EM-Blog: “Wir sind angekommen”

Justin Trenner 19.06.2021

“Wir sind angekommen”, twitterte Leon Goretzka nach dem Spiel. Beim 4:2 gegen Portugal kann die deutsche Mannschaft in vielen Spielphasen überzeugen – und muss nur am Ende nochmal kurz zittern. Nachdem Ronaldo Portugal mit 1:0 in Führung brachte, legten die Deutschen zu und kamen über zwei Eigentore, die zuvor gut herausgespielt wurden, zur verdienten Halbzeitführung.

Im zweiten Durchgang machten sie dann den Deckel mit Toren von Kai Havertz und Robin Gosens drauf. Portugal kam zwar nochmal zurück, aber nicht mehr ran. Endstand: Ein mehr oder weniger deutlicher 4:2-Erfolg, der vielerorts für Überraschung sorgte. Thomas Müller war indes nach der Partie darum bemüht, die Euphorie zumindest ein bisschen zu bremsen und appellierte an die Sachlichkeit. Wohl auch wissend, dass diese Leistung durchaus verschiedene Gesichter seiner Mannschaft offenbart hatte.

Doch alles nacheinander: Die Deutschen begannen wie gegen Frankreich ordentlich. Von Beginn an waren sie um Ballkontrolle bemüht und schafften es auch, die Portugiesen hinten reinzudrücken. Höhere Pressingversuche des Gegners konnten sie leicht umspielen. Nicht nur, weil die 3-2-Staffelung im Aufbau gut funktionierte, sondern auch, weil Portugal kaum Aggressivität zeigte und eigentlich nur Räume zustellte, statt aktiv anzulaufen.

Löw dreht an den richtigen Stellschrauben

Nach wenigen Minuten merkte der Europameister, dass mit einer höheren Ausrichtung wenig zu holen ist. Also zogen sie sich zurück und verteidigten in einem tieferen 4-4-2. Wie Frankreich legten sie dabei viel Wert auf Kompaktheit im Mittelfeld. Und wie Frankreich versuchten sie, vor allem Spielmacher Joshua Kimmich auf der rechten Seite auszuschalten. Dabei nutzten sie eine flexible Ausrichtung gegen den Ball. Die äußeren Mittelfeldspieler Diogo Jota und Bernardo Silva sollten immer wieder doppeln und so wurde Portugals Vierer- hin und wieder zur Fünfer und in seltenen Fällen sogar zur Sechserkette.

Deutschland aber baute die guten Ansätze in den ersten beiden Dritteln im Vergleich zur ersten Partie aus und agierte im viel diskutierten letzten Drittel deutlich offensiver. An drei wichtigen Stellschrauben konnte Bundestrainer Löw vor der Partie offensichtlich drehen: Erstens die Besetzung der letzten Linie, zweitens die Unterstützung des ballnahen Flügelverteidigers und drittens mehr Seitenverlagerungen.

Schon früh in der Partie zeigte sich, wie die Deutschen den portugiesischen Defensivblock knacken wollten. Nach der Eröffnung über den Sechserraum (siehe Analyse des Frankreich-Spiels) spielte man abermals die Flügelverteidiger an. Diesmal waren die Zwischen- und Halbräume aber viel besser besetzt. Am deutlichsten zeigte sich das beim zwischenzeitlichen 3:1 durch Kai Havertz, als sich die deutsche Mannschaft auf der rechten Seite schnell und mit guten Laufwegen durchkombinierte. Gerade rechts funktionierte das Zusammenspiel von Matthias Ginter, Kimmich, Müller und Gündogan sehr gut.

Portugiesische Überforderung

Was sich an diesem Tor ebenfalls gut zeigte: Die Deutschen bekamen mehr Diagonalität in ihr Spiel und schafften es dadurch auch, gefährlich mit hohem Tempo auf die ballferne Seite zu verlagern. Insbesondere Robin Gosens profitierte sehr davon.

In letzter Linie positionierte sich die DFB-Elf meist mit fünf Spielern, was die Viererkette Portugals ständig in Entscheidungsnot brachte. Zu Beginn konnten die Außenspieler hin und wieder gut in die Breite aufstocken, aber Deutschland reagierte variabel. Wenn Portugal mit der Fünferkette verteidigte, spielten sie mehr über die Halbräume und die zentralen Räume, die sich im Mittelfeld ergaben. Ergab sich dann aber der Raum für einen Flügelverteidiger, wurde schnell und meist präzise verlagert. Portugal war mit dieser Geschwindigkeit in der ersten Stunde des Spiels überfordert, fiel in einigen Phasen sogar derart auseinander, dass sie gar keinen Druck mehr auf den Ball bekamen.

Letztendlich führte genau das auch zum Zusammenfall der Portugiesen: Hinten agierten sie zu oft in Gleich- oder Unterzahl, vorne bekamen sie keinen Druck auf den Ball. Gerade wenn man hinten aber keine Überzahl herstellen kann, muss man vorn aggressiver und druckvoller pressen. So aber hatte die deutsche Mannschaft trotz guter Leistung in einigen Momenten fast schon ein zu einfaches Spiel.

Deutsche Präzisionsarbeit

Doch das soll die Leistung der DFB-Elf keinesfalls schmälern. Auch diese Räume müssen erstmal so effizient bespielt werden. Zumal sie diesmal eine gute Mischung aus kontrolliertem Ballbesitz und Tempoangriffen mit viel Vertikalität fanden. Mit zunehmender Spieldauer funktionierte die Ballzirkulation der Deutschen immer zuverlässiger. Obwohl sie früh einem Rückstand hinterherliefen, blieben sie ihrem Spiel treu und wurden immer druckvoller. Die zwischenzeitliche 4:1-Führung, sie war hochverdient. Auch weil Deutschland sich in ein Spiel reingearbeitet hatte, das zunächst gegen sie zu laufen schien. Ein knappes Abseitstor, das zurecht aberkannt wurde und eben der Rückstand, der beim ersten Konter zustande kam – es gab zumindest schon glücklichere Spielverläufe. Die Mannschaft aber ließ sich nicht beirren und legte nach der ordentlichen Anfangsphase nochmal zu.

In der Offensive konnten sie durch das höhere Risiko im Positionsspiel mehr Variabilität und Dynamik einbringen. Statt auf Portugal zu reagieren, drückten sie dem Gegner ihr Spiel diesmal selbst auf. Die Flanken auf den zweiten Pfosten und Gosens waren eine klare taktische Vorgabe, die sich letztendlich bezahlt machte. Wenngleich die Deutschen es in der ersten Halbzeit mitunter ein wenig übertrieben haben mit den Flanken und so der Eindruck entstand, dass es das einzige Mittel sein würde. Dann aber kam insbesondere Müller immer besser in die Partie. Er trieb sich gewohnt effizient in den Zwischenräumen der Portugiesen herum, unterstützte die Außenspieler und ermöglichte so diagonale Kombinationen wie vor dem 3:1. Deutschland zeigte sich viel variabler als in vorangegangenen Partien.

Auch im Pressing hat die Mannschaft von Löw wieder eine gute Performance gezeigt. Schon gegen Frankreich funktionierten Gegenpressing und Herausschieben aus tieferen Verteidigungsphasen gut, diesmal agierte das Team sogar noch sauberer. Portugal fand nur selten in sein Ballbesitzspiel. Müller war ein wesentlicher Faktor dafür. Er ging viele wichtige Wege, trieb seine Mitspieler gewohnt an. Den Sechserraum hatten Kroos und Gündogan diesmal ebenfalls besser im Griff, sie wurden aber auch weniger gefordert als von den Franzosen. Dennoch bestätigt sich der positive Eindruck, dass beide gegen den Ball eine für das Team wichtige Grundaggressivität einbringen. Gerade Kroos wurde das nicht zugetraut, aber er gewinnt viele wichtige Zweikämpfe. Problematisch ist hingegen, dass dennoch zu viele Fouls in der Nähe des Sechzehners begangen werden – gerade mit Blick auf die Anfälligkeit bei Standards.

