Vorschau: Der BVB zwischen Realismus und Träumerei

Justin Trenner 03.12.2021

Spricht man mit Leuten aus dem Umfeld von Borussia Dortmund über die Ambitionen des Klubs, ist oft eine kleine Identitätskrise zu spüren. Ist das vergangene Jahrzehnt doch so überaus positiv gestartet, so haben die letzten Jahre den Ballspielverein wieder weit zurückgeworfen. Zumindest im Vergleich zum Branchenprimus, dessen schwerwiegende Fehler sich in den vergangenen zehn Jahren an einer Hand abzählen lassen.

Oft fällt der Satz, den Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke auch gegenüber Sky zuletzt aussprach: „Das beste Jahr, die Bayern zu packen, war 2018/19, aber da haben wir es nicht geschafft.“ Der 62-Jährige gestand: „Das war auch keine besonders gute Leistung von uns. Das muss man ehrlicherweise sagen. Wenn du einmal neun Punkte Vorsprung hast, wenn du in die Weihnachtsferien gehst mit sechs Punkten Vorsprung, dann solltest du es vielleicht auch schaffen.“

Zur Erinnerung: Die Bayern spielten eine schwache Hinrunde unter ihrem neuen Trainer Niko Kovač, fingen sich aber in der zweiten Hälfte des Jahres und legten eine beeindruckende Serie hin, die am Ende noch zum Double führte. Dortmund, zwischendrin von Ausfällen wichtiger Spieler geplagt, konnte das Tempo der Hinrunde nicht halten und verlor an Boden. Letztendlich wurde der Titel am letzten Spieltag zugunsten des FC Bayern entschieden und drei Punkte fehlten der Borussia zur Meisterschaft.

Der BVB befindet sich irgendwo zwischen den Stühlen

Beim BVB ist man sich bewusst darüber, dass diese Chance womöglich nicht so schnell wiederkehrt. Früher hieß es gern mal, dass man da sein müsse, wenn die Bayern schwächeln. Doch Fakt ist eben auch, dass die schwächsten Saisons der Münchner in den letzten Jahren je zu 78 Punkten führten. Ein Wert, der in der Geschichte der Herren-Bundesliga nur einmal von einem Team geknackt wurde, das nicht der FC Bayern stellte: 2011/12 von den Dortmundern.

Das allein verdeutlicht die historische Aufgabe, vor der die Konkurrenz des Rekordmeisters im Moment steht. Trotzdem sollte das nicht als Deckmantel für eigene Fehler verwendet werden, von denen der BVB in den letzten Jahren womöglich ein paar zu viel gemacht hat. Im Umkehrschluss muss das nicht zwingend bedeuten, dass man die Meisterschaft gewonnen hätte, wenn man diese nicht gemacht hätte, aber wer den Klub in der jüngeren Vergangenheit verfolgte, dürfte nicht zu dem Entschluss gekommen sein, dass das Potential vollends ausgeschöpft wurde.

Auf der einen Seite standen großartige Transfers wie jene von Jadon Sancho, Erling Haaland, Jude Bellingham oder auch Giovanni Reyna, die einen vergleichsweise geringen finanziellen Aufwand verursachten und ihren Marktwert im Vergleich zur Ablösesumme innerhalb kürzester Zeit verdoppeln, verdreifachen oder im Fall von Haaland sogar versiebenfachen konnten.

Andererseits aber zeigt sich vor allem in dieser Saison, dass Dortmund einen hohen finanziellen Aufwand für Spieler zu verschmerzen hat, die nicht wirklich in der Lage sind, die Lücke zu den Top-Spielern des Kaders zu schließen, wenn sie es müssen.

Zu viel Durchschnitt bei Borussia Dortmund

Nico Schulz (rund 25 Mio. Euro Ablöse), Emre Can (rund 25 Mio. Euro Ablöse), Julian Brandt (rund 25 Mio. Euro Ablöse) – drei Beispiele, die sicher auf unterschiedlichem Niveau diskutiert werden müssen, die jedoch eines gemeinsam haben: Durchgängig überzeugt haben sie im Verhältnis zur Ablöse und der in sie gesetzten Hoffnung nicht.

