Hertha BSC – FC Bayern München 1:1 (1:0)

Felix Trenner 18.02.2017

Falls ihr es verpasst habt:

Die Gastgeber aus Berlin wechselten im Vergleich zur Niederlage gegen Schalke auf zwei Positionen: Für Stocker und Lustenberger rückten Darida und Skjelbred in die Startaufstellung.

Hertha BSC vs BayernHertha BSC – FC Bayern München, 18.02.2017, Grundformationen.

Ansonsten setzte Pal Dardai auf die gewohnte Viererkette aus Plattenhardt, Brooks, Langkamp und Pekarik sowie Niklas Stark auf der Sechser-Position. Haraguchi und Kalou sollten die Flügel, Ibisevic das Sturmzentrum bespielen. Am Rande sei auch erwähnt, dass der Berliner Rasen sich klar auf Seiten der Hertha positionierte.

Auf der anderen Seite stellte Carlo Ancelotti die Viererkette um. Juan Bernat übernahm die linke Außenverteidiger-Position, Alaba rückte dafür in die Zentrale und Martínez auf die Bank. Zudem ersetzte Kimmich Alonso und Müller Lewandowski im Sturm. Die Dreier-Achse Costa-Thiago-Robben bekam wie Kapitän Lahm gegen die Hertha keine Pause.

Die Gastgeber schafften es von der ersten Minute an, ein offenes Spiel zu gestalten und das Geschehen weitestgehend auf das mittlere Drittel zu beschränken. Das resultierte in einer enorm zähen ersten Viertelstunde mit vielen Ungenauigkeiten und wenig Tempo bei den Bayern und vielen kleinen Fouls sowie einer dicht gestaffelten Defensive bei der Hertha.

Die bayrische Schläfrigkeit in der Offensive war ein Problem, ein deutlich größeres war jedoch die in der Defensive. Plattenhardt holte mit einer Schwalbe auf der linken Seite einen Freistoß heraus, den er anschließend perfekt vor den Münchner kurzen Pfosten brachte, wo Ibisevic schneller als Hummels und Müller reagierte und in der 21. Minute zur Führung verwandelte. Auch wenn die Entstehung des Freistoßes umstritten war – die Verteidigung zeugte von den offensichtlich fehlenden Prozenten, die am Samstagnachmittag vor allem in der ersten halben Stunde bei allen Bayern abgingen.

Wer nach dem Gegentor auf eine wütende, eine entschlossenere, eine allen voran aktivere Vorgehensweise der Münchner gehofft hatte, wurde enttäuscht. Erst in den letzten 10 Minuten der ersten Halbzeit deutete die Mannschaft an, was in ihrer Offensive eigentlich steckt und kam in den Strafraum, allerdings ohne wirklich zwingend zu sein. Auf der anderen Seite blieb die Hertha gefährlich, wurde von der FCB-Defensive allerdings auch immer wieder mit Fehlpässen eingeladen. Ibisevic traf zudem nach einer Ecke aus klarer Abseitsposition.

Den Rückstand zur Halbzeit hatten sich die Bayern redlich verdient. Die uninspirierten, tempolosen und erschreckend ungenauen Aktionen in allen Mannschaftsteilen führten dazu, dass lediglich Robben und Costa mit Einzelaktionen für einen Hauch von Gefahr sorgen konnten. Das System in seiner Gesamtheit versagte einmal mehr in einem Bundesligaspiel gegen einen kompakten Gegner.

Auch in der zweiten Halbzeit setzte sich das Spiel unverändert fort. Die Hertha formierte sich geschickt, ließ es nie zu einer Unterzahl-Situation auf der Lahm-Robben-Seite kommen und verließ sich darauf, dass den Bayern aus dem Spiel nichts einfallen würde. Weitestgehend war dies der Fall: wann immer sich die Münchner durch einen öffnenden Pass oder eine Einzelaktion ein wenig Freiraum verschaffen konnten, blieb entweder der letzte Pass aus oder der Abschluss zu schwach.

In der 61. Minute stellte Ancelotti personell um: Für Vidal und Kimmich kamen Alonso und Lewandowski. Thiago rückte in der Folge zurück neben Alonso, Müller nahm dafür die Position hinter Lewandowski ein. Als jedoch auch der Effekt des Doppelwechsels recht schnell verpuffte, stellte Ancelotti erneut um, brachte nun Coman für Bernat, weshalb Alaba wieder zum Außenverteidiger und Alonso zum halben Innenverteidiger wurde.

Und tatsächlich: Im Verlauf der letzten zehn Minuten des Spiels entwickelte sich auf Seiten der Münchner zumindest der Wille, noch ein Tor zu erzwingen. Doch wo ein Wille ist, ist noch lange kein Weg. Von einem Alaba-Freistoß in der 88. Minute abgesehen, ergab sich für die Bayern keine Möglichkeit mehr auf den Ausgleichstreffer – bis in der 96. Minute Kingsley Coman an der Strafraumkante gefoult wurde.

Dann wurde – zur Überraschung aller Beteiligten – das Spiel noch einmal spannend. Aber der Reihe nach: Thiago führte den Freistoß geschickt in den Rückraum auf den freistehenden Robben aus, dessen Abschluss auf der Linie geklärt wurde, der Ball sprang jedoch Lewandowski vor die Füße, der ihn zum 1:1 über die Linie drückte. Jubel bei den Bayern, gefolgt von Fragezeichen in den Gesichtern der Reporter und Zuschauer, da Schiedsrichter Ittrich kurzzeitig den Anschein erweckte, der Treffer würde nicht zählen.

Letztendlich wurde das Tor gegeben, die Bayern retteten einen Punkt aus Berlin. Die Leistung jedoch war maßlos enttäuschend, in jederlei Hinsicht. Der Schalter, den die Bayern scheinbar gegen Arsenal umgelegt hatten, der Rückenwind, den sie aus der Champions League mitgenommen hatten – alle Euphorie aus dem Achtelfinal-Hinspiel war am Samstagnachmittag wieder der Realität gewichen: Die Bundesliga ist kein Selbstläufer und weniger als 100 Prozent werden nicht mit drei Punkten und möglicherweise auch nicht mit einer Meisterschale belohnt werden.

3 Dinge, die auffielen:

1. System > Einzelspieler

Wer immer in den letzten Wochen behauptet haben mag, dass die individuelle Klasse dem FC Bayern, zumindest in der Bundesliga, stets reichen würde, wurde heute eines Besseren belehrt. Die spielerische Leistung der Bayern war in Ancelottis System eines Meisters nicht würdig – insofern also keine Änderung zu den Bundesliga-Partien gegen Werder Bremen in der Rück- oder den SC Freiburg in der Hinrunde. Diesmal jedoch scheiterten die Münchner daran, dass die Spieler, die stets die Kohlen aus dem Feuer holten, weit unter (Thiago) oder gerade so auf ihrem Niveau spielten.

Selbst Arjen Robben und Philipp Lahm, die einzigen Bayern-Spieler, die auch heute ihr Level erreichten, bekamen zunehmend Probleme – weil nicht einmal das Ancelotti-System, nämlich die Einzelspieler in den Fokus zu setzen, funktionierte. Robben hatte kaum Freiräume, die er bespielen konnte, was zum einen an der guten Hertha-Aufteilung, andererseits aber auch an der fehlenden Power über die andere Angriffsseite der Münchner lag.

Dass die Hertha heute über weite Strecken der Partie keine Bayern-Chancen zuließ, lag an der Perfektion ihres gesamtheitlichen Systems. Ob die Münchner dagegen mit dem Systemfußball der letzten Jahre gewonnen hätten, lässt sich nicht sagen. Fest steht jedoch: Gegen eine eingespielte, gut eingestellte und perfekt sortierte Mannschaft wird man allein mit Aktionen von Einzelspielern keinen Erfolg haben.

2. Alaba bleibt Sorgenkind

In der Bayern-Mannschaft gibt es derzeit sicherlich mehrere Spieler, die nicht in der Form ihres Lebens sind – es gibt jedoch auch welche, die in der wohl tiefsten Krise ihrer Karriere stecken. David Alaba zählt leider zu letzterer Gruppe. Der Österreicher hat in der Rückrunde noch keinen einzigen überzeugenden Auftritt hingelegt, im Gegenteil: Er zählt regelmäßig zu den schlechtesten Münchnern auf dem Platz.

Woran liegt das? Bezieht man sich auf die reinen Statistiken, sieht Alabas Leistung nicht so schlecht aus: 87 Prozent angekommene Pässe (nur 2 Prozent weniger als Hummels), sechs Balleroberungen – solide Werte für einen gelernten Außenverteidiger, der in die Zentrale rückte. Doch Alabas wahre Schwäche liegt derzeit in seiner Mentalität auf dem Platz. Alaba wirkt, anders als in den letzten Jahren, komplett verunsichert in seiner Rolle und teilweise überfordert.

Die Erwartungshaltung des Umfelds beim FC Bayern war, dass er den Übergang von Guardiola zu Ancelotti mitgestaltet und als langjähriger Spieler in der Mannschaft eine größere Rolle einnimmt – derzeit jedoch droht er zu einem Opfer dieses Übergangs zu werden.

Alaba machte erneut keine gute Figur. (Photo by Martin Rose/Bongarts/Getty Images)
Alaba machte erneut keine gute Figur.
(Foto: Martin Rose/Bongarts/Getty Images)

3. Es darf keinen Schalter geben

Haben die Bayern den Schalter gegen Arsenal umgelegt oder haben sie ihn nur kurz angestoßen? Und: In welcher Position ist der Schalter jetzt gerade? Die Antwort auf alle Fragen rund um den FC Bayern, die das Wort “Schalter” beinhalten: Es darf keinen geben. Die Champions-League-Bayern dürfen sich hier und da in ihrer Leistung, keinesfalls jedoch in ihrer grundsätzlichen Einstellung von den Bundesliga-Bayern unterscheiden.

Carlo Ancelotti selbst sprach, wie eingangs erwähnt, davon, dass die Motivation in K.O.-Spielen höher sei – eine Entwicklung, die mehr als fragwürdig ist. Denn auch wenn die Konkurrenz in der Bundesliga erschreckend schwach ist, warum sollte man dann nicht versuchen, erst Recht möglichst früh jegliche Zweifel über die Meisterschaft hinfällig werden zu lassen? Die Idee eines absichtlich herbeigeführten, klaren Niveau-Unterschieds zwischen wichtigen und “unwichtigen” Spielen entbehrt sich jeder Logik. Sie wird vielleicht immer wieder zu einzelnen Erfolgen und mit etwas Glück sogar zum ganz großen Wurf führen – nie jedoch zu einem dauerhaft hohen Erfolgsniveau.

Hertha BSC – FC Bayern 1:1 (1:0)
Hertha BSC Jarstein – Pekarik, Langkamp, Brooks, Plattenhardt – Skjelbred, Stark – Haraguchi (90.+4 Lustenberger), Darida, Kalou (90.+2 Mittelstädt) – Ibisevic (87. Esswein)
FC Bayern Neuer – Lahm, Hummels, Alaba, Bernat (78. Coman) – Kimmich (61. Alonso), Vidal (61. Lewandowski) – Robben, Thiago, Douglas Costa – Müller
Bank Ulreich – Rafinha, Martínez, Sanches
Tore 1:0 Ibisevic (21.), 1:1 Lewandowski (90.+6)
Karten Pekarik / Hummels, Lewandowski, Alonso
Schiedsrichter Patrick Ittrich (Hamburg)
Zuschauer 74.667 (ausverkauft)

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  1. Punkt 3 würde ich deutlich widersprechen aber das ist langsam müßig zu diskutieren. Wieso man sich so stark auf Alaba einschießt versteht ich aber nicht. Fand ihn gegen Arsenal richtig gut und in der Rückrunde allgemein im Aufwärtstrend. Heute spielte er nicht auf seiner angestammten Position, daher würde ich die Leistung nicht überbewerten.

  2. Trotz “Krämpfen”, späten Wechseln, Zeitspiel und trotz Schiedsrichter schafft Bayern das verdiente Unentschieden.
    Ohne die Fehlentscheidung in der ersten Halbzeit wäre es mal wieder ein “last minute Sieg” gewesen.
    Aber konzentriert und spielfreudig ist anders.
    Glück gehabt.

  3. Die vergangene Woche fand ich insofern sehr lehrreich, als sie die ganze Saison im kompakten Format bestätigt: Nur bei wichtigen Spielen (Dortmund, wenn auch unglücklich, Atletico Leipzig und Arsenal) kann die Mannschaft an ihre Leistungsgrenze gehen.

    Eventuell ist nach 4 Titeln und gefühlter 6jähriger Topleistung bei Manchem der letze Biss doch der Sattheit / Routine gewichen, bei Anderen gibt es eben eine Leistungsdelle – Alaba, Müller – oder das Alter verhindert permanentes Topniveau – Lahm, Alonso.

    Insgesamt bin ich dennoch recht zuversichtlich, dass es mit der Meisterschaft klappen wird, nur werden wir kaum noch gute Spiele zu sehen bekommen.

