SV Darmstadt 98 – FC Bayern München 0:3 (0:1)

Christopher Trenner 19.09.2015

Von der Griechenlandreise kamen Vidal, Alonso und Lewandowski leicht angeschlagen zurück. Für Lewandowski reichte es nicht, der Pole blieb in München. Somit konnte Pep Guardiola, halb gewollt, halb freiwillig, die Chance nutzen und zum ersten Mal in dieser Saison ausgeprägter rotieren.

Falls Ihr es verpasst habt

Die Münchner gingen also stark verändert in das zweite Auswärtsspiel der Saison. Rafinha spielte in der Viererabwehrkette für Philipp Lahm, Kimmich ersetzte Alonso, Rode spielte für Thiago und Coman rückte für Müller in die Startelf. Mario Götze durfte sich ebenso beweisen, er stürmte für Lewandowski. Taktisch ergab sich so ein klares 4-1-4-1 System. Pep Guardiola wollte die Halbräume abdecken, die Darmstadt durch lange Bälle immer wieder gezielt attackiert. In einer Dreiekette hätten beide Außenspieler einen sehr großen Radius gegen schnelle Gegenspieler (Heller und Rausch) verteidigen müssen – daher der Rückgriff auf die Sicherheitsvariante.

Startaufstellung SV Darmstadt 98 - FC Bayern München, 19.9.2015Pep Guardiola setzte mit seinem FC Bayern auf ein konservatives 4-1-4-1 System.

Darmstadt indes spielte wie erwartet im 4-4-1-1 / 4-4-2 mit Stroh-Engel als Zielspieler für lange Bälle im Sturmzentrum bzw. Rausch und Heller auf den Flügelpositionen, die von Kempe in einigen Situationen unterstützt wurden. Der Rest der Mannschaft fokussierte sich aufs verteidigen. Dabei wurde nur selten der Versuch unternommen, Bayernspieler wirklich gezielt zu pressen. Vielmehr wurden die Ketten so verschoben, dass die Bayern den Ball auf die Außenpositionen verlagern mussten. Dort wurden Coman und Costa jeweils von zwei oder sogar drei Gegenspielern in Empfang genommen. Da Bayern ohnehin ohne klassischen Stürmer spielte, waren Flanken aber keine Option, weshalb Costa und Coman eher versuchten auf der Innenbahn in Richtung Tor zu ziehen.

Durch das starke Doppeln der Flügelspieler von Darmstadt ergaben sich zum Teil große Lücken in der Mittelfeldlinie der Lilien. Dieses Risko konnte Dirk Schuster aber eingehen, da Rode auf der 8er Postion nicht die allergrößte Kreativität mitbringt und den Raum nicht immer ideal bespielen konnte. Ein Thiago, Müller oder ein zurückgezogener Götze hätten den Darmstädtern sicherlich größere Probleme bereitet. Nichtdestotrotz ergaben sich die größten Chancen für die Münchner aus Angriffen durch das Zentrum. So nutzte zum Beispiel Coman die Räume mehrfach gut aus. Sein guter Schnittstellenpass auf Vidal, der immer wieder in die Sturmspitze aufrückte, hätte in der 10. Minute bereits zum 1:0 führen können – der Chilene verzog aber aus 14 Metern. In der 18. Spielminute verpasste Costa mit einem Freistoß aus halblinker Position die Führung. Der Ball streifte das Außennetz. Nur zwei Minuten später machte es Vidal aus ähnlicher Distanz besser. Nach einem Dribbling von Costa entstand im Zentrum etwas Platz für Vidal, der aus gut 20 Metern abzog. Der Ball touchiert den Innenpfosten und fiel zum 1:0 für die Münchner (18.) ins Netz. Ein sehenswerter Treffer.

