Sanches überzeugt bei starkem Auftakt gegen Benfica

Justin Trenner 19.09.2018

Vor dem Spiel stand die Frage im Raum, wie weit der FC Bayern tatsächlich ist. Benfica sollte hier der erste Gradmesser der Saison werden.

Falls Ihr es verpasst habt:

Der Trainer des FC Bayern wusste durchaus zu überraschen.

SL Benfica vs. FC Bayern MünchenGrundformationen: Benfica – Bayern, 19.09.2018

Thiago war wohl angeschlagen und auch Goretzka bekam im Training einen Schlag ab. Da Tolisso sich gegen Leverkusen das Kreuzband riss, stand Renato Sanches erstmals in dieser Saison in der Startelf.

Kovač verzichtete sogar auf Thomas Müller, der in den letzten Wochen immer besser in Form zu kommen schien. So bestand das Zentrum aus Martínez, Sanches und James Rodríguez. Hinten und vorne war alles wie erwartet.

Erwartbar war auch die Ausrichtung der Heimmannschaft. Benfica startete im 4-3-3, das sich gegen den Ball zwischen 4-5-1, 4-4-2 und 4-3-3 einpendelte. Die Portugiesen störten mitunter sehr früh, ließen sich aber auch schnell nach hinten fallen, wenn der FC Bayern die erste Pressinglinie überspielte.

Das gelang den Bayern in der Anfangsphase mehrfach sehr gut. Schon nach gut zehn Minuten lösten Kimmich, Neuer und die Innenverteidiger eine Drucksituation sehr gut auf. Sanches ließ sich von der Mittellinie zurückfallen und bekam direkt das Zuspiel. Plötzlich war richtig Platz da. Über Ribéry gelangte der Ball zu Lewandowski, der technisch sehenswert die frühe Führung erzielte. Traumstart.

Doch Benfica blieb mutig und lief weiterhin sehr hoch an, um Bayern im Spielaufbau zu stören. Nach 27 Minuten gelang ihnen aus einem Konter heraus sogar beinahe der Ausgleich, doch Neuer parierte großartig.

Es war bis hier ein sehr souveräner Auftritt der Bayern, die unter Druck viele richtige Entscheidungen trafen. Doch die Chance war für die Portugiesen der Startschuss einer längeren Druckphase.

Robben hätte in der ersten Hälfte gleich zweimal für Ruhe sorgen können, scheiterte aber jeweils an Vlachodimos (13. und 40.). Gerade gegen Ende zog sich der Rekordmeister zunehmend an den eigenen Strafraum zurück, konnte aus den Kontern aber nichts machen. So ging es mit einer knappen 1:0-Führung in die Kabine.

In der zweiten Halbzeit ging das Spiel ähnlich weiter. Mal verteidigte Bayern tief, aber meist sicher, mal hatten sie über längere Zeit den Ball. In der 54. Minute löste der FCB erneut ein hohes Pressing der Portugiesen auf. Wieder war es Kimmich, der für die herausragende erste Aktion sorgte. Sanches bekam im Mittelfeld den Ball, trug diesen mit einem sehenswerten Dribbling nach vorn und war schließlich auch der Zielspieler im Strafraum, der das 2:0 nach butterweicher James-Vorlage erzielte.

Insgesamt blieb es aber dabei, dass Benfica durchaus wollte, aber nicht konnte. Das lag nicht zuletzt an einer sehr konzentrierten Defensivleistung der Bayern. Am Ende standen zwar 14 zu 14 Torschüsse in der Statistik, doch 1 zu 5 Großchancen sprechen da schon eine sehr klare Sprache. Benfica versuchte es häufig aus der Distanz oder über Standards, kam aber nur selten gefährlich vor das Tor von Manuel Neuer.

Ein gelungener Auftakt der Bayern, die mit dieser Leistung auf Platz zwei in ihrer Gruppe stehen, weil Ajax gegen Athen früher am Abend mit 3:0 gewinnen konnte.

5 Dinge, die auffielen:

1. Sanches wie ein Neuzugang

Renato Sanches war die größte Überraschung in der Startelf des FC Bayern. Umso gespannter waren Zuschauer, wie gut das Mittelfeld funktionieren würde. Der Portugiese spielte mal halbrechts in der Müller-Rolle, mal verschob er aber auch auf die James-Seite, um zu überladen oder zu tauschen.

Diese Dynamik in seiner Rolle fiel direkt auf. Sanches kam gut in die Partie, hatte gleich mehrere gute Momente, in denen er sich kurz fallen ließ, um dann in seine berühmten Dribblings zu gehen. Im Ansatz sah das richtig gut aus. Lediglich die letzte Aktion blieb manchmal aus.