    In der CL wird es ähnlich wie 2012 eine Lotterie werden, bei der wir mit Glück weit kommen, aber auch im VF ausscheiden können. Ein größerer Umbruch erscheint danach unausweichlich, aber wird CA den managen können? Und woher Topspieler nehmen, wenn China und England die Preise verhageln?

    Wenn wir da nicht sehr auf Zack sind, wird es in den nächsten 5 Jahren in Europa wieder kleinere Brötchen geben.

  4. Das Spiel war nicht gut, ich bleib der Meinung mit Ancelotti wird langfristig kein Erfolg möglich sein. Für Coman freue ich mich, dass er zumindest den Freistoß rausgeholt hat. Wenn wir keinen Rhythmus finden werden wir auch keine Titel gewinnen, dabei bleib ich! Ohne ein funktionierendes System hat man andauernd unruhige Spiele, dies hat sich bisher auch negativ auf die Entwicklung der jungen Spieler ausgewirkt. Nach dem Arsenal Spiel hatte ich mich erstmal gefreut, doch ich glaube solche Spiele verhindern nur, dass man mal ehrlich analysiert was unter Ancelotti alles schlecht läuft. Als Hoeneß und Rummenigge nach dem Spiel ihre Lobeshymnen auf die bisherige Saison abgegeben haben, war ich mehr als enttäuscht. Klar, das Spiel gegen Arsenal war geil und man ist in allen Wettbewerben mehr als im Soll, aber es kann doch nicht der Anspruch sein so eine Spielweise in jedem Buli Spiel darzubieten. Letzte Saison wurde der Trainer für jede zu gelassene Torchance kritisiert, bei Carlo wird man gefeiert nach einem Unentschieden. Mir fehlt jemand der öffentlich die Probleme anspricht, so wird nur um den heißen Brei geredet. Es muss endlich das gesagt werden, was hier schon seit November gesagt wird!
    Zwei Sachen muss ich jetzt noch los werden. Erstens finde ich die Kritik an Alaba mehr als unfair. Er spielt nicht die beste Saison seiner Karriere, ist aber immer fit und liefert konstant eine Ansprechende Leistung. Wenn ein Martinez mit seiner Hand ein Tor verhindert, wird das zu einer heroischen Heldentat, bei einem Alaba wird der kleinste Fehlpass kritisiert. Allein heute gab es mit Bernat, Vidal und Costa Spieler die deutlich schlechter gespielt haben. Zweitens war das 1:1 mehr als gerecht. Wenn Teams gegen uns Zeitspiel betreiben und der Schiedsrichter den größten Mist zusammen pfeift, spricht keiner drüber. Aber wenn die Bayern mit legitimen Mitteln ihr Tor in der 94min machen, spricht wenn von Betrug. Allein schon wegen Ibisevic hätten die Berliner keine 3 Punkte verdient, was der da abgeliefert hat hätte bei einem Bayern Spieler zu einer medialen Hetzjagd geführt.

  5. Bevor hier wieder das Ancelotti-Bashing kumuliert …. kann es nicht einfach sein:
    „Flasche leer“?

    Drei Tage zuvor ein anstrengendes und allseits besungenes Championsleaguespiel. Nun eine äußerst motivierte und gut eingestellte Hertha. In der 85 Minute sanken vier (!) Berliner mit Krämpfen in ihren tiefen Kartoffelacker, der sicher nicht unbedingt kombinationsfreudiges und raumerzwingendes Passspiel von uns zuließ.

    Unsere Mannschaft ist nun mal auch in einem „etwas gesetzten Alter“. Wir werden uns daher in den drei Wettbewerben an eine etwas manisch-depressive Spielkultur gewöhnen müssen … und dass ältere Herren (gilt ja hoffentlich auch für Carlo) manchmal etwas später kommen.
    Auch ich muss mich langsam dran gewöhnen. Wurde wegen einem schlechten Internetempfang in der 93 Minute zwangsgetrennt (außerdem die Prostata und so …). Ich war dann doch ein wenig überrascht als ich später die Bundesligaendergebnisse las.
    Soviel „Dusel“ ist Viagra für diese Saison ;-)

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    1. Nein kann es nicht. Nicht im 7. Spiel der Rückrunde. Und selbst wenn dann muss man halt endlich mal mit der proklamierten Rotation anfangen und nicht immer nur die gleichen 13, 14 spielen lassen.

      Gesetztes Alter stimmt. aber warum bring ich dann, wenn ich (endlich) mal Alonso draußen lasse, ihn schon wieder in der 60. Minute und der liefert so einen Auftritt ab? Also weder Flache leer, noch Alter noch Kader sind ein Argument. Nicht jetzt.

  6. Gegen einen guten Gegner, bei einem bestenfalls unglücklichen Schiedsrichter, miesen Platzverhältnissen und 3 Tage nach einem wichtigen CL Spiel darf man in der Bundesliga auswärts verlieren – oder eben in der 96. Minute ausgleichen. Das ist schon oft passiert und wird es auch weiterhin. Dieses Argument kann man allerdings nicht für sich sprechen lassen, wenn die Leistung nicht besser war, als sonst im letzten Monat in der Bundesliga (und gegen einen nicht desolaten Gegner). Mir geht das auf den Sack – wenn es jemandem anders geht, bitteschön.

    Und jetzt soll mir keiner irgendwas von Mittwoch erzählen – das Spiel gegen Bremen oder Rostov (heim) wurde auch aufgrund der Schwäche des Gegners völlig falsch bewertet. Wenn man die nächsten 5 CL Spiele ebenfalls erfolgreich bestreitet, ohne die Leistungen in der Liga in den Griff zu kriegen (und trotzdem Meister wird), werde ich zu Kreuze kriechen – bis dahin nicht.

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    1. wieso kreichst du dann zu Kreuze? Der Scheiß-Fussball in der Bundesliga wird auch durch einen champions league Titel nciht erträglicher . Die letzten 3 Jahre gab es immer Vollgas und trotzdem oder eher gerade deswegen fast den Titel. Ein von den Pep–Hatern feforderter SPieler versemmelte allerdings einen Elfmeter… der selbe bei dem es jetzt auf einmal völlig ok ist, dass er auf der Bank sitzt

  7. Ok, also kein Fahrtaufnehmen, keine Entwicklung, kein Formaufbau. Weiter im Krebsgang.

    Bemerkenswert dass wir aus dem Spiel nicht eine einzige echte Torchance entwickeln konnten. Kann mich jedenfalls an keine erinnern. Das sollte fast schon rekordverdächtig sein.

    Auffällig ebenfalls, dass dieses Jahr tatsächlich nur eine Gala-Elf zu haben scheinen. Wenn die nicht aufläuft, oder gerade keine Lust hat, ist ein deutlicher Leistungsabfall unübersehbar.
    Unsere sonstige Stärke, die zweite Reihe, ist entweder nicht vorhanden (knapper Kader), wahlweise nicht in Form, oder scheint gar nicht mehr ins Team integriert.
    Das macht das Vabanque-Spiel die ganze Saison auf einige KO-Spiele zu reduzieren imo noch größer. Viel darf uns da jedenfalls personell nicht wegbrechen.

    Zu Punkt 2: Es ist mir rätselhaft wie man sich nach diesem Spiel an Alaba abarbeiten kann. Heute, als IV? Er war gerade heute sicher mit unser kleinstes Problem.
    Ein würdiger Vertreter für diese Rubrik wäre eher Müller gewesen. Das kann man ja gar nicht mehr anschauen. Abwechselnd hat mich das ärgerlich oder mitleidig gestimmt. Keine gute Mischung.

  8. Hallo Sortfreunde

    Also,zuerst möchte ich erstmal schreiben,das mir der Fussball der Bayern zur Zeit einfach nicht gefällt und das schon seit Saisonbeginn.
    Zum Anderen wäre es schön,wenn sich einige Schreiber hier mal etwas respektvoller dem Autor und den Leuten,die hier umsonst(!) diese Klasse Seite erstellen ,Verhalten würden.
    Wer damit nicht umgehen kann,sollte seine Ergüsse dann doch vielleicht bei anderen Foren von sich geben.
    Ich habe kein Alaba-Bashing gelesen.Auch sollten einige mal von ihrem hohen Ross runterkommen,denn bis jetzt sind Wir zwar im Soll,mehr aber auch nicht.
    Und diese Argumente wie : Der Schiri….der Platz……Zeitspiel….?!
    Das ist Bundesliga und keine Kreisklasse.Also,solche Ausreden sind mit Verlaub ,Hanebüchen.
    Zum Spiel : Ich habe Und selten so schwache Bayern gesehen wie heute.Mit dem Unentschieden muss man mehr als zufrieden sein,denke ich.Aber Berlin hat gut dagegen gehalten und mit gutem Pressing den Bayern kaum Raum zum spielen gelassen.Hut ab Berlin.
    Ansonsten Ruhe bewahren und hoffen das Es besser wird.Den die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
    Vielen Dank für die Zeit und die Energie der Betreiber dieser Seite Danke :und Gruss :)

  9. Ich finde die Analysen hier zunehmend arrogant. Als ob Bayern eine Mannschaft wie Hertha bei einem Auswärtsspiel mal einfach so weckputzen soll. Und das nach einem CL-Spiel unter der Woche. Nein, defensiv ist das Niveau der Bundesliga keineswegs niedrig. Hertha hat 90 Minuten defensiv geackert in einem äusserst stabilen System. Bayern hat kein besonders gutes Spiel gezeigt, aber man sollte hier wirklich mal die Massstäbe überprüfen.

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    1. Von wegputzen redet niemand. Aber solide und mit Plan sollte es schon sein. Zumindest in der Vergangenheit ging das doch auch – mit CL-Spiel unter der Woche. Meinetwegen kann es ein 1:0 mit konzentrierter Defensivleistung und offensiven Nadelstichen sein. Aber davon ist derzeit nicht die Rede. Das ist nicht arrogant und die Maßstäbe wurden schon gesetzt: von der Mannschaft in den letzten Jahren. Es geht ja nicht um ein schlecht(er)es Spiel unter 10 Spielen, sondern mittlerweile freut man sich umgekehrt auf ein gutes Spiel unter 10 Spielen.

  10. Es geht nicht ums „Wegputzen“. Es geht um einen konzentrierten und anständigen Auftritt, nichts anderes wird erwartet.

    Das war heute über weite Strecken ein lustloser, uninspirierter, schlafmütziger Auftritt. Mit etwas Abstand hätte ich mir gewünscht, dass der Ausgleich NICHT fällt. Erstens, weil wir das last-minute-Ding vlt. lieber noch wann anders brauchen und vlt. damit nicht ein schlimmer Auftritt in der Bundesliga nach dem anderen mit einem grandiosen CL-Auftritt kaschiert wird.

    Heute gehe ich wieder mit der Analyse absolut konform. Absolut unwürdiger Auftritt ohne Konzept und System. Wenn ich dann bei 0:1 noch Alonso bringe, gehen mir wirklich die Fragezeichen nicht mehr aus. Wenn das der Weg zur Meisterschaft sein soll, nein danke!

    Und Robben dreht sich beim Ausgleich auch wieder weg, statt mit Lewy zu jubeln. Gibt zur Zeit so vieles, was mir nicht gefällt und nun ist endgültig die Euphorie vom Mittwoch wieder passé.

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    1. Du siehst schon wieder Gespenster… Robben war wie Neuer und andere Bayernspieler bei dem Pulk dabei, der Alonso zu Hilfe kam, weil das unsportliche A-Loch Jarstein dem den Ball aus einem Meter Entfernung in den Rücken gepfeffert hat.

    2. Ähh nein. Achte mal auf die Reaktion unmittelbar (!) nach dem Tor. Robben ist noch in der Bewegung Richtung Tor. dreht dann ab, während andere mit Lewy jubeln. Macht kurz seine eigene „Becker-Faust“ und läuft in die entgegengesetzte Richtung. Der Pulk war später.

      1. Robben wird hier sehr gern missverstanden. Er ist ein Tier, was Mentalität betrifft. Ein 1:1? Bei dem Spiel Ok. Nicht mehr. Daher kurze Freude, dann abdrehen. Der Typ denkt schon in Sekundenbruchteilen daran, wie schwach das eigentlich war und ärgert sich. Ein Monster und mMn nichts schlechtes.

      2. Würde ich auch nicht überbewerten. Ich glaube ja, dass es einige Spieler gibt, denen die Spielweise tierisch auf den S… geht.

    3. Das ist doch Blödsinn: lustloser Auftritt. Genau das meine ich mit Arroganz: Wir haben das Spiel klar dominiert, aber ohne uns klare Torchancen herauszuspielen. Hertha hat nach einer Standardsituation getroffen und dann sehr konsequent verteidigt. Am Ende haben wir dank Einsatz und Brechstange noch den Ausgleich geschafft. In den Kommentaren klingt es dann aber immer so: wenn Bayern nur richtig gewollt hätte und Ancelotti nur ein bisschen System auf den Platz bringt, müssten wir eigentlich alle Spiele souverän gewinnen. Nein müssen wir nicht. Ich behaupte, dass Real oder PSG heute vielleicht auch nicht gegen Hertha gewonnen hätten.

