FC Bayern – News: Zukunft von Dreesen komplett offen – FCB Frauen sind Mentalitäts-Vorbild
Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.
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Das Thema des Tages: FC Bayern Frauen zeigen, was Mentalität wirklich ist
„Wenn man diese tollen Leute um sich hat, Menschen, die einen unterstützen, egal was passiert, und wenn man solche Situationen erlebt, dann zeigt einem das, dass es im Leben um mehr geht als nur um Fußball.“ Ich finde, das ist ein sehr eindrucksvoller Teil im Interview, das unser Autor Florian mit Tuva Hansen von den Bayern Frauen geführt hat. Achtung, jetzt geht es wirklich etwas weiter über den Tellerrand hinaus, aber das Thema bewegt mich.
Die Norwegerin spricht darin sehr offen über ihre Emotionen: „Denn in diesem Moment des Gegentreffers hatte ich das Gefühl, dass ich es nicht verdient habe, Teil des Teams zu sein. Und ich hatte das Gefühl, es sei alles meine Schuld.“ Gedanken, die alle nachvollziehen können, die mal kompetitiv Sport getrieben haben – und damit meine ich wirklich kompetitiv. Also mit großem Anspruch an sich selbst, aber auch von außen. Darauf ausgelegt, jeden Tag möglichst besser zu werden.
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Als Hobbysportler*in kann man sich kaum vorstellen, wie es ist, wenn der komplette Alltag darauf ausgelegt ist, sich selbst zu optimieren und immer das nächste Level zu erreichen. Doch genau in diesem Bereich des Sports und vor allem des Leistungssports werden die großen qualitativen Unterschiede gemacht. Und einer der wichtigsten Teile, vielleicht sogar der wichtigste überhaupt ist die Mentalität.
Das Wort Mentalität geistert in Debatten rund um Borussia Dortmund und den FC Bayern seit vielen Jahren durch die Medienlandschaft. Doch so richtig tiefgründig erfasst wird er nie. Was bedeutet Mentalität eigentlich? Nein, es geht nicht darum, den Gegenspieler mal gewaltig umzuholzen oder Zeichen zu setzen oder in der 90. Minute aus 30 Metern Entfernung einen Ball in den Winkel zu hämmern und dann halbnackt vor der Kurve sein Sixpack zu zeigen.
Was ist Mentalität?
Mentalität ist aus meiner Sicht eine ganz andere Qualität. Es geht um den ständigen Fokus darauf, in den richtigen Momenten nicht nur die richtigen Entscheidungen treffen zu können, sondern auch über seine Grenzen hinausgehen zu können. Ich betreibe seit einigen Jahren Ausdauersport und habe mich im Rahmen dessen mit vielen Expert*innen austauschen dürfen. Etwas, was immer wiederkehrt in diesen Debatten und Gesprächen: Den allergrößten Unterschied zwischen den Top-Athlet*innen sieht man daran, wer in der finalen Phase des Rennens bereit und fokussiert genug ist, den Schmerz zu ignorieren und durchzuziehen.
Die Athlet*innen bringen sich auch im Training oft in diesen Bereich außerhalb der Komfortzone. Dort, wo das Leiden und die Schmerzen beginnen und irgendwann nur schwer auszuhalten sind. Profis sind sehr gut darin, sich in diesem Bereich ganz bewusst auf Atmung, Haltung oder Trittfrequenz zu fokussieren. Sie holen in diesem Bereich das Maximum aus sich heraus, während Amateure wie ich oft exakt in dieser Phase anfangen, heftige Körperbewegungen zu machen, unkontrolliert zu atmen und so noch mehr Energie zu verschwenden.
Und so gibt es auch zwischen den Profis Unterschiede. Das ist im Fußball genauso. Hier geht es weniger darum, Schmerzen auszuhalten. Wenn sich die Spieler*innen nicht verletzen, dann sind sie in der Regel locker dazu in der Lage, die 90 Minuten durchzuspielen, ohne an ihr körperliches Limit zu kommen. Ermüdung gibt es aber dennoch. Über die Saison hinweg mit einer Vielzahl an Spielen, aber auch innerhalb der Partie.
