Bayer 04 Leverkusen – FC Bayern München Frauen 0:5 (0:3)
Schon am Freitagabend empfing Bayer 04 Leverkusen den Tabellenführer FC Bayern München im heimischen Ulrich-Haberland-Stadion. Die noch junge Truppe von Trainer Thomas Obliers konnte bislang lediglich im Derby gegen den Aufsteiger aus Köln sowie gegen das krisengeplagte Potsdam Siege einfahren und stand vor der Partie auf dem 9. Tabellenplatz. Gegen das offensivstarke Wolfsburg machte Bayer 04 jedoch eine stabile Figur. Großer Rückhalt des noch etwas grünschnäbeligen Teams ist Neuzugang Annike Krahn, die vor der Saison aus Paris nach Leverkusen gekommen war. Die Nationalverteidigerin organisiert in der Defensivzentrale routiniert die Fünferabwehr.
Wie schon gegen Wolfsburg war es der Matchplan für diese Partie, hinten ordentlich zu stehen und gegebenenfalls über Konter zu Torchancen zu kommen. Bayern ging zwar mit einem sauberen Torverhältnis von 13:2 Toren in die Begegnung. Und auch im Vorjahr hatte man zu diesem Zeitpunkt ebenfalls erst zwei Gegentore kassiert, vorne aber bereits 21 Mal eingenetzt. Alles schien auf ein zähes Geduldsspiel für die Münchner Offensive hinauszulaufen. Die ehemalige Ersatztorhüterin der Bayern übrigens, Katja Schroffenegger, konnte sich bislang nicht gegen die junge Anna Klink zwischen den Pfosten durchsetzen, so dass ein Wiedersehen im Wettkampfmodus ausblieb.
Bayer im 3-5-2, München im 3-4-1-2
Beide Teams setzten auf ein Dreier-/Fünferkettenhybrid und zu weiten Teilen auf zwei Angreiferinnen.
Wie sich diese formierten und besonders, wie sich das Mittelfeld jeweils gestaltete, unterschied sich jedoch deutlich. Obliers schenkte wie gewohnt der jungen Anna Klink im Tor das Vertrauen, Annike Krahn stellte die zentrale Abwehrchefin zwischen Frederike Kempe und Laura Leluschko dar. Das Außenverteidigerpärchen wurde durch Carolin Simon links und Anna Gasper rechts gebildet. Davor bzw. „offensiv“ dazwischen formierten sich Sharon Beck, Marisa Ewers und Jessica Wich zu einem flachen zentralen Mittelfeldband, dass nur selten zu 1-2- bzw. 2-1-Staffelungen auffächerte. Als hängende, auf den linken Flügel pendelnde Spitze setzte Obliers auf Lisa Schwab, in der Sturmspitze spielte die Kroatin Kristina Šundov.
Thomas Wörle brachte seine Stammformation, die schon gegen den SC Sand den Erfolg eingefahren hatte, wie folgt aufs Feld: Tinja-Riikka Korpela im Tor, Dreierkette aus Viktoria Schnaderbeck halblinks, Nora Holstad zentral und Caroline Abbé halbrechts. Als breitengebende „Kreidespielerinnen“ links die gut aufgelegte Gina Lewandowski, rechts Dauerbrennerin Leonie Maier. In der Mitte des Spielfelds zog die Chefin Melanie Behringer die Fäden, glänzend unterstützt und ergänzt durch Melanie Leupolz. Während Vivianne Miedema sonst klarer die vorderste Sturmspitze darstellt, starteten die Bayern diesmal mit der rechten hängenden Spitze Lisa Evans. Hinter den beiden begann Sara Däbritz auf der Zehnerposition. Die drei zeigten sich aber — wie das gesamte Bayern-Team — äußerst lauffreudig und variabel, so dass häufig auch Däbritz links in die Sturmreihe vorstieß oder Miedema in den Zehnerraum zurückfiel.
90 Prozent der ersten Halbzeit spielten sich in der Leverkusener Spielfeldhälfte ab. Bayer 04 riegelte das Tor jedoch keineswegs mit zwei Ketten direkt vor dem Sechzehner ab. Innerhalb ihrer Hälfte wiesen sie durchaus eine gute Tiefenstaffelung auf, gaben sich äußerst laufbereit und bissig in den Zweikämpfen. Doch Bayern bewegte sich gut zwischen der gegnerischen Formation und zeigte, was Positionsspiel, Passgenauigkeit und -schnelligkeit betrifft, eine deutlich verbesserte Leistung als zuletzt noch gegen Sand. Was folgte, war Powerplay auf ein Tor.