Hinzu kommen Leihgaben wie jene von Marin Pongracic. Dieser zeigte sich zuletzt in einem Interview mit dem Kicker nahezu selbst schon fast verwundert darüber, dass er in Wolfsburg nie spielte, aber in Dortmund plötzlich sehr oft. Seine Leistungen waren dabei aber stark schwankend und so dürfte er nach der Rückkehr von Zagadou eher wieder in die Ersatzspielerrolle zurückfallen.

Im Kader des BVB gibt es hinter einer sehr guten ersten Elf zu viel Durchschnitt. Durchschnitt, der teilweise viel Gehalt einstreicht. So verdient Marius Wolf beispielsweise rund 5 Mio. Euro im Jahr. Nachdem es in zwei Anläufen in Dortmund nicht klappte, versucht er sich nun ein drittes Mal. Erfolgreicher als in den Vorjahren, so viel gehört zur Wahrheit dazu, aber nicht mit der für die Ambitionen des Klubs erforderlichen Qualität.

Nicht nur geografische Entfernung zwischen den beiden Falggschiffen

Wie auch in der Bundesliga selbst befindet sich der BVB also in der Kaderplanung irgendwo zwischen sensationell gut und unausgeschöpftem Potential. Und das ist dann letztendlich der Grund dafür, dass man vor einem Duell mit den Bayern zwar durchaus selbstbewusst, nicht aber wirklich ambitioniert wirkt.

Ein Sieg gegen einen vermeintlichen Rivalen ist im Bereich des Möglichen. Das auszusprechen, trauen sich die Dortmunder nicht nur, weil es beim FC Bayern unruhiger geworden ist. Sie vertrauen auf ihre Qualitäten, wissen, dass viele Spieler zurückgekehrt sind und sie eine Elf aufbieten werden, die es in einem Spiel packen kann, den Rekordmeister zu besiegen.

Für mehr reicht es aber aller Wahrscheinlichkeit nach nicht. Deshalb schränkt Watzke, angesprochen auf die Meisterschaft, auch ein: „Ich habe keine Lust, die Mannschaft mit irgendwelchen Erwartungshaltungen zu überfrachten.“ Während einerseits kopfnickend „Realismus“ geraunt wird, lächelt die andere Seite und behauptet, dass es nur mal den Mut und noch härtere Arbeit bräuchte, um endlich mal angreifen zu können. Eine Diskrepanz zwischen zwei Positionen, die letztendlich auch wiedergibt, wie weit sich der FC Bayern und Borussia Dortmund voneinander entfernt haben.

Ein Spiel ist eben nur ein Spiel – und keine 34

Beide Seiten haben ihre argumentative Berechtigung, wie allein die Herleitung dieses Artikels zeigt. Doch angesichts der finanziellen Unterschiede muss trotz der Fehler, die der BVB in den vergangenen Jahren gemacht hat, festgestellt werden, dass die Bayern nicht einzuholen sind – auch nicht in einer Saison, solange sie keine schwerwiegenden Fehler direkt aneinanderreihen.

In einem Spiel aber, und das steht am Samstagabend an, ist die Situation anders gelagert. Zwar ist die Bilanz mit lediglich drei Siegen aus den 15 letzten Begegnungen für Dortmund ähnlich verheerend, aber gerade daheim war es fast immer eng zwischen den beiden Flaggschiffen der Herren-Bundesliga.

Und in diesem Jahr? Sowohl Bayern als auch Dortmund gehen mit Schwächen in das Duell. Schwächen, die mit Blick auf die Stärken des Gegenübers zum Problem werden können.

Drei Schwächen des BVB, die zum FC Bayern passen

1. Flügelverteidigung

Vor allem in der Rückwärtsbewegung, also im defensiven Umschaltmoment nach Ballverlusten hat der BVB Probleme, einerseits ins Gegenpressing zu kommen, andererseits aber auch nach dem Überspielen der ersten Pressinglinie wieder entsprechend hinter den Ball zu kommen. Vor allem über die Außenbahnen sind sie anfällig, wie der Angriff der Wolfsburger zum 1:0-Führungstreffer letztes Wochenende zeigte.

