FC Bayern – News: Diskussionen um João Palhinha nehmen wilde Züge an
Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.
- FC Bayern bei Eintracht Frankfurt: 3:3-Remis in der Analyse
- Thomas Müller mit launigem Interview mit Ballack
- MSR354: Der Villa war da
Das Thema des Tages: Palhinha? João Geduld angebracht
Bisher hat Vincent Kompany im Umgang mit den Medien sehr viel Geduld bewiesen. Als DAZN-Moderatorin Laura Wontorra nach dem Spiel gegen Aston Villa aber gleich zweimal nachhakte, ob João Palhinha dem Spiel etwas geben könne, konnte man erstmals ein wenig erahnen, dass auch den Belgiern manchmal etwas nervt.
Auch Experte Michael Ballack fragte vor der Partie nach dem Portugiesen. „Du musst verstehen, ich mache das auch für mich selbst ein bisschen“, antwortete Kompany: „Ich habe von Anfang an über die Mannschaft geredet. Und ich will mit dieser Tradition brechen, dass ich immer über die Spieler spreche, die nicht spielen.“
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Das tun andere ohnehin genug. Insbesondere die Chefkritiker Lothar Matthäus und Dietmar Hamann. Ersterer äußerte bereits im September bei Sky den Verdacht, dass Palhinha geholt wurde, als „die Verantwortlichen nicht damit gerechnet haben, dass Joshua Kimmich unter dem neuen Trainer Vincent Kompany jetzt wieder im Mittelfeld spielen würde“.
„Hätte man Palhinha überhaupt holen müssen?“
Nun legte auch Hamann in gewohnter Drastik beim Pay-TV-Sender nach: „Wenn man so einen Mann vor der Saison holt, dann gehe ich davon aus, dass er ein Teil der Achse ist.“ Dann stellte er die Frage: „Hätte man Palhinha überhaupt holen müssen?“
Vorschnelle Urteile, die zeigen, wie schnelllebig und wechselhaft Meinungen sein können. Palhinha hat es zweifellos schwer. Kimmich und Aleksandar Pavlović haben sich gefunden, passen gut ins System von Kompany. Beide genießen daher richtigerweise vollstes Vertrauen. Der Portugiese hingegen ist neu – beim FC Bayern, in der Stadt, im Land und auch im Spielsystem.
Ein Anpassungsprozess der für den 29-Jährigen nicht innerhalb weniger Wochen zu bewältigen ist. Doch es ist nicht nur dieser Aspekt, der zu selten beleuchtet wird. Viel zu oft wird die Ablösesumme mit den tatsächlichen Erwartungen vermischt und es entsteht ein verzerrtes Bild. Etwas mehr als 50 Millionen Euro sollen die Bayern für den Sechser bezahlt haben. Die häufige Schlussfolgerung: Dann muss er auch Stammspieler sein.
João Palhinha: Ruhe und Geduld sind angebracht
Aber woher kommt diese Annahme? CIES Football Observatory hat 2023 eine Analyse veröffentlicht, in der es um die Inflation der Preise auf dem Transfermarkt ging. Das Ergebnis: Eine Million Euro aus der Spielzeit 2013/14 waren in der Saison 2022/23 äquivalent zu 2,16 Millionen Euro. Eine Steigerung um 116 Prozent.
Bedeutet auf Palhinha bezogen: In der Saison 2013/14 hätte er rund 23 Millionen Euro gekostet. Mit Blick darauf, dass zu dieser Zeit unter anderem Thiago für 25 Millionen Euro geholt wurde, ist das immer noch viel Geld. Aber relativ zu Umsatz und Markt gesehen auch nicht so viel Geld, dass man davon ausgehen müsste, dass allein das Preisschild ihm eine Garantie auf Einsätze beschert.
Zumal gerade von den Chefkritikern des FC Bayern in den letzten Jahren häufig angemerkt wurde, dass der Kader wahlweise zu dünn, zu schlecht oder zu wenig ausbalanciert sei. Qualität auf dem Niveau des Rekordmeisters gibt es nicht beziehungsweise selten für wenig Geld.
Etwas mehr Ruhe und Geduld täten der Betrachtung von Palhinhas Situation gut. Zumal die englischen Wochen jetzt erst starten. Ob der Nationalspieler gebraucht wird und welche Rolle er im Kader genau einnimmt, lässt sich jetzt kaum seriös beurteilen. Insofern verwundert es auch kaum, dass Max Eberl beim einen oder anderen Kritiker einen „Tinnitus im Ohr“ hat, wie er es selbst formulierte.
Wirklich dramatisch oder problematisch ist Palhinhas Situation im Moment jedenfalls nicht – weder für den Spieler noch für den Club.
*Eigenwerbung
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FC Bayern – News: „Was erwartet ihr?“ Alexander Straus trotzt der Kritik
Der FC Bayern hat am Samstag den 1. FC Köln in der Frauen-Bundesliga mit 1:0 besiegt. Das erlösende Tor erzielte Klara Bühl im Schlussdrittel der Partie. Lange taten sich die Münchnerinnen schwer. Grund zur Sorge?
„Wir sind jetzt seit 44 Spielen ungeschlagen in der Liga“, sagte Alexander Straus nach dem Sieg: „Also was erwartet ihr?“ Ein Spiel wie dieses gegen Köln könne mal passieren. „Wir waren glücklich, dass wir damit davongekommen sind“, aber es sei normal. So richtig in Tritt kamen die Bayern zuletzt aber auch noch nicht – obwohl sie mitunter hoch gewinnen konnten.
