860 neue Dauerkarten für die Südkurve?
Schon im Oktober hatten wir von den Zahlen der ungenutzten Dauerkarten im Unterrang berichtet. Nordkurve 1.250 und Südkurve 1.255. So lautet die erschreckende Anzahl an Personen, die weniger als 10 Spiele pro Saison im Stadion sind. Sie konzentrieren sich anscheinend nur auf Top-Spiele und während tausende Fans vergeblich auf eine eigene Dauerkarte hoffen, bleiben sie lieber Zuhause als in die Arena zu fahren.
Nun präsentierte der FC Bayern vor wenigen Tagen eine neue Regelung zur Mindestnutzung und führt diese sofort ein:
Im Durchschnitt werden bei jedem Heimspiel 1.000 Jahreskarten im Unterrang der Südkurve nicht genutzt. Im Sinne aller Fans, die unsere Mannschaft in der Südkurve unterstützen möchten, wollen wir an dieser Situation etwas ändern. In einer guten Diskussion von Vertretern des FC Bayern München und dem Arbeitskreis Fandialog im Oktober 2013 wurde die Situation erörtert und eine notwendige Mindestnutzung von 8 Bundesliga-Spielen (ab der Saison 2013/2014) festgelegt, um dauerhaft den Anspruch auf eine Jahreskarte zu wahren. Sofern die Jahreskarte nicht bei wenigstens 8 Bundesliga-Heimspielen genutzt wird, behält sich der FC Bayern München vor, die Jahreskarten mit Ablauf der Saison 2013/2014 fristgerecht zu kündigen.
Aktuelles aus der Abteilung Fan- und Fanclubbetreuung, 24.01.2014
Die Meldung ist ein weiteres Zeichen für die derzeit gut verlaufende Zusammenarbeit zwischen Verein und Fans im AKFD. Aber was bedeutet das nun konkret? Der FC Bayern behält sich das Recht vor, die nur selten genutzten Dauerkarten am Ende der Saison zu kündigen. Dadurch entstehende Kapazitäten könnten den aktiven Fans in Süd- und Nordkurve zugute kommen. Aber nicht nur ihnen. Die Vergabe wird definitiv für Diskussionen sorgen – egal welche Lösung gefunden wird. Auf zwei der Möglichkeiten wollen wir eingehen.
- Wünschenswert wäre eine Vergabe, die den seit dieser Saison laufenden freien Kartenverkauf in der Spieltagswoche und die Tauschkarten beachtet. Man könnte analysieren wer, wann und wie oft darüber entweder erst eine Karte für die Südkurve bekommen hat oder seinen Platz in irgendeinem anderen Block regelmäßig für den Zugang zur Südkurve umtauscht. Außerdem ist eine Umstrukturierung möglich, um Personen, die ihr Saisonticket aktuell als Sitzplatz haben, in die günstigeren Stehplatzbereiche zu bringen. Möglicherweise kann man dann den Kern der stimmungswilligen Fans dauerhaft vergrößern und sie belohnen.
- Der FC Bayern gab in den letzten Jahren keine neuen Jahreskarten heraus. Dennoch existiert eine Vielzahl an Interessenten und frei werdende Kapazitäten könnte man ganz regulär in den Handel bringen und über eine „Bewerbung“ verkaufen. Dabei werden vermutlich langjährige Fans mit niedrigen Mitgliedsnummern bevorzugt. Eine Art „first come, first served“ – ohne die Entwicklungen der letzten Monate zu beachten. Den Wunsch nach einer Dauerkarte haben schließlich nicht nur die regelmäßigen Südkurvenbesucher.
Natürlich sind das alles bisher nur Gedankenspiele, denn man wird erst am Ende der Saison sehen, wie viele Dauerkarten die meiste Zeit Zuhause bleiben und wie groß das Interesse (oder Desinteresse der Besitzer) wirklich ist. Nichtsdestotrotz ist die neue Regelung ein wichtiger Schritt die Allianz Arena nicht nur auf der Anzeigetafel als „ausverkauft“ zu bezeichnen, sondern wirklich eine größtmögliche Anzahl an Fans für die Unterstützung der Mannschaft nach Fröttmaning zu bekommen.