Anrufe auf Sylt
Karl-Heinz Rummenigge konnte seinen Sommer-Urlaub auf Sylt nicht wirklich genießen. Täglich klingelte das Telefon, immer wieder meldete sich dieselbe Stimme: Jupp Heynckes rief seinen Vorgesetzten an, mit Ideen für das kommende Jahr, mit Verbesserungsvorschlägen, mit Details, die den Unterschied machen könnten und sollten. Das war im Sommer 2012, einen Monat nachdem der FC Bayern eine der größten Niederlagen seiner Vereinsgeschichte hatte durchleiden müssen.
Der „Spirit of 2012“ ist sagenumwoben. Die Verpflichtungen von Matthias Sammer, Mario Mandzukic und Javi Martínez, die Veränderungen am Kader auch durch Abgänge und hunderte weitere Details, von denen Außenstehende überhaupt keine Ahnung haben. All das trug dazu bei, dass sich die Münchner innerhalb eines Jahres so sprunghaft verbesserten, wie es kaum jemand für möglich gehalten hätten und sich am Ende mit dem Triple belohnten.
Es ist ja nicht alles schlecht
Es gibt einige Parallelen zwischen der Saison 2011/12 und der gerade vorbeigegangenen von 2017/18. Die vielleicht wichtigste: Es ist bei weitem nicht alles schlecht. 2018 war der FC Bayern, wie 2012, nur wenige Schritte vom Triple entfernt. Es waren enge Spiele, mit teilweise vollkommen kuriosen und aus Bayern-Sicht enttäuschenden Ausgängen. In beiden Jahren war der Konjunktiv ein gern gesehener Gast – hätte doch Arjen Robben damals und hätte doch etwa James dieses Mal zum richtigen Zeitpunkt getroffen.
Mit anderen Worten: Es hat nicht viel gefehlt zum ganz großen Wurf. Doch darf das auf keinen Fall das Saisonfazit sein. Das muss vielmehr lauten: Es hat etwas gefehlt zum ganz großen Wurf. Da sind einige Stellschrauben, an denen man beim FC Bayern dringend drehen muss, um die entscheidenden letzten Prozente wieder zu bekommen.
Ein Blick in das Mannschaftsgefüge lässt zwei Schlüsse zu. Erstens: Man vertraut weiter auf die Kräfte, die in den letzten Jahren da waren. Das Gerüst der Elf von 2017/18 (Neuer, Hummels, Kimmich, Martínez, James, Müller, Lewandowski mit Fragezeichen) wird sich im nächsten Jahr nicht verändern. Im Tor eine gute Entscheidung, in der Abwehr auch. Im offensiven Mittelfeld nicht. Die Besetzung Robben, Ribéry, Coman und Gnabry ist solide – aber „solide“ Besetzungen hat der FC Bayern nun seit einigen Jahren und ganz offensichtlich reicht das nicht aus.
Was fehlt denn dann?
Der zweite Punkt, der beim Blick auf diese Mannschaft auffällt und der an dieser Stelle allein den Eindruck des Autors wiedergibt: Es fehlt die Aufopferungsgabe. Unter Jupp Heynckes ist aus einem Haufen an Einzelspielern immer wieder eine Fußballmannschaft geworden, die aber auch immer wieder in ihre Einzelteile zerfallen ist. Der Zusammenhalt dieser Elf ist nicht mit dem des Teams von 2013 oder auch – als Beispiel von außen – mit dem Teamgeist der deutschen Weltmeister von 2014 zu vergleichen.
Viel zu dominant stechen immer wieder Einzelspieler wie Robert Lewandowski heraus, die über den Saisonverlauf für mehr Unruhe als Fokussierung sorgen. Daneben wird man den Eindruck nicht los, dass neben Neuer, Hummels, Müller oder Kimmich zu viele Spieler mitlaufen. Auch wenn Alaba, Boateng, Thiago oder mit Abstrichen Javi Martínez in der besten Zeit ihrer Karriere seit einigen Jahren in München Fußball spielen, haben sie alle den Schritt verpasst, diesem Team ein echtes Gesicht zu geben. Hart ausgedrückt: Man bemerkt es erst auf den zweiten Blick, aber nach Lahm und Schweinsteiger ist ein Führungsvakuum entstanden, in das bislang nur die eben genannten deutschen Nationalspieler hineinwachsen konnten. Sicherlich spielt hier auch die Abwesenheit von Kapitän Manuel Neuer mit rein, auch ein oft vergessener Aspekt bei der Suche nach Gründen für das Scheitern kurz vor dem Ziel. Dennoch steht fest: Die derzeitige Mannschaftsstruktur ist nicht optimal – hier fehlen die so entscheidenden paar Prozent.
Der Elefant an der Säbener Straße
Die Lehre aus der Kaderanalyse nach der Saison 2017/18 muss eigentlich eine ähnliche wie nach 2011/12 sein: Es braucht Verstärkungen – vielleicht braucht es sogar ein paar Abgänge – und eine starke Ansprache in Richtung der oben kritisierten Kandidaten. Und hier liegt das große Problem. Es ist vollkommen unklar, von wem diese kritische Kaderanalyse kommen soll.
Uli Hoeneß ist der Elefant an der Säbener Straße, über den keiner sprechen möchte, den keiner öffentlich kritisiert, mit dem aber in Wahrheit sämtliche Entscheidungen verbunden sind. Auch Karl-Heinz Rummenigge deutet nur hier und da an, dass er offener wäre. Offener für Einfluss von außen und für eine Orientierung an internationalen Standards und nicht am Mia-San-Mia-Leitfaden. Beide leben am Ende gemeinsam in einer Blase, in der alles perfekt läuft und in der es falsche Entscheidungen nicht gibt – genauso wenig wie ehrliche Selbstkritik, die auch öffentlich geäußert wird, wie etwa 2012.
Hasan Salihamidzic macht, so hört man, vieles richtig im Mikro-Management. Das mag der Fall sein, wenn es um Zigaretten in den Händen von Co-Trainern geht, aber spätestens im Interview mit der Süddeutschen Zeitung (Wochenendausgabe) erbrachte er die klaren Hinweise, dass er nach der Hoeneß-Flöte tanzt, dass er keiner ist, der outside-the-box denkt und dass seine Öffentlichkeitsdarstellung gelinde gesagt ausbaufähig ist.
Lang und breit spricht der Sportdirektor über die Bayern-DNA, die vielleicht gefehlt haben könnte im Spiel gegen Real Madrid und darüber, dass man nach einem Trainer gesucht habe, der nicht schon wieder, wie Guardiola, ein eigenes großes Team mitbringt. Das alles klingt nach den Aussagen eines Verwalters, der die Unternehmens-Leitlinie (falls immer noch nicht klar: MIA SAN MIA!) andauernd wiederholt, fest daran glaubt und hofft, dass kritische Nachfragen mit dem Verweis auf „knappe Niederlagen“ abgewiesen werden können. Um einen personellen Vergleich zu bringen: Das alles klingt eher nach Christian Nerlinger (Bayern-Vergangenheit, 2012 entlassen) als nach Matthias Sammer (keine Bayern-Vergangenheit, 2012-2016 11 Titel gewonnen).
Hoffnung auf Kovac
Dass die notwendigen Impulse aus der Chefetage kommen ist nicht zu erwarten. Somit liegen die Hoffnungen paradoxerweise auf dem Mann, der in der öffentlichen Wahrnehmung als Ausgeburt des Mia-san-Mia-Bayern-Gens und als guter Freund von Brazzo zum FC Bayern kommt. Niko Kovac hat seinen zukünftigen Verein gerade mit klugem Fußball im Pokalfinale geschlagen und darf ab dem 1. Juli beweisen, dass er der großen Aufgabe in München gewachsen ist.
Alle Welt spekuliert bereits auf sein Scheitern, doch vielleicht ist gerade das der Weg zum Erfolg. Was Kovac mit den Personen, die den FC Bayern 2012 so passioniert an einigen Stellen umgekrempelt haben, vereint, ist das „Denen-zeig-ich’s“-Gefühl. Die Heynckes-Kritiker waren laut nach der Niederlage gegen Chelsea und sie sind auch jetzt wieder laut, wenn sie über ähnliche Punkte wie damals sprechen. Der stille Kovac, der doch eh keinen Ballbesitzfußball spielen kann und die Stars nicht unter Kontrolle hat, wird das Rad sicher nicht neu erfinden können und nie die großen Titel gewinnen. Vielleicht schafft er das tatsächlich nicht und das Szenario eines früh gescheiterten Trainers tritt ein – und vielleicht würden so immerhin die Chefs aufwachen.
Vielleicht aber wählt Niko Kovac im Juni des Öfteren die Telefonnummer seines Vorgesetzten und nervt ihn in seinem Urlaub auf Sylt mit Details für die neue Saison. Und vielleicht ist das der Weg, auf dem eine Kombination aus Mia-San-Mia und frischem Geist tatsächlich dazu führt, die letzten, entscheidenden Prozente aufzuholen, die in dieser nun vergangenen Saison gefehlt haben.
Ein toller Artikel zum richtigen Zeitpunkt. In vieles wird meiner Meinung nach zu viel hineininterpretiert. Irgendwie hat die gesamte Mannschaft nach dem Aus in der CL einen Knick bekommen. Offensichtlich fehlte wirklich ein Kapitän der Art Neuer, Lahm oder Schweinsteiger der die Mannschaft wieder hochzieht. Ich habe bei keinem Spieler das Gefühl, dass dieser so eine Aufgabe erfüllen könnte. Es fehlt ein bisschen dieser Hunger und diese Gier nach Erfolg. Ich wurde beim Finale heute nicht das Gefühl los, dass die Mannschaft kollektiv gehemmt war. Als würde da noch mehr gehen und man doch nur die Handbremse lösen müsste. Ich kann nur immer wieder betonen, dass der Verein sich in der Spitze optimieren muss, das gilt vor allem für das Spielermaterial. Der Kader ist zwar Weltklasse aber und unzuverlässig. Das ist kein Spielermaterial mit dem was durch dick und dünn gehen kann. Entscheidende Leistungsträger fehlen entweder verletzt, versuchen inmitten der heißesten Saisonphase einen Vereinswechsel zu forcieren oder beschäftigen sich lieber mit Social Media und ihren Modekollektionen. Mir fehlen Weltklasse Köpfe mit Charakter wie Lahm und Schweinsteiger. Kimmich ist aus genau diesem Holz geschnitzt und Süle sicher auch. Beide sind aber noch zu etwas jung. Bei Brazzo bin ich mir nicht sicher, mehrere Talente bekamen jetzt Profiverträge aber wie aussagekräftig ist das? Es ist nicht schwer einfach Profiverträge an die Jugend zu verteilen als seien sie Bonbons. Um nicht im eigenen Saft zu baden und die Führung mal „aufwachen“ zu lassen war diese Finalniederlage gegen einen Underdog doch das beste was passieren kann. Denn aufwachen tun sie erst dann wenn es auch national nicht mehr ganz hinhaut, wie 2012 eben. Kovac kommt als Pokalsieger und als jemand der den großen, glorreichen FC Bayern regelrecht vorgeführt hat. Das verschafft ihm nun bei unseren Bayernstars eine gehörige Portion Respekt. Die C-Lösung könnte durchaus das beste sein was dem Verein seit fünf Jahren passiert ist. Er bringt nämlich Veränderung und Weiterentwicklung und egal in welche Richtung diese geht, sie ist richtig und wichtig. Dass Kovac unseren großen, geliebten Jupp besiegt hat ist ein Statement. Wären wir heute gegen Dortmund oder Leipzig ausgeschieden wäre nur katastrophal, nicht mehr. Dadurch aber dass unser zukünftiger Trainer uns rausgehauen hat, kann ich dem viel Positives abgewinnen.
Ich hoffe sehr, dass Sie mit Ihrer Analyse und Ihrer Hoffnung (ausgedrückt im letzten Satz) recht behalten. Im Augenblick fehlt mir der Glaube, dass es eine (notwendige) harte Kaderanalyse geben wird. Als Anzeichen dafür sehe ich die Vertragsverlängerungen von Ribéry, Robben und Rafinha. Da sie recht spät erfolgten, vermute ich, Kovač war einbezogen und hat sein Einverständnis gegeben.
Damit bleiben uns eine Reihe von Baustellen weiter erhalten.
Sie beginnen in der Aussenverteidigung. Kimmich ist für mich als rechter Aussenverteidiger verschenkt (und defensiv überfordert). Seine Qualitäten liegen auf der sechs. Bayern braucht dringend einen hochklassigen rechten Aussenverteidiger nebst Backup.
Alaba stagniert seit ein, zwei Jahren, dafür steigt seine Verletzungsanfälligkeit. Er braucht dringend einen Backup, Bernat zähle ich schon nicht mehr zur kommenden Mannschaft.
Das Mittelfeld (angeblich das beste in Europa neben Real Madrid) ist für mich eine Wundertüte. Hier, und da stimme ich Ihnen zu, hoffe ich sehr auf Kovač, dass es ihm gelingt, aus James, Thiago, Tolisso, Rudy, Vidal, Goretzka und Martínez einen hochtourigen, präzise arbeitenden Motor für das Bayern-Spiel zu entwickeln, der nicht mehr so leicht ins Stottern gebracht werden kann, z.b jüngst durch den VfB oder heute durch die Eintracht.
Lahm und Alonso haben im Mittelfeld einen Krater hinterlassen. An guten Tagen kann Thiago von der sechs aus das Spiel lenken, doch er ist zu schwankend in seiner Leistung und verletzungsanfällig.
Martínez auf der Position ist ein Rückfall in Vor-Guardiola-Zeiten, in seliger Erinnerung an das Triple-Jahr. Doch diese Zeit ist vorbei. Am ehesten im Kader sehe ich Kimmich künftig auf der sechs. Doch Kovač wird ihn höchstwahrscheinlich auf der rechten Aussenbahn belassen.
Auf Kovač setze ich allerdings bei Tolisso. Ich schaue regelmässig Spiele der französischen Nationalmannschaft. Tolisso hat bisher bei Bayern nur ansatzweise zeigen können, über welche Anlagen er verfügt. Deschamps nimmt ihn nicht umsonst mit zur WM.
Auch wenn ich mit dem Abschneiden in der CL nicht unzufrieden bin, hat Bayern das durchaus mögliche Finale, ebenso wie den heutigen Pokalsieg eher durch eine klare Sturmschwäche als durch inviduelle Abwehrfehler verpasst. Ohne Coman ist Bayerns Sturm nicht konkurrenzfähig, ein Pendant auf der rechten Seite fehlt völlig. Auch wenn ich mich auf Gnabry freue, übersehe ich nicht, wie verletzungsanfällig dieser Junge ist. Zusammen mit den Rentnern Ribéry und Robben kann das nicht die Lösung für anspruchsvolle Aufgaben sein. (Über Wagner möchte ich kein Wort verlieren.)
Wenn ich mir vorstelle, dass ein de Bruyne zu Bayern kommen wollte, ein Sané ebenfalls, Hoeneß aber die Ablösesummen zu hoch waren (heute Schnäppchenpreise), dann frage ich mich, wo Hoeneß‘ größte Stärke -sein Antizipieren künftiger Entwicklungen, seine Weitsicht – inzwischen verblieben sind (und das nicht nur bei der peinlichen Fehleinschätzung von Heynckes Bereitschaft, seine Trainerzeit bei Bayern zu verlängern).
Kurz: ich stimme Ihnen zu, dass bei Bayern z.Z. vieles auf reines „Verwalten“, also auf Stillstand (und damit Rückschritt) hindeutet. Ihre Hoffnung ruht auf Kovač. Ich hoffe sehr, sie behalten recht.
Wow, dem ist nichts hinzuzufügen!
Kann ein Trainer das alles leisten?
Was hier ja gewollt wird, ist mehr Reibung und das diese Kovac erzeugen kann, aber ist ein Trainer in der richtigen Position? Denn nach meinem Empfinden, hat ein Trainer alle Hände voll zu tun mit seiner eigentlichen Arbeit, insb. wenn er anders als ein Guardiola oder selbst Ancelotti aus einer recht schwachen Position heraus zum Verein stößt, DFB-Pokal-Sieg hin oder her. Nein, Reibung müssen andere woanders erzeugen. Sammer hinterfragte aus der Sportvorstandsposition, praktisch eine Position, wo dies sein einzige Aufgabe war, insb. nachdem Reschke für die Transfers hinzukam.
Nein, Kovac kann den Wunsch nach dem Hinterfragen nicht erfüllen, höchstens sein Scheitern könnte der Katalysator werden für die Führungstiere. Hinterfragen kann man nur aus der Führungsspitze oder vom Sportdirektorenposten. Am einfachsten ginge dies, wenn man einen, wenn nicht zwei gewisse Ex-Kapitäne endlich in den Verein eingliedert, einem Trainer kann man diese Aufgabe nicht aufbürden.
Wirklich ein toller Beitrag, der mir aus der Seele spricht.
Alleine die gestrige Situation, nach der Auswechlung von Müller zeigte dass Problem.
Niemand wollte Verantwortung übernehmen, und die Binde als Kapitän tragen!
Gibt es keine Anweisungen vom Trainer?
Ersatz vom Ersatzkapitän?
Das verhalten von Hummels und Ribery fand ich echt verstörend, passt aber genau zu der obrigen Analyse.
Sammer kam zwar im Sommer 2012 (ich weiß noch, die Verkündung war einen Tag nach dem EM-Finale, ich hörte es im Autoradio, stand im üblichen Montagsvormittagsstau und hatte plötzlich so richtig Lust auf die neue Bayernsaison).
