FC Bayern: Souveräner 4:0-Sieg gegen Union Berlin
Nach dem 6:0-Auswärtserfolg gegen den 1. FC Nürnberg kam mit dem 1. FC Union Berlin schon der nächste Gegner in der Bundesliga. Die ambitionierten Aufsteigerinnen kamen zum Auftakt des 10. Spieltages an den FC Bayern Campus.
KEINEN ARTIKEL MEHR VERPASSEN – JETZT UNSEREN WHATSAPP-KANAL ABONNIEREN!
Die Liste der verletzten Spielerinnen vom FCB ist aktuell recht lang. Für das Spiel gegen Union Berlin fiel zusätzlich noch Lea Schüller aufgrund von muskulären Problemen aus. Für sie spielte Jovana Damnjanović von Beginn an. Zudem rückten Glodis Perla Viggósdóttir und Franziska Kett für Magdalena Eriksson und Katharina Naschenweng (beide Bank) in die Startelf. Außerdem nahm Arianna Caruso nach ihrer Schulterverletzung erstmals wieder auf der Bank Platz.
Der 1. FC Union ist in der vergangenen Saison nach einem Durchmarsch durch die zweite Liga in die Bundesliga aufgestiegen. Bereits seit der Saison 23/24 haben die Spielerinnen Profiverträge und auch in vielen anderen Bereichen wie dem Stadion sowie der Infrastruktur ist der Verein sehr ambitioniert. Mit diesem Angebot und ihren weiteren Plänen konnten sie einige Spielerinnen mit Bundesligaerfahrung verpflichten.
Ihr Start in die Bundesliga verlief bisher durchwachsen. Sie konnten bereits einige Punkte sammeln und so einen möglichen drohenden Wiederabstieg erstmal von sich fernhalten. Doch sie mussten auch schon einige Niederlagen einstecken und haben gerade wie so viele Teams eine lange Liste von verletzten Spielerinnen.
- Grünes Licht vom DFB-Bundestag: Frauen-Bundesliga wird ausgegliedert
- Lea Schüller gegen Union raus! So steht es ums Lazarett des FC Bayern
- Meister der Rasierklinge: Wie Dayot Upamecano PSG zur Verzweiflung brachte
FC Bayern vs. Union Berlin: Der Spielverlauf
Die FCB-Frauen starteten direkt offensiv in die Partie. Union Berlin wurde weit zurück in die eigene Hälfte gedrückt und kam in den ersten Minuten nicht über die Mittellinie hinaus. So fiel schon in der 9. Minute der erste Treffer für die Münchnerinnen. Linda Dallmann profitierte dabei vom Verhalten der gegnerischen Torhüterin Nadine Böhi, die den Ball nach vorne abwehrte, von wo aus er zu Dallmann sprang, die ihn anschließend einnetzte.
In der Folge zeigten sich die Köpenickerinnen mutiger, sie kamen zu mehr Ballbesitz und auch vor das Tor der Münchnerinnen, jedoch ohne wirkliche Chancen zu kreieren. Stattdessen konnten die FCB-Frauen ihre Gegnerinnen wieder weiter zurückdrängen. Pernille Harder stellte ihre große Torgefahr dann in der 19. Minute einmal mehr unter Beweis. Union Berlin konnte eine gefährliche Situation nicht klären und der Ball wurde schließlich von Giulia Gwinn in den Strafraum geflankt, wo Harder ihn frei ins Tor köpfte.
Die frühe und verdiente 2:0-Führung gab den Münchnerinnen viel Sicherheit und Ruhe und so konnten sie ihre dominante Vorstellung weiter durchziehen. So war es auch nur folgerichtig, dass in der 25. Minute bereits das 3:0 fiel. Diesmal war es Gwinn dann selber, die mit einem schönen Schuss den Ball im Tor versenkte.
Trotz des Rückstands ließen sich die Aufsteigerinnen nicht entmutigen und versuchten die Bayern mit hohem Anlaufen und Verteidigen zu stören. Wirklich gefährlich konnten sie dabei jedoch nicht werden. Die FCB-Frauen hatten hingegen noch die ein oder andere Chance auf einen weiteren Treffer, aber sie waren dabei nicht zwingend genug. Unter anderem hatte Tanikawa eine große Chance auf dem Fuß, sie hat den Ball jedoch zu zentral direkt auf die Torhüterin gebracht. So ging es dann mit der 3:0-Führung in die Halbzeitpause.
