Blickpunkt Amateure: Traum trifft Realität. Unentschieden gegen Buchbach

Jan Trenner 16.03.2014

Heimspiel Bayern Amateure gegen den TSV Buchbach

Zum Spiel: Wer Ballbesitzfußball in der Regionalliga Bayern sehen möchte, der sollte ein Spiel unserer Amateure besuchen. Von Beginn an stand unsere Defensive stabil und der Ball zirkulierte in den eigenen Reihen. Das klingt erst einmal gut, aber wenn man nun weiß, dass mit der vernünftigen Rotation kurz nach der Mittellinie Schluss war und ab 10m vor dem gegnerischen Strafraum das Fehlpassfestival begann, ist das nicht mehr so optimal. Im Umkehrschluss bedeutet das: Wir standen defensiv gegen selten vorstoßende Gäste aus Buchbach sehr gut, konnten Pass um Pass um Pass zwischen Viererkette und den auf die Sechserposition gerückten Pierre-Emile Højbjerg spielen, aber in die Spitze klappte so gut wie nichts. Seitenverlagerungen fanden selten ihr Ziel, schnelle Vorstöße wurden »vertanzt« oder mündeten in einen schlechten letzten Pass. Wir sahen ein ereignisarmes Spiel am windigen Sonntagnachmittag. Nur in der Schlussphase – als die Amateure noch einmal mit aller Kraft auf das entscheidende Tor drängten – wurde es eine intensive Partie. Vorher ging wenig – und das ist richtig schade.

Schauen wir also lieber noch auf drei interessante Punkte, die beim Spiel gegen Buchbach aufgefallen sind:

Bewegung: Amateuretrainer Erik ten Hag sagte es nach dem Spiel selbst: »Wir hatten zu wenig Tempo in unserem Spiel. Das war heute einfach zu wenig von meiner Mannschaft«. Natürlich ist es wunderbar, wenn der Ball schön durch die Reihen zirkuliert und der Gegner dadurch nicht in Aktion treten kann. Im Endeffekt wird aber Ergebnissport betrieben und der hört nicht mit einem schönen Dribbling an der Strafraumgrenze auf, sondern muss zum Torerfolg führen. Den Bayern Amateuren ist leider die Leichtigkeit der Hinrunde abhanden gekommen. Sahen wir zum Hinrundenstart noch feine Kombinationen und präzise Zuspiele nach Tempoläufen, fehlt das derzeit an allen Ecken und Enden. Es scheint sogar so, dass man die Formkrise von den Wochen vor der Winterpause bis in den Frühling hineinzieht.

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Außenbahn<>Zentrum: Unsere Amateure waren bisher sehr stark beim Zusammenspiel zwischen Außenbahn und Zentrum. Während schnelle Jungs wie Vladimir Rankovic oder Julian Green mit Tempo die Linie entlang gerannt sind, konnten Højbjerg und Schöpf Positionen in der Zentrale einnehmen und dann zum Beispiel einen in der Sturmspitze agierenden Kevin Friesenbichler bedienen. War die Mitte dicht, dann kam eine präzise Flanke vor das gegnerische Tor. Beim Spiel gegen Buchbach hat weder das eine noch das andere funktioniert. Højbjerg, der wie schon erwähnt tiefer auf der Sechserposition spielte, reagierte zwar schnell auf Zuspiele und behinderte den Spielfluss nicht, aber zwingende Aktionen nach vorn konnte er ebenfalls nicht einleiten. Sehr oft sah man ihn mit erhobenen Armen mit seinen Mitspielern diskutieren oder den Kopf schütteln, wenn er 10 Meter Platz hatte, aber nicht bedient wurde. Es schien nie so, als hätte er seine Rolle gefunden oder könnte in dieser defensiven Spielposition aufgehen. Nach der Einwechslung von Rico Strieder in der 73. Minute konnte Pierre die Achterposition einnehmen und strahlte dort direkt mehr Gefahr auf. Einen richtig gut aufspielenden Pierre-Emile Højbjerg werden wir bei den Amateuren vorerst wohl nur in der offensiven Zentrale sehen. Dort kommen seine Fähigkeiten derzeit wesentlich besser zur Geltung, denn wir sind vom kreativen Gedanken vor dem gegnerischen Tor abhängig.

Weiser & Weihrauch: Was soll man zu den beiden formschwankenden Jungspielern mit Profiverträgen noch sagen? Am Sonntagnachmittag konnten sie erneut keine Akzente setzen. Während Mitchell Weiser noch bemüht, aber glücklos bis unglücklich spielte, tauchte Patrick Weihrauch förmlich ab. Eine Leistungsexplosion sollte man inzwischen nicht mehr erwarten, aber sie könnten allein durch ihre spielerischen Fähigkeiten und die taktische Ausbildung, die sie beim FC Bayern genießen, mehr in der Regionalliga Bayern hervorstechen. Fehlt es an Motivation? Kommen sie mit dem System nicht klar? Brauchen sie bessere Mitspieler? Mir ist es nicht klar und langsam fehlt mir auch der Glaube an Besserung.

Immerhin stehen wir noch an der Tabellenspitze. Viel mehr Positives gibt es nach dem letzten Spieltag aber auch nicht zu sagen, denn unsere Bayern Amateure müssen endlich wieder in Schwung kommen und die Formkurve (steil) nach oben korrigieren. Sonst bleibt der Aufstieg nur ein frommer Wunsch.

FC Bayern Amateure – TSV Buchbach 0:0 (0:0)
FC Bayern Amateure Raeder – Schmitz, Wein, Vrzogic, Sallahi – Hojbjerg – Weihrauch (73. Friesenbichler), Fischer (73. Strieder), Schöpf, Weiser – Green
Bank Zingerle, Chessa, Schweinsteiger, Jelisic, Schwarz
Buchbach Maus, M. Hain (65. H. Hain), Knauer, Motz, Gögl, Fries, Grübl, Hamberger, Petrovic, Breu (77. Denk), Stijepic (90. Hellinger)
Tore /
Karten Gelb: Sallahi, Strieder / M. Hain

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