FC Bayern München 1:1 TSG 1899 Hoffenheim (1:1)

Christopher Trenner 05.11.2016

Die mittlerweile berühmte Nagelsmann-Tabelle weist die Mannschaft auf dem dritten Platz unter dem jüngsten Bundesligatrainer aus.

Falls ihr es verpasst habt:

Carlo Ancelotti tauscht im Vergleich zur Champions League nur auf wenigen Positionen. Für Alaba und Lahm auf den Außenverteidigerpositionen spielen Bernat und Rafinha.

FC Bayern München - TSG 1899 Hoffenheim FC Bayern – TSG Hoffenheim, 05.11.2016.

Thiago ersetzt Kimmich im Mittelfeld und mit Costa gibt es wieder einen zweiten Flügelspieler. Müller rückt dafür abermals auf die Bank.

Die TSG beginnt in einem 3-1-4-2 System mit Hübner, Vogt und Süle in der Abwehr. Rudy spielt auf der alleinigen 6er Position. Flankiert wird er von den beiden sehr hochstehenden Außenverteidigern Zuber und Kaderabek. Im Sturm ist mittlerweile der ehemalige Münchner Sandro Wagner Stammspieler der Kraichgauer.

Die Partie beginnt wie erwartet mit hohem Pressing der Hoffenheimer. Hier hat vor allem Alonso Probleme sich zu befreien, aber auch Neuer wird von den Gästen zum Teil angelaufen, was sich natürlich auf den Spielaufbau der Münchner deutlich negativ auswirkt. Die Folge sind viele lange Bälle der Bayern, die aber oft nur sehr ungenau sind. Am Ende der ersten Halbzeit wird die Statistik nur eine Passquote von 84% für die Münchner ausweisen. Ein eher unterdurchschnittlicher Wert.

Die ersten 15 Minuten vergehen daher ohne große Szenen auf beiden Seiten. Mit einem überragenden langen Flachpass leitet Vogt dann aber die Führung für die TSG ein. Amiri ersprintet sich an der Außenbahn den Ball und findet im Rückraum Demirbay. Dieser nimmt den Ball mit vollem Risiko und schweißt ihn aus 17 Metern in den linken oberen Winkel. Ein Traumtor.

Der Fehler beginnt in der schlechten Verteidigung des Vogt-Anspiels. Zum einen wird dieser fast nicht gestört, zum anderen deckt die Viererkette der Münchner nur unzureichend den Raum.

Im Anschluss an die Führung für die TSG tut sich der FC Bayern schwer. Torchancen für die Münchner entstehen aufgrund des guten Pressings der Hoffenheimer nur selten. Wenn die Ancelotti-Elf dieses aber überspielt hat, wird es sofort gefährlich. Zum Beispiel in der 20. Minute, als es den Münchner gelingt mit zwei klugen Steilpässen Costa auf der Außenbahn in Szene zu setzen. Seine Flanke kann Baumann nur unzureichend abwehren. Der Nachschuss von Thiago ist aber zu ungenau.

In der 34. Minute machen es die Bayern dann besser. Alonso spielt Robben im Zentrum per Steilpass frei. Die Hoffenheimer Hintermannschaft ist dadurch unsortiert. Robben legt den Ball dann nach Außen zu Costa und dieser flankt abermals flach ins Zentrum. Zuber versucht zu klären, doch sein Versuch tunnelt Baumann und beschert dem FC Bayern den Ausgleich. Lewandowski wäre hinter Zuber wohl ebenfalls zur Stelle gewesen.

Kurz vor der Pause vergibt Robben noch eine gute Freistoß-Chance, ansonsten passiert bis zur Pause nicht mehr viel.

In der Pause muss Nagelsmann reagieren und für Hübner kommt Bicakcic. Der FC Bayern kommt nun deutlich besser in die Partie. Das lässt sich vor allem in den Zweikampfwerten ablesen. Fast 80% der Duelle im zweiten Durchgang kann der FC Bayern bis zur 70. Minute gewinnen. Dadurch ergibt sich die ein oder andere lange Ballbesitzphase. Die TSG muss nun fast am eigenen Strafraum verteidigen. Das sind in etwa 20 Meter tiefer als im ersten Durchgang.

Große Chancen kann sich der FC Bayern zunächst nicht erspielen. Es bleibt bei vielen kleinen halben Gelegenheiten. Die gefährlichste Möglichkeit ergibt sich nach einem Solo von Robben auf der linken Seite im Strafraum. Sein Querpass findet Lewandowski und dieser leitet per Hacke auf Thiago weiter. Abermals fehlt jedoch die Genauigkeit.

Hoffenheim kommt in der zweiten Halbzeit nur selten vor das Tor. Das Angriffspressing der Münchner zwingt Hoffenheim zu vielen einfachen Fehlern im Aufbau. Immer wieder landen Befreiungsschläge direkt im Seitenaus.

Carlo Ancelotti reagiert früh und geht mit Thomas Müller mehr Risiko. Er kommt für Vidal der zudem etwas angeschlagen wirkt. Müller hat in der 80. Minute die große Chance auf die Führung. Costa schlägt eine von unzähligen Flanken ins Zentrum, doch der Abschluss des Nationalspielers ist zu mittig.

Gegen Ende Partie kann sich der FC Bayern noch mal aufbäumen. Kurz nach dieser Chance scheitert Hummels am Pfosten. Alonso chipt einen Ball ins Zentrum und Müller findet den noch im Strafraum befindlichen Hummels. Sein Abschluss trifft nur den Pfosten. Wenig später scheitert Hummels erneut. Sein Kopfball gerät ebenfalls zu zentral.

In der Nachspielzeit vergibt erneut Thomas Müller den Sieg. Coman legt einen Ball am Fünfmeterraum ab. Müller kann den Ball aber nicht im leeren Tor unterbringen, sondern scheitert am Pfosten.

So bleibt es beim 1:1 Unentschieden, was für Hoffenheim nach der zweiten Halbzeit etwas schmeichelhaft daher kommt. Allerdings verpasst es der FC Bayern in der Phase von der 55. – 75. Spielminute aus den langen Ballbesitzphasen konsequenter Chancen zu erspielen. Der Schlussspurt mit zwei Pfostentreffern kam zu spät. Nach der Länderspielpause tritt die Mannschaft von Carlo Ancelotti nun bei Borussia Dortmund an.

Die Spieldaten zum Spitzenspiel.(Grafik: Lukas)
Die Spieldaten zum Spitzenspiel.
(Grafik: Lukas)

3 Dinge, die auffielen:

1. Bayerns Ideenlosigkeit bei hohem Pressing

In der ersten Halbzeit bestätigte sich, dass der Rekordmeister in dieser Saison bei hohem Anlaufen des Gegners besonders anfällig ist. Die TSG war der erwartet schwere Gegner und bewies sich als echtes Spitzenteam. Nagelsmann stellte seine Mannschaft in einem 3-1-4-2 auf, das mit seinen Ideen in allen wichtigen Zonen Überzahl kreierte. Ein bewusst geöffneter Raum im Zentrum gehörte Alonso. Sobald der Spanier den Ball erhielt, packte Hoffenheim aber zu und begann mit einem aggressiven Pressing. Der Routinier war damit sichtlich überfordert.

Bayern schaffte es nicht sich aus dieser Falle zu befreien. Alonso hielt an seiner Position fest, Vidal unterstützte kaum und so hing das ganze Spiel im zweiten Drittel an Thiago. Das ist auf diesem Niveau deutlich zu wenig. Zwar machte Thiago das wiedermal hervorragend, aber schlussendlich ist das dann zu berechenbar. Besonders erkenntlich wurde die mangelnde Struktur im Aufbau, wenn Hummels oder Boateng am Ball waren. Ersterer spielte für ihn ungewöhnliche zehn Fehlpässe und auch letztgenannter kam am Ende auf 11 fehlerhafte Zuspiele.