Diese Ermüdung beeinflusst die Entscheidungsfindung enorm. Die Parallele zu den im Ausdauersport beschriebenen Aspekten ist, dass auch hier der Fokus entscheidend ist. Wie sehr ist man in der Lage, sich auf die wesentlichen Dinge zu fokussieren? Statt Atmung, Trittfrequenz oder Körperhaltung geht es hier darum, das Spielgeschehen im Auge zu behalten, bei sich zu bleiben und sich von Fehlern nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.
Mentalität ist der Kampf gegen den eigenen Verstand
Es ist der Kampf gegen den eigenen Verstand, der einem mitteilen möchte, dass man nicht gut genug ist, aufgeben sollte oder es wie im Beispiel von Hansen nicht wert genug ist, Teil eines Teams zu sein. Selbstzweifel, Unsicherheiten, fehlende Konzentration – das sind menschliche Gedanken, die alle Spieler von der Kreisklasse bis zur Champions League mal mehr, mal weniger haben.
Die Besten der Besten sind in der Lage, diese Momente auszublenden und aktiv mit Ritualen oder durchchoreografierten Gedankenspielen dagegen anzukämpfen. Mentalität ist aus meiner Sicht also die Qualität, mit vollem Fokus bei sich selbst und in der Situation zu bleiben. Und das nicht nur einmalig, sondern so oft wie möglich.
Und man kann sich von außen kaum vorstellen, wie schwer das sein kann. Umso wichtiger ist auch im Profisport ein Umfeld, das einen auffängt und einem sagt, dass es okay ist, Fehler zu machen. Weil Menschen nun mal Fehler machen und niemand davor sicher ist.
Positive Fehlerkultur ist auch im Spitzensport und selbst bei Clubs, die dem größten Erfolg hinterherjagen, extrem wichtig. Auf der Agenda von Alexander Straus steht das deshalb ganz oben. Fehler nicht als solche zu bestrafen, sondern sie als Ansatz zu nehmen, die vorhandenen positiven Qualitäten anhand dieses Fehlers auszuweiten, indem man daraus lernt.
„Aber dann hatte ich Menschen um mich herum, die einem sagen, dass man nicht so denken darf“, führte Hansen nach ihren selbstkritischen und zweifelnden Gedanken weiter aus: „Das ist toll.“ Es ist die vielleicht größte Qualität, die die Frauen des FC Bayern in den letzten Jahren aufgebaut haben. Es ist mentale Stärke, die aus der Gruppe heraus entsteht, weil man sich auch mal vermeintliche mentale Schwächen zugesteht. Und das wiederum ist vorbildlich.
*Eigenwerbung
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Miasanrot ist ein Projekt, das ich neben meinem Beruf als Sportjournalist stemme. Mein ambitioniertes Ziel ist es, euch Formate wie dieses und Analysen rund um den FC Bayern jeden Tag zu liefern. Um das umsetzen zu können, muss ich aber meine Arbeit für andere Medien reduzieren – was wiederum weniger Einnahmen bedeutet. Es liegt entsprechend in eurer Hand, wie regelmäßig dieses Format und andere tiefergehende Analysen sowie der Podcast erscheinen können. Es wird Tage geben, an denen das Round-up aussetzen muss und es auch keinen anderen Content gibt. Je mehr Einnahmen Miasanrot aber hat, desto unwahrscheinlicher sind diese Unregelmäßigkeiten. Wir wollen die Berichterstattung bewusst anders angehen. Weg von Tempo, Boulevard und Wechselhaftigkeit – hin zu Qualität und Kontinuität. Dafür brauchen wir euch. Alle Informationen dazu, wie ihr uns unterstützen könnt und warum ihr das tun solltet, findet ihr hier.
FC Bayern – Gerücht: Gespräche über Neuer-Verlängerung noch in diesem Jahr?
Manuel Neuer könnte beim FC Bayern München bald einen neuen Vertrag erhalten. Wie Sky berichtet, ist die Stimmung zwischen beiden Seiten sehr positiv. Gespräche soll es noch in diesem Jahr geben.