Darmstadt spielte in der Folge das, was sie am besten können – lange Bälle auf Stroh-Engel. Dieser konnte das ein oder andere Mal gut abtropfen lassen, Rausch und Heller versuchten dann ihre Schnelligkeit auszuspielen und Flanken in den Strafraum zu schlagen. Kurz nach dem Tor bis etwa zur 40 Minute hatte Darmstadt 98 so einige Szenen, was vor allem der Passivität der Bayern geschuldet war. Die Abwehrlinie stand oftmals zu tief und ermöglichte es Darmstadt so, die Luftzweikämpfe im Mittelfeld zu gewinnen. Alleine Stroh-Engel gewann sämtliche seiner Kopfballduelle in der ersten Halbzeit.

Die größte Chance für Darmstadt ergab sich aber nach einem Ballverlust von Kimmich im Mittelfeld. Nach einem Missverständnis schaltete Kempe am schnellsten und legte auf den mitaufgerückten Gondorf. Dessen Flanke verpasste zwar zunächst Stroh-Engel, doch Heller bekam aus spitzen Winkel eine Schusschance, scheiterte jedoch am Abschluss.

Unverändert ging es aus der Kabine und der FC Bayern fand besser ins Spiel. Das lag vor allem daran, dass Rafinha und Bernat sich nun vermehrt am Aufbauspiel der Münchner beteiligten, aber auch Rode und Vidal stießen noch konsequenter in die Halbräume um die Flügelspieler zu unterstützen. Auch Götze ließ sich jetzt immer öfter fallen und agierte aus dem Mittelfeld heraus – nicht wie in der ersten Halbzeit als Sturmspitze. Anstelle auf Angriffe aus dem Zentrum zu setzen, wie es die Verteidigungsart der Darmstädter nahe gelegt hätte, spielten die Münchner fortan fast jeden Angriff über die Flügel. Alleine in der Phase von der 50 bis zur 75. Spielminute brachten es die Münchner auf sieben Torabschlüsse, im gesamten Spiel waren es 17.

So überraschte es nicht, dass die entscheidenden Treffer für die Münchner über die Flügelpositionen eingeleitet wurden. Nach einem weiten Ball setzte sich Rode auf der Flügelposition überragend gegen zwei Gegenspieler durch und behielt im Anschluss die Übersicht: In der Mitte fand er den eingelaufenen Coman, der überlegt ins linke untere Eck einschob (62.). Sein erster Bundesligatreffer – er ist damit der fünfte Franzose, der im Dress des FC Bayern München traf (nach Ribery, Lizarazu, Sagnol und Papin). Nur eine Minute später wiederholte sich nahezu die gleiche Szene. Abermals leitete Costa den Angriff ein und fand den steil gehenden Rode. Dieser blieb diesmal eigensinnig, traf zwar mit dem ersten Versuch nur den Innenpfosten, konnte dann aber den zurückgeprallten Ball zum 3:0 verwerten (63.).

Darmstadt war nun geschlagen – was sich bereits vor den entscheidenden Treffern angedeutet hatte. Stroh-Engel konnte die langen Bälle nicht mehr so elegant weiterleiten, wie noch in Halbzeit 1 und wurde in der 59. Minute durch Sandro Wagner ersetzt. Dieser hatte vor dem Doppelschlag der Münchner noch eine Kopfballchance. Am Ende waren 19% Ballbesitz und 61% Passquote (dennoch Bestwert der laufenden Saison) zu wenig, um den insgesamt ruhigen und souveräne Auftritt der Münchner ernsthaft in Gefahr zu bringen. Dafür war auch die Zweikampfquote mit 46% zu schlecht.

Der FC Bayern nahm nach dem 3:0, in Anbetracht der Tatsache, dass am Dienstag bereits ein wichtiges Spiel gegen Wolfsburg ansteht, mindestens zwei Gänge raus – blieb aber über die Flügel immer wieder gefährlich. Die größte Chance vergab Coman in der 90. Minute, als er eine Flanke von Müller aufgrund von Problemen bei der Ballannahme nicht verwerten konnte.

