FC Bayern München – Bayer Leverkusen 3:1 (2:0)

Justin Trenner 18.08.2017

Carlo Ancelotti entdeckte beim Supercup eine neue Alternative, um sein ursprüngliches 4-3-3 mit dem zuletzt eingeführten 4-2-3-1 zu verbinden. Gegen Leverkusen sollte er erneut auf diese Variante zurückgreifen.

Falls Ihr es verpasst habt:

Der Italiener musste auf Neuer, Thiago, Boateng, Martínez, James und Bernat gänzlich verzichten. Vor Ulreich liefen deshalb Kimmich, Süle, Hummels sowie Alaba auf, der sein Comeback gab. Davor wurde es interessant.

FC Bayern München vs. Bayer Leverkusen, Grundformationen 1. HalbzeitBayern vs. Leverkusen, Grundformationen

Während Vidal und Rudy klar im Zentrum spielten, agierte Tolisso eher absichernd für Kimmich. Der Franzose wich immer wieder auf den Flügel aus, wie schon gegen Borussia Dortmund. Die Offensive wurde von Ribéry, Lewandowski und Müller komplettiert. Letzterer zentraler, als man beim ersten Blick auf die Aufstellung vielleicht dachte. Für Coman, der in der Vorbereitung glänzte, blieb zunächst kein Platz frei.

Bei den Gästen gab es keine großen Überraschungen. Das Grundsystem war ein 4-2-3-1 bzw. 4-4-2 gegen den Ball. Sven Bender gab sein Debüt und auch Kohr spielte von Anfang an. Die Offensive war mit Volland und Bellarabi vielversprechend besetzt, während Julian Brandt nur auf der Bank blieb. Auch Kampl durfte nicht von Anfang an ran, obwohl gerade er in der Vorbereitung immer wieder um Stabilität bemüht war.

Bevor angepfiffen wurde, gab es eine Schweigeminute für die Opfer des Anschlags in Barcelona. An dieser Stelle sei auch unser Mitgefühl für die Angehörigen erwähnt.

Leverkusen begann mit dem erwartet hohen Mittelfeldpressing. Kein extrem risikoreiches Angriffspressing, aber die Münchner sahen sich sofort unter Druck gesetzt und die Gäste standen eben nicht ganz hinten drin.

Die erste Chance hatten jedoch die Bayern. Nach Ballgewinn Alabas landete der Ball schließlich bei Tolisso, der für die erste Ecke des Spiels sorgte (5.). Der Matchplan der Münchner wurde direkt deutlich.

Über links zogen sie die Leverkusener auf ihre Seite, um dann mit einer Seitenverlagerung Kimmich zu suchen oder mit Ribéry durchzubrechen. Wie schon im Supercup wusste der Rechtsverteidiger mit seinem Platz viel anzufangen.

Das erste Tor der Saison fiel jedoch über die andere Seite. Es war quasi eine Hoffenheimer Kombination, die zur Führung führte. Rudy brachte einen Freistoß in den Strafraum, der wiederum von Niklas Süle verwertet wurde (10.). Ein großartiges Debüt für beide.

Leverkusen gelang der Gegenschlag in der 12. Minute nicht. Mehmedi verpasste innerhalb des Sechzehners deutlich. Bis auf diese Szene hatten die Bayern ihren Gegner aber zunächst klar im Griff.

Gefahr gab es jedoch erstmal fast nur durch Standards. So auch beim schnellen Treffer zum 2:0, den Tolisso nach einer Kimmich-Ecke besorgte. Vorlagengeber war allerdings Vidal, dem ein Torschuss über den Spann rutschte. Der Franzose stand schließlich goldrichtig (19.).

Beinahe wäre Tolisso sogar zum Doppeltorschützen geworden. Nach einer schönen Kombination scheiterte der Neuzugang jedoch am Pfosten. Glück für Leverkusen, die dem dominanten Auftritt des FC Bayern nichts entgegenzusetzen hatten. Außer vielleicht Leno, der in der 27. Minute das 3:0 durch Thomas Müller gerade so verhinderte. Es wäre vermutlich schon die Vorentscheidung gewesen.

Die Phase danach war erstmals etwas offener. Leverkusen bekam Ballbesitzphasen, wusste damit aber nicht viel anzufangen. Bayerns Zug zum Tor ging ebenfalls etwas verloren. Vielleicht auch etwas bedingt durch die neuen Bedingungen, denn am Ende der ersten Halbzeit fing es an stark zu regnen und auch der Wind nahm massiv zu.

Im wahrsten Sinne des Wortes plätscherte der erste Durchgang deshalb so dahin und es ging mit dem verdienten 2:0 in die Pause. Aufgrund eines Gewitters wurde zudem die zweite Halbzeit um einige Minuten verschoben, was zumindest die Wahrscheinlichkeit für eine Wendung des bisher klaren Spielverlaufes nicht reduzierte.

Leverkusen wechselte zur Pause zweifach. Brandt und Dragovic kamen für Bailey und Bender, der sich anscheinend verletzte. Nach langer Pause wurde das Spiel gegen 21:55 Uhr wieder angepfiffen.

Die Gäste kamen etwas druckvoller aus der Kabine, erarbeiteten sich die erste Ecke der zweiten Halbzeit, konnten diese jedoch nicht verwerten (46.). Der Regen schien zumindest nicht stark genug zu sein, um das Spielgerät allzu bedeutsam auszubremsen. Eine Umstellung waren die Bedingungen trotzdem für beide Teams.

Leverkusen spürte, dass sie etwas besser aus der Kabine kamen und erhöhte somit auch den Druck im Pressing. Die nächste Chance vergab Volland aus spitzem Winkel (49.).

Gegen den Spielverlauf gab es dann aber den nächsten Dämpfer für Bayer 04. Der Videobeweis half den Münchnern zu einem berechtigten Elfmeter, den wiederum Lewandowski sicher verwandelte (53.). Somit kam die neue Technik schon am ersten Spieltag zum Einsatz.

Doch beruhigen sollte sich das Spiel deshalb nicht. Leverkusen blieb dran. In der 58. Minute war es einzig Ulreich zu verdanken, dass die Werkself nicht zum 3:1 kam und auch wenig später verpasste Volland eine gute Hereingabe. Bayern ließ die Gäste unnötigerweise herankommen.

Ancelotti wechselte nach einer guten Stunde etwas durch. Robben ersetzte Müller, der viel unterwegs war und Rafinha kam wenig später für den anscheinend angeschlagenen Hummels. Eine Diagnose steht noch aus. Kimmich rückte nicht in die defensive Zentrale, weil der Brasilianer die Rolle Alabas 1:1 übernahm. Der Österreicher rückte in die Zentrale.

Bayerns Lässigkeit wurde schließlich aber doch noch bestraft. Die Münchner fanden ihren Rhythmus einfach nicht und Mehmedi erzielte das sehenswerte 3:1 für die Gäste (67.). Leverkusen war nun klar das bessere Team und die Bayern nur noch über Konter gefährlich.

Robben und Ribéry vertändelten sich jedoch zu häufig und auch Lewandowski blieb während des Spiels eher blass. Ancelotti nutzte deshalb seine dritte Option und brachte Coman für Ribéry (76.). Bemerkenswert war, dass die Kapitänsbinde durch die Wechsel zwei Mal abgegeben wurde. Auf Müller folgte Ribéry, der sie schließlich Arjen Robben gab.

Coman hatte dann direkt seine erste Möglichkeit, stand aber im Abseits. Lewandowski war der nächste, der sich an der Entscheidung probieren durfte, traf aber nur das Außennetz (79.). Bayern bekam in der Schlussphase etwas mehr Kontrolle in die Partie, ließ Leverkusen aber immer noch genügend Raum für Angriffe. Es wurde ein offener Schlagabtausch.

Den endgültigen Punch sollte wieder Lewandowski verpassen. Nach Robbens Pass war der Pole frei durch, verzog aber deutlich (86.). Als der Niederländer dann selbst die Chance bekam, parierte Leno (90.). Es blieb somit beim 3:1-Erfolg, der in der Höhe durchaus schmeichelhaft war. Man hat in München schon glanzvollere Spiele zum Auftakt gesehen.

