Dank Neuer und Lewandowski – Bayern schlägt Union!
Die letzten Wochen wurden ungemütlich für Niko Kovač. In der Bundesliga gewann seine Mannschaft weder gegen Hoffenheim noch gegen Augsburg. Beide gegnerischen Teams taten sich vorher eher schwer.
Falls ihr es verpasst habt
Die Aufstellungen
Niko Kovač kündigte in der Pressekonferenz vor dem Spiel ein paar frische Beine an und er hielt sein Wort. Vier neue Spieler brachte der Bayern-Trainer im Vergleich zur Champions-League-Partie vom vergangenen Dienstag: Martínez und Hernández konnten verletzungsbedingt nicht mitwirken, Alaba und Gnabry saßen zunächst auf der Bank. Rein rotiert wurden Boateng, Coman, Perišić und Davies. Für den jungen Kanadier war es das Startelfdebüt. Taktisch ergab sich ein sehr offensives 4-1-4-1-System mit Müller und Coutinho auf der Acht.
Auf der Gegenseite brachte Urs Fischer fast die gleiche Aufstellung wie beim 2:0-Heimsieg gegen den SC Freiburg. Lediglich die erfahrenen Subotić und Kroos (nicht der Kroos, sondern sein Bruder). In den berühmten Aufstellungsgrafiken wurde daraus ein 3-4-2-1 oder ein 4-2-3-1-System. Realtaktisch war es eher ein 4-5-1.
1. Halbzeit
Union verstand es in den Anfangsminuten die neu formierte Bayern-Elf in Zweikämpfe zu verwickeln. Im Gegensatz zu den letzten Bayern-Gegnern versuchte es die Mannschaft von Urs Fischer mit konsequentem Mittelfeldpressing.
Die erste Standard-Situation brachte den FC Bayern in Führung. Nach einer Halbfeldflanke von Kimmich klärte Gikiewicz nur ins Zentrum, dort konnte Pavard technisch zum 1:0 verwandeln (13.).
Nach dem 1:0 entwickelte sich eine Partie ohne Höhepunkte. Die Gäste standen weiter stabil, während sich die Münchner schwer taten Ideen in der Offensive zu entwickeln. Perišić und Müller waren fast nicht ins Spiel eingebunden. Gefährlich wurde es höchstens nach Diagonalpässen auf Coman. Echte Torchancen erspielten sich die Bayern aber nicht.
Viel mehr passierte nicht. Am Ende zählte die Statistik sechs Torschüsse der Bayern. Drei gingen aufs Tor. Allesamt außerhalb des Strafraums abgegeben. Das erklärt auch den miesen ‘Expected-Goal-Wert’ von 0,22.
2. Halbzeit
Ohne personelle Veränderungen ging es in die zweite Halbzeit. Lediglich Perišić und Coman tauschten die Seiten.
Nach einer guten Aktion von Davies bekam Lewandowski etwas Raum. Dank der Mithilfe von Union-Verteidiger Kroos stand der Pole alleine vor Gikiewicz. Der Bayern-Stürmer verlädt den Keeper der Berliner und traf auch im neunten Bundesligaspiel der Saison.
In der 57. Minute entschied Marco Fritz nach Video-Studium auf Handelfmeter. Perišić bekam den Ball an die Hand. Andersson versuchte sich gegen Neuer und scheiterte. Der Elfmeter war gut geschossen, doch Neuer zeigte seine ganze Klasse.
Niko Kovač brachte in der 65. Minute Gnabry für Coman. Dieser fand sich gut ein in die Partie und hatte gleich zwei Torchancen.
Mit zunehmendem Spielverlauf konnte sich der FC Bayern auch Chancen durch das Zentrum heraus erspielen. Das Pressing von Union war nicht mehr so griffig. Vor allem Gnabry belebte mit seinen vertikalen Läufen die Partie.
In der 86. erzielte Union den Anschlusstreffer. Auf der Gegenseite kassierte nur kurz vorher der VAR das vermeintliche 3:0 ein. Auf der anderen Seite foulte Pavard im Strafraum Polter. Den berechtigten Foulelfmeter verwandelte der Gefoulte selbst zum 2:1. So wurde es in den Schlussminuten wieder unnötig spannend.
Im Gegensatz zur Vorwoche spielten die Münchner aber die Partie konzentriert zu Ende. Dank Robert Lewandowski und Manuel Neuer gewinnt der FC Bayern nach zwei Bundesliga-Spielen ohne Sieg.
Dinge, die auffielen
1. Mutige Aufstellung
In den vergangenen Wochen ging Niko Kovač die Partien sehr konservativ an. Sowohl gegen Piräus als auch gegen Augsburg entschied sich der Bayern-Trainer mit Martínez für einen klassischen Abräumer auf der Sechser-Position. Mit dem Nachteil, dass durch den Spanier der Spielaufbau nicht im Fokus steht. Es ist schlicht nicht die Rolle des Javi Martínez. Auf der anderen Seite fehlte es Kovač an Mut seine Formation entsprechend anzupassen, sodass die Stärken von Martínez zum tragen kommen, ohne den eigenen Spielaufbau einzuschränken. Das gelang zwei Mal nicht.
Gegen Union versuchte es Kovač mit fünf offensiven Spielern Coutinho, Müller, Coman, Perišić und Lewandowski. So viel Mut zeigte der Bayern-Trainer selten. Auch dass er mit Davies und Kimmich noch zwei eher offensiv denkende Flügelverteidiger brachte, unterstrich seine Herangehensweise. Auf dem Rasen hatte dies in der ersten Halbzeit keinen Einfluss. Den Bayern fehlte gegen das 4-5-1 der Unioner jegliche Idee. Oft ging es früh auf die Flügel und Coman, Kimmich oder Müller versuchten es mit einer Flanke. Das war 65 – 70 Minuten lang zu wenig.
2. Lewandowski, Lewandowski, Lewandowski, …
Viele große Sätze wurden über Robert Lewandowski schon gesagt. Eine Lobeshymne über seinen neuen Bundesliga-Rekord kann nun hinzugefügt werden. In den ersten neun Partien der Saison hat der Pole getroffen. 13 Tore insgesamt. Rechnet man die Torquote auf 34 Spiele hoch – Lewandowski käme auf 49 Saisontore. Der Uralt-Rekord von Gerd Müller ist nicht mehr undenkbar. Er liegt im Bereich des Möglichen. Alleine das zeigt, wie gut der Stürmer in dieser Saison ist.
3. Manuel Neuer
Natürlich muss noch Manuel Neuer lobend erwähnt werden. Zwei Szenen stachen heraus. Natürlich der gehaltene Elfmeter und sein kahnesker Anschiss für seine Vorderleute am Beginn der zweiten Halbzeit. Neuer befindet sich zurzeit in guter Form. An ihm liegen die vielen Gegentore nicht. Das ist bemerkenswert.
War ein super Spiel unserer Mannschaft. Bis auf die individuellen Fehler in Abwehr, Mittelfeld und Sturm. Die müssen wir dringend abstellen. Und offensiv Lösungen finden. /s
Union war der erwartend schwere Gegner, der uns alles abverlangte. Als Trainer kann man stolz auf die Leitung der Mannschaft sein und dieses Klassespiel mit 2:1 gewonnen zu haben. Ausschlaggebend für den Sieg waren die sicherlich nicht so hohen Außentemperaturen, die uns im Gegensatz zum Piräus-Spiel besser behagten.
Freudscher Fehler: es sollte eigentlich Leistung und nicht Leitung heißen…. aber so ging das Lob an Kovac…;-)
So schaut’s aus !!!
Best Trainer ever
Brüller! Besten Dank!!! ;)
Sehr gut, hab mich echt gefreut
Zitate aus NKs Tagebuch. Großartig @Liza. xD
Sehr schöne Analyse – kurz und auf den Punkt.
Insgesamt fand ich die Partie heute auch besser als die Letzte.
Individuell gefallen haben mir neben Lewa und Neuer v.a. auch
– Davies (sehr souverän im Vgl zu seinen initialen Auftritten; Passsicherheit, Entscheidungsfindung)
– Müller (offensiv kreativ und defensiv als Pressing Organisator)
– Thiago (die Aufdreh-Finten bei Anspiel im DM unter Druck)
– Boatengs (diagonale Spieleröffnungen/lange Seitenwechsel)
– Gruppentaktisch das Pressing/Anlaufen bzw die erste Pressinglinie
Coman sehen ja viele kritisch, wobei er für mich nicht prinzipiell schlecht spielt, aber meistens sehr isoliert ist.