Man könnte hier wieder die Diskussion um die Dreierkette aufbrechen, die an Tagen wie diesen sicherlich hilfreich gewesen wäre. Alonsos Rolle wirkt in diesem System überflüssig und forciert eher seine Schwächen als die vielen Stärken, die ihn in den letzten Jahren so wichtig gemacht haben. Mit einer 3-2- oder 3-3-Staffelung wäre der Zugriff für Hoffenheim vermutlich schwerer gewesen und der Übergang vom ersten ins zweite Drittel vielleicht fluider. Ancelotti muss in den nächsten Wochen Lösungen gegen Mannschaften finden, die im Zentrum kompakt und hoch zustellen.

2. Das Thomas-Müller-Problem

Das Spiel des FC Bayern hat ein Problem. Dieses Problem personifiziert sich am ehesten im Formtief von Thomas Müller. Dieser bekam zuletzt weniger Spielzeit. Er bestritt in der Bundesliga keines der letzten drei Spiele von Beginn an. Gegen Gladbach und Hoffenheim wurde er erst spät eingewechselt.

Das liegt zum einen daran, dass Ancelotti noch keinen perfekten Weg gefunden hat ihn einzubinden. Auf den Flügeln ist der Nationalspieler verschenkt. Das zeigte sich in ein paar halbgaren Versuchen sehr schnell. Zuletzt spielte Müller zwar nominell auf der Flügelposition, zog aber sehr stark ins Zentrum. In der Champions League gegen Eindhoven war dies zum Beispiel extrem auffällig.

Zum anderen liegt es aber auch daran, dass Müller sich in einer absoluten Formkrise befindet. In der Bundesliga ist Thomas Müller noch ohne Tor und seit dem zweiten Spieltag ohne Torbeteiligung geblieben. Vor einem Jahr stand er am 10. Spieltag noch bei 10 Toren. Immerhin konnte Müller in der Champions League schon zwei Mal treffen. Auffallend ist aber, dass beim Angreifer die Leichtigkeit fehlt. Die Selbstverständlichkeit ist ihm eigentlich im gesamten Kalenderjahr 2016 abhanden gekommen. Dafür sinnbildlich stehen die Versuche vom Elfmeterpunkt. Negativer Höhepunkt sicherlich zuletzt im DFB-Pokal gegen Augsburg.

Zugute halten muss man Thomas Müller aber, dass er sich Abschlusssituationen erspielt. Gegen Eindhoven waren es schon fünf Abschlüsse, gegen Hoffenheim in 20 Minuten immerhin 2 – und das waren neben dem Pfostenschuss von Hummels, der ebenfalls von Müller eingeleitet wurde, die größten Chancen in der zweiten Halbzeit.

Dennoch muss der Knoten auch bei ihm bald wieder platzen. Die Formkrise, die viel mehr eine Abschlusskrise ist, muss sich auflösen. Franck Ribéry drängt zurück auf den Platz und auch Douglas Costa setzt in der Offensive vermehrt Akzente. Die größten Einsatzchancen wird er wohl zeitnah nur bekommen, wenn er einen Achter aus der ersten Mannschaft verdrängen kann.

Die Nationalmannschaft ist in den nächsten zwei Wochen aber keine Hilfe. Joachim Löw schont Müller für die Spiele gegen San Marino und Italien.

3. Ist das Fass halb voll oder halb leer?

Die Zeit bis Weihnachten lässt sich in der Regel immer sehr gut in den Phasen zwischen den Länderspielpausen unterteilen, die im September, Oktober und November anstehen. In den letzten drei Wochen standen für den FC Bayern 7 Spiele auf dem Plan. Den negativen Höhepunkt machte dabei ausgerechnet der Auftakt. Das 2:2 gegen Frankfurt war das schlechteste Saisonspiel. Seitdem hat sich der FC Bayern deutlich gesteigert. Es folgten fünf Siege (2x Augsburg, 2x Eindhoven und Gladbach). Bevor es zum Ausklang abermals einen Punktverlust in Form eines Unentschiedens gab.

Der FC Bayern konnte sich zuletzt spielerisch deutlich steigern und hat zum Teil sehr dominante Phasen in diesen Spielen gehabt. Besonders auffällig war, dass sowohl gegen Eindhoven als auch gegen Hoffenheim die Mannschaft in den letzten Minuten nochmals zulegen konnte. Schon in der Champions League gab es vier bis fünf aussichtsreiche Abschlüsse kurz vor Ende und auch gegen die TSG gab es ab der 80. Minute sechs gute Gelegenheiten.

Hierauf kann Ancelotti aufbauen, wenn es nach der Länderspielpause nach Dortmund geht und unter anderem noch Leverkusen, Atlético und Leipzig auf dem Spielplan stehen. Allerdings haben auch die ersten 45 Minuten gegen Hoffenheim gezeigt, wie anfällig das System von Ancelotti für Pressing ist. Hoffenheim bildete hier erst den Auftakt. Es wird spannend zu sehen sein, ob der Bayern-Trainer die Länderspielpause nutzt und taktische Anpassungen vornimmt. Ein 4-4-2 System anstelle des 4-3-3 hat Ancelotti ja bereits in einigen Interviews in Erwägung gezogen.

FC Bayern München 1:1 TSG 1899 Hoffenheim (1:1)
FC Bayern München Neuer – Rafinha, Boateng (82. Alaba), Hummels, Bernat – Thiago, Alonso, Vidal (69. Müller) – Robben (78. Coman), Lewandowski, Costa
Bank Ulreich – Sanches, Lahm, Kimmich
TSG 1899 Hoffenheim Baumann – Süle, Vogt, Hübner (46. Bicakcic) – Rudy – Kaderábek, Amiri (57. Rupp), Demirbay, Zuber – Wagner, Kramaric (71. Vargas)
Bank Stolz – Polanski, Toljan, Szalai
Tore 0:1 Kerem Demirbay (16.), 1:1 Zuber (34./Eigentor)
Karten Gelb: – / Rudy, Bicakcic
Schiedsrichter Markus Schmidt (Stuttgart)
Zuschauer 75.000 (ausverkauft)

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  1. Ich bin zwar kein Experte, aber ich würde mir wünschen das System , wie erwähnt, vielleicht mal a zupassen oder vielleicht auch mal die Spielidee ein wenig anzupassen, warum spielt MIT man immerhin dem selben. Risiko und verliert so immer auf dieselbe Weise Punkte Oder kassiert Tore .
    Costa fand ich persönlich heute Wahnsinn, ich mag es wenn er sich Ball hinten abholt und zumindest mal für Furore sorgt fast lieber als auf den außen .
    Insgesamt für eine Cl Woche und einen ungeschlagene Mannschaft eine solide zweite Halbzeit

  2. ich find es schade, dass Ancelotti in den letzten Spielen vehement an Alonso festhält. Meiner Meinung nach war er einer der größten Schwachpunkte im Bayernspiel. Seine fehlende Dynamik im Pressing und Herrausrücken sind offentsichtlich. Mit Thiago hätte man auch schon den passenden Ersatz.
    Ich würde mich ziemlich freuen, wenn Ancelotti dem 4-2-3-1 ne Chance gibt, da könnte er Müller optimal einbinden ohne einen dribbelstarken Flügelspieler zu verlieren.

  3. Welche Vorteile sollte das 433 gegen ein 352 haben? Wir haben weder bessere Konterabsicherung noch passendere Pressingmomente, kein dominanteres Mittelfeldzentrum, löchrigere Besetzung der Positionen, kaum kreative Übergänge ins vordere Drittel.
    Wenn wir am nächsten Spieltag in Dortmund verlieren, sind wir wahrscheinlich die Tabellenführung los und haben auch den BVB wieder im Nacken.

