Die FC Bayern Frauen schlagen den FC Arsenal in der Champions League und leisten einen furiosen Beitrag zur Risikodebatte.

FC Bayern – News: FCB Frauen liefern fulminanten Beitrag zur Risikodebatte

Justin Trenner 10.10.2024

Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.

Das Thema des Tages: FC Bayern Frauen besiegen Arsenal – mehr Risiko ist manchmal mehr Sicherheit

Was wurde in den letzten Tagen über Risiko diskutiert. Was wurde darüber gestritten, ob eine offensive Herangehensweise wie jene von Vincent Kompany nun mehr oder weniger Risiko für die Erfolgschancen bedeuten würde. Auch bei uns in der Kurve gab es zahlreiche Beiträge zu diesem Thema.

Nun lässt sich diese Debatte nicht auflösen. Die FC Bayern Frauen haben in der Champions League gegen den FC Arsenal aber einen weiteren netten Beitrag geleistet – auch wenn das sicher nicht ihr Hauptanliegen war. Gegen die Gunners erlebten die Münchnerinnen einen sehr wechselhaften Abend.

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Auf eine starke Anfangsphase, in der sie den Gegner aktiv unter Druck setzten und sich ein wenig in dessen Hälfte festsetzen konnten, folgte eine lange passive Phase, in der Arsenal am Drücker war. Die Gunners trafen genau in dieser Periode zum 1:0.


Gegen Ende der ersten Halbzeit wurden die Bayern wieder offensiver, pressten höher und erarbeiteten sich einige Standardsituationen – und so auch den Ausgleich. Mit dem Rückenwind dieses Erfolgserlebnisses fasste man auch im zweiten Durchgang den Mut, höher anzulaufen. Arsenal konnte sich so kaum noch befreien.

FC Bayern im zweiten Durchgang mit starker Leistung

Bayern zeigte in diesen zweiten 45 Minuten die wohl bisher beste Leistung der Saison. Selbst der Rückschlag, dass Arsenal nach dem 2:1 durch Sydney Lohmann nochmal ausgleichen konnte, machte ihnen nichts aus. Am Ende stand ein vollkommen verdientes 5:2 auf der Anzeigetafel – wenn auch etwas hoch dafür, dass die Engländerinnen zwischenzeitlich das bessere Team waren.

Und doch war es bemerkenswert, wie groß der Kontrast zwischen beiden Halbzeiten bei den Bayern war. Auf der einen Seite ein zurückhaltendes, manchmal fast schon ängstliches Team, das viel zu viel Respekt vor einem Gegner hatte, der ebenfalls nicht in absoluter Topform ist. Auf der anderen Seite ein dominante und selbstbewusste zweite Halbzeit mit zielstrebigem Spiel nach vorn und viel höherem Pressing.

Wenn wir wieder über das leidige Thema Risiko sprechen, lässt sich zumindest in dieser Partie feststellen: Der aggressivere und offensivere Spielstil war die risikominimierende Variante. Ein Quervergleich zu den Männern wäre selbstredend unsinnig. Bleibt aber zu hoffen, dass die zweite Halbzeit für die Frauen eine Art Dosenöffner sein kann.

*Eigenwerbung

Justin Kraft

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FC Bayern Frauen: Arsenal war gut, „aber wir sind besser“

Die Frauen des FC Bayern München starten also mit einem fulminanten 5:2-Sieg in die neue Champions-League-Saison. Nach dem Spiel zeigten sich alle Beteiligten des FCB entsprechend glücklich – wenngleich auch ihnen klar war, dass es eine Partie der zwei Halbzeiten war.

„Sie waren wirklich gut. Ich hatte das Gefühl, wir sind zwischendurch sehr viel gelaufen“, sagte Tuva Hansen, die abermals in der Innenverteidigung aushelfen musste: „Aber dann haben wir endlich unser Selbstbewusstsein gefunden und unser Spiel gespielt.“ Die Norwegerin betonte dabei, dass sie den Ball und damit den Gegner viel besser hätten laufen lassen: „Das hat viel Spaß gemacht.“

Zunächst habe sie sich gefragt, ob Arsenal wirklich so gut sei, dann aber wurde ihr die Antwort auf die Frage bewusst: „Ja, aber wir sind besser. Wir haben es ihnen gezeigt.“ Zur Halbzeit habe man sich „ein paar Sachen im Pressing angeschaut, mit denen wir in der ersten Hälfte zu kämpfen hatten“.