3 Dinge, die auffielen:

1. Rode (!) macht den Unterschied

Sebastian Rode deutete abermals an, dass er im Kader des FC Bayern einen wichtigen Platz einnehmen kann. Selbst wenn er in den ersten Partien eher der Spieler Nummer 15-18 war, konnte er doch ohne große Eingewöhnungszeit seine Stärken abrufen. Gegen Darmstadt setzte Guardiola ihn auf der 8er-Position ein, wo sich zuletzt Thiago einen festen Platz erspielt hatte. Das Wechselspiel zahlte sich am Ende aus. Rode hatte bereits in der ersten Halbzeit überraschend viel Platz im Halbraum zwischen der Abwehr- und Mittelfeldlinie der Darmstädter. Diesen konnte er zunächst nicht wirklich nutzen, was aber auch daran lag, dass die Abstimmung in der Offensivreihe insgesamt ausbaufähig war. Rode hatte in dieser Phase nur wenige Ballaktionen, dafür aber im Umschaltspiel einige gute Momente. So kam er in einigen Szenen gut ins Pressing und konnte den schnellen langen Ball in die Darmstädter Spitze verhindern.

In der 2. Halbzeit positionierte Pep Guardiola Rode etwas weiter auf den Flügeln und machte es so möglich, dass dieser wesentlich vertikaler agierte. Rode überlagerte dann gezielt mit Costa oder Coman die rechte Außenbahn und nutzte den gewonnen Raum zu einem Assist und einem Tor. Überdies zeigte sich Rode mit 92% äußerst passsicher. Mit 50% gewonnen Zweikämpfen und einer Laufleistung von über 11.25km überzeugte er erneut vor allem kämpferisch. Auswärtsspiele gegen die Darmstadts, Ingolstadts oder Hannovers dieser Welt sind der Dauerläufer auf dem Leib geschneidert. Hier beweist Rode. dass er für den FC Bayern auch in dieser Saison unheimlich wichtig sein kann.

Guardiola hat recht wenn er sagt, dass ein Spieler wie Rode eigentlich mehr Einsatzzeit verdient hätte. Es wird darauf ankommen, dass der Coach ausreichend kommuniziert, um Rode die Wichtigkeit seiner Rolle unabhängig von Einsatzminuten aufzuzeigen.

2. Kimmich gefällt beim Startelf-Debüt

Joshua Kimmich gab nach seinem Kurzauftritt gegen Ausgburg sein lang erwartetes Startelf-Debüt in der Bundesliga. Der 20-Jährige ersetzte Xabi Alonso, interpretierte die Aufgabe als 6er aber durchaus etwas anders als der erfahrene Spanier. Er kippte seltener ab und spielte deutlich weniger lange Diagonalbälle. Dafür dominierte er den 6er Raum durch hochprozentige Passquoten (über 95%) und gutem Stellungsspiel in der Defensive (3 abgefangene Bälle, Bestwert in der Bayern-Elf). Kimmich lief zudem die meisten Kilometer auf Seiten der Münchner.

Deutlich wurde, wie Kimmich im Verlauf des Spiels an Sicherheit gewann und zunehmend das Risiko etwas erhöhte. Der Juniorennationalspieler hatte wenig Probleme damit, Lösungen zu finden, wenn Darmstadt Druck auf ihn ausübte, allerdings kann das Spiel gegen den sehr zurückgezogen agierenden Aufsteiger hier nicht unbedingt als Maßstab gelten. Sehenswert war Kimmichs Vorarbeit bei einer Götze-Chance in der zweiten Hälfte, als er den Angreifer mit einem herrlichen Heber freispielte. Kimmich hat gezeigt, dass auf ihn Verlass ist, wenn Xabi Alonso eine Pause benötigt – genau das erwartet man beim FC Bayern derzeit von ihm.