Bei Sammer habe ich aber die Theorie, dass das schon viel länger eingefädelt war. Im Winter 2010/2011, als bei Bayern plötzlich van Bommel durch Gustavo ersetzt wurde und es überhaupt drunter und drüber ging, war Sammer an sich schon fix als Sportdirektor des HSV gemeldet worden. Zwei Tage später sagte er das dann ab und begab sich in einen anderthalbjährigen, (vom FCB bezahlten?) Urlaub ….
Ch. Nerlinger hatte auch mal in einem Interview anklingen lassen, ihm sei schon im Winter 2011/2012 klar gewesen, dass seine Tage gezählt sein könnten – außer es würde die CL gewonnen werden..
Martinez, Sammer, Mandzukic, das wurde zwar alles erst im Sommer 2012 bekannt. Aber wie man an der causa Sammer und am damit verbundenen Aus von Nerlinger sehen kann, hatte seine Verpflichtung wohl eine anderthalbjährige Vorlaufzeit.
Nachdem Salihamidzic jetzt das große Interview gegeben hat, dürfte er fest im Sattel sitzen. Er ist auch genau das, was Hoeness braucht – der micro-managende 24/7-bereite Ex-Bayernprofi, der dem „große Vorsitzenden“ nicht in die „große Strategie“ reinredet, sondern sie bedingungslos unterstützt. Nachdem Hoeness nun mal nur mit dieser Art von Manager klarkommt (Nerlinger war doch genau der gleiche Typ, allerdings har er noch dazu den Fehler gemacht, vanGaal nach dem Mund zu reden), ist es vielleicht das beste, wenn er seinen Job weitermacht (er macht das ja zunehmend besser).
Darum bezweifle ich ehrlich gesagt:, dass es jetzt eine große Veränderungsflut geben wird:
Erstens waren die Niederlagen dieser Saison nicht so dramatisch wie 2012 – Real war viel besser als die Catenaccio-Truppe aus dem Londoner WestEnd, und gestern wurde die Mannschaft, anders als im Pokalfinale 2012, nicht vom Gegner hingerichtet, sondern von den Rechtsbeugern der DFL (vielleicht wäre der verweigerte Elfer allerdings verschossen worden).
Zweitens sind viele Entscheidungen schon bekannt – Salihamidzic, Kovac .. Offen sind nur noch einige Transfers, und offen ist die Frage, ob Lewandowski den Verein verlässt (nach seiner gestrigen zweiten Halbzeit kann ich mir durchaus größere Katastrophen für unseren Verein vorstellen). Gerade in diesem Punkt wird Kovac hoffentlich noch Akzente setzen. Wie es im Artikel richtig heißt, brauchen ein paar Bayernspieler sowas wie einen „Motivationsschub“.
Um den Bogen zum Artikel und zu 2012 zu schlagen – viele grundlegende Entscheidungen wurden bereits getroffen und werden sich nicht mehr ändern. Die grundlegendste stammt wohl aus 2015 – als Guardiola seinen Vertrag nicht verlängerte und Ancelotti präsentiert wurde, war doch klar, dass der FC Bayern das Ballbesitzspiel künftig den Scheichmannschaften überlassen würde. GP11 zum Trotz war das übrigens eine völlig richtige Entscheidung. Denn so wurde die Weichenstellung getroffen, dass man künftig mit diesen Teams nicht um die selben Spieler konkurrieren würde – was der FC Bayern nur hätte verlieren können.
Mittelfristig war das gestrige Spiel vielleicht wirklich bedeutungsvoll. Unsere hochdotierten Spieler wissen jetzt, dass dieser Coach mit bescheidensten Mitteln große Leistungen liefern kann. Der Respekt wird da sein.
„als Guardiola seinen Vertrag nicht verlängerte und Ancelotti präsentiert wurde, war doch klar, dass der FC Bayern das Ballbesitzspiel künftig den Scheichmannschaften überlassen würde. GP11 zum Trotz war das übrigens eine völlig richtige Entscheidung. Denn so wurde die Weichenstellung getroffen, dass man künftig mit diesen Teams nicht um die selben Spieler konkurrieren würde – was der FC Bayern nur hätte verlieren können. Mittelfristig war das gestrige Spiel vielleicht wirklich bedeutungsvoll. Unsere hochdotierten Spieler wissen jetzt, dass dieser Coach mit bescheidensten Mitteln große Leistungen liefern kann. Der Respekt wird da sein.“
sehr schön analysiert, Wipf, und wunderbar den Bogen gespannt zu Kovac!
genau das muß in der Tat die FC Bayern Strategie sein – opportunistisch aus dem Spielermaterial, das man zu vernünftigen Preisen einsammeln kann das Bestmögliche rausholen und den Spielstil diesen Voraussetzungen anpassen. Wir sind halt nicht bei „Wünsch dir was“ wie bei City oder PSG.
Für dieses Konzept war bisher Heynkes klar der Beste, was nicht nur das Triplejahr gezeigt hat, sondern auch 2012 und jetzt wieder 2018 war man dem CL-triumph eindeutig näher als unter Guardiola oder Ancelotti.
Umso wertvoller, dass jetzt erneut von Heynkes dieses spielerische Fundament in der Mannschaft reetabliert wurde und dass man mit Kovac einen Trainer gefunden hat, der diese Art des opportunistischen (das Wort wird zwar oft negativ belegt, aber für Erfolg im Fußball ist man damit allemal richtig) Denkens in der Totalen lebt und jetzt auch erfolgsmäßig unterlegt hat mit der größten Pokalfinalsensation seit über 30 Jahren…
Ein paar Änderungen im Kader und ein paar Veränderungen generell wären sicher nicht schlecht. Unsere Bosse haben aber möglicherweise auch das Jahr 1999 im Hinterkopf, wo es ähnlich lief wie diese Saison (den schlechten Saisonstart mal ausgenommen). Die Liga wurde nach Belieben dominiert, im Frühjahr verletzten sich mit Elber und Lizarazu zwei absolute Leistungsträger schwer, und in der CL und im DFB-Pokal musste man bittere Final-Niederschläge einstecken. Vom CL-Finale 1999 brauchen wir nicht reden, das wird keiner je vergessen. Auch im DFB-Pokal-Finale gegen Werder 2 Wochen später war es sehr bitter. Man spielte lange Zeit in Unterzahl, dominierte trotzdem, vergab Chance um Chance und hatte auch im Elfmeterschießen schon Matchball, den Effe (ein ähnlich sicherer Elfmeterschütze wie Lewandowski) versemmelte. So verpasste man das Triple 1999 in beiden Finals sehr knapp.
Große Veränderungen gab es aber im Anschluss daran auch damals nicht. Bis auf Andersson, Sagnol, Hargreaves und den im Finale eingewechselten Paulo Sergio waren alle Protagonisten der 2001er-Mannschaft, die den CL Titel holte, auch schon 1999 dabei. Somit kann man sagen (und das werden sich die Verantwortlichen wohl auch denken, denn Hoeneß und KHR waren auch 1999 schon die „Alleinherrscher“), dass auch Kontinuität zum ganz großen Erfolg führen kann.
Im Vergleich zu 1999 und 2012 passiert ja ohnehin eine große Veränderung: es gibt einen neuen Trainer und das ist trotz aller möglichen Neueinkäufe immer noch die größtmögliche Zäsur in einem Verein.
2012 war für mich der Bedarf nach Veränderungen auch deutlich notwendiger: Der Kader war allgemein zu klein, so dass man in der entscheidenden Saisonphase kaum rotieren konnte und deshalb in der Liga dem BVB nicht mehr hinterher kam. Im Pokalfinale war es (auch wenn Lahm das nachher anders sah) eine Lehrstunde und in der CL war zwar Pech dabei, aber man konnte auch sehen, dass es an Niveau fehlte, um die wirklich nicht gerade überzeugenden Spieler von Chelsea zu knacken.
Was war dieses Jahr: man war in zwei Spielen gegen Real deutlich stärker, versiebte einige Hochkaräter und wurde um mindestens einen klaren Elfer gebracht. Im Finale gegen Frankfurt wurde man beschissen, hatte jeweils bei ausgeglichenem Spielstand einen Lattentreffer und auch sonst noch einige Chancen. Spiele gegen Frankfurt sind immer schwer, werden aber erfahrungsgemäß immer eine Spur leichter, wenn man führt, da der Gegner dann sein Konzept ändern muss. Diese Führung hat man gestern durch Pech nicht erreicht. Ich sehe leider momentan nirgends die Spieler, die zwingendermaßen die Chancen gegen Real und Frankfurt reinmachen würden. Auch garantieren andere Spieler nicht, dass sie in entscheidenden Phasen nicht auch patzen. Wir sind uns wohl alle einige, dass James in der Rückrunde der beste Mittelfeldspieler des FCB war. Vor beiden Toren hat er aber den Ball verloren und somit entscheidenden Anteil an den Gegentoren.
„und das werden sich die Verantwortlichen wohl auch denken, denn Hoeneß und KHR waren auch 1999 schon die “Alleinherrscher”)“
Ein interessanter Punkt. Allerdings waren KHR und Hoeneß 1999 keineswegs Alleinherrscher, sondern die dominierende Figur im Verein war Beckenbauer. Diese Konstellation des Triumvirats (plus Hopfner) hatte den Vorteil, dass man zu Mehrheitsentscheidungen kommen konnte.
In der gegenwärtigen Situation blockieren sich die beiden starken Männer gegenseitig. Was fast zwangsläufig die Entscheidungsprozesse verlangsamt und zu einer Einigung auf den kleinsten gemeinsamen Nenner tendieren lässt.
Das ist nicht unbedingt nur schlecht, aber auch nicht unbedingt nur gut.
Momentan habe ich so den Eindruck KHR ist ein wenig in die innere Emigration gegangen und wartet ab was so passiert. Den nächsten Schuss hat er dann wieder frei ((-;
100% Zustimmung. Es fehlt der frische Wind, der unbedingte Hunger. Man sollte aber nicht vergessen, wo diese Mannschaften herkommen. Die 2012 hat keine 6 Meisterschaften in Folge gewonnen. Ich kann nachvollziehen, dass es schwer fällt sich für so ein Finale mit allem aufzuopfern was man hat. Das ist schon eine verzwickte Situation. In Spanien leben Barca und Real voneinander. Sowas hat Bayern hier nicht.
Rein personell dürfte die Analyse wesentlich einfacher ausfallen. Man hat eine sehr gut besetzte Mannschaft in Tor, Abwehr, Mittelfeld und auf der Stürmerposition. Auf dem Flügel ist man schon lange keine internationale Klasse mehr. Drei erfolgreiche Dribblings gab es gestern von den Bayern. Es fehlt zudem der Pace, dass jemand wie bei den Stuttgartern, durch sein Tempo gefährliche Szenen erzeugt hab ich schon lange nicht mehr bei den Bayern gesehen. Das macht unser Spiel unheimlich schwerfällig und berechenbar. An erster Stelle ist hier Ribery zu nennen. Das ist immer stets bemüht, wirklich produktiv ist das ganze aber nicht. In der Kombi mit Müller auf Rechtsaußen, sind wir viel zu leicht aus dem Spiel zunehmen. Gerade Müller bereitet mir Sorgenfalten. Wann hat dieser das letzte Mal in einem großen Spiel den Unterschied ausgemacht? Kann mich da an nichts erinnern. Ich bin sogar der Meinung, dass er in den wichtigen Spielen ein Bremsklotz ist. Stellt man in auf Rechts, dann verliert er dort einen Ball nach dem anderen. Und lässt man ihn mehr den Halbraum bespielen, opfert man einen Mittelfeldplatz und der Spielaufbau wird schwerer. Man bräuchte einen fitten Robben, dann ist auch ein Thomas Müller besser, so aber sollte man vielleicht sein System Mal überdenken.
Eigentlich ist damit klar was im Sommer passieren muss.
Noch ein Wort zu den Führungsspielern. Einen Boateng dort nicht zu erwähnen, fand ich doch ganz lustig. Klar er ist nicht der Mann großer Worte, wer aber halbwegs die großen Bayern Spiele gesehen hat, dem muss doch auffallen was für eine Ausstrahlung Jerome hat. Gegen Atletico, gegen Real, diverse Spiele gegen den BvB und dieses Jahr im Pokal gegen RB. Er hat vielleicht nicht die Eloquenz eines Hummels, spricht aber genauso so deutlich Defizite an und verhält sich sehr vorbildlich. Zudem denke ich, dass er in der Mannschaft sehr respektiert ist.
Naja, Mal schauen was die Zukunft bringt. Ob man nun endlich reagiert oder wieder die Probleme der Chancenverwertung oder dem Schiri zu schiebt.
Im wesentlichen Zustimmung. Ich fürchte nur, Jérôme Boateng wird sich (möglicherweise recht bald) vom Acker machen. Wenn das geschieht, werden uns seine Führungsqualitäten und seine Spieleröffnung sehr fehlen. Hummels kann ihn in diesen Aufgabenbereichen m.E. nicht adäquat ersetzen. Süle wird in diese Rolle hineinwachsen, aber er braucht noch Zeit.
Und die droht den Bayern gerade wegzulaufen.
Einerseits betont Salihamidzic die Notwendigkeit, länger vorzuplanen (als z.B. Real, angesichts der Kostenexplosion auf dem Transfermarkt) andererseits verpflichtet man z.B. einen Wagner.
Hier sehe ich keinen klaren Plan.
Ach und Jann-Fiete Arp ist also kein längerer Plan? Wagner wurde doch vor allem geholt um Lewandowski noch in dieser Saison Auszeiten zu verschaffen. Und man hat egal wie es mit Lewy weitergeht auf Jahre hin einen soliden Backup.
Arp hat bei Bayern schon unterschrieben? Habe ich da was verpasst?
Fest steht, das Wagner auf keinen Fall verpflichtet wurde, weil sein Berater ein Interesse daran gehabt haben könnte :-)
„Gerade Müller bereitet mir Sorgenfalten. Wann hat dieser das letzte Mal in einem großen Spiel den Unterschied ausgemacht? Kann mich da an nichts erinnern. Ich bin sogar der Meinung, dass er in den wichtigen Spielen ein Bremsklotz ist. Stellt man in auf Rechts, dann verliert er dort einen Ball nach dem anderen. Und lässt man ihn mehr den Halbraum bespielen, opfert man einen Mittelfeldplatz und der Spielaufbau wird schwerer.“
Das Müller-Paradox. Seit Jahren (um ein Zitat aus dem Artikel aufzunehmen) ein Elefant an der Säbener Straße.
Müller spielt im Grunde immer dasselbe, egal wo du ihn nominell aufstellst. Das klappt gegen die Unter- und Mittelschicht des Fußballs problemlos, oder ganz prima.
Sobald du auf stärkere Gegner triffst, gleicht es für den jeweiligen Trainer schon der Quadratur des Kreises diese Müller-Rolle mit unseren herkömmlichen Systemen zu verbinden.
Das wird auch für Kovac eine seiner zahlreichen Nagelproben.
Selten so einen Bullshit gelesen.
Barca? Juve? Dortmund? Man City? Alles schwache Gegner? Leute schaut ihr erst seit 2 Jahren Fußball oder was?
Man kann auch echt einfach mal die Füße still halten. Die Personalie Müller ist geklärt. Er ist das Gesicht des FC Bayern, absolute Werbefigur und ununstrittener 2. Kapitän. Er wird seine Karriere in ein paar Jahren beim FC Bayern beenden und als einer der wichtigsten Spieler der Vereinsgeschichte in Erinnerung bleiben.
Seine Leistungsdaten, Titel und Erfolge sprechen für sich.
Also wie wäre es, den Elefant mal einfach Elefant sein zu lassen und sich nicht jede Woche aufs Neue zu entblöden Szenarien aufzubauen, die so Gott sei Dank nie eintreten werden?
@Kurt:
Ich weiß ja wie du zu Müller stehst und du bei diesem Thema leicht die Fassung verlierst.
Allerdings sollte dich das nicht hindern, wenn du schon auf Beiträge antwortest, diese wenigstens durchzulesen und nicht auf einzelne Stichworte wie ein gereizter Stier zu reagieren.
Dann würdest du nämlich erkennen, dass zumindest 90% deiner Empörung völlig ins Leere geht.
Barca, dass ist ganz schön lange her. BvB und Juve okay. Da gab es aber auch einen Rechtsaußen.
Sonst war er gegen Real, RB, Atletico unsichtbar. Das ist schon eine ziemlich maue Bilanz.
@Jo
Thomas Müller macht eben „Thomas-Müller-Sachen“ im „Thomas-Müller-Raum“. Das hat einen Mehrwert, wenn das ebenfalls auf dem Platz stehende Spielermaterial jene Aufgaben stemmen kann, bei denen Müller nicht hilfreich ist. Also ein strategisch sinnvolles und wenig pressinganfälliges Aufbauspiel aufziehen und den Übergang ins letzte Drittel erzwingen, sei es nun durch die altbekannten Dribblings auf dem Flügel oder durch das Spiel in den Engen zwischen den Ketten. Hat z.B. beim Triple funktioniert, da Lahm und Schweinsteiger strategische Genies waren, Robben ein Biest im Dribbling und Ribery beeindruckend viele Facetten auf hohem Niveau einbringen konnte; unter anderem mit spielmachenden Akzenten und Nadelspieler-Aktionen. Kimmich, Coman und Thiago sind Spieler, denen Ähnliches zuzutrauen ist. Für mich herrscht da aber trotzdem noch ein Vakuum, insbesondere da wir keinen Spieler haben, der von rechts Dribblingstärke einbringen und die gegnerische Mannschaft nach hinten drücken kann. Weiterhin sind natürlich Spieler wie Arturo Vidal, die Müllers Schwächen nicht auffangen können, für Müller nicht sonderlich hilfreich.