Das kann natürlich gewollt sein, um ihm mehr Raum zu geben, aber oft ist er allein im 2vs1…
Ja, stimmt. Boatengs lange Diagonalbälle haben mir auch sehr gut gefallen, weil sie oftmals die Räume bedienten, die frei waren. Bei Coman wäre eine Unterstützung sicherlich sinnvoll. Wenn er dort jemanden hätte, der ihn mal überläuft oder auch im Halbraum als Anspielstation (z.B. für Doppelpässe) dient, dann könnte er vermutlich noch mehr bringen. Aber er muss tatsächlich bei der Flanke (oder auch beim Abschluss) wieder etwas das Gas zurücknehmen und sich eine Millisekunde für die Entscheidungsfindung nehmen. Dann wird er wieder viel gefährlicher.
Kann deinen Gedankengang bzgl Coman gut nachvollziehen, allerdings seh ich es zZ so, dass es eher am Timing/Einlaufen/Strafraumbesetzung liegt.
Wenn Coman sich im 1vs1 oder 2v1 durchsetzt und an die Grundlinie zieht, dann muss der Strafraum ordentlich besetzt sein.
Da kann er nicht mehr warten, da er sonst vom Verteidiger wieder gestellt wird.
Früher hat er oftmals nach erfolgreichem Offensivzweikampf eine überhastete und zu hohe Flanke geschlagen – das hab ich jetzt nicht mehr oft gesehen.
Kann sein, dass das eine Fehlbeobachtung ist ich achte da erst seit ein paar Spielen drauf..
Im Ausreden und Begründungen finden für grausame Leistungen von Spielern bekommt ihr von mir die Note 1.
@wolfarth:
D.h. deine Erklärung ist einfach “er spielt zZ einfach schlecht?” und, dass er kaum Unterstützung erhält im Vgl zu Gnabry, Perisic hältst du falsch?
Versteh mich nicht falsch ich finde seine Leistung nicht gut, aber in Anbetracht meiner Beobachtungen okay – nicht mehr nicht weniger.
@PT: Versuch bitte meinen Namen richtig zu schreiben.
Und ja, er spielt einfach schlecht.
Ich kanns echt nicht mehr hören. Jeder Spieler, der schlecht spielt, spielt entweder auf der falschen Seite, auf der falschen Position, hat zu wenig Unterstützung, ist müde von der Länderspielreise, ist überspielt, nicht richtig eingebunden, muss sich noch eingewöhnen, der Trainer ist ein Idiot, das Wetter war schlecht, der Rasen ein Acker usw.
Kann es nicht einfach mal sein, dass ein Spieler schlecht spielt? Und bei dem Gehalt dass sie kassieren, darf man sie auch mal kritisieren wenn sie nicht liefern.
Oh sorry war keine Absicht.
Okay – deine Perspektive.
Wenn es zwei-drei Wochen so ist könnte ich es nachvollziehen, so ist es mir dtl zu lange für einfach eine schlechte Phase.
Zumal ich eben die oben genannten Beobachtungen gemacht habe.
Coman muss auf links…
Genau DAS ist es @Stefan.
Würde ihm wahrsch individuell gut tun, aber ob es auch das beste fürs Team wäre?
Ich weiss es nicht.
Das Trainerteam lässt es absichtlich asymmetrisch spielen.
Coman erzeugt Breite und zieht an die Grundlinie, Gnabry zieht nach innen um abzuschließen oder überlaufen zu werden.
*hinterlaufen
Das hat mir auch gut gefallen und hätte sicherlich auch noch in den Artikel gepasst. Kommt dann im Podcast ;-)
@Christopher:
“Niko Kovač brachte in der 65. Minute Coman für Gnabry.“
Umgekehrt: Gnabry für Coman, dann passt‘s. ;-)
Den Dreher habe ich gerade beseitigt. Danke für den Hinweis.
@PT: Sehe es ähnlich, und auch wenn das eine nicht zu anspruchsvoll formulierte Vorgabe ist, so war die Leistung heute doch deutlich besser als am Dienstag in der CL. Zumindest waren, in Ergänzung zu den Punkten, die Du aufführst, auch die Abstände zwischen den Linien und auch den einzelnen Spielern zumeist nicht zu groß, das Bemühen um Bildung von Dreiecken und flüssigerem Kombinationsspiel deutlich erkennbar. Das verzeichne ich schon mal als Fortschritt, ganz unironisch. Machte auf mich einen viel strukturierteren und mannschaftlich geschlosseneren Eindruck als zuletzt. Auch die Aufstellung fand ich begrüßenswert, mit Abstrichen bei Perisic. Inwieweit die Personalsituation wegen diverser Verletzungen da eine Rolle gespielt haben mag, kann ich nicht beurteilen. Ich könnte mir zumindest vorstellen, dass das Team sich besser einspielen kann, wenn man dieser Linie treu bleibt. Coutinho braucht noch mehr Zeit, um sich einzufinden, das hat man heute auch gesehen. Vermutlich wird man auf die Kovac-Ära, wie lange sie auch immer andauern wird, nicht als eine Zeit der spielerischen Brillanz zurückblicken können, aber dass auch diese Saison durchaus noch mehr drin sein wird und der Kader Potential hat, erscheint mir nun wieder nicht ganz unwahrscheinlich. – Glückwunsch an Lewa!
@severalseason
Perišić macht mich etwas ratlos: Als Routinier und verglichen mit seiner Perfomance beim Vizeweltmeister 2018 wirken seine Vorträge allzu schüchtern und passiv – so, als sei er überwiegend nur mitlaufender Zaungast. Zu sehr darauf bedacht, bloß nicht ins Risiko zu gehen und keine Fehler zu machen (die ihm heute trotzdem bei einfachsten Zuspielen unterliefen). Ohne den forschen (LV!) Davies wäre die linke Offensivseite heute ziemlich tot gewesen.
Ja.
Definitiv mehr Struktur – sehe ich genauso several !
@PT: Nachtrag zu Coman: Vor kurzem haben wir das hier schon ähnlich diskutiert, weil in einem Artikel auch die fehlende Unterstützung für ihn thematisiert wurde. Es ging dabei u.a. um die richtige Staffelung der Mitspieler im Strafraum für Anspielstationen (mindestens 2, vorgezogen und hängend) und um die Möglichkeit, ein paar Spielzüge als “ready-mades” einzuüben, um Abläufe zu habitualisieren. Ich halte ihn für einen ziemlich wichtigen Spieler, der womöglich noch das ein oder andere zu lernen hat, der sich aber entwickeln wird, wenn man mit ihm – auch gruppendynamisch – arbeitet.
Wenn ich mir die 1. Halbzeit anschaue, hat das überhaupt nix mit System Unterstützung oder irgendeine taktische Anweisung zu tun. So wie coman heute gespielt hat, war eine Frechheit. Er hat es heute wirklich sehr ernst genommen mit „die null muss stehen“, jeder soll versprungen, keinen Zweikampf gewonnen, flanken sind für die Katz usw.
Als Ausrede oder Entschuldigung, dass coman zu wenig Unterstützung bekommt, ist wohl echt lächerlich.
Als Weltklasse Außenstürmer ist es ganz normal sich gegen 2 Gegenspieler zu behaupten. Robben und Ribéry wurden immer gedoppelt und sie haben sich durch setzen können.
Es tut mir leid, aber coman ist ein total überbewerteter Spieler. Für ihn reicht schon 1 Verteidiger von Augsburg oder Wie heute von Union Berlin und es bringt nichts auf die Reihen.
Ich gebe euch in vielen Punkten recht, aber bei coman; nein.
Oh danke dir!
Das hab ich überlesen.
@Julio:
Wie gesagt denke ich auch nicht, dass er gut spielt zur Zeit, aber wie oben erwähnt sehe ich ihn aktuell deutlich isolierter als auch die von dir erwähnten Spieler.
Ribery bspsws wurde von Alaba fantastisch unterstützt. In dem Maß sehe ich das bei Coman nicht.
Deine Aussage bzgl es würde ein Spieler der genannten Teams reichen halte ich für sehr gewagt.