3 Dinge, die auffielen:

1. Die jungen Spieler übernehmen Verantwortung

Es ist keine große Überraschung, dass Bayerns Kader riesige Qualitäten mit sich bringt. Aber was Kimmich, Süle, Tolisso und Rudy zum Auftakt boten, hat sehr viel Lust auf mehr gemacht. Während Kimmich seinen Flügel rauf und runter beackerte, Dreiecke schuf, gefühlvolle Flanken schlug und quasi mit jeder Aktion offensive Gefahr entfachte, sicherte Tolisso ihn eindrucksvoll ab. Wie schon im Supercup kreierte der Franzose seinen Mitspielern mit klugen Positionierungen, aber auch starken Vorstößen Entlastungen.

Rudy debütierte ähnlich beeindruckend. Hin und wieder sah er zwar in Drucksituationen nicht so gut aus wie zuletzt, sein Auftritt war aber dennoch stark. Taktgebend, beruhigend und stets Anspielstationen schaffend, besetzte Rudy die wichtigsten Positionen im Mittelfeld. Sein Teamkollege, der dies schon in Hoffenheim war, präsentierte sich hinten als sichere Bank. Süle gewann viele Zweikämpfe, war darüber hinaus aber auch in der Lage, die Angriffe der Bayern zu initiieren. Die jungen Spieler der Bayern waren es, die Verantwortung übernahmen und den FC Bayern in der zweiten Halbzeit zunehmend stabilisierten.

Nach dem Pausenpfiff konnten aber auch sie noch nicht den Wechsel des Spielverlaufs verhindern. Bayer bekam die volle Kontrolle und Rudy sah sich erstmals mit den Problemen konfrontiert, die Thiago in der Vergangenheit eindrucksvoll meisterte. Er schaffte es zunächst nicht immer, sich aus dem höheren Pressing der Gäste zu befreien, kam aber immer besser damit klar. Es zeigte sich, dass die Umstellung für die Neuzugänge noch dauern kann, aber ihre Einstellung war bemerkenswert. Alles in allem machten sehr viele Aktionen Mut und Lust auf mehr. Während etablierte Kräfte das Ruder im zweiten Durchgang lange nicht herumreißen konnten, war es Kimmich, Rudy, Süle und auch Tolisso zu verdanken, dass Bayer die Partie nicht mehr drehen konnte. Auch Vidal ist hier sicherlich zu nennen, der viel arbeitete, einige Zweikämpfe gewann, mit Ball aber deutlich zu wenig bot.

2. Die Bayern finden Wege zum gegnerischen Tor, wenn sie wollen.

Ancelotti scheint beim Supercup auf eine interessante Aufstellung gestoßen zu sein, die Zukunftspotential hat. Weder Robben, der erst vor kurzem sein Comeback gab, noch Coman standen in der Startelf. Dafür drei Mittelfeldspieler, zudem Müller und Lewandowski, die Ribéry unterstützen sollten. In der vergangenen Saison war dies eher holprig, weil Müller als Rechtsaußen verschenkt wurde.

Allerdings hat diese Position nun Joshua Kimmich inne, der von Tolisso abgesichert wird. Der Nationalspieler war an nahezu jeder Aktion beteiligt. Diese Freiheit war ihm dank des Franzosen gegeben, der viel arbeitete und in seiner veränderten Rolle gefiel. Dadurch rückte Müller in seine Paraderolle um Lewandowski herum. Es braucht wenig Fantasie, um die Schlussfolgerung zu ziehen, dass Bayerns Offensive daraus resultierend sehr viel mehr Zug zum Tor hatte. Die Einbindung der Angreifer war sehr gut, Ribéry schob entweder in die Zentrale, um zu überladen oder versuchte selbst auf dem Flügel gefährlich zu werden. Die Variabilität war um ein vielfaches größer als mit einem Müller, der an der Außenlinie klebt.

Aus dieser Konstellation entstanden viele schöne Kombinationen. Die Mischung aus 4-2-3-1, 4-3-3 und 4-4-2 war für Leverkusen an diesem Abend im ersten Durchgang kaum greifbar, weshalb die frühe Führung nur folgerichtig war. Bayern agierte nicht statisch, alle Spieler waren stets in Bewegung. Es machte dem Zuschauer wieder mehr Freude, den Münchner beim – zugegeben lange nicht perfekten – Positionsspiel zuzusehen.

Eine Einschränkung muss man für diese Beobachtung jedoch nach dem Seitenwechsel machen. Der FC Bayern zeigte eine lange Schwächephase, wie sie in der letzten Saison häufiger vorkam. Dem Wetterumschwung sollte man dabei keine Bedeutung schenken, denn damit hatten beide Mannschaften zu kämpfen. Diese Phasen sind inakzeptabel und sollten in Zukunft vermieden werden. Es dauerte viel zu lange, bis die Münchner wieder Herr im Haus waren und das nicht überragende Leverkusen ließ man so bis zum Abpfiff leben. Wenn die Gäste an diesem Abend mehr Konsequenz im letzten Drittel mitgebracht hätten, wäre ein früher Punktverlust der Bayern möglich gewesen. Man riss nach der Pause das ein, was man sich in der Anfangsphase aufbaute und das lag sicher nicht allein am Wetter.

3. Standards und ein weiter Weg.

Drei Tore in den ersten 60 Minuten sind keine Seltenheit in München. Dass die Bayern aber durch drei Standardsituationen in Führung gehen, hätte vor dem Spiel nicht unbedingt jeder getippt. Fans der Roten sind es sonst gewohnt, speziell bei Eckbällen kurz abzuschalten. Mit Niklas Süle und Mats Hummels steht nun aber reichlich Kopfballqualität auf dem Platz.

Der ehemalige Hoffenheimer stellte dies schon in der neunten Minute unter Beweis, als er die Führung der Bayern besorgte. Kimmich, der die Ecken tritt und so das 2:0 einleitete, und Rudy, der Süles Tor per Freistoß vorbereitete, haben das Gefühl, die Innenverteidiger die Abschlussqualität.

Allerdings muss man bei aller Qualität auch sagen, dass die Bayern Schwächen offenbarten. Die Kontrolle war nicht immer gegeben. Zu den häufigsten Fehlern zählten unkluge Zuspiele, die das Mittelfeld unnötig unter Druck setzten oder individuelle Aussetzer, die vermeidbar sind und sein müssen. Leverkusen bekam zu häufig gute Kontergelegenheiten, die sie aus zwei Gründen nicht gut ausspielten. Zum einen, weil sie sich nicht klug genug anstellten, zum anderen, weil Süle und Hummels außerordentlich gut verteidigten und auch Vidal einen sehr guten Job gegen den Ball machte.

Gerade nach der Pause hatte der Rekordmeister große Probleme. Leverkusen passte sich schlicht schneller an die neuen Platzbedingungen an und wechselte zudem noch in ein 3-4-3. Mit der Systemumstellung und dem daraus entstehenden Druck kam der Rekordmeister kaum klar. Die Gäste hatten aber oft noch nicht die Qualität, um Bayerns Fehler zu bestrafen. In den nächsten Wochen werden Ancelotti und sein Team an der Sicherheit und auch an der Kontrolle mit sowie gegen den Ball arbeiten müssen. Für einen ersten Spieltag sah das mannschaftstaktisch in einigen Phasen zwar gut aus, aber der Weg ist noch sehr weit und das muss jedem im Team klar sein. Auch die mangelnde Reaktion auf veränderte äußere Faktoren war ein wichtiger Faktor dafür, dass die Bayern in der vergangenen Saison in den KO-Wettbewerben ausschieden.