@Jo
Mag sein, es geht aber nicht darum wie *ich* es sehe, sondern die Verantwortlichen im Verein. Und da steht nun einmal fest, dass Müller unser Gerrard, Totti, Lahm oder Maldini ist.
Da muss man ja nicht ewig immer ein Fass aufmachen. Sonst kommt so ein Mist wie von GP11 raus, der sich ja jetzt schon erdreistet hier persönlich zu werden, obwohl er ganz genau weiß, dass all sein blödes Philosophieren nichts ändern wird. Und das zeigt eben einfach einen ekelhaften Charakter. Was bin ich froh, diesen Menschen im echten Leben nicht zu kennen.
Muss man nicht mit assoziiert werden, wenn man nicht in die gleiche Kerbe schlägt. Es ist einfach eine Farce, wenn man hier jetzt so tut als würde Müller mitgeschleppt.
@Ju:
Sehe ich exakt genauso. Wie schon erwähnt bin ich sehr gespannt wie Kovac das angeht.
Sinnvolle Spielereinbindung mit Mehrwert für die Mannschaft ist ja immerhin das, was ihn in Frankfurt ausmacht. Wenn der Kader die Einbindung von Müller aber nur unter Laborbedingungen hergibt – spätestens bei Ausfall Thiago „hängt“ die Mittelfeldzusammensetzung dann völlig – kann auch Kovac nicht zaubern. Aber unser Oberhaupt hat ja dem Volk eben erst wieder verkündet, dass er nicht in externe Kräfte zu investieren gedenkt.
Thomas Müller ist ein Fussballgott – wenn er im Spiel eingebunden wird. Das ist schon länger nicht nehr der Fall und erst Recht nicht wenn der Rest, weil alternd und oder lustlos wie z.B. gestern, nicht den Fussball mit Biss und Durschlagskraft spielen den es braucht um in den wichtigen Spielen den unterschied zu machen. Aber gerade da muss ein Thomas Müller die anderen mitressen. Deswegen kann ich die Kritik auch sehr gut navollziehen.
Strg + f: „Müller“
Zwei Ergebnisse.
Einmal wird er – der jedes Spiel über den Platz schlendert, Kimmich die rechte Seite offensiv wie defensiv alleine bearbeiten lässt und kein Gespräch und Scherzchen mit dem Gegner (!) auslässt – als Führungspersönlichkeit hervorgehoben, während andere Spieler, die ausnahmslos mehr Einsatz und Persönlichkeit zeigen, als Mitläufer diskreditiert werden.
Das andere Mal geht es um das Gerüst und wo es in unserer Mannschaft nicht passt. Beim Gerüst wird er erwähnt, bei den Problemen nicht. Mal abgesehen davon, dass er einfach nur unterirdisch spielt, war Müller schon zu seinen absoluten Glanzzeiten zumindest positionsbedingt ein Fragezeichen, weil er eben nirgends so richtig hinpasst.
Inzwischen bin ich der Meinung, dass die Personalie Müller den Personalien Hoeneß und Rummenigge in Vereinsschädlichkeit kaum nachsteht.
GP, als der FC Bayern Thomas Müller im Winter 2008/2009 der TSG Hoffenheim zum Kauf angeboten hatte, hättest Du dann, wie Rangnik damals, keine 3 Mio. für ihn gezahlt?
Ich habe doch selbst von seinen „absoluten Glanzzeiten“ gesprochen. Zu vergangenen Zeiten und unter anderen Bedingungen hatte Müller ohne Zweifel seine Berechtigung und bereicherte die Mannschaft.
Jetzt ist Müller aber:
– Topverdiener
– Medienliebling, der qua seiner Anhängerschaft (siehe Kurt) von Bild und Co. in höchste Sphären geschrieben wird
– Zumindest im Namen Kapitän
– der Spieler, der eine uneingeschränkte Stammplatzgarantie hat
– derjenige, dem es erlaubt ist, alles und jeden öffentlich zu kritisieren, wenn jemand nicht nach seiner Pfeife tanzt
– spielerisch erbärmlich
Müller ist komplett untragbar, aber an seinem Status wird sich nichts ändern, da sein Name inzwischen unweigerlich mit den Namen Hoeneß und Rummenigge verknüpft ist – und das gleich mehrfach:
Zum einen sind es nur die unsäglichen MiasanMia-Schreier, die noch allen drei bedingungslos die Treue halten. Und zwar immer mit der Begründung der Identifikation und der glorreichen Vergangenheit.
Wenn Hoeneß und Rummenigge an Müllers Stuhl rütteln, sägen sie unweigerlich auch an ihrem eigenen Stuhlbein. Denn für sie sprechen einzig dieselben Argumente wie für Müller und wenn sie die (endlich) ignorieren, hinterfragen sie sich zwangsläufig auch selbst.
Zum anderen müssten sie sich fragen, warum sie damals Müller nicht für hundert Millionen verkauft haben und ihn stattdassen zum Topverdiener (angeblich 15 Mio pro Jahr, ich denke da kann man locker nochmal fünf dazurechnen, um auf das reale Grundgehalt (!) zu kommen) gemacht haben. In Kombination aus entgangener Ablöse und stattdessen gezahlten Gehältern ist hier der AG ein wirtschaftlicher Schaden in dreistelliger Millionenhöhe entstanden. Es ist naheliegend, warum hier ein solcher strategischer Fehler nicht eingestanden wird.
Harte Worte, aber nicht ganz unrecht. Nur mal angenommen wir tauschen Müller mit einem Pogba und das ganze funktioniert nicht, dann ist das Geschrei aber wieder riesig. Daher sollte es oberste Prämisse für Kovac sein, ein Sytem und einen Weg zu finden um Müller wieder optimal einzubinden (also nicht rechts raus oder auf die 9 – darüber wurde schon genug geschrieben).
Und wenn Uli oder KH nicht plötzlich der Schlag trifft, wird Müller hier zu Ende spielen und ich bin mir sicher, das wars noch nicht. Daher den schwirigeren Weg wählen und eine Lösung finden, nicht alles verwerfen was einst überragend funktioniert hat.
Mit Sicherheit wird mit ihm auch schon für nach der aktiven Karriere geplant.
GP 11 scheint ein Problem mit Müller zu haben. Bemerkenswert ist bei GP11 dass er die Gehaltsliste der Mannschaft zu kennen scheint. Müller ist Die Indentifikationsfigur beim FCB. Er ist der Liebling der Medien und den Fans. Die Kritik an Müller ist unberechtigt. Man sollte sich mal über die Leistungen von Lewy und seinem Verhalten unterhalten. Müller kämpft in jedem Spiel schafft Räume während Lewy sein Trikot spazieren fährt. Wer so gegen Müller schiesst widerkennt die Wichtigkeit von Müller für den Verein.
Mal eine Perspektive von außen, der FC Bayern hat die Saison wie auch die davor dominiert. Ich fühlte mich schon wie in der schottischen Liga, wo es eigentlich nur noch, um Platz 2 geht und wer eventuell absteigt. Dadurch wurde deutscher Fußball eigentlich extrem langweilig. Und das eine Mannschaft mal ein Spielt verliert ist nun einmal so, es gibt Höhen und Tiefen selbst bei der besten Mannschaft in der Liga. Was ich hier lese ist ein Jammern auf extrem hohem Niveau. Es wirkt nach aus extrem seltsam und vor allem präsentiert sich der FC Bayern wie ein schlechter Verlierer. Es liest sich teilweise als würde gar nicht der HSV in die 2. Liga absteigen, sondern der FC Bayern.
Das ist leider so, aber über irgendetwas muss man ja jammern. Du kannst mein (zugegeben kurzes) Saisonfazit im Thread zum Pokalfinale lesen, nicht alle sind permament am Meckern um des Meckerns willens.
Es ist aber auch sehr spieltagsabhängig. Man liest hier auch gute Beiträge, die klar die Realitäten aufzeigen. Nämlich, dass Bayern auf Jahre gesehen einsame Spitze in Deutschland ist und auch international schwer aus der Top 3 zu verdrängen ist.
Zu dem „schlechter Verlierer“ sage ich nur soviel. Deutschland hat Jahr für Jahr 17 schlechte Verlierer und wenn es einmal Bayern ist, wird sich drauf gestürzt. Niemand zollt Bayern den Respekt, den es verdient.
@Thomas
„…wie ein schlechter Verlierer.“
Von „außen“ kann man das so sehen.
Von „innen“ darf man differenzieren.
Heynckes hat seinen vorzeitigen Abgang samt Mannschaft ja bereits gestern im ZDF bedauert und erläutert. Zugleich hat er der Eintracht gratuliert. Wirklich schlechte Verlierer wären die Bayern gewesen, wenn sie die Schuld bei Herrn Zwayer (dem ehemaligen Linienrichter unter Hoyzer in jenem berühmten Spiel…) gesucht hätten. Das haben sie nicht, abgesehen vom Statement Salihamizic‘s. (Selbst Kevin Prince Boateng sagte, er habe Martínez gefoult und mit einem Elfer gerechnet.)
„Was ich hier lese, ist Jammern auf hohem Niveau.“
Auch das dürfen Sie gerne „von außen“ so sehen.
Zugleich scheinen Sie zu denen zu gehören, die Fußball zu allerest ergebnisorientiert betrachten. Vielen Foristen hier liegt aber eher die Art und Weise, wie die Mannschaft spielt, am Herzen. Und entsprechend analysieren und kommentieren sie.
Wenn ich mich recht erinnere hat z.B. Magath als erster Bayern-Trainer das Double verteidigt. Erfolgreicher kann man kaum spielen lassen. Bloß: als langjähriger Bayern-Fan habe ich diese Phase beinahe völlig aus meinem Gedächtnis gelöscht. Sie hat mir nichts gegeben, was meiner Erinnerung wert wäre.
Doch was am 2.10.2013 im Etihad Stadium ab Minute 65 geschah, werde ich nie vergessen: 94 Pässe in knapp dreieinhalb Minuten, einzigartig in ihrer Präzision, ihrer Geschwindigkeit und ihrer Dauer. Alle Bayern-Feldspieler waren daran beteiligt.
Nun gibt es Leute, die dazu sagen: nutzloses Ballgeschiebe, am Ende der Szene fiel ja kein Tor. Solchen Leuten darf man getrost mit Marcelo Bielsa antworten: wer schönen Fußball für das Ergebnis opfert, den sollte man meiner Meinung nach foltern.“
In diesem Sinne sollten Sie vielleicht Ihr Leseverhalten überprüfen.
Absolut Eigentor, so ist es. Es geht im die Ästhetik des Spiels die Freude bereiten soll. Verliert man knapp und verdient obwohl man trotzdem versucht hat alles zu geben so geht man trotzdem erhobenen Hauptes vom Platz. Nach so einer Lust- und Luftleeren Veranstaltung wie am Samstag ist man einfach nur frustriert. Nicht weil man knapp verloren hat, einen Lattentreffer hatte und berechtigte Elfer nicht bekommen hat, sonder weil jeder Fan weiß, dass es besser, viel besser geht und der Fussball (vielleicht für den neutralen Zuschauer) nicht ansehnlich war.
Ja die Meisterschaft in der Liga ist langweilig, dass liegt aber daran, dass die anderen sich nicht genug anstrengen oder wenn sie es tun Glück oder Zufall brauchen um an den FCB heranzukommen. Da steigt natürlich das Anspruchsdenken des Bayern Fan. Wir gewinnen ja eh, daher lasst uns Freude an der Art und weise haben wie wir Fussball spielen. Die möglichkeiten hierfür sind an sich da, die Kohle auch. Also ist das Jammern hier absolut angebracht, weil unsere Führung und die Führungsspieler die aus dem 13er Kader noch übrig sind nicht entsprechend nachlegt um wieder etwasd besonderes zu schaffen. Nach Aussage Hoeneß soll im Sommer ja nicht groß investiert werden. Ich hoffe ja nur das das ein Bluff in Richtung der anderen Großen ist. Sonst müssen wir uns erstmal wieder daran gewöhnen mit Ergebnisfussball die Meisterschaft abzuwarten, aber trotz großer Mühen kurz vor dem Ziel immer wieder zu scheitern.
Ich weiß ja nicht wie das für einen Schalke Fan ist wieder mal zweiter zu werden. Allerdings glaube ich, dass die Schlaker viel stolzer sind auf die Art und Weise wie sie das erreicht haben. Bei Real jammert auch nur keiner wenn die nächste Woche gegen Liverpool gewinnen. Sonst brennt da aber auch der Hut!
Ich denke wir so häufig, wenn der Müller doch nur dribbeln könnte. Er hat mit Abstand die schlechteste Passquote und macht zu viele einfache Stockfehler, da fragt man sich schon wie es sein kann, dass ein Thiago/ James in dem selben Team spielen, indem ein Thomas Müller spielt.
Müller hat seine Qualitäten, ohne einen Robben ist er aber nur halb so gut.
mMn sollte Kovac der Mittelfeld Konstellation Thiago, Tolisso und James eine Chance geben. Thiago klar zuständig für den Spielaufbau, Tolisso mit seinen gefährlichen Läufen und Athletik und ein James der als Verbindungsspieler zwischen Defensive und Offensive agiert.
Martinez war heute ein wenig überflüssig, ich kann nachvollziehen, warum er nicht mit zur WM fährt.
Der tolle James hat trotz seiner super Technik gestern das 1:0 verursacht.
mit verursacht
Passiert. Auch Busquets macht manchmal Annahmefehler.
Und beim 2. war er auch mit beteiligt… Tja das ist halt das Schicksal, wenns nicht läuft triffts immer die falschen, wie Rafinha im Real Hinspiel.
Der tolle James, hat zweimal gegen Real Weltklasse gespielt. Was hat den Müller gemacht? Er war bemüht, hat keine riesigen Fehler gemacht, das war’s dann aber auch. Für einen Offensivspieler ist das viel zu wenig.
Thiago war ein Totalausfall und wollte sich nicht einmal auswechseln. Thiago sollte in wichtigen Spielen beweisen für was man ihn geholt hat.
Egal was passiert, Bayern muss nächste Saison national so dominieren wie nie.
Unfassbar ekelhaft, was man von Fans der anderen Vereine seit gestern wieder lesen muss. Was ein Pack. Alleine für diese Menschen wünsche ich mir nie wieder eine spannende Liga. CL hin oder her.
Gerade ein Meinungsartikel auf WELT (jaja selbst Schuld wer sowas liest ich weiß), einfach nur EKELHAFT. Deutschland, die Medien, der Umgang mit dem FCB ist einfach nur verachtenswert.
Pfui, was muss man sich schämen.
Und sorry, dass ich hier manchmal ein paar Leute anpisse, am Ende sind wir alle Bayernfans und das ist es was zählt, in Zeiten widerlichster Hetze.
He also der letzte Satz hat mich jetzt echt gefreut, da geh ich mit. Ich hab dich auch schon guat angepisst, da ist die Erinnerung an das, was uns eint, doch garnicht schlecht!
@Kurt
Schöner Kommentar von dir , immer gut, auch mal das Gemeinsame in den Vordergrund zu stellen :) Ich hab den Artikel in der Welt auch gelesen, furchtbar. So viel Empörung habe ich bei dem Anti-Jupp-Plakat der Frankfurter vermisst.
Ein schöner Artikel, der Parallelen zwischen der heutigen Spielzeit und den Vorläufen zu unseren Erfolgen herstellt und dadurch Hoffnung auf neue Triumphe weckt. Ist ja auch nicht von der Hand zu weisen!
Doch Kovac als neuer Hoffnungsträger? Neue Spieler, gar Hundert-Millionen-Einkäufe, die plötzlich alles besser machen?
Klar könnte Kovac – durch den Titel DFB-Pokalsieger sogar gestärkt – Dinge hinterfragen, Reibungspunkte setzen und auf diese Weise Änderungen bewirken! Er ist sicherlich auch ein guter Trainer! Aber ist er geeignet, den FCB voranzubringen in seiner Entwicklung? Wir reden hier nicht von Bundesliga-Mittelmaß, sondern von dem Bemühen, an Europas Spitze zu bleiben, wofür es schlichtweg einen Trainer braucht, der zu den herausragenden Männern seiner Zunft gehört.
Das Duo Sammer/Guardiola war perfekt!
Guardiola, ein Trainer mit einer klaren Konzeption, mit der Fähigkeit, sie auch zu vermitteln UND sogar Spieler, die schon alles erreicht haben, mitzunehmen und sogar noch zu verbessern! Ein schwieriger Typ, aber wer unter den Erfolgstrainern ist das nicht?
Und Sammer, der selbst als Trainer große Erfolge gefeiert hat, der aber auch die Funktionärsebene gut kannte, konnte seinem Trainer Unterstützer sein, sich mit ihm auf Augenhöhe begegnen und Veränderungen bewirken. Auch, weil er akribisch arbeitet, Dinge im Zusammenhang sehen konnte und sich auch traute, Unangenehmes anzusprechen.
Er war ganz sicher kein Laufbursche des Vorstandes/Präsidiumsm, sondern ein Macher, dessen Blick ungetrübt war von der einengenden Diskussion um Stallgeruch- und Bayerngen.
Wir werden Guardiola und Sammer vermutlich nicht mehr an der Säbener Straße im Dienst sehen, aber es wird doch sicher möglich sein, Stallgeruch hin und Bayerngen her, Leute mit vergleichbaren Fähigkeiten zum FCB zu holen.
Daran knüpft sich auch die Taktikfrage an, die ich im Gegensatzu zu manch anderen hier, nur durch die Weiterentwicklung des Dominanzsystems beantwortet sehe! Hinten dicht und nach vorn schnell umschalten mag spektakulär aussehen, um dauerhaft um die ganz großen Titel mitzuspielen, reicht das meiner Meinung aber nicht!
