Bereit für ein neues Kapitel?

Steffen Trenner 07.08.2013

Am Freitag, wenn der FC Bayern München am 1, Spieltag auf Borussia Mönchengladbach trifft, geht sie los, die 51. Bundesliga-Saison. Gewiss war Manchem die Sommerpause zu kurz, um die Eindrücke einer historischen Saison 2012/2013 einzuordnen und angemessen wirken zu lassen. Zu frisch sind die Bilder aus magischen Triple-Nächten in London und Berlin, zu groß der Wunsch dieses Gefühl, diesen Zauber dieser magischen Wochen noch etwas länger festzuhalten. Das Finale in London wirkte trotz der unbändigen Freude, die es umgab, gleichzeitig auch wie der Abschluss einer Entwicklung. In den 90 Minuten von London wurde Geschichte geschrieben. Innerhalb von 90 Minuten wurden  Sportlerkarrieren neu definiert. Spieler wie Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger oder Franck Ribéry aber auch Trainer Jupp Heynckes wurden quasi über Nacht von Unvollendeten zu Vollendeten… Vollendung – vielleicht trifft das zumindest mein Gefühl, das ich mit der Saison 2012/2013 und vor allem mit dem Champions League-Finale verbinde ziemlich genau. Freude? Ja. Genugtuung? Sicher. Aber es war eben auch die Vollendung eines Gedankens oder eines Wunsches der nicht erst seit den verlorenen Champions League Finals 2010 und 2012 über allem schwebte. Und nun? Was kommt eigentlich nach der Vollendung?

Ich kann verstehen, dass es schwer fällt zu akzeptierten, dass am Freitag endgültig ein neues Kapitel aufgeschlagen wird. Ich bin mir sicher, dass der fußballerische Alltag mit all seinen Höhen und Tiefen uns schneller einholen wird, als wir es jetzt glauben. Aber das ist auch nicht das Entscheidende, denn das was da im Frühling des Jahres 2013 passiert ist, wird ohnehin bleiben. Ich habe über die Jahre immer wieder alte Videos angeschaut vom Champions League Finale 2001. Jedes Mal wenn ich Marcel Reif rufen hörte „Kahn! Die Bayern! Die Bayern!“ und jedes Mal wenn Oliver Kahn tatsächlich den entscheidenden Elfmeter von Mauricio Pellegrino zur Seite ablenkte und losrannte, passierten zwei Dinge. Ich bekam eine Gänsehaut und hoffte im gleichen Augenblick irgendwann nochmal so einen Moment zu erleben. Interessanterweise wird es wieder Marcel Reif sein, der in den kommenden Monaten und Jahren das gleiche Gefühl hervorrufen wird. Allerdings mit anderen – mit diesen Worten. „Robben! Robbbbeeeeen! Jetzt macht er sein Tor!“.

Was kommt also nach der Vollendung? Mal sehen. Am Freitag kommt erst einmal Mönchengladbach. Ich freue mich drauf.

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