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FC Bayern – Bayer Leverkusen 3:1 (2:0)
FC Bayern Ulreich – Kimmich, Süle, Hummels (62. Rafinha), Alaba – Tolisso, Rudy, Vidal – Müller (61. Robben), Lewandowski, Ribéry (77. Coman)
Bank Früchtl, Friedl, Sanches, Pantovic
Bayer Leverkusen Leno – Henrichs, Tah, S. Bender (46. Dragovic), Wendell – Bellarabi, Kohr, Aranguiz (60. Kampl), Bailey (46. Brandt) – Mehmedi, Volland
Bank Özcan, Baumgartlinger, Pohjanpalo, Yurchenko
Tore 1:0 Süle (9.); 2:0 Tolisso (18.); 3:0 Lewandowski (53., Foulelfmeter); 3:1 Mehmedi (65.)
Karten Gelb: Vidal / Kohr, Aranguiz
Schiedsrichter Tobias Stieler (Hamburg)
Zuschauer 75.000 (ausverkauft)

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  1. Erstes Spiel. Erster Sieg.

    Meckern werden hier genug andere ^^

    Aber bitte lasst endlich den Manuel Neuer zurück kommen.

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. äh wieso, ohne Ulreich wäre das heute anders ausgegangen, der hat ein paar 100 prozentige entschärft. Ansonsten klar hält man immer den Atem an, wenn ein ball auf ihn gespielt wird.

      1. Es geht vor allem um die Stabilität der Defensive. Die Abwehrspieler treten doch ganz anders auf, wenn sie wissen da ist noch Manu im Rücken.

        Ulreich ist ja sympathisch und macht seine Sache auch nicht schlechter, als vorherige Ersatzkeeper, aber es gibt halt nur einen Welttorhüter.

      2. Stimme dir zu 100% zu.

        Ulreich war am Freitagabend ein glänzender Torwart in der Kernkompetenz “Tore-verhindern”.

        ABER: Es gibt ja leider immer noch sehr viele, die nicht erkennen können, wie wichtig mittlerweile im Fußball im Allgemeinen und beim FC Bayern im Speziellen der Spielaufbau durch den “elften Feldspieler” ist. Niemand kann in dieser Disziplin dem Welttorhüter nur ansatzweise das Wasser reichen.

  2. Zunächst einmal ist anzumerken, wie unfassbar beschämend es ist, den Trauerflor für die Opfer des islamistischen Terrors direkt neben der Werbung der Unterstützer, Finanziers und Wegbereiter ebenjenes islamistischen Terrors sehen zu müssen. Aber ich denke, wir wissen alle, weshalb sich Rummenigge für einen katarischen Sponsor entschied. Übrigens auch bezeichnend, dass es nach wie vor nicht eine offizielle Mitteilung des FC Bayerns bezüglich dieser Causa gab. Die Sache scheint ja auch beim FC Bayern nicht als so banal angesehen zu werden, wie es uns die Jubelperser unter anderem hier doch so gern weismachen wollen.

    Zweitens muss ich meine kritische Bewertung der Torethesen aus dem letzten Artikel revidieren, da ich den VAR komplett vergessen hatte. Prinzipiell sehe ich unsere Torgefahr im Allgemeinen und Lewandowskis im Speziellen zwar nach wie vor sehr kritisch, dies wird durch die Masse an Elfmetern aber überkompensiert werden. Wenn man überlegt, wie viele Elfmeter uns letzte Saison nicht zugesprochen wurden …

    Zum eigentlichen Spiel gibt es nicht viel zu sagen. “Thiago oder nix” ist nach wie vor die uneingeschränkte Devise.
    Ich hoffe, wenigstens Hoeneß und Rummenigge können sich an der heutigen Mittelfeldperformance erfreuen, genau darauf haben sie ja mit vollem Einsatz hingearbeitet.
    Lewandowski ist leider seit seiner Verletzung wie ausgewechselt. Anstatt dass sich Müller langsam wieder an Lewandowski angleicht, passiert das Gegenteil.

    Antwortsymbol7 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Naja, nach ner Weile werden die Verteidiger schon auf den Trichter kommen, dass es mit versteckten Fouls nichts mehr wird. Das könnte dann aber eben dafür sorgen, dass Lewy in entscheidenden Momenten eben nicht so gestört wird, er den Ball besser verarbeiten kann etc.

      Alles in allem scheint das VAR schon ne gute Sache zu sein.

      Müller war heute gut. Lewy weite Strecken über auch. Da fehlt halt noch ein wenig die Spielpraxis und der nötige Biss. Aber ohne überzogene Kritik gehts bei dir halt nicht, denk ich.

    2. Danke für den Absatz über Katar. Unerträglich.

    3. AntwortsymbolGestrandedinberlin Seite 19.08.2017 - 10:27

      Stimme zu. Ich wollte nur hinzufügen, dass die Kritik am DFB, die ich verstehen kann, grundsätzlich etwas hohl wirkt, wenn man, gerade was die Kommerzialisierung angeht, nicht vorher vor der eigenen Haustür kehrt. Fi** dich Katar hätte jetzt natürlich auch nicht sein müssen aber sowas ähnliches. Es ist irenswie schwierig, da es ja doch eine komplexe politische Sache ist, aber die Lösung kann ja nicht ala Rummenigge sein, sich dieser Komplexität komplett zu entziehen und nem Staat der moderne Sklaverei betreibt und ggf. Gruppen finanziert, über die ich gar nicht reden möchte einfach so bei der Imagekampagne zu helfen. Das hat der FCB vor einigen Jahrzehnten schonmal besser gemacht.

      1. Dann darf man eventuell auch nicht bei Primark einkaufen gehen!

      2. Macht man ja vielleicht auch nicht?

      3. Wie Klose sagen würde: “Der wo gemeint ist weiß schon!”

    4. Zu Katar 100% Zustimmung. Früher hatten Uli und Co immer ein Händchen für solidere Partner wie SAP, Adidas, Audi… offensichtlich machen sie jetzt mit jedem Geschäfte, solange die Marie stimmt.

  3. Kurz gefasst, eine gute erste Halbzeit unserer Mannschaft, die taktisch mit überraschender Formation auf das Feld geschickt wurde, mit Offensivaktionen, die mit der notwendigen Entschlossenheit und Geschwindigkeit vorgetragen wurden, wobei die Räume gut genutzt wurden. Ansehnlich und erfolgreich, auch wenn aus dem Spiel heraus kein Tor erzielt werden konnte. Dann dem Gegner Raum gelassen, den B04 wiederum zu nutzen wusste, und unsere Abwehr wiederholt in Verlegenheit brachte, die mit einer Mischung aus Sorglosigkeit und Nachlässigkeit agierte und geradezu um das Gegentor bettelte, überdies mit dem frühen Pressing der “Pillen” plötzlich nicht mehr gut zurecht kam.

    Unter dem Strich finde ich Ancelotti durchaus flexibel und taktisch geschickt, mit der “schiefen Drei” im Defensiven Mittelfeld wie gegen DO konnte man nicht wirklich rechnen. Doch kein so sturer Hund, der Carlo. Mit mehr Training und Einspielen dürfte die Struktur noch besser als ohnehin schon in den ersten 45 Minuten passen, und interessanten Offensivfussball ermöglichen. Die Schwächen in der Abwehrarbeit müssen allerdings gleich angegangen werden, vor allem, da es ja – leider – zur neuen Vorgehensweise gehören dürfte, den Gegner kommen zu lassen, um selbst Konterchancen zu kreieren. Dazu muss der Zugriff auf die gegnerische Offensive besser werden, sonst kriegen wir hinten die Bude voll.
    Da man nun aber aus dem ersten Spiel auch noch keine direkten Rückschlüsse auf den Saisonverlauf treffen sollte, gibt es keinen Grund für Schwarzseherei, aber ich bin froh, dass wir die drei Punkte eingefahren haben gegen einen Gegner, gegen den auch ein Punktverlust nicht unwahrscheinlich gewesen wäre.