Hintergrund der schnellen Gespräche könnte aber auch sein, die Zukunftsplanung auf der Torwartposition abzuschließen. Als Nachfolger wird Alexander Nübel gehandelt, außerdem sollen die Münchner Jonas Urbig vom 1. FC Köln scouten. In der Domstadt erwartet man einen Abgang im kommenden Sommer.
Neuers Vertrag in München läuft dann aus. In den vergangenen Wochen ist die Kritik am einstigen Welttorhüter gewachsen.
FC Bayern – News: Jan-Christian Dreesen kritisiert Streikdrohungen
Jan-Christian Dreesen hat eine klare Meinungen zu möglichen Spielerstreiks. „Es ist nicht richtig, dass uns Leute mit Streik drohen, die in Bezug auf das Einkommen ganz oben stehen“, sagte der CEO des FC Bayern am Donnerstag in Athen in seiner Rolle als stellvertretender Vorsitzender der Europäischen Klub-Vereinigung (ECA). Wohingegen es viele andere Profis gebe, „die darüber nicht sprechen“.
Gleichzeitig zeigte Dreesen auch Verständnis: „Für Mannschaften wie unsere mit 16 oder 18 Nationalspielern, die rund um den Globus zu verschiedenen Nationalmannschaftswettbewerben reisen, bedeutet das eine Menge Reisezeit. Für sie ist es definitiv schwer, die Arbeit zu erledigen, und wir müssen uns um ihr Wohlergehen kümmern.“
Dennoch sei die reale Belastung in etwa gleich geblieben. „Wir haben die letzten fünf Jahre im Schnitt 50 Spiele bestritten“, rechnete der 57-Jährige vor: „Davor waren es zehn Jahre lang durchschnittlich 52. Die Zahl unserer Spiele ist also de facto zurückgegangen. Wir befinden uns aber auch in einer Liga mit nur 18 Mannschaften und nur einem Pokalwettbewerb.“
Dabei bezog sich Dreesen auch auf Joshua Kimmich: „Er hat gerade bei der Nationalmannschaft gesagt, dass er sich zwar wahrscheinlich unbeliebt macht, aber dass er immer gerne spielt und gerne viele Spiele hat.“ Die Kader würden breiter werden und man könne auch öfter wechseln.
Rodri von Manchester City und viele weitere Protagonisten des Profifußballs hatten auf die Belastung der Spieler aufmerksam gemacht und davor gewarnt, dass Spiele deshalb immer unattraktiver würden und das Verletzungsrisiko steige. Dabei wurde auch mehrfach betont, dass ein Spielerstreik eine Option wäre, sollte sich nichts ändern.
FC Bayern – Gerücht: Wie lange bleibt Dreesen noch im Amt?
Die Zukunft von Jan-Christian Dreesen soll weiterhin unklar sein. Das berichtet Sky. Demnach gebe es intern Befürworter und Widersacher zu seinem Verbleib im Amt über die aktuelle Vertragsdauer hinaus. Am 11. November soll es eine Aufsichtsratssitzung geben, bei der es eine erste Tendenz, möglicherweise sogar eine Entscheidung geben soll.
Herbert Hainer, der als Fürsprecher des aktuellen Vorstandsvorsitzenden gilt, führe derzeit verschiedene Gespräche, um sich Meinungen einzuholen – unter anderem auch bei den Fans der Südkurve. Miasanrot kann interne Ambivalenzen bestätigen. Gerade bei den Fans genießt Dreesen nach wie vor ein hohes Ansehen, weil er stets als jemand galt, der sich für die Interessen der Südkurve Zeit genommen hat.
Ob sein Vertrag über 2025 hinaus verlängert wird, bleibt jedoch abzuwarten. Derzeit scheint seine Zukunft in alle Richtungen offen zu sein.
