Der zweite Anzug passt – Heimspiel gegen den SC Freiburg
Die vielen Änderungen beim FC Bayern nutzte Freiburg in der frühen Phase aus und ging situativ früh drauf, sodass sich der FC Bayern nur mit langen Bällen befreien konnte. Erst nach 15 Minuten bekamen die Hausherren das Spiel besser in den Griff – dank eines Spielzuges, den wir so schon häufig gesehen haben. Kroos spielt einen langen Diagonalpass hinter die Abwehr auf den durchstartenden Robben. Dieser konnte nur mit einem Foul gestoppt werden und es gab einen Freistoß in aussichtsreicher Position. Der Abpraller des Freistoßes landete schließlich bei Contento und dieser flankte punktgenau auf Dante. Der Brasilianer köpfte aus großer Entfernung zum 1:0 ein (19.).
Das Tor war für die Mannschaft sehr wichtig, weil es deutlich mehr Sicherheit brachte. Zudem bekam Freiburg nicht mehr so viel Zugriff auf das Spiel und der FC Bayern konnte seinen Ballbesitz deutlich ausbauen. Dies lag auch daran, dass die Mittelfeld-Rochaden nun besser funktionierten. Shaqiri, Müller oder Pizarro ließen sich immer wieder tief ins Mittelfeld zurück fallen, um als Anspielstation zur Verfügung zu stehen. Dadurch hatte man nun ein Übergewicht in der Zentrale und konnte das 2:0 erspielen. Kroos kreierte einen öffnenden Vertikalpass auf Pizarro. Der leitet den Ball mit der Hacke weiter auf Shaqiri. Dieser war zunächst etwas unbeholfen und orientierungslos, wie ein Jugendlicher auf der Kinderdisco, aber ein Schuss ins kurze Eck sicherte ihm seinen dritten Saisontreffer (34.). Nur wenig später sahen wir einen ähnlichen Spielzug – diesmal ging der Steilpass auf Kroos und dieser legte quer auf Shaqiri, der Müllers Wade (in abseitsverdächtiger Position) anschießt und den Deckel auf das Spiel machte (42.).
Wenig später hatte der FC Bayern Glück. Mehmedi erzielte für den SC Freiburg den Ehrentreffer, dieser wurde aber fälschlicherweise wegen Abseits zurückgepfiffen. Dante hob zum einen das Abseits klar auf und Contento hatte in der Mitte andere Termine. So ging es mit einem 3:0 in die Halbzeit.
In der zweiten Halbzeit schaltete der FC Bayern mindestens drei Gänge zurück. Zwar erspielte man sich zwischen der 50. und 65. Minute immer wieder Tormöglichkeiten, allerdings vergab man die Chancen viel zu großzügig. Einen ersten Bruch gab es, als der starke Shaqiri wegen eines Muskelfaserrisses ausgewechselt werden musste (61.). Sehr bitter, da er sicher in London und Hannover fehlen wird. Für ihn durfte Schweinsteiger noch ein paar Minuten sammeln. Er wurde stürmisch und lautstark von den Besuchern der Allianz Arena begrüßt. Später kam noch Götze für Lahm und van Buyten für Robben. Der FC Bayern stellte um und spielte mit einer Doppel-6 mit Schweinsteiger und Martinez, ohne aber große Chancen herauszuspielen. Erst kurz vor Ende bekam man noch einen schönen Angriff zu sehen. Götze mit einem öffnenden Pass auf Pizarro, der auf höhe der Strafraumkante zwei Gegner auswackelte und trocken zum 4:0 ins lange Eck verwandelte (88.).
Besonders für Martinez war es eine wichtige Partie. Er konnte gefühlt das erste Saisonspiel von Anfang bis Ende bestreiten. Wohl in seiner neuen Rolle als Innenverteidiger. Zwar gab es einige Abstimmungsprobleme mit Dante und ein oder zwei Fouls in Strafraumnähe zu viel. Unterm Strich war es aber ein Schritt nach vorne. Auch im Spielaufbau brachte er viel Ruhe in die Partie und half das Spiel sicher runter zu spielen.
Mit aktuell 16 Punkten Vorsprung werden wir solche Spiele in Zukunft öfters sehen. 13 Spiele vor Saisonende kann der Fokus nun mehr und mehr Richtung Champions League verlagert werden. Zudem wird Pep Guardiola zufrieden sein, dass der zweite Anzug besser passt. Im Gegensatz zur Hinserie verstehen auch die Spieler, die hinten dranstehen, nun immer besser seine Ideen. Zwar gab es noch einige Aussetzer (Contento verlor seinen Gegenspieler, der dann alleine aufs Tor zulief), aber in der Summe kann man zufrieden sein mit der Rotation.
Einen ersten Härtetest in der Rückserie gibt es bereits am kommenden Mittwoch, wenn der FC Bayern zum Auswärtsspiel beim FC Arsenal antritt.
FC Bayern – SC Freiburg 4:0 (3:0) | |
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FC Bayern | Neuer – Rafinha, Martínez, Dante, Contento – Lahm (64. Götze), Kroos – Robben (78. Van Buyten), Müller, Shaqiri (61. Schweinsteiger) – Pizarro |
Bank | Starke, Boateng, Alaba, Thiago |
SC Freiburg | Baumann – Sorg, Krmas, Höhn, Günter (69. Schuster) – Ginter, Fernandes – Schmid, Darida, Klaus (62. Kerk) – Mehmedi (81. Guédé) |
Bank | Schwolow, Diagne , Coquelin , Hanke |
Tore | 1:0 Dante (19.), 2:0 Shaqiri (34.), 3:0 Shaqiri (42.), 4:0 Pizarro 88.)/td> |
Karten | Gelb: Martínez, Kroos, Dante / Günter |