Einen Freistoß Behringers rechts jenseits des Strafraums köpfte Miedema per Aufsetzer an den rechten Pfosten, Abbé legte den Abpraller mit dem Knie über die Latte (4.). Kurz drauf setzte Leupolz die Niederländerin mit einem schönen Diagonalball an der linken Strafraumecke ein, Ballannahme mit Rücken zum Tor, Drehschuss mit der Gegenspielerin Kempe im Rücken: 0:1 (8.). Ballannahme und -behandlung mögen bei Miedema zuweilen etwas langsam oder hölzern aussehen, doch der große Vorteil ist: sie lässt keine Hektik aufkommen, weiß, wie sie sich Platz verschafft und ist im Torabschluss eiskalt.
Dann überbrückte Leupolz wieder mit einem sehenswerten Vertikalpasse das komplette zweite Drittel; gemeint war der Ball wohl für die aus dem rechten Halbraum in die zentrale startende Däbritz, doch sowohl sie als auch das Leverkusener Mittelfeld als auch die Leverkusener Abwehr verpassten die Kugel — nicht aber Miedema in der Spitze: kurzer Antritt, satter Abschluss, saubere Parade von Klink (20.). Kurz drauf konnte Maier auf rechts zur Grundlinie durchbrechen und auf Behringer zurücklegen, die zog aus 16 Metern klar drüber (21.). Die erste Möglichkeit der Gastgeberinnen verzeichnete Lisa Schwab, die den Ball bezeichnender Weise direkt von der linken Seitenauslinie mit mindestens 40 Metern Abstand zum Tor in den Leverkusener Nachthimmel drosch. Im Gegenzug legte Däbritz im Sechzehner rechts auf Miedema quer, die das Ziel knapp verfehlte (beides 30.).
Wie fein die Rädchen dagegen bei den Roten ineinandergriffen, zeigte sich auch bei einer der vielen sehenswerten Kombinationen von Lewandowski und Däbritz. Das ging alles eine Spur zu Schnell für Bayer 04. Tief im linken Halbraum angespielt leitete Däbritz die Kugel per Einkontakt-Schnittstellenpass zur Grundlinie weiter, Lewandowski ging tief, flankte ins Zentrum und Miedema köpfte nur knapp vorbei (37.). Besonders über die linke Bayern-Angriffsseite ging in der ersten Halbzeit viel, auch weil Behringer immer wieder auf dem Flügel auftauchte und Schnaderbeck weit vorschob, so dass auch Lewandowski noch höher agieren konnte als gewohnt. Die US-Amerikanerin zeigte sich dann auch gleich für den nächsten Treffer der Bayern verantwortlich. Nach einer Ecke schaffte sie es, vor dem Fünferraum dreimal an den Ball zu kommen. Beim dritten Mal brachte sie die Kugel dann endlich zum 0:2 im Tor unter (38.). Ihr unglaublicher Lauf setzt sich fort. Nun waren die Kräfteverhältnisse also auch auf der Toranzeige angemessen widergespiegelt und vor Leverkusen tat sich eine Mammutaufgabe für die zweite Halbzeit auf. Doch damit nicht genug. Erneut zerschnitt Leupolz mit einem Laserpass den kompletten Leverkusener Defensivverbund aus Mittelfeld und Abwehrkette, Miedema ersprintete die Kugel und netzte unbeeindruckt zum 0:3-Halbzeitstand ein (42.).
🇩🇪🇦️🇫️🇧️🇱️ @gll088 is scoring every week it seems. pic.twitter.com/BkUeK6Xgy2
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Leverkusen will, Bayern kann
Beide Teams kamen personell unverändert aus der Kabine. Leverkusen zeigte sich giftig und gab sich keinesfalls auf. Doch auch die Bayern ließen nicht nach, stellten auch gegen den Ball weit in der gegnerischen Hälfte Überzahlen her, pressten hoch, doppelten die Ballführende und setzten nach Ballverlusten kollektiv und aggressiv zum Gegenpressing nach. Es gibt wirklich angenehmere Gegner als den Deutschen Meister mit dieser Spiellaune.
