Der FC Bayern verpflichtet Süle und Rudy
Der Verein hat am Sonntagmorgen bekannt gegeben, dass Rudy mit einem Dreijahresvertrag bis 2020 und Süle mit einem Fünfjahresvertrag bis 2022 ausgestattet werden. Beide beginnen ihre Zeit in München ab der nächsten Saison.
Presseerklärung: @FCBayern verpflichtet Niklas #Süle und Sebastian #Rudy ➡️ https://t.co/5vcCOdwED6 pic.twitter.com/6w0YI7BrMy
— FC Bayern München (@FCBayern) January 15, 2017
Rudy, der bessere Rode?
Bei Sebastian Rudy haben bereits viele Bayern-Fans den Kopf geschüttelt, als die Gerüchte aufkamen. Bei genauerem Betrachten der Personallage, macht dieser Transfer jedoch Sinn. Der 26-Jährige ist nicht zu unrecht deutscher Nationalspieler und kann gleich mehrere Positionen bekleiden. Sowohl im defensiven Mittelfeld als auch auf der Acht hat er für Hoffenheim sehr gute Spiele gemacht.
Deutlich interessanter dürfte aber sein, dass der baldige Münchner auch Rechtsverteidiger spielen kann. Mit Rafinha und Lahm hat der Rekordmeister hier zwei alternde Stars in den eigenen Reihen und sieht sich so gezwungen, bereits jetzt nach Ersatz zu suchen. Rudy könnte mit seiner Qualität ein perfekter Back-Up-Spieler für den aktuellen Tabellenführer werden. Ähnlich wie es Sebastian Rode war, nur deutlich flexibler und mit höherem Fähigkeitsprofil ausgestattet.
Der Nationalspieler ist ein sehr aggressiver Zweikämpfer, glänzt mit gutem Stellungsspiel und fällt nur selten durch gravierende Fehler auf. Der doch eher kurze Dreijahresvertrag spricht dafür, dass die Bayern mit ihm erstmal eine Art Übergangslösung gesucht haben. Der Transfer spricht überdies dafür, dass der Vertrag mit Xabi Alonso wohl eher nicht verlängert wird. Unabhängig davon, ob man Rudy nun primär als Mittelfeld- oder als Defensivakteur betrachten möchte.
Süle ist ein Versprechen an die Zukunft
Niklas Süle hingegen ist erst 21 Jahre alt und erhält vom amtierenden Meister einen Fünfjahresvertrag. Bisher spielte er für die TSG eine hervorragende Hinrunde, in der er rund 68% seiner Zweikämpfe gewinnt. Dazu ist er kopfballstark, doch vor allem auch clever mit dem Ball.
Seine Passquote von 90%, die Vertikalität der Zuspiele und die rund 80 Ballkontakte pro 90 Minuten untermauern den Eindruck, dass Süle ein großes Versprechen an die Zukunft ist. Er ist der wichtigste Aufbauspieler der Hoffenheimer und zeigte auch für mehrere U-Nationalmannschaften, dass er für höhere Aufgaben bestimmt ist.
Der Transfer ist auch ein Zeichen an die Konkurrenz. Vielerorts wurde vor der Spielzeit spekuliert, dass es Süle nach England oder zu einem anderen Bundesliga-Klub als den FC Bayern ziehen würde. Jetzt haben die Münchner also doch Vollzug gemeldet.
Was der FC Bayern plant
Der Rekordmeister plant für die Zukunft. Lahm, Alonso und Rafinha werden den Verein zeitnah verlassen. Mit Kimmich stand bereits ein Spieler im Kader, der beide Positionen spielen kann. Dennoch ist es der richtige Schritt, dass die Bayern sich nach weiteren Lösungen umsehen.
Rudy ist ein sehr solider Spieler mit Entwicklungspotential. Es wird spannend zu beobachten, ob aus ihm mehr werden kann, als ein richtig guter Back-Up.
Bei Süle wird die Frage eher sein, wie schnell er an Spielzeit kommen kann. Boateng, Hummels und Martínez sind eine große Konkurrenz. Die Vergangenheit hat aber auch gezeigt, dass alle drei ihre Probleme mit der Fitness hatten. Hier einen vierten Innenverteidiger zu holen, der mit 21 noch richtig Luft nach oben hat, ist die richtige Entscheidung.
Die Fans dürfen sich auf zwei sehr talentierte und gute Fußballer freuen, die den Kader des FC Bayern zur neuen Saison gewiss verstärken werden.