Analyse: FC Bayern – PSV Eindhoven 4:1 (2:1)

Steffen Trenner 19.10.2016

Robben und Müller verdienten sich dabei ein Sonderlob.

Falls ihr es verpasst habt:

Ancelotti kündigte an, die Aufstellung nicht allzu stark zu verändern und hielt sich daran. Lewandowski rückte wie erwartet in die Startelf, Coman kam dafür von der Bank. Ansonsten bekam die Elf vom Frankfurt-Spiel die Chance auf Wiedergutmachung.

Auch Eindhoven begann in der insgesamt erwarteten Aufstellung und einer Mischung aus 4-2-3-1 mit dem Ball und einem 5-3-2 gegen den Ball. Die beiden Ex-Leverkusener Schwaab und Guardado staden ebenso in der Startelf wie der frühere Gladbacher Luuk de Jong. Narsingh nahm Lahm ab Anpfiff in Manndeckung.

Die Anfangsformationen der beiden Mannschaften. Gegen Ende der ersten Halbzeit wechselte Narsingh die Seite.
Die Anfangsformationen der beiden Mannschaften. Gegen Ende der ersten Halbzeit wechselte Narsingh die Seite.

Die Münchner begannen engagiert und hatten schon nach zwei Minuten eine große Chance durch Müller, der durch einen guten Rückpass von Alaba freigespielt wurde und den Ball neben das Tor schob.

Nach zehn Minuten die nächste gute Gelegenheit, dieses Mal vergab Alaba nach Rückgabe von Müller. Kurz danach die Münchner Führung nach einer ganz schnell ausgeführten Ecke von Robben. Müller war völlig unbewacht und schoss den Ball im zweiten Versuch aus kurzer Distanz in die Maschen (12.).

Bayern blieb am Drücker. Erneut gelang Alaba nach Doppelpass mit Alonso der Durchbruch. Seine Hereingabe lenkte Moreno an den eigenen Pfosten (17.). Nur vier Minuten später dann das 2:0: Wieder war es Alaba, der sich mit hohem Tempo auf dem linken Flügel durchsetzte. Seine abgefälschte Flanke musste Kimmich aus einem Meter nur noch über die Linie köpfen.

Die Münchner hielten das Tempo weiter hoch. Kimmich und Robben scheiterten mit guten Schusschancen am Eindhovener Schlussmann Zoet. Erst ab der 35. Minute nahm die Ancelotti-Elf etwas Tempo heraus. Bayern hatte etwas Glück, dass Schiedsrichter Collum einen Treffer von Pereiro wegen einer (wenn überhaupt) hauchdünnen Abseitsstellung nicht anerkannte. Eindhoven nutzte kurz danach seine einzigen guten fünf Minuten in der ersten Hälfte für den Anschlusstreffer. Narsingh, der kurz zuvor die Seite gewechselt hatte, wurde von Pröpper freigespielt und schoss den Ball mit einem gut platzierten Schuss an den Innenpfosten und von da ins Tor. Ein schmeichelhaftes 1:2 zur Pause.

Beide Mannschaften kamen defensiv etwas schläfrig aus der Kabine. Lewandowski vergab direkt nach Wiederanpfiff eine Riesenchance, als er den Ball, allein vor Zoet, am Tor vorbeischob. Im direkten Gegenzug kam de Jong völlig frei vor Neuer zum Kopfball, köpfte jedoch über die Querlatte (47.). Kurze Zeit später musste Neuer nach einer Hereingabe aus kurzer Distanz gegen Pereiro retten (51.).

In die insgesamt beste Phase der Gäste fiel die Vorentscheidung. Robben zog nach einem weiten Diagonalball von Neuer mit dem Ball am Fuß in den Sechzehner. Sein abgewehrter Schuss landete genau bei Lewandowski, der zum 3:1 traf (59.).

Danach plätscherte das Spiel über weite Strecken dahin. Ancelotti brachte Costa für Müller (71.) und ganz spät auch noch Martínez und Sanches. Den Schlusspunkte setzte Arjen Robben mit einem seltenen Kopfballtreffer nach Vorlage von Thiago.