  4. mich haben Süle und Kimmich beeindruckt, Tolisso mental und läuferisch, ach ja und Leverkusen spielerisch in der 2. Halbzeit, sah schön aus, wir haben ja auch mal schönen Fussball gespielt….und den Auftritt von unserem Sportdirektor nach dem Spiel ist unser neues Motto: auch medial setzen wir jetzt aufs Grobe, kämpferische…. ich verstehe jetzt den Begriff fremdschämen, netterweise hatte Kahn erbarmen und hat runtergeschaltet als er gemerkt hat , dass der völlig überfordert ist. Also diesem Mann einen medialen Posten zu geben ist echt unglaublich. Körpersprache etc. einfach furchtbar. Aber intern scheint er ja Wunderdinge zu vollbringen…

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Also ich fand’s in der ersten Halbzeit äußerst attraktiv meinen Bayern zuzuschauen. Vertikal, gefährlich bei Standards, teils wirklich hervorragende Laufwege und ähnlich auch wie bei Pep Rotationen auf den Positionen. Einzig die Defense war mehr als wacklig, dafür ein Dankeschön an Ulreich! Macht seine Sache einfach gut, schade, dass das so selten anerkannt wird.

    2. Vom Fremdschämen bin ich schon abbekommen. Es ist eher Mitleid, wenn man ihn sich so abmühen sieht.
      Klar ist sein Job nicht nur mit den Medien zu quatschen, aber wie sagt der Philosoph so schön: Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.

      Immerhin soll ja jetzt die Kabine wieder sauber sein.

      1. Ach irgendwann ist aber auch mal gut. Ja, der Brazzo hats nicht so mit dem Reden. Na und? Die Scheiß Medien sollten uns nach den letzten Jahren eigentlich kreuzweiße können. Die spinnen sich doch, egal wer da steht, sowieso ihre Hassstories zusammen.

        So wenig Kooperation mit der Presse wie möglich, sollte die Devise sein. Ich erinnere nur mal an Sammer, dem man jahrelang vorgehalten hat, er hätte keinen wirklichen Job.

      2. Sehe ich auch so. Und vor allem: ihm das jetzt anzukreiden ist auch voll daneben. Er ist wie er ist und immer war. Was hat man denn erwartet? Er ist nunmal kein Sammer und wird auch keiner. Wobei der mit seinen “Konstellationen” und anderem diversen Rumgeschwafel auch keinen Rethorikpreis geweinnen wird. Wenn es das wichtigste ist, wie man sich vorm Mikro verkauft dann weiß ich es nicht. Die Medien versuchen seit Jahr(zehnt)en uns welche reinzudrücken wo es nur geht, also scheiß drauf, was die erzählt bekommen. Und ein Kahn, ja, der minutenlang über seine eigenen vollkommen unwitzigen Aussagen lacht, den hab ich auch gefressen. Wie die meisten sonstigen Berichterstatter auch, von daher – und ich habe auch keine hohe Meinung von Brazzo – ist mir der Punkt reichlich egal. Intern muss es passen.

  5. Optimales Ergebnis zum Auftakt. Genau die richtigen Torschützen, die als Neue den einen oder anderen Support gut gebrauchen können.

    Ansonsten, wenn man mal den einen oder anderen relativierenden Punkt bewusst beiseite lässt, ein für mich eher gebrauchtes Spiel.

    Jenseits der Standards (ok, ich liebe es) kaum eine einzige herausgespielte Chance. Über weite Strecken keine, ja wirklich überhaupt keine, Spielkontrolle. Um mir eine Halbzeit wie die zweite ins Gedächtnis zu rufen, da muss man schon viele Jahre zurückgehen. Im eigenen Stadion, bei klarer Führung, so hergespielt zu werden? Wann war das mal der Fall?
    Tja, dieses Ergebnis lügt. Und zwar gewaltig.

    Ich hoffe mal mit einigen zurückkehrenden Spielern (war natürlich toll Hummels wieder aus dem Spiel gehen zu sehen. No comment) und weiteren Trainingsphasen gelingt es sukzessive eine etwas bessere Form aufzubauen.

    Ansonsten? Individuelle Klasse. Sonst wird uns nichts retten.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Ach ja, und natürlich liebe ich diesen Videobeweis.
      Genau wie es nicht anders zu erwarten war. Es ist eben nicht mehr so einfach das eine oder andere Dutzend Elfmeter für Bayern einfach wegzuschmulen.
      So genial!

  6. Es kann nicht sein, dass Leverkusen uns ZUHAUSE eine Viertelstunde lang an die Wand spielt und wir nur kontern. Ja, nach drei Toren darf man Dampf herausnehmen aber die Mannschaft ließ sich komplett hängen und Ancelotti versäumte es wie schon gegen Real Madrid im Hinspiel das System umzustellen und anzupassen. Leider konnte Rudy zudem nicht die guten Eindrücke von Dortmund und Chemnitz bestätigen aber das wird schon noch denke ich. Tolisso war heute mit Abstand der beste, War überall zu finden und hätte gefühlt mehr Torabschlüsse als Lewandowski. Wir haben mit Ancelotti extreme Schwierigkeiten unter starkem Pressing unser Spiel durchzuziehen. Das Mittelfeld wirkt verloren und unsortiert und weiß nie so genau ob es den Raum oder den Mann decken soll und man sieht diese spielerische Uneinigkeit im defensiven 4-4-2. Positiv sehe ich wie stark wir uns in Sachen Standards gemausert haben. Standards effizient zu verwerten ist gerade auf höchstem Niveau gegen Gegner auf Augenhöhe unglaublich wichtig und da haben wir uns immens verbessert, was auch statistisch zu belegen sein dürfte. Thiago fehlt trotz der bärenstarken Transfers an allen Ecken und Kanten. Er hätte heute der sicherlich schneller zum Umschalten verholfen.

    P.s. Süle ist ein Biest! Nicht nur wegen seines Tores. Sein Stellungsspiel und diese Passsicherheit sind atemberaubend. Boatengs Stammplatz wird mehr und mehr wackeln sollte sich seine Fitness nicht stabilisieren und Süle weiter so starke Leistungen abrufen.

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Rudy war echt schludrig, aber glaube, das hat er selbst auch gemerkt. Wird sicher nicht total zufrieden mit sich gewesen sein.

      Süle wirkt am Bildschirm wie eine andere Spezies :D Hummels gleicht das ein wenig aus, wenn er direkt neben im zu sehen ist, ansonsten ist das wirklich brutal, was da auf dem Platz steht.

      1. Mats Hummels war noch nie besonders Brutal und ich glaube nicht das Süle nur wegen seinem markanten Körperbau brutal ist. Der sieht zwar aus wie ein Schrank aber der Charakter kann ein ganz anderer sein. Ich selber bin 1,93 m groß und sehr zurückhaltend. Das hat nichts mit aussehen zu tun. Indem Fall könnte man Neuer auch als Schrank bezeichnen, nur das der sich wie Hummels auf dem Platz Gentleman Like verhält.

  7. Heult Leise! Nach klaren Torchancen hätten wir 7:5 gewonnen! :-)

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Dieser Kommentar ist unter aller Würde und kein bisschen sinnvoll.

      1. Liebe Eva, dieser Kommentar hat sehr wohl Sinn und was das mit “Würde” zu tun hat, musst du erst noch erklären.

        Allerdings eine kleine Korrektur dazu: Es hätte demnach nicht 7:5, sondern IMHO 8:5 ausgehen müssen! ;-)

  8. Tolisso insgesamt sicher mit einem starken Debüt, allerdings spielt er mir dafür, dass sein Passspiel nicht gerade überragend ist, zu viele Risikopässe in die Spitze, von denen heute gefühlt keiner ankam. Sollte sich da lieber mehr auf seine Stärken besinnen und selbst in den Strafraum stoßen und die Anspiele in die Spitze anderen überlassen.

    Das Lob für Rudy kann ich nicht ganz nachvollziehen, für mich vor der Pause bis auf den Assist ohne großen Einfluss und danach dann sogar richtig schwach. Erst gegen Ende konnte er sich dann ein paar mal schön aus dem Pressing befreien, das wiegt die Fehlpässe und den fehlenden Zugriff zuvor aber nicht auf. Er kann es besser und sollte das schon bald auch zeigen, sonst landet er schnell wieder auf der Bank wenn die Verletzten zurückkommen.

