Neuseeland-Kapitänin Ali Riley wechselt zu den Bayern
Laut fcbayern.com bestritt Riley für Neuseeland 129 Länderspiele. Mit dem Erfolgsclub FC Rosengård wurde sie schwedische Meisterin, Pokal- und Supercupsiegerin – jeweils dreimal. Bei Chelsea blieb sie auch aufgrund von Verletzungssorgen nur für eine Saison, wo ihr Trainerin Emma Hayes durch die Nichtqualifikation für die Champions League in einem top-besetzten Kader nur wenig Aussicht auf Spielpraxis geben konnte. Bei Chelsea kam Riley auf lediglich sieben Startelfeinsätze, wurde aber noch rechtzeitig fit für die Weltmeisterschaft in Frankreich diesen Sommer.
Führungsqualitäten und internationale Erfahrung
Bei der WM führte Riley Neuseeland in allen drei Gruppenspielen als Kapitänin aufs Feld und spielte jede Partie durch. Zweimal gab sie die klassische Linksverteidigerin einer Viererkette. Die niederländische Außenstürmerin Shanice van de Sanden hatte sie in der Partie gegen den WM-Vize Niederlande gut im Griff. Kanada konnte allerdings über ihre Seite, der Seite von Nichelle Prince, mit einem Ball hinter die Kette ein Tor einleiten. Gegen Kamerun lief sie als Wingback einer Fünferkette auf und leitete eine der besten Chancen der Kiwis per Flanke ein.
„Ali ist aufgrund ihrer großen internationalen Erfahrung ein wichtiger Neuzugang für uns. Sie ist auf beiden Außenbahnen sehr flexibel einsetzbar und wird in unserem Team ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Saison sein.“Der neue Bayern-Coach Jens Scheuer, fcbayern.com
Rollenspielerin vor allem für die (linke) Außenverteidigung
In der Bayern-Abwehr sind in der Tat außen ein paar Planstellen freigeworden. Nach der Rückkehr von Gina Lewandowski in ihre Heimat USA und dem Wechsel von Leonie Maier zu Arsenal London sind allein in der Liga knapp 1.800 Minuten neu zu verteilen, um den Konkurrenzkampf auch für Kathy Hendrich und Verena Schweers hochzuhalten. Mit Fridolina Rolfö (zu Wolfsburg), Sara Däbritz (zu Paris Saint-Germain) und Jill Roord (Arsenal) haben zudem drei Stammkräfte und mit Anna Gerhardt (Potsdam) ein verletzungsgeplagtes Talent für die linke Außenbahn den Verein verlassen.
Außenverteidigerinnen der Bayern in der Bundesliga-Saison 2018/19
Spielerin | Min. | Anteil Minuten | Startelf | Einw. | Ausw. | Tore | Tore pro 90 Min. |
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Kathrin Hendrich | 1.684 | 0,85 | 18 | 3 | 2 | 1 | 0,05 |
Verena Schweers | 1.257 | 0,63 | 14 | 1 | 1 | 2 | 0,14 |
Leonie Maier | 1.079 | 0,54 | 12 | 2 | 4 | 1 | 0,08 |
Gina Lewandowski | 716 | 0,36 | 8 | 3 | 2 | 3 | 0,38 |
„Ich bin schon sehr aufgeregt und freue mich darauf, hier loszulegen und Teil dieses großen Vereins zu sein. […] Natürlich möchte ich Titel gewinnen und freue mich auch schon darauf, in der Champions League zu spielen. Ich möchte meine Erfahrung und meinen Spirit einbringen und dazu beitragen, dass der Klub erfolgreich ist.“Ali Riley, fcbayern.com.
Was sie mit „Spirit“ meint, wird schnell klar, wenn wir andere Menschen über Ali Riley sprechen lassen:
„She’s made a telling impact on the Chelsea community, throughout the club — the amount of compliments I’ve received, from the media team, the education department, through to commercial. They’ve all said what a wonderful role model she is for the women’s department. She’s an advocate of a lot of positive news stories and I wish her all the best with her next career move. She’ll be a huge success.“Chelsea-Trainerin Emma Hayes, stuff.co.nz.
Gegen den Trend: Ein Wechsel aus England in die Bundesliga
Ali Riley steht erfrischend gegen den Trend, wonach die Transfers zwischen Deutschland und England nur eine Richtung kennen – die auf die Insel. Andererseits wird schnell klar, fußballerisch kommt Riley nicht aus der obersten Schublade. Diesem Anspruch wurde auch Fighterin Gina Lewandowski in der letzten Saison nicht mehr gerecht, und dennoch konnte sie in ihren Minuten, im Training und menschlich wichtige Impulse für das Team der Bayern geben.
Nichts weniger versprechen wir uns auch von Ali Riley. Herzlich willkommen!