Wechsel zerstören den Rhythmus

Nach einer Stunde war die Luft dann aber raus. Löw war zu zwei Wechseln gezwungen, die der Mannschaft den Rhythmus nahmen. Gosens ging anscheinend die Luft aus und Mats Hummels war leicht angeschlagen. Es kamen Emre Can und Marcel Halstenberg. Beide konnten aber nicht überzeugen. Halstenberg fehlt die offensive Durchschlagskraft von Gosens und Can enttäuschte auf allen Ebenen – technisch, taktisch, gegen den Ball. Statt das Spiel im Mittelfeld zu beruhigen, brachte er zunehmend Unruhe ein. Portugal kam zum zweiten Tor und dank eines verschenkten Eckballs von Can beinahe auch noch zum 3:4 durch Ex-Münchner Renato Sanches, der aus der Ferne nur knapp am Pfosten scheiterte. Löw verpasste es, rechtzeitig zu reagieren und Kimmich ins Zentrum zu ziehen, um wieder Kontrolle reinzubringen. Andererseits verpuffte die kurze Druckphase der Portugiesen auch wieder schnell und so sah er womöglich keine Notwendigkeit.

Es war am Ende dann ein mal mehr und mal weniger souveränes Herunterspielen, bei dem die Deutschen das angesprochene Risiko merklich reduzierten, um den Ball möglichst lange laufen lassen zu können. Wäre das dritte Tor noch gefallen, hätten sie wohl nochmal arge Probleme bekommen, aber so gehen sie mit einem verdienten Sieg aus dem zweiten Gruppenspiel heraus. Wie wichtig Mats Hummels als Organisator mit und gegen den Ball ist, haben diese 30 Minuten jedenfalls eindrucksvoll nachgewiesen. Seine Ruhe und Gelassenheit fehlten sehr.

Ein Sieg macht noch keinen Europameister

Deutschland hat alles in allem erneut bewiesen, dass mit ihnen mehr zu rechnen ist, als es ihnen viele zutrauen. Aber sie haben ebenfalls erneut gezeigt, dass ihnen viele Automatismen fehlen und das Spiel nach vorn nicht immer reibungslos abläuft. Zwar war das Offensivspiel deutlich verbessert und die mutige Fünferbesetzung der letzten Linie mit in der Mitte drei rotierenden Spielern öffnete viele Räume, die gegen Frankreich noch gefehlt haben, aber Portugal konnte auch nicht das Niveau der Franzosen erreichen.

Dass die Portugiesen mitunter so auseinanderfielen und kaum Druck auf den Ball bekamen, ist maßgeblich der Leistung der Deutschen zuzuschreiben, die mit einer anderen Aggressivität auftraten und gut auf Portugal vorbereitet zu sein schienen. Und doch lag es zugleich auch an individuellen Fehlern der Portugiesen, die Frankreich in der Form vielleicht nicht gemacht hätte.

Auch Standards werden ein Thema bleiben. Das erste Gegentor resultierte aus einer sehr schwachen Absicherung beim eigenen Eckball, beim zweiten Gegentreffer ist es ein Freistoß der Portugiesen, der ihnen um die Ohren fliegt. Weil die Abwehrspieler nach dem ersten Kopfball von Ronaldo am langen Pfosten passiv stehen bleiben, statt mit ihren Gegenspielern mitzugehen, kann Jota locker einschieben. Bei vielen Standards wurde es gefährlich, weil die Deutschen relativ schnell ihre Zuordnung verloren und zu schnell abschalteten. Insbesondere bei quergelegten Bällen vom langen Pfosten aus schienen sie anfällig zu sein – wie eben beim zweiten Gegentor.

Joachim Löw und seine Dreierkette

Der offensiv durchaus ansehnliche 4:2-Erfolg hat aber vor allem eines gezeigt: Joachim Löw ist kein Berufsanfänger, der den Job mal eben per Los zugeteilt bekam. Auch wenn die Kommentare der 82 Millionen Bundestrainer das manchmal vermuten lassen. Bei aller berechtigten Kritik daran, wie die letzten Jahre verliefen, ist es durchaus angebracht, hervorzuheben, dass er mit einer Aussage vor dem Spiel sehr richtig lag: Sinngemäß sagte er, dass man nicht die Formation oder das Personal ändern müsse, um taktische Wechsel vorzunehmen.

Gegen Frankreich agierte die deutsche Mannschaft einen Tick zu vorsichtig. Nachvollziehbar, wollte man angesichts der überragenden Offensive der Franzosen nicht gleich ins offene Messer laufen. Doch gerade am Ende der Partie war es dann doch enttäuschend, dass man nicht “komplett riskierte”, wie es Joshua Kimmich formulierte.

Beim Sieg gegen Portugal riskierte die Mannschaft mehr. Sie spielte mutiger nach vorn, suchte konsequenter die Schnittstellen und besetzte die letzte Linie mit deutlich mehr Offensivpower. Das half den Außenspielern, das half auch den drei Angreifern und es half ebenso den beiden zentralen Mittelfeldspielern Ilkay Gündogan und Toni Kroos, die in dieser Ausrichtung eine große Verantwortung haben, der sie diesmal gerecht werden konnten. Sie müssen bei jedem Angriff auch die Absicherung im Blick haben, was zwar dazu führt, dass manchmal ein nachstoßender Spieler im Stile von Leon Goretzka fehlt, dem Spiel aber auch eine gesunde Balance gibt.

Und auch, wenn die Diskussionen um die Dreierkette weitergehen werden, so liefert diese Partie ein Argument dafür, dass sie eine Berechtigung im Baukasten vom Bundestrainer hat. Ein Spiel macht angesichts der immer noch vorhandenen, wenn auch leichten Abstimmungsprobleme zwar noch keinen Europameister. Aber die Schritte nach vorn sind beachtlich.

Ungarn wird das schwerste Spiel

Und doch muss der Blick jetzt schnell nach vorn gehen, ohne sich zu lange mit dem Zwischenerfolg zu beschäftigen. Denn auch wenn die drei Punkte jetzt eine gute Ausgangsposition sind, steht das für die Deutschen schwerste Spiel noch bevor – und die Lage ist nach wie vor gefährlich. Nicht Top-Favorit Frankreich, nicht Europameister Portugal, sondern Außenseiter Ungarn könnte Deutschland letztendlich vor die größten Probleme stellen.

Sowohl bei der viel zu hoch ausgefallenen 0:3-Niederlage gegen Portugal als auch beim 1:1-Achtungserfolg gegen Frankreich wussten sie mit einer extrem kompakten Defensive zu überzeugen. Deutschland wird sich im letzten Gruppenspiel in Phasen mit einem sehr tiefen 5-4-1-Block auseinandersetzen müssen, der die beiden Flügelverteidiger wieder mehr in die Zange nehmen wird. Die Ungarn verteidigen sehr aggressiv, mit viel Leidenschaft und taktisch gut organisiert – mal im 5-3-2, mal im 5-4-1. Auch das Verschieben nach Verlagerungen funktioniert gut, wie sich gegen Frankreich und Portugal herausstellte.

Deutschland tat sich in den letzten Wochen und Monaten immer wieder schwer mit solchen Gegnern. Jetzt müssen sie im Gruppenfinale beweisen, dass sie sich auch dahingehend weiterentwickelt haben. Die Qualität haben sie allemal und im Gegensatz zu den anderen beiden haben sie den Vorteil, Ungarn “daheim” in der Münchner Arena zu empfangen.

Ziehen sie ins Achtelfinale ein, ist mit dieser Mannschaft einiges drin. Dass sie nicht zu den absoluten Top-Favoriten zählen und die Erwartungen von außen nach wie vor gering sind, könnte ihnen dabei in die Karten spielen. Aber erstmal muss die unscheinbare und doch sehr komplizierte Hürde “Ungarn” genommen werden.

Kurzbewertung der Bayern-Spieler

Die Bewertungsskala umfasst den Bereich von 1-10, wobei auch halbe Punkte möglich sind. 10 ist perfekt, 1 ist der schlechteste Wert.

