaus mit Überlegung gespielt. Jedenfalls schien es mir eine deutlich geringere Unruhe zu sein, als zuletzt. Und die Fehlerkette beim ersten Gegentor begann meines Erachtens mit Vidal, der den Kurzpass von Rafinha nicht erwartet hatte und überrascht wurde, ganz ähnlich, wie es Augenblicke später Martinez passierte. Solche Patzer sollten natürlich nicht passieren, sind aber in dieser letztlich noch Vorbereitungszeit wohl noch nicht zu vermeiden.
    Bemerkenswert fand ich auch die doch recht tiefe Aufstellung, die als Offensivaktionen vor allem den schnellen vertikalen Pass und den weiten Diagonalpass mit sich brachte, wodurch das Zentrum rasch überbrückt wurde.
    Gepflegtes Kurzpass-Spiel und Ballstafetten blieben Mangelware, dabei wäre das gerade ein probates Mittel gegen früh anlaufende Gegner – vorteilhafter jedenfalls als die weiten Bälle, von denen gefühlt zwei von drei gleich wieder beim Gegner landeten. Aber das scheint mir das Ancelotti-System zu sein, wobei ich nicht unterschlagen möchte, dass unsere Jungs auch in der Lage waren, den Ball um die DO-Abwehr herum laufen zu lassen. Leider viel zu selten, so wie auch die Offensivaktionen zu überhastet wirkten.
    Unter dem Strich aber eine Verbesserung und mehr als ein Schritt in die richtige Richtung.
    Am besten gefallen haben mir auch Rudy und Kimmich. Josh vor allem mit seinen Offensivaktionen, Rudy wie schon erwähnt mit seiner Ballsicherheit auch unter Druck und den klugen Pässen. Und er wird sich bestimmt noch weiter steigern können.
    Mit Thiago und James haben wir somit drei Spieler, die als Taktgeber und Zauberfuss, also als Spieler für den entscheidenden Pass in die Spitze fungieren können. Nicht die schlechtesten Aussichten :-)

  7. Was mir am meisten aufgefallen ist: die Größe der Lücke, die durch den Weggang von Lahm und Alonso (der übrigens vor zwei Wochen am Westküstenstrand mit seiner Familie neben mir und meiner lag) entstanden ist. Das betrifft fast alle taktischen Dinge (insbesondere Spielrhythmus, -geschwindigkeit, und -richtung) – und damit die Gesamtverantwortung für das eigene Spiel (primär, aber nicht nur, für das Aufbauspiel). Etwas platt könnte man sagen: es ist ein Machtvakuum entstanden – und dessen Größe hatte ich unterschätzt. In der Mittelfeld-Viererkette von gestern war die Verantwortung viel breiter verteilt.

    Und es war interessant zu sehen, wie unterschiedlich die vier in jener Kette damit umgegangen sind. Rudy hat mehr davon aufgenommen als gedacht (er erinnert mich – bei allen Unterschieden in der Qualität – in seiner Unemotionalität, bei gleichzeitiger Spielintelligenz, an Kroos). Tolisso hat viel weniger von diesem Vakuum gefüllt als ich erwartet und gehofft hatte – es wird spannend sein zu sehen, ob das nur Anfangsvorsicht ist. Vidal hat seine „aggressive leadership“ hineingeworfen, was ich sehr mag – nur das mit der Vorsicht nach der ersten Gelben muss ihm nochmal jemand erklären. Ribéry war… halt Ribéry (und als solcher gut, wenn auch nicht überragend).

    Machtvakuum hin, Leistungssteigerung her – ich glaube weiterhin, dass es keine gute Saison wird und für CA spätestens am Saisonende Schluss ist (hoffentlich früher – aber die Art der Umarmung mit Uli gestern spricht dagegen).

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Meine Prognose ist immer noch, dass spätestens im November Schluss ist.

