Erstes Statement! Bayern lässt Chelsea Kane Chance
In der bewährten Aufstellung starteten die Bayern ihr erstes Gruppenspiel in der Champions League in der Allianz Arena in München. Nach dem überzeugenden 5:0-Erfolg gegen den Hamburger SV am Samstagabend setzte Trainer Vincent Kompany auf Kontinuität und schickte exakt dieselbe Mannschaft wie gegen den HSV aufs Feld.
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Einziger Ausfall war Raphaël Guerreiro, der sich im letzten Heimspiel eine leichte Verletzung im Bauchmuskelbereich zugezogen hatte.
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FC Bayern München vs. FC Chelsea: Der Spielverlauf
Der FC Bayern lieferte sich mit dem FC Chelsea eine turbulente erste Halbzeit. Nach einer offenen Anfangsphase, in der Chelsea mit Palmer und Fernández früh Druck aufbaute, gingen die Münchner durch ein glückliches Eigentor von Chalobah in Führung. Wenige Minuten später erhöhte Harry Kane per sicher verwandeltem Foulelfmeter auf 2:0.
Doch Chelsea blieb gefährlich und nutzte eine einen Ballverlust der Bayern, als Palmer nach schnellem Umschalten den Anschlusstreffer markierte. Kurz vor dem Tor geriet Tah unglücklich mit João Pedro aneinander. Dabei foulte der Leverkusener den Brasilianer abseits des Balles und bekam dafür nachträglich die Gelbe Karte, Tah wurde zur Halbzeit für Minjae Kim ausgewechselt.
Im weiteren Verlauf hatten beide Teams gute Chancen: Laimer, Gnabry und Kane verpassten auf Seiten der Bayern, während Pedro Neto und Joao Pedro für Chelsea aussichtsreich scheiterten.
In der Schlussphase der ersten Halbzeit verschob sich das Spielgeschehen wieder zugunsten der Bayern, die mehr Ballbesitz (67,1 % in Halbzeit eins) und Druck aufbauten, allerdings blieb Chelsea durch Tempo und Zielstrebigkeit im Umschalten stets gefährlich.
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FC Bayern übernimmt nach Rückschlag schnell die Kontrolle
Nach einem etwas schwächeren Start in die zweite Halbzeit fand der FC Bayern wieder die Kontrolle. Schon in der 57. Minute verpasste Harry Kane nach einem Tempolauf von Laimer knapp die Chance zum 3:1, ehe Michael Olise aus zehn Metern ebenfalls scheiterte. Kurz darauf nutzte Kane in der 63. Minute eine Unsicherheit von Chalobah auf der rechten Abwehrseite clever und schob halblinks im Strafraum zum 3:1 ein.
Chelsea konnte in dieser Phase kaum noch gefährliche Akzente setzen. Die Blues versuchten, über Gusto und Palmer Angriffe zu starten, doch die Bayern-Defensive blieb stabil. In der 51. Minute musste Josip Stanišić nach einem Zweikampf verletzt ausgewechselt werden. Sacha Boey übernahm seine Position, Laimer rückte auf die linke Abwehrseite.
Olise sorgte weiterhin für Gefahr, befreite sich auf rechts mehrfach aus der Deckung, seine Distanzschüsse und Flanken wurden jedoch von der Chelsea-Abwehr geblockt oder vom Torhüter Sanchez gehalten. Auch Luis Díaz kam immer wieder zu Offensivaktionen, konnte aber kein weiteres Tor erzielen.
In den letzten Minuten drückte Chelsea noch einmal aufs Gas, Palmer erzielte plötzlich das vermeintliche 3:2, es wurde aber knapp auf Abseits entschieden. Die Bayern brachten die 3:1-Führung ins Ziel.
FC Bayern: Drei Dinge, die auffielen
Serge Gnabry überzeugt mit Schlüsselrolle
Im Spiel gegen den FC Chelsea gehörte Serge Gnabry zu den prägenden Figuren im Spiel des FC Bayern. Schon in der 11. Minute suchte er entschlossen den Abschluss vom linken Strafraumeck, wenig später scheiterte er mit weiteren Schussversuchen, die von der vielbeinigen Abwehr der Blues geblockt wurden. Immer wieder zog er ins Zentrum und sorgte mit seiner Dynamik für Gefahr. In der 40. Minute setzte er mit einer präzisen Flanke Luis Díaz im Fünfmeterraum in Szene, der den Ball nur knapp verpasste.
Taktisch übernahm Gnabry eine Schlüsselrolle: Er öffnete Räume durch seine Läufe auf der rechten Seite, half immer wieder beim hohen Pressing in der Mitte, und war damit maßgeblich daran beteiligt, dass Bayern nach dem frühen Chelsea-Druck ins Spiel fand. Während Olise auf rechts für Tempo sorgte und Kane die Abschlüsse suchte, war es Gnabry, der zwischen Strafraum, Zentrum und Flügel immer wieder Anspielstation war und den Ball in gefährliche Zonen brachte.
