FC Bayern – News: Manuel Neuer vor Verlängerung? Ein scheinbar auswegloses Dilemma
Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.
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Das Thema des Tages: Manuel Neuer verlängert wohl beim FC Bayern – doch zu welchen Konditionen?
Überraschend kommt die Meldung nicht mehr. Am Montag berichtete Sky davon, dass die Verlängerung von Manuel Neuer beim FC Bayern München nur noch Formsache sei. Schon auf einem Fanclubtreffen am vergangenen Wochenende deutete der ehemalige Welttorhüter an, dass er verlängern wird: „Ich glaube beide Seiten würden sich freuen, wenn es weitergeht.“
Kritik an dieser Entscheidung ist inhaltlich richtig und nachvollziehbar. Isoliert betrachtet ist Neuer bestenfalls nur noch Durchschnitt in der Bundesliga. Vor allem auf der Linie hat er in den vergangenen Jahren massiv an Qualität verloren. Mit dem Ball am Fuß ist er immer noch besser als viele Torhüter, aber ebenfalls nicht mehr so gut wie er es einst war.
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Eigentlich ist der Punkt erreicht, an dem man einen Schlussstrich hätte ziehen müssen. Doch wie so oft kann die Situation nicht isoliert betrachtet werden. Denn gleich auf mehreren Ebenen müssen die Bayern genau abwägen, ob es nicht doch Sinn ergeben könnte, sich noch eine weitere Saison mit Neuer durchzuschleppen.
Bayern hat zu viele Kaderbaustellen
Eine Ebene ist die der Altlasten, die Max Eberl und Christoph Freund von der vorherigen sportlichen Leitung übernommen haben. Teure Verträge erschweren es, Spieler loszuwerden. Wenn aber keine Spieler verkauft werden, sinkt das Budget, das der Aufsichtsrat für Neuzugänge freigibt. Folgende Positionen müsste der FC Bayern im kommenden Sommer eigentlich neu besetzen:
- Torhüter
- Mindestens ein Kaderspieler für die Innenverteidigung
- Womöglich ein Rechtsverteidiger mit Spitzenformat, wenn Sacha Boey nicht überzeugt
- Ein spielstarker Sechser, der hinter Kimmich und Pavlović zum Einsatz kommen kann
- Mindestens zwei neue Offensivspieler für frischen Wind im Angriff
Man muss kein Ass in Mathematik sein, um zu erahnen, welche Kosten auf den FCB zukämen, wenn sie auf jeder Position nach der bestmöglichen Lösung suchen würden. Also wird man versuchen, die Kosten auf mindestens zwei Transfersommer zu verteilen. Der vergangene Sommer bot sich dafür nur bedingt an, weil der Sportvorstand recht spät seine Arbeit aufnahm und Vincent Kompany als Trainer noch viel später festgestanden hat.
Die zweite wichtige Ebene ist die sportliche Realität der Spieler, die günstig zu haben wären. Wenn der FC Bayern intern die Behauptung aufstellt, und das soll er laut kicker, dass Alexander Nübel im Moment nicht besser ist als Neuer, dann gibt es dafür eben zu viele Argumente. Argumente, die Nübel höchstpersönlich mit einigen Patzern in den vergangenen Wochen geliefert hat.
Eine komplett überzeugende Alternative ist er jedenfalls nicht. Auch Daniel Peretz kann sich bisher nicht auf einem Niveau auszeichnen, das dem FCB eine solche Entscheidung leichter machen würde. Er selbst kann dafür wenig, aber die Schüsse, die er zulässt, sind eben meist drin.
Holen die Bayern einen neuen Nübel?
Bleibt ein Weg, den der kicker nun wieder ins Tageslicht hat Rücken lassen: Einen neuen Nübel verpflichten. Ein Torwarttalent, das jung und entwicklungsfähig ist. Und das hinter Neuer noch eine Saison angelernt wird, bevor die große Reise startet. Gehandelt wurden medial für diese Rolle bisher Bart Verbruggen von Brighton und Jonas Urbig vom 1. FC Köln – wobei Ersterer wohl mit deutlich mehr Ansprüchen kommen würde als Letzterer.