Das 4:1 war am Ende leistungsgemäß.

1. Über weite Strecken gute Reaktion

Es war lange nicht mehr so viel über die Form der Münchner diskutiert worden wie in den letzten beiden Wochen. Ancelotti forderte im Vorfeld eine Reaktion der Mannschaft und die folgte über weite Strecken auch auf dem Platz. Eine hohe Intensität, engagiert geführte Zweikämpfe und ein besseres Positionsspiel waren die Zutaten einer sehr guten ersten Halbzeit und einer insgesamt sehr ordentlichen Leistung.

14:0 Torschüsse nach 35 Minuten und 26:8 am Ende sprachen eine deutliche Sprache. Die Münchner wollten nach den schwachen Auftritten zuvor spürbar ein Signal setzen. Es war jedoch mehr als Engagement. Cocus Ausrichtung war gar nicht mal unspannend: Das tiefe 5-3-2 gegen den Ball wandelte sich bei Ballbesitz zu seinem durchaus mutig vorgetragenen 4-2-3-1, das in Bayerns Hälfte zu Beginn sogar mit Gegenpressing-Elementen im 4-2-4 ergänzt wurde. Narsinghs Manndeckung gegen Lahm war ebenfalls keine schlechte Idee des Gäste-Coaches.

Es lag an den Münchnern, dass die Ausrichtung der Niederländer kaum eine Rolle spielte und Eindhoven individuell über weite Strecken stark unterlegen wirkte. Auffällig war vor allem die Asymmetrie der Hausherren. Weil Müller (11 Torschussbeteiligungen in 71 Minuten) in alle möglichen Räume laufen durfte und Alaba auf links gleichzeitig Breite gab, entstanden im rechten Halbraum immer wieder hilfreiche Überladungen mit Kimmich, Lahm, Robben, Müller und sogar Lewandowski. Wurde das Spiel dann auf die gegenüberliegende Seite aufgelöst, konnte Alaba gegen die noch verschiebenden Eindhovener immer wieder sein Tempo ausspielen und Situationen einleiten.

Zwischen der 13. und 20. Minute gab es dabei sogar den unter Guardiola so omnipräsenten Dauerdruck am gegnerischen Strafraum. Drei, vier gute Abschlusschancen entstanden hier nach frühen Ballgewinnen. Ein gutes Zeichen für das zuletzt so schwächelnde Gegenpressing, das jedoch auch gegen Eindhoven bei weitem nicht konstant funktionierte.

Eindhoven kann nicht der Maßstab für den FC Bayern sein. Trotzdem wird Ancelotti einige Schlüsse aus der Partie ziehen können. Müllers freiere Rolle und die stärkere Asymmetrie auf der rechten Seite waren insgesamt hilfreich und effektiv. Offensiv war es eine der besten Leistungen der Bayern in dieser Saison.

2. Defensive erneut mit Problemen

Um es klar zu sagen. Eine Mannschaft vom Kaliber des PSV Eindhoven sollte in München keine vier klaren Torchancen bekommen. Es ist nicht so, dass die Gäste echten Druck entfalteten. Trotzdem standen am Ende ein Tor und vier gute bis sehr gute Chancen für die Gäste auf dem Spielberichtsbogen.

Gleiches hatte sich auch schon gegen Frankfurt gezeigt. Der FC Bayern ließ trotz Überzahlsituationen am und im Strafraum Torchancen zu. Dabei ist kein klares Muster zu erkennen. Es sind nicht nur Konter. Es sind nicht nur Flanken. Sondern eine Kombination aus merkwürdigen 50/50-Situationen, die recht plötzlich für große Chancen sorgen. Das spricht eher für ein Konzentrationsproblem.

Ancelotti sollte hier dringend auf Ursachenforschung gehen. Die Viererkette soll gerade auch defensiv der Trumpf der Bayern in dieser Saison sein. Hummels und Boateng haben in der Nationalelf gezeigt, dass sie sehr gut zusammenarbeiten können. Lahms Geschwindigkeitsdefizite sind auffällig. Eine Unterstützung durch einen zweikampfstärkeren Spieler als Alonso (Vidal/Martínez) im zentralen Mittelfeld könnte zumindest für den Moment eine Lösung sein, um die Automatismen besser einzuspielen.