  4. Solange Alonso gegen solche Gegner da die Luft wegatmet, kann man sich eine Diskussion über das Spiel auch irgendwann sparen. Die Entscheidungsträger haben offenbar ihre Gründe, die sich den Außenstehenden nicht offenbaren. Bleibt nur, dem Fernseher bzw. dem Hinterkopf des Typen vor einem ständige Laute der Entrüstung entgegenzustöhnen.

  5. Ok, man könnte sagen: Unentschieden gegen eine BL-Spitzenmannschaft zu Hause, gegen ein stark pressendes Team nicht viele Chancen zugelassen und offensiv trotz guter Gegner-Defensive sich Chancen erspielt und nur mit Pech am Sieg und 3 Punkten vorbeigeschrammt. Alles gut, das wird schon, Ancelotti braucht nur noch mehr Zeit, bis alle Rädchen in einander greifen.

    Man kann aber auch sagen: Das war – einmal mehr – nicht der FCB der letzten Jahre! Es fehlte der klare, entschlossene Zug in den Strafraum. Anstatt Ball und Gegner laufen zu lassen produzierte man ungenaue Zuspiele in die Spitze, lies sich von nickelig spielenden Hoffenheimern den Schneid abkaufen und erwies sich als zu langsam und wenig beweglich. Viel Ballbesitz, aber wenig Dominanz. Robbens Kritik aus dem Eindhoven Spiel ist mir immer noch im Sinn, und gilt meiner Meinung nach auch für das Spiel heute. Ich habe den Eindruck, die Mannschaft ruft in der Liga nicht das Potential ab, das es bräuchte, um solche Spiele souverän zu gewinnen. Denn 1899 ist sicherlich ein gutes Team mit einer Idee, und einem Kollektiv, das die unbedingte Bereitschaft mitbringt, diese Idee auch umzusetzen. Aber es ist ganz sicher noch keine internationale Spitzenmannschaft. Das aber ist doch das Niveau, auf dem wir uns messen lassen müssen und wollen.
    Es wäre eine gute Gelegenheit gewesen, das Mir san Mir unter Beweis zu stellen, durch eine bis ins letzte Drittel konzentrierte Leistung einer aufstrebenden TSG klar ihren Platz aufzuzeigen: Ab Platz 2 abwärts!! So aber wirkte der FCB unsicher, wie ein Team, dass darum ringt, den richtigen Weg zu finden, dem das Selbstverständnis in dem Maße verloren gegangen ist, wie der Weg zum gegnerischen Tor länger geworden ist! Ich will es gar nicht mal an Ancelotti festmachen, denn aus den letzten Partien hatte ich den Eindruck, er hat eine Idee, wie er das Dominanz-System von Guardiola noch verbessern kann. Aber es gelingt offensichtlich nicht, die Spieler entsprechend zu motivieren.
    Und wenn ein Spieler wie Costa, der zwar höchst agil und wendig auftrat, aber nahezu jeden letzten Pass, jede Flanke überhastet oder unkonzentriert zum Gegner oder ins Nirvana spielte, als “Bester Mann” bezeichnet wird, dann habe ich doch so langsam die Sorge, ob es am Ende reichen wird, um Titel einzufahren. Wenn keine Besserung eintritt, dann sind wir möglicher Weise zur heißen Phase der Saison schon zur sehr im Hintertreffen, um noch aussichtsreich dabei zu sein, geschweige denn souverän vorne weg zu marschieren. Dortmund jedenfalls und auch Leverkusen werden genau hinschauen und sich berechtigter Weise mehr als nur ein Unentschieden ausrechnen. Und international brauchen Madrid und Co. vor diesem FCB ohnehin keine Angst zu haben.

    Noch mal klar gesagt: Es war kein schlechtes Spiel, aber keines, mit dem wir unseren Anspruch auf Europas Spitze unter Beweis stellen konnten – die Spielidee, die Abläufe und die Entschlossenheit dafür sollte aber nach nunmehr über 15 Pflichtspielen zu erkennen sein. Das ist aber noch nicht der Fall, und die Saison ist so jung nicht mehr, um sich noch Zeit zu lassen. Es müssen so langsam Lösungen her – und einmal mehr Mathias Sammer!

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    1. AntwortsymbolBarbara Preissler Seite 05.11.2016 - 19:57

      Du hast mit fast allem recht, nur heißt es: miasanmia

    2. Eigentlich wollte ich heute einen langen, sorgenvollen Kommentar schreiben – doch OSRIG hat (fast) alle Punkte aufgeführt, in deren Kerbe ich auch geschlagen hätte. Ich mache mir wirklich große Sorgen, denn ich kann momentan (auch wenn es mal Spiele wie gegen Gladbach oder Eindhoven gibt) keine spielerische Entwicklung erkennen, ärgere mich maßlos über die ungenauen Zuspiele und Kisten voller uneffektiver Flanken. In diesem Zusammenhang finde ich den Kommentar zu Xabi Alonso extrem pointiert.
      Bei einem Punkt muss ich OSRIG allerdings widersprechen. In meinen Augen war das Spiel gegen die Kraichgauer sehr wohl ein schlechtes: Die Mannschaft hat es nicht verstanden ein Zeichen zu setzen und die Verfolger auf Abstand zu halten. Nur aufgrund des Torverhältnisses halten die Bayern den ersten Platz. Die kommenden Wochen werden alles andere als leicht sein…!

  6. Sich an Alonso festzubeißen ist mE der falsche Ansatz. So schlecht war er heute nicht. Hatte 76/80 Pässe,
    4 Ballgewinne und ist 6 x gefoult worden (Topwert). Dazu hatte er einen genialen Pass auf Müller (was den Pfostenschuß von Hummels ermöglichte). Warum er 2x die Woche spielt und sich nicht mit Kimmich abwechselt ist dennoch fraglich. Offenbar schätzt ihn Ancelotti wichtiger ein.

    Für mich das größere Problem: einen platten Vidal durchzuschleifen. Der zahlt jetzt wieder die Zeche für den Sommer. Schade aber andererseits ist er dann im Frühjahr in Topform. Allerdings muss ich ihm dann halt Pausen geben.

    In Summe fand ich das Spiel in Ordnung. Kurz nach dem Mittwochspiel auswärts kommt man schwer in die Gänge. Das hat man in HZ1 gemerkt. Boateng aktuell ein Schatten seiner selbst. Aber in der Phase hatten fast alle Probleme. Am Ende war der Wille da, es hat heute nicht gereicht. Spätestens Müller macht das DIng normal im Schlaf. Gibt so Tage, sollte man nicht weiter drüber nachdenken und weiter machen (war nicht vor der letzten Länderspielpause auch ein Unentschieden?)

    Für mich nach wie vor kein Zufall, dass oben nur Mannschaften ohne Doppelbelastung stehen. Dafür, und dafür dass man mit neuem Coach agiert ist es doch in Ordnung.

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    1. AntwortsymbolGestrandedinberlin Seite 05.11.2016 - 20:14

      Ich hab Alonso auch nicht so kritisch gesehen.
      Aus meiner Sicht befinden sich die Probleme auch eher im letzten Drittel, und das seit längerer Zeit.
      Defensiv war es ja gar kein soo schlechtes Spiel, in der 2Hz hat man auch fast nix zugelassen.
      Gerade Costa sehe ich problematisch, ich würde mir da echt von Ancelotti mehr Einsatzzeiten von Coman wünschen. Ich finde, dass 1. Tor hat die etwas zu wilde Einbindung von Costa kaschiert. Das Gegenpressing war heute auch wieder über Phasen ziemlich für n Arsch.