    Süle defensiv solide aber im Spielaufbau noch mit viel Luft nach oben. Viel zu oft hat er den Ball bekommen und dann zu lange gezögert, sich aufgrund des gegnerischen Drucks dann zum Torwart gedreht und den Rückpass gespielt. Die Umstellung von Hoffenheim auf Bayern war da deutlich zu spüren, dort wurde er selten so aggressiv angelaufen, und wenn hatte er in der Dreierkette mehr Anspieloptionen.

    Mag vielleicht etwas zu kritisch wirken, daher füge ich noch hinzu, dass es insgesamt von ihnen schon in Ordnung war, von Tolisso sogar mehr als das, aber diese Schwächen sollten die drei schnell abstellen, sonst wird es hart für sie wenn der Konkurrenzkampf richtig entbrennt.

    Antwortsymbol7 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Unterschreib ich so!

    2. Rudy war nicht perfekt und auch nicht so gut wie zuletzt. Für mich aber der einzige, der im Mitrelfeld um Kontrolle bemüht war. Die Fehler resultierten auch daraus, dass Bayern mit der Umstellung des Gegners nicht klar kam. Ich hoffe und glaube, dass Rudy sich schnell anpassen wird.

      1. AntwortsymbolGestrandedinberlin Seite 19.08.2017 - 10:13

        Ich bin mir nicht so sehr sicher, ob Rudy hauptsächlich derjenige ist, der sich anpassen muss. Wenn ich es richtig gesehen hab, hat Leverkusen ihn bewusst aus dem Spiel nehmen wollen. In der 1hz ist mir öfter eine Art Käfig um ihn rum mit vier Spielern aufgefallen. Wenn ich mich Recht entsinne litt auch die 2hz in Dortmund an einem Rode, der sich dezidiert um Rudy kümmerte. Es ist halt irgendwie anstrengend, dass solche Herausforderungen nicht durch den Trainer angenommen werden durch Änderungen, sondern nur von den Spielern.

      2. @Gestrandedinberlin:
        Eine gute Beobachtung, wie ich finde. Die gegnerischen Trainer erkennen eben, dass in der gegenwärtigen Konstellation einiges an Rudy hängt.
        In den letzten Jahren sind sie in solchen Situationen halt Alonso auf den Füßen gestanden.

      3. Das ist der Toni Kroos des Fc Bayern und der Taktgeber im Mittelfeld. Ein Topstratege der nichts anbrennen lässt. Ich bin mir sicher das er Alonso perfekt ersetzt wenn nicht sogar noch besser. Das System wird auf jeden Fall gestärkt.

      4. Aber genau das ist es doch? Er muss sich daran anpassen, dass er rausgenommen wird. Das wird ihm gelingen. Davon bin ich überzeugt. Gestern wars noch holprig.

      5. Du hast recht an eine eins zu eins Betreuung muss man sich erst gewöhnen und in einem bestehenden System muss man sich auch erst behaupten für weniger als zwei Monate beim Fc Bayern macht der das schon richtig gut.

  9. In der ersten Halbzeit ein unterm Strich guter Auftritt. Besonders spielerisch hat mir das Gefallen. Vertikal nach vorne, gute Raumaufteilung ab dem 2. Drittel, variantenreiches Spiel nach vorn und nicht nur Schüsse aus der zweiten Reihe, wie sie noch in der Vorbereitung favorisiert wurden. Die Standardstärke war natürlich wirklich was besonderes! In der zweiten Halbzeit war man schlichtweg zu lässig, dachte das spielen wir jetzt aus. Glaube im Kopf hatten da schon alle abgeschaltet. Als dann der Elfer gepfiffen wurde (meiner Meinung nach eher so ein 50/50 Ding) und beim Stand von 3:0 alles klar schien, wurde diese Einstellung natürlich bis nahezu zum Schlusspfiff mitgeschleppt.
    Für mich war Man of the Match Tolisso. Ungefähr so stelle ich’s mir vor mit ihm. Natürlich teils viele riskante, vertikale Pässe, aber ansonsten ein wirklich starker Auftritt. Das Tor war dann natürlich im nachhinein betrachtet die Kirsche auf der Torte.
    Weiter waren stark: Vidal, Kimmich, Ríbery, Ulreich und teils auch Müller, der auf dieser Position natürlich seine Stärken ausspielen kann.
    Der hochgelobte Rudy gefiel mir schon wie im Pokal nach seiner klasse Leistung gegen Dortmund nicht wirklich. Da war heute wenig in Sachen Ballsicherheit und besonders Pressingresistenz zu sehen. Ich werde nicht kritisch mit dem “Tippi” ins Gericht gehen, aber vielleicht sollte man auch mal den Ball flach halten bei Rudy, macht er ja schließlich auch 90 min lang ;) (3€ werden gleich eingezahlt).
    Was mich schockiert hatte, auch wenn ich’s in Teilen befürchtet hatte, war die Leistung von Hummels. Wie in der Vorbereitung desolat. Nicht nur in seinem Aufbauspiel, sondern eben auch defensiv, was für mich katastrophal ist. Irgendwas stimmt bei Mats nicht, er wird nicht richtig fit und dass er in der zweiten Halbzeit raus musste, bestätigt das vielleicht. Irgendwie erinnert mich das alles an Dortmunds Katastrophenhinrunde, wo deutliche Parallelen bei Hummels zu erkennen waren. Hoffentlich wiegelt sich das in den nächsten 7-10 Spielen. Come on, Mats!

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Ja Hummels sehe ich auch so. Der hängt schon die ganze Vorbereitung irgendwie durch.
      Vor allem der Einfluss auf unser Aufbauspiel lässt stark zu wünschen übrig.

      1. Der hatte eine Magenverstimmung hat er schon auf Twitter berichtet und eine Frau die im fünften Monat schwanger ist. Hormonell ist da bestimmt einiges am Kochen. Der hatte kein Verletzungen und ist bis zum geht nicht mehr ausgepowert der braucht mal ne Pause bekommt sie aber nicht weil Innenverteidiger wegen Boateng und Martinez Ausfall gerade Mangelware beim Fc Bayern sind. Der wird sich wieder erholen. Der braucht mal ein wenig Ruhe keiner kann immer bei 100 Prozent sein das ist auch nur ein Mensch.

  10. Drei Standards bringen drei Punkte, das war es an positiven Dingen auch schon.

    Löst man sich vom reinen Ergebnis, gibt es einige denkwürdige Aspekte zu analysieren.

    1. Leverkusen hat 20 Torschüsse verbucht, meistens nach längeren Kombinationen aus dem Spiel heraus – ohne große Gegenwehr unsererseits. Nur der katastrophalen Chancenverwertung ist es zu verdanken, dass wir den Sieg eingefahren haben. Ein guter Gegner bzw. einer mit treffsicherem Stürmer gewinnt dieses Spiel.

    2. Ancelotti reagierte Null auf die Umstellungen von Herrlich. Wir haben in HZ.2 das Mittelfeld (bei einer hohen Führung!) verloren, Rudy-Vidal-Tolisso hatten keine defensive Staffelung, unsere Abwehrreihe war hilflos auf sich gestellt. Die Zeiten in denen wir nach Führung das Spiel dominant herunterspielen und der Gegner die Lust verliert, sind endgültig vorbei.

    3. Das abschließende Interview von Brazzo war sensationell schlecht. Mir fällt kein anderer Amtsträger in der Liga ein, der rhetorisch auf so wackligen Beinen daherkommt.

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Das sehe ich genau so.

      Noch was zu Ulreich: Zwar hat er einiges gehalten, mich nervt sein Spiel allerdings, weil er halt deutlich weniger als Manu hilft, sich aus Pressingsituationen zu befreien. Oft wird da der Ball relativ gefährlich gepasst (von ihm oder zu ihm), nur damit ihn dann irgendwer in Bedrängnis raushaut. Dann kann ich ihn auch gleich raushauern, wenn mir der Gegner noch nicht unmittelbar auf den Socken steht. Und diese weiten Abstöße! Hatte gehofft, diese Zeiten wären vorbei.