3. Robben wie eh und je

(Photo by Lennart Preiss/Bongarts/Getty Images)
Arjen Robben erzielt sehenswert per Kopf das 4:1 gegen PSV-Torhüter Zoet. (Photo by Lennart Preiss/Bongarts/Getty Images)

Es ist schön zu sehen, dass Arjen Robben aktuell in der Lage ist, einem Spiel in gewohnter Manier seinen Stempel aufzudrücken. Auch wenn der Gegner am Mittwoch “nur” Eindhoven hieß. Robben war von der ersten Minute an sehr aktiv und fand eine gute Balance zwischen Einzelaktionen und unterstützenden Läufen. Robbens größte Stärke war immer sein Volumen. Er hat so viele gute Szenen, dass selbst bei der ein oder anderen falschen Entscheidung etwas zählbares herausspringt.

Robben war an 10 Torschüssen und drei Toren direkt beteiligt. Hinzu kamen drei erfolgreiche Dribblings und eine gute Passquote von über 88%. Nach dem ersten Viertel der Saison scheint eines recht klar. Der FC Bayern wird auch in diesem Jahr mit Arjen Robben auf dem Platz besser sein als ohne. Dass er auf dem Platz stehen kann, ist dabei die wahre Herausforderung.

FC Bayern – PSV Eindhoven 4:1 (2:1)
FC Bayern München Neuer – Lahm, Boateng, Hummels, Alaba – Kimmich (85. Martinez), Alonso, Thiago – Müller (72. Costa), Lewandowski, Robben (87. Sanches)
Bank Ulreich, Bernat, Coman, Rafinha
PSV Eindhoven Zoet – Brenet, Schwaab (85. Zinchenko), Moreno, Willems – Pröpper, Guardado (61. Isimit-Marin) – Pereiro (77. Bergwijn), de Jong, Narsingh – de Jong
Bank Arias, de Wijs, Ramselaar, Pasveer
Tore 1:0 Müller (13.), 2:0 Kimmich (21.), 2:1 Narsingh (41.), 3:1 Lewandowski (59.), 4:1 Robben (84.)
Karten Gelb: Lahm / –
Schiedsrichter William Collum
Zuschauer 70.000

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  1. Gestrandedinberlin Seite 19.10.2016 - 23:15

    Das war jetzt für mich das erste Pflichtspiel in dieser Saison bei dem man ein bisschen Fortschritt sah, bzw einfach n gutes Spiel. Auch wenn es nur n großer Teil der ersten und ein Teil der zweiten Halbzeit so war. Wo warst du so lange liebes Gegenpressing? du wurdest vermisst.
    Ich bin jetzt etwas optimistischer, irgendwie war das jetzt schon besser als zuletzt.
    Es hat ja schon viel mit dem zu tun was ihr letztens angesprochen habt, ne bessere Zentrumsdominanz.

  2. Ja, das hat’s mal wieder gebraucht. Ein Sieg und ein Spiel das kein mieses Gefühl hinterlässt.
    40 Minuten richtig, richtig stark, die 20 seltsamen Minuten und am Ende o.k. Wenn es auch tatsächlich ein oder zwei Momente gab, wo dieses Spiel noch hätte kippen können, kann sich PSV über das Ergebnis sicher nicht beklagen.

    Das Highlight wieder, wie so oft, ein alles und jeden überragender Robben. Mit so wenig Spielminuten in den Beinen derart aufzudrehen? Kannst du kaum glauben.

    Und im übrigen ein Glück, dass der gute Carlo offensichtlich einen bekannten Fußballblog liest. Das erst kürzlich angesprochene Loch im Zehnerbereich mit Robben zu schließen? Respekt, cleverer Schachzug Mister.
    Robben als verkappter Zehner und Ballverteiler, das hatte ganz eindeutig was für sich.