      1. Da stimme ich Dir zu! Wobei das Problem “letztes Drittel” entscheidend ist im Moment! Alonso fand ich auch nicht schlechter als die anderen Feldspieler, eher sogar noch einer der Besseren. Aber eben auch nur selten das Spiel schnell machend!
        Wenn die englischen Wochen als Grund für die suboptimale Leistung, als Ursache für das fehlende Tempo im letzten Drittel, angeführt wird, dann kann das eigentlich nicht angehen! Zum jetzigen Zeitpunkt müssten die Spieler eigentlich “voll im Saft” stehen, etwaige Fitnessdefizite aus der Sommerpause abgestellt sein. Es wird viel rotiert, die Spieler haben also auch mal Erholungspausen! Wie kann es da sein, dass man dann Schwierigkeiten im Bereich Fitness hat? Die Belastungssteuerung wird doch extra danach ausgerichtet!

      2. OSRIG, auch international habe ich den Eindruck, dass alle Top-Mannschaften nicht ganz so souverän spielen wie in den letzten Saisons. Barca, Real, es ist ja angenehm (und gut für die spanische Liga), dass die auch mal nur Unentschieden spielen. In England ist sowieso kein wirklich klarer Favorit auszumachen, am ehesten wohl City.

        In Anbetracht der sehr langen EM, die durchaus WM-Dimensionen erreicht hat, und den im Vergleich zu einem WM-Jahr früheren Saisonbeginn bin ich zufrieden.

  7. Barbara Preissler Seite 05.11.2016 - 19:55

    Es ist definitiv alles schlechter geworden. Bei Ancelotti ist nichts einfallsreiches zu erkennen – keine neue Spielideen, keine Weiterentwicklung von Spielern. A hat offensichtlich keine Ahnung von der Bundesliga oder setzt sich nicht so intensiv wie Pep mit dem Gegner auseinander. Hoffenheim ist kein Abstiegskandidat und keine Luftnummer mehr, also braucht man die stärkste spielbereite Mannschaft. Wie kann man beispielsweise Lahm nicht aufstellen, obwohl der sich in den nächsten 2 Wochen ausruhen kann (kein Länderspiel!). Auch auf Alaba zu verzichten ist Blödsinn, was geht uns die österreichische Nationalmannschaft an?

  8. Etwas schockierend, dass nach einigen Wochen mal wieder ein aggressiv vorne pressendes Team auftaucht und wir haben wieder die gleichen Probleme wie gehabt. Ich hatte gedacht wir wären hier schon ein paar Schritte weiter. Stattdessen war man bis auf die Schlussminuten offensiv fast völlig lahmgelegt. Da lag auch nie ein Tor in der Luft, sondern man hatte den Eindruck die können da noch Stunden spielen ohne dass was Entscheidendes passiert.

    Positiv dagegen auch heute, wie in den letzten Wochen, die Abwehrleistung. Es ist fast ein Witz, dass wir trotzdem jedes Mal ein obligatorisches und kurioses oder ungewöhnliches Tor kassieren. Meist aus der einzigen überhaupt vorhandenen Chance des Gegners, mir irgendeinem Sonntagsschuss. Dieses Mal dann auch noch Abseits.
    Aber die Endverteidigung funktioniert, zumindest bei Gegnern auf diesem Niveau, recht gut.

    Ob man bei einem formalen Spitzenspiel dann auch so eine Powerrotation nötig hat?. Üblicherweise heißt es dann halt lapidar: Verzockt. Kann man diesen Mal noch ergänzen um: Ausgecoacht. Jedenfalls scheint Carlo für das Rätsel das uns Nagelsmann gestellt hat keine Lösung eingefallen zu sein.

    Boateng musste jetzt die Länderspiele wegen diverser Beschwerden absagen. Ich frage mich mittlerweile, ob er in den letzten Wochen überhaupt mal physisch fit war. Er wird in diesem Jahr ja ständig von größeren oder kleineren Zipperlein heimgesucht. Einer der Fälle bei denen man hofft, dass er bis zur Winterpause kommt und dann mal vernünftig aufbauen kann.

    Müller bleibt das Rätsel des Jahres. Was muss passieren damit er endlich wieder ins Laufen kommt? Momentan wird es ja schon schwierig Startelfeinsätze für ihn zu rechtfertigen. Andererseits hängen größere Erfolge in dieser Saison auch wieder davon ab, dass Müller den nötigen Score liefert. Verzwickte Situation. Irgendwann habe ich mich heute jedenfalls bei dem Gedanken ertappt mir einen Green ins Team zu wünschen. Hätte ich vor kurzem auch entrüstet von mir gewiesen (-;

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    1. “Es ist fast ein Witz, dass wir trotzdem jedes Mal ein obligatorisches und kurioses oder ungewöhnliches Tor kassieren. Meist aus der einzigen überhaupt vorhandenen Chance des Gegners, mir irgendeinem Sonntagsschuss. Dieses Mal dann auch noch Abseits.”

      Das stimmt, auch wenn ich diesesmal im Gegensatz zu Eindhoven kein Abseits gesehen habe. Wohl aber einen Schuß in den Winkel. Und an eine zweite Chance kann ich mich wie du sagst, wie schon am Dienstag auch nicht erinnern.

      Aber auch das ist doch wieder “typisch” für uns. Fällt dieses EINE Tor nicht (gegen Frankfurt waren es leider zwei) sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Ich schreibe die Probleme im Spielaufbau in HZ1 auch eher den müden Beinen zu – Vidal schien total platt – als den mangelnden Ideen. Natürlich hätte man auch etwas kreativer sein können. Aber Hoffenheim stand hinten gut. Lewy wurde von Vogt direkt drei Mal auf die Socken gegeben – natürlich, selbstverständlich ohne gelbe Karte was leider auch Usus geworden ist und in Summe waren es 25 Fouls die unseren Spielfluß genauso störten.

      Die 2 gelben Karten die es dafür gab sind nicht mehr und weniger als ein absoluter Witz. Leider wird diese Spielweise wie sie von vielen Teams mittlerweile praktiziert wird legitimiert durch keine Karten. Von daher kann ich die Kritik von Tuchel damals schon verstehen (auch wenn der BVB unter Klopp ähnlich agiert hat). Aber das ist nunmal der Nachteil für die spielerisch überlegene Mannschaft und es ist sehr schwer dem entgegenzuwirken. Und wie gesagt, Konsequenzen gibt es ja auch keine in Form von Gelb oder Gelb-Rot. Das sehe ich zunehmend als Problem. Wenn ich überlege, dass zB Kolasinac für das Foul an Pulisic nichtmal einen Freistoß gegen sich gepfiffen bekommt, geschweige denn Gelb, dann passt irgendwas nicht mehr in der Verhältnismäßigkeit.

      1. Der Pass von Vogt auf Amiri wurde von einem Hoffenheimer verlängert/touchiert und durch diese Berührung sah es dann klar nach Abseits aus. Kann sein, dass es in anderen Kamerapositionen anders aussah.

        Die 25 Fouls von Hoffenheim sind natürlich ein Brett. Das schafft selbst Roger Schmidts Foulmaschine nur selten gegen uns. Man muss ihnen allerdings zugestehen, dass sie es clever gemacht haben. Das waren selten böse oder harte Fouls, bei denen sich auch immer wieder andere Spieler hervorgetan haben. Also für den Schiri meistens unter der Eskalationsschwelle, aber sehr gut geeignet den Rhythmus des Gegners zu brechen.
        Das ging dann noch darüber hinaus. Die körperlich weitgehend überlegenen Hoffenheimer haben das bei fast jedem Zweikampf auch ausgepielt. Da war immer ein kleiner Rempler oder Schubser dabei, der oft gar kein Foul zog, aber unseren Ballverlust oder eine Spielverzögerung zur Folge hatten.