Coman war letzte Saison mit über 4 erfolgreichen Dribblings/90 Mins der beste Spieler der Bundesliga (Quelle: Bundesliga.com) und wird von nahezu jedem Gegner gedoppelt – was keiner aus Spaß macht.
@PT: Keine Ursache, wollte damit nur sagen, dass die Einschätzungen übereinstimmen.
@Julio paulaner: Ribéry und Robben sind nun leider auch mal Ausnahmespieler, die sich nicht jedes Jahr zu uns verlaufen. Das als Maßstab für junge Spieler anzusetzen, bei denen die Leistungsschwankungen immer recht groß sind, ist schon sehr anspruchsvoll. Auch Kimmich hat z.B. immer wieder Probleme bei der Ballannahme, die bei einem Mann seiner Güte doch wieder befremden, so auch gestern. Coman ist immer ein Aktivposten, er hängt sich rein, macht Betrieb, da steht man im Fokus und die Fehler fallen auch eher auf. Perisic dagegen hat man oft gar nicht gesehen. Aber an der Leistung eines Einzelnen liegt es sicherlich nicht, wenn es so hakt. Das Spiel gestern kann ganz leicht auch 3 oder 4:1 ausgehen. Ich weiß, das ist eine kontrafaktische Argumentation, aber wenn einige Situationen leicht anders laufen, bleibt es im Grunde die gleiche performance, aber das möglicherweise deutlichere Ergebnis strahlt anders aus. Den Pass von Thiago z.B. aus dem Fußgelenk auf Gnabry beim Abseitstor spielen in der Liga nicht so viele Spieler, schade, dass der Serge da eine Fußlänge zu weit vorne war. Und so gab es einige knappe Situationen, z.B. auch Goretzkas Kopfball kurz vor Ende. Es jetzt so darzustellen, als hätte sich die Mannschaft zum Sieg gezittert, wie es z.B. der Spiegel online tut, finde ich schon ein wenig hysterisch bzw. unterstelle dabei böse Absicht (bitte nicht falsch verstehen, Du bist damit nicht gemeint, ok?)
Neben Kovac’ gesamtem Vorgehen (ja, ich finde das nicht gut, versuchte nur in der Vergangenheit zu ergründen, welchen Plan er verfolgt), muss Coutinho jetzt mal auf die Bank. Kovac’ System funktionierte ohne ihn besser…
Weiß ich gar nicht. Ich sehe immer wieder Belebung, die er rein bringt, aber gerade in den ersten 60. Minuten ging fast alles nur über Außen. Alleine in der ersten Halbzeit waren es schon 15 Flanken, was ein recht hoher Wert war. In der zweiten Halbzeit dann nur acht. Da war Coutinho dann stellenweise besser eingebunden.
Natürlich wirkt er dennoch etwas überspielt – kein Wunder bei den vielen Einsätzen inkl. Länderspiele in Übersee.
Einige Spieler kotzen mich langsam echt an. Schlechter Trainer hin oder her.
Aber viele Spieler zeigen individuelle Leistungen, da stellts dir die Haare auf.
Und wir sollten nicht darüber lamentieren, weil Lewandowski überperformt, sondern die Spieler, die deutlich und über längere Zeit unterperformen mal in den A….. treten.
Und das erwarte ich jetzt mal vom Trainer.
Magst du nicht mal Ross und Reiter nennen? Dann könnte man sich ja mal weiter unterhalten.
Coutinho, Coman, Thiago, Perisic.
Das war nun ein Spiel, in dem die Akteure nicht besser oder schlechter waren, als in den letzten Partien. Man hat aber glücklich gewonnen, plötzlich ist alles gut, der Trainer kein Versager mehr. Plötzlich sind die Kovac-Hasser überwiegend ruhig, oder zumindest in Lauerstellung. Passt irgendwie zu der hektischen Zeit und der Wahrnehmung der Einzelereignisse.
@wlandowski
Niemand schreibt hier “alles gut”. Und hast du z. B. #wohlfarths deutliche Kritik an div. Spielern überlesen?
….nein habe ich nicht überlesen. Jetzt nun sind es abschließend doch die Spieler, nicht der Trainer. Klar, es sogt sich jeder der Foristen um den Klub und die Beteiligten. Trotzdem zehrt die vorschnelle Schwarz-Weiß-Malerei einiger Kommentatoren an meinen Nerven.
@wlandowski
Schon richtig, Schwarz-weiß-Extreme sind kaum dienlich. Aber bist du nun nicht selber “vorschnell“ dabei, die Forenschaft mit ihren (durchaus heterogenen) Kommentaren anhand dieses einen Spiels “abschließend“ in eine Schublade zu stecken?
Ich bin bestimmt keiner, der vorschnell schwarz malt. Und wenn wir in den letzten Wochen ein paar gute Auftritte hingelegt hätten, würde ich mich bestimmt nicht über einen zähen Sieg gegen Union beschweren.
Aber Beispiel Coutinho. Wann will der mal ein Klassespiel zeigen? Ein Heimspiel gegen Union wäre doch wie gemalt dafür.
Aber nein, auch wieder nur ein wenig Beamtenfussball vom super-Brasilianer.
Und das nervt.
Cou spielt tatsächlich unter seinen Möglichkeiten, das hatte ich mir auch besser vorgestellt nach seiner Verpflichtung. Gut ist aber, dass die bereits abgeschriebenen wie Müller und Boa wieder besser Fuß fassen. Wer mir gut gedallen hat war Fonsie und Pavard.
@wohlfarth
Scheint aber selbstkritisch zu sein, der Brasilianer:
“We are far away from our top level. Everyone saw today also that we didn’t have a good game. We all know that we have to get better”
https://mobile.twitter.com/iMiaSanMia/status/1188127207576817669
@T.W.: Danke für den Hinweis, aber wer die Mentalität der Brasilianer, und vor allem ihren Stolz, etwas genauer kennt, der weiß, wie ehrgeizig sie sind. Ein Legionär, der nur abkassieren will und sich nicht für die Mannschaft, bei der er spielt, engagiert, ist Coutinho bestimmt nicht. Der will auch einen guten Eindruck hinterlassen, d.h. seinen guten Willen würde ich nicht infrage stellen. Ähnliches gilt für Thiago.
@wlandowski: Eine feinkörnigere Analyse würde wahrscheinlich doch einige Unterschiede im Hinblick auf unsere Leistungen in den letzten drei Spielen zutage fördern. (Das Hoffenheim-Spiel habe ich schon wieder verdrängt ;-). Gegen Augsburg hatten wir ein überwältigendes Chancenplus, nur am Anfang und am Ende gepennt. Dienstag war für mich spielerisch der Offenbarungseid, Fehlpass-Orgie und Fußball zum Wegschauen. Heute dagegen hatten wir wieder den Gegner recht gut im Griff, m.E., und auch einige vielversprechende Szenen, wo Vorlagen in den Strafraum oft nur ganz knapp verpasst wurden, der Torwart gut hielt oder wir uns selbst im Weg standen. Die Mannschaft hat zumindest wieder mehr wie ein Team ausgesehen. Das heißt nicht, dass automatisch alles gut ist oder wird, aber es ist auch nicht verkehrt, sein Urteil den gezeigten Leistungen entsprechend auszuformulieren. Me thinks.
Findest du? Ich versuche das ja immer differenziert zu sehen, aber gerade bei Kovač tue ich mich extrem schwer. Den Trend der letzten vier Wochen finde ich bedenklich, da gerade die Fehler, die wir im Vorjahr gesehen haben wieder aufbrechen. Was unter anderem mich stört ist die überhöhte Selbstdarstellung: “Wir haben ein gutes Spiel gemacht”. Das war mitnichten der Fall. Das muss zumindest intern klar angesprochen werden. Ich erwarte nicht jede Woche ein 5:0 – aber so eine Partie wie gestern, musst du ohne Kraftanstrengung 3:0/3:1 gewinnen.
