Wirtschaftlicher Steckbrief vor der Begegnung gegen den FC Bayern: Union Berlin
442 Millionen Euro statt Aufstellung 4-4-2, Hauptsponsor statt Hauptrivale lautet das Motto. Die Meisten kennen die sportlichen Profile der Gegner der Bayern, aber wie steht es eigentlich um ihre wirtschaftliche Situation? Wie viel Geld erlösen die Vereine von ihrem Hauptsponsor? Von ihrem Ausrüster? Von der DFL? Machen sie Verluste oder Gewinne und wie investieren sie ihr Geld? In Steine? In Beine? Und wie stehen sie eigentlich im Vergleich zum FC Bayern da? Nach einem Blick auf die Zahlen schließt der Artikel mit einem kurzen Ausblick auf das Sportliche.
Die Eckdaten
Der Vorgängerverein von Union Berlin wurde 1906 in Berlin-Köpenick gegründet. Unter dem heutigen Namen „1. FC Union Berlin“ firmieren „die Eisernen“ seit 1966, nachdem der Club in den Anfangsjahren der DDR aufgrund diverser sportpolitischer Entscheidungen mehrere Umbenennungen, Fusionen und Aufteilungen durchlief. Nach der Wende trat Union Berlin dem deutschen Vereinsregister bei und heißt seitdem offiziell „1. Fussballclub Union Berlin e. V.“. Zum Verein gehören neben der Herrenmannschaft auch eine Damenabteilung und Jugendmannschaften samt Nachwuchsleistungszentrum (NLZ). Union Berlin ist neben dem SC Freiburg, Mainz 05 und dem FC Schalke einer von vier Bundesligavereinen, die ihre Fußballabteilung noch nicht in eine dedizierte Spielbetriebsgesellschaft ausgegliedert haben. Der Verein hält allerdings Beteiligungen an bzw. ist Gesellschafter von mehreren anderen Kapitalgesellschaften, die unter anderem den Spielbetrieb in der Alten Försterei organisieren. Präsident des e. V. ist Dirk Zingler, Geschäftsführer Profifußball ist Oliver Ruhnert. Union Berlin hat gut 42.000 Mitglieder, womit der Verein im Berliner Stadtrennen gegen die Hertha gegenwärtig um ungefähr 1.000 Mitglieder die Nase vorn hat.
Schlagzeilen machte Union Berlin in der Nachwendezeit zunächst weniger im Sport- als im Wirtschaftsteil der Zeitungen. Anfang der 1990er Jahre wurde dem Verein zweimal in Folge als sportlicher Aufsteiger in die zweite Liga vom DFB keine Lizenz für den deutschen Profifußball (und ergo auch Liga 2) erteilt. Der Verein war geplagt von Schulden in Millionenhöhe, Gehälter wurden manchmal monatelang nicht bezahlt, Steuerschulden liefen auf. Beim ersten sportlichen Aufstieg 1993 versuchte der Verein sogar, sich diesen mittels einer gefälschten Bankbürgschaft zur Attestierung seiner wirtschaftlichen Überlebensfähigkeit zu erschleichen, war damit aber nicht erfolgreich. So blieb Union zunächst weiter im Amateurfußball und notorisch klamm, auch diverse, wohl eher symbolisch hilfreiche Rettungsversuche der Fans wie Geldsammelaktionen und gespendete Eintrittsgelder konnten daran nichts ändern.
1998 stieg der vielleicht erste Investor nach heutiger Vorstellung im deutschen Profifußball überhaupt bei Union Berlin ein, Michael Kölmel. Sein Geschäftsmodell zu jener Zeit bestand aus dem Aufkaufen von Fernsehrechten und Marketingrechten von in Schwierigkeiten geratenen Traditionsvereinen wie Eintracht Braunschweig, Fortuna Düsseldorf, Rot-Weiss Essen, Dynamo Dresden, Rot-Weiß Erfurt, Karlsruher SC, Waldhof Mannheim oder auch Sachsen Leipzig mit der Hoffnung, diese Rechte in der Zukunft gewinnbringend ausschlachten zu können. Union Berlin gewährte Kölmel ein Darlehen in Höhe von 15 Mio. DM und wurde Aufsichtsratsvorsitzender. Zudem soll er sich Anfangs bis zu 13,75% der Einnahmen aus den Fernsehrechten gesichert haben, dieser Anteil soll sich allerdings in der Zwischenzeit nach Kölmels eigenen Angaben deutlich reduziert haben. 2001 lieh er dem Verein weitere Millionen, damit dieser – diesmal legal – eine benötigte Bankbürgschaft für die Profi-Lizenz erhalten und den Weg in die zweite Liga antreten konnte. Im Jahr 2022 ist Union Berlin nach wie vor bei Kölmel verschuldet, die mehrfach verlängerten laufenden Darlehen sollen bis 2025 zurückgeführt werden. Die Unionsfans singen gerne, „die richtig dicke Kohle hat hier nie eener jesehen“, aber das Geld von Kölmel kann damit nicht gemeint sein. Der eiserne Arbeiterverein Union Berlin gerettet durch einen lupenreinen Investor, mehrfach. Wer hätte das gedacht…?