        Führt mich allerdings auch zu einem großen Negativpunkt auf unserer Seite. Warum haben wir die Hoffenheimer eigentlich so oft in den Zweikampf kommen lassen. Unsere Mannschaft war ja noch nie das große Zweikampfmonster. In den letzten Jahren haben wir solche aggressiv vorne pressenden Mannschaften irgendwann nur noch ins Leere laufen lassen und ihnen dadurch den Zahn gezogen. Dafür sollte ich mich natürlich wie ein perfekt durchchoreographiertes Ensemble verhalten. Diese Abstimmung, diese Sauberkeit und Organisation im Positions- und Passspiel fehlt bisher noch. Wenn ich an die Gegner nach der Länderspielpause denke, hoffe ich sehr, dass uns da auf die Schnelle noch was einfällt.

        Ein perfektes Beispiel dafür (wird wahrscheinlich keiner außer mir so sehen) sind die ersten 15 Minuten bei Atletico im HF. Da haben wir einer Mannschaft, deren Pressingkompetenz wohl über jeden Zweifel erhaben sein sollte und die sicher nicht hinter Hoffenheim zurücksteht, derart wenig Zugriff gegeben, dass die sich relativ schnell deutlich zurückfallen lassen mussten.
        Der Rest ist dann wieder eine andere Geschichte ((-;

  9. Das schlimmste finde ich das Baumann eigentlich überhaupt nicht eingreifen mußte. Es kann ja schon mal Spiele geben wo der gegnerische Torwart einfach überragend hält und man auch zuhause Punkte abgibt. Aber ein Heimspiel wo man bis zur 85. Min eigentlich keine klare Torchance hat und die ohne Torwart spielen können habe ich lange nicht erlebt……..

    Ballbesitz und -kontrolle bis zum 16er bzw. um ihn herum und dann nichts mehr (wenn man doch nur den Ballbesitzanteil als statistische Messlatte löschen könnte. Man sollte eher Ballbesitzminuten/Tor einführen). Keine Ideen, keine gelungenen Einzelaktionen keine Kombinationen/Pässe durch die Mitte. Nur Distanzschüsse, Ecken mit 0,0% Torgefahr, Freistöße die nicht mal das Tor finden und reihenweise hohe Flanken ins Niemandsland. Eigentlich ist es schon fast unmöglich das dabei nicht wenigstens der ein oder andere Ball zumindest ‘glücklich’ bei einem Bayernspieler landet und zur Torgefahr führt aber selbst das ist 85 Min eigentlich nicht passiert.

    Es ist viel zu wenig Bewegung im Spiel, alles viel zu statisch und berechenbar (kein Spielwitz/Spielfreude). Wann gab es eigentlich die letzte wirklich mitreißende, begeisternde Partie / überzeugende Vorstellung der Bayern über 90 Min? Und jetzt hört bitte auf mit Belastung (doppelt oder dreifach), es gibt kaum Verletzte und Ancelotti rotiert durch und durch.

    Ich habe eher den Eindruck das Pep die Spieler in den letzten Jahren mit seinem Elan und seinem unbändigen Erfolgswillen intensiver motiviert und focusiert hat und es geschafft hat sie näher an ihre Grenzen zu bringen und sie momentan alle nur im ‘Energiesparmodus’ rumkurven und man die letzten 5-10% einfach nicht aktiviert bekommt.

  10. Um ehrlich zu sein, fand ich das Spiel heute gar nicht so schlecht. Man muss auch mal fair sein und anerkennen, dass TSG Hoffenheim ein guter Gegner war. Hoffenheim hat gut dagegengehalten! Gegen Ende der zweiten Halbzeit kam etwas Pech hinzu und seien wir mal ehrlich, hätte Bayern das 2:1 gemacht, dann gäbe es keine Diskussion a la “Formkrise” oder “Mentaleinstellung”. Die TSG hat es einfach gut gemacht. Man hat gemerkt, dass Bayern den Sieg unbedingt wollte und sehr viel nach vorne getan. Dass es letztendlich nicht gereicht hat, hat mehrere Gründe, doch die mentale Einstellung hat gepasst.

    Ein bisschen Demut und der Sinn für die Realität, dass es auch andere Mannschaften gibt die gut Fußball spielen können, täte einigen Bayern-Anhänger gut.

    Meine Frage: Wird Bayern jemals zu einem Verein wie Barca oder Madrid aufsteigen können?

  11. Man begeht m. E. wieder die Fehler der ersten Hitzfeld-Jahre und gestaltet keinen echten Umbruch / Generationswechsel.

    Nach über 8 Jahren mit dem weitgehend gleichen Kern sind Abnutzungserscheinungen unübersehbar. Dennoch Vertragsverlängerungen bei den Oldies und keine mutigen Transfers. Liegt sicherlich auch am Vakuum in der Führung in der Zwischen-Sammer-und-Hoeneß-Zeit. Mal sehen, was nach den Wahlen passiert. Ich kann mir aber vorstellen, dass diese Saison sehr wackelig weitergehen wird.

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    1. Also das stimmt nun aber wirklich nicht, Mehmet.

      Nehmen wir mal Robben und Ribery. Da wurden mit Costa und Coman bereits zwei Alternativen geholt. Und wenn man das glauben darf, was in den Zeitungen steht, werden mit Brand und Gnabry zwei weitere Spieler beobachet / kommen, die auf ihren Positionen spielen können.

      Viele weitere sind deutsche / österreichische Nationalspieler. Willst Du ernsthaft Boateng, Müller, Neuer oder Alaba in Frage stellen? Bayern stand immer dafür, dass die Spieler auch am Mikrofon etwas zu sagen hatten. Und da sind deutsche / österreichische Spieler einfach wichtiger als “Ausländer”. Für die Medien ist es deutlich spannender, Interviews von Mats Hummels, Jerome Boateng oder Manuel Neuer zu bekommen als von Lewandowski oder Thiago. Schon weil es bei “den Deutschen” auch um die Nationalelf und damit um ein zweites Thema geht, das die meisten interessiert. Wenn Bayern so ein Club würde wie z.B. ManCity, mit fast durch die Bank “Ausländern”, würde das die Marke FC Bayern nachhaltig schädigen.

      Und schließlich hat Bayern eigentlich fast jedes Jahr wichtige Spieler abgegeben. Beginnend mit Luca Toni und Mario Gomez bis hin zu Toni Kroos, Bastian Schweinsteiger und Mario Götze. Die Situation ist heute nicht mehr vergleichbar mit den 1990er Jahren. Wenn bei Bayern ein Spieler gehen will, lecken sich die großen Clubs die Finger (siehe insb. Toni Kross, aber sogar der verletzungsgeplagte Schweinsteiger ist bei einem Top-Club gelandet). Jeder Transfer kann bereits ein Jahr später in der CL als Gegner auf dem Platz stehen. Vor 20 Jahren ging alles nach Italien, wo aber auch nur ein Team Meister werden konnte. Den Begriff der “internationalen Konkurrenz” gab es damals noch nicht so richtig.

      1. Wipf – “… Boateng, Müller, Neuer oder Alaba in Frage stellen… ” Nein, will ich natürlich nicht. Auch Hummels passt.

        Meine These ist, dass man sich zu lange auf die ruhenden Pole Lahm, Schweini, Alonso, Robbery als Eckpunkte verlässt bzw. verlassen hat. An der “Statik” der Mannschaft wurde wenig verändert, auch weil Kroos gehen musste / durfte und das Experiment mit Götze gescheitert ist.
        Eim MF mit Alonso, Vidal, Thiago und Martinez o. ä. wurde nie konsequent getestet. Stattdessen darf Alonso ein Spiel nach dem anderen vergeigen.

        Brand / Gnabry: Mal abwarten, was da passiert. Angeblich hat man ja schon den Dembele-Wechsel versemmelt.

      2. Pardon, ich meinte natürlich “Ein MF mit *Alaba*, Vidal, Thiago und Martinez o. ä. wurde nie konsequent getestet.” Ergibt sonst ja keinen Sinn.