    2. AntwortsymbolGestrandedinberlin Seite 19.08.2017 - 10:18

      Stimme auch zu, besonders 2. nervt mich mehr und mehr. Wobei, gleiches könnte ich auch über Punkt 3 sagen. Der Brazzo kam mir vor wie wenn mir jemand ne Frage zu dem Thema stellt zu dem ich null Ahnung hab….”äh, klar, müssen wir besser machen”.

  11. Souveränes Ergebnis und trotzdem noch viel Steigerungspotenzial.

    In der 2. Halbzeit war es dann doch etwas befremdlich so wenig Kontrolle über das Spiel zu haben. Die Konter wurden dann auch nicht so konsequent und effizient wie die Standards ausgespielt und so hätte das Spiel in der ein oder anderen Situation schon noch kippen können.

    Wenn jetzt schon alles perfekt wäre wüssten sie doch gar nicht mehr woran sie in den kommenden 9 Monaten alles arbeiten müssten. Weiter gehts.

  12. Mich wundert, dass anscheinend niemand bemerkt hat, dass die gute Leverkusener Phase in der 2.HZ erst kam, als Hummels verletzt raus musste…

    Antwortsymbol5 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Das hat sicherlich mit Rafinha’s gleichzeitiger Einwechslung zu tun. Der hat daraufhin, auch auf der linken Seite, zeitweise einen katastrophalen Job abgeliefert. Hummels war das ganze Spiele über, aber ebenso schwach s.o.

      1. Hm, das hab ich anders gesehen. Für mich ging die stärkste Leverkusener Phase von der 46. bis zu 65. Minute, also war Hummels da 15 von 20 Minuten auf dem Platz. Nach dem Treffer kam von Leverkusen nicht mehr viel Zwingendes.

        Stimme Revolet zu, dass Hummels gestern einen ganz schwachen Tag erwischt hat, vielleicht war er vom Beginn weg schon angeschlagen? Würde es zumindest erklären. Überhaupt mal wieder “witzig”, dass wie es aussieht schon wieder drei Innenverteidiger gleichzeitig verletzt sind…

      2. Der hatte ne Magenverstimmung und vielleicht üble Bauchschmerzen wie würdet ihr da aussehen kann mir nicht vorstellen das ihr unter solchen Bedingungen gut spielen könntet. War hat nur kein Ersatz da weil Boateng und Martinez noch nicht fit sind.

      3. @EVA ETHEBER

        Keine Alternative stimmt ned. Marco Friedl hat zwar erstmal nur Außenverteidiger gespielt, aber er ist auch Innen einsetzbar ;)

      4. OK ich gebe es zu aber Männer müssen sich manchmal behaupten auch wenn ne Wärmflasche das Sofa und der Fernseher zu Hause die bessere Wahl gewesen wären.

  13. Wie immer ist eine Freude nach einem Bayern Spiel die Analysen von Miasanrot und seinen Kommentatoren zu lesen. So kontrovers wie dieses Mal waren sie allerdings selten.
    Auch ich kann mich immer noch nicht entscheiden, ob das Positive oder das Negative überwiegt.

    Positiv:

    1. Die Neuen, v.a. Tolisso haben sich gut eingefügt und waren entscheidend für die drei Punkte
    2. Kimmich auf rechts deutet an, dass es richtig war, hier keine weitere Verstärkung zu holen. Wenn er permanent spielt, wird er zur wichtigen Säule in dieser Saison.
    3. Endlich Tore nach Standards!
    4. Ulreich ist ein sicherer Rückhalt (auch wenn ihm die Aura eines Neuers abgeht)
    5. Ribery brennt.
    6. Das „neue“ System ohne echte Flügelzange ist eine gute Alternative zum bewährten 4231.

    Negativ:
    1. Unglaublich viele leichte Abspielfehler in der eigenen Hälfte, die nur aufgrund der Unfähigkeit der Leverkusener nicht bestraft wurden.
    2. Keine spielerische Dominanz, noch nicht mal in der besten Phase des Spiels, den ersten 30 Minuten. Das Pep’sche Ballbesitzdogma ist endgültig ad acta gelegt (*schade).
    3. Wenig Aggressivität gegen den Ball in der letzten halben Stunde, dadurch riesige Räume für den Gegner.
    4. Lewa wirkt immer irgendwie unbeteiligt. Wenn er einfach mal sein volles Potential ausschöpfen würde, könnte er pro Spiel zwei Tore schießen. Zum Beispiel bei Tolisso’s Pfostenschuss: Mit mehr Wachsamkeit hätte er den Abpraller antizipieren und versenken können. Außerdem verliert er durch unsaubere Ballannahmen viele Bälle und versaut gute Kontersituationen. Wäre er nur mit dem Willen eines Thomas Müller ausgestattet, könnte er sich die Kanone jedes Jahr abholen…
    5. So sehr ich Robben bewundere, so sehr ärgere ich mich oft über seine fehlende Defensivtätigkeit. Offensiv ist er eine Wucht und ist immer an gefährlichen Situationen beteiligt. Sobald der Gegner den Ball hat, war’s das aber dann. Gestern hätte er als erfahrener Spieler (und Kapitän) spüren müssen, dass er hinten mithelfen muss, die Räume eng zu machen. Doch bei Ballbesitz Gegner schaltet er ab und wirkt absolut unbeteiligt. Das ist meiner Meinung nach auch der große Unterschied zu Real Madrid. Dort arbeiten alle Offensiven (sogar Ronaldo) permanent nach hinten mit und lassen so nur wenig Räume für den Gegner zu.

    Zum Glück war es erst das erste Saisonspiel und es haben viele wichtige Spieler gefehlt, vor allem natürlich Thiago oder gar nix. Trotzdem befürchte ich, dass sich nach den dominanten Jahren die Prognose von „Zeit online“ erfüllt: „Die Ära der Wurschtelsiege beginnt“…

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    1. Amen zu Punkt 4 und 5. Wird beides selten angesprochen, stimmt aber absolut. Lewandowski wird vielmals als bester Striker der Welt bezeichnet, da könnte ich aber auf einen Schlag locker 5-6 bessere Abschlussspieler als Lewa nennen. Auch wenn er für’s generelle Spiel extrem wichtig ist, ist er vor dem Tor häufig alles andere als eiskalt (für alle, die dies bislang immer ignoriert haben: Halbfinale DFB-Pokal 2017 gegen seine Ex). Ein Auba z.B. hätte das Ding in der zweiten Halbzeit in Normalform locker ins linke Eck gelupft.
      Bei der Wurschtelsiegen seh ich’s anders. Die war auch zu Großteilen in der letzten Saison vorhanden, von daher muss man den Beginn ganz deutlich in der letzten Saison suchen. Sowas sind letztlich nur typische Clickbait-Schlagzeilen von Sportjournalisten die teils doch einen erheblichen Mangel an Sachkompetenz aufweisen.

      1. AntwortsymbolGestrandedinberlin Seite 19.08.2017 - 10:21

        Ich hab mich gestern gefragt, ob es ihm vielleicht auch einfach sehr schlecht tut, keine Konkurrenz zu haben. Mich ärgert es wirklich sehr, dass man als einzige Mannschaft auf der Welt nicht Mal n mittelmäßigen Stürmer hat. Weil, Mal ganz im Ernst, was Lewandowski da so zusammenspielt wenn er in so ner Form ist, da kannst du dir auch n Lasogga gönnen.

    2. ” Das ist meiner Meinung nach auch der große Unterschied zu Real Madrid. Dort arbeiten alle Offensiven (sogar Ronaldo) permanent nach hinten mit ”

      Absolute Fake News.

    3. Den wesentlichen Punkten stimme ich zu, aber:

      “Mit mehr Wachsamkeit hätte er den Abpraller antizipieren und versenken können”

      No way. Zumal er den Ball da wo er hingeprallt ist nie hätte bekommen können. Und wie bitte soll man einen mutmaßlichen Pfostenabpraller antizipieren??? Da müsste man schon ein Genie sein um zu erahnen, in welchem Winkel der Ball genau abprallt. Zumal auch die Perspektive entscheidend ist. Wie soll er von da wo er stand denn den Winkel erahnen. Also das ist in mehreren Punkten eine absolut nicht nachvollziehbare Kritik.