  8. Sehe es ähnlich wie die meisten hier. Was mir außerdem gut gefallen hat war das Zusammen- und Wechselspiel Kimmich/Tolisso auf rechts. Das hat des öfteren für große Freiräume gesorgt. Rudy habe ich genau so erwartet, insofern für mich keine Überraschung, das ist ein guter Junge. Auch Süle fügt sich gut ein, hat keine Startschwierigkeiten.

    Ich glaube Punkt 3 in der Zusammenfassung ist der erste, dem ich 0,0 zustimmen kann. Erstens ist es eine sehr respektlose und sehr subjektive Formulierung, vor allem wenn ich sehe, wie sich Vidal abgearbeitet hat nachdem er eine Woche im Training ist. Zweitens weiß man doch nicht erst seit gestern, dass Vidal ein Gesamtpaket darstellt, in dem solche Sachen dazugehören. Ich fand auch die Fouls von Tolisso am 16er hanebüchen (und es waren in den letzten Spielen deutlich mehr). Das war unnötig, ja. Ihm vor dem 2:1 einen Fehler anzulasten halte ich in Anbetracht der anderen Fehler auch für zuviel des Schlechten. Immerhin muss Lewy wenn er schon nicht abschließt (und damit den Ball wie auch immer aus dem Spiel nimmt, zumindest einen viel viel besseren Pass spielen). Hinten grätscht auch Hummels hoffnungslos rein, etc.

    Also für mich war Vidal gestern Sinnbild des „Aufraffens“. Er war überall auf dem Feld, hat gefühlt jedes Kopfballduell persönlich geführt. Hat sich auch nach harten Attacken gegen ihn nicht am Boden gewälzt, hat sich in jeder Sekunde reingehauen als gings um mehr, also wenn das nervt, dann höchstens den Gegner. Ich hoffe er macht genau so weiter.

    Wie oben schon angesprochen und wie ich auch schon neulich gesagt habe „nervt“ der Ribery-Fokus und der daraus resultierende mangelnde Ertrag viel mehr. Hoffe das wird besser die nächsten Wochen.

    Zuletzt: Sven Ulreich ist dieses Erfolgserlebnis wirklich zu gönnen. Er hatte den wenigsten Anteil an der mauen Leistung die letzten Wochen. Hat sich auch gestern gut verkauft und den Sieg letztendlich festgehalten. Bravo!

  9. Vielleicht hatte ich aus dem Bayernblock eine verzerrte Spielwahrnehmung, aber har Tolisso defensiv nicht eine richtig schlechte Leistung gezeigt? Dass hier niemand darüber schreibt, verunsichert mich, aber ich hatte den Eindruck, dass er gestern weit davon entfernt war, die rechte Seite dicht zu kriegen. Für mich sah das oft so aus, als ginge ihm das alles zu schnell und seine Körperlichkeit half ihm auch nicht wirklich.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Seine Rolle war halt auch kompliziert. Ist dann eben schwierig, wenn man keine Zeit zum trainieren hat. Er kann mittelfristig sicherlich besser hinter Kimmich auffüllen und bei Bedarf durchsichern, wenn er aus einer zentraleren Position herauskippen kann und ein nomineller Flügelspieler die Pärchenbildungen mit Kimmich übernimmt. Gestern hätte sich Tolisso manchmal eigentlich zerteilen müssen.

  10. Und jetzt ist wieder alles gut? Ich finde nein, das war nur eine Konsolidierung im langfristigen Abwärtstrend, wie der Börsianer sagt.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Genau, und das Schlimme ist: Der Trend nährt den Trend.

  11. Klar ist Ulreich das Erfolgserlebnis zu gönnen, und er ist ja auch ein guter. Aber kann bitte jemand neue Neuers züchten? Mir graut davor, in fünf, sechs Jahren wieder einen Torhüter zu haben, der das Spiel unterbricht statt es schnell zu machen, der nicht nach jedem Fangen des Balls sofort sieht, welcher Spieler frei steht. Man kann Neuer gar nicht hoch genug einschätzen.