        So oder so, ich bin gespannt, wo sich unsere neuen “Kraftfelder” im Spiel entwickeln, wenn Robbery über die außen nicht mehr ganz so doll liefern wie bis 2014, und die Mitte nicht kompakter wird.

  12. @ Jo
    “Ein perfektes Beispiel dafür (wird wahrscheinlich keiner außer mir so sehen) sind die ersten 15 Minuten bei Atletico im HF. Da haben wir einer Mannschaft, deren Pressingkompetenz wohl über jeden Zweifel erhaben sein sollte und die sicher nicht hinter Hoffenheim zurücksteht, derart wenig Zugriff gegeben, dass die sich relativ schnell deutlich zurückfallen lassen mussten.
    Der Rest ist dann wieder eine andere Geschichte ((-;”
    natürlich gibt es Leute die das so sehen wie du, nämlich die die nicht nur auf Ergebnisse in einem k.o Wettbewerb gehen, sondern Fußball nach dem System beurteilen. Die Qualität eines Systems kann ich nur über mehrere Spiele beurteilen also über eine Meisterschaft. Weil in allem anderen der Zufall eine zu große Rolle spielt. Genau deswegen hat Pep ja auch in den Meisterschaften geliefert. Gäbe es eine europäische Superliga hätte Pep da auch geliefert.
    Übrigens hat Roger Schmidt in einem Interview gesagt, dass 20 min aus der 1. HZ Bayern Juve , aus seiner Sicht die annähernd perfekte Mischung aus Umschaltspiel und Ballbesitzfussball war . Natürlich meint er den Fussball der Bayern.
    Aber ich lass mich ja noch überraschen, sicherlich packt Anc in den k.o Spielen irgendeinen TRick aus und wir holen die champions league. Sicherlich rotiert er gerade so viel um alle Kräfte z uschonen in der Rückrunde sehen wir dann aber eine STammelf mit einem klaren System, voll eingespielt, die auf den Punkt im April und Mai dann alles gewinnt und nicht wie der looser Pep im Herbst alle Körner verschossen hat. Immerhin verletzungstechnishc schient Anc ja schon irgendwas besser zu machen

  13. @Rookie: Ich lese deine Beiträge sehr gerne, aber diesmal bin ich mir nicht sicher, ob Du deinen Text als Satire meinst. Ernst kannst Du das doch nicht gemeint haben, oder?
    Ich nehme ihn aber mal ernst und gebe meine Gedanken dazu ab:

    “…sicherlich packt Anc in den k.o Spielen irgendeinen TRick aus und wir holen die champions league”
    Genau das ist der Strohhalm, an den sich viele Bayern-Fans – vor allem jene, die sich über den Guardiola-Fussball aufgeregt haben – klammern! Völlig egal, wie die Mannschaft in der Liga herumrumpelt, in der CL wird “der Mister” es schon irgendwie schaffen! Vielleicht gelingt ihm ja der große Wurf, vielleicht auch nicht! Aber die Grundlage für Siege in der CL werden in der BL gelegt, wenn es dort nicht läuft, dann ist auch der Titel noch schwerer zu erringen, als es ohnehin schon der Fall ist!
    Und wenn in der BL die Hinrunde schwach war, dann reichte oft genug die Rückrunde nicht mehr aus, um noch “das Ruder herumzureißen”. Es wäre jedenfalls ein gewagtes Spiel, das nur dann gewonnen werden kann, wenn in der Rückrunde tatsächlich alles auf den Punkt zusammen läuft und passt! Eingespielte Stammelf mit klaren Aktionen und Laufwegen, klares System, das von allen Spielern verinnerlicht wurde, höchster Fitness-Stand und keine Verletzten.
    Im Moment vermisse ich vor allem die Umsetzung eines klaren Systems, was aber nach der doch schon zweistelligen Zahl von Pflichtspielen schon zu sehen sein sollte, selbst wenn – natürlich – noch nicht alles optimal zusammenläuft.
    Ich halte Ancelotti für einen guten Trainer, aber im Moment gelingt es ihm nicht, die Spieler mit zunehmen, sie von seinen Ideen zu überzeugen. DAS war “Loser” Pep ganz offensichtlich besser gelungen! Oh, und was die erfreulich niedrige Verletztenquote betrifft, so führe ich die auf die von Guardiola initiierte Tatsache zurück, dass unsere Medizinische Abteilung jetzt viel präsenter ist an der Säbener Straße!
    Wir werden sehen, wie sich die Dinge entwickeln. Aber Ancelotti sollte sich nicht mehr zu viel Zeit nehmen, sonst ist der Zug in der BL abgefahren, und damit sehe ich auch unsere Chancen in der CL sinken.
    Die Spiele gegen DO, LEV und Atletico werden da deutliche Fingerzeige werden!

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    1. “Aber Ancelotti sollte sich nicht mehr zu viel Zeit nehmen, sonst ist der Zug in der BL abgefahren, und damit sehe ich auch unsere Chancen in der CL sinken”

      Ernsthaft?? Sonst ist der Zug in der BL abgefahren? Du hast die Tabelle aber schon im Blick, oder? Was ist denn los mit dir?
      Wir liegen 4 Punkte vor Platz 3, hinter uns ist ein Aufsteiger dem demnächst die Puste ausgehen wird, und Dortmund ist 6 Punkte hinter uns. Was erwartest du denn? 100% Siege in einer Saison? Gibts nicht und wirds auch nicht geben…

      1. Eine Argumentation mit der Tabelle halte ich für Augenwischerei. Ich habe gestern RB Leipzig rennen und pressen sehen. Die haben Mainz innerhalb von 21 Minuten überrannt. Wie die Duracell-Hasen. Das war unglaublich. RB erzwang Fehler bei Mainz — und das im Minutentakt. Es hätte mich nicht gewundert, wenn RB Leipzig nach 60 Minuten mit 5:0 geführt hätte. Die ware 5x allein vorm Mainzer Torwart. Mal nach Balleroberung, mal nach Pass in die Schnittstelle … Die stehen voll im Saft und sind der Herausforderer, nicht Dortmund. Die werden auch nicht einbrechen. Die haben den Kloppschen Vollgas-Fußball perfektioniert.
        Das wird ein harter Gegner für Bayern am 21.12. Seht euch mal ein RB-Spiel an.

      2. Naja, Mainz hatte sich 1.) hinten saudämlich angestellt bei fast allen Aktionen die gefährlich waren und 2.) erst am Donnerstag gekickt und die Backen voll bekommen. Es ist durchaus ein Mittel gegen Mannschaften, die unter der Woche gekickt haben anzufangen wie die Feuerwehr. Das hat Hertha auch erfolgreich gegen Gladbach praktiziert und Dardai hat hinterher gesagt, dass das Teil des Plans war. In der zweiten Halbzeit sah das auch gestern ganz anders aus.

        Dennoch beeindruckend mit welchem Selbstverständnis und welcher Laufbereitschaft das Leipzig macht. Natürlich wird die Brust von Woche zu Woche breiter und so schwimmt man halt auf der Euphoriewelle. Ähnlich war es doch bei Hoffenheim im ersten Bundesligajahr. Die hatten teilweise unfassbare Aktionen drin, wenn ich nur an Obasi denke. Die Zeit allerdings, das sehe ich auch so, ist absehbar. In der Vorrunde werden die sicher nicht groß einbrechen, in der Rückrunde wird man sehen. Sicher fangen dann manche Spieler auch das Träumen an und dann muss man die Leistungen erstmal bestätigen.

        Und mit Verlaub hatten die bisher ein dankbares Programm. Schon 3 Teams mit geschasstem Trainer. Gegen Dortmund Glück etc. Dann kommt man halt in einen positiven Lauf und es klappt alles. Bis Jahresende kommen noch ein paar Brocken und dann wird man sehen wie sie stehen.

      3. “Eine Argumentation mit der Tabelle ist Augenwischerei?”