David Alaba – 4 – Elfmeter verursacht, wenig Einfluss in einer taktisch schwachen Mannschaft
Robert Lewandowski – 8 – drei gefährliche Szenen gegen starke Spanier, ein richtig starkes Tor, einen Abschluss nach ungünstiger Annahme vergeben, insgesamt aber so präsent wie möglich, führte sein Team zum etwas glücklichen 1:1-Erfolg; erster Bayern-Spieler, der ein Tor bei dieser EM erzielt
Benjamin Pavard – 3 – viele Fehler, sehr unsauber, offensiv schwach
Manuel Neuer – 7,5 – bei den Gegentoren machtlos, glänzte mit herausragenden Pässen
Joshua Kimmich – 7 – deutlich besser eingebunden als gegen Frankreich, Spielmacher von außen, sehr gute Flanken auf den zweiten Pfosten, Matchwinner Gosens dankt
Thomas Müller – 7,5 – immer noch einige Ungenauigkeiten, trotzdem einer der Matchwinner für Deutschland; viel unterwegs, viele Verbindungen geknüpft und Räume erlaufen
Serge Gnabry – 6,5 – im Grunde wie gegen Frankreich: sehr aktiv, viele Bälle klug abgelegt, etwas Pech im Abschluss, gute Dribblings gegen Pepe
Leon Goretzka (eingewechselt) – 6 – gewohnt druckvoll gegen den Ball, hatte eine gute Chance, als er die Latte traf, hatte in einer schwächeren Schlussphase aber wenig Einfluss
Niklas Süle (eingewechselt) – 5 – wirkt athletischer als vor der EM, hatte aber kaum Szenen
Leroy Sané (eingewechselt) – ohne Bewertung, kam zu spät
Corentin Tolisso (eingewechselt) – 5 – war um Einfluss bemüht, kam in nur ca. 20 Minuten immerhin auf 28 Ballkontakte und einen Torschuss; Einfluss blieb dennoch mager

Ohne Einsatz: Lucas Hernández Jamal Musiala, Kingsley Coman.

Bayern-Spieler des zweiten Spieltags: Robert Lewandowski. Was wurde der Angreifer nach dem ersten Spiel und der Enttäuschung gegen die Slowakei kritisiert? Gerade im eigenen Land ist der Druck auf Lewandowski riesig. Auf seinen Schultern lastet der Druck einer ganzen Nation. Und das sah man auch in dieser Partie. Gegen Spanien ist es für einen Stürmer seiner Art gleich doppelt und dreifach kompliziert. Der Vorteil liegt auf der Hand: Gibt es mal Kontersituationen, hat er mehr Platz als im ersten Spiel.

Aber der Nachteil dürfte überwiegen: Spanien spielt so erdrückend, dass Polen sich kaum aus der eigenen Hälfte traut. Und so laufen Konter meist über zwei oder drei Spieler. Exemplarisch dafür ist eine Szene, als Lewandowski den Ball nach einem spanischen Standard bekommt und tief aus der eigenen Hälfte heraus einen Sprint ansetzt. Wie beim American Football treibt er den Ball vertikal, geht an einigen Spaniern vorbei, muss dann aber letztendlich kurz vor dem Ziel doch einsehen, dass seine Willenskraft allein nicht ausreicht und geht zu Boden. Kein Touchdown.

Doch Lewandowski gibt nicht auf. Noch in der ersten Halbzeit hat er nach einem vom Torwart unglücklich abgewehrten Schuss die Chance, den Ausgleich zu erzielen. Sein erster Kontakt ist aber zu schlecht und so muss er den Ball aus der Luft nehmen. Der wuchtige Abschluss ist nicht platziert genug. Chance vertan. Die Abgesänge in den heimischen Zeitungen dürften schon fertig sein. Dabei war dieser Ball keinesfalls einfach zu verwerten. Doch die Erwartungen an ihn, sie sind riesig. Zurecht.

Aber Lewandowski arbeitet weiter. Gegen den Ball spielt er diszipliniert, immer wieder holt er seine Mitspieler aus einer zu tiefen Verteidigungsposition heraus, motiviert sie zu etwas mehr Mut. Und der macht sich bezahlt: Nach einer perfekten Flanke von Swiderski setzt sich Lewandowski im Zentrum durch, steigt nach oben und köpft ein. Ein Tor, das abermals zeigt, welch enorme Qualitäten dieser Mann hat. Spanien vergibt kurz darauf einen berechtigten Elfmeter, kommt darüber hinaus aber nicht mehr zu den ganz großen Chancen. Auch weil Lewandowski vorn immer wieder für Entlastung sorgen kann.

Robert Lewandowski jubelt ausgelassen über seinen Treffer zum Ausgleich. Nicht im Bild: Die ganze Nation Polen, die auf seinen Schultern lastet.
Foto: LUKASZ GROCHALA/CYFRASPORT / NEWSPIX.PL / Imago Images

Beim Abpfiff ist die Erleichterung aller Polen deutlich zu spüren. Sie sind noch drin. Sie haben noch eine Chance gegen Schweden. Gewinnen sie, sind sie im Achtelfinale. Das realisiert auch Lewandowski, als ihm mit Abpfiff fast schon ungewollt, so macht es zumindest den Anschein, ein kleines Lächeln entweicht. Doch dann wieder Fokus. Er trommelt seine Mitspieler zusammen, versammelt sie in einem Kreis um sich und hält eine Ansprache. Lewandowski im Jahr 2021. Nicht nur ein herausragender Stürmer, sondern auch ein Führungsspieler. Und der Bayern-Spieler des zweiten EM-Spieltags.



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  1. klasse, schnelle Analyse! Danke dafür. Ich fand auch, das mit den Wechseln der Rhythmus und die Ordnung komplette dahin war. Da hat sich keiner aufgedrängt. Vielleicht kommt der Mythos Turniermannschaft ja doch zum tragen dieses Jahr. Ich hoffe er bringt Goretzka von Anfang an. Wie Du auch schon sagst, das wird das schwerste Spiel. Dann sehen wir vielleicht weiter.

  2. Ungarn ist hoffentlich nicht Südkorea.
    Gut, dass die Partie nicht in Budapest stattfindet – die Franzosen waren von der Kulisse offensichtlich beeindruckt.
    Für Herrn Orban (nicht Willi, sondern den Peinlicheren) gibt es zudem warme Regenbogengrüße: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/fussball-em-muenchen-ungarn-deutschland-regenbogen-1.5326502

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Victor Orban wird sicherlich stark beeindruckt sein von der regenbogenfarbenen Allianz Arena und knieenden Spielern.

    2. Warum nicht ein rosa Einhorn in die Allianz Arena schweben lassen. Angereichert mit bunten Pfeilen und Zauberpuder. Die Welt wäre sicher beeindruckt.

  3. Can und Halstenberg kommen mir in der Analyse fast noch zu gut weg. War fast schon erschreckend, welchen Qualitätsabfall die beiden brachten. Can war ein permanenter Unsicherheitsfaktor, der lang brauchte, um sich so halbwegs zu fangen, aber immer noch haufenweise Ballverluste hatte. Und Halstenberg fand defensiv schlicht nicht statt. Ich will gar nicht wissen, was Mbappe, Griezmann, Benzema & Co mit denen gemacht hätten.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Qualitätsabfall, weil die einfach nicht die Qualität haben. Hab nie verstanden, was Löw an den beiden findet. Ist halt die Frage, ob es spielberechtigte DFB-Mitglieder gibt, mit denen man den Kader besser hätte auffüllen können, so stark die ersten 13. sind, in der Breite wird der Kader dann doch schnell dünn.

  4. Am Anfang steht

    „ Thomas Müller war indes nach der Partie darum bemüht, die Euphorie zumindest ein bisschen zu bremsen und appellierte an die Sachlichkeit. Wohl auch wissend, dass diese Leistung durchaus verschiedene Gesichter seiner Mannschaft offenbart hatte.“

    Das fasst es eigentlich sehr gut zusammen.

    Die Schlussfolgerung das dieses Spiel die Aufstellung Kroos/Gündogan im Zentrum und Kimmich als Schienenspieler rechtfertigen, kann ich nicht nachvollziehen. Bei allen Bemühungen der beiden hat man doch immer wieder klar die Defizite im Defensivverhalten sehen können.