FC Bayern – News: Magdalena Eriksson fehlt auch im Topspiel
Magdalena Eriksson wird den Frauen des FC Bayern München weiter fehlen. Wie Trainer Alexander Straus auf der Pressekonferenz vor dem Topspiel gegen den VfL Wolfsburg erklärte, hatte die Innenverteidigerin nach dem Supercup im Sommer Probleme und nun nach dem Köln-Spiel einen Rückschlag erlitten. Deshalb stand sie auch gegen den FC Arsenal nicht im Kader.
In der Innenverteidigung spielten am Mittwoch Tuva Hansen und Glodis Perla Viggosdottir. Vorstellbar, dass beide auch in Wolfsburg starten werden. Dann geht es in der VW-Arena vor schätzungsweise 17.000 Zuschauer*innen darum, die Tabellenführung zu verteidigen und den VfL möglicherweise schon auf acht Punkte zu distanzieren.
FC Bayern – News: Michael Olise erntet Kritik von Deschamps
Michael Olise zeigte einen eher dürftigen Auftritt in der französischen Nationalmannschaft. Zwar gewann Frankreich mit 4:1 gegen Israel, doch dem Profi des FC Bayern gelang in den 70 Minuten Einsatzzeit nicht viel.
„Er hatte nicht sein bestes Match“, erklärte ein kritischer Didier Deschamps nach dem Spiel: „Er weiß es selbst wahrscheinlich. Er kann viele Sachen machen, aber da waren viele technische Fehler. Es gibt Erwartungen an ihn. Er hat sie schon mal erlebt.“ Olise könne es besser, so der Trainer.
Gegen Israel spielte der 22-Jährige auf der Zehn. Bei den Bayern kam er dort bisher erst einmal zum Einsatz. Sonst agierte Olise eher auf dem rechten Flügel.
FC Bayern – schnelle News: Zukunft von Paul Wanner bleibt ungeklärt
- Malik Tillman hat auf der Pressekonferenz der USA unter der Woche erklärt, dass er keinen großen Einfluss auf seine Zukunft beim FC Bayern gehabt hätte. „Die ganze Sache lag an Bayern, sie wollten mich einfach nicht mehr“, so der Offensivspieler: „PSV hatte das Recht, mich zu kaufen, sie waren die erste Option, und so hatte ich eigentlich nicht wirklich die Möglichkeit, etwas zu sagen.“ Tillman wechselte im Sommer für angeblich zwölf Millionen Euro zur PSV Eindhoven.
- Sarah Zadrazil ist die einzige Spielerin, die in allen 19 Gruppenspielen der Champions League für einen einzigen Club auf dem Platz stand. Die Gruppenphase wurde in der Saison 2021/22 eingeführt.
- Sky berichtet vage davon, dass Paul Wanner Teil eines Wirtz-Deals werden könne. Nach unseren Informationen ist aktuell nichts an diesem Gerücht dran. Entsprechend zurückhaltend agierte der Pay-TV-Sender auch bei der Verkündung. Auszuschließen ist ein solches Szenario nie, doch aktuell gibt es keinerlei Planungen dahingehend vom FC Bayern oder Wanner selbst und auch keinerlei Gedankenspiele. Beide Seiten schätzen sich sehr, es ist aber noch gar nicht absehbar, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird. Das hängt von viel zu vielen Faktoren ab.
- Der Offensivspieler debütierte am Freitag für die U21 Deutschlands.
- Aleksandar Pavlović hat sich eine Prellung am Knie zugezogen. Am Freitagabend sollte er für Deutschland eigentlich in Bosnien Herzegowina auflaufen, doch daraus wurde nichts. Julian Nagelsmann kündigte an, dass der Mittelfeldspieler eventuell gegen die Niederlande zum Einsatz komme, wenn er bis dahin wieder gesund sei.
- Serge Gnabry und Joshua Kimmich standen bei Deutschlands 2:1-Sieg in Bosnien Herzegowina in der Startelf.
- João Palhinha trifft mit Portugal am Samstag in der Nations League auf Polen. Marokko spielt in der Afrika-Cup-Qualifikation gegen Zentralafrika. Adam Aznou ist Teil des Kaders.
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