Georgia Stanway: „Wir waren ein paar Mal in dieser Situation“

Zweifel habe es laut Georgia Stanway nie gegeben: „Wir waren ein paar Mal in dieser Saison in dieser Situation, wo wir nicht zurückliegen wollten, aber zurücklagen. Und wir waren in der Lage, es umzudrehen und genau das haben wir heute auch getan.“


Auch Caro Simon berichtete von einem Richtungswechsel zur Pause: „In der Halbzeit saßen wir zusammen und uns war klar, dass das nicht das ist, was wir uns vorgenommen hatten.“ Mit deutlich mehr Energie und Druck auf den Gegner zeigte man dann eine viel bessere Leistung – und fährt so auch selbstbewusst nach Wolfsburg zum Topspiel der Bundesliga (Samstag, 17:45 Uhr).

„Wir haben ein gutes Selbstvertrauen im Team. Wir müssen jetzt weitermachen“, gab Hansen die Richtung vor. „Wir müssen hungrig und bescheiden bleiben“, ließ sich Alexander Straus nicht aus der Reserve locken. Und auch Stanway wollte sich nicht zu sehr von der Euphorie tragen lassen. „Es bedeutet nichts“, sagte die Engländerin auf die Nachfrage, was der Sieg jetzt für das Wochenende bringt: „Wir wissen, dass es nochmal härter wird, das erneut zu tun.“

FC Bayern – Gerücht: Barça schuldet Bayern noch Lewandowski-Millionen

Der FC Barcelona hat die Ablösesumme für Robert Lewandowski noch nicht gänzlich abgezahlt. Das geht aus dem Geschäftsbericht des abgelaufenen Geschäftsjahres hervor. Laut der spanischen Sport schulden die Katalanen dem FC Bayern München noch über 20 Millionen Euro. 10,4 Millionen Euro kurz- und 10,6 langfristig.

Das ergibt fast die Hälfte der damals vereinbarten Ablösesumme, die 45 Millionen Euro betragen haben soll – exklusive fünf Millionen Euro an Bonuszahlungen. Ungewöhnlich ist dieses Vorgehen aber nicht. Ratenzahlungen sind auch im Profifußball sehr üblich, zumal der FC Barcelona in den vergangenen Jahren häufig nicht zahlungsfähig war.

Insofern ist fast schon davon auszugehen, dass ein solches Modell mit den Bayern vereinbart wurde und es hier keinerlei Verfehlungen oder gar ausbleibende Zahlungen gab. Im Sommer 2022 wechselte Lewandowski vom deutschen Rekordmeister zu Barça.

FC Bayern – Gerücht: Eric Maxim Choupo-Moting weiterhin ohne Verein

Eric Maxim Choupo-Moting ist seit dem vergangenen Sommer ohne Arbeitgeber. Der Vertrag des 34-Jährigen beim FC Bayern lief aus, danach soll er unter anderem Angebote aus Brasilien und Dubai abgelehnt haben.

Wie Sky erfahren haben will, ist eine Rückkehr in die Bundesliga für den Stürmer eine Option. Demnach wolle Choupo-Moting seinen Anspruch nicht aufgeben, auf höchstem Niveau zu spielen. In 122 Pflichtspielen für den FC Bayern gelangen ihm 38 Tore.

FC Bayern – schnelle News: Harry Kane weiter außen vor

  • Harry Kane konnte auch am Mittwoch nicht am Training der Engländer teilnehmen. Es ist damit unwahrscheinlich, dass er am Abend gegen Griechenland aufläuft.
  • Konrad Laimer zeigte sich bei der österreichischen Nationalmannschaft wenig überrascht davon, dass er beim FC Bayern nicht mehr so oft zum Zug kommt. „Das ist Fußball, ich spiele für Bayern München“ und dort könne man sich nicht wünschen, ob man in der Startelf steht oder nicht, so der gelernte Mittelfeldspieler.
  • Mathys Tel und Sacha Boey waren am Mittwochabend am Campus zu Gast, um sich das Champions-League-Spiel der Frauen anzusehen.