    Havertz war diesmal ein völlig anderer Spieler mit vollem Einsatz dabei. Das liegt in erster Linie an ihm selbst. Müller hat sich MMn selbst von den Vorgaben befreit und die Sache so organisiert wie er sie für richtig hält, Gosens und Havertz haben diesmal perfekt mitgemacht die FCB Spieler sowieso. Man konnte teilweise erkennen, das Kroos und Gündogan da etwas ratlos zugesehen haben, dann aber zumindest Gündogan auch dem Verbund, und damit der Schwarmintelligenz anpassen konnte.

    Von den drei IV war diesmal Rüdiger eigentlich extrem unter Chelsea Niveau- unerklärlich diese Schwankungen.
    Can und Halstenberg sind keine NM Spieler.

    Gegen ausgelaugte Ungarn dürfte es klar ausreichen. England wäre ein schöner AF Gegner.

  5. Ich war sehr neugierig, wie diejenigen, die noch vor dem Portugal Spiel geschrieben haben “das Ding ist gelaufen” und “Schwachsinn, Kimmich auf rechts” nun dieses Spiel einordnen. Und ich finde es faszinierend. Ich schwanke zwischen “die Aussagen eine nach der anderen auseinandernehmen” und einer gewissen Sprachlosigkeit.

    Ich wähle die mittlere Variante: Auf ein Muster hinzuweisen. Wie nämlich verzweifelt versucht wird, die eigene Meinung bestätigt zu sehen: Der Trainer ist Sch…., hat keine Ahnung. Also sind alle schlechten Spiele seine Schuld (bzw. seiner Aufstellung geschuldet), und gute Spiele liegen daran, dass die Spieler sich nicht an seine Vorgaben gehalten haben oder eben einfach mal besser gespielt haben (“das liegt in erster Linie an ihm selbst”). Ich bin aus beruflicher Sicht eigentlich recht dankbar für diese krassen “Confirmation Bias” Beispiele und wie man mit kogbitiver Dissonanz umgehen kann, um das Selbstbild zu schützen. Als Privatmensch und Fußballfan stehe ich staunend und kopfschüttelnd daneben. Auch dass aus “Das Ding ist gelaufen” nun ein “dürfte es klar ausreichen” wird. Und das, OBWOHL die Ungarn schon bewiesen haben, wie unangenehm sie zu “bespielen” sind. Wobei bei denen ja tatsächlich der Heimvorteil wegfällt, weswegen ich auch optimistisch bin.

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Ungarn hat gezeigt, was mit Einstellung und dem Glauben an eigenen Stärken gegen Frankreich möglich ist. Frankreich hat doch auch immer gewackelt gegen uns wenn mal etwas Druck kam.
      Klar ist Frankreich etwas stärker als Mannschaft als Deutschland, geschlossener und man muss sich taktisch darauf einstellen. Auch ist Portugal bei aller Klasse einfacher zu spielen als Frankreich. Aber man hat doch gesehen, wie überrascht und überfordert Portugal war von einer deutschen Mannschaft, die von Beginn an als Mannschaft hoch gepresst hat, wo die AV hoch gestanden sind und das Spielfeld breit gemacht haben, tiefe Bälle, all das gab es doch gegen Frankreich gar nicht.
      Klar muss man dann auch Glück haben, dass Mbappe und Benzema nicht alle die Dinger rein machen. Aber genau mit diesem Glauben an das “wird schon gut gehen” ist der FCB doch auch 2020 CL geworden.

      Ich wollte mal nach Jahren wieder ein DFB Auswahlspiel sehen, wo man begeistert mitgehen kann. Gefühlt war das gestern das erste seit 2014.

    2. Hervorragend analysiert, auf einem Level mit den perfekten Spielanalysen von Justin :-)

  6. Unfassbar welchen Impact Müller hat und warum, warum, warum hat von 82 Mio Bundestrainern gerade der, der in Verantwortung ist, das als letzter gesehen? Immer aktiv, schon beim Abseitstor und dann 2 mal danach den 3. letzten Pass gespielt, Einstellung, Siegeswille, Kommunikation, Schaffung von Räumen.
    Würde mich mal interessieren, a) was zwischen denen vorgefallen ist, dass er damals so peinlich ausgebootet worden war, b) wie deren Verhältnis nun ist, wo Müller wieder zurück ist und fest 1. Elf ist und c) sein Standing im Team ist.

    Egal:
    Wir haben doch nur Spieler von Top-Vereinen, Spieler vom FCB, Real, ManCity, Chelsae, weiß nicht wieviele Championsleague-Titel im Kader. Wenn die ins Laufen kommen, wenn man die Laufen lässt, kann das noch weit gehen.

  7. Interessant wie hier einige wie schon bei Kovac den Trainer mit ihrem confirmation bias heilig sprechen. Dieser Trainer ist kein Berufsanfänger aber einer der schon längst aus der Zeit gefallen ist, spätestens seit 2016.
    Die Niederlage war natürlich dem Fehlverhalten der Spieler geschuldet und der grandiose heroische Sieg gegen Portugal der einzigartigen genialen Strategie des Übertrainers Löw.
    Die Sturheit dieses Trainers gipfelt darin, das er eher Can ins Zentrum stellt als Kimmich, nur um zu demonstrieren das er recht hat.
    Bin dann mal gespannt wie diese mit ihren confirmation bias dann wieder Flick versuchen ans Bein zu p……. nachdem er mit 4er Kette und totalem attraktiven Offensivfussball die Gegner auseinander nimmt.
    Frankreich ist natürlich nicht viel stärker als Portugal, wie man jetzt versucht uns zu verklären. Mit dem starken Bayern Block und der richtigen Formation/Taktik wäre auch Frankreich klar schlagbar gewesen.

    Antwortsymbol5 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Leg dich mal nochmal hin. Deine Verbissenheit, mit der du hier versuchst, den Leuten „Heiligsprechung“ zu unterstellen und deinen „Punkt“ zu verteidigen, dass da nur Deppen arbeiten, die weniger von Fußball verstehen als du, erscheint mir doch etwas ungesund zu sein. Vielleicht nimmst du mal ein paar Tage Abstand von dem Ganzen.

      1. Habe ich gegen irgend welche Forumsregeln verstoßen?
        Und ist eine gewisse Kritik unerwünscht?
        Sehe eben nicht irgend einen substantiellen Vorteil mit diesen Spielern keine 4er Kette zu spielen und Kimmich als Schienenspieler einzusetzen.
        Betrachte die diversen Erklärungsversuche dieses als vorteilhaft darzustellen unverkrampft locker.
        Aber lege mich natürlich gerne wie gewünscht in die Sonne und genieße die Diskussion.

      2. Deine Beiträge sind keine “Kritik”, sondern wildes Rumgepolter garniert mit Vorwürfen, die sich nicht halten. Niemand hier hat irgendwen heilig gesprochen. Ein bisschen Selbstreflexion würde dir mal guttun. Tut es wirklich so weh, sich einzugestehen, dass es auch Argumente für eine Dreierkette und für Kimmich auf der rechten Seite gibt, dass du nicht mal sagen kannst: Okay, “krachend gescheitert” war nach einem Turnierspiel vielleicht etwas voreilig? Stattdessen legst du dir alles so zurecht, wie es gerade in deine Welt und deine Meinung passt. Würdest du nicht so tun, als wären alle Persönlichkeiten im Fußball, mit denen du nichts anfangen kannst, Vollidioten, würde ich das vielleicht noch akzeptieren können und es einfach ignorieren. Niemand verlangt von dir, dass du die Dreierkette hier jetzt abfeierst oder von deinen Argumenten abweichst. Aber etwas mehr Abwägung und – das vor allem! – etwas mehr Respekt gegenüber den handelnden Personen ist durchaus angebracht. Egal wie kritisch man jemanden sieht. Und das kommt von dir schon sehr lange gar nicht.

      3. Man muss Löw durchaus Mut zugestehen, auf die selbe Aufstellung gesetzt zu haben. Ich muss zugeben auch ich war skeptisch. Und ich glaube nach wie vor, dass diese Aufstellung kein Erfolgsrezept ist, denn richtig rund läuft sie (noch) nicht. Aber das kann sich noch ändern.