Ein großer Unterschied zu früheren Tagen ist aber, dass der Portugiese es nicht mehr so sehr erzwingen möchte. Er wirkte klarer in seinen Aktionen, wusste zu jeder Zeit, was er als nächstes machen möchte. Oft agierte er als Zielspieler für den Spielaufbau, bot sich klug zwischen den Linien an und machte dies keinesfalls schlechter als Goretzka oder Tolisso in den Wochen zuvor.

Seine Dynamik kann insgesamt ein großer Mehrwert für das Bayern-Spiel werden. Beim 2:0 zeigte er in einer Aktion alles, wofür er an die Säbener Straße geholt wurde. Nach erneut großartigem Spielaufbau unter Druck setzte er sich im Dribbling durch und hatte schließlich das Auge für seine Mitspieler. Abschließend lief er aus dem Rückraum in den Strafraum, wo James ihn bediente.

Das Tor krönte eine sehr gute Leistung. Gerade in der Schärfe seiner letzten Aktionen muss Sanches aber immer noch arbeiten. In manchen Situationen wirkte er noch zu nervös und hektisch.

Wichtig ist es jetzt, die positive Entwicklung wahrzunehmen und darauf basierend die nächsten Schritte zu gehen. Zu hohe Erwartungen sind jetzt ebenso unangebracht wie die überharte Kritik an seinen schwachen Leistungen im Debüt-Jahr. Sanches sollte wie ein Neuzugang behandelt werden. Kovač ist sich dessen bewusst und zeigt sich dementsprechend optimistisch, ruhig, aber auch gelassen in der Öffentlichkeit.

Renato Sanches erzielte nicht nur ein Tor, sondern machte mit seiner Leistung viele Schritte in die richtige Richtung.
(Foto: Octavio Passos / Getty Images)

2. Stiche mit stumpfer Nadel

In einigen Phasen des Spiels zogen sich die Bayern tief in die eigene Hälfte zurück. Lewandowski verteidigte dann alleine an der Mittellinie, während sich Robben und Ribéry neben die drei zentralen Mittelfeldspieler fallen ließen. Es war aber keinesfalls so, dass die Gäste dort unsicher wirkten.

Zu fast keiner Zeit hatte man wirklich das Gefühl, dass Benfica zu ernsthaften Chancen kommen würde. Lediglich um die 30. Minute herum gab es ein, zwei Ansätze und eine große Möglichkeit zum Ausgleich. In den meisten Momenten wirkte die kompakte Formation der Bayern sehr stabil.

In den ersten Wochen unter Niko Kovač wurde deutlich, dass ein Fokus auf Robustheit, Physis und Zweikämpfen liegt. Das macht sich bisher bezahlt. Für jeden Gegner war es bisher schwer, vor das Tor von Manuel Neuer zu kommen, der im Notfall ebenfalls zur Stelle ist.

Was allerdings noch nicht klappt, sind die letzten Nuancen in Kontersituationen. Zwar schaffen es die Münchner, gut umzuschalten und sich somit auch in kürzester Zeit vor das gegnerische Tor zu kombinieren. Doch da fehlt dann die letzte Idee. Gegen Ende der ersten Halbzeit gab es mehrere Szenen, in denen Bayern leichtfertig den Ball hergab – trotz Gleich- oder Überzahl. Eine starke Tiefenverteidigung ist wichtig, doch ist die Nadel bei den Nadelstichen stumpf, fehlen Entlastung und Durchschlagskraft.

3. Geduld unter Druck

Die Frage, wie der FC Bayern unter hohem Druck agieren würde, war vor dem Spiel groß. Hoffenheim hatte zwar gute Ansätze, um die Münchner früh zu stören, doch letztendlich fehlte es an Qualität und Form. Benfica war nun erstmals in der Lage, den Spielaufbau der Kovač-Elf auf die Probe zu stellen.

Mit Martínez, Sanches und James war nicht wirklich klar, wie der FCB damit umgehen würde. Tatsächlich gelang es ihnen aber auffällig oft, das hohe Pressing zu überspielen. Mal war es ein präziser und langer Schlag auf Lewandowski, mal ein Diagonalblick auf die sich anbietenden Flügelspieler. Gerade beim Führungstreffer zeigten die Bayern aber ihre ganze Klasse. Die Mittelfeldspieler positionierten sich klug, besetzten die Räume zwischen den Ketten des Gegners gut.