  3. Rundum gelungener Abend, noch abgerundet durch das Ergebnis in Barcelona. Vielleicht wird man nun ja wenigstens kurzzeitig von den Unsinnskommentaren der Pep-Fans verschont, der Kommentarbereich zum Frankfurtspiel war ja unlesbar.

    Die Chancenverwertung bleibt ein großes Sorgenkind. Glaube wir brauchen statistisch auch die meisten Schüsse für ein Tor. Barca benötigte heute für seine 4 Tore 11 Torschüsse, wir 26.

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Ich erlaube mir den Kicker zu zitieren:
      “Vor dem ersten Gegentor rutschte Fernandinho weg, Lionel Messi sagte Danke, umkurvte seinen ehemaligen Teamkollegen Claudio Bravo und schob ein.

      Der City-Keeper war es dann, der im zweiten Durchgang an der spielentscheidenden Szene beteiligt war: Bravo wollte klären, spielte Luis Suarez den Ball aber genau in die Füße. Den Abschluss des Angreifers wehrte der Torwart außerhalb des Strafraums mit der Hand ab – glatt Rot. “Wir haben gut dagegengehalten. Nach der roten Karte war es vorbei”, resümierte Guardiola. “Gegen Everton war es das gleiche. Wir machen ein Eigentor und verschießen zwei Elfmeter. Wir müssen das wieder ändern.”

      Der Coach spricht die individuellen Fehler an – und genau diese führten zu den Gegentoren zwei und drei. Vor dem zweiten Treffer spielte Kevin De Bruyne einen Fehlpass, Andres Iniesta gab weiter auf Messi – 2:0. Der nächste Fehler ging auf das Konto des deutschen Nationalspieler Ilkay Gündogan, der Suarez die Kugel genau in die Beine spielte. Der Uruguayer sah den besser postierten Messi – 3:0.”

      …..und was hat jetzt Guardiola damit zu tun?

      Bei Guardiola hatten die Gegner – trotzdem, dass sie lange ohne gelernte Innenverteidiger spielen mussten, – nie so viele Chancen, wie unter jedem Spiel unter Ancelotti.

      Warum ich Guardiola hier oft verteidige, ist die Erwiederung auf die übertriebene mediale Schelte, sogar lange über die Zeit hinaus in der er Trainer der Bayern war.

      Die Sieler müssen erst lernen mit der “Freiheit” unter Ancelotti umzugehen.

      Ich habe nichts gegen Ancelotti, schätze aber auch die analytische Arbeit unter Guardiola.

      1. Was Guardiola damit zu tun hat? Unter anderem, dass er Hart aussortiert und dafür besagten Bravo geholt hat. 0:4 gegen Real, 0:3 gegen Barca, 0:4 gegen Barca, sobald es gegen eine ähnlich gut oder besser besetzte Mannschaft geht werden Peps Mannschaften abgeschossen. Dass es seinen Fans nicht langsam zu blöd wird da jedes Mal Pech und individuelle Fehler als Begründung anzuführen ist belustigend.

      2. Belustigend ist wohl eher, dass du das System eines Trainers in Frage stellst, der bei sieben CL-Teilnahmen fünfmal ins Halbfinale gekommen ist und zweimal gewonnen hat. Von den Titelgewinnen auf nationaler Ebene ganz zu schweigen. Es gibt keinen Trainer, der auch nur annähernd eine solche Erfolgsquote aufzuweisen hat.

      3. Naja, da frage ich mich doch ob du das Spiel gesehen hast. Vor Bravo´s roter Karte fand ich City´s Spiel erstaunlich stark, sie haben die Verbindungen zu MSN weitestgehend gekappt und sind sogar zu einigen klaren Torchancen gekommen. Das sah jedenfalls weit erfolgsversprechender aus, als alles was ich in der CL unter Pellegrini gesehen habe. Bei aller berechtigten Kritik an Guardiola, aber man muss halt auch objektiv bleiben. Und zu Hart, der ein derart großartiger Keeper ist, dass es schlussendlich außer dem FC Torino keine wirklichen Interessenten gab brauche ich wohl nichts zu sagen, oder?