        Aber: Es sind eben noch andere Faktoren, die ein Spiel entscheiden. Neben der individuelle Klasse einzelner Spieler war am wichtigsten dass die DFB-Elf Willen gezeigt hat und gefühlt seit Langem wieder ein Spiel gedreht und an sich gerissen. Das war ein wichtiges Signal, insbesondere an inzwischen irgendwie recht viele Zweifler und Nörgler. Das Witzige an dieser Mannschaft: man würde ihr nach wie vor alles zutrauen. Von Finale bis zu einem 0:3 gegen Ungarn.

      4. Justin, bitte! 918 kommuniziert nicht so wie andere Menschen, die Wörter verlassen ihn in peristaltischen Bewegungen.

  8. […] mit 4:2 und Joachim Löw kann sich so richtig freischwimmen. Justin hat bereits mit seiner Analyse das meiste zum Spiel gesagt, ich habe noch zwei Punkte […]

  9. Man kann das ein oder andere auch mal etwas unverkrampfter sehen.
    Nimmt man sich mal den Trainer der Portugiesen, der einen mit Gosens offensichtlich völlig überforderten Semedo dort 90 min wirken lässt. Hätte man ja auch mal reagieren können. Regiert hat dann gezwungenermassen Löw, weil Gosens ja offenbar Probleme hatte und man da eher Vorsicht walten lässt. Dass ein Halstenberg da ein völliger Leistungsabfall auf der Seite war – geschenkt. Gegen Frankreich durfte ein Volland den LV geben, gestern ein Halstenberg-man könnte sich natürlich auch mal fragen, wozu er dann Günter, der genau diese Rolle ja auch beim SC Freiburg genau so spielt, wie ein Gosens, überhaupt mitnimmt.
    Auch wenn der Top-Kritiker 918 vielleicht etwas sehr bissig ist, hat er in dem ein oder anderen Punkt nicht unrecht.
    Der gute Emre ist immer für einen Aussetzer gut – also warum ausgerechnet ihn für Hummels, wenn Süle als IV draußen sitzt. Warum nicht Goretzka für Gündogan, wäre ja eigentlich positionsgetreu und Sane für Havertz.
    Man wird das gefühl nicht los, dass außer Manuel Neuer einfach keiner auf seiner angestammten Position spielen soll. Ist ja auch keine neue Erkenntnis bei der NM.

    Und nach der Erfahrung der letzten drei Jahre und der eigenen Ankündigung des Rücktritts kann man sich auch den ein oder anderen pampigen Kommentar eigentlich sparen.
    Es gibt auch Stimmen, die behaupten, dass nach dem Frankreich-Spiel analog zu 2014 mal wieder die Spieler das Heft in die Hand genommen haben.
    Wer da letztlich an welchen Stellschrauben gedreht hat, wird man sowieso nicht belegen sondern nur Vermuten können.
    Hatte man gegen Frankreich wie beim legendären Spiel gegen Italien, wo Kroos den Mandecker für Pirlo geben durfte, das Gefühl, die wollen nicht zu viel riskieren – und so hat man dann eben auch gespielt- erlebte man gestern von Beginn an eine Mannschaft, die offensichtlich die Portugiesen vom Platz fegen wollte – 0:1, egal weiter geht’s.
    Auch die Vergangenheit hat eigentlich immer gezeigt – vorsichtig ist nicht das Ding der Mannschaft.
    Und sieht man sich die Protagonisten an: Müller, Kimmich, Gnabry, Gosens deren Sache ist nicht Vorsichtig, sondern eher Attacke!
    Dazu noch einen Havertz, der regelrecht mitgerissen wurde und schlagartig war das behäbige und vorsichtige Aufbauspiel Geschichte.
    Der Bayernblock – seit wann spielt der FCB vorsichtig? Wohin das mit dem Vorsichtig- und Underdog-Spiel führt, hat man doch gesehen.
    Da geht man lieber – siehe CL gegen PSG mit fliegenden Fahnen, wegen eines blöden Auswärtstors unter als sich selbst untreu zu werden. Und genau das ist gestern passiert – lieber gehen wir mit fliegenden Fahnen unter als noch einmal so ein Angsthasenspiel unglücklich zu verlieren.
    Auf wessen Mist diese Einstellung gewachensen ist und propagier wurde, möge jeder für sich selbst entscheiden.

    Antwortsymbol10 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Ich denke, ich habe sehr deutlich gemacht, dass es nicht um seine inhaltlichen Punkte geht. Nur ist die Relevanz der inhaltlichen „Kritik“ für mich ab dem Punkt egal, an dem es nur noch darum geht, die Seite, an die sich die Kritik richtet, mit möglichst starkem Vokabular zu diskreditieren.

      1. So ist es doch schon immer.
        Aber darum geht es auch nicht.
        Es ist in sehr vielen Fällen – und da reden wir nicht einmal von Löw – anscheinend doch viel mehr, was das Fußballspiel und sein Ergebnis letztlich beeinflußt.
        Wie war das doch gleich gestern nachmittag – der am ersten Spieltag beste FCB-Spieler spielt erst gar nicht und dem anderen FCB-Abwehrspieler bescheinigt sein Landsmann Lizarazou eine ausgesprochen schwache Partie. Und Frankreich spielt unentschieden – ach.
        Und genau die beiden haben eigentlich gegen Deutschland sehr stark gespielt.
        Diesen Semedo hat auch ein Davies mit 19 Jahren in der CL schon vorgeführt und ein Kimmich hatte eben gestern keinen Hernandez gegen sich, der ihm im Spiel schon nach 10 min die Gelbe Karte eingebracht hat.
        Und schon läuft die Maschinerie mit den Außen anders und der portugiesische Trainer reagiert nicht.
        An wem lag es – an Löw, an Santos, an der Einstellung oder einfach nur an der anderen “Gesamtmischung”.
        Warum treten auch ein Gnabry und ein Havertz ganz anders auf – sind sie besser drauf, motivierter oder auch ihre Gegenspieler eine Nummer schwächer.
        Oder sind – wenn man sich die diversen “Überraschungen ” ansieht – all diese Überlegungen zu kurz gegriffen.
        Da hauen uns vor einem halben Jahr die Spanier in Sevilla mit 6:0 aus dem Stadion, schaffen es aber nicht die “Übermannschaften” Schweden oder Polen zu besiegen. England gegen Schottland, Frankreich gegen Ungarn- eigentlich eine klare Sache oder eben doch nicht.
        Anscheinend spielen doch insgesamt mehr Dinge eine Rolle, als man denkt.

      2. Also geht es dir jetzt um was genau? Dass die Taktikanalyse in der Tiefe überflüssig oder nicht nötig ist? Ich verstehe deinen Punkt offensichtlich nicht.

      3. Taktikanalysen sind das eine – ob die dann, wenn sie vor dem Spiel stattfinden, immer erfolgreich sind, sei mal dahingestellt.
        Im Nachhinein ist es letztlich nur eine Rückschau.
        Was passiert denn, wenn Portugal statt mit dem unsäglichen Semedeo mit einem Dalot als Rechtsverteidiger antritt. Ist Gosens dann auch so dominant?
        Was passiert denn, wenn der Sportskamerad Gnabry seinen Huf in der Mitte nicht ausfährt und Gosens erste Flugeinlage mit dem 1:0 belohnt wird. Gibt es dann überhaupt ein 0:1 oder eher noch ein 2:0 und das Spiel läuft noch mehr in eine Richtung.
        Was passiert, wenn ein Sanches nicht den Pfosten trifft – dann steht es 4:3. Oha! Weiß man es?
        Ein Deschamps sagte heute, er hätte eigentlich Pavard schon kurz nach Beginn auswechseln müssen. Hat er aber nicht, weil der nicht wollte. Wäre dann das 1:0 für die Ungarn gefallen?
        Von solchen Abenteuerlichkeiten wie verschossenen 11m ganz zu schweigen.
        Das Spiel gegen Frankreich – ein blödes Eigentor= 0:1. Ein paar cm weniger und es sind keine 2 Abseitstore und es hat auch schon Schiedsrichter gegeben, die bei Hummels Grätsche 11m gepfiffen haben.
        Und dann endet das Spiel, wenn es blöd läuft, mit 0:4. Nein, nicht weil die Kräfteverhältnisse andere waren, sondern weil der Schiri 1x pfeift und es 2x eben kein knappes Abseits war.
        Und dann sehen einige Analysen in den Medien und bei den diversen Experten aber ganz anders aus. Und dann steht auch kein Kroos mehr am Mikro und erzählt was von Augenhöhe.
        Wir stellen immer im Nachhinein fest-aber letztlich sind es oft nur Kleinigkeiten, die so ein Spiel in eine ganz andere Richtung lenken können und dann im Nachhinein zu Schlußfolgerungen führen.