Braucht es dafür unbedingt die Hundert-Millionen-Einkäufe? Nicht unbedingt! Wichtig sind Spieler mit dafür geeigneten Fertigkeiten und einem Trainer, der es versteht, das System mit diesen Spielern zu entwickeln. Ein Tuchel und ein Nagelsmann, denen gelingt das, und schauen wir weiter nach unten, so wäre auch durchaus der Titz oder unser – leider – scheidende Trainer der Amateure, Tim Walter, zu nennen. Denen wäre das auch zutrauen, das System zu entwickeln.
Auch ohne die ganz großen Namen, um die wir wie von @WIPF richtiger Weise gesagt, ohnehin nicht mit den Scheich-Clubs konkurrieren können. Aber das bedeutet eben nicht, deswegen auf das Dominanzsystem und dessen flexible Weiterentwicklung zu verzichten.
Mag sein, dass es die Möglichkeit gibt. Ich habe aber leider immer wieder den Eindruck, dass sich Ulis Stallgeruch/Bayerngen und Innovation und Pep-Verrückheit gepaart mit kritischem Hinterfragen der eigenen Fehler (Sammer) aussschließen. Also bleibt dann nur die selbstzufriedene Einheitsglücklichkeit über die Xte Meisterschaft.
Ein paar Gedanken zu Müller – ich bin ja einerseits ein großer Fan, kann mich andererseits aber an kein einziges großes Müller-Spiel in den letzten 3 Jahren erinnern.
Imho gibt es exakt eine(!) Aufstellung, in der er voll zur Geltung kommt:
MS
LA—TM—RA
ZM—ZM
LV–IV–IV–RV
Folgerung: Man spielt so mit – oder anders ohne ihn. Hoffen wir, dass Kovac das erkennt.
Ansonsten hat man eine der zwei großen Baustellen im Kader mit Wagner halbwegs gekittet, wenn Lewa bleiben sollte.
Auf den Flügeln sehe ich aber mit Robbery, Coman und Gnabry niemanden, vor dem Barca, Real und ManCity sich fürchen müssten… da wären 2 schnelle Dribbler mehr als gefragt.
Aber wieschon mehrfach hier erwähnt stehen die Zeichen beim FCB wohl eher auf Stillstand und innere Emigration, als auf Veränderung.
MS
LA—TM—RA
ZM—ZM
LV–IV–IV–RV
Real ist das aber – wenn man es schon aufmalen will:
MS TM
LA ——— RA
ZM ZM
So funktioniert Müller zweifelsohne am besten. Gegen Topgegner sieht man mit so einem 442/424 aber kein Land mehr. Vor allem, wenn man auch noch ständig die Verpflichtung von Flügelspielern verweigert.
Um bei deiner Telefonnummer zu bleiben: Da würde ich jederzeit James gegenüber Müller auf der 10, die Müller de facto ja gerade eben nicht spielt, bevorzugen.
Die Finalniederlage gestern ist nüchtern betrachtet ein Fall von blessing in disguise.
Hätten wir den Pokal gewonnen, wären wir
1. mal wieder Doublesieger und hätten 2. Jupp einen besseren Abschied geben können
So weit, so gut. Da Jupp den perfekten Abschied aber bereits hatte, und die Emotionsskala bei uns abgestumpften Fans im DFB Pokal sowieso nicht mehr richtig ausschlagen kann, können wir auch die positiven Dinge aus der Niederlage ziehen:
1. der neue Trainer kommt mit Rückenwind als Pokalgewinner
2. die Erwartungen in der neuen Saison sind geerdeter (als zB 2013, wenn wieder jemand die Dauer-Sieger von Jupp übernehmen müsste)
3. die Kaderanalyse wird schonungsloser ausfallen
4. die Wahrscheinlichkeit und Notwendigkeit, großen Willen und Mut auf dem Transfermarkt zu zeigen, ist dramatisch gestiegen
5. mit jeder wichtigen Niederlage wie gestern steigt der Gefühls-Payoff zukünftiger Titelgewinne. Die emotionale Diskrepanz zwischen den beiden Fanlagern gestern muss der Tiefpunkt dieser Entwicklung gewesen sein. Wir müssen endlich wieder etwas gewinnen können, anstatt nur etwas nicht zu verlieren.
Na ja, Tschemp, ein paar Einschränkungen gibt es zu den Punkten 1 – 5 schon:
Der Rückenwind für den neuen Trainer dürfte bestenfalls ein laues Lüftchen werden, über eine Pokalsieg können die meisten unserer Spieler doch nur müde grinsen, das beeindruckt sie nicht. Und die Trainer zuvor hatten beeindruckendere Erfolge auf ihrer Vita.
Bei 2., 4. und 5. gehe ich mit.
Aber 3.??? Schonungslose Analyse? Wer soll denn bitte sehr analysieren? Kovac kennt die Stärken und Schwächen seiner neuen Spieler nicht, der wird sich – hoffentlich – zurückhalten, sondern darauf abzielen, welchen Spielertyp er für sein System eventuell noch brauchen könnte. Aber nicht jetzt schon den Stab über den jetzigen Kader brechen.
Salimhamidzic? Der macht das, was Uli ihm sagt, und die Erfahrung, mit der er Spieler wie Müller, Thiago oder Martinez beurteilen will, ist doch nur gering. Er hat weder Trainer- noch Funktionärserfahrung, kann sich lediglich auf sein Bauchgefühl verlassen.
Rummenigge, der ja eigentlich der Entscheider sein sollte, hält sich auffällig zurück und redet Uli auch das Wort. Bleibt nur Uli selbst, der sich in sein Retro-Schneckenhaus zurückzieht und Stallgeruch als wichtigstes Kriterium ansieht. Für ihn ist moderner Fussball gleichbedeutend mit der Gefahr, hundert Millionen in den Sand zu setzen, für Taktik oder Trainingssteuerungsproblem ist da im Moment kein Platz mehr in seinem Denken.
Wer bitte soll da schonungslos analysieren??
Würde bei vielen anderen Fussball Vereinen tatsächlich so aussehen. Aber nicht beim FC Uli u. KH Bayern.
Wobei 1. hab ich mir auch schon gedacht. Wird sich aber eher nur intern oder bei Kabinenansprachen auswirken. Für die Aussenwirkung ist das wenn schon ne Story.
Schöner hätte ich es nicht ausdrücken können, und das heißt was :-)
Hoeneß heute zur Kaderplanung: „Wir werden nichts mehr investieren.“
Damit verabschiedet sich Bayern aus dem Kreis der Topmannschaften in Europa.
Was soll er sagen?
„Wir müssen dringend was machen“?
Dann kann er sich gleich hinstellen und brüllen „Zieht uns das Geld aus der Tasche.“
Nein, natürlich nicht. Aber könnte auch einfach schweigen und Rummenigge nicht verbal im Regen stehen lassen. Das Duo gibt leider gerade kein sehr erfreuliches Bild ab.
Ja klar, wir müssen richtig zittern vor der Übermacht der PSGs und Citys. ^^
Gibt genau 2 Mannschaften auf Augenhöhe. Real Madrid und FC Barcelona. Gegen die zweite Garde wie Juve oder Atletico wird man immer leicht die Nase vorn haben.
„Gibt genau zwei Mannschaften auf Augenhöhe.“
Verraten Sie mir, was Sie gerade eingenommen haben? Möchte ich auch mal ausprobieren.
@Kurt ich sehe das etwas anders. Es gibt zwei Mannschaften, genau die zwei von dir genannten, die im Augenblick etwas besser sind. Zudem sind einige Teams z.B Paris,ManCity, Juve und Atletico auf Augenhöhe mit uns. Diese Teams waren vor zwei Jahren definitiv schlechter als unsere Mannschaft. Es gilt nun durch gezielte Transfers den Abstand zu den oben genannten Teams konstant zu halten, um auch weiterhin Chancen auf den CL Sieg zu haben. Dies muss mit Augenmaß und ohne sich finanziell zu übernehmen passieren.
„Damit verabschiedet sich Bayern aus dem Kreis der Topmannschaften in Europa.“
Genau den gleichen Käse liest man jedes Jahr, wenn die Erwartungen der Experten (verm. an der Konsole) nicht erfüllt werden/wurden.
Und jedes Jahr wieder sind wir unter den besten 4 in Europa… und das alles, obwohl an der Vereinsspitze nur Blinde unterwegs sind, die dem dürstenden Fanvolk schon wieder keinen Neymar/Di Maria/Hazard/Sane kaufen wollen.
Ich versteh auch nicht, wie das geht…
Vermutlich einfach nur Glück.
Dass Sie über einen ausgezeichneten Beißreflex verfügen, müssen Sie mir nicht vorführen. Den nehme ich Ihnen unbesehen ab.
Ich teile die Sorge vieler hier im Forum, dass der Kader der Bayern für die Zukunft -zumindest was den Sturm betrifft – nicht optimal aufgestellt ist. Diese Sorge ist nicht aus der Luft gegriffen. Nach Comans und Robbens Verletzungen gab es im Kader einen einzigen Flügelstürmer, im charmanten Alter von 35 Jahren. In den Viertel- und Halbfinals fielen insgesamt 5 Tore zu Gunsten der Bayern. Davon waren eineinhalb Eigentore (Sevilla), zwei Tore durch den Verteidiger Kimmich und ein Tor durch James. Gegen Real war man zwar in beiden Spielen überlegen, doch ebenso fehlte es in beiden Spielen an Durchschlagskraft im letzten Spielfelddrittel. (Selbst gegen den Aushilfsverteidiger Vasquez konnte sich Ribéry nicht durchsetzen.) Und ob Gnabry sein Phlegma und seine Verletzungsanfälligkeit bei Bayern dauerhaft wird ablegen können, steht in den Sternen. Wer hier keinen Handlungsbedarf sieht, ist blind (oder spielt selbst „an der Konsole“).
Die Frage ist doch, wie begeisternd könnte Fubball in München sein mit einem Neymar, Mbappe, DeBruyne oder Dyballa sein. Zumindest so wie er es mit Robben und Ribery mal war. James war ein Super Transfer und dazu ein echt guter Deal, aber manchmal wirkt er so als Edel Techniker ein bisschen alleine gelassen. Und gerade nach dem unglücklichen scheitern im CL HF und der uninspirierten Niederlage im Pokal braucht es neuen Input für die neue Kovac Elf. Ich bei Ulis Aussage auch nur auf einen Bluff hoffen.
Was will denn ein Neymar in der Bundesliga? Es gibt ja jetzt schon täglich Gerüchte, dass er von PSG weg will.
Es ist zwar löblich, sich als erstes an die eigene Nase zu fassen, aber man muss hier auch mal die Konkurrenz in die Verantwortung nehmen. 17 Karnevalsvereine, wieso sollte sich die Elite dafür hergeben?
James war natürlich ein absoluter Glücksgriff und so gesehen, sollte man da auch mal dankbar sein, dass unsere Führung es schafft eben doch solche Transfers einzufädeln. Trotz der Augsburgs und Mainzes und Dortmunds.
@Kurt
Augsburg und Mainz machen nen guten Job mit wenig Geld. Wenn alle so gut arbeiten würden könnten sich Vereine dieser Größe gar nicht in der Liga halten. Wenn man die Ursache für die Langeweile in Deutschland sucht muss man nach Dortmund, Wolfsburg oder Hamburg schauen.
Die machen einen guten Job, so wie Sandhausen in der 2. Liga einen guten Job macht und immer genannt wird, wenn man sich zb jetzt über den HSV lustig macht. „Viel Spaß in Sandhausen“.
Dabei machen die seit Jahren ihr Ding und ganz andere Kaliber wie KSC oder Lautern steigen ab. Dennoch stehen diese Verein eben stellvertretend für die absoluten Nobodies.
Origi vor kurzem „Holstein wer?“ und alle haben sich aufgeregt, aber er hat doch Recht. Bei Bayern, Real, Barca, PSG, Juve etc. geht es doch nur noch um die CL-Spiele und das ein oder andere Derby und die „Klassiker“. Ob Neymar nen Spieler von Eibar oder Granada gekannt hat? Fraglich. Aber Barca ist halt Barca. Bayern ist auch Bayern, aber die Bundesliga ist schon wirklich sehr unattraktativ und das liegt nicht an unserer Dominanz, sondern der allgemeinen Biderheit.
Die Bundesliga ist nicht bieder, nur halt defensiv weit besser als offensiv
Das kann aber auch bedeuten, das U.H. nur nicht ans Festgeldkonto gehen will. Ich glaube, das die Transferlöse von Costa, Bernat (evt. noch Vidal und Sanches) komplett reinvestiert werden. Der Kader steht im Großen und Ganzen. Das ist m.M.n. richtig. Es fehlt lediglich ein Linksverteidiger als Alaba Backup (Kenedy?)und ein weiterer Angreifer. Ob es ein eher zentraler Abschlusspieler oder ein (mein Traum) rechter Winger der Topklasse wird, hängt von der Spielidee von N.Kovac ab. Sollte Rudy noch abgegeben werden, wäre zudem ein weiterer kreativer Mittelfeldspieler sinnvoll, um auf Ausfälle von Thiago und James reagieren zu können.
Einen erzwungenen 100Mio Transfer ohne eine Qualitätssteigerung zu erzielen, gilt es zu vermeiden. Allerdings könnte ich mir einen Transfer der 70-80 Mio Klasse für einen Gelson Martins, Malcom oder Bailey für Rechtsaußen gut vorstellen.
Ich wollte, es wäre so, wie Sie vermuten oder es sich vorstellen. Leider lassen Hoeneß‘ Äusserungen solche Spekulationen (zumindest vorerst) nicht zu. Er sprach ja davon, vorhandene Spieler sollten spielerisch verbessert werden – durch den neuen Trainer. Vermutlich hat Kovač auch den Auftrag, Robben und Ribéry zu verjüngen.
Schlimmer finde ich, dass er damit Rummenigge in den Rücken fällt, der noch letzte Woche einen Transfer in der von Ihnen im letzten Satz genannten Höhe künftig nicht für ausgeschlossen gehalten hatte. Abstimmung unter Führungskräften in einem nicht gerade kleinen Unternehmen sieht anders aus.
Hoeneß hat sich nicht nur abschlägig zu weiteren Transfers geäussert – im Gegensatz zu Rummenigge, der sie zumindest nicht ausgeschlossen hat – sondern er hat auch zum Anforderungsprofil eines Cheftrainers Entscheidendes mitgeteilt:
„Wir haben Niko ausgesucht, weil er wie Jupp das Familiäre und Menschliche hat“, sagte Hoeneß, „das ist wichtiger, als wenn uns einer erklären kann, was eine falsche Neun oder flache Raute ist.“
Unabhängig davon, ob nun Frühpressing und Schnelles Umschalten (gell, WIPF1953 ;-)) oder ballorientiertes Dominanzsystem bevorzugt werden sollte, für Hoeneß scheint es wenig Bedeutung zu haben, auf welche Weise unser FCB auf dem Rasen agieren soll. Deutlicher kann man nicht ausdrücken, dass man von Taktik wenig hält! Unfaßbar!
Danke für Ihre Ergänzung.
Bleibt für mich die Frage, wie es geschehen konnte, dass Hoeneß vor langer, langer Zeit mal nach New York flog, um einen gewissen Pep Guardiola zu beknien.
@Eigentor:
Das habe ich mich auch schon gefragt! Entweder war Hoeneß vom Namen und den Erfolgen von Guardiola, der sich meines Wissens bei einem Gastspiel des CF Barcelona selbst bei Bayern ins Spiel gebracht hatte, beeindruckt, ohne sich näher mit dessen taktischer Ausrichtung beschäftigt zu haben. So aus der Überlegung heraus, mit dem erfolgreichsten Clubtrainer der letzten Jahre kann sowieso nichts schief gehen! Eine Überlegung, die Rummenigge später dazu brachte, Ancelotti zu holen, den Guardiola-Bezwinger. Wenn der Pep schlagen kann, muss er ja gut sein!
Oder Hoeneß hat, nicht zuletzt durch seine Zeit im Gefängnis, die taktische Entwicklung des europäischen Fußballs in den letzten vier, fünf Jahren unterschätzt und, verunsichert durch die gewaltigen Summen für Transfers, es mit der Angst bekommen und traut sich nun nicht mehr, den mit Van Gaal und Guardiola eingeschlagenen Weg weiter zu gehen, um sein „Lebenswerk“ nicht zu gefährden.
Letztlich kann ich nur spekulieren, warum zwei so erfahrene Leute wie Hoeneß und Rummenigge, die Jahrzehnte lang Erfahrung sammeln konnten und den FCB geprägt haben, die Bedeutung des Aspekts der Taktik so aus dem Blick geraten ließen. Vielleicht ist es doch einfach das Denken im „Heroenfussball“, in dem individuell herausragende Spieler – wie sie es ja selbst einmal waren – Verein und Spielzeiten bestimmt haben. Der Beckenbauer zugeschriebene Spruch „Geht raus und spielt Fußball“ passt ja irgendwie auch dazu, obwohl unsere Lichtgestalt damit wohl eher das damalige Gerumpel seiner Mannen gegeisselt hatte.