Der Blick über den Tellerrand: Ambivalenz bei Jürgen Klopp

Jürgen Klopp ist neuer „Global Head of Soccer“ bei Red Bull. Genau definiert wurde diese Rolle noch nicht. Die Sportschau schreibt davon, dass er „vor allem für das internationale Netzwerk und die strategische Ausrichtung aller Fußballclubs unter dem Dach von Red Bull verantwortlich sein“ wird. Die Reaktionen vieler Fans und Medien ist eindeutig: Verrat.

Doch woran eigentlich? Dass Klopp vielerorts derart romantisch betrachtet wurde, hängt maßgeblich damit zusammen, dass er einerseits bei drei Traditionsclubs gearbeitet hat und andererseits mit ihnen erfolgreicher war, als man das zum Amtsantritt jeweils erwartet hätte. Dazu verstand es der Trainer schon immer gut, sich auszudrücken und mit seinen Aussagen genau den richtigen Ton zu trefffen.

Dieses Gesamtpaket hat Klopp so beliebt gemacht und bei vielen die etwas naive Erwartungshaltung hervorgerufen, er sei in diesem Geschäft die Ausnahme und nicht die Regel. Er würde sich nicht von Geld leiten lassen, sondern im Zweifelsfall sogar darauf verzichten.

Jürgen Klopp: Rationale Gründe für Red Bull

Es ist eine Erwartungshaltung von außen – an einen Menschen, den wir nur aus der Öffentlichkeit kennen. Zudem eine Erwartungshaltung, die die emotionale Fallhöhe extrem erhöht hat. Aber auch eine, die nachvollziehbar ist und den Fußball so besonders macht.

Rein rational betrachtet ergibt dieser Schritt für Klopp aber auf so vielen Ebenen Sinn. Viele von uns haben früher Videospiele gespielt. Viele von uns haben dort nicht nur den Traum gelebt, selbst entscheidend auf die Geschicke unseres Lieblingsclubs oder eines anderen Clubs einzuwirken, sondern das auch noch mit oft beliebig viel Macht. Der Gestaltungsspielraum war, je nach Schwierigkeitsgrad, Tricks/Cheats und Spieleinstellungen enorm.

Nun übertragen wir das mal ganz entfernt auf Klopp: RB hat ein enormes Netzwerk und sich in der Branche ein beachtliches Standing aufgebaut. Einige der besten Spieler der Welt haben RB-Vergangenheit. Viele herausragende Trainer wurden dort ausgebildet. Aufstrebende Manager wurden dort groß. Viele junge Talente gehen dort ihre ersten Schritte auf dem Weg an die Spitze.

Klopp fordert die Ambiguitätstoleranz heraus

Es gibt eine klare Identität, eine Vision – und eben auch den berühmten „Geldcheat“, weil es nahezu unbegrenzte finanzielle Möglichkeiten gibt. Blendet man für einen Augenblick die absolut berechtigte Kritik am Konstrukt aus, bietet sich Klopp hier eine sportlich extrem lukrative Aufgabe. Er kann breitflächig Einfluss nehmen auf die Trainer- und Spielerentwicklung unter dem Dach von Red Bull.

Für ihn ist es zudem eine Art bezahlte Weiterbildung, weil er in neuen Bereichen arbeiten und neue Methoden kennenlernen wird. Auch für die Zukunft bieten sich mit dieser Erfahrung gleich mehrere Optionen. Ein Absprung zu einem neuen Trainerjob dürfte einfach sein, ein Absprung in eine höhere Position im Management dank der bei Red Bull gesammelten Erfahrungen zumindest einfacher.

Und dann kommt ganz nebenbei eben noch das Geld dazu. Das einfachste aller Argumente, das gern im Mittelpunkt steht. Doch die Stellenausschreibung an sich dürfte für Klopp noch viel lukrativer sein, weil er dort seine Erfahrungen und Fähigkeiten einbringen und selbst dazulernen kann, ohne ständig im Mittelpunkt stehen zu müssen.

Ob das alles reicht, um den Wechsel vor jenen zu rechtfertigen, die ihn jetzt dafür kritisieren? Vermutlich nicht. Auch das ist vollkommen in Ordnung. Denn nur weil ein Job lukrativ ist, muss man nicht über diese berechtigte Kritik hinwegsehen. Klopps Entscheidung einerseits und die Kritik auf der anderen erfordern vielerorts mehr Ambiguitätstoleranz, als üblicherweise vorhanden ist.



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