  14. Das System muss sich noch finden es müssen alle zu einer Einheit zusammen wachsen an dem Punkt sind sie noch nicht .

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. …diese “systemfindungsphase” dauert nun schon über 13 Monate.
      und derartige abwehrschwächen trotz der “besten innenverteidiger der welt”?
      bei einem italienischen Trainer? das macht ratlos.

      1. Phasen weise war es gar nicht so schlimm und Mats Hummels war der einzige der konstant recht gut gespielt hat.
        Nicht jeder kann jedes Jahr das Double oder Tripel holen. Nur Jungs denken da offenbar anders.

      2. Das hat ROTWEISS und viele andere (mich eingeschlossen), die Ancelottis Arbeit kritisieren auch nie behauptet. Es geht schlicht darum Fortschritte und eigene Ideen in den Bereichen des Pressings, Positionsspiel, Angreifen usw. zu sehen. Und da muss man ganz klar sagen ist alles schlechter geworden. Seit mehr als einem Jahr gibt Ancelotti keine eigene Idee vor, schlimmer noch man sieht sie nicht. Teams wie Hoffenheim, BvB (Tuchel) und RB sind mittlerweile besser organisiert und haben mehr Klarheit im eigenen Spiel. International war Bayern meiner Meinung nach eine Zeit lang die am besten strukturierte Mannschaft, doch auch hier sind PSG, Real, Juve, Atletico, Chelsea (letzte Saison) und Man City (diese Saison) an uns vorbei gezogen. Allein unser starker Kader mit Ausnahmespielern wie Robben, Thiago, Neuer… hält uns über Wasser + die Reste von Pep. Ich weiß nicht ob du regelmäßig Hoffenheim verfolgst, hab ich letzte Saison auch nicht. Jetzt hab ich mir aber mal ein paar Spiele über 90min angeschaut und ich kann nur sagen, wow! Jeder Spieler, sei er noch so limitiert, weiß was er zu machen hat. Wo er stehen soll, wann er Pressen soll ohne das gigantische Löcher entstehen und die Ballbehandlung ist auch sehr gut. Ich schreib ja schon lange, Bayern hat ein super Kader, allein mit diesem gewinnt man die Bundesliga, doch es ist soviel mehr möglich, damit meine ich nicht mal weitere Titel. Nächstes Jahr wird Bayern die Chance haben den wahrscheinlich besten Nachwuchstrainer zu verpflichten, den es zur Zeit gibt und deswegen sollte man Handeln und sich nicht mit einem veraltete Wohlfühltrainer zufrieden geben, der gigantisches erreicht hat, aber halt nicht mehr modern ist. Und bitte erzähl mir nichts mehr von Erfolgsfan, das wird schon, er wird schon wissen was er tut oder das man nicht übertreiben soll. Sondern bewerte das Spiel, was Bayern letztes Jahr und jetzt abgeliefert hat.

      3. @ EVA ETHEBER

        Das sehe ich so wie Kramnik.
        Sätze wie “Nur Jungs denken da offenbar anders” sind in diesem Forum, das so tolle Beiträge liefert, fehl am Platz.

  15. Am Ende reicht es zur Meisterschaft und in der CL ist im Viertelfinale Schluss !
    Gruss

  16. Ich bin heute etwas ratlos nach der Lektüre des Artikels. Die entscheidende Frage ist meines Erachtens nicht ausreichend behandelt worden (und nach den zahlreichen stilistischen Schwächen zu urteilen ist ein Grund dafür die Eile, in der der Artikel verfasst wurde). Warum sind wir in der zweiten Halbzeit so hergespielt worden, ohne Zugriff, mit zahlreichen Chancen für den Gegner? Hier im Forum finde ich als mögliche Gründe: Das Team hat nach klarer Führung einen Gang zurückgeschaltet, Hummels Magen & Auswechslung, das Wetter, und Leverkusens Umstellung (ohne Reaktion von Ancelotti). Aber warum führt die Umstellung auf Dreierketter zu einem solchen Offenbarungseid? Vielleicht haben die Taktikexperten hier dazu noch etwas Erhellendes zu sagen? Würde mich freuen, ich könnte was lernen.

    Antwortsymbol7 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Also, ohne jetzt als der von dir gewünschte Taktikexperte antworten zu wollen: Die Gemengelage hat eben dazu geführt. Es ist sicherlich jedem bewusst, dass man solchem Wetter nur mit einer ganzen Menge Adrenalin im Körper trotzdem kann. In dieser Hinsicht war man dem von neuem Trainer aufgeputschten Gegner bei der deutlichen Führung sicherlich unterlegen.
      Dazu kommt neben dem Fehlen Thiagos und den grundsätzlichen Problemen der Ancelotti Bayern gegen hohes Pressing die Charakteristika des gestern gespielten Systems. 442 artige Formationen sind bei eigenem Ballbesitz einem vernünftig pressendem Gegner rein konzeptionell grundsätzlich unterlegen, weil die Struktur einfach weniger natürliche Verbindungen hergibt als die meisten anderen Systeme. Nimm dir doch mal ein beispielhaftes Standbild und suche Passoptionen nach vorne, die sich nicht im gegnerischen Deckungsschatten oder in Mannorientierung befinden. Das gepaart mit fehlender Intensität und der Abstinenz des einzigen Spielers, der sowas erfolgsstabil individuell lösen kann, führt dann zum kompletten Kontrollverlust.

      1. JU, vielen Dank, das hilft mir schon weiter! Lass mich bitte nachsetzen: Mir lag besonders die Unfähigkeit im Magen, die Leverkusener Offensivkombinationen zu stoppen. Da haben wir in der zweiten HZ meist nur zugeschaut. Ist das auch systembedingt?

      2. Sehe ich auch so. Wenn Tolisso so auf dem rechten Flügel eingebunden ist und sich Vidal teilweise auf den linken Flügel orientiert, dann ist das Zentrum einfach unterbesetzt. Vom System haben wir wohl das gesehen, was sich Ancelotti für die Saison vorstellt und da bin ich skeptisch: wer das Zentrum nicht kontrolliert bekommt eigentlich immer Probleme.

      3. @Axel
        Nein, ich denke nicht, dass das was mit dem System zu tun hatte. 4-4-2 gegen den Ball ist das absolute Standardmittel und was 3/4 aller Bundesligisten spielen. Sicher, gegen Gegner mit Dreierkette und einfacher Flügelbesetzung gäbe es noch ein paar andere Optionen – nicht umsonst ist es ein beliebtes Mittel “umstellfreudiger” Trainer, die gegnerische Formation gegen den Ball zu spiegeln. Jedoch spricht überhaupt nichts dagegen, sich im 4-4-2 vernünftig zu verteidigen. Zumal man nach der Einwechslung von Robben ja auch eher was merkwürdig lasches 4-3-3artiges spielte, was gegen die Leverkusener Dreierkette im Pressing eigentlich sehr geeignet hätte sein müssen.

        Vereinfacht hatte man defensiv in der zweiten HZ vor allem drei Probleme. Das wirkungslose Pressing, die fehlende Kompaktheit und die fehlende eigene Zirkulation (die die Defensive eben auch mittelbar belastet). Verstehe ich dich richtig, dass du dich insbesondere über die fehlende Kompaktheit in der tieferen Verteidigung (“bei Offensivkombinationen nur zugeschaut”) austauschen möchtest?

        Ohne jetzt alle möglichen Mechanismen diskutieren zu wollen, sollte man vor allem drei Aspekte sehen:
        1. Bayerns Spielidee ist es, nicht in Situationen zu kommen, in denen man gegen aufgerückte Gegner den Strafraum verteidigen muss. Es ist deshalb in Anbetracht der quasi nicht vorhandenen Trainingszeit während der Vorbereitung nicht überraschend, dass es da erhebliche Abstimmungsprobleme gab.