    4. Das magst du als Blödsinn abtun, ich sehe das aber so. „Das Spiel dominiert“ ist auch relativ. Hertha hat über 96 Minuten genau nur das zugelassen was es wollte. Dennoch haben wir die 47. Flanke auf Brooks oder Jarstein geschlagen oder sind im Spiel nach vorn hängen geblieben. Alles genau nach Dardais Plan. In 96 Minuten haben wir nicht eine Torchance rausgespielt, da kann ich das Spiel vermeintlich unter Kontrolle haben aber es nützt halt nix.

      Aber bitte, wer mit solchen Leistungen zufrieden ist, darf es ja auch sein. Ich verstehe nicht, wie man 3 Tage nach Arsenal so einen Auftritt abliefern kann. Natürlich ist das kein Selbstläufer, aber das „gewinnen wollen“, was auch die Spieler im Nachgang unisono bestätigt haben, habe ich erst ab der 80. Minute gesehen. Und dann aber auch immernoch vollkommen ohne Mittel.

  11. Der schließende Absatz enthält einen logischen Fehler. Der Autor fragt, warum die Mannschaft nicht Versuche, die Meisterschaft früher einzutüten, wenn die Motivation in BL-Spielen geringer sei?

    Kollege, das ist ein Vorgang im Unterbewusstsein. Sie machen es nicht mit Absicht. Sie „brennen“ nur nicht. Sie glauben offenbar, es ginge auch mit 80 Prozent. Und da Unsere unbewusst mit angezogener Handbremse spielen, können sie da nicht rational dagegen steuern.

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    1. Es handelt sich um Profisportler. Die praktizieren ihren Beruf nicht unterbewusst mit halbem Arsch, nur weil sie zweimal pro Woche Spitzenleistungen abrufen sollen. Das ist eine Binsenweisheit. Unterbewusst mit angezogener Handbremse agiert man erst, wenn man vorher auf rationaler Ebene zu der Auffassung gelangt ist, sich das leisten zu können. Wie mögen sie darauf wohl gekommen sein ?!

  12. 1. Ich hab das Spiel nicht gesehen (nur Sportschau) weil ich mich auf die „andere“ Auseinandersetzung heute in Berlin konzentriert habe. Die ja mit einem erfreulichen Sieg endete ..
    2. Berlin scheint auf „Sympathiepunkte“ keinen Wert zu legen. Schon dass man mit diesem Acker angetreten ist – was ein Schuss nach hinten war, denn es sind wohl auch den Berlinern ein paar Bälle versprungen. Dann das beleidigte Auftreten des Trainers, das Schwalbieren und Zeitspielen … aber gut, eine Mannschaft mehr der ich für den Rest der Saison Missserfolge gönne.
    3. Nach wie vor verstehe ich diesen Pessimismus hier garnicht. Stellt euch doch mal vor, was muss ein Arsenalfan denken der hier mitliest? Wir schießen die aus dem Wettbewerb (es werden bereits die Rückspielkarten zurückgegeben ..), und hier beginnt die Spielsystem- und Trainerdiskussion. Ein Arsenalfan muss uns für verrückt halten. Für komplett verrückt.

  13. ICh habe eine Bitte:Expected goals misst die Torwahrschienlichkeit. Es müsste einen Wert geben inwieweit so und soviel Prozent Torwahrscheinlichkeit nach expected goals tatsächlich in ein Tor münden. Meine These: unter Carlo braucht die Mannschaft niedrigere Werte um Tore zu machen als unter Pep.Kann das jemamnd überprüfen??? Pep hatte ja immer höhere expected goals WErte als der Gegner ist das bei Carlo auch so?

  14. Also ich finde die Seite Klasse und kann zu den Kommentaren nur sagen, ihr habt irgendwie alle Recht. Die absolute Wahrheit gibt es nicht und die verschiedenen Sichtweisen kann ich gut nachvollziehen. Für mich gibt’s folgende Erkenntnisse bzw. Fragen:
    1. War das gegen Arsenal ein Ausrutscher „nach oben“ oder kann diese Darbietung bei entsprechender Motivation regelmäßig gezeigt werden? Werden wir vielleicht noch sehen.
    2. Ich bin nicht sicher, ob CA wirklich der „richtige“ für Bayern ist. Seine Wechsel verstehe ich jedenfalls meistens nicht. Und für meinen Geschmack nimmt er zu wenig Einfluss aufs Spiel. Das finde ich muss ein moderner Trainer machen wenn er merkt dass es nicht läuft.
    3. Ich würde Müller öfter draussen lassen aktuell. Er muss wissen dass er mit dieser Leistung kein Spieler der ersten Elf sein kann.
    4. Ich glaube, dass die Spieler besser liefern können wenn sie klare Ansagen und Aufträge bekommen. Das war bei Pep perfekt. Fehlt mir irgendwie und die Abstimmung vor allem beim Gegenpressing ist alles andere als überzeugend.
    Aber wie gesagt: ergebnistechnisch ist das alles Jammern auf hohem Niveau. Andererseits dürfen wir als FCB niemals nachlassen. Nur so können wir konstant europäische Spitze bleiben….

  15. Also ganz ehrlich, diese „Schalter“ Erklärungsversuche nerven langsam und nach 15 min von diesem Spiel heute, war wieder klar, dass dieser wieder auf boring Bundesliga steht. Hertha ist halt nicht Arsenal und macht anscheinend den Spielern auch nicht so viel Spaß. Die machen die Räume eng und lassen sich defensiv auch nicht so leicht abkochen – Schiri Pech hatten wir genau so. Es ist sicher irgendwo nachzuvollziehen, dass nach so einem Hammer wie am Mittwoch ein paar Körner fehlen, aber wer so schlampige Pässe und Ballverluste fabriziert, darf sich nicht wundern wenns am Ende eng wird.

    Das man kann wenn man will, hat man dann die letzten Minuten gezeigt. Das 1:1 fühlt sich wegen dieses erzwungenem last minute Tor wie ein Punkt gewinn an, aber heute hat man definitiv gesehen wo dieser Schlendrian hinführen kann. Beinahe wärs aber sowas von ins Auge gegangen und die Euphorie Welle wär erstmal wieder vorbei.

  16. Hallo Leute,
    Also erst mal mag ich es nicht wenn Spieler, Trainer, oder wer auch immer unnötig runter gemacht werden… Heute haben bestimmt nicht alle einen Sahnetag gehabt, aber es gab bisher in JEDER Saison in der Titel gewonnen wurden solche Spiele, das ist keine Entschuldigung aber wie gut eine Saison ist hängt nicht nur von der Art und Weise wie man spielt ab, sondern eben gerade von Ergebnissen… Gerade in den letzten Jahren unter Pep Guardiola wurde oft äußerst akkurater Fußball gespielt… Aber haben wir mit Pep die Champions League gewonnen? Und jetzt kommt der Punkt mit dem ich schließen werde: Unser Tripletrainer war es glaube ich, der gesagt hat, dass solche Spiele wichtig sind um einen wieder wach zu machen… Und genau das wird bei unserm Verein auch dieses Mal wieder passieren… wie immer… ;) Und wegen diesem Spiel wird jetzt nicht die Saison schlecht… LG aus dem hohen Norden meine Sportfreunde

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    1. So viele Wachmacher diese Saison – die Mannschaft leidet vielleicht schon unter Schlaflosigkeit…

  17. Warüber wird in der Öffentlichkeit (Medien) diskutiert?
    Mittelfinger von Ancelotti, Nachspielzeit und Bayernbonus.
    Nicht über: Schwalbe, Acker, Foul an Robben, Zeitspiel, Auswechslungen in der Verlängerung, (die die Verlängerung verlängern), Bespucken des Trainers usw.
    Was steckt dahinter?
    Neid, Scheinspannung in der BL, Verkaufszahlen?
    Sportsgeist und Freude am schönen Fußball sind es jedenfalls nicht.

    Es muss auch über diese negativen Begleiderscheinungen der Berichterstattung über „die schönste Nebensache der Welt“ nachgedacht werden.

    Das das nicht das beste Bayernspiel war – außer der Mentalität – ist ebenso unbestritten.

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    1. Ich sag es mal so, die von Dir genannten Punkte würden ja zu einer gewissen „Sympatie“ für den FCB beitragen. Und glaub mir eines, gewisse Medien wollen DAS auf gar keinen Fall. Gegen die Bayern zu schreiben bzw. die Bevorzugungen des FCB hervorzustellen erregt die Gemüter des Fussballfans natürlich mehr, als eine Lobpreisung des FCB. Somit wird deutlich mehr geklickt / geliked / gekauft / …… also Geld gemacht ;-)
      Deswegen wiederhole ich mich auch so gerne -> kein Bild / kein Focus / kein TM etc. um endlich den ehrlichen Journalismus zu stärken

  18. Hallo zusammen,

    ich habe ca. ein halbes Jahr vor dem triple-Gewinn angefangen dieses Forum zu lesen. Ich habe dies immer mit großem Interesse und auch Bewunderung getan. Auch und vor Allem vor dem Hintergrund, dass auch in den besten Phasen unseres Herzensvereins konstruktive Kritik geübt wurde.
    Mit dem heutigen Spiel und dem darauf folgenden Bericht werde ich das Studieren dieser Seite zu 100% einstellen.

    Ich weiß es interessiert eigentlich keinen und trotzdem möchte ich darlegen warum diese Seite für mich alles, aber keine Seite für Bayernfans ist! Wen es (verständlicherweiße) nicht interessiert, kann den Kommentar gerne überspringen. Dafür wurde der freie Willen erfunden!

    Seit gefühlt zwei Jahren (um genau zu sein seit dem CL-finale gegen Dortmund oder früher) sind im Prinzip alle Medien auf einem Kreuzzug gegen den FC Bayern München. Ich möchte hier ausdrücklich festhalten, dass ich nicht von einer aktiven Beeinflussung von Schiedrichtern oder Offiziellen zu Ungunsten der Bayern ausgehe.

    Aber: Jeder Gegner der nicht mit 0:5 verliert hat „gut gekämpft“, jede Mannschaft „will den Bayern weh tun“, jeder der sich mit 10 Mann hinten rein stellt ist „gut organisiert“, jeder knappe Sieg der Bayern ist „gerettet“, jede Entscheidung zu Gunsten der Bayern ist „Bayerndusel“, jede Entscheidung dagegen ist „vertretbar“ oder „die Bayern dürfen sich nicht beschweren“.
    Beispiele? Der Ball von Dortmund wurde im CL-finale von Martinez natürlich hinter der Linie geklärt, der „Schlag“ von Ribery gegen Lewa war klar rot. Dass der Pfiff VOR dem Einwurf für Dortmund allerdings falsch war und Bayern eigentlich hätte einen Freistoß bekommen müssen, Subotic klar eine Notbremse gegen Müller zieht, oder Lewa eine klare Tätlichkeit gegen Boateng begeht wird von der Boulevard-Presse schlicht und einfach nicht erwähnt.
    Gut, sowas ist man als Bayernfan gewöhnt.

    Das ging auch unter Pep so weiter. Wenn Bayern gegen eine Mannschaft die sich mit 10 Mann an den Strafraum stellt nicht mit 7:0 gewonnen hat, wurde der Pep-fussball als „Ballgeschiebe“, „Handball“ oder „Querpassfestival“ bezeichnet. Es wurde immer wieder versucht klarzustellen, dass der Pep-fussball langweilig, unspektakulär und überholt ist.
    Ich habe mich immer vor der Zeit gefürchtet, wenn Pep die Bayern verlassen würde. Mir war immer klar, dass egal wie viele Schwachstellen das System „Pep“ auch hatte (und ich gebe zu, es gab hier durchaus Grund zur Kritik), der FC Bayern nie wieder so qualitativ hochwertigen und schön anzusehenden Fussball spielen würde wie unter Pep Guardiola. Und trotzdem war ich schon zu Pep-zeiten der Meinung, dass als Nachfolger nur Ancelotti in Frage kommt. Hauptsächlich weil er erfahren und in seiner Trainerkarriere sehr erfolgreich ist.

    Seitdem Ancelotti Bayerntrainer ist wird alles was unter Pep noch schlecht war, auf einmal zum besten Erreichbaren gehoben
    und genau hier komme ich zum springenden Punkt: ich kann verstehen wenn die Boulevard-medien auf diesen Zug aufspringen. Es produziert Klicks, egal wie schwachsinnig der Artikel ist oder wie sehr er einem anderem Schriftstück widerspricht welchem man vor einer Woche veröffentlicht hat. Solange es gegen Bayern geht ist immer alles erlaubt. Wie gesagt, sowas ist man als Bayernfan gewöhnt.
    Aber wenn selbst auf einer Seite die sich dem Wohle des Vereins verschrieben hat, absolut nichts über die wochenlange systematische Benachteiligung des FC Bayern in nahezu jedem Spiel geschrieben wird (nicht gegebene glasklare Elfmeter, Abseitsentscheidungen bei denen es um volle 3m geht, Zweikampfbewertungen die jeder Beschreibung spotten, zig Fouls für die der Gegner keine gelbe Karte sieht usw usf), muss ich mich wirklich fragen, warum dies eine Seite von und für Bayernfans sein soll.