@Christopher: Bin jetzt nicht sicher, ob ich gemeint bin, aber falls ja: Der Ausdruck “feinkörnigere Analyse” bezog sich nicht auf den Artikel, sondern die Aussage von @wlandowski, die Akteure seien “nicht besser oder schlechter als in den letzten Partien”. Natürlich ist das insgesamt in keiner Weise zufriedenstellend, aber das Olympiakos-Spiel hat mich so geschockt, es war geradezu ein horror vacui, der Blick ins Nichts, dass ich für jede Verbesserung, und sei sie noch so gering, dankbar bin. Und ich habe mich auch nur auf das Spiel bezogen, nicht auf Interviews danach. Kovac versucht durch solche unhaltbaren Aussagen, wie du sie zitierst, natürlich auch Druck wegzunehmen, von sich und der Mannschaft. Ob das dann der richtige Weg ist, kann man bezweifeln. Für Kovac und uns hoffe ich mal nicht, dass solche Leistungen wie in der augenblicklichen Phase seiner Vorstellung von einem “guten Spiel” tatsächlich entsprechen, auch wenn seine Zielvorstellungen womöglich nicht so ambitioniert sind wie die von Heynckes oder Guardiola.
@severalseasons
Egal welcher Trainer oder Spieler bei Bayern unter Vertrag steht oder genommen wird, sie haben alle vom ersten Tag an Druck und den müssen sie ertragen können. Genau diese Stabilität zeichnet aber erfolgreiche Mannschaften aus und darin liegt nämlich der Grund für den Gewinn der letzten Meisterschaft. Eine in sich gefestigte Borussia – vom Trainer bis hin zu den Spielern – hätte den Vorsprung nicht mehr hergegeben.
wirkt das so? stimmt schon, da sollte sich jeder, der eine Bewertung verfasst, an die eigene Nase fassen. Beim Fußball ist halt die Grundtendenz aber so, dass es zwischen Tod oder Gladiolen wenig Schattierungen gibt, da lasse ich mich nur zu gerne davon anstecken.
Das, was wir seit dem Hoffenheim-Spiel geboten bekommen ist besorgniserregend: da ist eine Mannschaft, der selbst einfachste Pässe nicht mehr gelingen und die sich von einem Flüchtigkeitsfehler zum nächsten schleppt und es zu keinster Phase des Spiels schafft Selbstvertrauen oder Souveränität zur Schau zu stellen. Dann ist da ein Trainer, der unnötigerweise (wenngleich mMn berechtigterweise) Nebenkriegssschauplätze eröffnet und der die Mannschaft mitunter zu deutlich kritisiert. Wie es zu dieser Situation gekommen ist, liegt – je nachdem aus welchem Blickwinkel man das ganze betrachtet – entweder am Trainer oder an den Spielern oder (diese Ansicht liest bzw. hört man aber selten genug) an beiden Parteien. Ob jetzt das Ei oder das Huhn zuerst da war, hilft uns bei der Bewältigung dieser Situation allerdings auch nicht weiter. Für mich stellt sich nur die Frage, ob Trainer und Mannschaft es noch einmal so wie im Vorjahr schaffen können, sich zusammenzuraufen und sich durch anfangs zähe Siege wieder eine gewisse Lockerheit und Sicherheit für eine Siegesserie zu holen, oder ob ihnen das nicht mehr gelingt. Eigentlich wäre es Aufgabe der Vereinsführung das auszuloten, aber leider ist in unserem Führungsgremium scheinbar keiner willens, diese Frage, auf die es keine universalgültige Antwort gibt, final zu beantworten. Der Schwebezustand bleibt also erhalten. So wird das Ganze wahrscheinlich noch eine Zeit dahinplätschern. Solange die Ergebnisse bzw. Tabellenstände passen, ist es ja (anders als vor einem Jahr) noch keine handfeste Krise. Von daher glaube ich, dass Kovac auch so lange am Ruder bleiben wird, solange er in der Liga auf Kurs liegt. Das kann im Idealfall eine Entwicklung nehmen wie im Vorjahr, bei möglichem Losglück evtl. mit VF oder sogar HF in der CL, das kann aber auch eine absolute Fiasko-Saison werden. Wir werden sehen.
Meine favorisierte Lösung wäre es, für nächsten Sommer einen Wechsel auf der Trainerposition vorzubereiten, der Mannschaft aber klipp und klar mitzuteilen, dass man genau beobachten wird, wie sie sich im weiteren Verlauf der Saison verhält und man durchaus den Mumm hat, neben dem Trainer auch noch 4-5 Spieler auszutauschen, falls es nötig sein sollte. Das wäre meiner Meinung nach ein fairer Kompromiss. Kovac einfach so den Laufpass zu geben, würde meiner Meinung nach die Mannschaft zu sehr aus der Verantwortung nehmen und es wäre dann schon das zweite Mal innerhalb von zwei Jahren, dass die Mannschaft einen ungeliebten Trainer durch schwache Leistungen abserviert.
Endlich thematisiert das jemand, dass bei Schwierigkeiten im Verein sowohl Trainer, als auch Spieler gefordert sind. Die Vereinsführung ebenso. Vermutlich wird sich an der Gesamtsituation aber erst wieder was verändern wenn Kahn etabliert ist, Uli weg und Kalle in Bälde. Ob mit altem oder neuem Trainer sei dahingestellt, ein umfassender Neuanfang wäre aber wahrscheinlich das Beste.
Aber hat man das nicht diese Saison schon gemacht? Außer Trainer getauscht
Respekt. Könnte und sollte man so machen. Aber wahrscheinlich läuft es wie es immer läuft. Der Trainer wird entlassen, ein neuer kommt, trainiert einmal mit der Mannschaft und plötzlich kann auch der größte stinkstiefel wieder laufen und den Ball stoppen.
Traurig, aber ist so.
Ich weine Kovac mal keine Träne nach, wenn er gehen muss. Aber von einigen Spielern bin ich bitter enttäuscht. Das wird mehr als ein gutes Spiel brauchen um mich wieder versöhnlich zu stimmen.
@wohlfarth
Stellt sich mir die Frage, warum die Spieler nicht schon jetz “laufen und den Ball stoppen”. Kaum anzunehmen, dass denen bloß des Trainers Nase nicht passt.
Das musst du sie selber fragen, da kann ich dir nicht weiterhelfen.
@willythegreat
@willythefreat
“…die Frage, ob Trainer und Mannschaft es noch einmal so wie im Vorjahr schaffen können, sich zusammenzuraufen (…) aber leider ist in unserem Führungsgremium scheinbar keiner willens, diese Frage, auf die es keine universalgültige Antwort gibt, final zu beantworten.“
Wie könnte denn deiner Meinung nach “keine universalgültige Antwort“ aussehen? Die Vereinsführung hat vor Saisonbeginn t. T. ja selbst die Lunte gelegt, indem z. B. Boateng ein Vereinswechsel nahegelegt wurde und Hummels vorab quasi zum Reservisten deklariert wurde (weil die teuren Defensiv-Zugänge plus “Süle ist der beste deutsche IV“ als gesetzt zu gelten hatten).
Der Vorstandsvorsitzende beschwört ansehnlichen Offensivfußball, der “Bayern-like“ ist (und kritisiert zu viele Gegentore). Dem Klubpräsidenten hingegen reichen offiziell vorerst schlicht die passenden Ergebnisse mit “Blick auf die Tabelle“ (O-Ton heute). Letzteres klingt wie ein Alibi für Mannschaft und Trainer, dem dann entsprechend “ein gutes Spiel nicht wichtig“ ist, solange die nötigen Punkte eingefahren werden.
Bis zur JHV passiert nix damit Uli nicht sein Gesicht verliert es sei denn es gibt katastrophale Ergebnisse wir zb eine klare Niederlage bei der SGE oder gegen den BVB.
Bei den Partien nach der JHV gibt es einige starke Gegner gegen die wir Punkte lassen können wenn man so weiterspielt.
KHR hat die Ansprüche an Kovac oft genug formuliert…….
Sie können und werden nicht nochmal 4 Spieler verkaufen.
Es ist offensichtlich das sehr viel vom Trainer ausgeht.
Genau das finde ich auch so erschreckend: Die Ungenauigkeit der Pässe, durch die im schlimmsten Fall Ballverluste entstehen, im besten Fall “nur” das Tempo aus dem Angriff genommen wird. Das war alles mal viel präziser. Da fragt man sich wirklich, was los ist: doch “satt”, überheblich? Oder verunsichert? Wahrscheinlich alles.
@JOP: Und wie verbessert man solche erschreckenden Defizite in den “basics”? Richtig, indem man sie verstärkt trainieren lässt.