        Die Tabelle, bestehend aus Toren und Punkten, ist das was am Ende zählt. Sonst nichts, gar nichts, überhaupt nichts. Es gibt keine Schönheitspreise für 7 Übersteiger a la Ronaldo, keine B-Note für Tore ins Kreuzeck, keine Jury die Kilometerrekorde von Duracell-Hasen bewertet…es gibt Tore und dafür dann Punkte, fertig aus. Wer am Ende vorne steht hat gewonnen.

        Ja, die Leipziger rennen wie die Hasen. Halten die das 90 Minuten durch? Nö. Hat Hoffenheim die 1. Halbzeit gegen uns auch probiert. Die 2 Halbzeit waren sie platt, da ging gar nix mehr.

        Und mit Verlaub, der FSV Mainz, auch wenn ich den Verein mag, hat doch nicht annähernd die Qualität unserer Bayern.

      4. Bei Leipzig würd ich auch persönlich davon ausgehen, dass der Lauf wie jeder andere auch einmal zu Ende geht und dann wird man sehen. Dafür spricht auch ihre bisher ausgesprochen gute Chancenverwertung, das typische Markenzeichen von überperformenden Teams.

        Allerdings wer weiß das schon genau und bis zum Beweis des Gegenteils müssen wir die verdammt ernst nehmen. Beim BVB hat 2010/11 und 2011/12 auch jeder darauf gewartet, dass die jetzt endlich einbrechen. Ende bekannt. Einige Dinge ähneln sich zumindest. RB wie der BVB damals ein Team ohne internationale Belastung, wenige Nationalspieler, die andern Spitzenteams durch die WM 2010 geschwächt, wenige Verletzungsausfälle.

        Und das Argument mit der Tabelle? Ehrlich gesagt habe ich auch so eine Befürchtung, dass unsere Tabellenposition etwas trügerisch sein könnte.
        Wir hatten bisher 6 Heimspiele und 4 Auswärtsspiele.
        Zuhause haben wir geschlagen: Die Bremer und Ingolstädter, die beide eine desolate Saison incl. Trainerwechsel spielen und die schwer angeschlagenen Gladbacher. Beachtlich war der Sieg gegen starke Berliner.
        Gegen die eine starke Saison spielenden Kölner und Hoffenheimer war es nach jeweils durchwachsenem Spiel ein Remis.

        Auswärts haben wir die gleichfalls eine Katatrophensaison mit Trainerwechsel spielenden Hamburger geschlagen. Dann die Schalker während ihrer Krise zu Beginn nach extremen Schwierigkeiten.
        Dann kam noch unser schwächstes Saisonspiel gegen starke Frankfurter mit Remis. Zuletzt noch der durchaus respektable Sieg in Augsburg.

        Mein Fazit: Unsere Position ist bisher in einer Weise wie ich mich selten erinnern kann durch die Gunst des Spielplans begünstigt worden. Wir haben die geschlagen, die wir unbedingt schlagen mussten, hatten dagegen Schwierigkeiten mit fast jedem Gegner in halbwegs ansprechender Form. Also man sollte ich auf die Tabellenführung zum jetzigen Zeitpunkt nicht allzu viel einbilden. Die richtigen Herausforderungen kommen vermutlich erst.

    2. Ich deine auch!!! Es war Satire, ich würde Pep nie als Loser bezeichnen, er sit mit Abstand der beste TRainer der Welt und der erfolgreichste. Mir geht es genau wie dir, ich bin skeptisch, dass dann im April plötzlich alles laufen soll. Ein System muss jetzt eingespielt werden damit es im April läuft. Der sogenannte Einbruch kam bei Pep nur in der letzten Saison in der Rückrunde in der Bundesliga, da war dann die Luft raus. Wenn mir jemand Kedhira für Kroos anbietet hätte ich auch keine Lust mehr ;-) . Gegen Atletico und Juve wurde phasenweise perfekter Fussball gespielt

      1. Alles klar! ^^ alles andere hätte mich jetzt auch gewundert ;-)

  14. Grade mal interessehalber jeweils die ersten 10 Spieltage der letzten 3 Serien verglichen:

    13/14 26 Punkte. Dabei 3x ein 1:0-Sieg und ein 3:2 gegen Hertha
    14/15 24 Punkte. Wie heute, Licht und Schatten
    15/16 30 Punkte. Aber: ein müdes 1:0 gegen Bremen, zwei last-minute-Siege in Hoffenheim und gegen Augsburg (durch einen sehr zweifelhaften Elfer) Hätten also auch gut und gerne 24 Punkte sein können.

    War der Grundtenor damals auch eher negativ? Pep hatte nur einmal eine Vorbereitung nach einem Turnier, dann aber auch die Weltmeister-Euphorie.
    Auf der anderen Seite hatte er mehr Verletzungspech (wobei der Zusatz „Pech“ gegebenenfalls nochmal relativiert werden muss, wenn wir auf Dauer deutlich besser dastehen als in den 3 Jahren.

    Aber in Summe sehe ich im Vergleich zu den letzten 3 Jahren keinen merklichen Abfall. Es gab jeweils gute und schlechte Auftritte. Allein im letzten Jahr unter Pep überwiegen die Guten, inkl. dem 5:1 gegen den BVB.

    Wie in den letzten Jahren lassen wir hinten wenig zu und bekommen mit der gefühlt ersten (und einzigen) Chance des Gegners das Gegentor. Wie in den letzten Jahren spielen wir vorne viel zu ungenau, ineffizient und lassen zu viel liegen. Ich sehe ohne jetzt auf viele Details einzugehen im Großen und Ganzen wenig was signifikant schlechter wäre, als in den letzten Jahren.

    Allein die Tatsache, das ein paar Überraschungsteams auf unseren Versen sind spricht nicht gegen uns, sondern eher für diese Teams. Deren Nachhaltigkeit muss sich aber wie gesagt noch zeigen.

  15. Die Ergebnisse sind doch nicht das Problem. Ich überspitze mal: während man vor allem für 13/14 und 15/16 die einzelnen mäßigen Auftritte benennen kann und ansonsten meiner Erinnerung nach eher gut gespielt hat, ist es nun andersherum.

    Aber das Ganze ist auch nicht objektivierbar, weil es eine Geschmacksfrage ist. Mir gefällt der derzeitige Stil immer weniger + die mutmaßlich Richtung + dass man selbige (auch wenn sie einem nicht gefällt) nicht immer ausmachen kann. Weniger “System”(“Fesseln”) bedeutet mehr Last auf dem Einzelnen. Und wenn dann ein Müller nicht trifft (was ich ihm angesichts seiner Leistungen der letzten Jahre nicht vorwerfen mag), passiert halt das, was man nun sieht. Zudem bei einem Kader im Umbruch. Ich erwarte diese Saison nicht besonders viel, was nix mit Anspruchshaltung zu tun hat, aber ich versuche mal realistisch zu sein – trotz der bislang (für mich angesichts der Leistungen (Torschüsse sind dabei kein guter Indikator) erstaunlich) positiven Ergebnisse.
    Stand jetzt (und in Erwartung besserer Performance im Frühjahr) dürfte die Meisterschaft relativ sicher sein. In der CL könnte, wenn man Platz 2 in der CL-Gruppe (durchaus nicht abwegig) mit ein bisschen “Lospech” kombiniert, gut und gerne im AF Endstation sein. Doch wenn es weiter geht, scheint mir das nicht eine Mannschaft für den großen Wurf.

  16. Mal eine Prise Querdenkerei: Was wäre denn, wenn Müller derzeit annähernd in Normalform wäre? Er hätte selber irgendwas zwischen 3-10 Toren gemacht, er hätte Lewandowski gestärkt, der vermutlich auch die eine oder andere Bude mehr gemacht hätte, es hätte also insgesamt einen Haufen Tore mehr gegeben, wir hätten alle bisher unentschiedenen matches in der BL höchstwahrscheinlich gewonnen, und die ganze Diskussion wäre eine andere.