    Was zu Kimmich: Ich fand ihn offensiv gut, defensiv aber nicht so, wie er hier eingeschätzt wird. Er ist doch relativ häufig hinterhergelaufen, wenn der Gegner den Ball hatte. Aber das mag ja noch werden. Zumindest gut, dass in CA auf Rechts gelassen und stattdessen Rafinha rüberbeordert hat.

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Ich gehe davon aus, dass die Bedeutung Neuers darin liegt, dass er das Torwartspiel an sich verändern wird. In den Jugendmannschaften wird mit einiger Sicherheit der Torwart routinemäßig bereits mit in das Spiel eingebunden und entsprechend dürfte das Selbstverständnis einer neuen Torhütergeneration nicht zwischen „klassischen“ und „mitspielenden“ Torhütern unterscheiden, sondern „Torhüter“ wird per se immer „mitspielend“ meinen. Oder anders gesagt: Es geht nicht darum, den Neuer unter den Torhüter der Zukunft zu finden, sondern unter den Neuers der Zukunft den besten Torhüter zu angeln.

    2. Ich habe Neuer ja schon vor einigen Tagen herausgehoben.

      Heute muss ich es mal von der anderen Seite betrachten. Ulreich mit dem Ball ist schon extrem schwer zu verdauen. Am besten ist es fast noch wenn er die Bälle irgendwo hin kloppt. Obwohl die ihm dummerweise auch gerne abrutschen.

      Schon schlimmer wenn er versucht mitzuspielen. Hier nimmt er im besten Fall den Spielfluss raus. Im schlechteren Fall bringt er mit fast jedem Zuspiel den Mitspieler in Bedrängnis.

      Im Schachspiel würde man wohl sagen, der Zug mit der Figur Ulreich kostet uns jedes mal ein Tempo.
      Gegen Mannschaften die uns hinten kaum fordern kann das natürlich angehen. Sobald der Gegner allerdings vorne draufgeht? Oh weh.

      1. Warum neue Neuers züchten ?

        Wir haben Früchtl und müssen nur Geduld mitbringen ;)

  12. Bürki gehört aus dem Verkehr gezogen. Dieses vor der Linie stehen beim Elfmeter ist so ziemlich das Unwürdigste, was ich mir vorstellen kann. BETRUG JEDES MAL! Und kein Schiri macht was.

    Heute natürlich erstmal schön in den einschlägigen Foren salt minen.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Ich weiß nicht, ob mir das auch so stark aufgefallen wäre wenn wir durch das letzte Elferschießen nicht alle sensibilisiert wären. Wenn man mal drauf achtet ist es kaum zu fassen.

      Ich hätte übrigens erwartet, dass vor dem Elferschießen irgendjemand vom Verein sich kurz den Schiri schnappt und ihn darauf hinweist. So in dem Sinne: Achten sie bitte drauf was Bürki da vsl. gleich veranstalten wird und stellen sie das ggf. ab. Sollte das andernfalls für uns schiefgehen, werden wir darüber morgen alle fleißig zu debattieren haben.

  13. Ist unsere gute rechte Seite in der letzten Viertelstunde noch jemandem aufgefallen? Unsere jungen haben echt Dampf gemacht. Süle als rechter IV, Kimmich, Tolisso (Sanches) und Coman habe ich allesamt stark gesehen

  14. Das Spiel gestern war sicherlich atypisch für die kommende Saison. Wenige Mannschaften werden hohes Pressing gegen uns betreiben und wenn dann sehe ich das nicht als so problematisch an: wir haben extrem spielstarke Innenverteidiger + Kimmich + Thiago + Rudy. Der Spielaufbau sollte gut funktionieren sofern es nicht zu viele Verletzte gibt. In Tolisso sehe ich weiterhin grosses Potenzial, er muss sich halt an die hohe Intensität der BL gewöhnen. Hauptproblem bleiben die fehlenden Offensivstrukturen im letzten Drittel und damit einhergehend die Konteranfälligkeit. In der Offensive gibt es extrem viele Fragezeichen: bleibt Robbery verletzungsfrei? Schafft Coman den Durchbruch? James? Müller?