  4. Ein verdienter Sieg gegen einen dankbaren Aufbaugegner. Aber das weiter andauernde Problem, dass man dem Gegner wieder zu viele Räume lässt, wird Gladbach und die weiteren starken Gegner besser ausnutzen als Psv. Hier müssen Lösungen her, z.B. für die auch hier angesprochene Langsamkeit von Lahn, die zeitweilige Schlamperei von Alsonso und Thiago.

    Das Robben immer noch den Unterschied macht wurde mal wieder bestätigt und wenn auch Alaba das Glück des tüchtigen wieder findet, Kimmich weiter über sich hinaus wächst und Lewandowski weiter trifft, ist diese herbeigeredete Mini-Krise so schnell wieder vorbei wie sie gekommen ist.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. ich finde nicht, dass die Krise herbeigeredet wurde. Für mich gab/gibt es diese.

  5. Weder war vorher alles schlecht, noch ist jetzt alles gut. Einsatz und Wille sowie auch die Aufmerksamkeit und Konzenztration haben jedenfalls gestimmt. Über weite Strecken jedenfalls. Bei (offensiven) Ballverlusten geraten wir nach wie vor zu schnell in gang ganz kritische Situationen – aber das war auch bei Pep so, das wird hoffentlich niemand vergessen haben.

    Und so leid es mir tut, Alonso ist ein Auslaufmodell. Zumal wenn man Vidal und vor allem Martinez in der Hinterhand hat. Aber wenigstens hat Carlo mal an einer Mannschaft festgehalten, ohne diese ständigen Personalwechsel. Auch gegen Gladbach würde ich nur punktuell was ändern (Vidal/Martinez rein Alonso raus).

    Neben Robben muss man finde ich auch Thiago erwähnen, der für mich einen der besten Auftritte im Bayern-Dress lieferte. Bärenstarke Partie mit überragenden Pässen in die Spitze und vielen Ballgewinnen sowie fast keinen -verlust. Ganz große Klasse. Würde er doch nur öfter so konzentriert agieren.

    Bleibt fast nur die Kritik, dass man dem Gegner zu viele Chancen gelassen hat. Vor dem Spiel hat man nochmal die Entstehung des 2:2 gegen Frankfurt gezeit, was im Grunde unfassbar war. Da haben sich 2 Frankfurter gegen 5-7 Bayern behaupten können. Also an der Defensivordnung muss noch gefeilt werden. Boateng gefällt mir nach wie vor noch nicht wieder so wie vor seinen Verletzungen. Viele kleine Stellungsfehler und seine Pässe in die Spitze fehlen. Außerdem die Zuordnung bei Flanken. Denke das wird aber noch hinzubekommen sein. Bin gespannt auf Samstag.

  6. Zuversichtlich stimmt, dass über weite Strecken des Spiels der Hebel richtig angesetzt wurde und das Spiel strukturierter war. Gegen Atletico und Frankfurt lief ja teilweise kaum mehr was nach vorne.

    Was absolut zu kritisieren bleibt ist diese Fahrlässigkeit in den Phasen als die Mannschaft das Tempo rausnahm. Tempo dürfen sie rausnehmen, das bedeutet aber nicht dass der Gegner in dieser Zeit zu nennenswerten Torchancen kommen darf.

    Gestern fand PSV im Grunde nicht statt und kam trotzdem binnen kürzester Zeit zu 2 Toren und vielen gefährlichen Chancen. Den Killerinstinkt den die Mannschaft vorne in der Offensive braucht muss sie auch in der Abwehr zeigen.

    Bleiben noch ein paar Wochen um die Fehler abzustellen und im Rückspiel gegen Atletico den direkten Vergleich zu gewinnen um den Gruppenersten im /8 aus dem Weg zu gehen.

  7. schönes Spiel. Die Passqoute war überragend, allein schon die Ballstafette vor dem Robben Tor hat einfach nur Spaß gemacht anzuschauen.Gut war auch, dass deutlich weniger geflankt wurde und es viele schöne Angriffsideen gab. Ich hoffe Vidal wird vorm Gladbach Spiel fit, dann könnte er die Rolle von Alonso übernehmen, der mir auch in diesem Spiel nicht gefallen hat.

