Reden statt Aufreiben
Natürlich stehen im DFL Papier vom 12. Dezember kaum Neuerrungen. Einige Punkte sind sogar positiv. Die Verbesserung des Ordnungspersonals soll da als Beispiel dienen. Der Weg bis zur Beschlussfassung ging dennoch in die falsche Richtung. Wir sollten miteinander statt übereinander reden. Mit Fakten und eindeutig nachvollziehbaren Statistiken & Berichten diskutieren. Vernunft walten lassen statt in Emotionalität zu verfallen. Weder Hetzen noch Verurteilen.
Erst recht nicht untereinander. Ultras gegen Fans möchte ich nicht erleben, denn im Endeffekt sitzt man im gleichen Boot. »Singsang« oder nicht, aber wir möchten den Erfolg für den Verein in unserem Herzen.
Ich finde es grausam, wenn ein Wochenende nach dem DFL-Papier »gegenseitige Zerfleischung« stattfindet und die Fans Parolen in Richtung anderer Fans schwingen. Egal ob im Stadion, später auf Twitter oder in diversen Blogs und Foren. Am Beschluss können wir nichts mehr ändern, aber sollten uns die vereinsübergreifenden Proteste »12doppelpunkt12« und all die kreativen Aktionen nicht eines gezeigt haben: die Stimme der Fans wird gehört. Die Medien schreiben und es fand durchaus eine qualifizierte Berichterstattung statt. Ich habe von wenigen Stadiongängern gehört die das 12minütige Schweigen grundsätzlich verurteilt haben. Es war ein Zeichen, aber – und ja, da wiederhole ich mich wahrscheinlich zum x-ten Mal – es muss nun wieder miteinander gesprochen werden.
Die Verbände reden davon, die Ultras reden davon und die Vereine möchten es wohl. Zumindest sagen das alle. Man liest davon. Bitte handelt nun!
Und letztendlich müssen wir alle mehr miteinander reden und qualifizierte Diskussionen betreiben. Auch diejenigen die nicht jedes Wochenende in irgendeinem Fanblock stehen, sondern vielleicht nur gelegentlich ein Stadion aufsuchen. Das Nachplappern plakativer Sprüche bringt uns ebenso wenig wie das Akzeptieren des Status quo. Wir werden garantiert nicht immer einen gemeinsamen Nenner finden, aber wenn sich die Fans gegenseitig aufhetzen, reiben sich Personen an anderer Stelle freudig die Hände.