Fridolina Rolfö wechselt von Linköping zum FC Bayern München

Bayern-Frauen verpflichten schwedische National-Stürmerin Fridolina Rolfö

Jolle Trenner 22.11.2016

Damit sichert sich Trainer Tom Wörle schon zur Rückrunde eine weitere Offensivoption und erhöht den Konkurrenzkampf im Bayernangriff. Als knapp 1,80 m große Zielspielerin mit einem starken linken Fuß bringt die Schwedin wertvolle physische Komponenten mit, die den Bayern derzeit noch fehlen.

Die aktuelle Top-Stürmerin der Roten, Vivianne — the kool kid — Miedema, könnte durch den Neuzugang zu weiterer Konstanz in den Leistungen angestachelt werden. Auch Nicole Rolser und Lisa Evans werden sich im Training genauso wie Rolfö enorm reinhängen müssen, um sich Minuten zu erarbeiten.

„Fridolina ist eine junge, sehr talentierte, torgefährliche Angreiferin. Sie spielt sowohl kraftvoll als auch kombinationssicher und kann in der Offensive variabel eingesetzt werden. Ich bin davon überzeugt, dass sie in München den nächsten Entwicklungsschritt machen wird.“
Bayern-Cheftrainer Thomas Wörle auf fcbayern.com

Hattrick im CL-Debüt

Nicole Rolser wird nicht die besten Erinnerungen an Fridolina Rolfö haben. Bei ihrem Debüt in der Champions-League im Oktober 2014 schoss die Schwedin den FC Liverpool im Rückspiel persönlich mit drei Toren aus dem Wettbewerb.

So blieb Nationaltrainerin Pia Sundhage keine andere Wahl, als sie für das darauf folgende Freundschaftsspiel gegen Deutschland zu nominieren. Nach ihrer Einwechslung kurz vor Schluss der Partie hätte Rolfö Nadine Angerer fast noch zum 2:2-Ausgleich überwunden.

Im 4-3-3 Linköpings sowie im 4-4-2 Schwedens füllte Rolfö sowohl die Rolle der Strafraum- als auch die der Flügelstürmerin aus. Laut Rainer, der Fridolina Rolfö in der Damallsvenskan schon seit einigen Jahren beobachtet, weiß sie sich sowohl im Kombinationsspiel auf engem Raum als auch mit Tempo und Platz über den Flügel kommend zu behaupten. Entwicklungspotenzial bietet allein aufgrund ihrer Körpergröße das Kopfballspiel der jungen Schwedin. In ihrem Spiel dürfte Rolfö jedoch noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angelangt sein. Einige Verletzungen machten der jungen Stürmerin in der Vergangenheit immer wieder zu schaffen.

„Ich freue mich sehr, künftig für den FC Bayern München zu spielen. Ich habe einen sehr guten Eindruck vom Club und kann es kaum erwarten, Teil des Teams zu sein und mitzuhelfen, Titel zu gewinnen.“
Fridolina Rolfö auf fcbayern.com

Mit der schwedischen Meisterschaft hatte sich Rolfö zwar ein Ticket für die 2017er/18er-Champions-League-Saison gesichert, Linköping wird das Meisterteam in der jetzigen Form allerdings nicht so beisammenhalten können, um darin auch eine Rolle zu spielen. Mit dem FC Bayern München bekommt Rolfö die Chance, regelmäßig an der Königsklasse teilzunehmen und in Deutschland um Titel mitzuspielen. Für ein Talent aus Schweden der nächste wichtige Schritt in der Entwicklung, um Stammkraft in ihrem Nationalteam zu werden, mit dem sie im Sommer die Silbermedaille bei Olympia holte. Ein paar neue Teamkolleginnen dürfte sie aus dem Finalspiel gegen Deutschland schon kennengelernt haben.

Wir sind gespannt, wie Wörle sie in das Team einbauen wird und hoffen, dass sich der FC Bayern zusammen mit Rolfö als feste Größe in der europäischen Spitze etablieren wird.