  8. GestrandedInBerlin Seite 20.10.2016 - 09:51

    Vielleicht kann mir jemand helfen zwei Fragen zu beantworten.
    1. Wie seht ihr eigentlich Kimmichs Qualitäten im Gegenpressing? Wenn ich so in meinen Erinnerungen krame, ist er mir jetzt in solchen Situationen (im Gegensatz zu Thiago und Vidal) nie als Balleroberer aufgefallen, habe ich da ggf. unrecht oder ist dies evtl. problematisch?
    2. Martinez wurde ja für Kimmich eingewechselt. Aber mir ist gar nicht mehr aufgefallen, wo er denn da gespielt hat. Ist gegen zukünftige Gegner ein Martinez im Mittefeld denkbar? War dies sozusagen möglicherweise ein Fingerzeig?

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. 1. Kimmich war gestern so wie ich das über weite Strecken gesehen habe genauso wie z.B. Müller/Robben/Lewandowski in der ersten Pressinglinie. Er hatte wohl eher die Aufgabe wie die anderen genannten die Ballführenden Verteidiger unter Druck zu setzen und diese zu überhasteten Pässen ins Mittelfeld zu zwingen, wo dann Alonso/Thiago die Bälle erobern konnten. Sowas funktioniert heutzutage nur noch im Kollektiv, weshalb ich Einzelstatistiken eher kritisch sehe.

      2. Das will ich ja wohl hoffen ;-)

      Z.B.:
      Neuer
      Lahm Boateng Hummels Alaba
      Martinez Thiago Kimmich
      Robben Müller Ribery
      Lewandowski

      1. … hoppalla :-)

        Ok. Mit 12 geht’s natürlich einfacher :-)

      2. Oder lag Kimmichs hohes Pressing einfach an seiner zu hohen Position? Ich weiß, er ist der Goldjunge und darf nicht kritisiert werden. Aber man sah ja beim Gegentor, dass er dann nicht mehr schnell genug nach hinten zum pressen kommt und nur noch hinterher läuft. Für meinen Geschmack spielt er zu sehr auf eigene Rechnung. Seine Torquote spricht natürlich für ihn, aber wenn man sich generell sein Stellungsspiel, seine halbherzigen Pressingversuche anschaut, dann würde die Bewertung für ihn nicht so positiv sprechen. Er hat gestern laut Statistik nicht einen Zweikampf für sich entschieden, aber drei verloren. Es hat auch seine Gründe, warum wir in HZ 2 vor allem über unsere rechte Seite verwundbar waren. Und das lag nicht nur daran, weil Lahm zu langsam ist. Es kann mir einfach keiner erzählen, dass das genau so gewollt ist, dass Lahm nicht nur noch zusätzlich für Robben die Defensivarbeit machen muss, sondern auch den Raum für Kimmich mit absichern muss, der in meinen Augen eigentlich tiefer stehen und Lahm hätte helfen müssen.

        Für mich war es daher kein Wunder, als Ancelotti ihn vom Feld genommen und durch Martinez ersetzt hat, der auch gleich mehr Einsatz im Gegenpressing gezeigt hat. Kimmich hat unbestritten seine Offensivqualitäten, aber defensiv ist er mit ein Grund, warum wir hinten so wackelig sind. Deshalb kann ich es kaum erwarten, bis Vidal oder halt Martinez anstelle von Kimmich spielen. In dem Bereich ist er einfach noch zu grün hinter den Ohren, auch wenn das zur Zeit niemand zugeben will.

      3. AntwortsymbolGestrandedinberlin Seite 20.10.2016 - 21:44

        Danke für die Antworten. Hätte da jetzt intuitiv Balu zugestimmt. Grundsätzlich wäre Kimmich ja auch in einem Alter sich dahingehend zu verbessern.
        Glaube Thiago ist der Einzige der da im Mittelfeld derzeit zu Recht gesetzt ist.