  15. 2:2 war alles in allem ein gerechtes Ergebnis. Gerade die Leistung in HZ1 war ganz in Ordnung. Da hatte Dortmund nach den ersten Minuten kaum eine Torchance mehr. In der 2. HZ kaum mehr Zugriff bekommen.

    Das war dann gestern Torvorlage von Kimmich für Lewi #1 in dieser Saison. Bin gespannt wie viele es dann am Ende der Saison sein werden, sah aber mal vielversprechend aus.

    Gestern hab ich vielleicht auch eine Vorstellung davon bekommen wo die Reise mit dem Mittelfeld hin soll. Ein Mittelfeld bestehend aus Thiago, Rudi und Vidal bzw. Tolisso könnte in einer 433 / 4231 / 4321 Mischformation ganz interessant sein. Defensiv stabil und offensiv variabel. Allen von den 4 ist es im Grunde zuzutrauen situativ den (alleinigen) 6er, die 8er oder auch die 10er Position zu besetzen. Mal sehen wie Carlo das regeln wird. Die Spieler scheinen ja einigermaßen passend für das.

    Schön, dass Kimmichs Fehlschuss im11er Schießen keine Auswirkungen hatte. Das hätte er nach seiner Leistung nicht verdient gehabt als tragischer Held dazustehen.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Ich sehe James vor allem auf der 10! Dort scheint er mir am Wertvollsten zu sein. Vielleicht wäre auch ein Wechselspiel mit dem Thiago denkbar, insbesondere, wenn Thiago nicht auf eine Position im Mittelfeld begrenzt wird.

  16. Was war eigentlich mit dem Müllerwechsel los?
    Ich war in der bisherigen Vorbereitungsphase, im Gegensatz zu vielen anderen Meinungen, gar nicht so sehr von Müllers Leistungen begeistert.
    Aber das gestern hat mich zum ersten Mal seit ziemlich langer Zeit wieder so restlos überzeugt. Das war der Thomas Müller wie ich in aus seinen guten Spielen kenne. Das hat richtig Spaß gemacht.
    Von daher bin ich bei seiner Auswechslung fast vom Stuhl gefallen. Wie man da einen der besten Leute auf dem Feld auswechselt, der mir auch kein bisschen müde erschien? Völlig unverständlich.
    Oder habe ich da irgendeine Verletzung o.ä verpasst?

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. In Anbetracht der Probleme in der 2.HZ, überhaupt ins letzte Drittel zu kommen, konnte ich sowohl die Einwechslung eines zweiten Flügelspielers als auch den Wunsch, dafür keinen Mittelfeldspieler zu opfern, schon nachvollziehen. Er ist ja im Moment auch leider ein sehr wackeliger Elfmeterschütze.

  17. Ich bin recht angetan davon, dass Ancelotti den letztjährigen dogmatischen Ansatz, immer zwei nominelle Flügelstürmer aufzubieten, worunter insbesondere Müller gelitten hat und James leiden würde, offenbar ad acta legt. Der Ansatz mit dem 4-4-2 ist zwar weder neu noch innovativ, für Bayern aber ein unerwarteter Stilbruch (auch wenn es sich in der Vorbereitung schon angedeutet hat).
    Die Entwicklung der Idee wird spannend sein, denn schon am Samstag wurde auch die natürliche Schwäche des 4-4-2, nämlich die wenigen Verbindungen nach vorne, deutlich. Ich hoffe sehr, dass man deswegen das ungewöhnliche im Kader vorhandene Potential aufgreift und konsequent mit der Nutzung falscher Außenverteidiger und entsprechender Folgebewegungen arbeitet; also mit Ball 3-5-2 Formationen herstellt und in ein 4-4-2 umschaltet.

    Go Carlo, go.