Niko #Kovac nach #FCBFCU: „Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden. Aus dem Spiel heraus haben wir so gut wie nichts zugelassen. Vorne haben wir dann leider einige Hochkaräter liegen lassen. Ich weiß, dass wir es noch besser machen können.“
Jedes Wochenende die gleiche Platte….
Bin absolut bei dir. Vor allem nicht zu vergessen die besten Chancen sind erst dann entstanden als Union versucht hat das nächste Tor zu erzielen und dadurch von ihrer ursprünglichen Taktik abgewichen ist. Vor ein paar Jahren noch undenkbar, dass ein Aufsteiger bei uns zu Hause noch etwas holen will.
Ein Aufsteiger dessen gesamtes Jahres-Etat so hoch ist wie ein halber Innenverteidiger von uns.
Witzigerweise hat Müller nach dem Spiel fast 1 zu 1 das Gleiche gesagt.
Entweder ist die Einschätzung nicht von der Hand zu weisen, oder die Platte wird rumgereicht.
Na ja, Müller wirkte erst mal happy (und euphorisiert), dass er in die Startelf und durchspielen durfte. Beim Fazit druckste er lange rum und ließ nicht unwerwähnt, dass man den knappen Heimsieg angesichts eines Aufsteigers als Gegner dann “schon richtig einordnen muss”.
Leicht wird es einem derzeit ja wirklich nicht gemacht. Einerseits die nicht gerade vergnügungssteuerpflichtigen Darbietungen unserer Mannschaft. Und andererseits entnehme ich der AZ, dass Salihamidžić offenbar beste Chancen hat, 2020 zum Sportvorstand zu befördert werden. Da läuft was schief.
Angenehm neutraler Spielbericht!
(kleiner Fehler allerdings: Gnabry kam für Coman, nicht umgekehrt ;)
Habe ich gerade gefixt :)
Wieder ein Spiel das 5:0 hätte ausgehen müssen. Was allein Gnabry an Torschancen liegen gelassen hat. Wir schaffen es nicht den Sack zuzumachen und den Gegner jegliche Hoffnung zu nehmen.
Spiele wie gegen Hertha TSG Union etc. hätten wir mit Jupp oder Pep haushoch gewonnen. Da gab es auch mal ein quälendes Spiel zwischendurch aber doch keine gesamt Runde.
Kovac nervt nur noch , die Spieler am meisten.
Körpersprache Kimmich!!!!!
Bzgl deiner Aussage zu Kimmich:
Er läuft mit über 12 km/Spiel mehr als jeder andere BuLi-Spieler
(Quelle: https://www.sport.de/fussball/deutschland-bundesliga/statistik-laufleistung/)
das ist zwar keine Körpersprache, aber auch kein Indikator für einen Spieler, der sich verweigert (und das nehme ich so auch nicht wahr).
So absolut würde ich das gar nicht sehen, aber so einen Gegner mal bei 0 – 2 Halbchancen halten wäre schön. Union hatte durch die 2 Elfmeter ja durchaus die Chance auf 2 Tore zu kommen.
Es gab immer auch in besten Zeiten Spiele die zäh und knapp waren. Aber es waren immer isolierte Ereignisse die dann gleich wieder eine Serie guter Spiele und Ergebnisse folgten.
Jetzt ist es doch eigentlich anders herum und so das wir serienweise schlechte Spiele oder Spielabschnitte sehen und ganz selten gute Phasen. Klar die Ergebnisse und Tabellenstand sind noch im Rahmen aber führen eher dazu das man sich etwas vormacht.
Ich wage die These, dass wir – trotz dem Abwärtstrend – in Frankfurt und gegen den BVB einen anderen Auftritt des FCB sehen werden. Stichwort Eigenmotivation!
Die einzig halbwegs guten Leistungen wurden bisher gegen RedBull und S04 gezeigt, also Teams aus dem oberen Tabellendrittel!
Dass wir uns gegen mittelmäßige Mannschaften und Abstiegskandidaten so schwer tun, ist allerdings kaum mehr zu ertragen. Vor einiger Zeit wurden solche Teams immer recht locker mit 4-, 5-0 weggeputzt…
Das gestrige Spiel konnte man nur mit geschlossenen Augen und abgedrehtem Ton ohne Herzkasper überstehen :(
Hier eine Statistik, die gut veranschaulicht, wie unsere Abwehr in den letzten Jahren abgebaut hat:
Vom FC Bayern München in der BuLi verursachte Elfmeter:
– 5 in 36 Monaten unter Guardiola (2013-16);
– 7 in 24 Monaten unter Ancelotti/Sagnol/Heynckes (2016-18);
– 9 in 16 Monaten unter Kovac (2018-heute).
Interessant!
Auch harte Zahlen / Statistik beweisen die mindere Qualität von Kovac.
Durch den VAR gibt es generell mehr Elfmeter.
Du lässt hierbei aber einen wesentlichen Aspekt außen vor, nämlich die Einführung des VAR. In letzter Zeit bekam Bayern schon ein paar Elfer gegen sich, die es ohne den VAR niemals gegeben hätte, weil die Vergehen einfach nicht gesehen worden wären. Da denke ich vor allem an die Handelfmeter. Der gestrige und der von Hummels in Düsseldorf im letzten April wären da zu nennen. Hab jetzt nicht alle Elfer gegen uns im Hinterkopf, aber wenn man die Handelfmeter nach Eingreifen des VAR abzieht, dann dürfte die Quote ähnlich liegen wie zumindest bei Ancelotti/ Heynckes.
Fairerweise muss man auch noch dazusagen, dass unter Pep und Ancelotti bestimmt einige Szenen dabei waren, die mit einem VAR damals nachträglich noch zu Ungunsten unserer Mannschaft entschieden worden wären. Ich kann mich schon noch an die lebhafte Diskussion vonwegen Bevorzugugung des FCB erinnern, als man immer wieder mit Statistiken von nicht gegebenen Elfern um sich warf. Da waren schon einige dabei, die es jetzt sicher geben würde. Von daher taugt die Statistik in diesem Fall mMn nicht so viel. Dass es unter Pep und Jupp besser lief, muss man aber auch nicht unbedingt durch “harte” Fakten beweisen.
PS: Ich habe das Gefühl, dass wir auch mehr Elfer kriegen als früher. Liegt das dann an einem besseren Offensivkonzept? Wohl eher nicht, oder?
Wenn eine Statistik die eigene Meinung untermauert, wird sie völlig ungeprüft unters Volk gehauen. Nachdenken wird völlig überbewertet.
Wie ist denn die Zahl der 11er für uns in den vergleichbaren Episoden? Dann müssten wir ja auch mehr 11er bekommen, wenn die VAR-These so stimmt.
Ich mag Statistiken. Aber der VAR ist schlichtweg unberechenbar geworden. Inzwischen ein 20%-iger X-Faktor in jedem Bundesliga-Spiel, der in knappen Partien inzwischen aktiv zwischen Sieg oder Niederlage entscheidet.
Beliebigkeit durch Technik unter dem Vorwand der Objektivität. Manchmal habe ich das Gefühl, die Zahl der Wettanbieter und dubiosen VAR-Entscheidungen korreliert wunderbar. Aber daran müssen wir uns wohl gewöhnen.
In der SZ:
“Lachend und beschwingt trat Uli Hoeneß aus dem Kabinengang, und auf seinem Weg durch die Medienzone beließ es der Präsident beim Hinweis auf den ersten Platz seines FC Bayern. “Ich schau mir nur die Tabelle an”, sagte Hoeneß, ehe er von dannen zog.”
Gottseidank ist der bald “weg”.
75000 Zuschauer müssen sich das Gekicke im Stadion antun, und Uli Hoeness ist völlig happy.
Kompletter Realitätsverlust!
Sicherlich wird die Motivation, also die Bereitschaft, noch ein paar einzelne Prozente mehr an Leistung aus sich herauszuholen, gegen namhafte Gegner höher sein. Aber es ist doch nicht so, dass die Spieler jetzt nur auf “Reserve” laufen und dahinschleichen! Auch jetzt zeigen sie Einsatz, wenn auch nicht den letztmöglichen!
Viel entscheidender finde ich das Problem der unzureichenden Spielidee! Denn namhafte Gegner wollen selbst Tore schießen, hoffen nicht auf den einenen – mittlerweile ja sogar oft genug zwei – glücklichen Nadelstiche!
