24 Jahre FC Bayern – Adventskalender, Tür 3: der dreifache Mehmet

Florian Trenner 03.12.2024

Im Adventskalender schauen wir im Jahr 2024 auf die vergangenen 24 Jahre. Dabei entscheiden sich unsere Autor*innen für einen Moment, der aus ihrer Sicht besonders war. Das muss nicht immer zwangsläufig der größte und wichtigste, sondern kann und darf auch einfach mal ein sehr persönlicher Moment sein.

Mehmet Scholl war schon immer mein Lieblingsspieler. Und daher war es auch nicht verwunderlich, dass die Sieben mein allererster Trikotflock war. Saison 1996/1997, rot-blau gestreift: ein Klassiker. Am gebürtigen Karlsruher faszinierte mich seine fußballerische Klasse und sein loses Mundwerk abseits des Platzes. Ein Spieler, der aneckt, aber auch mit Leistung zurückzahlt. Meistens zumindest.

Mehmet Scholl: Publikumsliebling und Löwen-Dompteur

Denn wenn man einen Blick auf seine Verletzungshistorie des Europameisters wirft, wird einem erst klar, was ein fitter Scholl noch alles mehr hätte erreichen können. Ein weiterer Titel mit der Nationalmannschaft? Möglich. Eine WM-Teilnahme wäre aber das Mindeste gewesen.

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Und auch auf Vereinsebene war Scholl zwar immer ein sehr wichtiger Spieler für die Bayern, die entscheidenden Tore erzielten aber meist andere. So geschehen im Champions League-Finale 2001. Doch wenn die innerstädtischen Duelle gegen die Löwen anstanden, spielte Scholl stes verlässlich groß auf.

In 13 Pflichtspielen gegen den TSV 1860 gelangen Scholl 7 Tore und 3 Vorlagen, nur gegen den HSV (27 Pfichtspiele, 7 Tore, 8 Vorlagen), den BVB (29 Pflichtspiele, 7 Tore und 8 Vorlagen) und gegen den VfB Stuttgart (28 Pflichtspiele, 8 Tore und 4 Vorlagen) sammelte der achtfache Deutsche Meister mehr Scorerpunkte (Quelle: transfermarkt.de)

Am 15. Februar 2003 konnte sich Mehmet Scholl drei Mal in die Torschützenliste eintragen. Ein Kunststück, das Scholl in seiner ganzen FCB-Karriere zuvor nur ein einziges Mal gelang: Am 27. Spieltag der Saison 1992/1993 beim 6:0-Heimsieg über den 1.FC Saarbrücken.

Doch der Hattrick gegen die Löwen war besonders. An diesem kalten Februar-Nachmittag stand es zur Halbzeit 0:0. Nichts sprach an diesem Tag für einen Kantersieg des Rekordmeisters: Wenige Highlights, wenige Torchancen.

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Bis Mehmet Scholl in der 58. Minute zu einem Freistoß antrat und das Leder aus gut 30 Metern an den linken Innenpfosten setze. Der Dosenöffner. Elf Minuten später wurde Simon Jentzsch durch einen feinen Heber überwunden und in der 80. Minute schob Scholl, nach toller Vorarbeit des kurz zuvor eingewechselten Sebastian Deisler, aus kurzer Distanz ein.

Scholl zeigte an diesem Nachmittag also sein ganzes Repertoire: Präzision, Raffinesse und Killerinstinkt. Und er bewies damit ein weiteres Mal, warum er für viele FC Bayern-Fans der Lieblingsspieler schlechthin zu dieser Zeit war. Und das nicht nur wegen der Tore gegen die Löwen…



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