    Wir haben zZt ein Müller-Problem!

    Im Grunde tritt gerade das ein, was ja in der letzten Saison, der “Lewa-Müller-Saison” gerade in diesem Blog explizit diskutiert wurde: Was, wenn einer der beiden mal längerfristig Flaute hat oder verletzt ist? Wir haben jetzt genau diese Situation.

    Ich denke, auch wir hier, die wir ja immer versuchen, klüger und Fussball-gebildeter als der Mainstream zu sein, begehen gerade den Fehler, nach zu simplen Erklärungen zu suchen für ein komplexes Phänomen.

    Ich denke, dass vieles zZt gut ist, aber einiges ist eben auch schlecht. Folgend meine persönliche Einschätzung:

    Positiv:
    -Thiago blüht unter Ancelotti auf! Für mich der Beweis dafür, dass Peps hyperinvolvierte Art eben nicht bei jedem Spieler positiv wirkt
    -Vidal hat sein Pass- und Kombinationsspiel extrem verbessert
    -Costa ist gut drauf, auch ihm scheint Ancelotti gut zu tun
    -Kimmich hat sich etabliert und kann als vollwertiger Bayernspieler angesehen werden
    -Die Mannschaft hat es gelernt, sich selber wieder zu erlauben, “normal” zu sein, mal den Ball zu verlieren, mal ein Tor zu bekommen, mal ein Spiel nicht zu gewinnen. Das ist eine tiefe Änderung in der mentalen Ausrichtung, keine Trivialie, und es wird irgendwann unbewußt, geht also in Fleisch und Blut über… und erst DANN spüren und GLAUBEN es auch die anderen Mannschaften. Nicht umsonst wird der FCB derzeit kommentiert nach dem Motto “Sie sind wieder eine normale Mannschaft”, “Die anderen Mannschaften glauben wieder daran, etwas holen zu können” etc. Ich weiß, dass die meisten hier das ausschließlich negativ sehen, ich aber halte es für positiv. Nur dadurch wagen sich die anderen auch mal in die Offensive, und nur dadurch gibt es eben auch mal die Möglichkeit für…
    -Umschaltmomente! Und die werden folgerichtig auch wieder trainiert, wie man deutlich erkennen kann. Und das kommt Spielern wie Costa, Coman, Müller (theoretisch), aber auch Robben und Ribery zugute.
    -Robben gefällt mir derzeit gut von seiner Mentalität her. Er spielt mannschaftsdienlicher, ist sehr engagiert (und auch effizient) im Pressing/Gegenpressing und legt für Lewa auf. Und trotzdem äußert er Kritik. Gut, die Diva hat er immer noch drauf und wird er auch nie ganz ablegen, aber jede Entwicklung in die richtige Richtung ist gut, denn wir brauchen einen famosen Robben
    -Hummels ist EXAKT die Verstärkung in der Defensive, die wir gebraucht haben

    Negativ:
    -Ancelotti vertraut vielleicht zu sehr auf seine Erfahrung und Coolness und unterschätzt ein bisschen die Realitäten der BL
    -Ancelotti hat unterschätzt, wie extrem Pep die Mannschaft geprägt hat und verändert hat und hat den Spielern ein Stück weit ihre Orientierungspunkte genommen. Wenn man als Spieler 3 Jahre lang microgemanaged wird und dann plötzlich sinngemäß die Ansage kommt “gehts raus und spielt” steht man sicher etwas verloren da
    -Ancelotti ist, ganz grundsätzlich, vermutlich taktisch weniger versiert als Pep (aber wer ist das nicht)
    -Boateng ist nach seiner Verletzung nch lange nicht wieder der alte; seine phänomenale Eröffnung fehlt unserem Spiel zZt
    -Müller ist zZt ein Schatten seiner selbst
    -Ribery ist out
    -Coman und Sanches gelingt es im Moment nicht, der Mannschaft konsistent und spürbar zu helfen
    -Alonso spielt zu oft (gibt’s da vielleicht irgendeine Klausel in seinem Vertrag?? Anders kann ich es mir mittlerweile nicht mehr erklären…)

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    1. Deine Querdenkerei in allen Ehren. Sie ist auch wunderbar ausführlich. Ich kann es aber keinesfalls akzeptieren, daß es positiv sein soll, wenn die Mannschaft an Qualität verliert. Deine “Normalitätsthese” halte ich für unsinnig und gefährlich. Erst lädt man den Gegner ein (unbewußt, wie Du sagst), dann rennt man einem Rückstand hinterher und muß einen größeren Aufwand betreiben. Für mich völlig unlogisch.

      Den Anspruch, die beste Mannschaft in Deutschland sein zu wollen, gäbe man damit auf. Man verlöre entscheidende Motivation, weil man die Gegner unnötig stärkt und Selbstzweifel hervor ruft und Diskussionen innerhalb der Mannschaft hervor ruft. Das kann nie das Ziel sein, zumal es auf Dauer das eigene Selbstvertrauen ankratzt.

      Die Umschaltmomente als positiver Effekt dieser “Normalitätsthese” sind mir viel zu wenig. Die wiegen die negativen Aspekte nicht auf.

      Gruß,
      Thomas.

      PS: In Deiner Analyse fehlt der Punkt: Alaba. Da gibt es viel Licht und Schatten.

    2. @Förb: Mit den meisten deiner Gedanken gehe ich durchaus konform! Aber die “Normalitätsthese”, wie es @Thomas schon richtig angemerkt hat, ist höchst gefährlich! Und sie entspricht auch nicht unserem Selbstverständnis als FCB! Mir san mir, das heißt in dem Falle, das es selbstverständlich sein muss, den Anspruch zu haben, auch weiterhin in Europa zu den Top-4 zu gehören. Da darf man nicht nachlassen, sich keine Schwäche erlauben, und ganz sicher auch nicht die Gegner einladen, wieder mutiger zu werden und sich mehr zuzutrauen! Nicht in der CL, und erst recht nicht in der BL.
      Es geht mir nicht darum, dass Spiele mal nicht gewonnen werden, und Spieler auch mal nachlassen, nicht mit vollem Einsatz auftreten. Es geht darum, dass die grundsätzliche Haltung sein muss: “Wir werden ganz oben stehen! Und unseren Gegnern vermitteln, sie haben keine Chance!” Diese Siegermentalität gibt sich nicht mit einem Unentschieden zufrieden, schon gar nicht, wenn der Gegner Hoffenheim heißt, ein “Emporkömmling”, der in der Vorsaison noch gegen den Abstieg gespielt hat.
      Was keineswegs deren Leidenschaft und fussballerischen Qualitäten schmälern soll! Aber Denkweisen wie “mit einem Unentschieden muss man auch mal zufrieden sein” sind völlig kontraproduktiv, genauso wie die Überlegung, dem Gegner ruhig mal Raum und den Ball zu überlassen – damit mache ich sie stark und laufe Gefahr, selbst ein paar Prozente an Einsatzwillen und Entschlossenheit zu verlieren, was schnell zu Gegentoren und Punktverlusten führen kann.

      Und was Costa betrifft, so sehe ich ihn auch mit Licht, aber auch noch viel Schatten, setze ihn daher nicht auf die Positiv-Liste.
      Dazu darf er erstmal zeigen, dass er auch in der Lage ist, eine Flanke oder einen Pass zu schlagen, ohne dabei nur auf den Ball zu schauen! Denn dann kommen auch mehr als nur 1 oder 2 Bälle beim Mitspieler an, sodass der den Ball auch verwerten kann. Hinsichtlich Tempo und Spielwitz gehört er mit zu unseren Besten, daher habe ich viel Zuversicht, dass er sich weiter verbessert unter Carlo.

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