Das gibt Räume, die unsere Renner und Ballschlepper nutzen können! Welch Überraschung!
Gegen Gegner, die aus einer organisierten Defensive heraus spielen und hinten massiert stehen, helfen Gerenne und Ballgeschleppe aber nicht weiter, und auch die ständigen Steilpässe bringen eher hohes Risiko, als große Gefahr – einzig Lewa mit seiner individuellen Klasse rettet Kovac die Punkte.
Nur haben unsere namhaften Gegner v.a. international die Fähigkeit, selbst das Spiel zu machen – und für reichlich Gefahr in unserem Strafraum zu sorgen. Defensiv können sie selbst dann gegenhalten, wenn unsere Spieler die sich bietenden Räume nutzen können. Das heisst, selbst wenn Raum da ist, führt das keineswegs zum Sieg. Und hinten kriegen wir aufgrund der schlechten Balance eingeschänkt!
Und das liegt eben am System, nicht an den Spielern – die ich zwar nicht aus der Verantwortung nehmen will, die aber auch nichts machen können, wenn der Trainer ihnen nicht das nötige Rüstzeug, sprich Abläufe, Positionseinnahmen, koordinierte Wege, mit auf den Weg gibt. Stattdessen herrscht Ratlosigkeit, sobald der Ball ins letzte Drittel geht und die Spieler versuchen, irgendetwas zu initiieren. Mal eine Halbfeldflanke, ein aufgenommener Befreiungsschlag, ein Dribbling – alles unstrukturiert und zufällig, ohne Plan!
Nur der haushoch überlegenen individuellen Klasse und der Einsatzwilligkeit der Spieler, die selbst dann Leistung bringen, obwohl sie herablassend mit Kindern verglichen werden, ist es zu verdanken, dass unsere FCB Punkte sammelt.
Für den Anspruch und die Ziele, die wir haben, ist das viel zu wenig! Jeder Tag, den der Mittelmaß-Trainer Kovac noch an der Seitenlinie steht, ist ein verlorener Tag, der unter einem Trainer mit höherer Fähigkeit, einen europäischen Top-Club zu trainieren, mühsam wieder aufgeholt werden muss!
Aber augenscheinlich sind ja viele, “Uli himself” vorneweg, zufrieden damit, wie es läuft!
Aber ok, in der Liga sich von Arbeitssieg zu Arbeitssieg rumpeln, in den Pokalwettbewerben auf Losglück und einen guten Tag hoffen, und vereinzelt mal eine Gala sehen – das reicht ja offenbar!
Für 2022 sehe ich schwarz! Wenn die Entwicklung so weiter anhält und wir im Mittelmaß ankommen, haben wir vor allem international gegen unsere sich in allen wichtigen Belangen weiter entwickelnde Gegner trotz der Millionen-Investitionen keine Chancen mehr und können wirklich nur noch a la Chelsea auf das Glück hoffen. Der sprichwörtliche Bayern-Dusel kann uns aber nicht durch einen ganzen Wettbewerb tragen.
Altbekannte Osrig-Aussagen. Ich akzeptiere diese Meinung auch, teile sie aber nur in wenigen Passagen.
In meinen Augen laufen einige Spieler sehr wohl auf Reserve. Der Beweis dafür wird angetreten, wenn ein neuer Trainer kommt, nach einem Training sagt: “Geht’s raus und spielst Fußball” und schon läuft es. Nix implementierte Spielidee, einfach befreites aufspielen. Irgendwie sind die Spieler gehemmt, laufen fast alle mit angezogener Handbremse. Individuelle Klasse sehe ich momentan nur bei zwei, drei Spielern. Der Rest ist individuelles Schweigen. Wo sieht momentan einer bei Coman, Coutinho oder Thiago individuelle Klasse? Bei Boateng, Müller oder auch Kimmich hat man noch die großen Spiele der Vergangenheit im Kopf. Aber das scheint lange her zu sein. Wenn die vielbeschworene individuelle Klasse bei allen auch zu sehen wäre, dann hätten wir Union gestern mit 5-0 weggeputzt.
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass dieser Knoten nur mit einem Trainerwechsel gelöst werden kann.
Kovac hat die Mannschaft nicht (mehr) hinter sich, sie wird mit ihm nicht mehr besser werden, nur immer noch schlechter.
Und dann ist jeder Tag mit ihm ein verlorener Tag. Da bin ich absolut deiner Meinung.
Naja, es schon ein Mix aus fehlender Spielidee, Gehemmtheit und fehlender Form. Wobei die Form bei einigen ja durchaus da ist – und diese Spieler (Lewa, Neuer) haben uns diese Saison schon Punkte gerettet, die wir bei Normalform wahrscheinlich nicht geholt hätten. Die Gehemmtheit resultiert natürlich auch aus den schlechten spielerischen Leistungen und den Ergebnissen. Die Frage ist nun, wieso diese so waren wie sie waren. Und da sind wir dann wieder bei der Form und der Spielidee. Natürlich ist die fehlende Form ein Faktor für schlechte Leistungen. Aber wer wollte nochmal einen kleinen Kader und deswegen wenig Alternativen bei Formkrisen? Das war eben der Trainer. Er hätte ja auch einen Kader mit 25 Spieler (was durchaus branchenüblich ist) fordern können. Bei der Spielidee ist es nun aber offenkundig, dass uns klare Abläufe und die Eingespieltheit fehlt. Und darauf kann die Mannschaft nicht zurückgreifen – was dann zu den Problemen führt. Vermutlich würde ein sofortiger Trainerwechsel schon einen Kurzzeiteffekt haben. Doch wichtiger ist mir der mittel- und langfristige Effekt, der sich einstellt, wenn wir jemanden holen, der eine klare Ballbesitzphilosophie verfolgt, mit denen wir tief stehende Gegner auseinandernehmen können.
Dass eine Argumentation “altbekannt” ist, besagt in der Substanz noch rein gar nichts in Bezug auf Für und Wider. Niemand hier stellt mit jedem Beitrag neue, überraschende Thesen auf, und auch jetzt die Spieler in die Pflicht zu nehmen und zu sagen, an denen liegt es, ist nichts, was man nicht vorher schon x-mal gehört hätte. Also, nicht böse gemeint, aber auf dieser Ebene kommen wir auch nicht weiter. Und auch dieses noch einmal: Spielte Taktik keine oder nur eine untergeordnete Rolle, dann bräuchten wir auch keine Trainer und aufwendige Videoanalysen, sondern nur Fitness-, Physio- und Mentalitätsexperten (vulgo: Einpeitscher!).
“Altbekannt” war nicht negativ oder abwertend gemeint.
War nur eine Feststellung.
@wohlfarth: Wenn du meine Kommentare liest, dann wirst du wohl kaum zu dem Ergebnis kommen, ich hätte jemals behauptet, bei den Spielern sei “alles in Ordnung” – übrigens auch hier nicht, wenn man genau hinschaut. Wenn die Pässe ungenau oder schlecht gespielt sind, dann kann man das sehen. Wenn das Aufbau-und Kombinationsspiel schlecht ist, die Laufwege wenig abgestimmt, dann kann man das auch sehen. Was man allerdings nicht sehen kann, ist, ob ein Spieler absichtlich Fehler macht – das behauptest du aber, jedenfalls in Bezug auf ganz bestimmte.
Nachtrag zum Thema 2022:
Wer denkt Fußball wird zu 90% auf der Taktiktafel gewonnen, der kann auch auf die Idee kommen, ein Finale wäre planbar.
Dann wäre aber letzte Saison das Finale ManCity gegen Paris gewesen.
Der Blog hier orientiert sich aber in der Mehrzahl der Artikel zu den Spielen (Vorberichte/Analysen) an taktischen Fragen. Hältst du diesen Ansatz dann für falsch?
Prinzipiell nein. Aber man darf auch die anderen Aspekte, die den Fußball ausmachen, nicht aus den Augen verlieren.
Da kann der Architekt planen was er will, wenn die Maurer streiken oder keinen Bock haben, wird sein Haus nichts werden.