Was fehlt ist in meinen Augen ziemlich eindeutig Geschwindigkeit, Dynamik und Dribbelstärke in der Offensive. Lewandowski, Wagner und Müller waren noch nie Sprinter, Ribéry und Robben haben altersbedingt abgebaut. So Tore wie Rebic könnte bei uns maximal Coman erzielen, die anderen wären schlicht zu langsam. Deswegen wird auch Kovac nicht mehr oder weniger sein Eintracht-System nach München umziehen können (was viele befürchten und manche hoffen) und wenn er es versucht wird er scheitern: Eine primär auf Kontern basierte Offensivstrategie setzt schnelle Offensivspieler voraus, die Bayern aber mit Ausnahme der verletzungsanfälligen und unerfahrenen Gnabry und Coman nicht hat und diesen Sommer auch nicht in der erforderlichen Klasse und Anzahl kaufen wird, da die sehr teuer sind und unser lieber Präsident ja schon teuren Neuzugängen einen Riegel vorgeschoben hat. Entsprechend wird Bayern auch unter Kovac versuchen (müssen), den Gegner in dessen Hälfte zurückzudrängen und dann aus dem Ballbesitzspiel oder vom Flügel zum Abschluss zu kommen.
Was für die momentane Spielweise am meisten benötigt wird ist ein Offensivspieler im besten Alter (also nicht grad dem Teenageralter entwachsen wie Coman und Gnabry und auch nicht Mitte 30 wie Robbéry), der auch die technischen und athletischen Möglichkeiten hat, mal einen oder zwei Gegner aussteigen zu lassen, dadurch eine neue Spielsituation zu schaffen und für sich oder wen anders Abschlusssituationen zu kreieren. Wir haben schon recht viele (meist) ganz gute Abschlussspieler (Lewandowski, Müller, Vidal, Tolisso, ab nächster Saison Goretzka), aber die sind alle darauf angewiesen, dass sie von anderen in Abschlusssituationen gebracht werden. Überraschende Situationen kreieren können eigentlich nur Thiago und James regelmäßig mit tollen Pässen und halt unsere drei Flügeldribbler, die aber viel zu verletzungsanfällig sind. Deswegen können wir uns selbst gegen Real zwar schon einige gute Torchancen erarbeiten, aber halt meist in Bedrängnis. Theoretisch könnte das auch ein zentraler Stürmer sein (so jemand wie Agüero z.B.), das ist aber unwahrscheinlich, da dann Müller oder Lewy überflüssig würden.
Das tangiert auch die hier (mal wieder) thematisierte Müller-Frage: in gewisser Weise hat die Kaderplanung der letzten Jahre Müller überflüssig gemacht. Müller ist hervorragend darin, Räume zu finden (vor allem im gegnerischen Strafraum) und sich dort in Abschlussposition zu bringen. In seinen ersten Jahren bei Bayern gab es diese Räume en masse: weil die Gegner massiv auf die Flügel verschieben mussten, um die beste Flügelzange der Welt angreifen zu können. Bayern spielte also Ribéry oder Robben an, der Gegner verschob auf den Flügel und in der Mitte entstand irgendwo eine Lücke, in die Müller stoßen konnte. Schaffte Bayern dann die schnelle Verlagerung hatte der Gegner ein großes Problem. Das Problem ist jetzt, dass Ribéry und Robben nicht mehr die damalige Klasse und Konstanz haben und nicht mehr in diesem Maße Gegner binden und Räume öffnen wie zu Müllers Anfangszeiten. Coman ist noch nicht ganz auf diesem Niveau und zudem jetzt schon so verletzungsanfällig wie die beiden. Statt aber Spieler zu holen, die Müller weiterhin die Räume öffnen, die er für sein Spiel braucht, hat Bayern leider Spieler geholt, die im Zweifelsfall ähnlich agieren wie Müller und sich mit ihm eher in die Quere kommen. Auch Vidal und Tolisso sind sehr gut darin, aus einer Mittelfeldposition (wenn auch meist aus einer tieferen als Müller) in den Strafraum zu stoßen und dort in Abschlussposition zu gelangen. Darum ist Müller auch in „großen“ Spielen scheinbar in den letzten Jahren besonders unproduktiv: wenn er da überhaupt spielt dann meist statt einem der Offensivspieler und gemeinsam mit Leuten wie Vidal…aber so bringt Müller halt nicht viel.
„Deswegen wird auch Kovac nicht mehr oder weniger sein Eintracht-System nach München umziehen können (was viele befürchten und manche hoffen) und wenn er es versucht wird er scheitern: Eine primär auf Kontern basierte Offensivstrategie setzt schnelle Offensivspieler voraus…“
Oh je, wenn ich dann höre, dass Kovac angeblich auf Gnabry setzt und ihn zentral im Sturm einsetzen will, dann könnte das genau dieses Konterspiel bedeuten: Hinten alles dicht, und ab der Mittellinie im schnellen Spiel mit vertikalen Pässen nach vorn! Dazu könnten Sprinter wie Coman und eben Gnabry passen!
Ich hoffe eher, er setzt Gnabry in deinem Sinne ein: Als Zielspieler im Strafraum, der unter Druck ein Zuspiel annehmen und aufgrund herausragender Ballbehandlung gezielt aufs Tor bringen kann. Anders als Müller und Wagner, die nach scharfer Hereingabe den Kopf oder irgendein anderes Körperteil so an den Ball bekommen, dass der über die Linie gedrückt wird, aber dabei eben immer auch das Glück des Tüchtigen brauchen. Was leider, wie gesehen, nicht immer gegeben ist.
Lewa würde ich sogar noch als ein Spieler mit der nötigen Ballbehandlung betrachten, leider zeigt er diese Kunst viel zu selten.
@OLORIN. Super auf den Punkt gebracht. Wir waren unter Guardiola und Sammer schon auf dem richtigen Weg. Mit der Verpflichtung von Costa und Coman war der erste Schritt getan. (Robben und Ribéry waren ja auch noch etwas spritziger zu diesem Zeitpunkt) Warum nach dem Costa Abgang und dem Altersbedingten Leistungsabfall von Ribéry und Robben nicht reagiert wurde, ist nicht nachvollziehbar. Und natürlich ist es sowohl für ein gezieltes Positions und Kombinationsspiel sowie für den Raumdeuter Müller (u.auch Lewandowski) sehr fördernd, wenn der Gegner permanent außen Doppeln muss.
Warum verschließt sich U.H. einer Verpflichtung einesvweiteren top (rechten) Wingers? Hängt wahrscheinlich damit zusammen, das sich die Einsatzzeiten eines TM drastisch verringern würden. Robben wäre der Backup für vorne rechts. Und James und Müller müssten um die zentrale Position hinter der Spitze kämpfen. Das birgt zusammen mit den Vertragsverlängerungen unserer altgedienten und Lewandowskis Abwanderungsgelüsten ein unglaubliches Konfliktpotential.
Bei den anderen Top Mannschaften wird das auch gehändelt. Es zählt nunmal das Leistungsprinzip. Und wie bereits von OLORIN bügeschrieben handelt es sich um einen gezielten Transfer, der uns die benötigten PS verschaffen könnte. (ein Transfer, der nächstes Jahr sowieso fällig ist)
Ob sich Hoeneß letztendlich tatsächlich verschließen wird, wissen wir nicht. Der Grund wäre m.E. einfach: Der Markt ist extrem kompliziert. Ich bin heilfroh, nicht derjenige zu sein, der bei einem in Frage kommendem Spieler für den Verein „ja oder nein“ sagen muss. Wenn ein während seiner Haft offenbar angeknackster Hoeneß nun das Zaudern zu seinem Mittel der Wahl erhoben hat, ist das Ergebnis nicht überraschend.
@JU: Der Markt ist zwar in der Tat nicht easy, aber mit Martial wäre ja ein potentieller Kandidat vergleichsweise günstig zu haben, da abwanderungswillig. Ist natürlich nicht DER Weltklassemann, den @Rheumakai weiter unten fordert, aber in der Gewichtsklasse wird’s für uns eh schwer, wenn wir das Gehaltsgefüge nicht völlig sprengen wollen. Martial wäre aufgrund mehrjähriger Erfahrung bei einem Topclub sowie seiner Landsmänner bei uns imho gut integrierbar und hat, soweit ich lese, definitiv das Potential zur Weltklasse, dass der Trainerstab dann aus ihm herauskitzeln müsste.
@Ju
„Der Markt ist extrem kompliziert.“
Das ist er, ganz sicher. Und um ihn kontinuierlich beobachten und einschätzen zu können, bedarf es hervorragender Fachleute. Ich bin mir inzwischen nicht mehr sicher, ob Bayern über „Scouts“ verfügt, die dem selbstgewählten Anspruch, zu Europas Spitze zu gehören, gerecht werden.
Als Beispiel wähle ich den FC Liverpool. Vor knapp einem Jahr verpflichteten sie einen gewissen Salah vom AS Rom, für schlappe 42 Mio. Ein Jahr zuvor einen gewissen Mané vom FC Southampton für ebenso schlappe 41,2 Mio. Drei Jahre zuvor einen gewissen Coutinho für 13 Mio von Inter. (Inzwischen wurde Coutinho für stolze 120 Mio weitergereicht, an den FC Barcelona.)
Das alles ist uns bestens bekannt. Ich frage mich, wieso gelingt es Liverpool solche Spieler zu solchen Ablösesummen zu verpflichten? Was machen die besser im Bereich „Scouting“? Und was könnte Bayern von ihnen lernen?
Dass Bayern bei Transfersummen im dreistelligen Millionenbereich nicht mitspielen will, finde ich richtig. Aber die Alternative kann nicht sein, sich statt dessen auf den Markt für 16-18 jährige Nachwuchshoffnungen zu konzentrieren. Die Beispiele Salah und Mané zeigen, dass es auch hochkarätige Spieler zu „Tolisso-Konditionen“ gibt. Doch deren Potenzial muss eben rechtzeitig erkannt werden.
(Natürlich fällt mir in diesem Zusammenhang die causa „Reschke“ ein. Ich habe nie verstanden, warum er es vorzog, von Bayern fortzugehen.)
@Eigentor
Also ich weiß nicht, ob das Beispiel Liverpool hinhaut. Insgesamt sieht deren Trefferquote sehr mies aus.
Benenteke – 46 mio (man bedenke vor 3 Jahren!) Reinfall!
Clyne 18 Mio – höchstens ein halbes Jahr Stammspieler
Lallana 30 Mio – eher Flop aber insgesamt i.o.
Markovich 25 Mio – Ganz ganz mieses scouting!!
Balotelli 25 Mio – Reinfall
Moreno 18 Mio – Wer kam auf die Idee, dass der besser ist als ein Jugendspieler?
Wijnaldum 30 Mio – in Ordnung, mehr nicht
Van Dijk 80 Mio – guter Transfer nur: wir haben einen für 18 Mio gekommen der min. genauso gut ist.
Alles in allem finde ich es leicht übertrieben, dass scouting von Liverpool zu loben. Für mich waren nur Mané und Salah geniale Transfers. Bei Salah ist es lächerlich davon zu reden, die hätten was erkannt, was andere nicht gesehen haben. Es war in keinster Weise zu erahnen, was er diese Saison spielt. Und ich bin auch sehr gespannt, was nächste Saison von ihm kommt!
Zu unseren Transfermöglichkeiten:
Ich fände die absolut optimale Kaderergänzung für nächste Saison Philipe Anderson von Lazio. Dann wäre ich mit dem Kader zufrieden. Ganz einfach deshalb, weil ich nicht denke, dass Kovac Ballbesitzfußball spielen will, bei welchem der Gegner breitgezogen wird und Coman und X dann auf außen ins Dribbling gehen. Anderson wäre ein Spieler, der schlicht die Elemente ins Offensivspiel bringt, die wir nicht haben: Er kann auf außen UND als HS agieren, ist wahnsinnig schnell, abschlussstark und hat eine gute Ballbehandlung. Und wir brauchen uuuuuunbedingt mehr Geschwindigkeit im Kader
„Ganz einfach deshalb, weil ich nicht denke, dass Kovac Ballbesitzfußball spielen will, bei welchem der Gegner breitgezogen wird“
Ich denke da triffst du genau den Punkt, warum Hoeneß jetzt auf die Bremse getreten ist bzgl. neuer Transfers. Er sagte was in die Richtung „mal schaun was Kovac aus unserem aktuellen Kader macht“.
Und das ist doch auch sinnvoll jetzt erst mal abzuwarten – kein Mensch, wahrscheinlich nicht mal Kovac selber, kann wissen, wie sich das nun genau entwickeln wird mit der Bayern Spielweise unter ihm. Er wird natürlich sehr wohl schon Ideen/Vorstellungen haben. Aber was dann in der Praxis funktioniert mag dann doch wieder etwas anders sein. Erst wenn sich klar rausgestellt hat wo die Reise hingeht (da würde ich als Zeitpunkt die nächste Rückrunde nennen) mit Kovac, was dann auch nicht nur die Spielweise betrifft, sondern auch mal ganz krude, ob ers überhaupt packt bei den Bayern – erst dann macht es Sinn so richtig ans Festgeldkonto zu gehen.
In der Sichtweise macht dann auch die Verlängerung von Robbery wieder mehr Sinn. Denn gerade wenn man die dann in Rente schickt und damit wichtige Kaderplätze frei werden, passt wiederum dazu mal wieder richtig viel Kohle rauszuhaun..
@Lukas
Ihre Kritik zu meinem Beitrag ist berechtigt. Denn ich habe mich unglücklich ausgedrückt. Ich wollte nicht Liverpools Transfer-Geschick insgesamt loben, sondern nur die erwähnten Beispiele Sané und Salah, also Spielern auf einer Position, auf der bei Bayern aktuell der Schuh drückt. Dummerweise habe ich das Beispiel Coutinho hinzugefügt, bei dem es mir allerdings um den beachtlichen Transferüberschuß ging.)
Worauf es mir ankam: waren Salah und Sané zwei Zufallstreffer? Oder haben die Scouts, im Zusammenspiel mit dem Trainer, Potenzial erkannt, das sich erst im liverpooler Spielsystem voll entfalten würde? Das würde auf ein dahinterstehendes Konzept schließen lassen.
Und das sehe ich bei Bayern – ausdrücklich nur im Baustellenbereich „Sturm“ – noch nicht.
(Und wenn ich jetzt lese, dass Kovač sich als erste Neuverpflichtung einen Innenverteidiger aus Hoffenheim wünscht, hoffe ich sehr, dass es sich nur um eine Ente handelt.)
@Ibiza
denkst du nicht, dass, egal welches System man spielt, ein schneller abschlussstarker Spieler im Kader fehlt? Ich denke wir haben dahingehend keinen einzigen, da Robben für mich nicht mehr zählt. Coman ist nicht abschlussstark, James nicht schnell.. Eigentlich ist niemand schnell außer Coman (und Gnabry)
@Eigentor
Verstehe, sogesehen ist das eine sehr gute Frage. Man kann schon sehr präzise scouten, wenn alle an einem Strang (und gemeinsamen Plan) ziehen.
@Lukas
prinzipiell gebe ich dir grob recht. Ich sähe auch gerne schon nächste Saison jemand wie Bailey bei uns oder auch wenn wir bei „wünsch dir was“ sind zb. ein Griezmann (aber diese Leute fallen halt klar in diese Kategorie bei uns, weil dass der lieber nach Barca geht kann man ihm glaub ich nicht vorwerfen und bei uns würde er wohl auch das Gehaltsgefüge sprengen, hätte zumindest ein Typ wie Sanchez, auf den ich gut verzichten kann, schon bei uns) wäre mir auch sehr willkommen.
Aber es kommt halt jetzt immerhin mal Coman zurück und Gnabry wird auch relativ spannend wie das klappt bei uns. Von daher geht für mich nicht die Welt unter wenn diesen Sommer da nix gemacht wird sondern dann halt zb. eher mal nächsten wenn man genauer weiß was für Kovac dann passend sein könnte..
Und bzgl. schnelle abschlußstarke Spieler – tja, sowas hat man nicht, klar, sowas fällt aber quasi immer in eben diese Kategorie a la Wünsch dir Was und auch ohne solche Spieler hätten wir, wäre denn von Anfang an Heynkes aktiv gewesen fast mit Sicherheit das erste Mal in der BL-geschichte auch noch die letzte große verbliebene Rekordmarke gebrochen – nämlich den uralt Torrekord knapp über der 100.
Dann zu sagen wir brauchen absolut unbedingt einen solchen schnellen abschlußstarken Spieler um genügend Tore (klar, das bei den HFs gegen Real war schon sehr nervig, aber mei, es gibt solche Tage und wirds immer geben wo der Ball einfach verdammt noch mal nicht ins Tor will, auch wenn Lewa auch mich ziemlich entäuscht hat bzgl. seiner CL performance in Topspielen aber zb. ein Müller hat doch schon unednlich oft auf Toplevel gezeigt dass seine Dinger dann halt doch immer wieder macht normal) zu schießen – für mich schon bisschen weit hergeholt…
und eben vorallem nicht nur unbedingt sondern auch noch unbedingt SOFORT – natürlich wäre so jemand super willkommen, aber das ist er in einem Jahr ganz genauso und da sehe ich nach den frischen Aussagen, die ich wie gesagt durchaus als sinnvoll nachvollziehen kann, deutlich bessere Chancen, dass die Führung zu so was bereit ist…
ne wichtige Frage die dann erst nächstes Jahr klar wird ist zb. auch braucht man dann links und rechts jeweils ne neue 1A oder reicht ne 1B (=backup) Lösung, wie gut und wie beständig (bzgl. Verletzungen) sind dann eben Coman und Gnabry im nächsten Jahr. Weil finanziell liegen zwischen 1A und 1B natürlich Welten, wenn sich jetzt aber bei einem oder beiden schon rausstellt dass sie für die 1A Elf taugen, dann kann man sich auf der Seite die Monsterausgaben für neue 1A Lösung dort zb. schon gleich mal wieder sparen und investiert sie zb. langfristig lieber in neue Lösung auf der 9 – auf relativ absehbare Zeit brauchts da eh neue Lösung weil Lewa wohl spästens 2020, also 1 Jahr vor Vertragsende nicht nur gehen werden will, sondern er dann wohl immer klar auch gegangen wird…
immer „klarer“ sollte das heissen – er ist der einzige Spieler für mich der wirklcih schwer entäuscht hat diese Saison – weil die 30 Tore in der BL auf die er so unglaublich geil ist – die hat er sich auf den Hut stecken, mehr als ne Pseudoehre ist das nicht, die Tore bei nem 5 oder 6:0 sind total wertlos in der BL wo er dann 2-3 Dinger oft besteuert. Aber 5 KOspiele in der CL ohne Tor diese Saison in Serie und auch 5 solche Spiele in HF der letzten Jahren in Serie ohne Tor – das geht einfach überhaupt nicht…
Wir brauchen nur das, was wir schon vor zwei Saisons gebraucht hätten, was schon damals völlig unverständlicherweise nicht gekauft wurde und was uns aller Wahrscheinlichkeit nach mindestens eine von zwei Halbfinalniederlagen gegen Real erspart hätte:
EINEN EINZIGEN NEUEN ABSOLUTEN WELTKLASSEFLÜGELSTÜRMER (Griezmann, Sane, Hazard, di Maria) für von mir aus 150 Melonen.