      4. Ich kann natürlich auch 2000 Wörter darüber schreiben, was passiert wäre, wenn …; oder darüber, was hätte passieren können; Fakt ist, dass es nicht passiert ist. Also analysiere ich, was passiert ist und bewerte das aus meiner Sicht der Dinge. Dass Semedo so schlecht gegen Gosens aussah, lag übrigens mMn nicht daran, dass der ausschließlich einen schlechten Tag hat, sondern dass die taktische Ausrichtung Portugals zu keinem Zeitpunkt mit den Verlagerungen zurecht kam und sich immer auf eine sehr enge Ausrichtung versteifte, bei der die Außenverteidiger zu weite Wege nach eben solchen Verlagerungen hatten. Semedo ist in meinen Augen das beste Beispiel dafür, dass eben nicht die Form der Spieler alleinentscheidend sein muss, sondern dass deren Form durchaus ein Resultat der mangelnden taktischen Ausrichtung sein kann. Dennoch hast du in einem Punkt natürlich recht: it‘s a Players Game und dass Dinge in jedem Spiel anders und nie gleich sind, ist völlig klar. Auch da spielen taktische Prozesse und die Frage danach, wie man seine Spieler in die optimale Ausgangslage für eine gute Leistung bringt, eine Rolle.

        Mir ist das insgesamt ehrlich gesagt zu abschätzig gegenüber der Arbeit, die sich Leute nach Spielen machen, um den Prozess auf dem Platz zu erklären und Abläufe zu analysieren, um daraus Schlüsse zu gewinnen. Dabei geht es mir gar nicht um mich selbst. Wenn all das keine bedeutende Rolle spielen würde und es immer nur darum gehen würde, welche Qualität die Spieler haben und wie sie gerade drauf sind, dann wäre der (Profi-)Fußball anders strukturiert.

      5. Nein, das hat mit abschätzig überhaupt nichts zu tun. Abgesehen davon kann man doch auch einmal Dinge anders sehen. Paradebeispiel Semedo: der Gute spielte bis Sommer 2020 noch bei Barca. Den hat in der CL der damals 19jährige Davies dermassen hergespielt. Und Barca hatte nichts besseres zu tun, als ihn billiger als eingekauft an Wolverhampton zu verscherbeln.
        Und der eigentliche Rechtsverteidiger bleibt gestern auf der Bank. Und nachdem Gosens – siehe Davies – Herrn Semedo eine Halbzeit hergespielt hat, passiert was – nichts! Und zumindest das muss sich der Trainer ankreiden lassen.
        Natürlich machen Analysen einen Sinn. Wenn es nicht so wäre, würden sich wohl kaum Profivereine die entsprechenden Analysten an Land ziehen.
        Aber es sind eben sehr oft die Kleinigkeiten, die ganze Spielverläufe und damit unter Umständen Turniere völlig auf den Kopf stellen.
        Beispiel die letzte EM: Portugal gewinnt in der Vorrunde genau 0 Spiele und rutscht über die Regelung der 3. gerade noch so in die KO-Runde – und am Schluß waren sie Europameister.
        Und wenn die Herren Gerard und Morata gestern nicht so schlampig sind und den 11m verwandeln, kommt Polen dann nochmal wieder oder sind sie dann ausgeschieden Und Spanien Tabellenführer.
        Wir haben doch auch beim FCB genau diese Erfahrung immer wieder machen müssen, dass es eben oft genug nicht an der Form der Spieler oder dem taktischen Konzept hängt, sondern am Glück oder Pech.
        Da stellt sich der Trainer des Gegners hin und bescheinigt, noch nie auswärts gegen eine so starke Mannschaft gespielt zu haben. Und was hat es genutzt – nichts, weil man leider einen 11m verschossen und durch die Auswärtstorregel ausgeschieden ist. Mit Form oder Taktik hatte das eher weniger zu tun.

        Und irgendwo ist doch genau das das Schöne am Fußball oder am Sport- es gibt immer wieder einmal auf allen Ebenen Ergebnisse, bei denen sich die Experten die Augen reiben.
        Du als Fußballexperte – erinnere dich doch mal zurück. Die Nationalmannschaft trifft bei der WM in Brasilien im Halbfinale auf den Gastgeber. Und welches Ergebnis hast du – für dich – vorhergesagt? Selbst bei den wettverrückten Briten hat es genau einen betrunkenen Wetter gegeben, der das 1:7 vorhergesagt hat.
        Da ist keiner drauf gekommen – war aber so.
        Auch wenn man zu der Erkenntnis kommt, das Barca nicht mehr Barca ist – wer hatte denn das 8:2 der Bayern in der CL auf dem Schirm.
        Und sollte der FCB gewinnen, muss er danach gegen ManCity —April,April!
        Und darum und nur darum geht es . Und das hat überhaupt nichts mit Abschätzigkeit zu tun – man sollte es eben nur im Hinterkopf haben, dass gerade der Sport – nicht nur im Fußball – immer für eine Überraschung gut ist.

      6. Natürlich ist das so. Aber was ich nicht verstehe: Was hat das mit dem konkreten Fall zu tun? Gestern lief eher wenig überraschend. Vielleicht hat es wenig Menschen gegeben, die ein 4:2 tippen, aber so absurd war das jetzt auch nicht. Und der Spielverlauf (xG war in etwa 2:2 + die beiden Eigentore, passt also) gab es dann auch her. Insofern war das jetzt kein Freakspiel, sondern das Resultat der taktischen Veränderungen bei Deutschland + der Schwächen Portugals.

        Mir fehlt bei deinen Ausführungen halt der konkrete Bezug zum Spiel oder zur Analyse oder worauf du dich beziehst.

      7. Dann nimm dir 2 Szenen – wenn Gnabry seinen Haxen bei sich behält, weil er kaum eine Chance hat, an den Ball zu kommen, steht es nach 5 Min 1:0 und eben nicht nach 15 Min erst mal 0:1, wo man ja auch erst einmal 20 min braucht um erst mal den Ausgleich zu schaffen. Zählt das erste Tor kommt vieleicht eher das 2:0 als das 0:1.
        Aber egal – Dann steht es in der 2. Hälfte 4:2 – und zum Glück trifft Sanches dann nur den Pfosten. Und du schreibst es doch selbst – wäre das 3. Tor gefallen , hätten sie noch mal……
        Das heißt doch, du schreibst es ja in deiner Analyse eigentlich genauso – “Schwein gehabt”.
        Nicht Taktik, nicht genial gespielt oder gewechselt – Glück gehabt.

      8. Warum du das so trennscharf siehst und bewertest, erschließt sich mir nicht. Das 3:4 bzw. der Pfostenschuss entsteht ohne Emre Can und den Wechsel nicht. Er entsteht auch nicht, wenn man das taktisch vorher klüger löst. Insofern spielt alles zusammen. Und so wie ich nicht für mich reklamiere, dass die Taktik zu 100 % jedes Spiel entscheidet (sie hat einen großen Anteil unter vielen Faktoren), entscheiden auch Glück, Pech und individuelle Qualität nicht allein. Und all die Faktoren lassen sich nicht unabhängig voneinander bewerten. Das frühe 1:0 sowie auch das spätere 3:4 wäre kein reiner Zufall, kein Glück oder Pech allein gewesen, sie wären ein AUCH Resultat der taktischen Entwicklung des Spiels gewesen. Das nicht gegebene 1:0 ist ja geradezu ein Paradebeispiel für das, was Deutschland in diesem Spiel sehr gut und Portugal wiederum sehr schlecht gemacht hat. Nicht wegen individueller Klasse, sondern rein aus gruppentaktischer Perspektive. Dafür ist das Endergebnis letztendlich gar nicht so relevant.