Nach einem Querschläger der Leverkusener Abwehr zog Leonie Maier aus der Distanz drüber (49.) — und dann kam Bayer mal nach vorn. Zügig und gut gestaffelt überbrückte Leverkusen das zweite Drittel, Abbé musste rausrücken, Simon setzte Schwab schön per Schnittstellenpass zwischen Maier und Holstad ein, doch Korpela tauchte blitzschnell gestreckt ab und hatte die Kugel in den Handschuhen, bevor Schwab abziehen konnte (50.). Dann wurde es wieder auf der anderen Seite brenzlig. Angriff über Lewandowski, Miedema kippt auf Strafraumhöhe links raus, erhält das Zuspiel, im Sechzehner Evans mit Platz, doch die macht den Weg raus, zieht die Verteidigung mit und kreuzt mit Lewandowski, die durchgelaufen war, den Ball bekommt und Klink mit ihrem Schuss zu einer Glanzparade zwingt. Simon klärt zur Ecke, bevor Leupolz abstauben kann (51.) Auch Däbritz’ Schuss aus nächster Nähe nach der Ecke konnte Klink vereiteln (52.).
Bayern ließ den Ball weiter gut laufen: direkt, variabel, mit Diagonalläufen und -pässen ging es in die Spitze. So fand Maier Däbritz im Sechzehner und Krahn musste hellwach sein, um noch zur Ecke klären zu können, die eine gute Kopfballchance Abbés gegen die Laufrichtung von Klink einbrachte (55.).
Im Gegensatz zur ersten Halbzeit hatte jedoch auch Leverkusen ein paar Chancen zu verzeichnen. Zum Beispiel über Wich auf dem rechten Flügel, Hereingabe auf Šundov, die direkt aufs kurze Eck abzog, aber Korpela war zur Stelle (58.). Bayern ließ ein bisschen mehr zu, aber in letzter Konsequenz zeigte auch die Abwehr, dass sie jederzeit zu rigoroser Defensivarbeit gewillt und in der Lage ist. Sowohl Abbé als auch Holstad packten ein paar spektakuläre Killergrätschen aus und rückten aggressiv raus, wenn ein Ball im Mittelfeld verloren ging. Abbé zeigte schon in der ersten Halbzeit mehrfach, wie abgeklärtes Abschirmen des Balles auszusehen hat.
🇩🇪🇦️🇫️🇧️🇱️ Big time hat-trick from @VivianneMiedema! ⚽⚽⚽👌 pic.twitter.com/7MNOaiGEkm
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Eine knappe halbe Stunde vor Schluss brachten die Trainer neues Personal auf den Platz. Nach erst zwei Einsätzen gegen Potsdam und gegen Jena ließ Wörle Vanessa Bürki von der Leine, sie kam für Evans (63.), fraß sofort gierig Meter, agierte also äußerst weiträumig, tauchte im Fünferraum vor dem Tor ebenso auf wie im Zehnerraum und auf dem Flügel. Und dabei handelte es sich nicht um Aktionismus. Die Meter, die sie machte, waren dabei äußerst gut gewählt, Bürki fand sich sofort clever ins Kurzpassspiel ein, kam zu Torchancen und durfte sogar noch einen Treffer vorbereiten. Ein Jammer, sie so nur noch in Teilzeit zu sehen. Und der Luxus des Bayernkaders. Direkt nach ihrer Einwechslung war Maier auf rechts in Übersteigerlaune, flankte rein, geblockter Schuss Lewandowski, geblockter Nachschuss Bürki (63.). Anschließend Doppelpass Bürki-Maier — Bayern kam nun vermehrt über die rechte Seite — Querpass Bürki durch den kompletten Strafraum, doch es war keine Abnehmerin zu Stelle (64.). Nach einem Patzer von Leluschko hatte Maier freie Bahn, zog zur Grundlinie, im Fünfmeterraum tummelten sich ein paar Kolleginnen, doch Maier spielt in den Rückraum, wo niemand stand (66.). Kurz drauf segelte ein geblockter Schuss Bürkis über die Querlatte (69.). Dann war es wieder Miedema, die diesmal mit links und diesmal mit Krahn im Rücken zum Drehschuss ansetzte, das Tor jedoch verfehlte (71.)
Bei Leverkusen hatte mittlerweile Rebecca Knaak Kristina Šundov als rechte Stürmerin ersetzt, bei den Gästen kam Vero Boquete zu ihrem Ligadebüt für Bayern München. Sie ersetzte Däbritz auf der Zehn, legte nicht gleich ganz so auffällig los wie Bürki, führte aber sofort ein paar feine Pässchen und Bewegungsabläufe à la Thiago vor.