Kimmichs überragende Auftaktbewegung sorgte für den Platz, um den ersten Vertikalpass zu spielen, den Sanches dank klugem Laufweg empfing. Resultat war viel Platz, den Bayern eiskalt ausnutzte. Gerade durch die individuelle Klasse der Einzelspieler ist Bayern immer in der Lage, auch bei schlechter Positionierung oder in Unterzahlsituationen Lösungen zu finden.

Es funktionierte zwar längst nicht alles, doch die Mischung aus Geduld und Präzision garantierte ein meist sicheres Aufbauspiel. Darauf kann Kovač in den nächsten Wochen – Achtung! – aufbauen.

4. Lahm-Gedächtnisleistung

Hervorzuheben war gegen Benfica die Leistung von Joshua Kimmich. Der Rechtsverteidiger rückte manchmal ein, besetzte dann die Zwischenräume im Mittelfeld. Manchmal bot er sich auch tief an, um eine Dreierkette im Aufbau zu erzeugen. Gerade unter Druck zeigte er aber, welch großartiges Verständnis für den Raum er besitzt.

Durch seine ständigen Schulterblicke war er zu jedem Zeitpunkt Herr der Lage und befreite sich mit scheinbar einfachen Körpertäuschungen aus dem Pressing des Gegners. Die Balance aus Offensive und Defensive wurde bei Kimmich ja häufig kritisiert. An diesem Abend glänzte er mit einer kleinen Lahm-Gedächtnisleistung.

5. Wo steht der FC Bayern?

Diese Frage stellten sich viele Fans des Rekordmeisters vor dem Duell mit Benfica. Die Portugiesen waren tatsächlich der erwartete Gradmesser. Fakt ist, dass Bayern mit dem hohen Druck insgesamt gut umging und stets Lösungen fand. Fakt ist auch, dass einige leichtfertige Ballverluste so einen Abend schnell vermiesen können.

Insgesamt bleibt aber das Fazit, dass der FC Bayern unter Kovač eine klare Handschrift erkennen lässt. Defensivarbeit, Intensität, Gegenpressing und Einstellung sind bereits auf aller höchstem Niveau. Die Ballzirkulation und das Positionsspiel sind wiederum in Nuancen zu verbessern. Gerade in der Präzision der einzelnen Aktionen gibt es noch einiges an Arbeit. Zieht man nach diesem Spiel aber einen ersten kleinen Strich, so bleibt ein sehr positives Zwischenfazit, das bei Bayernfans Vorfreude auf die kommenden Aufgaben auslösen dürfte.

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  1. -Schöne Konter. Habe so etwas irgendwie schon länger nicht mehr derart gut von unserer Mannschaft gesehen.
    -Renato! Für ihn freut es mich wirklich sehr. Teilweise wirklich tolle Läufe.
    -einige fahrlässige Pässe und Ballverluste im Spielaufbau
    -wichtig und richtig, dass wir Boa behalten haben. Kommt langsam seiner Topform näher, auch wenn nicht alles geklappt hat.

  2. 1. juhu, es scheint auch auf dieser Seite die Erkenntnis gereift zu sein dass Tiki Taka nichts bringt. zumindest verstehe ich jetzt den Bericht so dass Kovacs Arbeit positiv bewertet wird.
    2. ABER so lange Robben und Lewandowski zusammen sitzen
    spielen wird das einfach nichts. spätestens wenn es das nächste Mal spitz auf Knopf steht bräuchten wir ein Team, mit den beiden ist ein Ego zuviel aufm Platz

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    1. Mit Tiki-Taka hatten wir nie etwas am Hut. Guardiola übrigens auch nicht.

      1. Danke Justin

  3. 1. In HZ 1 wirkte Sanches für mich wie ein Fremdkörper. Oft ging er nur über den Platz, während seine Mitspieler liefen. Wenn seine Mitspieler Dreiecke bildeten und sich ballzuschiebend nach vorne arbeiteten, stand er irgendwo, frei, weit weg vom Ball und ohne echte Chance, ihn zu bekommen. Trotzdem war er ein “interessanter Fremdkörper”. Es war klar, würde er den Ball bekommen, könnte er alleine den Raum überwinden, für den es ansonsten drei seiner kombinierenden Mitspieler benötigte. Sehr gut schließlich, wie er beim 1:0 mitspielte, eben weil er “nur” mitspielte und den Ball schnell und mit Erfolg weiterpasste.