– SONST NICHTS.
(Denkt die Vereinsführung möglicherweise, man kann beim Transfergott drei 6er gegen einen Flügelstürmer eintauschen? Oder warum werden seit Jahren immer nur 6er und 8er zum Saufuadern gekauft?)
Is ned recht gscheit. Stell dir vor, du kaufst einen von denen um 100 Millionen oder mehr und dann verletzt er sich.
Verletzungen san jo beim FC B a omnipräsentes Thema.
Zwei. Coman ist zu verletzungsanfällig. Ansonsten bin ich dabei.
Zwei von den oben genannten san unleistbar.
Außerdem is Griezou besser im Zentrum als auf der Außenbahn.
Das eine sind die Veränderungen im Kader. Das andere ist die Veränderung der „Rahmenbedingungen“.
Die europäische Liga wird – früher oder später – kommen. Vor ein paar Jahren fand ich das weder realistisch noch wünschenswert, inzwischen kann ich mich damit anfreunden. In Deutschland, Frankreich und Italien gibt es Serienmeister, die sich immer weiter von den übrigen Mannschaften entfernen. In Spanien werden sich Real und Barca gut damit abfinden können. Bleibt die Premier League. Da wird sich ein Kompromiss finden lassen.
Das ganze könnte so aussehen, dass man die nationalen Ligen auf 16 teilnehmende Mannschaften reduziert. Die nationalen Ligen werden unter der Woche ausgespielt (also an den Tagen, an denen derzeit CL und EL gespielt werden). Am Wochenende gibt‘s dann die europäische Superliga.
Schöne neue Fußballwelt …
Witzig, ich habe lange überlegt ob ich das einbringen soll.
Der Leistungsabfall in der Bundesliga zwischen Bayern und dem Rest einerseits vs. Fußball auf höchstem Niveau in der CL quer durch die Bank (leider wieder durch Schiedsrichter getrübt) hat mich die letzten Monate etwas Umdenken lassen: Vielleicht liegt die Zukunft des europäischen Vereinsfußballs wirklich in einer Super-League.
Bin ich ein Freund davon? Nein. Aber ehrlicherweise kann es so auch nicht weitergehen. Nächste Saison das siebte Jahr in Folge mit möglichem zweistelligem Vorsprung. Nicht nur, dass es langweilig ist. Man muss das auch sportlich betrachten. In den entscheidenden Partien wachen wir nicht mehr rechtzeitig auf, wir verlernen es langsam die richtigen Spiele zu gewinnen. Gezwungener Schönwetterfußball sozusagen ohne dass wir wirklich dafür was können (denn der Einsatz war ja meist da).
Dafür ist der Verein zu schade um jedes Jahr die Jubel- und Gaudinummer der Bundesliga zu sein. Davon abgesehen schafft das in D offenbar auch immer mehr Ablehnung in Hass beim „Rest“, wenn ich mir die Reaktionen nach Berlin auf unseren Verein mal so anschaue. Das war auch in der Presse teilweise echter Rufmord.
Und genau deshalb MUSS man wieder Meister werden. Es kann ja nicht sein, dass man jetzt aufhört nach dem Besten zu streben, nur weil man den Hass der Neider erntet.
Genau deshalb bin ich auch ein solcher Verfechter von Uli, so dass mich manche hier schon als Jünger bezeichnen würden. Der gibt sich solche Späße nämlich nicht.
Ja toll, die anderen jubeln viel besser als wir, nur doof, dass zum Jubeln auch das Gewinnen dazugehört und da hört es dann meistens auf.
Dieses Fußballdeutschland hat auch nichts anderes verdient als Langeweile. Egal ob irgendwann die Superliga kommt, oder nicht. Es geht nicht mehr um den Titel, oder die dämliche Feier auf dem Balkon. Es geht darum, den Titel den anderen vorzuenthalten.
„In den entscheidenden Partien wachen wir nicht mehr rechtzeitig auf, wir verlernen es langsam die richtigen Spiele zu gewinnen“
Können wir den Rest der Bundesliga dafür verantwortlich machen, dass die Jungs in den entscheidenden Spielen national wie vor allem international „nicht aus dem Quark“ kommen?
Nein, wir müssen bei uns schauen! Und da bin ich im Moment tatsächlich mit Uli einer Meinung, wenn der ankündigt, genau diesen Umstand genauer analysieren zu wollen!
Wer diese Analyse macht, und ob dann die richtigen Schlüsse daraus gezogen werden, ist dann wieder eine andere Frage!
Ob eine europäische Superliga der richtige Weg wäre, für mehr Spannung und mehr Geld zu sorgen, da bin ich nicht so sicher. Die CL lebt ja gerade davon, dass es in der K.O.-Phase auf jedes Spiel ankommt, und zieht daraus seine Spannung. Das lockt Millionen Zuschauer an die Mattscheibe!
In einer Superliga würde es hingegen um Punkte gehen, da kommt es wieder mehr auf Konstanz an. Und auch wenn diese europäische Liga hinsichtlich des Kampfes um die Spitze sicherlich eher mit der Premier League zu vergleichen ist und interessante Duelle bieten dürfte, so ist es immer noch etwas anderes, als in einem Halbfinale oder Finale gegen Europas Beste anzutreten!
Und wie würde sich ein Dritter Platz in einer Superliga anfühlen im Vergleich zum Meistertitel in der nationalen Liga? Besser? Oder wäre es doch das Gefühl, etwas verpasst zu haben, weil man eben „nur Dritter“ geworden ist?
Die CL könnte vermutlich noch optimiert werden, aber eine Superliga wäre in gewisser Weise ein Rückschritt! Wenn die UEFA die CL wiederum als europäischer Pokalwettbewerb neben der Superliga laufen lassen würde, würde das den Reiz der Superliga eher schwächen, weil die K.O.-Duelle eben viel interessanter sind.
Superliga – der Horror. Das bedeutet taktisches Geplänkel und Ballgeschiebe im Wochentakt. Schon in der CL ist die Gruppenphase doch en Witz.
Ok, eine konstruktive Idee: WENN Superliga, dann mit harten Rahmenbedingungen: 12 Teams, 8 kommen in die Playoffs und 4 müssen eine Relegation gegen die nächstplatzierten Topteams spielen. Dann ist Druck im Kessel.
Super Liga wird nicht passieren ohne top Premier League Clubs, und die haben es trotz allem Gemecker nicht nötig.
Zwei von den oben genannten san unleistbar.
Außerdem is Griezou besser im Zentrum als auf der Außenbahn.
„Bayern an Vogt interessiert.“
San die deppert?
PS: Verzeiht diesen doppelten Kommentar von vorhin.
Ich erdreiste mich mal das Zitat und seine Diskussion auch nochmal als eigenständigen Beitrag (nachdem man paar Tage nach Artikel Erscheinen schon froh sein muß wenn hier überhaupt noch jemand mitliest/kommentiert) unten einzustellen, wo mans eher noch mitbekommt anders als irgendwo im Diskussionwust oben. Nachdems ja um eines (wenn nicht fast einziges) der Akutthemen schlechthin für den FCB der nächsten paar Monate bis zum BLrestart geht – die Transferpolitik und was Kovac als neuer und etwas greenhorniger Trainer für einen Einfluß darauf hat:
“Ganz einfach deshalb, weil ich nicht denke, dass Kovac Ballbesitzfußball spielen will, bei welchem der Gegner breitgezogen wird”
Ich denke da triffst du genau den Punkt, warum Hoeneß jetzt auf die Bremse getreten ist bzgl. neuer Transfers. Er sagte was in die Richtung “mal schaun was Kovac aus unserem aktuellen Kader macht”.
Und das ist doch auch sinnvoll jetzt erst mal abzuwarten – kein Mensch, wahrscheinlich nicht mal Kovac selber, kann wissen, wie sich das nun genau entwickeln wird mit der Bayern Spielweise unter ihm. Er wird natürlich sehr wohl schon Ideen/Vorstellungen haben. Aber was dann in der Praxis funktioniert mag dann doch wieder etwas anders sein. Erst wenn sich klar rausgestellt hat wo die Reise hingeht (da würde ich als Zeitpunkt die nächste Rückrunde nennen) mit Kovac, was dann auch nicht nur die Spielweise betrifft, sondern auch mal ganz krude, ob ers überhaupt packt bei den Bayern – erst dann macht es Sinn so richtig ans Festgeldkonto zu gehen.
In der Sichtweise macht dann auch die Verlängerung von Robbery wieder mehr Sinn. Denn gerade wenn man die dann in Rente schickt und damit wichtige Kaderplätze frei werden, passt wiederum dazu mal wieder richtig viel Kohle rauszuhaun..
Das ist natürlich auch ne Möglichkeit, Kovac loszuwerden. Ihm nen Kader geben, mit dem er von vornherein scheitern muss. Und wenn Kovac tatsächlich eine Abkehr vom Ballbesitzfußball plant wären Investitionen noch zwingender als ohnehin schon. Für Umschaltfußball braucht man nämlich schnelle, konterstarke Offensivspieler und keine Wagners.
Du bist ja total geil, Olorin. Du hast aber schon mitbekommen, dass wir mit eben diesem Kader (noch dazu mit diverser wichtiger Säulen – Neuer, Coman, dann auch noch im Rückspiel Boateng, Martinez&co verletztungsbedingt ausgefallen) zwei mal den Serien CL-Sieger Real klar dominiert haben und nur mit extremem Verletzungs-, Chancenverwertungs- (ja, zu jedem Tor gehört auch ne Portion Glück) und Schiedsrichterentscheidungs-PECH ausgeschieden sind…
ahja, und auch hier hätte ich besser noch das Zitat gebracht, um das es bei meiner Antwort ging:
„Ihm nen Kader geben, mit dem er von vornherein scheitern muss.“
Es ist halt nur die halbe Wahrheit, dass wir gegen Madrid und Frankfurt Pech hatten. Zur Wahrheit gehört auch, dass wir davor einige male Glück hatten. In der zweiten Runde im Pokal standen wir in Leipzig am Rand des Ausscheidens, nur etwas Schiriglück und ein Kopfballtreffer von Thiago rettete uns ins Elfmeterschießen. Gegen Sevilla profitierten wir von anderthalb Eigentoren des Gegners, der zudem einige male Abschlusspech hatte. Wäre diese Saison mehr drin gewesen? Ja. Es wäre aber auch gut weniger drin gewesen. Die Anzahl der Verletzungen hat sich diese Saison doch sogar noch im Rahmen gehalten, da hatten wir schon schlimmeres. Bei dermaßen vielen verletzungsanfälligen Spielern verbietet es sich eigentlich, das noch aufzuführen. Auch nächste Saison werden in der entscheidenden Saisonphase wieder mindestens zwei wichtige Leute fehlen, das ist seit Jahren bei uns so. Und einige wichtige Spieler sind in einem Alter angekommen, in dem die Entwicklung eher nach unten zeigt. Ribéry und Robben sowieso, Vidal mittlerweile auch, aber auch Lewy, Hummels, Boa und Martinez werden nächste Saison über der 30er Marke sein.
Übrigens wäre die Stimmung gegenüber Kovac nach dieser Saison auch viel schlechter als jetzt gegenüber Heynckes, der qua seiner Verdienste kaum angreifbar ist.
@Olorin
Besser und kürzer läßt es sich nicht ausdrücken.
Doch nun lese ich, Kovač‘s erster Transferwunsch (nachdem der Aufsichtsratsvorsitzende gestern erklärt hatte, es werde keine geben) ist ein Innenverteidiger aus Hoffenheim, Vogt.
Die Begründung hierfür (Vogts sei sowohl für eine Dreier- wie auch für eine Vierkette geeignet) kann nur von jemandem stammen, der in den letzten Jahren alle Bayern-Spiele verpasst hat.
Im gleichen Artikel auf „Fußballtransfers“ wird angedeutet, Bayern sei bereit, Thiago gehen zu lassen. Wenn das stimmt, ist es ein noch größerer Tiefschlag als das Pokalfinale.
@Olorin
War gedacht als Antwort auf Ihren Beiztag 12:47h
Beitrag natürlich.
Heute ist der Wurm drin.
@Olorin
dann würde mich mal interessieren was du als Scheitern sehen würdest bei Kovac?
Also nachdem es deiner Aussage zufolge dann ja SICHER zu einem Scheitern kommt wenn es beim aktuellen Kader bleibt (plus Goretzka+Gnabry, aber die stehen ja eh schon lange fest, von daher schätze ich mal du inkludierst sie zu diesem Kader, den du meinst für nächste Saison) wäre dann schon interessant was du konkret meinst, was dann passiert?
Also Scheitern kann man theoretisch (auch wenn das naheliegste wohl wäre dass er früh – und nicht erst nach 2-3 Jahren – „gegangen“ wird) aber wenn man natürlich auch eine Meisterschaft mit „nur“ 5-10 Punkten Vorsprung und ohne Pokal und sagen wir mal CL-HF schon als Scheitern sieht (wonach Ancelotti im ersten Jahr „gescheitert“ wäre, was man zumindest im Vergleich zu vielen Saison davor/danach schon so interpretieren könnte) – dann kämen wir schon eher zusammen…
@Ibiza
Mit dem momentanen Kader meinte ich alle Spieler, die Stand jetzt für die nächste Saison unter Vertrag stehen. Sprich der Kader dieser Saison plus Gnabry, Goretzka und Sanches. Wobei ich sehr sicher geht, dass ein Mittelfeldspieler (hoffentlich Vidal, der morgen bereits 31 wird) noch gehen wird, weil zwei kommen. Das ist leider auf dem offensiven Flügel angesichts der Verletzungsanfälligkeit der Spieler nicht ausreichend.
„dann würde mich mal interessieren was du als Scheitern sehen würdest bei Kovac?“
Ich persönlich jetzt? Würde nur die Meisterschaft, das Überstehen der CL-Ko-Phase und der ersten Pokalrunde zwingend erwarten. Alles andere hängt vom Gegner und externen, teilweise unbeeinflussbaren Faktoren wie Losglück ab. Ich fürchte aber, dass viele das anders sehen.
„auch wenn das naheliegste wohl wäre dass er früh – und nicht erst nach 2-3 Jahren – “gegangen” wird“
Wenn er sich länger als drei Jahre hält wäre das schon die zweitlängste Amtszeit eines Bayerntrainers seit dem Abgang von Gottmar 2004, das wäre eine Riesenleistung.
@Eigentor
Sorry, bei allem Respekt für Vogt, aber dieser Artikel muss ein verspäteter Aprilscherz sein.
@Olorin
wie gesagt bezog sich meine Frage nach der Definition von „scheitern“ weniger auf deine persönliche sondern eben so wie du sie in diesem Satz verwendest:
“Ihm nen Kader geben, mit dem er von vornherein scheitern muss.”
Deine Antwort jetzt klingt für mich danach dass deine persönliche Anforderung einer ziemlichen Minimalanforderung entspricht, wo es schon wirklcih sehr blöd laufen müßte dass man sie nicht erfüllen schafft. Kovac schaffte es selbst mit seiner Kloppertruppe (im Vergleich zu der auch unser bisheriger nächstjähriger Kader auf jeder einzelnen Position um eine bis mehrere „Klassen“ besser besetzt ist, höchstens bei Wolf vs. Gnabry kann man darüber noch kein rechtes Urteil fällen da beide jetzt erst eine Saison, bei Gnabry eher nur halbe aufgrund seiner Verletzung, so richtig im Rampenlicht standen) den Pokal zu gewinnen und bis nahe hin zum Saisonendspurt lag er innerhalb von paar Punkten Abstand in Lauerstellung zum Zweiten. Von daher eben kann ich mir kaum vorstellen, dass du wirklcih glaubst, dass Kovac nicht mal diese Minimalanforderungen zu erfüllen schafft bei Bayern.
Gleichzeitig sagtst du aber, dass andere das anders sehen werden, ob die Anforderungen nun erfüllt sind. Das ist sicherlich richtig. Es wird auch Leute geben für die selbst eine Performance a la Ancelottis erstem Jahr schon als Scheitern gesehen wird.
Selbst bei nem mega erfahrenen Mann wie Ancelotti wurde das doch aber von der Vereinsführung (und nur die kann doch objektiv als Maßstab gelten, Meckern können viele, aber einen Trainer entgültig scheitern lassen kann nur die) noch nicht als dramatisch genug gesehen ihn schon in der Sommerpause zu entlassen. Erst als es danach nochmal deutlich bergab ging sowohl von der Spielweise als auch der Stimmung in der Mannschaft und wo sowohl in der Meisterschaft als auch der CL man immer weiter underperformte.