  9. Ich muss zugeben, dass ich das Spiel nur zu ca. zwei Dritteln gesehen habe – ich war immer wieder bei unseren Basketballern. Das führte zu einem “komischen” Abend, weil der FC Bayern gleich zweimal gewonnen und dabei gleich zweimal gewisse Konzentrationsschwächen offenbart hat (die Basketballer führten nach grandioser erster Hälfte mit 62 (!) : 35, am Schluss stand es 92:84 .. ).

    Das zu Unrecht wg. Abseits nicht gegebene Tor der Niederländer habe ich nicht mitbekommen, auch nicht die ersten 15 Minuten nach der Pause. Was ich also gesehen habe waren die übrigen Minuten – mit einem himmelweit überlegenen FC Bayern. Erst in der Nachbereitung habe ich dann mitbekommen, dass es wohl wieder “Löcher” in der Abwehr gab. Irgendwie komisch – wie kann eine Mannschaft, die in den Vorjahren über Monate hinweg hochkonzentriert zu Werke gegangen ist, sich jetzt diese häufigen Aussetzer erlauben?

    Ich bleibe aber dabei, man muss die Saison im Ganzen sehen. Drei Jahre “micromanagement” unter Pep, mit einer WM und einer viel zu langen EM – da ist bei vielen der Akku an der Grenze. Man kennt das ja selbst aus dem Job, man ist auf der Überholspur mit Blinker links, Höchsttempo, alles fliegt auf einen zu – und dann geht irgendwas schief und man ist im Loch. CA ist schlau genug, die Mannschaft auch psychisch so einzustellen, dass sie im Frühjahr 2017 geistig am fittesten ist. Bis zum Jahreswechsel werden wir wahrscheinlich noch das eine oder andere Spiel sehen, in dem solche Fehler wie gestern passieren.

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. “wie kann eine Mannschaft, die in den Vorjahren über Monate hinweg hochkonzentriert zu Werke gegangen ist, sich jetzt diese häufigen Aussetzer erlauben?”

      Das ist für mich wieder ein Stück weit Verklärung. Waren die Spiele gegen Juventus innerhalb dieser Phase oder nicht? Das ist auch nur ein Beispiel von einigen. Auch unter Pep hatten wir diesen “Minutenschlaf”. Immer wieder.

      Die Abwehr ist svchlicht noch nicht eingespielt, Hummels neu und Boateng nicht (richtig) fitt. Ich würde es begrüßen, wenn die 4er-Kette jetzt erstmal so in Stein gemeiselt würde, bis die Abstimmung passt. Javi sehe ich eh im Mittelfeld. Badstuber ist eine black box.

      Zu dem Abseitstor noch kurz: Das war noch schwerer zu erkennen, als das von Fabian am Wochenende, da es gegenläufige Bewegungen waren. Im Bruchteil einer Sekunde sind da ein paar Meter Differenz. Für mich unmöglich das zu erkennen, deswegen logisch, dass auf Abseits entschieden wurde. Außerdem wäre danach nicht das andere Tor gefallen. Im Spiel gegen Frankfurt hat uns das falsch entschiedene Abseits mehr geschadet.

      Die Löcher in der Abwehr kann man dennoch nicht wegdiskutieren. Gerade in der Szene war das ziemlich hanebüchen. Ähnlich wie am Anfang in HZ2.

      1. Also Marco, ich stehe wirklich nicht im Verdacht zu großer “Pep-Verklärung”. Im Gegenteil, ich begrüße absolut den Trainer- und Stilwechsel.

        Ich weiß nicht, ob es gegen Juve “Konzentrationsschwächen” waren. Ich würde eher sagen, das System ist an seine Grenzen geraten. Es gab in meiner Erinnerung seit 2014 nur ein überlegenes CL – ko-Runden-Auswärtsspiel, das war das Achtelfinalhinspiel bei Arsenal 2014. Aber die drei Vorrunden 2013, 2014 und 2015 waren alle grandios .. (vielleicht mit der einen Ausnahme ManCity in 2013, dann wurde noch zweimal in England verloren ..).

