FC Bayern mit Trainer Vincent Kompany

FC Bayern – News: „Das Einzige, was uns ankotzt …“ FCB trotzt der Kritik am Spielstil

Justin Trenner 07.10.2024

Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.

Das Thema des Tages: Spielstil des FC Bayern mit zu viel Risiko?

„Das Einzige, was uns richtig ankotzt, ist das Ergebnis“, sagte Max Eberl nach dem 3:3 des FC Bayern gegen Eintracht Frankfurt in der Bundesliga. Auch Thomas Müller sprach bei DAZN davon, dass sein Gefühl auf dem Platz „überragend“ gewesen sei: „In dieser Krise befinde ich mich sehr gerne.“

Im krassen Gegensatz dazu stehen die Reaktionen auf Social Media oder auch in unserer Miasanrot-Kurve. Die anfänglich leichte Euphorie ist größtenteils weg. Die Kritik an Vincent Kompany und seinem offensiven Spielstil nimmt zu.

Zu viel Risiko? Zu viel defensive Instabilität? Calma, liebe Bayern-Fans. Man muss sich schon darüber wundern, wie schnell es in beide Richtungen ging. Erst wurde Kompany nach vielen Toren und überzeugendem Spielstil von vielen als Heilsbringer gefeiert, nun ist von Harakiri oder schwachen Leistungen die Rede.

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Extreme, die nur schwer nachzuvollziehen sind. Die Jahre der Dominanz in den 2010er Jahren dürften großen Anteil daran haben, dass die Erwartungen ins unermessliche gestiegen sind. Es wurde ein neues „Normal“ etabliert, das die Stange so hoch hängt, dass sie vom eigentlichen „Normal“ nur unterlaufen werden kann.

Jeder Flügelspieler wird mit Arjen Robben oder Franck Ribéry verglichen, jeder Trainer mit Jupp Heynckes oder Pep Guardiola. Selbst die wechselhaften letzten Jahre haben die Erwartungshaltung nicht wirklich verändert, wie es scheint. Vier herausragende Spiele reichen aus, um eine Fallhöhe aufzubauen, die gefährlich ist.

Schauen wir etwas nüchterner auf den Saisonstart, dann sehen wir Folgendes:

  • Ein wackeliges 3:2 in Wolfsburg – die Leverkusen an den Rande eines Punktverlustes brachten und 2:2 gegen Stuttgart spielten
  • Ein besseres, aber immer noch zähes 2:0 gegen den SC Freiburg – aktuell Vierter in der Bundesliga
  • Ein überzeugendes 6:1 in Kiel, die in Leverkusen ein 2:2 mitgenommen haben
  • Ein 9:2 gegen Zagreb mit schwachen Minuten nach der Halbzeitpause
  • Ein 5:0 in Bremen
  • Ein dominantes 1:1 gegen Leverkusen, Vorjahresmeister, das mehr verdient gehabt hätte
  • Eine unglückliche 0:1-Niederlage bei Aston Villa
  • Ein 3:3 in Frankfurt

In der Bundesliga stehen die Bayern auf dem ersten Platz, in den Pokalwettbewerben ist noch lange nichts entschieden. Woher also diese Panik, die stellenweise vorhanden ist?

Ein Faktor dürften die vergangenen Jahre sein. Egal, welcher Trainer den FCB coachte, irgendwann im Oktober oder November kam der Punkt, an dem alles kippte. Doch schauen wir auf die letzten Jahre, dann hat sich dieser Einbruch meist schon vorher angedeutet. In der vergangenen Saison gab es ein sehr wechselhaftes und wildes 2:2 gegen Leverkusen, ein unerklärlich schwankendes Spiel gegen Manchester United oder die teils glücklichen Siege in Kopenhagen und Istanbul.

FC Bayern unter Kompany: Anders als in den Vorjahren

Und in dieser Saison? Bis auf das Wolfsburg-Spiel gab es keine Partie, die auch nur annähernd an diese wechselhaften Auftritte erinnert. Die Bayern waren nach dem Auftakt in jedem Spiel das klar bessere Team mit der besseren Chancenqualität. In allen Wettbewerben kassierten die Münchner insgesamt laut FBref 14 Schüsse auf ihr Tor. In acht Spielen (ohne DFB-Pokal). Sieben davon gingen rein.

Mancherorts wird argumentiert, dass das eben das große Problem sei: Man lasse zu viele Hochkaräter zu. Alleine Frankfurt ist schließlich dreimal allein auf Neuer zugelaufen. Natürlich Szenen, die es zu analysieren gilt. Und trotzdem wird sich diese Quote niemals so halten, wenn die Bayern weiter so konzentriert verteidigen. Es wird eine Regression zu einem normaleren Wert geben.

Auch die etwas mehr als fünf Expected Goals against sind nicht nur ein hervorragender Wert angesichts der Gegnerqualität, sondern auch ein Indikator dafür, dass sich die Anzahl der Gegentore bald ins Positive drehen wird (der Frankfurt-Wert ist noch nicht bei FBref, wird sich aber um die 1,2 bewegen – zuvor waren es 4,4).

Im Moment stehen die Münchner bei ungefähr 0,7 Expected Goals pro 90 Minuten, sie lassen nur 5,3 Abschlüsse pro Partie zu. In den letzten sechs Partien, unter denen einige Hochkaräter dabei waren, waren es nur 3,83 Abschlüsse pro Spiel.