In der Ausgangssituation kann Wolfsburg auf den rechten Flügel verlagern, wo Baku mit Tempo anziehen kann. Im Zentrum fehlt den Dortmundern im Sechserraum mindestens ein Spieler, damit Dahoud schon früher den ballfernen Flügel mit absichern kann. Schulz muss rausrücken, Dahoud lässt sich von seinem Gegenspieler ebenfalls mit rausziehen, weil er mitgehen muss, um einen Ball in die Tiefe zu verteidigen.

Er kommt aber nicht mehr ran und so kann Baku auf dem Flügel durchstecken. Schulz ist für den Moment im Eins-gegen-zwei verloren. Brandt und Can kommen wiederum zu spät zurück. Die Lücke zwischen der Abwehr und den fünf angreifenden Dortmundern ist zu groß, weshalb Dahoud nur reagieren kann. Wolfsburg spielt das Duell auf dem Flügel aus und kommt aus spitzem Winkel zum Torerfolg, hätte aber durchaus auch durch eine Flanke auf den ballfernen Raum oder im Rückraum erfolgreich sein können, weil Dortmund zu viele Lücken anbietet.

Mit Spielern wie Alphonso Davies, Kingsley Coman und Serge Gnabry sind die Bayern für solche Tempoangriffe gewappnet.

2. Halbraumverteidigung

Zumal Dortmund nicht nur nach Ballverlusten Probleme hat. Der Sechserraum ist generell ein Problem, den das 4-3-3 beziehungsweise 4-1-2-3 des BVB nicht immer in den Griff bekommt. Rechts und links vom Sechser ergeben sich Räume, die Bayern sehr gern bespielt. Thomas Müller und Leroy Sané sind in Nagelsmanns System die Schlüsselspieler zwischen den Linien des Gegners. Beide bieten sich hier immer wieder gut an, um dann entweder auf den Flügel oder in den Strafraum durchzustecken – oder nochmal klatschen zu lassen.

Will Dortmund diese Bewegungen verteidigen, muss Rose wohl umstellen. Entweder auf eine Fünferkette, aus der die Halbverteidiger problemlos herausrücken können, oder auf ein 4-3-3, in dem die Achter grundsätzlich tiefer positioniert sind. Eine Raute mit tieferen Halbraumspielern ist da ebenso denkbar.

Mit der Raute könnte der BVB den spielmachenden Sechser der Bayern herausnehmen, um sie früh auf die Flügel zu lenken und gefährliche Verlagerungen wie beim ersten Treffer der Wolfsburger zu vermeiden. Die Gleichzahl im Sechser- und Achterraum würde womöglich etwas Dynamik aus dem Spiel der Bayern nehmen.

3. Eigener Spielaufbau

Mit der Rückkehr von Mahmoud Dahoud in die Startelf des BVB kam auch mehr Ballkontrolle zurück. Dennoch sind die Dortmunder nicht immer sattelfest in Ballbesitz. Spieler wie Axel Witsel (fiel zuletzt aus und wird eher nicht starten) oder Emre Can zeigten sich anfällig für einfache Ballverluste und auch Julian Brandt, der die technischen Anlagen mitbringen sollte, verzettelt sich zu oft in unnötig risikoreichen Aktionen.

Und so fehlt es dem BVB im Mittelfeld an Stabilität, die es eigentlich braucht, um wilde Spielverläufe zu beruhigen. Bayerns Pressingfokus liegt unter Nagelsmann klar im Zentrum, was dazu führen könnte, dass sie vor allem im Gegenpressing den einen oder anderen Ball in gefährlichen Zonen erobern. Aus Dortmunder Sicht geht es deshalb um Fehlerminimierung in exakt diesen Bereichen.

Drei Schwächen der Bayern, die zum BVB passen

1. Fehlende Stabilität im Mittelfeld

Auch bei den Bayern fehlt es aktuell an Stabilität im Mittelfeld. Ohne Kimmich zeigen sich im Spiel des Rekordmeisters ähnliche Probleme wie beim BVB: Sie sind bei Ballverlusten zu oft unsortiert.

