Zwei Talente mit dem nächsten Schritt. Aber bietet ihnen der FC Bayern eine Perspektive?
Højbjerg hat seine Verletzung am Außenband anscheinend überstanden. Bei seiner Rückkehr gegen den FC Memmingen krönte er dies direkt mit einem Treffer. Schöpf hat 13 von 17 Spieltagen absolviert und befindet sich derzeit bei Österreichs U21-Nationalmannschaft. Von dort gab es auch die letzte Meldung zu der Aufwertung seines Förder- zu einem Profikontrakt.
Ohne Frage sollte der FC Bayern alles versuchen um die beiden Jungs (18 und 19 Jahre alt) zu halten. In den Reihen der Bayern Amateure und mit ihrer »Mission Austieg« sind sie derzeit Gold wert. Schöpf spielt sicher und zielstrebig vorwärtsgerichtet auf der 10, während Højbjerg eher den Spielaufbau auf der 6 leitet. Den Sprung von der Regionalliga Bayern in die höhere Spielklasse würden sie meiner Meinung nach ohne zu große Schwierigkeiten schaffen. Für ihre weitere Entwicklung wäre das nur gut, denn schon jetzt sind sie den Gegenspielern meist technisch wie spielerisch weit überlegen. Sie dürfen nicht den Punkt erreichen, an dem ihre Entwicklung durch Spiele auf bayrischen »Dorfplätzen« gestoppt wird.
Schwieriger wird die Suche nach adäquaten Einsatzzeiten für Schöpf und Højbjerg. Aktuell stehen ihnen einige Spieler auf Weltklasseniveau kadertechnisch im Weg. Pierre wird sich auf absehbare Zeit nur schwer gegen Schweinsteiger, Thiago oder Martínez durchsetzen können und auch Alessandro Schöpf hat das hochdekorierte Mittelfeld, speziell die 8er Positionen, vor sich. Eine Leihe könnte sich wieder einmal als Schlüssel zum Erfolg herausstellen. Denkt man an David Alaba in Hoffenheim oder Philipp Lahm in Stuttgart wird klar, dass sich auch diese beiden Jugendspieler ihre Sporen bei einem anderen Verein in der 1. oder 2. Bundesliga verdienen könnten. Doch Vorsicht! Das aktuelle Beispiel Mitchell Weiser zeigt mögliche Probleme auf. Weiser konnte sich in Kaiserlautern nicht vollends durchsetzen und nach seiner Rückkehr keinen Fuß in der ersten Mannschaft des FC Bayern fassen. Man könnte nun sagen, dass das Ziel der Leihe verfehlt worden ist.
Schöpf und Højbjerg sind die derzeit größten Talente im Nachwuchsbereich des FC Bayern. Der Verein ist daran ihnen den Weg in den Profifußball zu ebnen, darf aber nicht mit der Vertragsunterschrift aufhören, sondern muss ihre Karriereplanung mitgestalten oder Freiräume einräumen.
Ich glaube das grundsätzliche Problem bei der Betrachtung von Nachwuchsspielern beim FC Bayern ist, dass man tendenziell immer davon ausgeht es läge an der Dichte im Kader oder an mangelnden Chancen beim Trainer wenn sie’s nicht schaffen. Ich glaube der Fall Mitchell Weiser zeigt recht gut, dass es bei ihm persönlich einfach nicht reicht. Nicht auszuschließen, dass er in der Bundesliga Fuß fassen kann aber nach allem was ich von ihm gesehen habe würde ich ziemlich viel drauf wetten, dass es beim FC Bayern definitiv nicht klappt.
Ich kenne die beiden im Artikel genannten nun nicht gut genug aber der Punkt ist, dass sie trotz aller Fähigkeiten erst noch beweisen müssen, dass es für höhere Aufgaben reicht. Da gehört neben viel Talent auch viel Persönlichkeit dazu und wenn der Verein für eine Leihe wohl gewählt ist, dann sollte das immer hilfreich sein. Ich glaub man darf aber bei beiden trotz aller guter Voraussetzungen einfach nicht davon ausgehen, dass sie’s schaffen werden – man kann höchstens darauf hoffen.
Es ist definitiv eher eine romantische Vorstellung wenn man glaubt, dass alle die beim FC Bayern irgendwann einmal den Status »Talent« bekommen auch das Zeug für eine große Profikarriere haben. Beim Beispiel Mitchell Weiser stimme ich dir da zu. Emre Can ist für mich auch so ein Fall (oder ich mag sein Auftreten einfach nicht). Bei ihm bin ich gespannt ob und wie ihm Leverkusen bekommt.
Højbjerg und Schöpf kann man nur wirklich wünschen, dass ihr eingeschlagener Karriereweg weiterhin steil verläuft und sie nicht durch Verletzungen und Pech zurückgeworfen werden.
Hoffenheim und Hojbjerg könnte etwas werden, denn die TSG hat meiner meinung nach genau auf seiner Position bedarf. Mit Polanski und Stobl sind zwei Abräumer für die 6 vorhanden und mit Rudy und Salihovic der kreativere Part. Jedoch stagniert Rudy seit einiger Zeit und ist aktuell keine hundertprozentige Option, genauso wie Salihovic. Er hat zwar seine genialen Momente, jedoch ist er auch genausogut für einen Aussetzer gut, siehe Spiel gg Freiburg. Seitdem hat er auch noch Luft nach oben. Ein vorteil für Sali ist jedoch, dass er auch auf offensiveren Positionen eingesetzt werden kann.
Somit können wir wieder zu Hojbjerg kommen. Man sieht er hätte nicht die größte Konkurrenz auf seiner Position und könnte somit zu einigen Einsätzen in der Rückrunde kommen. Kann er seine ansprechenden Leistungen weiter Steigern, könnte ich mir auch einen Stammplatz vorstellen.
Somit wäre es ein Win Win für beide Seiten.