Negative Gefühle überwiegen bei vielen Fans des FC Bayern

Es gibt nur einen Grund, diese Fakten nicht zählen zu lassen: Ein schlechtes Gefühl wegen der letzten Jahre. Statistisch sind die Bayern defensiv im Moment aber historisch gut. Wenn sie das so oder so ähnlich halten können, werden sich die Gegentore zwangsweise reduzieren. Eine große Abweichung zu den Expected Goals against gab es in den letzten Jahren nur sehr selten. Es gibt also eine statistische Evidenz dafür, dass der aktuelle Trend nur schwer fortzuführen ist – vorausgesetzt, die Bayern fallen nicht auch fußballerisch in ein Loch.

Offensiv hingegen gibt es ein paar mehr Probleme, die es anzupacken gilt, um die wenigen schwächeren Defensivmomente ausreichend abzufangen. Doch was Kompany in kurzer Zeit aus dem FC Bayern gemacht hat, ist trotz drei siegloser Spiele bemerkenswert. Getrübt wird dieser Eindruck höchstens durch Gefühle.

Oder, um es mit Müller zu sagen: „Was sollen wir anders machen? Gewinnen.“ So ist es. Am Ende bleibt Fußball ein Low-Scoring-Game und der berühmte „Ergebnissport“. Und doch sollte man sich wohl gerade als Bayern-Fan derzeit mal an Optimismus probieren. Denn so gut war der FCB seit einigen Jahren nicht mehr.

Man muss sich stellenweise schon fragen, was eigentlich die Erwartung an einen Club ist, der in den letzten Jahren all die Probleme offenbarte, die in der Öffentlichkeit rauf und runter diskutiert wurden. So viel Instabilität, so viel Kritik am Management und den sportlichen Entscheidern. Soll sich das alles in nur wenigen Monaten unter Kompany in Luft auflösen?

*Eigenwerbung

Justin Kraft

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FC Bayern – News: Sorgen um Harry Kane, Dayot Upamecano und Mathys Tel

Der FC Bayern muss um drei Spieler bangen. Wie Max Eberl am Sonntag nach dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt berichtete, sind Harry Kane, Dayot Upamecano und Mathys Tel verletzt. „Es ist noch zu früh für eine Diagnose“, sagte er laut der AZ in der Mixed Zone. Es sei fraglich, ob sie ihre Reisen zur Nationalmannschaft antreten können. Kane und Upamecano wurden in der Schlussphase gegen die SGE ausgewechselt.

Update: Der FC Bayern hat mittlerweile ein Statement veröffentlicht. Upamencao habe muskuläre Beschwerden im Oberschenkel, Mathys Tel leide unter Schulterbeschwerden. Beide reisen deshalb nicht zu ihren Nationalmannschaften. Kane hingegen sei direkt von Frankfurt nach England gereist und werde dort von den Ärzten untersucht. Eine Diagnose gebe es noch nicht.

FC Bayern – News: Vincent Kompany zufrieden mit erstem Saisonabschnitt

Vincent Kompany zeigte sich nach dem 3:3 in Frankfurt zufrieden mit dem Saisonstart des FC Bayern. „Diese Woche war ein echter Test für uns als Team“, sagte der Trainer auf der Pressekonferenz. Man habe gesehen, wie dominant man gegen drei solch starke Mannschaften auftreten könne.

Wenn nichts Ernsthaftes passiere, sei man in der Lage, Großartiges zu erreichen. Dafür müssten aber alle fit sein. „Natürlich haben wir drei Gegentore kassiert und das ist die Geschichte des Spiels“, legte er bei ESPN nach: „Aber wenn man sich die Dominanz anschaut, die wir in jedem Spiel in dieser Saison hatten, wir hatten vier- oder fünfmal so viele Chancen als jedes Team, gegen das wir gespielt haben.“

Man könne natürlich über die Gegentore sprechen, aber es gehe darum, alles „Schritt für Schritt“ zu verbessern. Er sehe aber keinen Grund für grundlegende Veränderungen.

FC Bayern: Kurze News im Überblick – Upamecano mit Jubiläum

  • Dayot Upamecano feierte gegen Frankfurt ein Jubiläum: Der Franzose absolvierte sein 200. Bundesliga-Spiel. Bei der SGE traf er zum insgesamt siebten Mal.
  • Bryan Zaragoza wurde für die spanische Nationalmannschaft nominiert.
  • Alphonso Davies ließ seine Zukunft im Gespräch mit ESPN offen. Im Moment wolle er sich einfach nur auf seine Leistungen fokussieren.

Miasanrot-Offensive: Ein Zwischenstand

Zum Abschluss noch ein paar Worte zum aktuellen Zwischenstand bei meiner geplanten Miasanrot-Offensive. Seit einschließlich Sonntag (30. September) gab es 19(!) Artikel von uns. Dazu noch der Transparenzbericht und der Artikel zur Podcastfolge, die wir ebenfalls noch veröffentlicht haben. Außerdem gab es zahlreiche weitere Posts auf Social Media.

Das hat sich auch positiv auf den Support ausgewirkt. Wir haben in den letzten 14 Tagen im Schnitt deutlich mehr eingenommen als es sonst üblich ist. Wichtig wird es sein, dass das nachhaltig passiert. Natürlich betrifft das beide Seiten: Uns, wenn es um Contentproduktion geht, und euch, wenn es um den Support geht. Eine genaue Zahl habe ich noch nicht errechnet, aber es geht in die richtige Richtung.

Danke und: Weiter, immer weiter!



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