        2. Wenn man sich tief verteidigt ist es unerlässlich, dass die offensiven Flügelspieler durch Mannorientierungen (bei gegnerischer einfacher Flügelbesetzung auf den Flügelverteidiger, ansonsten auf den Außenverteidiger) situativ 5er Ketten herstellen, um die Horizontale verteidigen zu können (siehe der komplett blanke Mehmedi beim Gegentor).

        3. Die vertikale Kompaktheit war ebenfalls zu lasch, was seinen Anfang beim mangelnden Fleiß von Lewandowski, Robben und Ribery nahm und bei der dadurch geförderten Überforderung beim Übergeben der Gegenspieler im zentralen Mittelfeld weiterging.

        Das alles ist im übrigen kein Beinbruch. Vernünftiges Verschieben kann man – wenn man es möchte – relativ schnell einüben. Da ist in einer Trainingswoche viel geschafft. Die Frage ist nur, ob man sich nicht lieber aufs Pressing konzentriert, da man sich ersteres dann weitgehend sparen kann.

      4. @ JU, großartig, vielen Dank, das hat mir sehr geholfen!

      5. Ohne zum “Carlo-Apologeten” werden zu wollen, finde ich es angesichts der gern in den Raum gestellten Behauptung, der Italiener sei stur und ändere sich nicht, bemerkenswert, dass Ancelotti überhaupt im Spiel umstellen läßt. Die “schiefe Drei” im Defensiven Mittelfeld, 4-4-2 zu 4-3-3 bei einer 4-3-2-1 Grundformation, da ist schon viel Variabilität zu erkennen und Carlo steht den jüngeren “Laptop-Trainern” da nur wenig nach. Und engagiert an der Seitenlinie ist unser “Mister” auch wie noch nie zuvor.
        Ich entnehme daraus, dass Ancelotti verstanden hat, worauf es ankommt, und auch motiviert ist, zu beweisen, dass er den Generationswechsel in der Mannschaft erfolgreich mitgestalten kann.
        Klar, 442 oder 433 oder 352, das sind letztlich alles Zahlenspiele! Entscheidend ist, was die Jungs auf dem Platz umsetzen, und da habe ich in der ersten Halbzeit schon Vielversprechendes gesehen. Das noch nicht alles zusammenläuft, ist zu erwarten gewesen, auch, dass es noch Fitness-Probleme bei vielen Spielern gibt – wenn gleich ich nicht gedacht hätte, dass unsere Jungs in der zweiten Halbzeit derartig nachlassen. Da war sicher nicht alles nur Unkonzentriertheit.
        Jenseits aller Zahlenspiele kommt es letztlich auf die grundsätzliche taktische Herangehensweise an, und da habe ich Ancelotti noch immer im Verdacht, den FCB zu einer weiteren “Umschaltmannschaft” machen zu wollen, die ihr Heil in schnellen Gegenstößen aus der eigenen Hälfte heraus sucht. Davon haben wir ja auch noch nicht genug in der BL. Zwar gab es gegen Leverkusen einige Dominanzphasen, aber für meinen Geschmack zu wenig.

      6. Die Tendenz geht ganz klar weg von Ballbesitzdominanz/Positionsspiel zum Umschaltmoment/Konter. Ich bin davon wenig begeistert, aber gut.

  17. Danke Kramnik, dem ist einfach nichts hinzuzufügen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  18. …und dann gehts in der zweiten Runde nach Leipzig!!!

  19. Also von mir auch noch zum Spiel: Erste Halbzeit hat Spaß gemacht. Macht Tolisso das 3:0 in dem Lauf den die Manschaft gerade hatte, gut möglich, dass es dann wieder 6-8 Stück werden. So blieb es beim 2:0 und es kam die Regenpause. Man kam nicht gut aus der Kabine aber dennoch viel das 3:0. Ich denke dann winkst du das Spiel gedanklich einfach durch.

    Leverkusen hat mich keineswegs überrascht. Herrlich hat die Truppe gut eingestellt und die waren top motiviert. Hat man auch an vielen Nickligkeiten gesehen, teilweise übermotiviert die Jungs. Ich denke das war ein schwerer Gegner zum Start, den wir Anfangs total dominiert hatten und dann leider warum auch immer (fast schon die üblichen) 2 Gänge zurückgeschaltet haben.

    Rudy fand ich auch nicht so stabil wie sonst, hatte ein paar ungewohnte Ungenauigkeiten dabei, allerdings dann auch wieder ganz ganz wichtige Aktionen wenn er hinten im 16er dem Gegner kurz vorm Torschuß noch den Ball wegspitzelt. Ich denkd da müssen wir uns keine Sorgen machen.

    Tolisso hat mir sehr gut gefallen, das Tor tut ihm sicher auch gut. Körperlich robust, sehr gute Laufarbeit und als Duo mit Kimmich funktioniert es auch auch immer besser.

    Sonst fand ich noch Vidal bemerkenswert, der quasi überall zu finden war.

    Unterm Strich: Schweres Spiel unter schweren Bedingungen gegen einen hochmotivierten Gegner. 3 Punkte check.

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    1. Genauso schaut’s aus :-)

  20. “Es dauerte viel zu lange, bis die Münchner wieder Herr im Haus waren und das NICHT überragende Leverkusen ließ man so bis zum Abpfiff leben.”

    Also mir hat Leverkusen in der 2Hz sehr gut gefallen..direktes, schnelles (oft one-touch) vertikales Spiel, immer in Bewegung, gutes Pressing..also die ersten Eindrücke von Herrlichs Arbeit waren sehr gut..wenn die noch ihre Chancenverwertung verbessern dann ist eine Top-4 Platzierung diese Saison drin..(ich weis, ich weis..ist erst der erste Spieltag!!)..Qualität hat der Kader..

  21. @Ju

    4-4-2 ist das absolute Standardmittel 3/4 aller Bundesligisten….

    So einen Unsinn habe ich hier lange nicht mehr gelesen ! ;)
    Gruss

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    1. gut, also so hat Ju das auch nicht gesagt, das konkrete Zitat ist:
      ” 4-4-2 gegen den Ball ist das absolute Standardmittel und was 3/4 aller Bundesligisten spielen. ”

      das “gegen den Ball” ist hier natürlcih schon mal entscheidend und das im Zitat rauszulassen finde ich schon erst mal eher zumindest fahrlässig.

      Trotzdem frage ich mich auch so noch, ob das wirklcih stimmt, also gerade gegen uns wurde hinten ja schon mal eher mit 5er Kette aufgelaufen gegen den Ball und 2 vorne anlaufende Offensivkräfte denke ich waren auch eher die Ausnahme, so weit ich das in Erinnerung habe ist es meistens nur einer vorne.

      Seine Aussage mit dem 3/4 bezog aber auch erst mal gar nicht aufs Spielen gegen den FCB, von daher kann ich es umso weniger selber beurteilen, ohne FCB beteiligung sehe ich relativ wenige Spiele und ich denke bei den meisten hier im Forum wird das ähnlich sein..

      1. Nimm meine Aussage doch einfach mal an und gut ist :)
        Gruss

  22. […] Auftakt ist geglückt. Nach schwerer Vorbereitung offenbarten die Münchner in ihren ersten Pflichtspielen zwar Schwächen, doch sie fielen nicht. Jetzt wird sich Werder Bremen daran probieren. Ein […]

  23. […] Angreifer wurde am ersten Spieltag nach 60 Minuten ausgewechselt, als das Spiel gegen Bayer Leverkusen alles war, aber nicht […]

  24. […] München kennt man sich mit Kontrollverlusten mittlerweile auch ganz gut aus. Gegen Leverkusen dauerte es bis zur Umstellung der Gäste und auch in Hoffenheim war man erneut nicht in der Lage, […]

  25. […] ist da direkt ein äußerst unangenehmer Gegner für den Tabellenführer. Zwar ging das Hinspiel vom Ergebnis her klar an die Bayern, doch schon diese Partie war sehr eng. Speziell nachdem […]

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