    Schwachsinn ala „Bayerndusel“ wenn die Bayern in der Nachspielzeit das entscheidende Tor erzielen wird auch hier eher als Glück denn Kraftakt verkauft. Jeder Sieg ist so erwartet worden. Saisonhighlights wie der Sieg gegen Leibzig oder die Gala gegen Arsenal (immerhin der 4. der premier league) werden, trotz teilweiße einseitigster Schiedrichterleistung als „Glück, weil der Gegner schlecht war“ dargestellt, obwohl die Bayern einfach ein super Spiel abgeliefert haben. Spiele wie heute gegen Hertha werden nur zum Verreißen der Leistung des eigenen Teams benutzt. Maximal wird in einem Nebensatz die gelbwürdige Schwalbe erwähnt die zum 1:0 führte, das elendliche Zeitspiel der Berliner ab der 60. Minute gar nicht, genau wie das glasklare Foul an Robben, 19 begangene Fouls der Berliner ohne eine gelbe Karte usw. Das Ganze gleicht einfach, trotz des taktischen Ansatzes nur noch den Artikeln die auf jeder x-beliebigen Seite veröffentlicht werden.

    Und falls jetzt jemand der Meinung ist, es wäre eine Beleidigung mit sport1, spox oder SportBild verglichen zu werden, dann ist das genauso gemeint! Denn genau das gleiche Niveau haben die Artikel über die Bayernspiele hier inzwischen erreicht (und ich sage das unfassbar tiefem Bedauern). ALLES ist taktisch schlecht, EGAL was der Gegner tut, wie hart er in jeden Zweikampf geht, wie viele Spieler er vor den Strafraum stellt, welche fouls nicht geandet werden, welche Freistoß- oder Elfmeterentscheidungen Bayern gegen sich bekommt (ich erwähne hier nur den Elfmeter von Arsenal welcher nichts anderes als gestrecktes Bein und Freißstoß für Bayern ist), Bayern hat trotz aller Widrigkeiten IMMER mit 4:0 zu gewinnen, ansonsten hat Ancelotti die Mannschaft falsch eingestellt oder es ist der, wie Rudi Völler damals sagte, nächst tiefere Tiefpunkt nach dem letzten Spiel. Kein Wort darüber wie schwierig es ist, eine Profimannschaft, die sich mit Mann und Maus an den Strafraum stellt, um jeden Ball fightet, jeden Laufweg macht, jeden Schlüsselspieler doppelt und sich in jeden Zweikampf wirft zu besiegen (ich würde gerne mal einen Vorschlag von Justin hören wie man zwei 4er-Ketten die mit einem Meter Abstand am 16er stehen ohne einen Messi aushebeln soll), oder wie viel Willenskraft es erfordert in jedem Spiel auch nach der 90. Minute noch an den Sieg zu glauben, trotz 4 gewonnener Meisterschaften in Folge.

    Ich möchte ausdrücklich sagen, dass ich absolut nichts gegen konstruktive Kritik habe. Grund dazu gibt es in dieser Saison mehr als genug und auch nahezu in jedem Spiel. Diese sollte auch in keinem Fall unter den Tisch gekehrt werden nur weil es die Bayern sind. Ich bin noch nicht mal der Meinung, dass hier ein überhöhter Stolz zur Schau getragen werden sollte wie es bei anderen Fanseiten Brauch ist, wie von Dortmund, Schalke, Wolfsburg oder selbst Frankfurt.
    Ich denke nur, als Bayernfan sollte man trotz aller berechtigter Kritik als allererstes hinter der Mannschaft stehen und dem Verein die Treue schwören. Und davon finde ich hier im Forum so gut wie niemanden mehr. Sowohl bei den Artikel- als auch den Kommentarschreiber. Es kommen inzwischen die gleichen Plattüden wie bei den Mainstreammedien (Ancelotti raus, Robben raus, Ribery raus, Costa zu schlecht etc). Wenn ich hier vermehrt lese, dass Einige die Spiele nicht mehr sehen weil es ja langweilig ist, dann stellt sich einfach die Frage was euch von einem typischen Erfolgsfan unterscheidet! Ich sage es euch: gar nichts! Leute wie ihr sind der Grund warum die Bayernfans in Deutschland als Erfolgsfans verschrien sind! Ihr schaut euch eure Mannschaft nicht mehr an weil es ja nicht mehr zugeht wie unter Pep? Ernsthaft? Ja, das Zusehen hat unter Pep meistens mehr Spaß gemacht. Ja, die Spiele sind unter Ancelotti zäher als früher. Ja, die Ergebnisse liegen meistens nicht mehr über 4 Tore Unterschied.

    VERDAMMT NA UND ? IHR seid die Fans der Bayern, IHR tragt die vier Sterne mit Stolz auf der Brust, IHR brüllt Thomas Müller nach vorne auch wenn er das zehnte Mal den Ball verliert, IHR solltet Jedem beweißen, dass Bayernfans nichts mit Erfolgsfans zu tun haben, IHR schmeißt keine Steine auf Fans des Gegnervereins, IHR steht hinter der Mannschaft egal wie der Spielstand ist, IHR seid der FC Bayern München! Also verhaltet euch doch bitte auch so! Ansonsten seid ihr nichts weiter als ein Ergebnis des Massenmedienschwachsinns…

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    1. Und was willst Du dann lesen, SOUL?

    2. Hallo Soulcube,

      danke für dein Kommentar, auf das ich dir gern antworten möchte bzw. einige Dinge erklären – Verwirrungen beseitigen.

      Zu Beginn: Artikel und Forum, womit du sicher die Kommentarspalte meinst, sind für uns zwei völlig unterschiedliche Dinge. Unsere Leser kennen unsere Autoren und mit welchem Blick sie ein Spiel betrachten, auf welche Feinheiten sie achten. Im Kommentarbereich lassen wir jeden zu Wort kommen und greifen nur ein, wenn die Diskussion ihren Anstand verliert. Ansonsten kann an dieser Stelle besprochen werden, was unseren Lesern in den Sinn kommt. Wenn jemand den „Bayerndusel“ da aufgreift, kann das gern getan werden.

      „Bayerndusel“ wird keinen Einfluss auf unsere Analysen haben. Konstruktive Kritik, Verbesserungen bei der Bewertung von Aktionen oder das Hinterfragen unserer Erklärungen haben dies, wie einige sicher mitbekommen haben, da ihr Kommentar Artikel verbesserte.

      […] dass auch in den besten Phasen unseres Herzensvereins konstruktive Kritik geübt wurde. […]

      Mit diesem Punkt sprichst du die Mission an, die wir als Redaktion verfolgen. Unser Anspruch gegenüber einigen von dir erwähnten Medien ist, dass wir uns nicht mit dem Klick des Boulevard treiben lassen. Uns interessiert nicht, welcher Spieler am Abend zuvor in welchem Hotel gesehen wurde, ob x gegen y etwas gesagt hat, wer welche Stimmung auf dem Trainingsplatz verbreitet hat. Wenn du das lesen möchtest, bist du hier falsch. Genauso falsch wäre es aber von uns, wenn wir den langfristigen Blick aus den Augen verlieren – die Entwicklung, die ein Verein von Saisonbeginn bis Finale nimmt, um dort erfolgreich zu sein. Das betrifft Spiele, Taktik, aber auch gesellschaftliche Themen, in denen sich der FC Bayern bewegt.

      Aber wenn selbst auf einer Seite die sich dem Wohle des Vereins verschrieben hat, absolut nichts über die wochenlange systematische Benachteiligung des FC Bayern in nahezu jedem Spiel geschrieben wird (nicht gegebene glasklare Elfmeter, Abseitsentscheidungen bei denen es um volle 3m geht, Zweikampfbewertungen die jeder Beschreibung spotten, zig Fouls für die der Gegner keine gelbe Karte sieht usw usf), muss ich mich wirklich fragen, warum dies eine Seite von und für Bayernfans sein soll […]

      Diese Seite hat sich nicht dem Wohle es Vereins verschrieben. Auch nicht dem persönlichen Glück von Bayernfans oder uns selbst. Diese Seite möchte mit analytischem Denken Vorgänge auf und neben dem Spielfeld bewerten, sie einordnen, in Kontext setzen und damit erklären. Sie ist eine ruhige, kritische Stimme.

      Um am Beispiel zu bleiben: In meinen Augen haben Schiedsrichter-Benachteiligungen, wie du sie erwähnst, keinen großen Einfluss, wenn die Mannschaft – wie gegen Hertha, Wolfsburg, Schalke gezeigt – grundlegende Probleme und Schwachstellen im Spielaufbau zeigt. Genauso im Defensivverhalten und der Leistung einzelner Spieler. Was bringt es dann zum x-ten Mal zu schreiben „der Schiedsrichter ist schuld“? Daran werden wir nichts ändern, können aber erklären, was vor und nach der Entscheidung passierte. Was gut war, was schlecht lief und wo Potential möglich ist. Wenn wir uns dem Thema Benachteiligungen widmen, dann eher mit einer statistischen Herangehenweise, wobei dies bei einem so subjektiven Thema – du erkennst das Problem – schwierig ist.

      Wenn du möchtest, dass Miasanrot auf den Zug aufspringt und mit Fehlentscheidungen ein Fass aufmacht, um die aktuelle spielerische Situation zu erklären, ja, dann bist du hier falsch. Auf diesen Weg haben wir uns nicht begeben, werden wir uns auch nicht begeben.

      Bayern hat trotz aller Widrigkeiten IMMER mit 4:0 zu gewinnen, ansonsten hat Ancelotti die Mannschaft falsch eingestellt

      Auch das haben wir nie formuliert. Richtig ist aber, dass wir eine taktische Route vermissen, die über Freiheit für Einzelspieler hinausgeht und als System mit der Mannschaft funktioniert und dadurch auch den Anspruch wiederspiegelt, den der FC Bayern vor sich her trägt, wenn er ein Spielfeld betritt.

      Wir werden die Diskussionen der letzten Tage sicher in einem Beitrag aufgreifen. Entweder als Nachklapp oder im „Ein Kommentar“-Format.

      1. Könnt ihr mir das noch beantworten oder einen Hinweis geben wie ich es rauskriegen kann?

        ICh habe eine Bitte:Expected goals misst die Torwahrschienlichkeit. Es müsste einen Wert geben inwieweit so und soviel Prozent Torwahrscheinlichkeit nach expected goals tatsächlich in ein Tor münden. Meine These: unter Carlo braucht die Mannschaft niedrigere Werte um Tore zu machen als unter Pep.Kann das jemamnd überprüfen??? Pep hatte ja immer höhere expected goals WErte als der Gegner ist das bei Carlo auch so?

      2. Die grundsätzliche Ausrichtung als ruhige, kritische Stimme finde ich gut. Ich würde nur das Wort wohlwollend kritisch hinzufügen und das ist genau der springende Punkt. Miasanrot ist zum Beispiel kritischer in der Bewertung als Spielverlagerung und das finde ich komisch. Die Sichtweise bezüglich Guardiola und Ancelotti ist wirklich das Paradebeispiel: insbesondere in den Komentaren wurde Guardiola eher negativ gesehen: langweiliges Ballgeschiebe, das nur gegen schwache Gegner funktioniert. Ausserdem zeigt die Formkurve in der entscheidenden Phase immer nach unten. Jetzt kommt Ancelotti lässt etwas freier und vertikaler spielen und versucht etwas mit den Kräften hauszuhalten und schon heisst es: kein System das den Ansprüchen des FC Bayern genügt, nur Einzelaktionen, zweifelhaft ob man damit einen Titel gewinnen kann. Als ob man ohne System Tabellenführer werden könnte. Als ob taktische Probleme wie Kompaktheit und fehlende Besetzung des 10 Raums nicht erkannt würden, aber wegen Verletzungen, Formkrisen oder aber Krafthaushaltens sich halt nicht immer sofort beheben lassen. Welcher Trainer, welcher Verein schafft es denn sich ständig weiterzuentwickeln, oder ein überragendes Niveau über Jahre zu konservieren? Dieses „den Anspruch, den der FC Bayern vor sich her trägt, wenn er ein Spielfeld betritt“ finde ich total unsympatisch und verdirbt mir auch den Spass an der Seite.

      3. Sehr schön, dass Ihr (bzw. Du) die Zeit nehmt um darauf zu antworten. Und auch dass Ihr euch die Zeit nehmt so eine aufwändige Seite zu betreiben und regelmäßigst zu füttern.
        Ich lese hier sehr gerne und auch regelmäßig.
        Wenn aber heute der Tag des negativen Feedbacks ist dann auch noch mein Kommentar: Irgendwann im letzten Jahr habt ihr euren Spielberichtschreiber (denke ich zumindest) gewechselt. Seitdem liest es sich weniger gut da abgehackter. Zumindest ist das mein Eindruck.
        Und manchmal seid ihr wirklich ein wenig neunmalklug und ein wenig zu un-euphorisch (wenn das ein Wort ist). Vielleicht auch überkritisch?
        Ich werde aber zu 100% auch in der Zukunft hier lesen und freue mich schon auf die nächsten Berichte. Und jedes Redaktionsmitglied das ich persönlich treffe dem gebe ich auch gern ein Bier aus. ;-)

      4. Hi, was genau haben wir „gewechselt“? Die Autoren der Artikel stehen doch seit jeher dabei.

      5. Ich achte nicht immer auf die Autor-Info. Habe aber den Eindruck beim Lesen, dass (geschätzt) vor ca. einem Jahr der Stil sich geändert hat. Und es seitdem etwas abgehackter wirkt.
        Keine Ahnzúng ob ihr da was umgestellt habt..
        Sorry.

