Arbeitssieg Nummer 3! Bayern schlägt Schalke 04
Die Münchner hielten sich schadlos in der englischen Woche. Drei Spiele und neun Punkte beruhigen das bayerische Gemüt nach den zwei Niederlagen in der Liga und im DFB-Pokal.
Dinge, die auffielen
1. Kaum Rotation
Hansi Flick scheint seine persönlichen Lehren aus den Niederlagen gegen Gladbach und Kiel gezogen zu haben. Die Rotation mit vier oder gar mehr Wechseln scheint es nicht mehr zu geben. Gegen Schalke waren es drei Änderungen im Vergleich zum Spiel gegen Augsburg. Das Abwehrzentrum ist mit Alaba und Boateng fest besetzt. Gerade hier will Flick Konstanz reinbringen.
2. Mühsamer Spielaufbau
Christian Gross entschied sich defensiv für ein 4-4-2-System, welches ein tiefes Mittelfeld- bzw. höheres Abwehrpressing spielte. Die Bayern hatten immer wieder Probleme über Kimmich und Goretzka das Spiel aufzubauen. Meist landete der Ball bei Davies, Sané oder Gnabry, die 35 bis 40 Meter vor dem Schalker Tor an der Außenbahn isoliert wurden. Dadurch war das Bayern-Spiel sehr statisch und ausrechenbar. Halbfeldflanke über Halbfeldflanke segelte in den Strafraum der Königsblauen. In der 33. Minute fiel so das 1:0. Nicht überragend, aber der FC Bayern nahm es gerne mit.
3. Guter Schalker Beginn
Der S04 kam gut in die Partie, weil Bayerns Pressing meist einen Tick zu spät kam und in der entscheidenden Situation der Zugriff verpasst wurde. So kam Uth in der 11. Minute zu einer sehr guten Möglichkeit. Neuer verhinderte hier den frühen Rückstand. Anschließend erzeugten die Bayern mehr Druck und Schalke versuchte es vor allem mit langen Bällen und der Hoffnung hinter die Abwehrkette zu kommen. Das Negative aus Schalker Sicht an dieser Spielidee – die Elf von Christian Gross stand mit zunehmendem Spielverlauf immer tiefer, weil sie gar nicht versuchten, sich spielerisch zu befreien.
4. Ein Spiel hat 45 Minuten
War die erste Halbzeit im Rahmen der Möglichkeiten in Ordnung (siehe Punkte 1 und 2), waren die zweiten 45 Minuten wieder von einem Spannungsabfall geprägt. Alles nichts Neues im Kosmos Flick. Das Pressing wird nicht so konsequent vorgetragen und bei den Offensivaktionen werden die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen zu groß. Eine toxische Mischung. Schalke kam zu acht Abschlüssen in der zweiten Halbzeit. Im Gegensatz zu den letzten Wochen half die Einzelaktionen von Lewandowski und eine Standardsituation das Spiel über die Bühne zu bringen. Alabas Fernschuss setzte dem ganzen noch die Krone auf.
5. *Spoiler* Wichtiges Spiel für die Gesamtkonstellation
Der FC Bayern konnte nutzen, dass die Teams hinter ihnen nicht gepunktet haben. Leipzig, Leverkusen und Dortmund haben allesamt verloren. Der Vorsprung der Bayern wächst auf sieben Punkte. Ein beruhigendes Polster, angesichts der noch kommenden Aufgaben. FIFA Klub WM und hoffentlich eine lange Champions-League-Endrunde werden den Münchnern noch genug Punktverluste in der Bundesliga einbringen. Dafür – und da muss man realistisch sein, ist der Kader hinter der ersten Elf nicht gut genug besetzt. Das haben die letzten Wochen und Monate gezeigt. Kein Spieler, der aktuell auf der Bank sitzt, kann ein Bundesliga-Spiel alleine entscheiden. Eine größere Rotation ist daher immer ein Risiko. Der Vorsprung hilft die Kräfte in der Rückrunde etwas einzuteilen.