    Antwortsymbol5 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. @JU: Interessanter Gedanke mit dem 3-5-2, vor allem dann, wenn wir wieder hoch stehen, da dann die 5er Mittelfeldreihe zur Geltung kommen kann.
      Das 4-4-2 wird von Ancelotti wohl eher mit Blick auf die DO und ihr frühes Pressing und dementsprechend hohem Offensivdruck gewählt worden sein. Vor eigenem Publikum wird unser FCB sicher nur im Ausnahmefall in einer 4-4-2 Grundformation auflaufen, da sehe ich eher einen Wechsel in ein 4-1-4-1, dass ähnlich dem 3-5-2 ordentlich Druck nach vorn aufbauen kann. Spannend ist es allemal, denn soweit ich Ancelotti in der Vorbereitung verstanden habe, will er auf zwei Sechser setzen, also ein typisches 4-2-3-1. Ich hoffe, wir werden dadurch tatsächlich flexibler und weniger berechenbar.

    2. @JU: Nachtrag – Auf Seitenverlagerung.de gibt es einen interessanten Artikel über den Supercup, in dem zwei taktische Besonderheiten herausgestellt wurde. Zum einen hat Ancelotti so, wie ich es verstehe, eher ein 4-3-2-1 gewählt, also mit drei Sechsern spielen lassen, wobei eine hängende Formation eingenommen wurde, um so Überlagerungen zu erzeugen bzw. gleichzeitig Möglichkeiten, durch die weiten Diagonalbälle den aufrückenden Gegner in der Vorwärtsbewegung zur Unordnung zu zwingen und selbst einen schnellen Vorstoß zu fahren. Wenn das so geplant war, hat Ancelotti da eine ganz neue Variante ins Spiel gebracht, die zumindest in der ersten Halbzeit ganz gut geklappt hat.

    3. Erstmal vielen Dank, dass du darauf hingewiesen hast. Mir wäre der Artikel durch die Lappen gegangen, da ich nicht mehr mit ihm gerechnet hatte.
      Zur Sache: Das Problem bei der Beschreibung taktischer Formationen ist ja, dass meist in unterschiedlichen Spielphasen zumindest graduell unterschiedliche Systeme gespielt werden. Dann entsteht regelmäßig die Situation, dass zB hier auf dieser Seite eine vollkommen andere Grundausrichtung aufgemalt ist wie auf Spielverlagerung – und man selbst es wieder anders gemacht hätte. Ich zum Beispiel wäre nicht auf die Idee gekommen, durch die Asymmetrie der Flügelspieler (habe mich ja oben schonmal zu Tolissos Rolle geäußert) direkt eine andere Grundformation anzugeben – wobei ich glaube, dass MR schon meint, die Grundformation wäre ein 4-4-2 gewesen, das aber manchmal in ein 4-3-2-1 geschoben wurde, oder? Außerdem war mein Eindruck, dass das 4-4-2 bei eigenem Ballbesitz deutlicher wurde, je näher man am eigenen Tor war (Spielauslösung in tiefer Torwartkette, danach orthodoxes hochschieben) und in der zweiten Halbzeit dadurch massive Probleme mit den Verbindungen nach vorn aufkamen.
      Total schade ist, dass MR im letzten Absatz, wo es um die Weiterentwicklung geht, meine oben genannte Idee nennt – allerdings nicht weiter ausführt. Hätte mich sehr interessiert.

    4. Ja, interessanter Artikel.
      Die Schwierigkeit etwas so komplexes wie das Agieren einer Mannschaft in einer Formel festzuhalten zeigt sich schon darin, dass MR selbst sechs „Telefonnummern“ verwendet/verwenden muss um die Struktur in verschiedenen Phasen darzustellen.

      Das von ihm auch verwendete 4-3-2-1 sehe ich eher als Abstraktion, als dass er damit das vorherrschende Muster beschreiben will. Aus meiner Sicht würde damit auch vor allem die Rolle Müllers nicht zutreffend beschrieben.