Leverkusen zeigte sich verbessert in der zweiten Halbzeit, tauchte nun häufiger in der Bayernhälfte auf, doch gewollte, zielführende Spielzüge waren wenige dabei. In der 74. Minute war es Wich, die nach einigem Pingpong vor dem Bayerntor satt mit links abschließen konnte, jedoch rechts vorbeischoss. Direkt im Gegenzug ging Bürki rechts mit Ball in den Strafraum, legte quer auf Miedema: 0:4 (75.). Leverkusens Körpersprache zeigte nun die pure Desillusion. Die Schlussviertelstunde im kalten Regen würde quälend lang für sie werden. Obliers brachte Frauke Roenneke für die besonders frustrierte Wich und Francesca Weber für Ewers, bei Bayern kam Ex-Leverkusenerin Eunice Beckmann für die Dreifachtorschützin Miedema (79.). Beckmann hatte im Vorjahr nach Einwechslung noch zwei Tore gemacht.
Den Schlusspunkt auf der Anzeigetafel setzte aber die Kapitänin Behringer selbst. Aus 30-40 Metern zog sie von halblinks ab und schlenzte die Kugel satt ins lange Eck: 0:5 (81.). Das war schon eine Packung und Bayern hatte nicht genug: Bürki schoss aus spitzem Winkel drüber (83.), Schüsse von Behringer und Beckmann wurden geblockt (86.) und Behringer feuerte nochmal drüber (90). Bei Leverkusen kämpfte Simon bis zum Schloss, wurde ebenfalls beim Schuss geblockt (86.) und prüfte Korpela kurz drauf erneut (89.). Doch auch der Ehrentreffer wollte nicht fallen. Bayer ging gegen einen Deutschen Meister in guter Form und mit großer Spiellaune verdient mit 0:5 unter.
🇩🇪🇦️🇫️🇧️🇱️ @mbehringer7 is a threat to score from anywhere. pic.twitter.com/Bwa4EQGyw6
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3 Dinge, die auffielen:
1. Wörle kontert die Dreierkette mit Doppelsturm
Gegen eine Viererkette kann eine alleinige Sturmspitze in der Regel beide Innenverteidigerinnen beschäftigen, indem sie sich zwischen ihnen positioniert. Bei einer Dreierkette, die außen noch durch zwei weitere Defensive ergänzt wird, könnte nur eine Stürmerin schnell in permanenter Unterzahl auf verlorenem Posten sein. Daher stellte Wörle Vivianne Miedema gegen Leverkusen die flinke Lisa Evans in vorderster Linie zur Seite. Beide konnten so die Räume zwischen Annike Krahn und der jeweiligen Halbverteidigerin attackieren, eine Gasse für nachstoßende Spielerinnen aufsperren, mit Läufen ins Mittelfeld gegnerische Verteidigerinnen aus der Abwehrreihe rauslocken und somit für Gefahr im Strafraum sorgen.
Größte Gefahr bei einer solchen Aufstellung ist, dass beide Stürmerinnen schlecht ins Spiel eingebunden und zum Beispiel durch eine Doppelsechs des Gegners von den anderen Mannschaftsteilen abgeschnitten werden. Dieser Gefahr waren die Bayern gegen Leverkusen aber zu keinem Zeitpunkt ausgesetzt. Das gute Positionsspiel, in diesem Falle das situative Aufrücken von Däbritz, Leupolz und Behringer, sowie die Diagonalen Einrückbewegungen von Lewandowski und Maier stellten stets genügend Anbindung und Passmöglichkeiten in der Bayern-Formation her.
2. Schnelle Verlagerungen in der Breite
Dass Leverkusen viel Laufarbeit beim Verschieben der Ketten verrichten würde, war vor Anpfiff klar. Die drei Sechser Beck, Ewers und Wich vor der Fünferkette verschlossen das Zentrum und beide Ketten sollten durch permanentes intensives Verschieben und Übergeben der Gegenspielerinnen den Laden hinten dicht halten. Je länger die Null hinten steht, desto frustrierter die angreifende und eventuell überlegene Mannschaft, desto kopfloser deren Angriffe, desto nachlässiger in der Defensive, desto wahrscheinlicher die Chance, selbst mit einem schnellen Konter punkten zu können. Soweit die Theorie. Die Praxis hieß Klatsche. Wörle setzte dagegen auf eine breit aufgefächerte Formation, bei der Lewandowski und Maier mit Kontakt zur Außenlinie nicht nur die Bayernformation breit machten, sondern in der Folge auch die Leverkusens.
