Minjae Kim und Dayot Upamecano

FC Bayern – News: Dayot Upamecano und Minjae Kim – plötzlich unverzichtbar?

Justin Trenner 01.10.2024

Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.

Hier geht es zum letzten Round-Up: News und Berichte zu Joshua Kimmich, João Palhinha, Serge Gnabry und mehr.

Das Thema des Tages: Trendwende bei Dayot Upamecano und Minjae Kim

Am Samstagabend, als sich der FC Bayern München und Bayer 04 Leverkusen im Topspiel der Bundesliga begegneten, gab es in der zweiten Halbzeit beim Stand von 1:1 eigentlich nur noch eine Richtung: Der Rekordmeister drückte den amtierenden Meister in dessen Hälfte und spielte auf das 2:1-Siegtor.

Doch dann gab es im Spielaufbau der Münchner eine Szene, die alles hätte verändern können. Ein Blick auf die Uhr: Ist es schon wieder kurz vor Upamecano? Der Franzose bekam den Ball zugespielt, orientierte sich nach vorn und suchte eine Anspielstation. Diese fand er nicht und so bekam er Druck von seinem Gegenspieler.

Der Innenverteidiger wackelte kurz, dann brachte er den Ball doch noch quer zu einem Mitspieler. Durchatmen bei den Fans des FC Bayern. Oft genug hatte man in der Vergangenheit erlebt, dass Upamecano unerklärliche Fehler macht. Doch hier bekam er die Kurve.

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Es war die einzige Szene im gesamten Spiel und in den vergangenen Wochen, in der der Nationalspieler kurz zu wackeln schien. Doch er fiel nicht um. Ein gutes Zeichen? Noch ist es zu früh, um sich festzulegen. Dafür haben der Abwehrspieler und die Bayern gemeinsam zu viel erlebt. Doch das Zusammenspiel zwischen ihm und Minjae Kim funktioniert dieser Tage immer besser.

FC Bayern mit starker Entwicklung in der Defensive

0,3 – 0,7 – 0,0 – 0,1 – das sind die Expected-Goals-Werte, die die letzten vier Gegner des FC Bayern auf den Platz bekommen haben. Der Großteil davon entstand in einer unachtsamen Phase gegen Dinamo Zagreb zu Beginn der zweiten Halbzeit.

Ganz frei sprechen kann man Kim und auch Upamecano, die beide zum Bundesliga-Auftakt gegen den VfL Wolfsburg und im Heimspiel gegen den SC Freiburg mitunter nicht gut aussehen, noch nicht. Hier und da sind noch Kleinigkeiten in ihrem Spiel zu erkennen, die es zu verbessern gilt. So verteidigt Kim manchmal zu hastig nach vorn, während Upamecano den Ball wie in der einen Szene gegen Leverkusen gern mal einen Tick zu lange hält.

Und doch ist der Trend schlicht positiv. Wie Upamecano dem formstarken Victor Boniface nahezu keine Chance ließ, die gezielten langen Bälle von Leverkusen kontrolliert zu verarbeiten, hinterließ Eindruck. Kim wiederum kümmerte sich hervorragend um die wenigen Umschaltsituationen, die die Werkself per Kurzpassspiel ausspielen wollte.

Oder, um es Joshua Kimmich auf den Punkt bringen zu lassen: „Es ist brutal, was die beiden in den letzten Wochen gespielt haben und was sie wegbügeln.“

In München träumt man seit Jahren davon, endlich wieder ein Bollwerk zu haben, das die Basis für Titel legt. Unter Vincent Kompany lebt der Traum mehr denn je. Der Belgier scheint zwei Dinge anzupacken, die in den vergangenen Jahren zu kurz kamen.

Vincent Kompany stabilisiert den FC Bayern bisher

Erstens gelingt es ihm bisher sehr gut, das Positionsspiel so zu organisieren, dass selbst bei hohem Ballbesitz defensiv nur wenig anbrennt. Im Gegenpressing ist sofort Druck auf dem Ball, wenn er verloren wird. Und zweitens hat er im Mittelfeld eine gute Balance aus Offensivunterstützung und Defensivabsicherung hinbekommen.

Joshua Kimmich und Aleksandar Pavlović unterstützen sich gegenseitig und haben eine gute Harmonie. Geht der eine nach vorn, bleibt der andere tief. Bisher gibt es weitaus weniger Löcher im Sechserraum als noch in den Vorjahren. Das wiederum hilft Upamecano und Kim enorm. Ihnen wird Last abgenommen. Beide können sich auf sich und ihre Stärken konzentrieren.

Vielleicht entsteht so wirklich das Bollwerk, nach dem sich der FC Bayern so sehr sehnt. Die kommenden Gegner werden aufdecken, wie groß die Anteile von Traum und Realität jeweils sind.

*Eigenwerbung

Justin Kraft

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FC Bayern, News: FCB-Boss lobt Minjae Kim und Dayot Upamecano

Vincent Kompany hat sich vom wilden Saisonstart in Wolfsburg nicht verrückt machen lassen. Der Trainer des FC Bayern setzte weiter auf sein bevorzugtes Duo in der Innenverteidigung: Minjae Kim und Dayot Upamecano. Sie zahlten es ihm mit immer besseren Leistungen zurück.

Der Trainer habe „auch gegen die öffentliche Meinung auf sein Favoritenpaar gesetzt“, sagte Jan-Christian Dreesen der AZ: „Und man sieht, dass sie immer mehr Spielfreude entwickeln und miteinander funktionieren.“ Beide hätten gegen Leverkusen „ein hervorragendes Spiel gemacht“, so der Vorstandsvorsitzende des FCB.