      6. Ein kurzes Querlesen zeigt mir glaub ich, dass ich „Steffen“ lieber lese als „Felix“ und Christoffer (sorry). Die Vorschauen von Justin finde ich toll und sind gut wenn Sie auf Analyse und Taktik eingehen. Bei den Spielberichten würde ich mir mehr Emotion wünschen (weil manchmal sieht man da einiges einfach anders) und weniger lange, verschachtelte Sätze (fällt mir bei Felix heute speziell auf). ;-) Zum Beispiel fand ich beim Arsenalspiel die Schiedsrichterleistung in der ersten Halbzeit wirklich grauenhaft und das fehlt komplett.
        mache ich mich klar? Egal, gern mal bei einem Bier. Ansonsten lese ich euch alle trotzdem gern weiter. Geht ja um den Lieblingsverein. ;-)

      7. Habe aber den Eindruck beim Lesen, dass (geschätzt) vor ca. einem Jahr der Stil sich geändert hat. Und es seitdem etwas abgehackter wirkt. Keine Ahnzúng ob ihr da was umgestellt habt..

        Nein, wir haben nichts umgestellt. Unsere Analysen folgen weiterhin der Struktur Spielbericht + drei Dinge, die auffielen. :)

      8. Wer etwas anderes sucht: Es gibt genügend Angebote.

        @Jan: Macht weiter so!

    3. Echt jetzt? „Erfolgsfan“, bloß weil man mal kritisch wird?

      Es geht doch vor allem um den Sport, den Fußball und nicht um „bedingungslose Liebe“ zu einer Ersatzfamilie von Funktionären oder Millionären. Deswegen opfert man doch seine Freizeit, man will tolle Spiele sehen..

      Ich jedenfalls finde es gut, wenn der Sport im Vordergrund steht und nicht (nur) die Vereinsbrille. Hin und wieder schaue ich sogar dem BVB gerne zu *wwegduck. ;-)

      1. @Mehmet mutig, mutig;-), geht hier aber im Forum, genau das zeichnet es aus. Finde ich auch so wohltuend dass die Vereinsbrille hier nciht alles ist , aber auch ein wenig da sein darf. Es ist genau diese tolle Mischung
        ich schaue ja manchmal gerne man city seitdem da jemand übernommen hat….

      2. Ja, das gestrige 0:0 gegen einen Zweitligisten im FA-Cup war bestimmt zum Zunge schnalzen. :-)

    4. Viele Teile deines Kommentars kann ich nachvollziehen. Dennoch sehe ich es etwas ambivalenter. Und vorweg: ich bin seit ich denken kann Bayern-Fan, hat null mit Erfolg zu tun. Ich war in den schwärzesten Stunden genauso dabei wie in den glorreichsten Zeiten (die noch nicht weit weg sind). Also.

      Du schreibst: „Wenn ich hier vermehrt lese, dass Einige die Spiele nicht mehr sehen weil es ja langweilig ist“. Auch wenn ich nicht zu der „Abschalt-“ Fraktion gehöre, weil ich es einfach nicht kann: WELCHEN Grund habe ich denn, mir Fußball anzusehen, wenn es mir persönlich keine Freude bereitet? Maximal noch die Hoffnung auf (positive) Emotion, ok. Allerdings ist die zur Zeit so ungewiss wie schon eine ganze Zeit nicht mehr. Ich kann nachvollziehen, wenn man sich aktuell das Gekicke nicht 90 Minuten antun will, sondern Alternativen hat, die einem mehr Spaß bringen.

      Ich verstehe wie gesagt viele Punkte die du anführst, schwere Gegner, Schiedsrichterbenachteiligungen und und und. Dazu kommt, dass wir seltsamerweise 4 von 5 Bundesligaspielen zu Beginn des Jahres auswärts hatten (kann Zufall sein, muss aber nicht) sowie das ganze Presse-Elend (welches ich nach dem Hertha-Spiel übrigens so nicht empfinde) etc.

      Nun aber zum Knackpunkt: Die Mannschaft KANN anders spielen. Man sieht es ja allenthalben. Warum zum Geier tut sie es dann nicht öfter (von immer will ich ja gar nicht reden). Von den 7 Spielen dieses Jahr war EIN gutes dabei. Wenn man streng wäre, würde man das auf eine Halbzeit reduzieren. Nichts dagegen, wenn mal der ein oder andere Ausrutscher dabei ist, aber aktuell sind diese düftigen Darbietungen leider der Standard. Und das kann es mMn nicht sein. Überhaupt nicht. Es muss Gründe dafür geben, warum es nicht besser läuft. Aber egal was es ist, leidtragender ist der Fan. Der weit fährt und Geld für Tickets bezahlt im Grunde vom Ergebnis abgesehen ohne Gegenleistung. Das wurmt, das nervt und das ist sauärgerlich, weil die Mannschaft aktuell offenbar nicht willens ist es besser zu machen. Dass sie sehr wohl in der Lage ist, hat man gesehen. Also warum sollte ich das gutheißen.

      Und mir selbst sind schöne Spiele wichtiger als Titel (für die ich mir persönlich zwar ein Loch ins Knie freuen, aber mir gar nix kaufen kann). Und es ist kein Phänomen von Ancelotti, solche Phasen wurden auch unter Heynckes und auch unter Pep kritisiert – unter dem ich längst nicht alles gut fand. Wenn am Ende des Tages 1-3 Titel herauskommen, wird man das mit etwas Abstand möglicherweise wieder anders bewerten. Auf die 90 Minuten bezogen ist es aktuell einfach nicht leicht erträglich.

    5. hey soulcube,

      Ich bin von miasanrot.de mittlerweile auch sehr enttäuscht. Du bist nicht alleine. Du hast meine volle Zustimmung.

      1. Dem muss ich mich leider auch anschließen.

        Argumente, die mit „Denn auch wenn die Konkurrenz in der Bundesliga erschreckend schwach ist,…“ beginnen, lösen bei mir nur noch Kopfschütteln aus.

        Die BL ist weltweit die 2. beste Liga (siehe UEFA-5-Jahres-Wertung; sucht mir jetzt bitte keiner eine Liga auf einem anderen Kontinent ;-) ), die Mannschaften in der 2. Tabellenhälfte sind in der BL sogar eine Klasse besser als in Spanien.

        Wenn man hier schon über BL-Teams, die gegen Bayern mittlerweile (oder immer schon?) alle mit den Messern zwischen den Zähnen ankämpfen, so respektlos schreibt, dann ist es dies in der Folge auch gegenüber der eigenen Mannschaft – auch wenn man deren Leistung in dieser Saison durchaus kritisch sehen kann.

        Erfolg und Leistung zu bestätigen wird immer schwieriger – nicht wie hier teilweise angenommen wird, immer leichter!

      2. @Peter: Äh, das hohe Niveau der BL zeigt sich in den europäischen Duellen dann auch regelmäßig? Und dass es leicht ist, hat niemand behauptet, dass es möglich ist, 90% der Spiele zumindest seriös und mit der Anmutung einer Linie zu spielen, wurde in den letzten Jahren bewiesen. Oder war das da anders? Wir spielen einfach schlechter. Punkt. Das zu leugnen oder mit der starken Bundesliga zu argumentieren ist für mich wenig zielführend. Die Frage ist nun: hilft die m.E. bewusst in Kauf genommene laissez-fair-Linie beim Gewinn der CL oder nicht mal das? Da ich meine Mannschaft unterstütze, gleichgültig ob sie siegt oder nicht, bleibt nur eines, was ich unbedingt sehen will: Einsatz und der Wille zu einem Plan. Wenn der nicht aufgeht: geschenkt. Aber durchwurschteln und hoffen, dass es in der CL reicht? Nein Danke, das ist langfristig das Mittel der Wahl, um wieder im europäischen Mittelmaß zu versinken. Ich bin da ganz bei den Autoren.

      3. @Beobachter
        Ja, die Klasse der Buli zeigt sich durchaus auch in europäischen Wettbewerben. Siehe Platz 2 in der UEFA-Fünfjahreswertung, dem einzigen wirklich objektiven Referenzpunkt. Dass die spanische Liga nochmal einige Hausnummern stärker ist ist sicher richtig, dennoch ist die Buli sicher nicht erschreckend schwach. Was sollen denn da die Engländer, Holländer oder Russen sagen?

      4. Danke Daniel!

        Wenn die zweitbeste Liga der Welt ein „erschreckend schwaches Niveau“ hat, dann ist der (internationale) Fußball dem Abgrund ziemlich nah… Und ab Platz 8 ist die BL sogar (um einiges) stärker als die Primera División. Dass der Autor des Beitrags aus Österreich kommt, lässt mich allerdings zusätzlich breit grinsen ;-)
        Bitte mit Humor nehmen!

        Im Ernst: Das ist nicht der richtige Ansatz! Und wie allgemein festgestellt wird, ist keine dieser „Luschentruppen“ mit 98% Leistung besiegbar.

        Kommt für euch eigentlich auch die Möglichkeit in Betracht, dass nicht nur Bayern (etwas) schwächer, zurückhaltender etc. geworden ist, sondern auch die anderen Bundesligisten besser, auch i.d.S. von besser auf Bayern eingestellt?

        Auffallend häufig höre ich in dieser Saison nach Spielen gegen Bayern, dass Teams die beste Saisonleistung gebracht haben. In der Pep-Ära hieß es noch, dass fast alle die Hosen gestrichen voll hatten, wenn sie gegen Bayern antreten mussten – auch komplett übertrieben!

        Persönlich unterscheide ich stark zwischen Leistungen wie in Freiburg und Berlin (Krautacker, gefrorener Schneeboden, Eiseskälte, unangenehmer Gegner, kurz nach CL etc.) und dem Heimspiel gegen S04. Für diese uninspirierte pomadige Leistung gab es gar keine Ausrede und wirkliche Erklärung. Bei besten Platzverhältnissen sind gute 10 Minuten am Anfang und am Spielende viel zu wenig. Das macht mich persönlich auch ärgerlich.

      5. @Daniel: Vorweg: ich sage nicht, dass die BL per se schwach ist, sie ist als solche unkonstant und international, da bleibe ich dabei, schwach. Auch halte ich die PL nicht per se für stärker, höchstens die Top 10 der Liga. Gleichwohl: Die Fünfjahreswertung halte ich aus verschiedenen Gründen für bedingt aussagekräftig. Ich nenne drei: Die a) grundsätzliche Konstruktion des Punktesystems, b) die Wertigkeit der Wettbewerbe und c) das konkrete Zustandekommen der Punktezahlen.
        a) Die Punkte resultieren nur zu rund 70% (+/-5%-Punkte) aus unmittelbarer Leistung (Sieg/UE/NL) – der Rest sind Bonuspunkte (erreichen der Gruppenphase der CL, AF CL/VF CL+EL/HF CL+EL/Finale). Letzteres ist mittelbar auch leistungsbezogen, aber es gibt für das Erreichen der Gruppenphase CL allein 4 Punkte und für das AF CL 5 Punkte. Ab VF gibt es dann einen Punkt und die EL fängt damit erst im VF an! D.h. Wurschtelt man sich ins AF der CL durch, dann hat man allein 9 Bonuspunkte – dafür muss der EL-Teilnehmer 4 Siege+1 UE erbringen! Jedenfalls: das verzerrt m.E. die Vergleichbarkeit der Wettbewerbe

        b) Dazu kommt, dass gerade die Engländer die EL absolut nicht ernstnehmen. Laufen die da notorisch mit der B- oder gar C-Elf auf, ist hier auch wenig Erkenntnis über die Stärkeverhältnisse möglich. Klar, gespielt ist gespielt und die Ergebnisse repräsentieren die Stärke, und doch behaupte ich, dass die Verhältnisse hier noch etwas anders wären, nähmen Italiener oder Engländer die EL ernst.

        c) Blendet man diese Punkte aus und schaut nur darauf, wie die Punkte für die 5 Jahres-Wertung zustande kommen, dann relativiert sich einiges. Generell bekommen die Vereine bekanntlich Punkte (siehe oben), die werden zusammenaddiert und durch die Anzahl der Teilnehmer eines Verbandes geteilt:
        Bsp. 2015/16
        Deutschland 115/7 –> 16,428
        Spanien 167,5/7 –> 23,928
        England 114/8 –> 14,25
        Die addierten Durchschnitte der letzten fünf Jahre ergeben die 5-Jahres-Wertung. Soweit so bekannt. Nun schieden Southampton und West Ham schon ziemlich unambitioniert in der Quali zur EL aus. Nimmt man nur Vereine, die auch in den Hauptrunden dabei waren, dann steigt der englische Schnitt auf 18 (108/6) bei ähnlich vielen Spielen (Dtl 66, Engl. 65).
        Viel wichtiger scheint mir aber, wie sich die deutschen Punkte zusammensetzen: Bayern 29, Wob 24, Dortmund 21, d.h. 64 % deutschen Punkte kommen von den dreien. Bayern, ist klar, Dortmund ok, aber Wolfsburg als internationaler Leistungsträger? Und Leverkusen, Schalke, Gladbach und Augsburg haben gemeinsam fast so viele Spiele wie die Top3 gemacht (48%) aber es entfallen nur ein Drittel der Deutschen Siege, dafür aber 58 % der Niederlagen und 71 % der UE auf diese vier.