Zulegen muss er jedoch weiterhin bei der Geschwindigkeit in der Entscheidungsfindung (wenn es darum geht, das Spiel schnell zu machen und gefährliche Räume zu attackieren) sowie bei der individuellen Zweikampfführunng. Kimmich dürfte dem Verein noch viel Freude bereiten, wenn er sich weiterhin so entwickelt.

3. Konzentrierte Leistung

Das Spiel gegen Darmstadt glich von der Analogie her dem letztjährigen Saisonspiel gegen den SC Paderborn. Dieser kam sogar als Tabellenführer nach München und überraschte als Aufsteiger durch sein unbekümmertes taktisches Auftreten. Ähnlich verhält es sich auch mit Darmstadt 98. Die Mannschaft von Dirk Schuster geht ebenfalls als krasser Außenseiter in die Saison, trotz zweier Auswärtsspiele in Gelsenkirchen und in Leverkusen hielt sich die Elf als einzige Bundesligamannschaft schadlos und lag vor dem heutigen Nachmittag noch nie zurück. Aus Sicht der Münchner brauchte es somit eine zu 100 Prozent konzentrierte und fokussierte Leistung, um diese Mannschaft in der jetzigen Saisonphase zu schlagen.

Dies gelang zum einen, weil Pep Guardiola gezielt rotierte und zum anderen, weil die Spieler, die neu in die Mannschaft kamen, keinerlei Anpassungsprobleme hatten. Weder Kimmich und Rode, noch Coman, Rafinha oder Bernat brauchten trotz bisher nur eingeschränkter Spielzeit viele Minuten, um den Rhythmus aufzunehmen. Natürlich war das Spiel in einigen Phasen auch fehlerhaft – so fanden im Vergleich zu den letzten Wochen nur unterdurchschnittlich wenig lange Bälle ihr Ziel. Da aber dafür das Kurzpassspiel und die Kombinationen untereinander mit zunehmenden Spielverlauf immer besser funktionierten, sprang am Ende ein souveräner Sieg beim Aufsteiger heraus. Für die Meisterschaft erneut wichtige drei Punkte – wie in den letzten drei Jahren gibt sich der FCB auch bislang keine Blöße gegen klar schwächere Gegner und erhöht so den Druck auf die direkte Konkurrenz.

3.1 Javi

<3

SV DARMSTADT 98 – FC BAYERN 0:3 (0:1)
SV Darmstadt 98 Mathenia – Garics, Sulu, Caldirola, Holland – Niemeyer (69. Rosenthal), Gondorf – Heller, Rausch (77. Vrancic) – Kempe – Stroh-Engel (59. Wagner)
Bank Zaluska, Sailer, Junior Diaz, Jungwirth
FC Bayern Neuer – Rafinha, Boateng (72. Alonso), Alaba, Bernat – Rode, Kimmich, Vidal (66. Martínez) – Coman, Götze, Costa (68. Müller)
Bank Ulreich, Thiago, Lahm
Tore 0:1 Vidal (20.), 0:2 Coman (62.), 0:3 Rode (63.)
Karten Gelb: Wagner, Sulu / Martínez
Schiedsrichterin Zwayer (Berlin)
Zuschauer 17.000 (ausverkauft)

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  1. Ich würde bei 3.1 gerne auf “gefällt mir” klicken.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. ich klicke auf “ich habe empathie”…..

  2. Wie Helmi: 3.1 gefällt mir am besten.

    Vielleicht könnt Ihr mir aber bei drei Fragen helfen:

    1) Zum einen hatte ich bei Kimmich vor allem in der ersten Hälfte den Eindruck, er stand beim Spielaufbau an der Mittellinie den anderen oft im Weg, war überflüssig. Täuscht der Eindruck?

    2) Rode wurde in der ersten Hälfte unheimlich oft NICHT angespielt. Er ist immer wieder zwischen die Ketten gegangen und hat sich angeboten, wurde aber so gut wie nie angespielt. Lief er falsch?

    3) Bei Götze schien mir das heute eine Rückkehr in die Zeit der “Unauffälligkeit” gewesen zu sein. Richtig?