      Ob man das alles (der Einsatz von Tolisso um den sich der Artikel im Wesentlichen dreht) jetzt als so großen taktischen Kniff beschreiben muss? Dazu passend ein Zitat aus dem Artikel: „Das Spiel kreiert die Komplexität, nicht der Trainer.“

      Ich stelle mir mal die Szene vor dem Spiel vor: „Josh du musst immer nach vorne marschieren. Der Zagadou ist so’n Briefbeschwerer, da kommst du vorbei und dann rein mit der Flanke. Coco wenn Josh geht bleibst du zurück und sicherst ab. Alles klar? Geht raus und spielt Fußball.
      Oder so?

    5. Briefbeschwerer, sehr geil.

      Wie er das kommuniziert wird und welchen Freiraum er in einem solchen Fall in der Ausführung lässt, wissen wir natürlich alle nicht. Meinetwegen kann er mit seinem Kaugummi Morsezeichen kauen. Er wird sich sicherlich nicht mit Tolisso hingesetzt und ihm erklärt haben, wie er sich zum anlocken des gegnerischen Pressing zu positionieren hat, um Rudy den Pass auf Kimmich schlagen zu lassen.
      Was für mich an der Sache erwähnenswert war, – fand die Rolle von Tolisso wie gesagt nicht eben revolutionär – ist die Tatsache, dass Ancelotti wenig dogmatisch aufgestellt hat. Letzte Saison lief das ja regelmäßig nach dem Motto „stell mal den Müllerthomas hin, wird schon irgendwie“. In der Spielvorbereitung hat man sich im Trainerteam aber offensichtlich die Frage gestellt, wie man drei Mittelfeldspieler aufstellen, was man gegen das aggressive Pressing offenbar als nötig erachtet hat, gleichzeitig seinen formstärksten Spieler (Müller) bringen und damit noch die gegnerische Schwachstelle attackieren kann.
      Überhaupt ist für unser Spielermaterial der Ansatz „linke Seite überladen, nach rechts verlagern“ nicht der schlechteste – man erinnere sich nur an ein Spiel in Rom.

  18. Je öfter ich mir den Artikel auf Seitenverlagerung.de noch mal durchlese, umso mehr kriege ich die dort aufgeführten Ideen nicht mehr zusammen. Ok, als interessierter Laie muss ich den Artikel auch nicht bis ins Letzte durchdringen, aber ein wenig raucht mir da doch der Kopf *g* . Videos wären da vielleicht hilfreicher, mir vorzustellen, was gemeint ist. Na, denn!^^

    Letztlich sind Formationen nur Zahlen, und ganz sicher entwickelt sich ein Spiel immer anders, als man als Trainer sich vorher ausdenkt. Was mir unter dem Strich bei diesem Artikel gefällt, ist das Stichwort „Asymmetrie“
    Wie auch immer Ancelotti es den Jungs erläutert, ich bin kann mir gut vorstellen, dass diese hängenden Strukturen kein Zufallsprodukt waren, sondern von Carlo so gewollt. Damit zeigt er, dass er sich nicht stur an bestimmte und gewohnte Taktiken festhält, sondern Entwicklungen mit einbezieht. Er ist sicher nicht der erste Trainer, der solche „schrägen Linien“ oder einrückenden Spieler in seine Formationen einbaut, aber er wird für die Struktur der Mannschaft sicherlich die am besten passende Variante finden können. Und damit erweist er sich meiner Meinung nach als überraschend flexibel und lernfähig, was mich wiederum mit Blick auf die zukünftige Entwicklung des FCB spürbar beruhigt- auch wenn Carlo sicherlich nie ein „Laptop-Trainer“ werden wird.

  19. […] das Spiel in Chemnitz nahm Ancelotti einige Veränderungen vor. Im Vergleich zum Supercup Spiel am vergangen Samstag rückten Coman und Süle in die Startelf. Coman ersetzte Vidal, dadurch konnte […]

  20. […] resultierende Umschaltaktionen der Werkself zu, wird es ein sehr schwerer Auftakt für sie. Im Supercup, aber auch gegen Chemnitz präsentierte sich der Rekordmeister in dieser Hinsicht am besten, wenn […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Mit dem Absenden deines Kommentars erklärst du dich einverstanden, unsere Community Guidelines zu beachten.