Bei nem auf Bayern und CL-Niveau noch unerfahrenen Trainer ist es dagegen doch um Welten naheliegender, dass man ihm Zeit gibt sich zu entwickeln und großzügiger über schwache Phasen hinwegsieht als man das bei jemand wie Ancelotti tat, wo man auch erst die Reißleine zog, als es mega offensichtlich war, dass es bergab geht statt bergauf in der 2. Saison.
Von daher nochmal, was glaubst du konkret, was so sicher passiert und was du dann eben als Scheitern von Kovac siehst…
„Bei nem auf Bayern und CL-Niveau noch unerfahrenen Trainer ist es dagegen doch um Welten naheliegender, dass man ihm Zeit gibt sich zu entwickeln und großzügiger über schwache Phasen hinwegsieht als man das bei jemand wie Ancelotti tat, wo man auch erst die Reißleine zog, als es mega offensichtlich war, dass es bergab geht statt bergauf in der 2. Saison.“
Das ist eine denkbare Argumentation. Die andere ist, dass es viel weniger Grund gibt Kovac Zeit zu geben, eben weil er-im Gegensatz zu Ancelotti-noch nie wirklich was bewiesen hat. Ancelotti konnte in der Krise auf seine Erfolge verweisen, das kann Kovac nicht. Ob unsere Führung wirklich das Vertrauen in ihn hat, Kovac im Fall einer Krise den Rücken zu stärken, bezweifle ich ehrlich gesagt. Auch weil ich unsere Trainersuche für absolut planlos halte und glaube, dass Kovac nur aus Mangel an Alternativen geholt wurde und nicht aus Überzeugung. Nachdem Heynckes und Tuchel abgesagt hatten brauchte man einen deutschsprachigen Trainer (weil man das übermütigerweise schon vorher verkündet hatte) und holte dann einfach wen, der ne Ausstiegsklausel hat und grad gut dastand. Sieht man ja auch an Hoeneß letztem Statement. „Wir haben Niko ausgesucht, weil er wie Jupp das Familiäre und Menschliche hat, das ist wichtiger, als wenn uns einer erklären kann, was eine falsche Neun oder flache Raute ist.“ Anders formuliert: ich hab mich fachlich nicht mit dem beschäftigt, aber er is scho a netter Bua. Überzeugung klingt anders.
ja, da zeigt du schön bei der Erfahrungssache, wie man fast jede Argumentation auf den Kopf stellen kann. Meine ich auch alles andere als negativ, sondern, dass es ziemlich interessant ist.
Ich persöhnlich glaube auch bzgl. dem Prozess der Trainersuche und dessen finalem Ergebnis, dass die Sicht der Vereinsführung viel eher so ist und sein wird, wie man sie auch bzgl. Brazzo sehr oft in und in verschiedensten Varianten wiedergegeben hat öffentlich:
Dass es ein schwieriger und langwieriger Prozess war, dass man aber mit der finalen Lösung extrem zufrieden und überzeugt von ihr ist. Dass man sich bei Brazzo darin nun immer mehr noch bestätigt sieht (intern allemal, wie das die Presse sieht spielt dafür, aber wohl auch allgemein so gut wie keine Rolle) denke ich wird nur dazu führen, dass man auch an die Lösung Kovac voll glauben wird. Denn gerade die gelobten Charakteristika von Brazzo a la totaler Arbeitseinsatz, Detailversessenheit & extrem hohe Lernwilligkeit – genau die denke ich werden sie auch bei Kovac vorfinden und begeistert zur Kenntnis nehmen.
Ich persönlich bin auch wirklich davon überzeugt, so wie es Hoeness zuletzt auch mehrfach kommuniziert hat, dass die Trainersuche intern alles andere als problematisch und nervig gesehen wird, sondern dass man rundum zufrieden ist wie es gelaufen ist.
Auch ich glaube, dass er beim aktuellen Angebot an Trainer die ex ante beste „Rundumlösung“ ist oder zumindest am ehesten ist und gerade für das Ziel erneuter CL-sieg diese etwas riskante, aber mutige (auch wieder so ein Gegensatzpärchen wo man immer so oder so argumentieren kann) Lösung genau das ist was ein Verein wie Bayern ohne Geldscheisser braucht um bestmögliche Chancen auf den Titel zu haben. Die „konventionelle“ Lösung mit internationalen Erfolgstrainern, die hat man nun wirklcih langwierig probiert mit Guardiola und Ancelotti, der Erfolg in der CL damit war aber leider ziemlich „überschaubar“. Klar war auch viel Pech dabei, aber es gab auch viele systematische Problematiken eben wie zb. das Rückrunden Einbrechen bei Guardiola und das generelle „Verlieren“ der Mannschaft bei Ancelotti – was ihm in der Form bei Neapel in seinem eigenen Land wohl kaum passieren wird, ich denke ich Sprache spielt/e da schon wirklcih ne sehr große Rolle auch unter Anderem…
@Olorin
Die Idee, dass das Gegenteil von Ballbesitzfußball Umschaltfußball wäre, finde ich eigenartig. Dann würden Klopp und Zidane das gleiche System spielen. Oder du bezeichnest Reals Fußball als Ballbesitzfußball, was nicht den Statistiken entspricht (schon seit 2-3 Jahren). Oder Emery, der hat auch ein ganz eigenes System spielen lassen. Es geht darum, dass Kovac wohl keinen Fußball à la Van Gaal –> Guardiola spielen lässt. (Gegner laufen lassen, auf eine Seite kriegen, Seitenwechsel, isoliertes 1g1). Kovac muss aber logischerweise ein System finden, in welchem er sowohl den Ball haben, als auch gegen ihn stehen kann (der frühe Mourinho oder dieser Nageslmann von dem immer alle reden).
Ich weiß nicht wie ihr das seht, aber falls ich recht behalte, steht der Kader tatsächlich und es fehlt meiner Meinung nach nur ein Spieler wie Anderson (Lazio) oder Reus (nur Beispiele, zweiter ist natürlich nicht zu haben)
Na ja, @Lukas, was soll denn sonst das Gegenteil von Ballbesitzfussball (dh. genauer Dominanzfussball) sein? Dominanzfussball versucht, durch schnelles Positions- und Pass-Spiel den Gegner nicht an den Ball kommen zu lassen, ihn auseinander zu ziehen und in Unordnung zu bringen, um dann Lücken in der Abwehrformation auszunutzen für eine Torchance. Umschaltfussball lebt davon, die Unordnung eines Gegners im Moment dessen Ballverlusts auszunutzen durch den weiten vertikalen Pass und den Sprint schneller Spieler bis vor des Gegner’s Tor.
Das eine ist ein aktives, in die Breite angelegtes Spiel, welches hohe Pass-Genauigkeit und -geschwindigkeit, gepaart mit klugen Bewegungen in den Zonen erfordert, um anspielbereit zu sein und entstandene Lücken zu nutzen. Das andere ist reaktiv angelegt und nutzt die Länge des Feldes aus, wofür vor allem Schnellläufer von Nutzen sind.
Das Argument bezüglich Real Madrid stimmt meiner Ansicht nach nicht ganz, da Real zwar hervorragend Dominanzsystem spielen kann, es aber nicht 90 Minuten durchspielt, sondern variiert, also auch mal den Gegner kommen lässt, oder sich sogar ganz hinten reinstellt. Somit auch zu kontern versteht, also schnell umschalten kann. Allerdings kann Real weder das eine noch das andere besonders gut, Liverpool hingegen ist unter Klopp ein regelrechtes „Umschaltmonster“, hat aber Schwierigkeiten damit, selbst das Spiel zu machen! Wir werden sehen, wer von den beiden am Ende das bessere Ende für sich hat.
Übrigens waren Guardiola’s Teams, die beiden FCBs, Mannschaften, die versucht haben, das Dominanzsystem möglichst über 90 Minuten durchzuhalten, mit dem Ergebnis, dass sie ihre Gegner regelrecht vor sich hergespielt haben, in einem für mich bewunderswerten Feuerwerk von Pässen und Rochaden, die hohe Fussballkunst bewiesen haben. Leider genügt eben manchmal nur ein Nadelstich, wie wir in schmerzhafter Weise erleben mussten, um am Ende über diese Fussballkunst zu siegen, weshalb das Dominanzsystem sicherlich noch weiter zu entwickeln ist. Pep versucht sich in Man City ja daran, die Variabilität eines Real Madrids sehe ich auch unter diesem Aspekt.
Kovac leider traue ich diese Entwicklung eben nicht zu! Und da bei uns aber augenscheinlich nicht nach Spielsystem eingestellt wird, sondern nach Stallgeruch, wird diese stattgehabte Entwicklung, die unter Van Gaal, Guardiola und teilweise Jupp einen oftmals genialen Fussball gezeigt hat, meiner Befürchtung nach stagnieren, ja sogar einen Rückschritt erleiden, und somit wird die Distanz zur europäischen Spitze größer werden. Denn auf Dauer Erfolg haben, werden nur die Mannschaften, die aktiv den Ball haben wollen, nicht die reaktiven „Ballvermeider“ und „Schnellen Umschalter“.
ich denke Lukas hat sich nur etwas ungeschickt ausgegedrückt – natürlich ist das Gegenteil von Ballbesitzfußball schon tendenziell Umschaltfußball. Was er denke ich sagen wollte ist dass es halt keineswegs nur diese beiden Extremausprägungen gibt, sondern auch viel dazwischen.
So wie halt Heynkes auch keinen ganz typischen Ballbesitzfußball spielt aber immer noch weit über 60% Ballbesitz im Schnitt hat – aber halt keine dann eher über 70% wie Guardiola.
Und ebenfalls irgendwo innerhalb dieses Spektrum von sagen wir mal 30-70% Ballbesitz wird sich das dann halt auch bei Kovac bei uns einpendeln – und ich würde alles drauf wetten dass er immer noch deutlich über 50% Ballbesitz haben wird auch wenn ev. sich noch etwas weiter weg von Guardiola bewegt als das bei Heynkes schon der Fall ist, aber auch das ist kein bisschen sicher…
@Osrig
Unterschreibe ich. 1:1. Alle Ihre Argumente, vor allem aber Ihre Prognose.
@Ibiza: Es gibt mittlerweile viel zwischen den beiden Polen Dominanzsystem und Schnelles Umschaltsystem, die Entwicklung wird wohl auch noch stärker diese Variabilität und Flexibilität im Blick haben. Und wir sind uns ja auch einig, dass Ballbesitz nicht gleichbedeutend mit Dominanzaufbau ist. Unter Jupp waren die Phasen im Spiel, in denen wir den Gegner im Dominanzsystem hergespielt haben, deutlich seltener als es die reine Ballbesitzquote aussagt, vermutlich auch deswegen, weil das Positionsspiel unter Jupp Lücken hatte. Wir werden bei unserem FCB unter Kovac sicherlich auch solche Phasen sehen, aber eben auch Phasen, in denen wir auf Konter lauern, in denen der schnelle vertikale Pass kommen soll. Zusammen mit viel Mittelfeldgeplänkel werden die Phasen in denen Dominanz aufgebaut werden soll vermutlich doch deutlich abnehmen – einfach, weil es nicht Kovac‘ Art, Spielen zu lassen, sein dürfte. Man muss es können und auch die Spieler dafür haben.
das klingt alles recht sinnvoll/nachvollziehbar und ja alles andere als schlecht bzgl. Kovac.
für mich passen diese Aussagen gerade aber irgendwie nicht so recht zu „Kovac leider traue ich diese Entwicklung eben nicht zu“ – für mich klingt was du nun sagst doch danach, dass auch bei Kovac eine Mischform zu sehen sein wird wie unter Heynkes auch wo phasenweise, aber eben nicht so penetrant zwanghaft (hatte für mich schon oft was davon, vorallem scheint dieses zwanghaft maximale Umsetzen bei uns wie jetzt auch bei city dazu zu führen, dass im Saisonendspurt massiv die Puste ausgeht) auf Dominanzfußball gesetzt wird.
Wo ist also das Problem? Dass unter Heynkes wir jetzt, ähnlich wie 12/13 deutlich näher am CL-Titel als unter Guardiola waren, wo wir uns gegen Real und Barca schöne fette Klatschen abgeholt hat, das kann doch wohl niemand bestreiten…
oder neben Heynkes CL als Beispiel: Nachdem du ja vorallem Kovac wenig zutraust – wie wärs mit folgender Stastik: Kovac hat in sämtlichen Pokalrunden inkl. Finale 2 Gegentore (und das mit seiner „Kloppertruppe“ statt mit zb. der Weltmeister Innenverteidiung) bekommen – wir 7!
Wenn sich das bei uns sich dann unter Kovac ähnlich entwickelt in Pokalwettbewerben verzichte ich aber mit Handkuss auf 90 min Dominanzfußball pro Spiel!
@Ibiza:
Du willst doch jetzt nicht ernsthaft diese Pokalsaison zwischen unserem FCB und Frankfurt hinsichtlich der Gegentreffer vergleichen? Da „vergaloppierst du dich“ dann aber, und das würde auch gar nicht so recht zu deinen bisherigen angemessenen Beiträgen passen!
Denn es sollten auch die jeweiligen Gegner berücksichtigt werden, und da haben wir mit RB, DO und Leverkusen nun doch schwerere Gegner bezwungen, als die Eintracht, sodass mich eine höhere Zahl an Gegentreffern nicht wundert.
Und das Frankfurt vor allem versucht, defensiv gut zu stehen, ist auch keine Überraschung, es ist ja deren grundsätzliche Ausrichtung.
Wir sind sicherlich einer Meinung, wenn in zukünftigen Spielsystemen der europäischen Topclubs mehr Variabilität zu sehen sein wird, Mannschaften sich also nicht nur auf das Kontern verlegen werden, sondern auch versuchen werden, den Ball laufen zu lassen, und andersherum ballbesitzorientierte Dominanzsystem-Teams sich auch weiter hinten aufstellen und je nach Spielsituation und -zeitpunkt den Gegner kommen lassen werden.
Nun bedeutet Dominanzsystem aber weit mehr, als nur den Ball mal laufen zu lassen und ein paar Minuten mehr auf der „Ballbesitz-Uhr“ zu haben. Es bedeutet ein abgestimmtes Positionsspiel und koordinierte Abläufe in Bewegungen ganzer Mannschaftteile gerade auch auf der ballfernen Spielfeldseite im eigenen Ballbesitz, es bedeutet, sich als Spieler als Anspielstation anzubieten, den Ball haben zu wollen, und ihn auch unter Druck weiter passen zu können.
Natürlich bedeutet eine gute Defensivstruktur auch eine gute Koordination von Bewegungen, aber eben vor allem gegen den Ball; hingegen erfordert das offensive Schnelle Umschalten nach Ballgewinn das blitzartige Erfassen, wie am besten Raum geöffnete werden kann, vor allem aber das schnelles Laufen ohne und besser noch mit Ball, und ist als System meines Erachtens am einfachsten umzusetzen.
Dominanzsystem muss man beherrschen, um es weiter zu entwickeln, wie gesagt, ein bisschen mehr den Ball laufen lassen, genügt sicherlich nicht. Klar wird Kovac Elemente des Dominanzfussballs in seinem Spiel haben, aber es als System zu integrieren – selbst wenn über das gesamte Spiel nur 55 bis 65 Minuten mit diesem System gespielt werden – , oder es gar weiter zu entwickeln, DAS traue ich Kovac eben nicht zu weil er augenscheinlich bislang Mannschaften defensiv ausgerichtet hat und das vertikale Spiel bevorzugt. Mir ist auch klar, dass noch andere Faktoren eine Rolle spielen, will man vor allem international Erfolg haben: Menschenführung, Motivation, Trainingssteuerung, Nachwuchsentwicklung, all das hat ebenfalls hohen Anteil. Aber – und da bin ich wohl anderer Ansicht als unser Präsident – ich halte es sehr wohl für wichtig, ja sogar für entscheidend, dass die Taktik, dh. das System, nach dem gespielt wird, die höchste Priorität hat und über allem anderen steht.
Und da Trainer zwar sicherlich gut ausgebildet werden, aber eben nicht alles gleich gut können, und unterschiedliche Vorlieben hinsichtlich der Vorstellung haben, wie man zu Erfolg kommt, so müssen die Trainer sehr genau ausgesucht werden – für unsere Profis genauso wie für unsere Amateure und Nachwuchsmannschaften!
„Du willst doch jetzt nicht ernsthaft diese Pokalsaison zwischen unserem FCB und Frankfurt hinsichtlich
der Gegentreffer vergleichen?“
Natürlich ist der Vergleich in gewisser Weise unfair, wenn man die Gegner und die Spielweise anschaut – da bin ich 100% bei dir. Ich habe den Vergleich aber auch nicht angeführt um die Bayern runterzumachen, sondern doch eher exklusiv in der Argumentation pro Kovac. Also viel eher, weil die 2 Gegentreffer für einen Pokalsieger wirklich aussergewöhnlich wenige sind. Selbst wenn man das mit historischen Triumphen der Bayern vergleicht blieb es fast nie bei 2 Gegentreffern. Man kann das also schon neben dem besonders sensationellen Pokalfinalsieg (David gegen Goliath Sieg gab es in der Extremform seit über 30 Jahren nicht mehr) schon auch noch als was wirklcih außergewöhnliches anführen, das Kovac geleistet hat.
Dass im gleichen Zug/Jahr die Bayern außergewöhnlich viele Tore bekommen haben hat natürlcih auch seine Gründe, aber trotz allem denke ich zeigt es schon, dass auf der defensiven Seite, auch wenn es alles andere als katastrophal war, es dort durchaus auch Verbesserungspotential (wenn auch die Chancenverwertung in den entscheidenden Spielen diese Saison sicherlich das gravierendere Problem war) noch geben sollte, selbst wenn Kovac er mal die Spielweise von Heynkes grob übernimmt so wie ich es mir wünschen würde.
