Die Frauen des FC Bayern schlagen Bayer Leverkusen in der Bundesliga.

Last-Minute-Traumtor in Leverkusen! FC Bayern Frauen zurück an der Tabellenspitze

Florian Trenner 20.10.2024

Sowohl Gastgeber Bayer Leverkusen, in dieser Bundesligasaison noch ungeschlagen, als auch die FC Bayern Frauen hatten an diesem Spieltag die Chance, (erneut) die Tabellenspitze zu erreichen. Grund hierfür war die überraschende Niederlage von Eintracht Frankfurt im Heimspiel gegen den SV Werder Bremen.

Dementsprechend ging Alexander Straus das dritte Auswärtsspiel in Folge trotz der hohen Belastung mit der vollen Kapelle an: Im Vergleich zum Auswärtssieg in Turin gab es lediglich eine Änderung: Lea Schüller stürmte anstatt Sydney Lohmann.

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FC Bayern startet gut: Nur die Tore fehlen

Die erste offensive Duftmarke in diesem Topspiel setzte Klara Bühl, die eine Kopfball-Vorlage von Glodis Perla Viggosdottir allerdings nicht verwerten konnte und den Ball frei vor dem Tor verzog. Nach knapp zehn Minuten visierte Carolin Simon das Kreuzeck und verfehlte den Führungstreffer knapp. Ein Fehlpass von Kristin Kögel landete bei Pernille Harder, die Repohl umkurven konnte und zurück auf Klara Bühl legte, die schlussendlich noch geblockt wurde. Die anschließende Ecke landete bei Viggosdottir, die die Kugel an die Latte zimmerte.

Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Münchnerinnen war in der Anfangsviertelstunde Sarah Zadrazil, die viele Bälle klug verteilen konnte und das Tempo des deutschen Meisters bestimmte.

Einen Schlag in die Magengrube mussten die Münchnerinnen in der 20. Minute hinnehmen. Als Cornelia Kramer von einem Fehler im Aufbau der Münchnerinnen profitierte. Ein Ball von Mala Grohs wurde abgewehrt und gelang auf die linke Außenbahn wo Caroline Kehrer in der Schnittstele die Dänin fand, die direkt und trocken zum 1:0 abschließen konnte. In der Blitz-Tabelle grüßte die Werkself nach einem Viertel der Spielzeit von der Tabellenspitze.

Mala mit grohsen Problemen: Leverkusen nutzt Bayern-Geschenk nicht

Die Antwort des FCB blieb vorerst aus. Leverkusen verteidigte leidenschaftlich und als Einheiit und gewann auch im Mttelfeld immer mehr die Oberhand. Nach einem weiteren Patzer von Mala Grohs im Aufbauspiel wäre beinahe das 2:0 gefallen. Caroline Kehrer verfehlte allerdings das leere Tor, nachdem Grohs Karólína Lea Vilhjálmsdóttir im Aufbau angeschossen hatte.

In der Bayern-Offensive waren es Klara Bühl und Linda Dallmann, die versuchten Chancen zu kreieren. Leider blieb es beim Versuch, viele Ungenauigkeiten prägten das Bayern-Spiel.

Bühl war es auch, die im Zusammenspiel mit Pernille Harder die große Chance zum Ausgleich einleitete. Die Dänin konnte das Spielgerät allerdings nicht aus wenigen Metern im Tor unterbringen.

Sarah Zadrazil zeigt ungewohnte Offensiv-Qualitäten: Zweimal gelingt der Ausgleich

Mehr gelang den FCB-Frauen vor der Pause allerdings nicht mehr. Erneut offenbarte man große Probleme im Offensivspiel: Wenig bis keine Verlagerungen, keine Tempo-Läufe. So war es für Leverkusen relativ einfach, Bühl, Dallmann und Co. zu verteidigen.

Die Bayern starteten mit viel Elan aus der Kabine und schnürrten die Gastgeberinnen an deren Strafraum immer mehr ein. Aus dieser Druckphase resultierte auch das 1:1, Sarah Zadrazil wackelte die Bayer-Abwehr aus und schlenzte den Ball zum Ausgleich ins Netz.