    2. In HZ 2 war er dann deutlich besser eingebunden. Plötzlich setzte er echte Akzente. Das Tor, das Sanches vorbereitete und das anschließend durch Sanches erzielt wurde, war eine wunderbare Leistung von Sanches und vom Rest des Teams.

    3. Es werden andere Mannschaften kommen, die ganz anders spielen werden. So bin ich sehr gespannt, wie sich Sanches gegen eine echt stark pressende Mannschaft schlagen wird.

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    1. In der 1. HZ ist Sanches rumgelaufen „wie Falschgeld“. In der HZ hat er wohl die richtige Ansage bekommen…Da war er wirklich gut, hat rechtzeitig gepasst, ist gur angelaufen, hat sich immer wieder angeboten und ein Supertor vorbereitet und gemacht. Der beste Bayer war er aber in der Gesamtleistung nicht. Aber der Auftritt macht Hoffnung.

    2. Stimme ich zu. Er hat viele der Probleme gezeigt, die ihm das Leben in den vergangenen zwei Jahren derart schwer gemacht haben. Aber dafür hat er nun auch mal aufblitzen lassen, was er denn spezielles mitbringt und was ihn wirklich stark machen könnte.Die Dynamik in den Dribblings ist abartig, wenn er lernt das im richtigen Moment einzubringen und im sonstigen Spiel Fortschritte macht dann könnte das noch eine richtig runde Sache werden

  4. Was für ein überaus erfreulicher CL-Auftakt.
    Die ersten 25 Minuten fand ich regelrecht überragend. So cool und souverän mit dem Benfica-Pressing umgegangen und sich teilweise wie gemalt nach vorne kombiniert. Das wirkte so flüssig, so planvoll. Nur das eine oder andere Tor hätte man da schießen können/müssen.
    Dann etwas zurückhaltender, aber immer Herr der Lage. Ich konnte mir eigentlich nie vorstellen, dass wir dieses Spiel verlieren.
    Schön auch zu sehen, dass wir endlich (endlich!!!!) auch mal tiefer stehen können, ohne dabei die Spielkontrolle aus der Hand zu geben. Vielleicht ist Kovac tatsächlich derjenige der das Ancelotti-Versprechen (oder eher Hoffnung) einlöst uns in dieser Hinsicht etwas flexibler aufzustellen.

    Die Aufstellung mit Sanches dabei durchaus gewagt und auch nicht unbedingt zu erwarten. Aber bei einem solchen kleinen und anfälligen Kader kannst du es dir nicht leisten auch nur einen Spieler aufzugeben. Insofern kann man nur hoffen, dass dieses Spiel tatsächlich so etwas wie der richtige Startschuss von Sanches bei Bayern war. Zu der ganzen Emotionalität dieses Spiels und dieses Moments für ihn, muss man nichts mehr sagen. Und sein Tor, schon in der Entstehung, wirklich erste Sahne.

    In diesem Zusammenhang mit der Kadergestaltung kann man auch einmal das Spiel unserer Junioren von heute mittag in der YL bedenken. Vielleicht hat der eine oder andere dieses Spiel gesehen. Vielleicht sieht der eine oder andere danach auch die Hoffnung aus dem Juniorteam könnte unser Kader für diese Saison sinnvoll ergänzt werden mit anderen Augen. Ich kann nur meine Eindrücke aus der Vorbereitung wiederholen. Diese Spieler trennen Welten von unserer ersten Mannschaft.
    Umso wichtiger, dass Kovac einen Sanches zum funktionieren bringt.

    Ebenfalls wiederholen möchte ich mein Statement vor einiger Zeit (und damit Punkt 4 aufgreifen), dass Kimmich diese Saison immer lahmesker spielt. Und mir diese Variante ausgezeichnet gefällt.
    Seitdem klappt im Übrigen auch das Zusammenspiel mit Müller und Robben wieder.

  5. Sanches von Beginn an zu bringen war mutig von Kovac. Da hat er jetzt ein Stein im Brett bei mir, weil unabhängig davon wie es ausgehen würde, für Sanches war es wahrscheinlich ein so wichtiges Zeichen, dass es sogar eine kleine “Schwächung” der Mannschaft gerechtfertigt hätte. Um so erfreulicher dass es dann alles in allem so gut lief.

  6. Boateng und Martinez sollten Runden rennen. Das waren mir eindeutig zu viele Fehlpässe und Ballverluste in der Vorwärtsbewegung.

    Ansonsten aber solide Leistung. Gnabry ist ein Knipser. Schade, dass dafür Robben mittlerweile Dinger verhaut, die er früher blind gemacht hätte.