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Zu 1) Sah ich im wesentlichen ähnlich. Kimmich war schon sehr unauffällig. Vor allem in der ersten Halbzeit hatte ich den Eindruck seine Mitspieler spielen um ihn herum. Kam dann im Laufe des Spiels etwas besser in selbiges.

      Zu 3) Es scheint weiterhin Götzes Schicksal zu sein, dass er bei uns fast nie eine gute Position spielt. Auch wenn er das in der Nati meistens spielt, ist die Mittelstürmerposition imo nicht seine. In Anbetracht der Tatsache, dass du auf der Position ohne Tore fast nie gut aussehen kannst, war das für mich ganz ok.

    2. Götze ist schwer zu bewerten. Seine Leistungen schwanken zu stark. Der hat so gut wie nie mal 3-5 Spiele wo er auf hohem Niveau spielt.
      Fakt ist das er aufgrund seiner Leistung nicht wirklich in die Start-Elf drängt, solange es Alternativen gibt.

    3. Zu Rode kann man noch anmerken, dass er sich seit seiner Bayernzeit sehr stark was seine Ballsicherheit angeht weiterentwickelt hat. In Frankfurt hat er noch recht oft Flipper gespielt. Trotzdem ist er nicht unbedingt der Spieler der Engen besonders gut auflösen kann oder routiniert eine Kreativaktion nach der anderen raushaut. Vielleicht wurde er deshalb nicht so oft angespielt. Als er mehr auf der rechten Seite spielte und dort mehr Platz hatte, kam er auch zu seinen guten Aktionen.

      Ich fand Götze auch nicht gut, aber (gerade noch) okay. In einigen Szenen hat man sehen können, dass er seine Stärken hat, wenn er im Zentrum mit dem Ball am Fuss auf die Gegner zugehen kann. Ich meine, dass er als Stürmer oder Flügelspieler seine Stärken nicht zur Gänze zur Geltung bringen kann. Auf der Achter-Position in einer Rolle als Verbindungs- und Nadelspieler hat er meiner Meinung nach das meiste Potential und könnte sogar öfter zu Szenen kommen, in denen er seinen exellenten Abschluss einbringen kann, als auf einer Stürmerposition.
      Von daher würde ich bei Götze, der vor Kurzem auch noch leicht angeschlagen war, keine Krise herbeireden wollen (Hallo Bela R.), sondern darauf hoffen, dass er sich bald aus einer tieferen Position beweisen darf.

  3. Ja dem Bericht ist wenig hinzuzufügen. Sehr souveräner Auftritt nach dem Auswärtsspiel in der CL. Weiß noch wie oft wir da früher Punkte gelassen haben. Die Zeit scheint unter Pep wirklich passe. Perfekt rotiert und die neuen Jungs haben ihre Sache wirklich gut gemacht.

    Zu 3.1: auf jeden Fall!
    Drücken wir ihm die Daumen dass er erstmal verletzungsfrei bleibt.

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Javi wäre Gold wert, vor allem wenn Pep die richtige Position für ihn findet, z.B. als ZV.
      Der hat gerade auf hohem Niveau schon so überragende Spiele gemacht wie z.B. CL-Finale, DFB-Pokal-Finale. Der muss Fit bleiben.

      1. Vor allem heute, mit der “B-Elf”, ist nocheinmal sichtbar geworden, was für einen *unglaublichen* Kader wir im Moment haben. Leute wie Martinez, Kimmich, Coman, aber auch ein Rode, als Optionen in der Hinterhand zu haben, ist schon beeindruckend. Auch von der Breite her könnten wir, wie Hitzfeld einmal angemerkt hat, im Grunde zwei top Champions-League-Mannschaften aufstellen, einschließlich Robbery natürlich. Der einzige Vorteil, den Barcelona und Madrid meiner Meinung nach haben, sind die absoluten Einzelkönner mit Sternchen: Messi, Neymar und Ronaldo.