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  1. ich wuensche rolfo alles gute, hoffe dass sie sich durchsetzen und weiterentwickeln kann. bin aber etwas skeptisch, denn
    “[…] werden sich im Training genauso wie Rolfö enorm reinhängen müssen, um sich Minuten zu erarbeiten.” ist nicht unbedingt die sache von skandinavInnen und insbesondere schwedinnen der neueren generation. zum einen muessen sie das in ihren heimatlichen clubs eher selten, denn dort ist der kader im vergleich zu deutschen vereinen eher duenn und es gibt in der regel keine reserve (also ne 2. mannschaft), schon gar nicht in hoeheren ligen (nicht in der elitettan aka der 2. liga und meines wissens auch nicht in den division 1 ligen). zum anderen ist die ganze schwedische gesellschaft inzwischen so, dass die jugend sehr viel positives feedback, sehr viel lob braucht (meine erste-hand-erfahrung als universitaetslehrerIn). in deutschland ist das meinem gefuehl nach doch noch anders. sowohl im training und als auch beim seitenliniencoaching im spiel selbst ist der ton in deiutchland doch deutlich rauer. nicht nur einstmals bei schroeder in potsdam (der da sicher, auch im team mit seinem co extrem war. aber doch keine richtige ausnahme.), auch kellermann, woerle, bell, obliers machen regelmaessig das rumpelstilzchen an der seitenlinie. nicht nur den schiedrichterinnen und gegnerischem team gegenueber. meines erachtens ein nicht unwesentlicher grund, warum es viele skandinavierinnen nicht allzu lange in deutschland gehalten hat. ich hoffe, rolfo kann damit umgehen. ich wuensche es ihr, denn daran reift und waechst frau auch. aber wie oben geschrieben, ich bin milde skeptisch. lasse mich jedoch gern eines besseren belehren.

    ich wusste im uebrigen noch gar nicht, dass bayern jetzt schon die CL-teilnahme garantiert bekommen hat: “Mit dem FC Bayern München bekommt Rolfö die Chance, regelmäßig an der Königsklasse teilzunehmen” gekauft? ehrenhalber verliehen? oder doch nur leichte bayern-ueberheblichkeit, die durch dieses statement durchscheint? oder wieso sonst hat sie bei bayern regelmaessiger die chance als bei z.b. linkoping?

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. zur cl: weil das Team so vielversprechend besetzt ist, dass Platz 1 oder 2 sehr wahrscheinlich ist? Sicher ist natürlich nichts, aber die Chancen stehen nicht schlecht. Dagegen: “Linköping wird das Meisterteam in der jetzigen Form allerdings nicht so beisammenhalten können”

    2. ich wusste im uebrigen noch gar nicht, dass bayern jetzt schon die CL-teilnahme garantiert bekommen hat

      Tja, Dein Problem ist verstehendes Lesen. ;-) Das Wörtchen “regelmäßig” hast Du entweder überlesen oder falsch interpretiert. “Regelmäßig” ist keineswegs kongruent mit “immer” oder “ständig” oder “ausnahmslos”. ;-)

      Der FC Bayern hat das Selbstbewußtsein, sich in jedem Jahr für die Champions League qualifizieren zu wollen. Als Doppel-Meister 2015 und 2016 darf man das postulieren. Und wer Spielerinnen wie Melanie Leupolz, Simone Laudehr und Melanie Behringer in seinen Reihen hat, der darf das umso mehr. Hinzu kommt noch eine blutjunge Stürmerin, die mich immer an Männer erinnert in ihrer Spielweise.

      Gruß!
      Thomas

  2. football-women.com Seite 23.11.2016 - 06:39

    schade?

  3. Schön, dass da zusätzliche Möglichkeiten in der Offensive geschaffen werden. Willkommen!

  4. Ich denke es wäre hilfreich, wenn im Sturm mal etwas Beständigkeit einkehren würde. Mal abgesehen von Miedema ist die Halbwertszeit einer Bayern-Stürmerin gefühlt ein halbes Jahr: Hagen, Stengel, Schough, Beckmann, Boquete, Evans, Rolser, nun Rolfö (Lena “Badstuber” Lotzen lass ich mal außen vor).

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