  7. Renato

    Hab schon lange keinen so emotionalen Moment mehr genießen dürfen wie gestern Abend um 22:10. Unglaublich schön wie das Tor von allen gefeiert wurde. Und als ihm dann auch noch die Fans seines Ex-Clubs applaudierten, kullerte bei mir die ein oder andere Träne.
    Lasst uns den Jungen genießen und ihn weiterhin unterstützen, dann wird was aus der Beziehung Sanches & FCB.

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    1. Hatte auch was im Auge. Geschichten die nur der Fussball schreiben kann. Das Phrasenschwein dankt.

  8. Zitat: „Defensivarbeit, Intensität, Gegenpressing und Einstellung sind bereits auf aller höchstem Niveau.“

    Hatten wir nicht alle ein bisschen auf das gehofft? Ich bin leicht begeistert mit welchen Tugenden der FC Bayern gerade auftritt.

    PS Was ist eigentlich mit Alaba los? Die letzten Spiele schon mit neuem Schwung und das war ja spielerische Dominanz nach Belieben.

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    1. Ich fand seine Leistungen in letzter Zeit auch sehr ansprechend und gestern war das weitestgehend fehlerlos und noch dazu mit enormen Drang nach vorne sowie höchster Präzision in den Pässen und Flanken. Einfach top zurzeit.

  9. Da stimme ich meinem Vorredner absolut zu, das waren tolle Emotionen im Stadion bei sanchez Tor! Dass die Hälfte der Leute aufsteht war natürlich sensationell.

    Was ich schon erwähnenswert finde, ist, dass sanchez nicht nur einen tollen 60meter Sprint hatte, sondern dass das, was er da gemacht hat nur eine Handvoll Spieler auf dem Planeten zu tun Vermögen. Diese Körperspannung, bei derart niedrigem schwerpunkt und so höher Geschwindigkeit… das ist einfach ein Traum und unfassbares physiologisches Privileg. Leider sind Spielverstandnis Raumgefuhl etc. Eine ganz andere Geschichte.
    Weiterhin finde ich es ein Traum unserer Abwehr beim Aufbau Spiel zuzuschauen. Das kann keine andere Mannschaft der Welt bieten. Wenn Martinez bei barca oder real im Mittelfeld rumrennen würde, hätten die große Probleme mit hohem pressing.

  10. ‘Was allerdings noch nicht klappt, sind die letzten Nuancen in Kontersituationen. Zwar schaffen es die Münchner, gut umzuschalten und sich somit auch in kürzester Zeit vor das gegnerische Tor zu kombinieren. Doch da fehlt dann die letzte Idee.’

    Ich denke nicht dass man sagenkann dass die letzte Idee fehlte, alleine Robben hatte drei 100%ige Torchancen.

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Fast alle aus Ballbesitz. Das kann Bayern ja auch. Konter spielten sie mitunter grauenhaft aus.

      1. AntwortsymbolNorbert Nachtweih Seite 20.09.2018 - 16:43

        Deswegen fielen auch beide Tore nach Konter und noch 3 100 % dazu…

      2. Beide Tore fielen aus Ballbesitzphasen.

  11. sorry aber der frank hat ja alle baelle verloren. schlimm. wie koennen se den da durchschleppen. ich kann mir nicht vorstellen dass batista mehr baelle verliert

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Du meinst alle bis auf die beiden vor den jeweiligen Toren…?

    2. So hat Ribery schon zu seinen besten Zeiten gespielt. Im Gegensatz zu Robben, dem Strategen, ist er eher der Zocker der auf Risiko geht.
      Solange die Mannschaft die Ballverluste defensiv kompensiert (macht sie aktuell) und bei den Aktionen auch mal was habhaftes rüberkommt (war gestern der Fall) ist das auch völlig o.k.

      Insgesamt fand ich das von Robbery, als Gesamtkunstwerk, eine der besten Leistungen der letzten 1,2 Jahre.

  12. Bin ich der einzige, der von James enttäuscht war? Vielleicht kann mich ja eine Statistik widerlegen, aber meiner Meinung nach stand er im Spielaufbau oft nicht glücklich und blieb auch sonst weit unter seinen Möglichkeiten. Auffällig oft.

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Rein subjektiv hat mir James auch nicht so gut gefallen. Die Geschmeidigkeit und das Flair, was man mit ihm verbindet, gehen ihm im Moment etwas ab. Eine Vorlage, 3 Keypässe, 2 Interceptions, bei seiner Auswechslung die meisten Pässe gespielt mit der zweitbesten Passquote. Objektiv scheint es also nicht so schlecht gewesen zu sein.