    2. Du hast recht. Manchmal hat es einfach keinen Sinn, über etwas zu diekutieren.
      Vergiss am besten alles seit deinem Anschiss für 918.

  10. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.

    Auch wenn ich äußerst erfreut über das Ergebnis bin, bin ich doch der Meinung, dass Portugal einfach nur unglaublich schlecht war. Und das lag nicht daran, dass wir so stark waren.
    Auch wenn die Anpassungen, die von Löw gemacht wurden (sehr hohe Außenspieler Kimmich und Gosens; viele Seitenwechseln, die die letzte Kette der Portugiesen auseinander gezogen haben; Kroos, der sich im Aufbau nicht auch noch in die letzte Reihe neben Hummels fallen lässt) sehr erfreulich und auch notwendig waren.
    Die Dreierkette wird trotzdem keinen Blumentopf gewinnen. Das hat man beim Gegentor wieder wunderbar gesehen. Alle drei IV stehen bei der Ecke im gegnerischen Strafraum, keinerlei Konterabsicherung, keiner der Silva stellt, als er am eigenen 16er den Ball bekommt und einfach übers ganze Feld marschiert, wieder ein billiger Ball auf die andere Seite und wir stehen komplett blank! Was ist das für ein Defensivverhalten?
    Daran müsste Löw arbeiten! Mit der Dreierkette machst du defensiv vllt das Zentrum dicht, aber dafür fehlt dir komplett die Breite in der letzten Linie, wenn nicht alle ganz schnell zurück kommen. Und das wird gegen starke Mannschaften wieder zu Gegentoren führen. Und daran wird Löw auch nichts ändern! Und mit seinen Wechseln zeigt er wieder, dass es ihm auch völlig egal ist und er einfach stur und borniert sein Ding durchzieht. Von daher wird das bei dieser EM auch nichts.
    Dass wir vorne eine unglaubliche Durchschlagskraft haben ist nicht neu und es ist egtl auch nicht schwer die PS auf die Straße zu bringen (da kann der Trainer nicht viel falsch machen). Aber das wir hinten weiterhin offen stehen wie ein Scheunentor und im Defensivverhalten vogelwild sind und das ganze dann durch Wechsel grundsätzlich verschlimmert wird. Dass kann man dem Trainer ankreiden. Und auch, dass Löw weiterhin absolut keinen Willen zeigt daraus zu lernen! Daher bleibe ich bei meiner Kritik an Löw, dass er mittlerweile der komplett falsche Trainer für diese Mannschaft ist und allerspätestens seit dem 0:6 hätte entlassen werden müssen. In der aktuellen Situation verlieren wir mit Löw einfach die Möglichkeit, bei dieser EM erfolgreich zu sein.

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Ich bin immer wieder erstaunt, wie unterschiedlich Menschen Fußballspiele sehen und bewerten können.
      Der einzige Punkt bei dem ich mit dir über einstimme, ist der, dass Löw schon einige Zeit nicht mehr Bundestrainer sein sollte.

    2. Die Konterabsicherung bei einer Ecke hat hakt leider nullkommanull mit dem System zu tun, dass man spielt. Da ist es doch wumpe, ob man Dreierkette oder Viererkette spielt. Insobesondere wenn ein Außenverteidiger die ecke schlägt und 2 IV sich vorne im gegnerischen Sechzehner tummeln. Da müssen andere, meist sind das defensive Mittelfeldspiele oder sogar schnelle Angreifer, die ihre Stärke nicht im Kopfballspiel haben, absichern. Ab da wird dein Beitrag etwas absurd.
      Was ich auch seltsam finde, dass einige es so darstellen, als würden Trainer, egal ob jetzt hier Löw oder während der Saison Flick, rein aus Sturheit etwas machen obwohl sie es besser wissen müßten. Umgekehrt wird doch ein Schuh drauß: Sie machen das so stur, weil sie davon überzeugt sind, dass es die beste Lösung ist. Und nicht, um andere/uns zu ärgern. Dass sich Trainer dabei irren können und Fehler machen und man darüber diskutieren kann: Klar! Aber bitte nicht mit so einem Vorwurf.
      Um es mal auf dieses Forum zu beziehen: 918 (als ein Beispiel) argumentiert nur aus Sturheit so eindimensional (FCB: Thiago; NM: Anti Löw), um mich und andere zu ärgern, und in echt weiß er, dass er falsch liegt, würde seine Meinung auch gerne öffentlich ändern, aber er ist halt stur??? Nicht wirklich, oder? Nein, er ist der (abstrusen ;-), haha) Meinung, dass er Recht hat.

    3. @Wohlfahrt: Aus Interesse: Wo unterscheiden sich unsere Bewertungen und meinst Du das Portugal- oder das Frankreich-Spiel?

      @JOP: Ich sehe das anders: Beim Gegentor stehen alle drei IVs im Sechzehner, Kroos tritt die Ecke, Kimmich steht neben Kroos für eine kurze Ecke und als Absicherung haben wir Havertz, teilweise Gosens und Gündogan steht 6-7 Meter vor dem portugiesischen 16er. Sorry, aber das ist doch einfach schlecht abgesichert?! Gut, dass das nichts mit der Dreierkette zu tun hat, ja. Aber generell ist das taktisch einfach sauschlecht gelöst bzw. vorgegeben! Da muss doch ein Verteidiger hinten stehen, weil der das defensiv besser lösen kann! Stattdessen lässt sich Havertz von Ronaldo weiter auf die rechte Seite ziehen, sodass Jota links komplett blank steht und mit einem billigen hohen Ball von Silva direkt vor Neuer auftaucht! Da ist die Staffelung einfach komplett schlecht und das ist doch auch Löw anzukreiden? Bei ner Ecke lasse ich doch mindestens einen IV hinten stehen, wenn ich drei habe!? Und dass Löw von dem Konzept Dreierkette überzeugt ist, mag ja sein, aber wenns zu 70% in die Hose geht und ich das weiß, und 70% der Spieler dadurch nicht auf ihrer angestammten Position spielen können, dann muss ich mein taktisches Korsett vllt mal überdenken und Fehler eingestehen. Aber Löw macht das nicht. Trotz aller Niederlagen, aller schlechten Spiele, aller Fehler die gemacht werden…er bleibt bei der Dreierkette. Und das ist dann halt einfach Sturheit. Das ist keine innere Überzeugung mehr! Ich verweise hier auch auf das Zitat von Alber Einstein: “Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten”

  11. 1. Wie JOP schon sagte: Ein Gegentor nach eigener Ecke hat überhaupt nix mit irgendeiner Kette zu tun.
    2. Wir haben vorne gottgegebene brutale Durchlagskraft? Hmmm, ich glaube wir haben keinen Stürmer und die Durchschlagskraft gegen Portugal wurde eben durch das spielen mit dreierkette erst erzeugt.
    3. Nach deiner Logik müsste Portugal ja jetzt im nächsten Spiel mit Dreierkette spielen, weil die Viererkette hat ja nicht funktioniert.
    Wie lange spielen wir eigentlich schon mit Dreierkette? Hat Löw zur EM nicht eventuell die Formation geändert, weil vorher die Ergebnisse nicht passten? Sowas aber auch, der ist doch so stur.

    Kurz zusammengefasst:
    Deutschland verliert. Trainer und Dreierkette schuld.
    Deutschland gewinnt. Hat nix mit Trainer und Dreierkette zu tun, sondern der Gegner war schwach und die individuelle Klasse der Spieler hats gerissen.

    Antwortsymbol12 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Sollte eine Antwort auf der Capo sein.

