Adventskalender: Unsere Wunschtransfers – Türchen 13

Justin Trenner 13.12.2020

Und tatsächlich: Vereinzelt berichteten Medien schon im Dezember 2014 davon, dass Ødegaard vor einem Wechsel nach München stehe. Angeblich habe das Talent aber in Madrid die besseren sportlichen Perspektiven gesehen.

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Ødegaard spielte fortan für Zinédine Zidane in Madrids zweiter Mannschaft, um seine Karriere wurde es wieder ruhiger. Insbesondere in Deutschland hat der Hype um das vermeintliche „Jahrhunderttalent“ abgenommen. Doch warum eigentlich?

Situation des Spielers

Ødegaard ist heute 21 Jahre jung und hat bereits eine bemerkenswerte Karriere hinter sich. Nach einer eher durchwachsenen Phase in Spanien wechselte er 2017 auf Leihbasis zu Heerenveen. Auch dort brauchte er eine gewisse Eingewöhnungsphase, wurde nach Ende der Leihe nochmal in die Niederlande verliehen – diesmal zu Vitesse Arnheim.

Dort startete Ødegaard dann durch, kam auf starke 23 Scorerpunkte (11 Tore, 12 Vorlagen) in 39 Pflichtspielen. Der nächste Schritt war dennoch nicht Real Madrid, sondern Real Sociedad. In der spanischen Liga konnte Ødegaard regelmäßig überzeugen, erzielte sieben Tore und bereitete neun weitere vor. Sein Marktwert liegt laut Transfermarkt.de schon jetzt bei 45 Millionen Euro.

Der Norweger versucht sich in dieser Saison erstmals an der großen Herausforderung bei Real Madrid. In seinen bisherigen 362 Pflichtspielminuten konnte er in Ansätzen zeigen, wozu er in der Lage ist. Auch wenn noch kein Scorerpunkt dabei herauskam.

Ein verpasstes Supertalent für die Bayern?

Beim FC Bayern könnte man einen Spieler von seinem Profil durchaus gut gebrauchen. Ødegaard ist stark in engen Räumen, überzeugt durch technisch anspruchsvolle und effiziente Dribblings und durch seinen Zug zum Tor. Dabei ist er flexibel einsetzbar: Sowohl auf der rechten Außenbahn als auch hinter der Spitze kann er seine Qualitäten einbringen. Mit etwas Anpassung und Eingewöhnung könnte er auch als offensiver Achter agieren.

Mit einem 15-Jährigen für eine kolportierte Ablösesumme von 2 bis 4 Millionen Euro hätten die Bayern jedenfalls wenig falsch gemacht. Um Ødegaard mag es ruhiger geworden sein. Doch nur weil der Hype etwas vorbei ist, ist es seine Karriere noch lange nicht.

Von einem verpassten Transfer kann hier aber kaum die Rede sein. Trotz Pep Guardiola und angeblich großen Bemühungen war man schlicht chancenlos gegen den vielleicht einzigen Klub, der den Bayern in Sachen Strahl- und Anziehungskraft überlegen ist. Wie bei so vielen Nicht-Transfers ist die Geschichte des FCB auch ohne Ødegaard weitergegangen. Den Norweger im Trikot der Münchner zu sehen ist dennoch ein unerfüllter Wunsch meinerseits.

Hinweis: Mit Michael Ballack verließ den Klub 2006 der vielleicht letzte echte Zehner in der Klubhistorie. Bayern schien diesen Verlust zu unterschätzen, wechselte die Grundordnung und verlor stark an Qualität. Hinter dem nächsten Türchen verbirgt sich ein Spieler, der das hätte verhindern können.