        Für England und Spanien lässt sich ein solches Ungleichgewicht nicht beobachten. Auf die Top3 in England (Man City 26, Liverpool 22, Chelsea 18) entfallen zwar auch 58% der Punkte: die Vereine 4-8 holten aber in 53 % der englischen Spiele 53% der Siege, 39 % der UE und 65 % der NL. Noch deutlicher ist das in Spanien: Real 33 Punkte, AM 28, Barca 26 –> 52 % der spanischen Punkte. Auf die Top3 entfallen 41% der Spiele, 44% der Siege, 56 % der UE und 24 % der NL. Bei den Vereinen 4-7 sammelten allein Sevilla und Valencia 11 der 21 spanische Niederlagen.

        Lange Rede: Der deutsche Platz in der 5-Jahres-Wertung wird seit 2004 durch einige wenige Vereine konstituiert. Die (wechselnde) Top 3 in den 12 Jahren erreichte fast 69% der deutschen Punkte. Dazu gehören 8 Vereine vor allem aber Bayern:

        Bayern war immer in der Top3 dabei (8x die meisten Punkte beigetragen, 3x die zweitmeisten und 1x die drittmeisten; insgesamt alleine 26% der deutschen Punkte insgesamt und 38 % der Top3-Punkte)

        sonst dabei:
        Leverkusen 7x (0x meiste, 1x zweitmeiste, 6x drittmeiste Punkte) mit 109,5, es folgen
        Dortmund 4x (0/2/2) mit 91,
        Schalke 4x (2/1/1) mit 85,
        Hamburg 4x (1/2/1) 68,5 und
        Bremen 3x (1/2/0) mit 56.
        Stuttgart und Wolfsburg waren Eintagsfliegen und trugen 18,5 bzw. 24 Punkte bei.

        Hamburg, Bremen, Stuttgart und Wolfsburg kann man mittlerweile getrost vergessen. Bleiben Bayern, Dortmund, Leverkusen und Schalke, die in den letzten 12 Jahren 53% der deutschen Punkte holten. International dauerhaft ernstzunehmen ist nur Bayern, Dortmund seit 2012 ok, Schalke und Leverkusen immer wieder mal ein bisschen.

        M.E. sagt die Puntkezahl der 5JW wenig über die Ligastärke , und wenn man sie erst nimmt, dann erscheint mir bei genauerer Betrachtung die BL sogar eher schwach und unkonstant.

      6. @Beobachter
        Ich geb dir Recht, dass die Buli inkonstant ist. Dies liegt daran, dass die Mannschaften hinter den Top-2 sehr ausgeglichen sind und sich entsprechend oft im internationalen Wettbewerb abwechseln.
        a) Seh ich im Wesentlichen ähnlich, wobei das Erreichen der höheren Runde für mich durchaus stark mit der Stärke korreliert.
        b) „Dazu kommt, dass gerade die Engländer die EL absolut nicht ernstnehmen. Laufen die da notorisch mit der B- oder gar C-Elf auf, ist hier auch wenig Erkenntnis über die Stärkeverhältnisse möglich.“
        Eine geschickte Behauptung: Wenn ich nicht gut genug war behaupte ich einfach, es wäre mir eh egal, dann fühl ich mich besser dabei. Alte Taktik aus der Schule ;) Halte ich aber für Blödsinn: im Fall von Mannschaften wie Southampton kann ich es nicht beurteilen (da kennt man ja keinen Spieler), aber diese Saison hab ich so ein vierteltes Auge auf Manchester United. Da spielen eigentlich immer in der EL so Spieler wie Pogba oder Ibrahimovic. Ich behaupte mal ganz frech, dass die nicht zur B- oder gar C-Elf gehören. Und kleinere Mannschaften können es sich wohl erst recht nicht leisten, die EL abzuschenken…das dürfte ihre einzige realistische Chance sein, mal überregional bekannt zu werden.
        Im Übrigen wäre das auch nur ein Argument, wenn sie in der CL umso stärker wären. Arsenal war gegen Bayern sicherlich nicht um Längen schwächer als fast jeder Buli-Gegner, weil sie uns nicht ernst genommen haben. Und ja, Arsenal war schwächer als Hertha und Co. Das hatte wenig mit einem imaginären Schalter zu tun.
        c) Die Quali gehört auch zum internationalen Wettbewerb. Nur Vereine zu nehmen, die die Hauptrunde erreicht haben, wäre ein systematischer Messfehler.
        Ansonsten überraschen mich deine Zahlen wenig: dass Deutschland nur anderthalb Topmannschaften hat ist bekannt, dass Spanien mit dreien deutlich besser aufgestellt ist auch. England hat halt gar keine wirkliche Topmannschaft…die punkten alle mittelmäßig, entsprechend ist das dann besser verteilt. Die PL hat für mich ein halbes Dutzend Mannschaften im ungefähren Leistungsvermögen von Leverkusen…solide bis gut, aber weit entfernt von Bayern und auch vom BVB. Vor City oder Leicester habe ich als Bayernfan in den höheren Runden nicht annähernd so viel Angst wie vor den Spaniern, Paris oder Juve…

      7. @Daniel
        „Dies liegt daran, dass die Mannschaften hinter den Top-2 sehr ausgeglichen sind und sich entsprechend oft im internationalen Wettbewerb abwechseln.“

        Wobei Dortmund auch erst seit vier Jahren wieder dabei ist, davon auch nur zwei Jahre auf Platz 2! „Gefühlt“ war bei mir der Dortmunder Beitrag auch immer höher, aber das nur am Rande.

        a) „Seh ich im Wesentlichen ähnlich, wobei das Erreichen der höheren Runde für mich durchaus stark mit der Stärke korreliert.“

        Klar, aber das kommt auf die Gruppe an. Manchmal hast du mit Witzgruppen ganz easy 20 Punkte durch erreichen des AF, da muss sich der erfolgreiche EL-Teilnehmer ganz schön strecken.
        In einer schweren Gruppe ist das aber sicher angemessen.

        b)
        „Eine geschickte Behauptung: Wenn ich nicht gut genug war behaupte ich einfach, es wäre mir eh egal, dann fühl ich mich besser dabei. Alte Taktik aus der Schule ;) Halte ich aber für Blödsinn: im Fall von Mannschaften wie Southampton kann ich es nicht beurteilen (da kennt man ja keinen Spieler), aber diese Saison hab ich so ein vierteltes Auge auf Manchester United. Da spielen eigentlich immer in der EL so Spieler wie Pogba oder Ibrahimovic. Ich behaupte mal ganz frech, dass die nicht zur B- oder gar C-Elf gehören. Und kleinere Mannschaften können es sich wohl erst recht nicht leisten, die EL abzuschenken…das dürfte ihre einzige realistische Chance sein, mal überregional bekannt zu werden.“

        Seit letzter Saison ändert sich das ein wenig. Weil nun der EL-Sieger auch CL-startberechtigt ist, investieren die Mannschaften außerhalb Spaniens wieder mehr in den Wettbewerb. Aber immer noch: Schweinsteiger spielt nirgends, außer… Klar spielen die nicht komplett mit B-Elf, vor allem, wenn man weit gekommen ist, aber gerader zu Beginn des Wettbewerbs und wenn es in der PL um die Wurst geht, gab es m.E. schon einige Fälle von klarer Prioritätensetzung…

        „Im Übrigen wäre das auch nur ein Argument, wenn sie in der CL umso stärker wären. Arsenal war gegen Bayern sicherlich nicht um Längen schwächer als fast jeder Buli-Gegner, weil sie uns nicht ernst genommen haben. Und ja, Arsenal war schwächer als Hertha und Co. Das hatte wenig mit einem imaginären Schalter zu tun.“

        Bei Arsenal habe ich wirklich manchmal das Gefühl, dass die Abschenken, so dusselig kann man eigentlich nicht sein :D Zwischen 2000 und 2010 oder 2011 waren die Engländer ja auch ziemlich präsent: bis dahin durchschnittlich 2,45 VF- und 1,36 HF-Teilnehmer (danach 0,8 und 0,6). Das hat eben viel mit dem Niedergang von Man Utd, Chelsea, Arsenal und Liverpool zu tun. In der Spitze, da hast Du recht, hat es v.a. ggü 2006-2011 messbar nachgelassen. Für mich schließt das eine (wenig Wert auf der EL), das andere (mangelnde Performance in der CL) nicht aus.

        c) „Die Quali gehört auch zum internationalen Wettbewerb. Nur Vereine zu nehmen, die die Hauptrunde erreicht haben, wäre ein systematischer Messfehler.“

        Im Prinzip hast Du Recht. Ich wollte nur verdeutlichen, was für einen erheblichen Effekt es auf den für die 5JW maßgeblichen Durchschnitt hat – ob nun 14 oder 18 Punkte ist schon ein Unterschied, sagt m.E. aber eben nichts über Man City und Co aus.

        „Ansonsten überraschen mich deine Zahlen wenig: dass Deutschland nur anderthalb Topmannschaften hat ist bekannt, dass Spanien mit dreien deutlich besser aufgestellt ist auch. England hat halt gar keine wirkliche Topmannschaft…die punkten alle mittelmäßig, entsprechend ist das dann besser verteilt. Die PL hat für mich ein halbes Dutzend Mannschaften im ungefähren Leistungsvermögen von Leverkusen…solide bis gut, aber weit entfernt von Bayern und auch vom BVB. Vor City oder Leicester habe ich als Bayernfan in den höheren Runden nicht annähernd so viel Angst wie vor den Spaniern, Paris oder Juve…“

        Und eben weil die deutschen Zahlen durch 1,5 Mannschaften produziert werden, sagen sie eben wenig über die Stärke der BL aus. Das war mein Punkt. Durchschnittlich mag die Top X der PL Leverkusen-Niveau haben, doch damit ist die Top X durchschnittlich besser als die Top X der BL.

      8. @ Beobachter

        „Vorweg: ich sage nicht, dass die BL per se schwach ist, sie ist als solche unkonstant und international, da bleibe ich dabei, schwach. Auch halte ich die PL nicht per se für stärker, höchstens die Top 10 der Liga. Gleichwohl: Die Fünfjahreswertung halte ich aus verschiedenen Gründen für bedingt aussagekräftig. Ich nenne drei: Die a) grundsätzliche Konstruktion des Punktesystems, b) die Wertigkeit der Wettbewerbe und c) das konkrete Zustandekommen der Punktezahlen….“

        Wie bitte kommst du darauf, dass die BL „international schwach“ ist?
        Die UEFA-5J-Wertung bezieht sich doch genau auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit der BL!
        Übrigens finde ich, dass die UEFA-5J-Wertung durchaus seriös ist. Über die eine oder andere Gewichtung kann man diskutieren. Aber ein großartig anderes Ergebnis würde trotzdem nicht herauskommen.
        Verglichen mit der Errechnung der FIFA-Weltrangliste der Nationalmannschaften ist die UEFA-5J-Wertung nahezu ein geniales Konstrukt ;-)

        Übrigens ist die von dir erwähnte „Inkonstanz“ der BL in meinen Augen eher eine Stärke der Liga: Unterschiedliche Mannschaften können im oberen Drittel mitspielen – international dann natürlich eher ein Nachteil, wenn dies Vereine wie Mainz und Augsburg, aber auch die Hertha, sind.

        So etwas ist in Spanien fast nicht möglich: Die – nun – „großen Drei“ spielen immer untereinander die Meisterschaft aus … dazu kommen regelmäßig Vereine wie Sevilla, Valencia …
        Die PL war einmal mind. 5 Jahre hintereinander ausschließlich durch Chelsea, ManUnited, Liverpool und Arsenal vertreten worden – dann kam ManCity hinzu. Die Saison 2015/16 stellte in England eine absolute Ausnahme dar.

        Egal wie man die BL bewertet und die Argumente hin- und herdreht: Die BL gehört von der Leistungsstärke immer zu den besten drei Ligen der Welt und kann damit „per se“ gar nicht schwach sein …
        Es sei denn, man bezeichnet die Primera División als mittelmäßig, BL und PL als schwach, die Serie A als sehr schwach und alle anderen Ligen der Fußballwelt als „unterirdisch schwach“ ….

        Ich behaupte sogar, und es gibt auch namhafte Trainer, die dies zuletzt auch so gesehen und ausgesprochen haben, dass die BL wegen ihrer Ausgeglichenheit sogar stärker als die Primera División ist … in Spanien ist die untere Tabellenhälfte nur Kanonenfutter, wenn die Teams auf Barca und Madrid treffen. Häufig gibt es dabei gar keine Gegenwehr – viel weniger, als man vielen Bundesligisten in der Pep-Ära bei Spielen gegen Bayern vorgeworfen hat ….