    2. Was ich meine ist, dass wir offensiv einfach eine unfassbar gute Qualität haben: Müller, Gnabry, Havertz, Sane, Werner, Musiala. Ich denke da gibt es nicht wenige Teams, die sich nach diesen Spielern die Finger schlecken.
      Man muss die PS halt einfach auf die Straße bringen! Und das hat gegen Portugal geklappt, weil Portugal echt schlecht war und defensiv die Flügel einfach nicht verteidigt hat. Gegen Ungarn wird sich das schon wieder anders darstellen, weil die 90 Minuten lang Beton anrühren werden. Und dann sind wir offensiv ein Mann zu wenig, weil der bei uns in der Dreierkette steht.
      Mit Dreierkette spielen wir übrigens schon seit letztem Jahr. Da haben wir dann Erfolge wie ein 1:1 gegen die Schweiz, ein 3:3 gegen die Türkei eingefahren und das famose 1:2 gegen Nordmazedonien feiern können.
      Mein Fazit bleibt, dass wir mit der Dreierkette absolut nichts gewinnen werden. Und daran wird dann natürlich der Trainer Schuld sein. Man hat es gegen Frankreich gesehen, wie ein Spiel läuft und welchen Einfluss Löw von Außen nimmt! Er bringt einen schnellen Konterspieler (Werner) gegen einen tiefstehenden Gegner und den einzigen brauchbaren Neuner (Volland) stellt er auf Linksaußen!

      1. Ich fürchte auch, dass wir in diesem Turnier nicht weit kommen. Aber nicht wegen der Dreierkette, sondern weil wir nicht gut genug sind. Unsere Offensive ist gut, aber nicht besser als viele andere Angriffsreihen.
        Wir werden sehen.

      2. Ich denke, dass wir aktuell noch gut im Favoritenkreis mitschwimmen. Italien ist aktuell für mich der erste Anwärter auf den Titel. Danach kommen Belgien und ein bisschen dahinter Frankreich. Aber dann sehe ich tatsächlich schon das DFB-Team. Denn weder Spanien, noch England oder die Niederlande haben mich bisher überzeugt.
        Nur leider bin ich der Meinung, dass Löws Taktik uns nicht so weit kommen lässt wie wir kommen könnten.
        Natürlich ist auch immer Spielglück in den KO-Spielen notwendig und mit Pech verliert Italien schon gegen Österreich im 11m-Schießen.
        Aber das ist natürlich reine Spekulation. “Wir werden sehen” trifft es ganz gut. :)
        Was ich aber auch bemerke ist eine richtig gute Stimmung in der Mannschaft…das kann auch viel bewirken.

      3. Egal was passiert, das Urteil ist gefällt.
        Werden wir nicht Europameister, war es wegen der Dreierkette.
        Werden wir Europameister, trotz der Dreierkette.

        Bin kein und war nie Jogi-Fan, aber das ist mir zu einfach.

      4. Ich mache das nicht am EM-Titel fest sondern daran, welche Art Fußball gespielt wird! Und da ist das was hier geboten wird eine absolute Frechheit!
        Wo ist denn deine tolle Dreierkette? Wo verteidigt sie denn das Tor von Szalai?! Und wo ist der Matchplan um die Defensive der Ungar zu knacken? Ungarn steht vor und nach dem 1:0 gleich defensiv! Wo ist der Matchplan? Wo sind die Läufe in die Tiefe? Daran kann man Löw festmachen denn es gibt absolut keinen Matchplan! Da ist nichts einstudiert! Und was sehen wir dann an Anpassungen in der zweiten Halbzeit? Kommt Volland wieder als LV? Geht ein IV wieder für Süle?
        Alter Falter…wie man so etwas auch noch verteidigen kann und Löw hier irgendetwas mehr als Dilettantismus zusprechen kann ist mir schleierhaft!

      5. Junge, komm mal wieder runter und schreib erst wenn du wieder einen klaren Gedanken fassen kannst.
        Das ist nicht meine tolle Dreierkette, aber das 0-1 hat auch gar nix mit Kette zu tun. Hummels und Ginter zu weit weg und lassen Szalai gewähren.
        Gegenfrage: wo war eigentlich unsere Weltklasseoffensive mit ihrer brutalen Durchschlagskraft?

      6. Komm…hör mir auf!
        Was da gestern abgeliefert wurde war taktisch eine absolute Frechheit!
        Wenn man sich seine tollen Außenspieler aufgrund seiner Dreierkette ständig wegdoppeln lässt und 45 Minuten lang unwillens ist das zu ändern! Dann kannst offensiv auch kaum was reißen oder?! Hauptsache hinten standen die drei IVs und habe das Spiel “aufgezogen”!
        Und natürlich sind die Gegentore der Dreierkette geschuldet! Wie vogelwild will man denn mit ner Viererkette bitte hinten rum laufen? Das geht gar nicht!
        Aber das wird man den ganzen Löw-Lovern hier nicht mehr erklären können!
        Das Spiel war von vorne bis hinten vercoacht! Wo war der Matchplan? Es werden einfach unsere Außenspieler zugestellt und…puff…fertig? Dann geht halt nichts mehr? Dafür hat sich Löw die Dreierkette ausgedacht? Und dann Sane durchspielen lassen? Wieder Werner früher als Volland bringen? Einen Spieler der nur schnell laufen kann gegen einen 5-5-0 Block? Alter…wie verplant kann man sein?
        Und ich hab es schon geschrieben: Mir geht es nicht darum EM zu werden. Das werden wir sowieso nicht unter Löw. Entscheidend ist WIE gespielt wird. Und da ist das Gezeigte eine absolute Frechheit und von Löw einfach ein riesengroßer Mittelfinger an alle Fußballfans.

      7. Ok, ich sehe es macht keinen Sinn.
        Löw-Lover, dieser Ausdruck ist ja der Hammer. Mir egal, bin und war ich nicht.
        Du bist auf jeden Fall ein Löw-Hater, der vollkommen verblendet ist. Also jedes weitere Wort sinnlos.

      8. Mittlerweile bin ich ein Löw-Hater, das ist richtig.
        Aber es ist doch evident, dass diese Mannschaft weit unter Wert performed?! Das ist doch keine Verblendung, das sieht jeder, der ein bisschen was von Fußball versteht. Das siehst Du doch auch!?
        Ich sehe einfach keinerlei Punkte, die aktuell für Löw sprechen. Weder die Taktik, noch das In-Game-Coaching, noch die erste 11 die er ständig falsch aufstellt.
        Nenne mir bitte Punkte, die für Löw sprechen?!
        Und wenn Du schreibst, es hat keinen Sinn; was meinst Du? Mit mir zu diskutieren? Ich würde sehr gerne mit Dir diskutieren, aber ich glaube, dass auch Du keine Argumente hast, die für Löw sprechen. Vermutlich teilen wir die selbe Meinung, vllt bin ich im Ausdruck zu offensiv und Du bleibst lieber defensiv.

    3. Und ja, natürlich bin ich polemisch. Löw-Lover ist natürlich Polemik durch und durch.
      Aber ich bin mittlerweile so stark enttäuscht, dass ich mir gar nicht mehr anders zu helfen weiß!
      Man, was war das jahrelang für eine geile Mannschaft! Was laufen da immer noch für geile Kicker rum!?
      Und dann hast Du einen Trainer, der sich seit sieben Jahren in seinem WM-Titel sonnt, meint er ist der einzige der Fußball versteht und seit fünf Jahren eigentlich nur noch versagt.
      Das tut mir als Fußballfan wirklich weh. Da schmerzt mir das Herz. Aber was noch schlimmer ist; so langsam wird mir das egal. Ich leide gar nicht mehr mit dieser Mannschaft. Wenn sie gestern rausgeflogen wären, hätte ich vermutlich sogar noch einen gehoben und mich gefreut, dass der Löw-Spuk jetzt endlich, endlich vorbei ist.

      1. Löw hat den richtigen Zeitpunkt verpasst zu gehen. 2014 wäre ideal gewesen, 2016 hätte auch gepasst, dann war es zu spät. 2018 hätte er gehen müssen, keine Ahnung warum der DFB mit ihm weiter machen wollte.

        Was spricht für Löw?
        Das er im Moment im Amt des Bundestrainers ist. Es hilft mir nix, jetzt nur auf ihn zu schimpfen und ihm alles anzulasten. Das Sane gestern eine Haufen Scheiß zusammengespielt hat, da kann Löw nix dafür, er hat weder innen, noch später außen einen Zweikampf gewonnen. Das Hummels und Ginter den Raum und nicht Szalai decken, hat nichts mir Löw und Dreierkette zu tun. Schau dir mal die Wiederholung an, in diesem Moment hatten wir eine wunderbare Viererkette am Platz.

        Ich würde gerne Europameister werden. Mit und ohne Löw.

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