Das liegt auch an den vielen Ausfällen, die das Team zu verkraften hat. Insbesondere im Mittelfeld und in der Innenverteidigung gibt es aktuell kaum Rhythmus. „Wir müssen selbstbewusst sein, wir wissen, zu was wir fähig sind“, zeigte sich Georgia Stanway am Samstag dennoch optimistisch. Die Engländerin schaute auch auf die kommende Champions-League-Partie gegen Arsenal und erklärte, dass es „schwer“ werden würde, aber man habe noch „eine offene Rechnung“ mit den Gunners.
Gegen Köln wichen die Bayern häufig auf lange Bälle aus. Kein konkreter Plan, den man sich zurechtgelegt habe, aber eine Reaktion auf die Spielweise des Gegners, erklärte Lea Schüller und gestand auf Miasanrot-Nachfrage, ob man mit dem hohen Pressing nicht gerechnet habe: „Genau.“
Viel Arbeit bis zum Mittwoch. Dann geht es gegen Arsenal, ehe ein Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg auf dem Programm steht.
FC Bayern – News: „Meine Zuversicht ist groß“ – Max Eberl optimistisch bei Jamal Musiala
Max Eberl hat sich auf der Pressekonferenz am Samstag optimistisch gezeigt, was die Verhandlungen mit Jamal Musiala betrifft. „Meine Zuversicht ist groß“, sagte der Sportvorstand: „Ich sehe keinen Grund, warum er den FC Bayern verlassen sollte.“
Es habe bereits mehrere Treffen mit dem 21-Jährigen gegeben. „Es entsteht hier was“, so Eberl weiter: „Er ist ein außergewöhnlicher Spieler, der ein Gesicht des Vereins werden soll.“ Der Vertrag des Offensivspielers läuft 2026 aus. Ob und wann es zu einer Verlängerung kommt, ist kaum abzusehen.
Musiala wechselte 2019 aus der Jugend des FC Chelsea an den Bayern Campus. Sein Vater ist Engländer und lebt noch auf der Insel, seine Mutter ist Deutsche und lebt mit den Geschwistern des Profis in München. Neben der rein sportlichen Perspektive und finanziellen Aspekten dürfte auch die familiäre Situation eine Rolle bei seiner Entscheidung spielen – vielleicht zu Gunsten des FC Bayern.
FC Bayern – schnelle News: Adam Aznou im Profikader des FCB?
- Adam Aznou könnte im Profikader des FC Bayern für das Bundesliga-Spiel gegen Eintracht Frankfurt stehen. Das geht aus verschiedenen Instagram-Storys hervor, die das Talent bei der Ankunft am Samstag zeigen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, dass er nur als Auffüllkandidat dabei ist, falls jemand ausfällt.
- Leroy Sané spielt beim DFB-Team wohl weiterhin eine Rolle. Laut der AZ soll der Nationalspieler regelmäßigen Kontakt zu Julian Nagelsmann haben. Wenn er wieder richtig fit ist und regelmäßig beim FC Bayern spielt, soll er gute Karten auf eine Rückkehr haben.
- Nach dem Unentschieden von Bayer Leverkusen haben die Bayern in Frankfurt die Chance, den Abstand auf fünf Punkte zu erhöhen. Auch Borussia Dortmund kann man mit sechs Punkten Abstand etwas abschütteln. Verlieren die Münchner, sieht Eintracht Frankfurt an ihnen vorbei. Auch Leipzig hat die Chance, den Rekordmeister hinter sich zu lassen.
Blick über den Tellerrand: Krise bei Manchester United spitzt sich zu – neuer Job für Tuchel?
Zwei Ex-Trainer des FC Bayern München stehen wohl im Fokus bei Manchester United. Zunächst wäre da Erik ten Hag, der seit vielen Monaten in der Kritik steht. Nach einem katastrophalen Saisonstart der Red Devils scheint nun auch die Geduld der Verantwortlichen aufgebraucht zu sein.
Nach Informationen von The Athletic gibt es innerhalb von 48 Stunden nach dem Auswärtsspiel bei Aston Villa am Sonntag ein Treffen der Entscheidungsträger. Für Dienstag stehe ein langes Meeting im Terminkalender, das alle Köpfe, die auch nur einen annähernd wichtigen Titel bei United in der Stellenbeschreibung haben, an einen Tisch bringen soll.
Nachdem die Engländer bereits am Ende der vergangenen Saison intensiv über die Zukunft von ten Hag diskutierten, entschied man sich für einen Verbleib und hielt bis zuletzt daran fest. Zumal der Niederländer in der Transferperiode viel Macht zugesprochen bekam. In der Premier League steht man aktuell auf dem 14. Platz, hat erst zwei Siege eingefahren und verlor dreimal. Auch in der Europa League gab es zuletzt gegen Twente und Porto zwei Unentschieden.
Interessant: Laut verschiedenen englischen Medien ist Thomas Tuchel ein heißer Kandidat für die Nachfolge. Es sollen sogar schon Gespräche geplant sein. Gerade in der Chefetage habe der bis zum Sommer beim FC Bayern angestellte Trainer große Befürworter.
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