      9. @ Peter: Wie ich drauf komme, dass die BL schwach ist? Durch die Ergebnisse.
        Die Position in der 5JW unterliegt ja einigen Einflüssen, die für sich genommen ok oder auch diskutabel sind (dass es wesentlich hirnrissigeres – ok, da bin ich ganz bei dir :) ). Ich meine halt, dass es in der Summe nichts über die Stärke der Liga aussagt, sondern bestenfalls etwas über die erfassten Vereine zur Saison X. Denn ohne Bayern ist etwa in der CL die Performance gerade gegen Gegner aus Spanien, England, Italien sehr überschaubar:

        2015/16 Wolfsburg und Leverkusen gegen Real, Man Utd, Barca, AS Rom, Lazio: TD 17:18 und 8 von 20 möglichen Punkten für die Wertung (40%; nach 3-Punkte Regelung wären es sogar nur 37%)

        2014/15: Dortmund, Schalke und Leverkusen gegen Real, CHelsea, Juve, Arsenal und AM: TD 10:18 9 von 20 Punkten.

        2013/14: Dortmund, Schalke und Leverkusen gegen Real, Arsenal, Neapel, Chelsea, PSG und Man Utd: 13:38(!) 6(!) von 28 Punkten (21%)

        Wenn man die Schwergewichte Real, Barca, AM und Juve rausnimmt:
        2015/16 TD 13:12 und 5 von 12 Punkte (42%/39%)
        2014/15: TD 3:8 und 3 von 8 Punkte (38%).
        2013/14: TD 9:26 und 4 von 20 Punkten (20%)

      10. Ergänzung zur Anzahl der Spiele gegen Spanien, Italien, England (PSG):
        15/16 mit Bayern 16, ohne Bayern 10, ohne Bayern und nicht gegen Real etc. 6
        14/15 16/10/4
        13/14 22/14/10

      11. Es sollte jetzt hier keine Grundsatzdebatte aufkommen „ist die BL schwach oder nicht bzw. sogar stark“ – natürlich im internationalen Vergleich gesehen.

        Wir haben da unterschiedliche Perspektiven:

        Da behauptest zu Recht, dass die BL im Vergleich gegen spanische (vor allem!), englische und italienische Teams (zu) häufig den Kürzeren zieht und siehst dies als Indiz, dass die „BL schwach“ ist.

        Ich dagegen sage, dass die BL in den europäischen Wettbewerben sogar unter ihrer nationalen Ausgeglichenheit, die für mich eigentlich eine Stärke der Liga bedeutet, leidet. Es gibt in der BL 10 Vereine, die in einem Jahr um die internationalen (inkl. CL) Plätze spielen können, im nächsten Jahr dagegen sogar gegen den Abstieg spielen könnten. Ist 2014/15 sogar teilweise dem BVB passiert.

        Wer vertritt aktuell die BL international? Die Bayern, der Tabellen-Dritte BVB, der Achte Leverkusen, der 10. Schalke und der 11. M´gladbach …. Wer dagegen vertritt Spanien noch in der CL? Die ersten Vier der Primera División!

        Trotzdem ist die BL in der 5J-Wertung (noch) klarer Zweiter – nach seriösen Kriterien.

        Und ich bin der Meinung, dass die BL klar gegen Premier League, Serie A und auch die Primera División gewinnen würde, wenn jeweils der Tabellen-10. gegen den 10., der 11. gegen den 11., der 12. gegen den 12.etc.. spielen würde.

      12. Das mag sein. Es bleibt die fatal fehlende Konstanz von 95% der deutschen Vereine. So ein Direktvergleich wäre mal was :D

    6. Viel Zustimmung zu diesem Kommentar. Mir ist die Berichterstattung seit dieser Saison auch viel zu negativ. Der Pepsche Fußball wird mir zu sehr glorifiziert. Da waren auch genug Spiele dabei, die nicht gut waren. Die erdrückende Überlegenheit in den Spielen fehlt mir auch, aber glaubt Ihr nicht, daß Carlo das nicht zur Kenntnis nimmt.
      Manchmal läuft es halt nicht so gern, wie man es gerne hätte, Matchplan hin oder her.
      Mich würde mal interessieren, wer von den vielen Neunmalklugen hier selber mal Fußball im Verein gespielt hat.
      Bin übrigens Bayernfan seit 1979 und hab wahrlich andere Zeiten als diese mitgemacht. Wir haben gerade eine der erfolgreichsten Perioden der Vereinsgeschichte miterleben dürfen.
      Es sollte eigentlich jedem klar sein, daß es nicht ewig so weiter gehen kann, so schön es auch wäre…

      1. …läuft es halt nicht so gut…, muss es natürlich heissen

    7. @SOULCUBE
      Wollte nur kurz erwähnen dass es keinen freien Willen gibt.
      Darum ging es doch in deinem Beitrag oder? :-)

  19. Ich weiß nicht, aber ich habe das Vertrauen in diese Mannschaft, dass sie genau weiß was sie tut um am Ende ihre Ziele zu erreichen. Es ist eines der letzten Jahre, die dieser Mannschaft in dieser Form bleibt und nach diesem Jahrzehnt vollr großer Triumpfe und auch großen Niederlagen kann ich ihnen nicht die Erfahrung und vor allem den Ehrgeiz absprechen weiterhin erfolgreich sein zu wollen.
    Ein Lahm, ein Robben, Ribery.. sie wollen alle nochmal dieses eine Ding mit den großen Ohren gewinnen und ich glaube ein jeder von uns hier will es auch.

    Wir sind voll im Plan, haben in der Bundesliga noch immer mindestens 5 Punkte Vorsprung, sind im DFB-Pokal Viertelfinale und haben das CL Achtelfinale nach 90 Minuten quasi schon für uns entschieden. Wenn wir die CL wirklich als einziges, großes Ziel betrachten ist das nächste wichtige Spiel erst wieder Mitte April, also in fast 8 Wochen.
    Das sind gute 2 Monate um sich der Topform zu nähern, um sich nicht zu verletzen und nicht das ganze Pulver schon jetzt zu verschießen.
    Da muss ich der Mannschaft einfach vertrauen, dass sie wissen was sie tun.

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    1. Das ist endlich mal eine Stimme der Vernunft! Gut gesagt. —

      Das überkritische Geschreibsel in Punkt 3 (Schalter) und gegenüber David Alaba finde ich schlecht. Der Autor sollte es nicht übertreiben. Außerdem gestehe ich der Mannschaft meines Herzens zu, daß sie wochenlang schlecht spielt. Sie darf das.

  20. Wieder viele Kommentare hier, und viele Aspekte, auf die ich gern antworten würde. Ich lasse das aber mal lieber, da meine Texte eh immer dazu neigen, lang zu werden :-I

    Ein Satz von @Marco05 ist mir aufgefallen: „Dass sie sehr wohl in der Lage ist (besser zu spielen), hat man gesehen.“
    Auf die Spielzeiten unter Jupp und vor allem Pep bezogen, stimmt das ohne jeden Zweifel! Unter Carlo? Da finden sich drei oder vier Spiele, in denen der Ball wirklich gut lief, eine Struktur und Organisation zu sehen war, die mit dynamischen Aktionen auf dem Platz in zielstrebige Spielzüge umgesetzt wurde. Leipzig, Hertha, 2. HZ Arsenal vielleicht noch. Dann wird es schon mau! Ist das der Anspruch des FCB? Und wollen wir uns als Fans damit zufrieden geben? Rumpelspiele, und glückliche Aktionen in letzter Minute, gab es schon immer und wird es auch immer geben. Aber die Verhältnismäßigkeit passt nicht mehr! Zuviel Spiele, in denen keine Antworten auf die Taktik des Gegners gefunden wird, in denen – irgendwie – das Ding noch umgebogen wird.

    Man kann jetzt sagen, die CL ist halt am Wichtigsten, auf den Punkt fit und konzentriert, um dann in den entscheidenden Spielen zu Höchstform aufzulaufen! Prima, wenn es tatsächlich so kommt!!
    Aber wie um alles in der Welt, soll eine Mannschaft zu Höchstform auflaufen, wenn über duzende Spiele hinweg keine taktischen Strukturen entwickelt wurden, das Zusammenspiel des gesamten Mannschaftsgefüge nicht optimiert wird, was sich in einer allmählichen Weiterentwicklung zeigen müsste.

    Ok, Ancelotti hat einen taktischen Plan! Aber der erscheint mir sehr einfach, und setzt in erster Linie auf die individuelle Klasse und die Tatsache, dass die Jungs in den großen Spielen da sind. Aber reicht das? Reicht es, wenn der Trainerstab es schafft, alle Spieler bis in den Mai verletzungsfrei zu halten und auf deren Selbstmotivation zu achten? Reicht das gegen Teams, die einen klaren Matchplan UND herausragende Einzelkönner gegen uns ins Feld bringen können?

    Ich habe da höchste Zweifel, je mehr Spiele gezeigt werden, die wenig Struktur und Dynamik zeigen, in denen den Spielern nicht viel einfällt, um eine kompakte Gegnermannschaft zu bezwingen.
    Ich freue mich über jeden Sieg, egal, wie er herausgespielt wurde. Und ich weiß auch, die Mannschaft kann es besser!

    ABER: Sie kann es nur dann besser, wenn man ihr auch das Grundgerüst dazu an die Hand gibt! Taktik, Matchplan, Spielzüge…das braucht es im modernen Fußball mehr denn je! Leidenschaft, Einsatzwille und „Opferbereitschaft“, alles wichtig, genauso wie eine kluge Dosierung des Trainings, genauso wie eine umsichtige Mannschaftsführung. Aber das allein genügt nicht mehr, um erfolgreich zu sein, nicht einmal in der BL!! Und eine Taktik, die nicht über die 90er Jahre hinausgekommen zu sein scheint, ist da nicht hilfreich! Die Spieler müssen gezeigt bekommen, wie sie als Ganzes zu agieren haben!! Selbst unsere Weltmeister und internationalen Stars können trotz ihrer Klasse diesen Matchplan nicht allein entscheiden, sie können Einfluss nehmen, aber die Grundzüge, das Konzept, muss vom Trainer kommen!! Und da bietet mir Ancelotti im Moment noch viel zu wenig! Zu wenig, um mit Zuversicht in die entscheidenden Spiele gehen zu können, denn die Zeit für Entwicklung und Optimierung wird immer knapper!

    Abgesehen davon finde ich es zumindest … unangemessen, seinen Fans 40 Spiele Magerkost anzubieten, um in vielleicht 10 Spielen ansehnlichen Fussball zu bieten. Aber das muss jeder Fan für sich selbst entscheiden.
    Ich gehöre jedenfalls definitiv zu jenen, die es hinnehmen, mehrere Spielzeiten hintereinander „in die Tonne zu kloppen“ zu lassen, nur um dafür einen weiteren CL-Sieg feiern zu können. Für mich ist und bleibt die Liga tatsächlich das Maß aller Dinge und die Grundlage für den Erfolg in den Pokalwettbewerben!

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    1. ups….war das eine „Freud’sche Fehlleistung“ ??
      Ich meine natürlich: „Ich gehöre definitiv NICHT zu jenen, die es hinnehmen, mehrere Spielzeiten hintereinander “in die Tonne zu kloppen” zu lassen, nur um dafür einen weiteren CL-Sieg feiern zu können“

      1. Fünf Punkte Vorsprung auf den Zweiten und Du redest von „fünf hergeschenkten Spielzeiten“? Und übrigens 13 Punkte Vorsprung auf den Dritten, das gibt es in ganz Europa kein zweites Mal.

        Nach wie vor bin ich mit dem Saisonverlauf mehr als zufrieden. Und ich wette darauf, dass der Akku der Mannschaft deutlich voller ist als er es wäre, wenn Pep Guardiola seinen Vertrag bei uns verlängert hätte.

      2. Mit Ausnahme von Schottland natürlich, da führt Celtic mit 20 Punkten vor dem Dritten (= Rangers).

      3. Als AA-Jahreskartenbesitzer erweitere ich deine Liste der durchaus ansehnlichen Bayernspiele in dieser Saison:
        6:0 gegen Werder
        5:0 gegen Rostov
        3:0 gegen Hertha
        3:1 in Mainz
        5:0 gegen Wolfsburg

        Jaja, die Gegner waren „schwach“, in Peps Zeiten aber auch ;-)

        Übrigens war selbst die Leistung gegen Köln beim 1:1 zuhause ansprechend – dieses Spiel war der Inbegriff des „Bayern-Pechs“ ;-) (die Unentschieden zuhause gegen Hoffenheim und vor allem S04 waren natürlich grausam)

  21. Welchen Einfluss hatte eigentlich der Platz gestern ? Der Gegner hat den ganz klar als taktisches Mittel zu seinem Vorteil gelassen wie er war. Mit welcher Taktik hätte man darauf reagieren können ? Hoch und weit ? Oder wäre auch auf diesem Platz ein schnelles und kreatives Passspiel möglich gewesen und sie wollten es einfach nicht ?