@wohlfarth
Welche Aufgabe hat denn ein Trainer und damit ist nicht nur Kovac gemeint? Natürlich ist die Taktik die Basis des Erfolgs, darum wäre ein CL-Titel durchaus planbar, wäre da nicht der gegnerische Trainer, der eben mit seiner eigenen Taktik die Pläne des Gegners zu durchkreuzen versucht. Darum liegen alle die richtig (einschließlich deines Freundes @osrig), die Kovac eine gewisse Planlosigkeit vorwerfen, andere nennen es fehlende Spielidee. Warum sind denn die Spieler gehemmt oder laufen auf “Reserve”? An der Belastung kann es nicht liegen, denn die ist bei Spielern anderer Mannschaften auch vorhanden.
Bezüglich der individuellen Klasse bleibt nur die Frage anzumerken, warum ein Trainer dieses dem Spieler nicht mehr ermöglicht. Liegt es am Spieler, am Gegner oder doch eher am Trainer, der durch die Art seiner Arbeit und Umgang diese Entwicklung ver- oder behindert?
Nachtrag
@wohlfarth
Wir sind uns zumindest in der Beurteilung einig, was die fachliche Qualität eines Trainers Kovac anbelangt, die für einen Verein wie den FCB (noch) nicht reicht!. Ob er zur Winterpause bereits abgelöst werden sollte, dies lässt sich nur an den zur Verfügung stehenden Nachfolgern festmachen.
Ich akzeptiere die Meinung von Osrig sehr wohl. Vertrete aber in vielen Punkten eine ganz andere. Und nur weil osrig hier deineMeinung vertritt, heißt das nicht automatisch, dass er in allen Punkten recht hat. Soviel zu Thema andere Meinung akzeptieren. Da scheinst du noch Nachholbedarf zu haben.
Das Verhältnis Kovac-Mannschaft scheint hinüber und die Tage von Kovac scheinen gezählt. Das darf aber kein Freibrief für die Spieler sein auf Reserve zu laufen. Kovac wird keinem Spieler explizit verbieten gut zu spielen. Das ist auch ein guter Charaktertest. Lewandowski und Neuer sind Profis, die rufen ihre Leistung ab, egal wie der Trainer heißt und ob es eine Spielidee gibt oder nicht.
Andere verstecken sich halt und traben über den Platz. Wenn das von vielen noch unterstützt wird, okay, eure Sache. Von mir nicht, mir stinkt das gewaltig.
@Wohlfarth: “Das [die Tage von Kovac gezählt sind] darf aber kein Freibrief für die Spieler sein auf Reserve zu laufen. Kovac wird keinem Spieler explizit verbieten gut zu spielen.”
Da sind wir uns vermutlich alle einig! Ich denke, wie gesagt auch nicht, dass die Spieler absichtlich nachlassen oder gar auf Sparflamme bzw. Reserve fahren! So ziemlich jeder Spieler hat schon gezeigt, dass er es besser kann! Warum funktioniert es nicht?
Du schreibst weiter oben, Fussball werde nicht “zu 90% an der Taktiktafel “gewonnen! Auch da sind wir uns einig, denn es gehört natürlich noch mehr dazu, ein Spiel zu gewinnen!
Allerdings, die Spieler einfach machen lassen, ihnen im letzten Drittel nichts an die Hand zu geben, wie sie eine Gegnerabwehr überwinden können – schlimmstenfalls überhaupt keine Taktik oder Spielidee zu haben – das führt zu Ratlosigkeit und Durcheinander, und erinnert mehr an Amateurtruppen aus der 6. Liga. Und vermutlich würde man dann immer noch diesen Mannschaften und ihren Coaches Unrecht tun!
Taktik, eine Spielidee und die damit verbundenen Prinzipien spielen eine wichtige Rolle – meiner Meinung nach die wichtigste Rolle, ohne das allerdings diesen Aspekten ein Ausschließlichkeitsanspruch zukommt!
Meiner Ansicht nach wollen die Spieler Leistung bringen, aber aufgrund der taktischen Limitiertheit der Herangehensweise von Kovac fehlen klare Abläufe und Wege, besteht keine Eingespieltheit mehrerer Spieler in benachbarten Zonen – und somit hängen unsere Spieler geradezu in der Luft und können sich nur auf ihre spontanen Einfälle verlassen!
Ich mag mich ja täuschen, aber man zeige mir wenigstens einen klaren, organisierten Ablauf von Bewegungen und Pässen – einen Spielzug, der nach einem festen Schema bis vor des Gegners Tor führt! Das einzige, was ich sehe, ist ein hochriskanter Steilpass nach Ballgewinn, oder der Pass auf die Aussen mit anschließendem Sprint und Versuch, den Ball in die Mitte zu bringen!
Das ist sicherlich nicht “Keine Taktik/Spielidee”, aber es ist bei weitem zuwenig, um mit guter Wahrscheinlichkeit unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen zum Erfolg zu kommen – geschweige denn, ein schönes und attraktives SPIEL aufzuziehen. Wobei das wiederum eine Frage der eigenen Ästhetik ist, manch einer liebt es, wenn gerannt und gegrätscht wird, andere – mich eingeschlossen – erfreuen sich an gelungenen Ballpassagen und koordinierten Abläufen, durch die Chancen herausgespielt werden!
Von diesen Dingen sieht man unter Kovac zu wenig, und somit haben die Spieler auch zu wenig Optionen, weshalb sie wie gehemmt und ratlos wirken. Kommt dann noch die Personalführung von Kovac dazu, der seine gestandenen Profis mit Kindern vergleicht, dann fehlen unbewusst noch mal ein paar Prozent – heraus kommen über weite Strecken dahin gerumpelte Spiele, die einzig aufgrund individueller Klasse und Glück gewonnen bzw. nicht verloren werden; und man kann dann nur auf Losglück und einen glücklichen Tag in den Knockout-Spielen der CL hoffen, um weiterzukommen!
DAS aber kann nicht Anspruch und Ergebnis der Bemühungen unseres FCB sein!
Vieles was du in das momentane Bayernspiel hineininterpretiert sehe ich gar nicht. Ich sehe schon Versuche von vernünftigen Angriffen, die aber aufgrund technischer Mängel und fehlender Bereitschaft mancher Spieler, den entscheidenden Schritt zu machen, im Ansatz versanden. Ob und was trainiert wird, ob und welche Vorgaben gemacht werden usw. wissen wir beide nicht. Wir sehen nur das schlechte Spiel. Und die Schuld am schlechten Spiel tragen in meinen Augen beide Seiten. Trainer und Spieler. Aber der Trainer hält nunmal den Kopf hin und verliert in dann. Tut mir auch nicht leid.
Der Ausspruch, dass er den Spielern im letzten Drittel keine Vorgaben mehr macht, stammt übrigens von Trainergott Pep :-)
@wohlfarth: Mir geht es gerade umgekehrt: vieles an @Osrigs Einschätzungen finde ich überzeugend und auch nachvollziehbar. Natürlich ist es richtig, dass nicht jeder Spieler zur Zeit in Hochform ist. Aber wenn man in der Diskussion etwas “Hineininterpretiertes” sucht, dann landet man viel eher bei der Vermutung, gewisse Spieler würden bewusst wenig Einsatz zeigen oder Leistung verweigern, wie Du es mit deinem Maurer-Vergleich oben insinuierst. Gibt es dafür belastbare Belege aus der Leistungsdiagnostik? Ich hab mir mal die Laufleistungen der Spieler der letzten drei Spieltage (lt. Kicker) angeschaut. Vom 7.-9. Spieltag belegen folgende Spieler jeweils im Teamvergleich der gelaufenen km pro Match folgende Plätze: Thiago: 4./2./3. – Coutinho: 2./7./6. – Coman 10./4./10. Für Coman erklärt sich das Abschneiden womöglich dadurch, dass er zwar weniger km insgesamt läuft, diese aber dann zumeist im Vollsprint. Auch psychologisch hat diese These wenig für sich: warum sollten die Spieler ein Interesse daran haben, Leistung zu verweigern? Und auch die Analogie zu Ancelotti, die du schon angeführt hast, ist nicht zwingend. Der hat durch merkwürdige Aufstellungen und lasches Training die Spieler vergrault, und wenn einer lustlos war, dann am ehesten er selbst.
Ja dann glauben wir den Zahlen. Dann scheint ja bei den Spielern alles in Ordnung. Auch der Tabellenplatz und die Lage in den Pokalwettbewerben ist ok. Auch letzte Saison stimmten die Zahlen, Double geholt, super Punkteschnitt, viele Tore erzielt. In der CL gegen den späteren Sieger ausgeschieden.