Doch Leverkusen ließ sich davon nicht irritieren: Ein langer Einwurf von der rechten Seite hüpfte im Bayern-Strafraum zwei Mal auf und landete über Umwegen bei Piljic, die den Ball auf Mickenhagen legte. Der Fernschuss der 19-jährigen Abwehrspielerin landete, für Grohs unhaltbar, zum 2:1 im Netz.

Ein Schock für den FC Bayern, der weiter große Probleme mit der Werkself hatte und in den ersten 60 Minuten eine durchwachsene Leistung zeigte. Dementsprechend reagierte Straus und nahm folgerichtig die weitgehend unauffällige Lea Schüller vom Platz. Jovana Damnjanovic, nach ihrer Verletzung aus dem Wolfsburg-Spiel wiedergenesen, kam zu ihrem Comeback.

Ebenfalls ausgewechselt wurde die umtriebige aber unglückliche Linda Dallmann. Für sie kam Alara Sehitler ins Spiel, die sogleich Sarah Zadrazil in den Strafraum stürmen sah. Die Österreicherin konnte von der Werkself nur mit einem Foul gestoppt werden, Georgia Stanway verwandelte den Elfmeter zum 2:2-Ausgleich.

Und wie nach dem 1:1-Ausgleich zeigte sich Leverkusen auch dieses Mal unbeeindruckt und schaffte es Bayern weiter zu beschäftigen. Unterdessen fand Zadrazil offenbar Gefallen an ihrer offensiven Rolle und versuchte weiterhin gefährliche Aktionen zu iniitieren.

Bayern-Frauen plötzlich in Überzahl: Gelingt der Sieg in Leverkusen?

Das Spiel erhielt in der 72. Minute eine weitere Wende, als Julia Mickenhagen nach einem Foul an Giulia Gwinn die Ampelkarte sah. Erst in der 45. Minute eingewechselt, erlebte die Abwehrspielerin somit ein echtes Wechselbad der Gefühle: Das erste Bundesliga-Tor im zweiten Einsatz und anschließend der Platzverweis. Unter Tränen verließ die 19-Jährige den Platz.

Leverkusen-Trainer Pätzold reagierte umgehend und brachte mit der Ex-Münchnerin Emilie Bragstad eine weitere Verteidigerin. Leverkusen stand fortan mit allen Spielerinnen rund um den eigenen Strafraum und versuchte das 2:2 über die Zeit zu retten.

Die Münchnerinnen hingegen wollten nun den Sieg und damit die Rückkehr an die Tabellenspitze erzwingen. Doch selbst mit einer Frau mehr auf dem Platz tat sich die Straus-Elf schwer. Leverkusen bot im Zentrum keine Lücken an und auch auf den Außen war kein Durchkommen.

Eine klitzekleine Lücke fand dann in der 90. Minute Alara Sehitler, die nach einem Steckpass von Geogia Stanway an den Ball kam und Repohl aus 20 Metern überwinden konnte. Ein in der Entstehung glücklicher Premieren-Treffer für die 17-Jährige – aber der Abschluss war traumhaft.

Leverkusen konnte diesem Topspiel in der Folge nicht die erneute Wende verleihen und musste sich schlussendlich zum ersten Mal in dieser Saison geschlagen geben.

Die Bayern-Frauen grüßen nach dem 7. Spieltag wieder von der Tabellenspitze. Ergebnistechnisch kann mal also durchaus zufrieden sein am Campus, die Leistung wirft aber erneut Fragezeichen auf.

Nach dem Topspiel ist vor dem Topspiel: FC Bayern Frauen vor schwierigem Spiel

Der nächste Gegner in der Frauen-Bundesliga nach der Länderspielpause ist Eintracht Frankfurt. Das Spitzenspiel findet am 4. November am FC Bayern Campus statt. Eine weitere, schwere Aufgabe für die FC Bayern Frauen, die sich bis dato deutlich steigern müssen um gegen Laura Freigang und Co. bestehen zu können.



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