Sein Mix aus Pressingstärke und Spielintelligenz verlieh dem Münchner Offensivspiel Variabilität und stellte Chelseas Defensive vor große Herausforderungen. Auch vor dem 3:1 durch Kane sorgte sein Pressing für die Balleroberung.
Die linke Abwehrseite war zu langsam
Die linke Abwehrseite Bayern Münchens wurde im Spiel gegen Chelsea in der ersten Halbzeit zur kleinen Schwachstelle. Raphaël Guerreiro fehlte verletzt und Alphonso Davies ist ohnehin noch nicht zurück, so dass Josip Stanišić wieder links hinten eingesetzt wurde. Stanišić wirkte teilweise etwas zu behäbig, besonders gegen schnelle Angriffe von Chelsea über ihre rechte Seite.
Chelsea erkannte das früh und suchte gezielt die Verbindung über den rechten Flügel, wodurch Stanišić wiederholt unter Druck geriet. In einer frühen Szene passte Palmer rechts vom Strafraumrand in die Mitte, wo Fernández an den Ball kam und abzog, die Abwehrschwäche auf der linken Seite wurde dadurch schon früh deutlich sichtbar. Es wurde auch versucht, besonders über diese Seite den Ball hinter die Kette zu bekommen.
Aber und das fiel positiv auf: Luis Díaz musste (konnte und wollte!) defensiv mitarbeiten, um die Lücken zu schließen. Seine Schnelligkeit war gefragt, wenn Stanišić überlaufen wurde, und er unterstützte öfter als erwartet defensiv, um Konter zu verhindern. Die Dynamik war zumindest am Anfang so, dass Bayern manchmal Mühe hatte, sich schnell genug auf dieser Seite zu sortieren. In der 50. Minute musste Stanišić für Boey verletzt vom Feld, Konrad Laimer zog um auf die linke Seite. Der machte die Sache wesentlich besser und auch Boey fand sich sehr gut ins Spiel ein.
Champions League ist die wirkliche Herausforderung
Für den FC Bayern war die Champions League – wie erwartet – deutlich schwieriger zu spielen als die bisherigen Bundesligaspiele. Aber die Herausforderung wurde angenommen, Bayern war in der Lage das Spiel immer wieder zu kontrollieren. Chelsea zwang die Bayern zwar zu viel schnelleren Spielöffnungen, da die Engländer hoch und aggressiv pressten und früh attackierten, sobald der der FCB den Ball aus der Defensive heraus aufbauen wollte, aber auch daraus löste man sich immer wieder geschickt, selbst wenn die Mitte von den Blues sehr gut verdichtet wurde.
Immer wieder gab es auch Szenen wie schon in der 7. Minute, als Cole Palmer von rechts am Strafraumrand in die Mitte passte, wo Fernández in Bedrängnis an den Ball kam und den Abschluss sofort suchte. Auch Pedro Neto suchte immer wieder mit Tempo die Tiefe und forderte die Abwehr und das Mittelfeld mehrfach heraus. Die Bayern mussten nicht nur mutig auftreten, sondern auch präzise im Aufbau sein, um dem Druck standzuhalten. Grade Palmer bekam man in der ersten Halbzeit mehrfach nicht immer unter Kontrolle.
Trotzdem gewann man nach dem 2:1 vor der Halbzeit aber wieder die Spielkontrolle. Auch nach einem schwächeren Start in die zweite Halbzeit war man in der Lage das Spiel wieder voll zu kontrollieren und nutze einen Fehler zum 3:1. Das Harry Kane auch wieder einen eigenen Abschnitt in diesem Artikel verdient hätte, steht außer Frage. Er verkörperte wieder einmal die Klasse, die man in solchen Spielen braucht.
Vielversprechender Auftakt der Bayern
Natürlich kam das generelle Tempo und die individuelle Qualität der Chelsea-Spieler als Herausforderung dazu, die mit schnellen Läufen Räume hinter der Abwehrkette suchten und technisch versiert in Dribblings sowie schnellen Kombinationen agierten und das auch trotz eines 2:0 Rückstands, nach dem 3:1 wurden sie auch kurz vor Schluss noch einmal gefährlich (beim vermeintlichen 3:2).
Auch das sehr schnelle Umschaltspiel oder das Brechen des gegnerischen Pressings spielten dabei eine Rolle, da Chelsea situativ viel besser als die meisten Bundesligisten zwischen hohem aggressiven Pressing und defensiver Stabilität wechselte. Aber der FC Bayern war immer wieder in der Lage, damit umzugehen.
Nach diesem vielversprechenden Auftakt liegt die größte Herausforderung nun darin, diese starke Form in der Champions League für die großen Spiele zu konservieren und auch die kleineren Gegner ernst zu nehmen. Besonders wenn die Saison in ihre entscheidenden Phasen geht und die Duelle an Intensität zunehmen, wird es von größter Bedeutung sein, diese Leistung abrufen zu können und die möglichen Schwachstellen noch auszumerzen.
Grade Verletzungen von Schlüsselspielern könnten sich hier sehr schnell negativ auswirken. Aber der gelungene Start bildet eine sehr gute Basis für die kommenden Aufgaben.
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