Dein anderer Punkt/Sichtweise – dass Trainer zwangsweise eine fixierte Lieblingsspielweise haben und dass sie nur die gut umsetzen könne. Da tue ich mich schwerer mitzugehen.
Klar gibt es viele Trainer für die das stimmt. Sicherlich insbesondere Trainer mit schon viel Erfahrung, die dann mehr oder weniger festgefahren sind auf diese Spiel/Sichtweise, da mag das meistens/fast immer zutreffen. Aber ein junger Trainer, der noch voll lernbereit ist und sich noch am hocharbeiten ist. Muß der nicht zwangsweise über opportunistischen Fußball gehen, der das eigene Coaching/Taktiksystem an die Gegebenheiten des jeweiligen Kaders anpasst. Oder ist es nicht zumindest klar der logischere Weg wenn man nicht bei einem Verein bleibt zumindest. Wenn man natürlich sich in den Jugendmannschaft beim FCB zum FCB 1.Mannschafttrainer hocharbeiten könnte/würde wäre das eher denkbar, dass eben überall die gleiche Spielweise eintrainiert wird, das ist sicherlich ein wunder Punkt, wo man Barca weit hinterher ist, aber halt wohl ähnlich wie fast jeder andere Verein außer Barca…
Jedenfalls denke ich sind Leute wie Kovac sehr wohl in der Lage auf absehbare Zeit (natürlich nicht instant) sich nicht nur auf ein System/Taktik zu spezialisieren, sondern im Laufe ihrer Karriere/Trainerposten sich an den jeweiligen Kadern „hochzuarbeiten“ und ihr persönliches Spektrum an Spielweisen zu verändern/auszuweiten.
Selbst ein Guardiola, der ja der absolute Prototyp eines „one system“ Trainers ist, obwohl er jung ist (es gibt also sicherlich auch unter jungen Trainern diese eher „starren“ Typen, die wenn irgendwie möglich ihr Lieblingssystem durchdrücken wollen, aber als so einen Typen sehe ich Kovac gerade überhaupt nicht, den Beweis ist er aber natürlich noch schuldig, das ist sicherlich richtig) mußte bei Bayern doch einiges modifizieren in Punkto auch mal lange Bälle einzutreuen oder sich dem Flügelfokus der Bayernzange mit Robery anzupassen. Wo es ja im Vorhinein auch extrem große Bedenken gab, ob er das schafft, aber das denke ich war im Nachhinein nicht das größte Problem mit ihm bei Bayern. Wenns auch sicherlich nicht optimal war, dass der Kader bei Bayern für seine Vorstellung an Spielweise nicht wirklich einem „wünsch dir was“ entsprach wie er sichs jetzt bei City schaffen kann im Laufe der Transferperioden. Aber Effekte wie der Rückrundeneinbruch unter dem er jetzt auch bei City leidet waren denke ich für das Ausbleiben eines erneuten CL-titels entscheidender…
was ich noch anfügen sollte, weil es nicht zu tun, etwas ist was mich hier allgemein etwas nervt bei den meisten – wenn jemand etwas Richtiges/Wertvolles sagt wird es viel seltener kommentiert/gelobt als wenn man in der Extremform ziemlichen „verbalen Dünnschiss“ von sich gibt, oder zumindest wird meist nur das Kritische/Diskutable erwähnt:
Das von dir nun Gesagte zum Thema „Dominanzsystem“, was es also alles beinhalten muß, fand ich äußerst interessant und auf sehr hohem Level formuliert/wiedergegeben, wie ich es selber sicherlich nicht gekonnt hätte…
Ich bin aber guter Hoffnung, dass Kovac sich auch für sowas interessiert und ihm diese Anforderungen durchaus bewußt sind. Ob ers Umsetzen schafft – bin ich jetzt umso mehr gespannt…
@Ibiza 11:11h
Ihre Anmerkung zum Kommentarverhalten hier teile ich. Obwohl ich selbst z.B. aus den ausführlichen Kommentaren von Olorin oder Osrig viel Nutzen ziehe (um nicht zu sagen: lerne), traue ich mich kaum, das hier auszudrücken.
Danke für Ihre Anregung. Ich werde sie mir zu eigen machen.
@ Ibiza und Vielen Dank für die Wertschätzung, für die Blumen :-) Das freut mich und motiviert!
Oh, und ich möchte Euch gern ermuntern, hier weiter eigene Gedanken „zu Papier“ zu bringen. Bisher war es für mich nämlich auch sehr lesenswert und führt mich zu neuen Gedanken. Auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind…weiter so! :-)
Und gleich noch ein Zitat, diesmal aus dem Pokalfinalthread:
„Danke an das Autoren-Team. Ihr habt wieder ganze Arbeit geleistet diese Saison. Ich bin immer gerne bei Euch unterwegs. Macht so weiter und lasst Euch von den Kommentaren nicht nerven!“
Da kann ich mich nur zu 100% anschließen. Und im gleichen Zug darauf hinweisen, dass uns neuerdings (hat vielleicht noch nicht jeder mitbekommen) eine Möglichkeit gegeben ist diese Dankbarkeit auch finanziell auszudrücken:
https://www.patreon.com/miasanrot/overview?
Nicht nur mit schönem Spezialforum mit regelmäßigen Exklusivbeiträgen. Sondern wir stehen auch ganz nah davor, dass eine Institution dies Blogs ein comeback macht:
$371 of $400 per month
„Der Podcast ist zurück. Monatlich, versprochen! Endlich gibt es wieder etwas auf die Ohren…“
Also um es mit unserer (leider nur noch ehemaligen) Lichtgestalt zu halten:
Geht’s naus – und werdet’s Patreons!
Der Führungsspieler fehlt, dass sollte jeder sehen. Die ersten Minuten nach Wiederanpfiff (exakt ein Kommentar in die Richtung abgegeben), wie Kimmich (und andere wohl auch) in einem Bild im Finale planlos Heynckes in den Trakt hinterherdackelt anstatt die Zeremonie durchzusitzen und und und…
Das Vakuum, was Lahm und Alonso hinterlassen haben, lässt sich sicherlich nicht in wenigen Spielzeiten kompensieren, man schaue nur auf Milan oder ManU. Mit Abstrichen hat man ja Neuer und Hummels Boateng und Kimmich jemanden im Kommen, den ich mir durchaus als „klassischen, richtigen“ Leader vorstellen kann.
Naja, bei Milan und United waren ned nur der ominöse Mangel an Führungsspielern für ihre Durststrecken verantwortlich. Is a bissi zu monokausal, find i.
Kovac wird das Rad nicht neu erfinden. Umschaltpiel? Pressing wie Leipzig, Liverpool etc.? Doch nicht mit diesem Kader. Wir haben einen Kader, der auf Ballbesitz ausgelegt ist. Wie gesagt, ein zwei gezielte Transfers und die neue Saison kann kommen. Vidal, Sanches, Bernat und evt Rudy weg. Dafür einen Top Offensiv Spieler. (Rechter Winger oder Abschlusspieler, je nach Spielsystem)Für Bernat einen neuen Alaba Backup und vielleicht Kimmich ins Mittelfeld verschieben. Ich sehe ihn mit seiner Technik, Spielverständnnis und Abschlusstärke neben Thiago und James in der Zentrale. (Bzw. bei starken Gegnern neben Martinez(Tolisso) auf der Doppel sechs. Als Ersatz dann ein schneller rechter Verteidiger.
Die Mannschaft ist insgesamt gut aufgestellt. Wir müssen aufhören alles vom CL Sieg abhängig zu machen. Im Augenblick starten ca 8-9 Mannschaften mit diesem Ziel. Also spielen die 7-8 Mannschaften, die nicht den Sieg holen generell eine schlechte Saison? Nein!!. Für mich ist es wichtig, das das Team uns tollen Fußball zeigt. Schnelle Ballcirkulation, tolle Einzelaktionen, gute Raumaufteilung gewürzt mit tollen Toren. Und keinen Antifussball wie unter C.A.
Kimmich ins Mittelfeld? Wo wir von einem zum „saufüttern“ haben dann doch Mittelfeldspieler, gerade defensive. Und wer ist der offensiv (assists+Tore) stärkste Aussenverteidiger – in BL, CL und in der WM-quali? Eben dieser Kimmich. Und genau dieser stärke würde man ihm im defensiven Mittelfeld doch total berauben. Ich weiß, er sieht sich selber langfristig dort wieder. Aber ich denke ähnlich wie Alaba wird er einsehen müßen dass das eine persöhnliche Fehleinschätzung war dass dort seine stärkste Position ist, insbesondere in einem Kader wie dem der Bayern…
Bzgl. den Abgängen bin ich bei dir bei 3 von 4. Sanches dagegen wurde schon klar gesagt, dass es Kovac versuchen will ihn wieder aufzubaun. Und denke genau das braucht der Typ auch. Erst mal schön bedächtigen Trainingsbetrieb in der neuen Heimat und viel gutes Zureden. Dann wenn mal wieder der eine oder andere verletzt auch mal paar Spielminuten wenns der Spielstand zuläßt. Der Typ ist 20 und wir haben sehr nahe unseres Max-Investments um die 40 mios für ihn bezahlt. Und so wie er sich in England dieses Jahr präsentiert hat kriegst aktuell wohl nicht mal mehr nen 2 stelligen Mio betrag. Da ist es doch ne klare Sache dass man sich jetzt mal wieder selber seiner annimmt und versucht ihn wieder „auf die Reihe“ zu kriegen. Wenn das nicht bzw. nur mittelmäßig klappt kann man ihn immer noch versuchen auszuleihen und dann wenigstens hoffentlich (wenn nicht nochmal gar so nen Miserie wird wie heuer) dann wenigstens noch um einigermaßen vernünftigen Betrag (15 mios haben wir zb. selbst für einen Rode bekommen der bei Dortmund sowei ich das mitbekommen habe kaum eingesetzt wurde dieses Jahr) dann doch noch mal weiterzugeben. Oder es klappt halt dann doch richtig gut so wie es sein frühere Performance angedeutet hatte bei EM und in der CL noch für Lisabon..
@Ibiza
„Kimmich ins Mittelfeld? Wo wir von einem zum “saufüttern” haben dann doch Mittelfeldspieler, gerade defensive.“
Findest du? Also ich würd sagen, dass wir vor allem box-to-box-Achter haufenweise haben. Wer ist denn wirklich ein Sechser bei uns? Martinez und Rudy. Rudy ist von der individuellen Klasse her leider nicht gut genug für eine tragende Rolle, Martinez ist zwar gegen den Ball vielleicht der beste Mittelfeldspieler der Welt, dafür aber leider im eigenen Spielaufbau ein Schwachpunkt. Wenn wir uns keinen teuren Sechser kaufen wollen fände ich es auch überlegenswert, Kimmich dahingehend als Solosechser oder als Partner von Thiago auf der Doppelsechs umzuschulen. Dass Kimmich dabei zwingend seine Torgefahr einbüßen würde seh ich nicht als zwingend an…BS31 hat auch als Sechser einige Tore gemacht, auch Thiago trifft regelmäßig (grad in der KO-Runde der CL). Aber das hängt natürlich auch von der weiteren Kaderplanung ab. Wir können auch gern Weigl holen, dann kann Kimmich RV bleiben.
also das mit offensiv stärkste Außenverteidiger bezug sich übrigens auf alle teilnehmenden Mannschaften, auch in der CL und WM-quali. Also wieviel konsistenter soll man eine wirklcih außergewöhnliche Fähigkeit noch zeigen. Ähja, vielleicht mit 2 Toren gegen Real im Halbfinale???
@IBIZA. Klar ist Kimmich ein Top Rechtsvereidiger. (War Lahm auch). Trotzdem ist er m.M.n. auch stärker als z.B. Rudy auf der sechs. Wer sagt denn, das er in diesem Fall nicht u.U. unser torgefährlichster sechser wäre. Defensiv sehe ich bei ihm im eins gg. eins auch noch Verbesserungspotential. Zudem hat Kimmich auch außergewöhnlichen Ergeiz, den er von der Spielfeldmitte gut auf die Mannschaft übertragen kann. Trotzdem ist das nur ein Ansatzpunkt, wie wir im Mittelfeld wieder ein besseres Ballbesitzspiel erreichen können. Auch das ist natürlich, solange wir Kovacs Spielidee nicht kennen, nur eine Diskussionsgrundlage.
@Rainer&Olorin
erstmal zu euren Kommentaren: Dass Kimmich wohl besser auch auf der 6 ist/würde als Rudy, keine Frage, das sagt bei einem Spieler, der sich diese Saison als „gewogen und nicht ausreichend gut“ herausgestellt hat, aber relativ wenig aus. Dass er auch neben Thiago noch zu paar Toren käme bezweifle ich ebensowenig.
Einerseits isses aber so, dass die wirklich außergewöhnlichstes Fähigkeit Kimmichs im Offensivbereich gerade seine Flanken sind, also die besonders hohen Assist werte. Diese Fähigkeit würde auf der „echten“ 6 schon mal klar brachliegen, selbst wenn er James mäßig eher davor auf der 8 spielt würde sie wohl nicht so klar zum Einsatz kommen, weil seine Flanken klar eher typische Außenverteidigerflanken sind und keine „Ballkünstler“-Flanken wie die von James.
Wenn aber als Beispiel für Torgefahr bei 6ern dann Thiago und BS31 angeführt werden – das sind doch gerade auch wieder Box2Boxspieler. Und ein solcher müßte Kimmich doch dann auch weiter sein, wenn man ihn nicht neben seiner Flankenfähigkeit, auch noch seiner Torgefährlichkeit berauben wollte. Ein „echter“ oder alleiniger 6er wäre er dann aber gerade wieder nicht mehr.
Und auch so haben wir doch einige Spieler, die man zusammen doch recht ordentlich auf eine Doppel-6 stellen können sollte: Selbst wenn man von einem Vidal&Rudy Weggang ausgeht, sehe ich es bei Thiago, Goretzka, Martinez so dass man da schon jeden mit jedem zusammen auf die 6 stellen können sollte.
Für eine alleinige 6 hätte ich eignetlich bei Thiago schon gedacht, dass er sich in die Richtung entwickeln könnte, das spielen zu können, tue ich mich aber ähnlich schwer zu berurteilen, wie ob das langfristig Kimmich optimal ausfüllen könnte, diese alleinige 6. Seine völlig aussergewöhnliche Offensivkraft wäre aber auf dieser Positition dann wirklcih entgültig dahin, soviel denke ich steht fest, weil als alleiniger 6er hat er seine defensive Position doch klar zu halten..
kleines offtopic, aber weils hier gerade schön reinpasst (das von euch angesprochene Thema alleinige 6), zumal das letzte Spiel der aktuellen Saison (CL) er der einzige mit Bayernhistorie auf dem Platz sein wird:
Wie hat sich denn das bei Kroos entwickelt, könnte er denn (ich glaube bei Real hat er eher nicht diese Position, verfolge das aber höchstens ganz am Rande) mittlerweile diese alleinige 6 wirklich verlässlich (defensiv gesehen) spielen?
Als er noch bei uns war hatte ich nämlich noch sehr klar die Überzeugung, dass er dafür defensiv zu schwach ist, seine Kernkompentenz war ja recht klar das Ballverteilen. Weil Charme hätte so ein Spieler der die alleinige 6 kann natürlich schon. Besonders jetzt ganz aktuell bei uns wo man nun mit Müller und James 2 Spieler hat die eigentlich unbedingt in unsere Startelf gehören, bei denen um sie sinnvoll und bestmöglich gemeinsam auf dem Platz zu haben, aber beide auf die 8/10 gehören, was dann nur geht mit einem alleinigen 6er..
bzw. und deutlich relevanter (weil nicht nur theoretisch – kriegen tun wir den Toni natürlich nicht mehr auf absehbare Zeit, selbst wenn es wollten) – was meint ihr dazu ob Thiago diese alleinige 6 zu spielen in der Lage wäre?
Finde der Austausch (oben in der Endlosdiskussion schwer zu finden) ist es wert mal nochmal hier unten zu gepostet zu werden, weil er finde ich etwas Allgemeingültiges/Verbesserungswürdiges für den Diskussionsteil/sektion hier hat. Von daher schönen Dank @Eigentor für die Zustimmung:
ibiza
24.05.2018 – 11:11 Uhr
@Olorin
was ich noch anfügen sollte, weil es nicht zu tun, etwas ist was mich hier allgemein etwas nervt bei den meisten – wenn jemand etwas Richtiges/Wertvolles sagt wird es viel seltener kommentiert/gelobt als wenn man in der Extremform ziemlichen “verbalen Dünnschiss” von sich gibt, oder zumindest wird meist nur das Kritische/Diskutable erwähnt:
Das von dir nun Gesagte zum Thema “Dominanzsystem”, was es also alles beinhalten muß, fand ich äußerst interessant und auf sehr hohem Level formuliert/wiedergegeben, wie ich es selber sicherlich nicht gekonnt hätte…
Ich bin aber guter Hoffnung, dass Kovac sich auch für sowas interessiert und ihm diese Anforderungen durchaus bewußt sind. Ob ers Umsetzen schafft – bin ich jetzt umso mehr gespannt…
Eigentor
24.05.2018 – 16:03 Uhr
@Ibiza 11:11h
Ihre Anmerkung zum Kommentarverhalten hier teile ich. Obwohl ich selbst z.B. aus den ausführlichen Kommentaren von Olorin oder Osrig viel Nutzen ziehe (um nicht zu sagen: lerne), traue ich mich kaum, das hier auszudrücken.
Danke für Ihre Anregung. Ich werde sie mir zu eigen machen.