  22. @chicago_bastard 1:0 für dich ;-)

  23. Liebes miasanrot team, ihr seit super, nicht verwirren lassen. Wer Vereinsbrille, Lobhudelei etc hat genug andere Foren, tz, spox….. Seitdem Spielverlagerung die Bayernartikel fast eingestellt hat seid ihr unersetzlich

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Ich möchte mich dem einfach anschließen! Es gibt seltsamerweise sonst kaum Presseorgane, denen an der eigentlichen Spielweise etwas liegt, und gerade deshalb seid Ihr so wichtig. Macht bitte einfach so weiter!

    2. Lieber Rookie,

      aber manchmal gibt es auch noch eine seriöse Zwischenlösung zwischen Lobhudelei und permanentem Kritisieren (am „System“).

      Auch wenn mir über die Saison gesehen die Spielweise der Bayern natürlich nicht so gut gefallen kann wie unter Pep in den Hinserien, Teilen der Rückrunden (leider aber nie zum Saisonendspurt) , kann ich den aktuellen Bayern doch wohl zurecht auch etwas Positives abgewinnen, z.B. https://petersgradmesser.wordpress.com/2017/02/20/charakter-und-willensstarke-bayern/

      Beim Fußball sind das System und die Taktik natürlich sehr wichtig – die Mentalität aber auch die Spielumstände sind es mindestens in gleichem Maße!

      1. @Peter: Deinem verlinkten Beitrag hier kann ich größtenteils zustimmen und finde das alles gut und richtig.
        Genauso geht es mir auch mit vielem was hier in den Spielanalysen geschrieben wird.
        Das widerspricht sich imo auch in keiner Weise. Das eine ist eine Spielanalyse, das andere ein Kommentar.
        Das sind einfach zwei völlig unterschiedliche Herangehensweisen, die´dann auch folgerichtig zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.

        Ich weiß gar nicht ob sich MSR explizit als Taktikblog definieren würde, aber jedem der eine Zeit lang mitliest ist es klar, dass Taktik einer, wenn nicht der Themenschwerpunkte hier ist. Das mag einem mehr oder weniger gefallen, dass aber letztlich die Autoren darüber entscheiden was sie publizieren möchten, sollte selbstverständlich sein. So auch hier.

        Insofern geht der immer wieder geäußerte Vorwurf hier würden realitätsblinde Taktiknerds an der Sache vorbeischreiben ins Leere. Man geht ja auch nicht in die Metzgerei und beschwert sich darüber, dass hier so viele Würste verkauft werden.

        Die letzten Ausführungen sind übrigens nicht speziell auf deinen Beitrag bezogen, sondern eher allgemeiner Natur.

      2. @ Jo:

        Da gebe ich dir auch absolut recht. Und natürlich sind das unterschiedliche Herangehensweisen. Meiner Meinung nach sollten aber auch in jeder taktischen Analyse (eher die Hard Facts) die Spielumstände (Soft Facts) berücksichtigt werden.

        Ich habe jahrzehntelang aktiv gekickt, gecoacht, gemanagt: Wenn du den Spielern – unabhängig von der Spielsituation – immer nur mit taktischen Analysen und Vorgaben kommst, dann zeigen die dir den Vogel. Jedes Spiel hat seinen eigenen Charakter, was auf die Einstellung und Spielweise der Teams einen ganz großen, eigentlich den entscheidenden Einfluss hat.

        An den puren Analysen von MSR kann man eigentlich nichts groß aussetzen. Dass es unterschiedliche Ansichten gibt, ist normal und die Würze bei Diskussionen.

  24. @WIPF:
    Du sagst in einem deiner Texte in der Vorschau zum Spiel:
    „Die CL ist das Maß aller Dinge!“ Du sagst auch sinngemäß: „Für den Sieg in der CL braucht es mehr Fähigkeiten, als es für die Meisterschaft braucht!! Da gebe ich Dir recht…und trotzdem ist es nur die halbe Wahrheit!
    Denn Du schreibst am Ende: „Aber diesen Titel erringt man nur mit hochklassigem Catenaccio“
    Ersetze „Catenaccio“ durch Taktik, und wir sind uns auch da einig!

    Ich bin mit dem Saisonverlauf natürlich auch sehr zufrieden! In allen Wettbewerben aussichtsreich dabei zu sein, warum sollte ich da Trübsal blasen? Ich bin auch sicher, dass dieser Saisonverlauf nicht nur durch Glück, sondern auch durch den klugen Einsatz der von Dir und anderen genannten Fähigkeiten Ancelottis erreicht wurde. Auch kann ich mir vorstellen, dass die Akkus tatsächlich gut gefüllt sind, möglicherweise sogar mehr als es unter Guardiola der Fall war.

    Ganz sicher aber wurde der Saisonverlauf NICHT durch eine kluge Taktik und gute Matchpläne erreicht, denn daran mangelt es bislang! Es ist – meiner Meinung nach – eine einfache Taktik, die leicht zu neutralisieren ist!
    Es gab einige sehr gute Ansätze, schnelles Pass- und Positionsspiel, „Dreiecke“, Besetzung der wesentlichen Räume im eigenen Offensivspiel, doch schlug sich das alles bisher nicht in einer dauerhaft ersichtlichen klaren Struktur und Ordnung nieder. Ich habe den Eindruck, in solchen Momenten spielte unser FCB eher noch wie unter Guardiola, und eine wirkliche Weiterentwicklung blieb bislang aus. DAS ist es, was ich bemängele, weshalb ich die Sorge habe, der gute Saisonverlauf wird ein weniger gutes Ende nehmen, weil wir auf Gegner stoßen werden, die eben besonderen Wert auf Taktik legen UND die genannten Fähigkeiten nebst Einzelkönnern in die Waagschale werfen können.
    Leider wird eine Mannschaft, die einen großen Teil der Saison nur mit einfachen taktischen Mitteln ohne ersichtliche Weiterentwicklung agiert, am Ende in taktischer Hinsicht nicht plötzlich groß aufspielen können, weil die erforderlichen Strukturen und Ordnungen nicht genug eingeübt sind – und dann reicht gegen die Top-Teams Fitness, Verletzungsfreiheit und Einsatzwille nicht aus!
    Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, gern auch in taktischer Hinsicht! Denn auch ich möchte am Ende der Saison nicht nur die Salatschüssel, sondern auch den Henkelpott bejubeln können.

  25. „Denn auch wenn die Konkurrenz in der Bundesliga erschreckend schwach ist…“

    Tja, in Aussagen wie diesen steckt in meinen Augen ein wenig der Teufel. Wenn man die Konkurrenz verbal dauernd abwertet wird damit natürlich die Erwartungshaltung geschürt, diese „erschreckend schwache“ Konkurrenz aus dem Stadion zu schießen. Inwiefern ist die Konkurrenz in der Liga denn so schwach, das sollte schon erklärt werden. Pressing, Strafraumverteidigung, Standards…worin genau sind Hertha, Schalke und Co erschreckend schwach? Ich habe dieses Jahr (sehr) gute Leistungen unserer Konkurrenz gesehen, wenn ich mir die Auftritte von Freiburg, Schalke, Ingolstadt oder jetzt Hertha vor Augen führe. Eigentlich fällt mir nur ein erschreckend schwacher Auftritt eines Konkurrenten gegen uns dieses Jahr ein-der des FC Arsenal, der nicht der Bundesliga angehört.

    Generell meine ich schon-vor allem bei einigen Kommentaren hier-eine bedenkliche Aroganz auszumachen, wenn hier von einer Saison zum „in die Tonne kloppen“ gesprochen wird, obwohl wir immer noch mit fünf Punkten Vorsprung die Tabelle anführen. Wir haben heute gegen den-für seine Heimstärke bekannten-Tabellensechsten auswärts einen Punkt geholt. Ja, spielerisch hat’s teilweise gehakt. Aber in meinen Augen hat die Hertha diese Probleme eben auch mit einem guten Spiel teilweise erzwungen. Wenn man aber natürlich dem Gegner jede Stärke verweigert und ihn verspottet dann redet man sich logischerweise auch die eigenen Leistungen schlecht. Mehr Respekt vor den sportlichen Rivalen kann hier auch zu mehr Freude am eigenen Spiel führen.

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    1. Absolute Zustimmung! Auf Spielverlagerung wurde auch gut erklärt, warum Ancelottis Ausrichtung gerade gegen kollektive Defensivsysteme schlechter funktioniert.

      1. richtig, der springende Punkt ist dass ein Fc Bayern München in der Bundesliga zu 95 Prozent gegen kollektive Defensivsysteme antreten muss. Dass ist die Hauptaufgabe eines bayerntrainers gegen die wir parken den Bus-Fraktion ein Lösung zu haben. Das hatte Pep fast perfektiniert, dass das hanballartige quergeschiebe gege nsolche Gegner nicht immer toll anzusehen war, lag ja nciht an ihm sondern an den Busparkern. Ich kann halt gegen Mannschaften die hinten drin sthen schlechtervertikal spielen und umschalten

  26. Eigentlich ist es schade, dass nach solch einem Spiel sofort wieder die o.g. Diskussionen auftreten. Als ob man sich von den Medien in einer gewissen Art „anstecken“ lässt. Aber gut, so war es schon immer und so wird es wohl auch immer sein.
    Aber schauen wir mal über den Medienrand hinweg und widmen uns den Tatsachen (inkl. etwas Ironie) ;-)
    Platz: 1 (entspricht wohl gerade so den Erwartungen wenn man hier mitliest – könnte aber besser sein)
    5. Punkte Vorsprung nach 21 Spieltagen (sollte nach den Erwartungen wohl min. 10-20 betragen – unter Pep war das besser)
    +33 Differenz bei 46 erzielten Toren und 13 (!!!!) Gegentoren (Sommertransfer ganz klar noch 2-3 IV´s + TW + Pep einplanen)
    Wann das letzte Mal verloren: Kann sich Keiner dran erinnern :-) (war unter Pep bestimmt besser)
    CL: Hinspiel gerade so 5:1 gewonnen (könnte reichen zum Weiterkommen)
    DFB-Pokal: Weiter mit dabei (aber das heißt ja nix)
    Spielerische Highlights nach allgemeiner Auffassung: Keine (unter PEP war das alles besser, selbst das 100.000-mal-Ball-hin-und-her-Geschiebe hatte mehr Style)

    So und nun mal allgemein gesagt:
    Wir erleben dieses Jahr einfach mal etwas Neues. Und damit meine ich nicht den FCB allein, sondern alle anderen Mannschaften auch. Schaut euch mal den BVB an. Die waren sich vor der Saison zu 100% sicher, min. Platz 2 inne zu haben. Tja, da hatte keiner die Dosen auf den Radar. Gladbach zur Zeit nur 11ter / Schalke auf Platz 10 / Leverkusen 8ter – das hat vor 21. Spieltagen auch keiner geglaubt.
    Alle Mannschaften merken, dass es wieder einmal anders läuft als geplant.
    Aber warum ist das so?
    Sind nun die genannten Mannschaften so viel schlechter geworden, oder ist das Teilnehmerfeld einfach mal näher zusammengerückt?
    Ich bin der Meinung, dass gerade die „kleineren“ Mannschaften mehr Kämpfen und so auch den einen oder anderen Punkt gewinnen, der davor nicht „eingerechnet“ wurde. Das war vor 2 Jahren kaum der Fall und man hatte eher das Gefühl, dass da schon einige Mannschaften vor dem Spiel aufgegeben hatten.
    So wird die BL halt extrem spannend und macht (mir) auch mehr Spaß! Und das sollten wir alle genießen, bevor die Diskussion über die „Langweilige BL und wie wir den FCB einbremsen können“ wieder losgeht :-)
    Also hört auf alles immer so schwarz zu sehen und nach jedem Spiel wieder neue Gründe zu suchen, warum wir nicht das perfekte Spiel abgegeben haben. Es gibt keinen Trainer auf der Welt, der 34 Spiele in der BL mit 5:0 gewinnt und dabei ein spielerisches Feuerwerk abbrennen lässt….

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    1. Habe eine andere Meinung wie du, danke dir aber für die herrliche Ironie im ersten Abschnitt, musste sehr lachen

    2. @ Ohne81: Volle Zustimmung!

  27. Osrig, wipf, chicago_bastard, rookie, Marco und pitvonbonn: Bitte checkt einmal eure Mail-Postfächer. Wir haben euch zu einem kleinen Experiment eingeladen!

    Edit: @pitvonbonn, deine hinterlegte Mailadresse ist nicht erreichbar. Schade!

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Danke für die Einladung! Ist soweit ausgefüllt, durchaus spannende Sache. Bin gespannt.

    2. Danke für die Einladung, Jan. Ich musste im Spamordner nachsehen, hab sie aber gefunden (das Internet ist auch für mich Neuland ..)

  28. Hallo Jan,
    unter:
    http://www.orth-haus.com
    findest Du meine Mail Adresse und auch meine Tel. Nr.
    Wenn Du plaudern willst, ruf mich an.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Plaudern ist nicht nötig, aber ich werde dir die E-Mail noch einmal zusenden.

  29. Habe gerade mal selber nachgeschaut.
    anstatt de, geht nur com

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