FC Bayern: Rückkehr von Giulia Gwinn als Hoffnungsschimmer?
Mit ihrer Einwechselung für Franziska Kett in der 74. Minute gegen den SC Freiburg beim 4:0-Sieg am 23. September konnte Giulia Gwinn ihr Comeback feiern. Sie hatte sich am 4. Juli beim ersten Spiel der Europameisterschaft am Innenband verletzt.
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Nach dem Spiel gegen ihren ehemaligen Verein spielte sie in der 1. Pokalrunde gegen Borussia Dortmund über die volle Distanz und beim 4:0-Sieg gegen Werder Bremen nach ihrer Einwechselung 25 Minuten. Gegen Werder Bremen absolvierte sie außerdem ihr 150. Bundesligaspiel.
Gegen den FC Barcelona reichte es für sie nicht zu einem Einsatz. Vor dem Topspiel in der Bundesliga gegen den VfL Wolfsburg am Samstag und vielen englischen Wochen kommt die Rückkehr von Gwinn für den FC Bayern aber zu einem guten Zeitpunkt.
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Giulia Gwinn: Eine Konstante der letzten Saison
In der vergangenen Bundesliga-Saison stand Gwinn 18-mal in der Startelf und sammelte die drittmeisten Minuten. Lediglich Klara Bühl und Pernille Harder kamen auf mehr Einsatzzeiten. In der Champions League startete sie in allen acht Partien und hatte die meisten Einsatzminuten aller Bayern-Spielerinnen. Diese Zahlen zeigen, dass Gwinn eine große Konstante in der letzten Saison war und, dass sie einen großen Anteil am Gewinn des ersten Doubles hatte.
Auch in der Saison 23/24 sowie in der Saison 21/22, wo sie den Miasanrot-Award für die Spielerin der Saison gewann, zeigte Gwinn über die gesamten Spielzeiten eine konstant gute Leistung und welches Potenzial in ihr steckt. Ihre Kreuzbandrisse 2020 und 2022 haben sie geprägt und sie ist in den vergangenen Jahren auf und neben den Platz weiter gewachsen. Sie inspiriert viele Menschen nicht nur mit ihrer fußballerischen Leistung, sondern auch mit ihrer beeindruckenden Persönlichkeit.
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FC Bayern: Mehr Offensive auf der rechten Seite?
In fast allen Spielen seit Saisonstart war die rechte Angriffsseite der FCB-Frauen auffällig schwach. Die meisten Angriffe laufen über die linke Seite, manche entstehen über das Zentrum und noch weniger über die rechte Seite. Ein Grund dafür könnte die häufige Rotation sein. Bisher hat Trainer José Barcala seine Startelf oft verändert und gerade auf der rechten Flügelposition viele verschiedene Spielerinnen getestet.
In allen Konstellationen war die Konzentration der Angriffe jedoch ähnlich. Diese Fokussierung auf die linke Seite macht das Spiel der Bayern vorhersehbarer und es ist für den Gegner leichter zu verteidigen. Mit Gwinn hat der FC Bayern eine Außenverteidigerin, die viele gute offensive Akzente setzt und präzise Flanken schlagen kann. Damit könnte sie den Münchnerinnen helfen mehr Angriffe und Chancen über die rechte Seite zu kreieren.
Während der Verletzungspause von Gwinn wurde zumeist Franziska Kett als rechte Außenverteidigerin eingesetzt. Kett zeigt auf dieser – für sie neuen – Position gute Leistungen, zahlte gegen Barcelona defensiv aber auch viel Lehrgeld. Durch die Rückkehr von Gwinn wäre es möglich, Kett als gelernte Offensivspielerin eine Position weiter nach vorne auf den rechten Flügel zu rücken.
Diese neue Kombination hätte das Potential dazu, besser zu funktionieren als andere, da beide Spielerinnen gute Offensivaktionen spielen können. Beide Spielerinnen können als Außenverteidigerin spielen, dadurch wäre es auch möglich, dass sie im Spiel ihre Positionen tauschen.
In jedem Fall kehrt mit Gwinn eine Spielerin zurück, die in der Vergangenheit oft sehr gute Leistungen gezeigt hat und auch gute Flanken bei Standards spielen kann. Diese allgemeine Standardstärke hat den Münchnerinnen schon oft geholfen und viele Tore beschert. Zudem ist Gwinn eine Spielerin, die Verantwortung auf dem Platz übernimmt und auch in großen Spielen hervorstechen kann. Eine Qualität, die am Dienstagabend in Barcelona schmerzlich vermisst wurde.
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