      1. Vor dem Spiel dachte ich: James’ erstes Spiel von Beginn an, und dann (ausgerechnet) mit Martinez und Sanches zusammen im Mittelfeld, das klang für mich nicht nach kombinativer Superpower. Und das gegen ein Benfica mit hohem und aggressivem Pressing. Ich erwartete ein holpriges Startelfdebüt.

        Umso zufriedener bin ich, dass das Spiel mindestens ordentlich war, wie an JUs Statistiken zu erkennen, inkl. der Torvorlage für den Moment des Abends.

        PS: Im Gegensatz zu Renato war er bei den Benficafans nicht wohlgelitten:
        https://twitter.com/iMiaSanMia/status/1042528587348361221

      2. Sehe ich im Grunde auch so.
        Ganz großes Kino war’s jetzt nicht von James. Um aber zu der Erkenntnis zu kommen, muss man schon einen hohen Maßstab anlegen.
        In Anbetracht der Tatsache, dass die Saison für ihn jetzt gerade beginnt (war das der erste Startelfeinsatz?) für mich auch vollkommen o.k.

      3. James ist ein Spieler, der die komplette Fitness braucht,für sein Spiel.
        Der wird mit jedem Einsatz stärker werden.
        Dadurch dass Martinez sich gerne nur halbherzig im Spielaufbau anbietet,macht es das für die Nebenleute nicht einfacher.Man sollte James auch (wie jedem anderen) ein wenig Zeit zu gestehen nach einer kurzen mit Wehwehchen durchsetzten Vorbereitung!
        Ansonsten freu ich mich sehr auf weitere und längere Einsätze für Gnabry…der Junge wird uns noch viel Spaß machen.

  13. Ich freue mich, dass wir gewonnen haben. Sanches scheint auf einem guten Weg zu sein.

    Aber: was war denn das für eine fürchterliche passquote die letzten 20 Minuten? 50%?

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Ich fand es gab in beiden Halbzeiten Phasen die hochkarätigere Teams ausgenutzt haetten, aber mei, Auswertssieg zu Null. Die Saison geht grad erst los.

  14. Kovac lässt gerade genau den Fußball spielen den der FC Bayern braucht. Mit schnelleren Offensivspielern hätten wir gestern meiner Meinung nach sogar höher gewonnen. Immer wieder traurig zu beobachten wie langsam Robben und Ribéry geworden sind, in allem anderen immer noch weltklasse aber das Tempo fehlt halt besonders bei Kontern – die in unserem Spiel immer wichtiger zu werden scheinen. Wenn ich bedenke wie die beiden früher allen davongerannt sind…da werde ich echt nostalgisch…

    Wie viele hier habe ich mich auch am meisten für Renato gefreut, der Applaus der Benfica Fans war einer der Gründe warum ich Fußball damals lieben lernte. So schmerzhaft das Saisonaus von Tolisso auch ist, es könnte für Sanches den Durchbruch bedeuten. Seine Stärken sind einmalig. So einen Sprint über fast das gesamte Spielfeld – mit Ball am Fuß – hinzulegen ist einfach weltklasse und ich behaupte, dass er der einzige Spieler in unserem Kader ist der dazu fähig ist. Was für eine Physis der Junge generell hat ist unglaublich.

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    1. Da kann man nur in allen Punkten zustimmen!

      Was Renato Sanches angeht: seit Lothar Matthäus habe ich auch keinen solchen Spielertyp mehr gesehen, der einfach im D-Zug-Tempo durchs Mittelfeld sprintet, körperliche Störversuche völlig unbeeindruckt abschüttelt und dann auch noch wuchtig abschließen kann – oder, wie gestern, den richtigen Pass spielt.
      Klar, beim Passspiel, so wie das gestern endlich wieder mal auf höchstem Niveau zelebriert wurde, muss er noch dazulernen, aber ich bin sicher, dass das mit zunehmender Spielpraxis und Sicherheit kommt.

    2. AntwortsymbolNorbert Nachtweih Seite 20.09.2018 - 16:50

      Mit einem fitten Coman hätte benfica gestern ) reinbekommen, schöne offene Wiese, mal nicht so Gemäuer wie in der BL.
      Mit Raum ist Sanches Weltklasse, im dichten Mittelfeld wird’s dann doch ein bisschen hektisch, ich glaube nicht, dass er jemals pressingresistent wird aber wenigstens kein Pass zur werbebande.

      1. @Norbert:
        Der Bub is 20 Jahre alt. Gib ihm und deinem Urteil a bissi mehr Zeit.