In der bereits oben eingefügten Grafik zeigen sich die Probleme in Nagelsmanns 3-1-5-1, das er zuletzt immer wieder gegen tief verteidigende Teams spielen ließ. Der Sechser muss nicht nur einen ziemlich großen Raum belaufen, um sich anzubieten, sondern er muss ihn auch verteidigen, wenn die drei Aufbauspieler einen vertikalen Pass versuchen, der ihn überspielt.

Nicht immer gelingt den Bayern dann ein sofortiger Zugriff im Gegenpressing und das wäre die Chance für den BVB, der in offensiven Umschaltmomenten nach wie vor sehr stark ist.

Auch Nagelsmann muss sich also überlegen, ob er in Dortmund umstellt. Ein klarer zweiter Sechser, der sich nur selten nach vorn schiebt, könnte helfen, um besser ins Gegenpressing zu kommen. Denn Ballverluste dieser Art lassen sich nicht vermeiden. Auch Dortmund wird viel Druck im Pressing machen. Es geht dann darum, in der Rückwärtsbewegung gut abzusichern und sich präventiv im Positionsspiel auf einen Zugriff vorzubereiten.

2. Verteidigung der ballfernen Räume

Im letzten Bundesliga-Aufeinandertreffen der beiden Teams gewannen die Bayern zwar mit 4:2, sie lagen aber schnell mit 0:2 zurück. Eines der Tore wurde durch eine herausragende Seitenverlagerung von Dahoud eingeleitet. Unter Nagelsmann verteidigen die Bayern insgesamt deutlich wacher und aufmerksamer als noch unter Flick, aber das Problem der ballfernen Verwundbarkeit ist noch nicht gelöst.

Bayern lässt deshalb auf zwei verschiedene Arten gute Chancen des Gegners zu: Nach einer Flanke auf den zweiten Pfosten oder einer vorherigen Verlagerung, die über außen einen Durchbruch zur Mitte erlaubt. Und Dortmund hat die Spieler, die sich in solchen Situationen wohl fühlen. Dahoud kann auch unter Druck messerscharfe Verlagerungen spielen, während Reus, Malen und auch Meunier in dieser Saison mehrfach bewiesen haben, dass sie das gut ausspielen können.

Und im Zentrum kehrt vermutlich Tormaschine Haaland zurück, der bereits durch seinen Kurzeinsatz in Wolfsburg gezeigt hat, dass er trotz Verletzungspause zur Stelle ist. Für die Bayern gibt es deshalb nur zwei Ansätze, das Problem abzustellen: Erstens mehr Präzision in Ballnähe, um Verlagerungen möglichst oft zu verhindern. Und zweitens, die deutlich schwierigere Aufgabe, ständige Aufmerksamkeit für die ballferne Seite, um bei Verlagerungen möglichst schnell zu verschieben.

3. Vorbereitung der Flügelangriffe

Wie jetzt? Flügelangriffe sind doch die Stärke der Bayern, die gut zur Flügelschwäche der Dortmunder passt. Wie also soll denn jetzt bitte die Vorbereitung der Flügelangriffe zu einer Stärke des BVB passen? Das ergibt doch überhaupt keinen … Ja, ja. Jetzt lasst mich doch bitte erstmal erklären, bevor ihr meckert.

Es ist vollkommen korrekt, dass Dortmund Probleme damit hat, die Flügel entsprechend zu verteidigen. Das betrifft aber, wie bei fast allen Teams, die dort viel zulassen, vor allem Momente, die mit Tempo vom Gegner ausgespielt werden. Wie eben das oben beschriebene 1:0 der Wolfsburger. Und Bayern ist ebenfalls oft nur dann gefährlich, wenn in irgendeiner Form Tempo vorhanden ist. Sei es durch ein Dribbling aus einer statischen Situation heraus oder eben auch nach einer Verlagerung.

Exakt an dieser Stelle hatten die Münchner aber zuletzt Probleme. Es gab zwar nach wie vor viele Durchbrüche über außen, diese entstanden aber zu selten aus gut vorbereiteten Angriffssituationen. Das bedeutet konkret, dass man im Spielaufbau relativ vorhersehbar agierte. Und selbst wenn Nico Schulz der schlechteste Linksverteidiger der Bundesliga wäre, was er selbstverständlich nicht ist, hätte er in solchen Situationen immer noch genügend Zeit, um sich auf einen Zweikampf vorzubereiten. Gewinnt er deshalb alle Duelle mit beispielsweise Coman? Sicher nicht. Aber er wird mehr gewinnen als aus einer dynamischen Ausgangssituation, in der er erst noch auf den Flügel verschieben muss.