Deshalb gab er an, sich „für die beiden zu freuen“, denn: „Sie haben beide durchaus in der Kritik gestanden in der vergangenen Saison, und sie haben sicher in dem einen oder anderen Spiel nicht ihre beste Leistung gezeigt.“ Eric Dier war bisher noch kein Faktor und auch Rückkehrer Hiroki Ito wird es wohl schwer haben, in die Startelf zu rutschen.

FC Bayern: Wird der DFB aktiv? Sven Ulreich beleidigt Simon Rolfes

Männer-Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen einem Ball hinterher und beleidigen sich manchmal gegenseitig. Diesmal kam eine Beleidigung an die Öffentlichkeit. Und das auch nicht von einem der 22 Spieler auf dem Feld, sondern von Sven Ulreich, der sich über das Zeitspiel der Leverkusener aufregte.

Ein Videobeweis auf Social Media überführte den Ersatztorhüter des FC Bayern. „Zeitspiel“, ist zunächst laut zu hören, dann kommt Ulreich ins Bild, der sich von der Bank erhoben hat. In Richtung Leverkusener-Bank ruft er laut: „Ey, hör auf da drüben, du Penner! Hey! Hey! Setz‘ dich hin, Rolfes, du Wichser!“

Das Publikum fand’s toll, wie dem Video zu entnehmen war. Der DFB offenbar weniger. Laut der dpa schaut sich das Kontrollkomitee die Szene derzeit an. Ob es ein offizielles Ermittlungsverfahren gibt, ist jedoch unklar. Zumal beide Seiten auch schon reagiert haben und nicht weiter Öl ins Feuer gossen. Vom FC Bayern hieß es beispielsweise, dass sich Ulreich für die Wortwahl entschuldigt habe.

Am Ende also viel Wind um nichts? Im Moment ist davon auszugehen. Sollte der DFB aber ermitteln, droht Ulreich wohl maximal eine Geldstrafe. So wie 2015, als Kevin De Bruyne 20.000 Euro dafür zahlte, dass er einen Balljungen als „Motherfucker“ bezeichnete.

Paul Wanner spricht über Rückkehr zum FC Bayern

Paul Wanner hat sich im Interview mit dem kicker über seine Zukunft geäußert. Er merke, dass dem FC Bayern „meine Entwicklung wichtig ist“, sagte der aktuell an Heidenheim ausgeliehene Offensivspieler. Eine Rückkehr ziehe er jedoch nur in Betracht, „wenn ich zur engeren Auswahl gehöre. Sonst wäre ich wieder an dem Punkt, an dem ich schon mal war“.

Aktuell ist der kommende Sommer für beide Parteien aber noch weit entfernt. Ein fester Transfer kommt sowohl für Wanner als auch für den FC Bayern im Moment jedoch nicht infrage. Der Plan ist es, den weiteren Saisonverlauf abzuwarten und in der zweiten Saisonhälfte Gespräche zu führen. Dann wird sowohl Wanner als auch dem FCB klarer sein, ob man die erste gemeinsame Profisaison angeht, oder den 18-Jährigen ein weiteres Mal verleiht.

Die Konkurrenz beim FC Bayern ist riesig. Gleichwohl ist bei einigen Angreifern noch unklar, ob sie über den Sommer 2025 hinaus das Trikot der Münchner tragen werden. Schon im abgelaufenen Transferfenster gab es konkrete Gerüchte, dass man sich gern von Serge Gnabry und/oder Kingsley Coman getrennt hätte. Beide sprachen jüngst darüber.

Wanner hat beim FCB noch einen bis 2027 gültigen Vertrag. In sieben Einsätzen für Heidenheim kommt er derzeit auf vier Tore und zwei Assists.

Der schnelle Überblick: Was ist noch los beim FC Bayern?

  • Hiroki Ito absolvierte am Montag eine weitere Laufeinheit. Noch ist unklar, wann der Japaner wieder ins Mannschaftstraining einsteigt.
  • Konrad Laimer wurde für Österreichs Nationalmannschaft nominiert.
  • Der Rumäne Radu Petrescu wird das Champions-League-Spiel der Bayern bei Aston Villa leiten. Bisher hat er noch nie ein Spiel des FCB gepfiffen.
  • Um 20:30 Uhr findet die Konferenz mit Vincent Kompany und einem Spieler statt. Noch ist unklar, wer das sein wird.

Der Blick über den Tellerrand: Bayern-Schreck Emery? „Wir können den Besten wehtun“

Aston Villa wird trotz des 2:2 gegen Ipswich am Wochenende selbstbewusst in die Partie gegen den FC Bayern gehen. „Wir sind in fähigen Händen mit unserem Trainer“, erklärte Angreifer Ollie Watkins im Interview mit der UEFA: „Er hat Champions-League-Fußball auf dem höchsten Niveau erlebt, wann immer er also einen Matchplan auspackt, vertrauen wir ihm.“

Er habe einen Stil implementiert, dem das ganze Team folgt. „Wir sind selbstbewusst, dass wenn wir unser Bestes aus unseren Fähigkeiten machen, wir den Besten wehtun können“, so Watkins weiter: „Wir werden die Erfahrung einfach genießen und hart arbeiten, um die Teams zu besiegen, die vor uns liegen.“

Emery hat bisher eine hervorragende Bilanz gegen den FC Bayern. In vier Aufeinandertreffen holte der Coach zwei Siege, ein Unentschieden und verlor nur einmal. Mit Paris Saint-Germain siegte er in der Gruppenphase 2017 3:0 und verlor anschließend mit 1:3. Noch besser in Erinnerung blieb ihm wohl das Duell 2022, als er die Münchner mit dem FC Villarreal im Viertelfinale aus dem Wettbewerb schmiss.



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