        Mein Posting war ja optimistisch. Ich denke, wir sollten CA bis zum Mai Zeit lassen und dann urteilen.

      2. Ok, im Grunde relativierst du es schon selbst. In der Tat liest sich die KO-Historie der letzten 3 Jahre eher grausig. Aber während die meisten anderen Spiele eher konstant schwach waren, gab es in Turin eben genau diesen Einbruch, der im Grunde nur mit der Konentration bzw. deren nachlassen nach der sicher geglaubten Führung zu tun haben kann. Nichts anderes erleben wir jetzt. Wenn die Truppe allerdings weiter selbstkritisch ist und Reaktion zeigt wie jetzt am Mittwoch, dann diskutieren wir hoffentlich bald nicht mehr darüber. Spätestens wenn mal wieder eine Meisterschaft flöten geht ändert sich das schlagartig.

  10. gestern war für mich ein Fortschritt und meine Hoffnung ein best of Guardiola + Ancelotti irgendwann zu sehen. Die ersten 20 min endlich wieder Gegenpressing wie unter Pep. Also lag es nicht nur an der Einstellung, sondern Anc hat ihnen erlaubt wieder hoch zu stehen und drauf zu gehen.
    Ich habe den Eindruck Anc will der ;Mannschaft beibringen Rhythmuswechsel zu vollziehen, halt italienisch. Dafür gibt es gute Gründe, das immer Vollgas von Pep könnte ein Grund für die vielen Verletzten und das Aussbrennen auch von ihm sein. Alles neue braucht Zeit und verwirrt erstmal. Jetzt hatte ich den Eindruck, dass Anc sich dachte ok dann dürft ihr mal wieder wie letzte Saison spielen. Das intensive Gegenpressing war jedenfalls extrem auffällig.

    In der 2. Halbzeit war dann das Neue unter Anc zu sehen, was ich bei einer Führung sehr begrüße: tiefer stehen sich scheinbar im Stand den Ball zu schubsen Gegner rauslocken, und dann plötzlich ein tödlicher Pass wie von Thiago. Jetzt fallen dann auch mal bei Bayern die Tore scheinbar aus dem nichts. Das Problem ist noch, dass die Bayern unter Pep dominant mit Ball waren und jetzt will ANc , dass sie auch mal dominant ohne Ball sind , d.h. selbe Konzentration selbe Intensität. Das sich zurückziehen nicht gleich ausruhen ist.

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. @Rookie: Volle Zustimmung! Bis auf die Aussage, dass man “dominant ohne Ball” sein kann.
      Ich lese nicht zum ersten mal über den Gedanken, dass man ein Spiel auch ohne Ball kontrollieren kann – und halte diese Überlegung noch immer für Unsinn!
      Klar kann ich defensiv gut strukturiert stehen und geschickt verschieben, damit habe ich aber noch keine Kontrolle über das Spiel, denn ich kann immer noch nur reagieren! Agieren, also die Handlung bestimmen, kann ich als ballführende Mannschaft!! Dann habe ich auch die Chance, Kontrolle über das Spiel zu erlangen und Dominanz aufzubauen!

      1. Ich würde sagen, das 1:0 von Real gegen uns in 2014 war “defensiv dominant”.

      2. Also, wenn ich einer Mannschaft eine Dominanz ohne Ball zubilligen müsste, dann würde ich an Atletico denken. Und selbst die können nur reagieren und hoffen, dass ihre Formationen halten. Wenn unsere Jungs zu wenig beweglich sind oder einfach nicht die “Pille” ins Netz kriegen, dann hat das wenig mit Dominanz des Gegners, sondern mehr mit eigenen Unzulänglichkeiten zu tun. Ich bleibe dabei: Dominanz ohne Ball ist eine Illusion.

  11. […] von dem was er macht fällt dabei beim Blick in die Statistik gar nicht unbedingt auf. Beim Sieg gegen Eindhoven vor einer Woche war Lewandowski zum Beispiel entscheidend am 2:0 beteiligt, als er nach einem […]

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