Der Niederländer ist bereits ein gestandener Torhüter, absolvierte schon 18 Länderspiele. Günstig wäre der sicher nicht zu haben. Urbig hingegen würde wohl für vergleichsweise wenig Geld zu haben sein. Zumal sein Vertrag 2026 ausläuft.
Mit einer Verlängerung von Neuer wird es in jedem Fall eine sportlich unbefriedigende Situation geben. Spannend werden die vertraglichen Konditionen. Derzeit verdient er mit 20 Millionen Euro ein Gehalt, das er mit seinen Leistungen nicht mehr rechtfertigen kann. Ebenso spannend wird sein Standing sein.
Gibt es einen Kapitänswechsel zur kommenden Saison? Wird Neuer weiterhin die klare Nummer eins sein, oder ruft Kompany womöglich einen offenen Konkurrenzkampf aus oder benennt zumindest einen Pokaltorhüter? All das wird wohl auch davon abhängen, wie die aktuelle Spielzeit weiterläuft. Die Verlängerung bietet gewiss einiges an Zündstoff für den FC Bayern – auch wenn es gute Argumente für diese Entscheidung gibt.
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FC Bayern – News: UEFA startet mit neuem Europapokal bei den Frauen
Die UEFA hat entschieden, dass es ab der kommenden Saison einen neuen Europapokal geben wird. Der „Women’s Europa Cup“ soll der zweite Wettbewerb unter der Champions League werden. Damit soll der neue Wettbewerb eine ähnliche Rolle wie die Europa League bei den Männern einnehmen.
Die Champions League wird ab der kommenden Saison dem neuen System der Männer angepasst: Dann spielen dort 18 Teams, es wird sechs Partien geben und die besten vier erreichen direkt das Viertelfinale. Die nächsten acht Teams werden eine Zwischenrunde spielen und sechs scheiden aus. Wer in der CL-Qualifikation ausscheidet, landet im neuen Europa Cup, der ausschließlich im K.-o.-Modus ausgetragen wird.
Jede Runde und auch das Finale werden mit Hin- und Rückspiel ausgetragen. Der Sieger qualifiziert sich direkt für die Ligaphase der Folgesaison.
FC Bayern – Gerüchte: Stillstand bei Leroy Sané
Bei Leroy Sané scheint derzeit absoluter Stillstand zu herrschen. Jüngst gab es Gerüchte, dass der FC Liverpool Interesse am Linksfuß haben könnte. Nach Informationen von Sky gibt es dafür aber keinerlei Indizien.
Auch hinsichtlich einer Vertragsverlängerung hieß es zuletzt, dass sich die Münchner bewusst Zeit lassen würden und vieles darauf hindeute, dass es nicht zu einer Verlängerung kommt. Auf einem Fanclubtreffen wollte Max Eberl sich ebenfalls nicht in die Karten schauen lassen. „Wir haben uns viele Gedanken gemacht und auch mit Leroy gesprochen“, wird der Sportvorstand von Sport1 zitiert. Es komme viel Arbeit auf ihn und Christoph Freund zu.
Schnelle News im Überblick
- Die deutschen Frauen sind bei der EM in der Schweiz im kommenden Sommer in einer Gruppe mit Dänemark, Schweden und Polen.
- Jan-Christian Dreesen hat auf einem Fanclubtreffen bekanntgegeben, dass es am 17. März einen „Franz Beckenbauer Cup“ geben soll. Dort treten ein Legendenteam des FCB, drei ausländische Legendenteams und zwei aus Deutschland an. So berichtet es die tz.
- Harry Kane ist zurück im Training, Alphonso Davies wärmte sich zwar mit dem Team auf, arbeitete dann aber individuell. Auch Serge Gnabry, Kingsley Coman, Tarek Buchmann und Josip Stanišić arbeiteten individuell.
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