Warum jammern eigentlich alle?
Spaß beiseite, beobachte im nächsten Spiel mal Thiago und Coutinho. Dann reden wir weiter.
“Welche Aufgabe hat denn ein Trainer und damit ist nicht nur Kovac gemeint? Natürlich ist die Taktik die Basis des Erfolgs, darum wäre ein CL-Titel durchaus planbar, wäre da nicht der gegnerische Trainer, der eben mit seiner eigenen Taktik die Pläne des Gegners zu durchkreuzen versucht.”
Tja. Finde den Fehler in dieser Aussage. Wäre die nämlich richtig, dann würde das bedeuten dass der Taktik Gott Guardiola seit sechs Jahren in der CL gegen einen anderen Trainer in punkto Taktik den kürzeren zieht. ;-)
Ergebnisse sind das wichtigste und ausschlaggebende. Zumindest für mich. Insofern bin ich nach dem Spiel gegen Union ohne Zweifel zufriedener als nach dem Spiel gegen Augsburg.
Wenn ich mich dann allerdings zurücklehne und das Spiel so reflektiere sieht das doch ganz anders aus. Ohne Berücksichtigung des Ergebnisses war das Spiel in Augsburg für mich allerdings eine Klasse stärker, von sehr wenigen Einzelmomenten abgesehen, fast schon gut.
Gestern dagegen war das, was die ersten 70 Minuten betrifft, zumindest in der Offensive ein Offenbarungseid. Dass wir es gegen eine Mannschaft wie Union kaum schaffen uns aus der eigenen Hälfte herauszuspielen? Das habe ich so lange nicht gesehen. Gemildert wurde der Eindruck dann durch die letzten 20 Minuten in denen wir uns dann dank Gnabry und platten Berlinern, den Sieg durch einige gute Aktionen auch verdienten.
Die Kehrseite der Medaille und die dürftigen Offensivbemühungen spiegelnd war eine diesmal deutlich verbesserte Konzentration in der Defensive. Wobei man jetzt natürlich über die Kapazitäten der Berliner in der Hinsicht philosophieren könnte. Aber nehmen wir es mal positiv, im Grunde hatten die Berliner nicht eine einzige Torchance zu verzeichnen. Dies gilt auch für die beiden Elfer, die ja nicht gerade aus großen Chancen resultierten. Der Handelfmeter? Da fehlen mir mittlerweile die Maßstäbe, nach denen man das noch beurteilen könnte, siehe die diversen Entscheidungen an diesem Spieltag. Im Grunde könnte man da auch eine Münze werfen. Unsere fiel an dem Tag zufällig eben auf die falsche Seite.
Und der zweite? Polter kreuzt in den Laufweg von Pavard. Clever gemacht, aber Elfer? Wäre das der entscheidende auf der anderen Seite gewesen, hätte es wohl gereicht um das ganze Wochenende darüber zu diskutieren.
Es war der Mannschaft auch anzumerken, dass es offensichtlich die Marschroute war, dass unter allen Umständen die Null stehen sollte. Die Außenverteidiger so tief wie selten in der Vergangenheit, die IV wenig nachschiebend. Und alle bemüht nur ja keine Einladung an Union zu verteilen, kein Risiko zu nehmen. Ist dann natürlich auch wieder ein Teil der Erklärung für die maue Offensive.
So waren die Außen dann auch oft ziemlich isoliert und allein auf weiter Flur. Das ist allerdings keineswegs die Erklärung oder Entschuldigung für alles. Was Coman da z.B. abgeliefert hat dürfte das wohl sein schlechteste Spiel in unseren Farben gewesen sein. Und das geht weit über Dinge wie Einbindung o.ä hinaus. Da sah ja aus als würde er teilweise wie in Trance spielen. Ohne Ironie dachte ich während des Spiels, hoffentlich geht es der Familie gut. Als wäre er mit dem Kopf wo ganz anders.
Bei Coutinho muss man m.E. einfach noch abwarten bei der Beurteilung. (Noch?) Nicht so gut wie erhofft, nicht so schlecht wie er jetzt teilweise gemacht wird. Was ihm fehlt sind einfach die großen, entscheidenden Situationen. Vielleicht brauchst es dafür auch nur einmal das richtige Spiel, damit der Knoten platzt.
“Ergebnisse sind das wichtigste und ausschlaggebende” Das ist also deine Messlatte!
Ich jedenfalls möchte auch einen ansehnlichen Fußball verfolgen können und nicht ein langweiliges und wenig mitreißendes Spiel, was nur auf Ergebnis ausgerichtet ist.
@Klaus Koch: Ich kann dir wirklich nur empfehlen, die Kommentare mal ganz zu lesen und nicht immer nur einen oder zwei Sätze.
vielleicht kommt ja ten hag doch schon zur winterpause, um das kovac-gerumpel zu beenden (sport1.de):
Zugleich stellte Overmars klar, dass Ajax ten Hag auf dem Weg nach München wohl keine Steine in den Weg legen würde: “Wissen Sie, man muss immer realistisch bleiben: Wenn so große Klubs auf einen zu kommen, wie oft bekommt man so eine Chance? Wir werden uns so etwas immer anschauen.”
Das gibt Anlass zur Hoffnung! Unter einem Trainer Ten Haag dürften Rumpelspiele deutlich, deutlich seltener zu sehen sein, als unter Kovac.
Ich stelle mal die steile These auf, dass es unter einem ten Haag auch dauerhaft nicht besser wird. Ihr fokussiert Euch nach wie vor viel zu viel auf den Trainer allein.
Realistische These
Jeder moderne Trainer mit Idee Struktur Überzeugungskraft für offensiven dominanten Ballbesitzfussball ist besser als der derzeitige Trainer dem nichts anderes einfällt als zu moralisieren und Spieler zu kritisieren.
( Ach ja und Ulis Aufstellungstips oder eher – Anweisungen auszuführen).
Noch nicht einmal Klinsmann ist so tief in den Augen seiner Spieler gesunken.
Es geht doch nicht darum, sich für Siege rechtfertigen zu müssen.
Es geht doch in den letzten Spielen, die ja alle gegen die “Creme der Liga” und die “Übermannschaft aus Griechenland” absolviert wurden, darum, dass man die eintigen beiden Siege nur mit Hängen und Würgen überhaupt eingefahren hat.
Gegen die Supertruppe Paderborn verhinderte nur der Lattenknaller der Paderborner kurz vor Schluß einen weiteren Punktverlust. Gegen Union war es ein glänzend parierter 11m, was auch keine Selbstverständlichkeit ist.
Wenn das der Anspruch des FCB ist, die Punkte gegen Mannschaften aus der Abstiegszone nur noch mit Glück zu holen, dann stimmt doch etwas nicht.
Und es sind immer die “individuellen Fehler” – seit 15 Monaten hört man sich das jetzt an.
Da kann mann ruhig 5 Spieler aus dem sowieso nur kleinen Kader verabschieden und dafür 5 neue holen. Die Begründung ist immer die gleiche.
Dann fragt man sich doch langsam, ob denn die Vereinsführung wirklich so blöde ist, dass sie immer nur anscheinend unfähige Spieler verpflichtet.
[…] In der Tat konnte man so verhindern, dass Bayern eine nicht zu kontrollierende Präsenz im Zehnerraum aufbauen konnte. Daran änderten auch Philippe Coutinhos zurückfallende Bewegungen ins Zentrum nur wenig. Die Folge waren relativ wenige gefährliche Abschlüsse des Abo-Meisters in der ersten Halbzeit – in der es eigentlich nur das Tor von Pavard als wirklich gefährlichen Moment gab, wenn man ein paar mehr oder weniger knapp verpasste Hereingaben, die aber eben nicht zu Schüssen führten, außer Acht lässt. (Unter anderem damit, wie das zustande kam, befasst sich auch der Spielbericht der Kollegen von Mia san Rot.) […]
[…] Gegen Aufsteiger Union Berlin waren die Bayern am Samstag lange auf der Suche nach einer passenden Lösung. Die Köpenicker standen stabil, sie verschoben gut und ließen hinten wenig zu, obwohl sie nicht viele Entlastungsphasen hatten. […]