  15. Ich war gestern am meisten über die “defensive” Spielweise überrascht. Und zwar positiv. Ich habe mich sehr auf Kovac gefreut weil ich gehofft habe das er dem Kader andere Tugenden nahe bringen kann und vor allem mehr auf junge Spieler aus dem Nachwuchs setzen wird. Und ganz besonders freue ich mich für Renato Sanches, er ist weder so schlecht wie er gemacht wurde bzw. so gut wie er jetzt dargestellt wird. Aber er hat viel Talent und muss jetzt in Ruhe vom Trainerteam weiterentwickelt werden.

  16. Ich kann den Hype um Renato und das tolle Bayernspiel sowie “der Trainer war mutig!” nicht nachvollziehbar. Auch die Analyse von Justin kann ich in weiten Teilen nicht folgen.
    Bayern spielte mit zwei Achtern und einem Sechser.
    Javi kann kein Spiel eröffnen. Folglich blieb es zu Beginn nur über Hummels oder durch Boateng mit weitem Pass. Hier zeigten sich deutlich die spielerichen Mängel wenn Thiago fehlt. Lange Bälle über die Pressingreihen als Heilmittel erinnert mich an alte britische Zeiten…
    Erst als James sich am Spielaufbau beteiligte, wurde es besser.
    Und zu Renato: er ist nunmal kein Zweikämpfer. Ich erinnere mich, dass er einen am eigenen Strafraum gewann. Beim Pressing und am Spielaufbau will er den Ball nicht haben und irrt als Fremdkörper über den Platz. Teilweise ist das kombinierte Spiel für ihn zu schnell. Er braucht seine Dynamik, wie er es einmal erfolgreich zeigte. Das gleich mit Lothar seinem Lauf 1990 zu vergleichen…
    Gut war das Bayernspiel nach hinten. Ich hatte nie das Gefühl dass das Spiel kippt. Das lag aber vor allem an den schwachen Portugiesen.
    Außer das Nico mit zwei Achtern statt mit Achter und Zehner spielt sehe ich nicht viel.

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    1. AntwortsymbolGestrandetinBerlin Seite 20.09.2018 - 15:35

      Ich würde absolut zustimmen, dass Martinez kein guter Spieleröffner ist und das Bayern Spiel auch sehr darunter leiden kann. Es litt aber dafür aber gar nicht Mal so sehr gestern und man darf nicht vergessen, dass man gegen Benfica glaube ich die letzten Auswärtsspiele eher unentschieden gespielt hat. Große Torchancen hat man auch nicht zugelassen. Man sieht finde ich derzeit schon eine positive Entwicklung.

      1. Ich möchte nochmal in den Raum werfen, dass für mich eigentlich Hummels als IV verschenkt ist. Er erinnert mich stark in seiner Spielweise an Franz in seiner besten Zeit. Ich würde ihn gern auf der sechs und Javi als IV.

  17. Dass Bayern Samstag schon wieder bei Schalke ran muss, finde ich auch etwas unglücklich…Klar, der Sonntag ist für die EL-Teilnehmer reserviert, aber da hätte man auch noch ne dritte Partie ansetzen können…

    Jetzt sind unsere Jungs heute um 17 Uhr zurück in München gewesen und können morgen direkt wieder nach Gelsenkirchen fliegen. Wie soll man sich da auf den Gegner vorbereiten bzw. regenerieren???

    Gerade bei solchen Konstellationen hätten wir noch einige Spieler fürs Rotieren gebrauchen können…

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Das hat doch seit Jahren Methode bei der DFL. AUF CL-Auswärtspartien erfolgt zu 90% ein Auswärtsauftritt in der Bundesliga. Gerne mal Samstag Abend bei vermeintlichen Stolpersteinen. Hat die letzten Jahre nichts gebracht und wird auch dieses Jahr nichts bringen. Zäh könnte es allerdings werden, weil Schalke ordentlich unter Druck steht und dementsprechend aggressiv zu Werke gehen wird…

      Grade nochmal nachgesehen bei Sanches, weil einige schreiben er muss noch cooler werden usw.: Ähhh, er war mit Abstand der jüngste Spieler in der Mannschaft am Mittwoch. Überhaupt ist im engeren Kader nur noch Coman jünger. Natürlich muss er noch viel lernen, aber dass das Nesthäkchen entscheidenden Anteil an einem Auswärtssieg beim womöglich schwersten Gruppengegner hat ist doch schonmal ein Lob wert. Da in Deutschland, klar, kein uneingeschränktes Lob möglich ist oder gar verpönt, muss man natürlich sofort auf die Euphoriebremse treten. (Dann kann man hinterher auch sagen “ich habs ja gesagt”). Warum kann man nicht einfach mal genießen? 1. HZ viele Fehlpässe, 2. HZ alles richtig gemacht, Hammer-Bude. Geniales Ding, morgen sehen wir dann weiter.