Der FC Bayern schaltet einen Gang herunter
Ohne Wechsel ging es in die zweite Halbzeit und es zeigte sich direkt wieder das gewohnte Bild. Die Münchnerinnen ließen Ball und Gegner laufen, während die Köpenickerinnen dem nicht viel entgegensetzen konnten. Ein gutes Zusammenspiel von Dallmann und Gwinn führte sodann auch schon zum 4:0. Tomke Schneider schob den Ball beim Versuch der Klärung nach einer Hereingabe ins eigene Tor.
Nach einer knappen Stunde wechselten die Münchnerinnen dann dreifach, für Tanikawa, Harder und Gwinn kamen Alara, Nathalia Padilla Bidas und Naschenweng in die Partie. Im weiteren Verlauf der Partie wurde das Spiel etwas zerfahrener und die Bayern schalteten einen Gang herunter. In der 73. Minute folgte dann ein Doppelwechsel. Barbara Dunst und Arianna Caruso – die dadurch ihr Comeback gab – wurden für Damnjanović und Stanway eingewechselt.
Auch danach war das Spiel weiter etwas zerfahren. Die Auswechslungen haben zu einem Bruch im Spielfluss geführt und in der Folge kamen sie zwar weiter zu einigen Chancen, aber waren dabei nicht zwingend genug. Zudem schonten sie ihre Kräfte und überließen Union Berlin mehr vom Feld und Ball. Diese konnten jedoch auch kein Kapital daraus schlagen, sodass die Münchnerinnen das 4:0 sicher über die Zeit brachten.
Drei Dinge, die auffielen
Rotation im Verlauf der Partie
Während José Barcala zu Beginn der Saison stets seine Startelf überwiegend tauschte, scheint er nun eher dazu übergegangen zu sein, die Startelf nur auf einigen Positionen zu variieren und die Spielerinnen, die derzeit viele Einsatzzeiten haben, häufiger auszuwechseln. Dieses Vorgehen kündigte er auch am Donnerstag auf der Pressekonferenz an.
Die aktuell hohe Anzahl an Spielen hilft ihm dann auch dabei, Spielerinnen, die oft auf der Bank Platz nehmen, mehr Einsatzzeiten zu geben. Im Spiel gegen Union Berlin war jedoch auffällig, dass die Spielerinnen der Startelf gut miteinander spielten und viele Kombinationen gut funktioniert haben. Von den Einwechselspielerinnen konnte hingegen keine besonders auffallen.
Verbesserte Chancenverwertung
Während die Chancenverwertung zu Beginn der Saison noch oft zu wünschen übrig ließ und viele Spiele mit wenigen Toren – insbesondere durch Standards – gewonnen wurden, greifen nun die Abläufe in der Offensive besser ineinander. Neben Bühl, die bereits seit Saisonbeginn in einer sehr guten Form ist, haben nun auch Harder, Dallmann sowie zuletzt Schüller seit einigen Spielen ein gutes Leistungsniveau.
Die Bayern haben zuletzt – bei allem Respekt – eher gegen leichtere Gegner gespielt, jedoch haben sie nun die Chance genutzt, mit 19 Toren in vier Spielen ihr Torverhältnis zu verbessern. Zudem haben sie die Spiele, besonders gegen Union Berlin sowie Nürnberg, recht klar gestaltet.
Selbstvertrauen zurück gewonnen
Nach dem Debakel mit der 7:1-Niederlage gegen den FC Barcelona und den mitunter etwas glücklichen Siegen gegen den VfL Wolfsburg (3:1) sowie Juventus Turin (2:1), haben die letzten Spiele mit ihren souveränen Siegen nun dazu geführt, dass die Münchnerinnen ihr Selbstvertrauen und Selbstverständnis wieder gewinnen konnten.
Sie haben auf die vielen Verletzungen mit noch mehr Teamgeist reagiert und haben es als Mannschaft geschafft die Ausfälle bisher gut zu kompensieren. Einige Spielerinnen haben auch auf ungewohnter Position gute Leistungen abgeliefert.
Für den FC Bayern geht es schon am Mittwoch, den 12. November weiter. In der Champions League wird der FC Arsenal zu Gast sein. Anpfiff ist um 18:45 Uhr in der Allianz Arena. Gegen die amtierenden Titelverteidigerinnen sind die Bayern gefordert, ihre derzeitige gute Form gegen einen Gegner von einem anderen Kaliber zu zeigen.
Hier weiterlesen