  4. Zwei kurze Stimmen aus der “Sportschau”: Sebastian Rode und Dirk Schuster mit der Einschätzung des Spiels.
    http://www.ardmediathek.de/tv/Sportschau/Stimmen-aus-Darmstadt/Das-Erste/Video?documentId=30669142&bcastId=53524

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    1. Schuster = cooler Typ

  5. Power-Rotation bei Pep. Kann natürlich auch schiefgehen, aber das wurde dann heute routiniert heruntergespielt. Hatte nie das Gefühl da könnte was schiefgehen.

    Ohne jetzt schon in Euphorie zu verfallen, aber die Leihe von Coman scheint eine gute Idee gewesen zu sein.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Ich finde Costa als auch Coman auf “mittlerem” Niveau ziemlich stark. Da haben beide immer ihre Ribery/Robben-Momente.
      Die Spiele gegen WOB als auch gegen den BVB werden interessant. Bin gespannt wie sich bei dort zeigen.

      Ich finde beide aktuell schon so gut, das es Schade wäre Ihnen den Rhythmus zu nehmen wenn z.B. Ribery/Robben tatsächlich wieder fit sind.
      Natürlich kann keiner der beiden Ribery/Robben ersetzen auf hohem Niveau, vor allem wenn Ribery/Robben tatsächlich auf 100% sind – das ist natürlich rein spekulativ.
      Ich bin jedenfalls auf die Entwicklung von Costa/Coman sehr gespannt. Beide haben mehr als gute Ansätze nur “Ergänzungsspieler” zu sein, Costa ist ja de Facto schon mehr. An dem müsste Ribery tatsächlich leistungs-technisch erstmal vorbei.

  6. Kudos für Darmstadt. Die haben dem Rest der Liga gezeigt, dass es überhaupt keinen Grund gibt, sich gegen Bayern einzumauern oder von Beginin an das Spiel abzuschenken. Die hatten einen Plan, haben den versucht umzusetzen, und haben sich auch nach den Gegentorren nicht demoralisieren lassen. Die haben einfach weiter versucht, das zu spielen, was sie gut können. Wenn mehr Mannschaften dies Eier hätten, gäbe es das ganze WähWähWÄh der Bayern hater nicht.

    Grundsätzlich habe ich ein ziemlich gutes Gefühl bei diesem Saisonstart.