      1. Korrektur, Coman ist natürlich auch ein Jahr älter als Sanches, aber der nächst jüngere vor Kimmich.

    2. Der Sonntag hätte da nicht viel gebracht.
      Nächste Woche spielen wir Dienstag und Freitag. Dann wieder Dienstag und Samstag.
      Und dann können wir mal durchzählen, wie viele dann noch stehen.

  18. Jetzt während der englischen Wochen steht, kaum das ich das erste Spiel innerlich verarbeitet habe, schon das nächste Match auf dem Plan! :-) Deshalb nur kurz zum Benfica-Spiel:

    Für mich überraschend starker Gegner, der mit viel Mut hoch anlief und früh ins Pressing ging, zu kombinieren, aber auch zu kontern versuchte und vor allem durch die deutliche schlechtere Pass-Quote auf die Verliererstraße geriet. Benfica würde m.E. in der Bundesliga vorn mitspielen, auf Platz 2 oder 3 stehen.
    Um so erfreulicher, dass die Jungs defensiv stabil standen, sich aus dem Druck zu befreien wussten, schnell nach vorn kombinieren konnten, phasenweise sogar wieder Dominanz aufbauen konnten, auch wenn die ganz hohen Ballbesitzwerte diesmal nicht erreicht werden konnten.
    Beste Spieler bei uns für mich Kimmich, James und, natürlich, Sanches!
    Als die Benfica-Fans aufstanden und ihm applaudierten, war ich gerührt und beeindruckt, und habe mich bei der Frage ertappt, ob ich wohl diese Größe besessen hätte, einem unserer Lieblinge, wenn er gewechselt und ein Tor gegen uns geschossen hätte, so Anerkennung und Respekt zu zollen. Alle Achtung!!!

    Trotzdem ein Wort der Kritik: Als Mannschaft lebt unser FCB von Kombinationen, vom klugen Pass- und Positionsspiel! Spielertypen, die mit dem Ball am Fuß durch die gegnerische Mannschaft pflügen – der typische Box-to-Box-Spieler – ist eigentlich nicht passend! Sanches hat da seine Stärke, und natürlich soll diese Stärke auch mal eingebracht werden, aber er muss auf jeden Fall sich in denjenigen fussballerischen Qualitäten weiterentwickeln, die zum gespielten System unseres FCB passen. Und das gründet sich sicherlich nicht auf stupides Gerenne – egal ob mit oder ohne Ball – Richtung gegnerischen Strafraum.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. @OSRIGUnd das gründet sich sicherlich nicht auf stupides Gerenne – egal ob mit oder ohne Ball – Richtung gegnerischen Strafraum.“ Auf den Punkt gebracht. Ist mir auch aufgefallen. Dadurch entwickelt sich eine teilweise konfuse Spielweise, die alles andere als geordnet und strukturiert wirkt. Aber das kann man üben. Wenn z.B. Sanches seinen (wirklich eindruckssvollen) Sprint ansetzt, und dadurch Räume schafft, muss er nur wissen in welche Räume er (wann) abzuspielen hat. Eine fast nicht zu verteidigende Offensivoption, (ähnlich den Tempodribblings über Außen), die dosiert eingesetzt, viel bewirken kann. Allerdings nur im Rahmen eines guten Ballbesitz un Positionsspiels. Evt. Sogar die Variante, die uns im Rahmen von KO Spielen gefehlt hat. (Bsp. Ballgewinn nach Eckball am 16er 10m Sprint Sanches dann Pass auf Coman….) Ich freue mich z.Z. jedesmal über die Fitness, Einstellung, Defensivhalten und das teilweise hohe Pressing. Das macht wirklich Hoffnung.

  19. […] rotierte im Vergleich zum Spiel in Lissabon wieder durch. Goretzka kam für Sanches, James rückte für Robben auf den Flügel und Müller war […]

  20. […] auch auf der Basis von Interviews und Informationen, die ich aus dem Umfeld erhalte. Nehmen wir das Hinspiel in Lissabon, dürfte jedem klar sein, wie der Fußball unter Niko Kovač idealerweise aussehen soll: schnell, […]

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