Miasanrot Awards 2025 – Unsung Hero des FC Bayern: Konrad Laimer
Die Kategorie „Unsung Hero“ ist im Profifußball und insbesondere in Deutschland eigentlich eine, die das Unterhaltungsgeschäft gut beschreibt. Denn sie ist eine gnadenlose Überspitzung. Fakt ist: Irgendjemand singt immer und „Heldentum“ gibt es abseits des Sports gewiss größeres.
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Und doch dürfte allen klar sein, worum es in dieser Kategorie geht: Um einen Spieler, der etwas weniger im Fokus steht als alle anderen des Teams – und dennoch nicht minder bedeutsam für den Erfolg ist. Fast schon folgerichtig hat sich die Miasanrot-Redaktion bei den Männern des FC Bayern München auf Konrad Laimer festgelegt.
Von 15 Stimmen gingen neun an den gelernten Mittelfeldspieler. Eine ging an Jonas Urbig. Die anderen vier Stimmen? Nun. Die sind interessant.
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Konrad Laimer: Der mittlerweile besungene Hero?
Doch erstmal zu Laimer, bevor wir dieses Rätsel lüften. Der 28-Jährige absolvierte 46 Partien, kam dabei auf 2.938 Minuten und belegt damit kaderintern den achten Platz. Seit geraumer Zeit wird der Nationalspieler von seinen Trainern in München als Rechtsverteidiger eingesetzt.
Dabei ist Laimer der Inbegriff des klassischen Helden im Fußballkontext: Er hat ein immenses Pensum, sprintet am rechten Flügel auf und ab, schmeißt sich in jeden Zweikampf und ist sich für nichts zu schade. Ob es darum geht, Michael Olise mit einem diagonalen 30-Meter-Lauf die Bahn fürs Dribbling zu öffnen oder ob es darum geht, vom gegnerischen Strafraum bis zum eigenen zurückzueilen und dort einen Zweikampf zu führen.
Lange wurde Laimer tatsächlich kaum dafür besungen. Es wurde beinahe als selbstverständlich angesehen. Denn natürlich hat der ehemalige Leipziger auch alles, was es braucht, um weniger als andere besungen zu werden: Technisch ist er nicht herausragend, sein Passspiel ist wenig spektakulär, er dribbelt selten, ist nicht besonders schnell. Vieles schreit bei ihm eben „Durchschnitt“ – aber, und das sei direkt klargestellt, auf dem hohen Niveau, auf dem sich der FC Bayern nun mal befindet.
Aber das mit dem Singen hat sich in dieser Saison etwas gewandelt. Medial und auch unter Fans hat sich Laimer immer mehr Zuspruch erspielt und erarbeitet. Bei der Klub-WM wurden ihm sogar Lobgesänge aus Argentinien entgegengebracht.
Konrad Laimer ist der „Unsung Hero“ – vor einem Weltklasse-Spieler
Das Besondere an Laimer ist, dass das mit dem Bayern-„Durchschnitt“ auch als eine seiner größten Stärken ausgelegt werden kann. Wie oft haben Teams in der vergangenen Saison versucht, ihn als Schwäche im Aufbauspiel auszumachen und das Pressing entsprechend zu orchestrieren? Und wie oft war das erfolgreich? Die Antworten auf diese Frage zeigen, dass Laimer auch technisch zumindest so gut ist, dass er mit Druck auf diesem Niveau klarkommt.
Er mag nicht zur absoluten Weltklasse zählen, aber die ist auf der rechten Defensivseite ohnehin im Weltfußball kaum vorhanden. Grund genug, dass die Münchner auch in dieser Saison mit Laimer als Rechtsverteidiger planen. Er war einer der „Helden“ in der abgelaufenen Spielzeit – lange auch unbesungen. Doch mittlerweile formiert sich ein immer lauterer Support-Chor hinter ihm.
Und das war letztlich der Grund, weshalb die Redaktion noch einen anderen Kandidaten auf dem Schirm hatte, bei dem es genau andersherum ist: Eigentlich ist er ein absoluter Weltklasse-Spieler, nur besungen wird er so gar nicht. Und wenn, dann sind die Lieder eher Disstracks.
Die Rede ist von Joshua Kimmich, der immerhin vier Stimmen erhalten hat. Er ist nicht der typische Spieler, der im Hintergrund keine Aufmerksamkeit erhascht. Aber als wie selbstverständlich seine konstanten Leistungen mittlerweile angesehen werden, zeigt der Fakt, dass er trotz Weltklassewerten kaum positive Resonanz erhält.
Wenn Artikel zu ihm erscheinen, dann geht es wahlweise um seine Position oder um Kritik. Wenn Fans über ihn sprechen, geraten sie selten in die höchsten Töne. Schon bemerkenswert für einen Spieler dieser Klasse. Aber: Auch die Miasanrot-Redaktion hat ihm diesen Award nicht vergönnt und so ist Kimmich nur auf dem zweiten Rang hinter Laimer.
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