Zumal ihm in einer statischen Situation mehr Dortmunder zur Hilfe kommen werden, um den Raum für Dribblings zu verengen. Gegen Bielefeld generierten die Bayern viele Chancen aus einer individuellen Überlegenheit, die sie in diesem Ausmaß gegen Dortmund nicht haben werden. Da wird es also wieder mehr darauf ankommen, die Gegenspieler durch Tempowechsel, Verlagerungen und ein besseres Kombinationsspiel durchs Zentrum in Probleme zu bringen.

Zu einer konkreten Stärke des BVB passt diese Schwäche der letzten Wochen zwar nicht, aber Dortmund wird sich herzlich bedanken, wenn Bayern den Ball im berüchtigten U über den Platz laufen lässt. Wie oben beschrieben: Die Einbindung von Sané und Müller in den Halbräumen könnte für sie der Schlüssel zum Erfolg sein.

Bringt der BVB etwas Spannung in den „Titelkampf“?

Vorzeichen spielen in diesen Duellen eher keine Rolle. Das dürfte die jüngere Vergangenheit gelehrt haben. Aber der bisherige Saisonverlauf lässt dennoch ein packendes Spiel erhoffen. Sicher nicht, weil beide in der aktuellen Saisonphase spektakulären Fußball darbieten. Vielmehr, weil sie bei weitem nicht fehlerfrei agieren.

Fehler führen oft erst zu Toren und schließlich auch zu unterhaltsamen Spielen. Doch es wäre gleichwohl nicht das erste Mal, dass eine Partie unter diesen Vorzeichen torarm und wenig unterhaltsam wird. Auch die Personalsituation wird großen Einfluss nehmen. Bei den Bayern fehlen neben Joshua Kimmich womöglich auch Serge Gnabry und Leon Goretzka. Mit Marcel Sabitzer, Eric Maxim Choupo-Moting, Bouna Sarr und Josip Stanišić fallen zudem Spieler für die Breite aus. Dortmund wiederum muss wohl auf Jude Bellingham, Thorgan Hazard und Giovanni Reyna verzichten. Raphaël Guerreiro und Erling Haaland stehen nach Verletzungen wieder im Kader, wobei unklar ist, wie fit sie sind und wie viele Minuten sie einsatzfähig sein werden. Der Kicker rechnet mit beiden in der Startelf.

Von der Bank werden beide nicht mehr viel nachlegen können – vor allem offensiv. Nagelsmann hätte bei einem Gnabry-Ausfall immerhin noch Jamal Musiala, Rose müsste sich bei Wechseln im Angriff auf Wolf und Tigges verlassen. In jedem Fall aber darf man gespannt sein, was aus dem Dortmunder Selbstvertrauen wird. Watzke zeigte sich angriffslustig: „Wir haben jetzt übergreifend aus den letzten 20 Bundesligaspielen 17 Siege erzielt. Daraus kann man auch schon ein gewisses Selbstbewusstsein ziehen.“ Allerdings nur auf dieses eine Spiel bezogen. Denn eines betont der BVB-Chef auch immer wieder mit Blick auf den finanziellen Abstand: „An einem Spieltag kannst du das lösen, aber nicht auf 34.“

Außer die Bayern patzen außergewöhnlich stark und bei Dortmund läuft plötzlich alles nahe am Maximum. Der aktuelle Tabellenstand könnte vermuten lassen, dass der BVB trotz einiger Ausfälle sein Soll erfüllt. Die bisherigen Leistungen lassen aber eher vermuten, dass die Distanz von 34 Spieltagen sie ab einem gewissen Zeitpunkt wieder zurückwirft. Für den Moment aber haben sie es in der Hand, einen Hauch Spannung in den Meisterschaftskampf zu bringen. Wenn auch erstmal nur für den Moment.