    1. Boateng. Letzte Saison gab es eine gewisse Phase, in der sich bei ihm das Vorkommen einfacher Fehler erhöhte. Der ein oder andere befürchtete schon eine Rückentwicklung zu seiner alten Schludrigkeit. Jetzt aber muss man feststellen, dass JB in blendender Verfassung ist. Unglaublich zweikampfstark, schnell, sehr abgeklärt und mit einer enorm souveränen Ausstrahlung. Dazu hat sich mMn die Präzision seiner Diagonalbälle sowie die Effektivität seiner vertikalen Läserpässe nochmal gesteigert. Also, ich find’s cool, den besten IV der Liga in der Mannschaft zu haben :)
    2. Kimmich. Fast schon spooky, wie seriös der auftritt. Man könnte meinen, er spielt schon seit Jahren beim FCB und ist 24 Jahre alt oder so… er ist aber 19 und kommt frisch aus der 2. Liga! Wahnsinn. Seine Interpretation der 6 gefällt mir sehr gut; vielleicht nicht ideal für jedes match, aber eine tolle Bereicherung für das Team. Eine super Verpflichtung also.
    3. Vidal. So sehr ich BS31 immer genial fand, Vidal ist für mich schon jetzt der bessere Schweinsteiger. Ja, BS31 hat noch etwas, was Vidal erst nachweisen muss, diese Besessenheit gepaart mit 1000%iger Aufopferungsbereitschaft. Also diese Qualitäten, die ihn und seine Mannschaften beim Triple und beim WM Finale zum Champion gemacht haben. Aber, solche Endspiele gibt es nicht oft, und beim Tagesgeschäft denke ich, dass Vidal einfach mehr Spielstärke aufs Feld bringt. Dazu hat er mit seinem Tor gezeigt, dass er durchaus technisch einiges zu bieten hat und torgefährlich ist. Obwohl er ein gestandener Profi ist, ich sehe bei ihm noch viel unausgeschöpftes Potential. Ich hoffe Guardiola schafft es, aus ihm den Topspieler zu machen, der er sein kann.
    4. Costa. Mittlerweile in der Normalität angekommen… und trotzdem immer noch auffällig ein positiver Einfluß für die Mannschaft. Bei ihm sehe ich es ähnlich wie bei Vidal, er ist ein ungeschliffener Diamant. Schon jetzt sieht man aber bspw, wie er es mehr und mehr versteht, seine Technik in flüssiges Kombinationsspiel umzumünzen. Wenn er seine Entwicklung Konsequent auf jeder Ebene fortsetzt, dann wird auch er ein Topspieler für Bayern sein.
    5. Coman. Hat vielleicht sogar noch mehr Potential als Costa. Ansonsten gilt für ihn im Prinzip dasselbe. Heißt also in Anbetracht der überlieferten Transaktionsmodalitäten: Ein genialer Deal!
    6. Robben. Dass er mit Costa und Coman jetzt zwei gute Außenstürmer als Konkurrenten hat kann der Mannschaft nur nutzen. Seit letzter Saison ist bei ihm gefühlt wieder ein Stück weit der alte Egoismus und die alte Divenhaftigkeit zurückgekrochen. Ich vermute, das wird er jetzt ablegen, denn er weiß, dass er mit Leistung überzeugen muss, und vor allem, dass er dazu auch seine Mitspieler braucht.
    7. Lewandowski. Hat seine Rolle bei Bayern gefunden.
    8. Alonso. Geht extrem weniger auf die Nerven als letzte Saison, weil er und Guardiola anscheinend tatsächlich den Kniff gefunden haben, ihn bereichernd ins Spiel einzubeziehen: Höher positioniert, seltener abkippend, evtl sogar als Hybrid-Spieler in einem 3er/4er-Kette Hybrid-System, hoch und aggressiv pressend, seine genialen Diagonalbälle einbringend, und last but not least: nicht bis zur totalen Verausgabung spielend sondern regelmäßig auf der Bank sitzend! All das zusammen genommen macht Alonso wieder richtig Spaß.

    Problematisch sehe ich noch die mangelhafte *Menge* an Kreativität in der Offensive. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es gar nicht mal Ziel ist, am laufenden Band kreative Situationen zu erzeugen, sondern dass man relativ happy ist, den Ball laufen zu lassen und eben nadelstichartig diese Situationen zu haben, die ja letztendlich auch genug Tore hervorbringen. Aber in Hinblick auf die großen Spiele wie zb Dortmund und Wolfsburg in der Liga und natürlich später die K.O. Spiele in der CL mache ich mir ein bisschen Sorgen, dass man Kreativität ein Stück weit “verlernt”.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Deine Meinung teile ich!! Aber ich finde Vidal ist schon seit 1, 2 Jahren ein Topspieler!

  7. SPIEGEL ONLINE mal mit einem Bericht vom Spiel, der von der Norm abweicht und lesenswert ist. Autor ist Christoph Ruf:
    http://www.spiegel.de/sport/fussball/josep-guardiola-lobt-das-boellenfalltor-und-sebastian-rode-a-1053805.html

  8. […] Im Süden hat Miasanrot.de hat die nüchterene Analyse des Sieges in Darmstadt und würdigt Sebastian Rode. […]

  9. […] eingestellte Gegner ist ein nachrückendes, torgefährliches Mittelfeld essentiell. Nicht umsonst traf Vidal gegen Darmstadt und jetzt mit Köln gegen zwei durchaus passiv eingestellte […]

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