Der zweite Ansatz war es, Leverkusen möglichst viel laufen zu lassen. Da Leverkusen selbst erst ab der Mittellinie verteidigte und in der ersten Halbzeit fast nie im Angriff war, machten sie vertikal nur wenig Wege. Hätte Bayern nun den Ball auf der Suche nach dem Pass in die Spitze immer nur zwischen Behringer, Däbritz und Leupolz im Spielfeldzentrum hin- und hergepasst, hätte sich auch die horizontale Lauf- und Verschiebearbeit für Leverkusen in Grenzen gehalten. Sie hätten zentral gesessen und die Bayern querspielen lassen. Bayern spielte auch quer, allerdings mit zwei wichtigen Aspekten: Erstens, sie spielten schnell. Bayer 04 musste stets wach sein, konnte die Pässe nicht antizipieren und hetze so den Bällen hinterher. Zweitens, Bayern spielte über die komplette Breite und band auch die Außenspielerinnen permanent ins Passspiel ein. Der Ball lief dann beispielsweise nicht nur von Schnaderbeck auf Lewandowski auf Däbritz auf Behringer und zurück auf Lewandowski, sondern Behringer und Leupolz verlagerten immer wieder geschickt auf den ballfernen Flügel, so dass die Laufwege für Leverkusen weit waren und sie sich tatsächlich bewegen mussten. Spaß beim Verteidigen hat man da nicht.
3. Bayern forciert das Spiel in die Tiefe
Wund gelaufen und in der Breite weit auseinander gezogen, kippten die Bayern dann ihre letzte Zutat in ihre Kantersiegmixtur: das schnelle Spiel in die Tiefe. Wie spielt man schnell? Mit passgenauem Einkontaktfußball und ständiger Bewegung fern des Balles. Wie spielt man in die Tiefe? Mit Schnittstellenpässen durch die Reihen des Gegners à la Leupolz, Däbritz und Behringer, mit Diagonalläufen und dynamischen Doppelpässen samt Raumgewinn à la Lewandowski. Hinzu kommt, dass vor allem Schnaderbeck, aber auch Abbé und Holstad noch höher agierten als ohnehin schon. Schnaderbeck und Abbé waren in den Halbraumkanälen immer wieder mit vertikalen Läufen zu sehen, so dass Maier und Lewandowski noch höher agieren konnten und der Rest der Mannschaft über beide neu aufbauen konnte, wenn sich das Spiel durch das hohe Stehen des kompletten Bayernteams vorne festgeschnürt hatte. Dafür kippte Behringer immer wieder neben Holstad ab. So erreichten die Bayern immer auch eine gute Tiefenstaffelung und stapelten sich nicht gesammelt in der vordersten Linie. Leverkusen ließ sich dadurch in allein Himmelsrichtungen auseinanderziehen und den Bayern dadurch genau die Räume, in denen sie sich mit ihrem Kombinationsspiel pudelwohl fühlen.
Das Torverhältnis der Bayern liegt nun übrigens bei 18:2.
Bayer 04 Leverkusen – FC Bayern München Frauen 0:5 (0:3) | |
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Bayer 04 Leverkusen | Klink – Simon, Leluschko, Krahn, Kempe, Gasper – Schwab, Beck, Ewers (84. Weber), Wich (79. Roenneke) – Šundov (R. Knaak) |
Bank | Schroffenegger, Prinz |
FC Bayern | Korpela – Schnaderbeck, Holstad, Abbé – Lewandowski, Behringer, Leupolz, Maier – Däbritz (71. Boquete) – Evans (63. Bürki), Miedema (79. Beckmann) |
Bank | Zinsberger, Stengel, Wenninger, Mewis |
Tore | 0:1 Miedema (8.), 0:2 Lewandowski (39.), 0:3 Miedema (42.), 0:4 Miedema (75.), 0:5 Behringer (80.) |
Karten | Gelb: Wich (52.) / Miedema (60.) |
Schiedsrichterin | Katrin Rafalski (Baunatal), Ines Appelmann (Alzey), Johanna Ochs (Gemünden) |
Zuschauer | 1.874 |