Nach einem kurzen Intermezzo in der zweiten Liga stieg Union Berlin, trotz Kölmels Darlehen bald wieder von Geldsorgen geplagt, wieder in die dritte Liga ab und schaffte es erst 2008, sich fest im deutschen Profifußball zu etablieren. Nach zehn konsekutiven Jahren in der zweiten Liga spielt der Verein seit der Saison 2019/20 in der Bundesliga.
Das Stadion von Union, die im Jahr 1920 noch unter anderem Namen errichtete heutige „Alte Försterei“, befand sich während der Zeit der DDR im Volkseigentum. Nach der Wende ging es in das Eigentum des Landes Berlin über, welches es im Jahr 2008 mittels eines Erbbaupachtvertrages für 65 Jahre an eine Stadionbetriebsgesellschaft übertrug, die sich wiederum zu ca. 55% im Eigentum Union Berlins befindet. Überregionale Aufmerksamkeit erregte das Stadion im Jahr 2009, als insgesamt ungefähr 2.000 Fans über mehrere Monate hinweg in ihrer Freizeit unentgeltlich dabei mithalfen, das Stadion für das damals wieder einmal klamme Union Berlin umzubauen und zu sanieren. Aktuell fasst es gut 22.000 Zuschauer, ein lizenztechnisch dringend erforderlicher Ausbau auf 37.000 ist geplant.
Aus wirtschaftlicher Sicht eine Besonderheit Union Berlins ist der „Wirtschaftsrat 1. FC Union e. V.“, ein Zusammenschluss mehrerer mittelständischer Unternehmer und Unternehmen aus Berlin, der sich selbst als „Unternehmer-Fanclub“ bezeichnet und dem Verein finanziell, aber vor allem durch die Organisation von Projekten und Unterstützung bei der Einwerbung von Sponsoren zur Seite steht.
Die Finanzkennzahlen
Seit dem Geschäftsjahr 2017/18 veröffentlicht die DFL jedes Jahr im Zuge einer Transparenzverpflichtung eine Reihe wesentlicher Finanzkennzahlen der Bundesligavereine. Einige ausgewählte davon für Union Berlin sind (Angaben in €):
Seit dem Aufstieg in die Bundesliga 2018/19 ist Union Berlin einer der finanziell wirklich kleinen Vereine der Liga. Nur mit Ausnahme von je aktuellen Aufsteigern wie Paderborn, Bielefeld, Bochum, Fürth und Düsseldorf finden sich die Eisernen bei Umsatz und Personalaufwand – also im Wesentlichen den Gehältern für die Spieler – jedes Jahr abgeschlagen ganz am Ende des Feldes ein. Obwohl der Verein zwischen 2018 und 2021 seinen Umsatz um 50% und seinen Personalaufwand sogar um 100% steigern konnte, lag er zuletzt bei beiden Zahlen immer noch bei nur 38% des Ligadurchschnitts. Im Vergleich zum FC Bayern liegt der Anteil sogar nur bei 11 bis 12%.
Gleichzeitig fuhr der Verein trotz des Umsatzwachstums und der strukturell grundsätzlich besseren Einnahmemöglichkeiten in der Bundesliga in den beiden ersten Bundesligajahren millionenschwere Verluste ein, selbstverständlich in Teilen geschuldet dem Eintrüben des Geschäftsumfeldes infolge von COVID-19 und dabei insbesondere den Geisterspielen. Von einem Jahresergebnis von nahezu +/-0 noch im Geschäftsjahr 2018/19 fiel der Betrag auf -€8 Mio. im Geschäftsjahr 19/20 und schließlich -€11 Mio. im Geschäftsjahr 2020/21. Im Resultat stiegen die Verbindlichkeiten zeitgleich stark auf nunmehr €73 Mio., während das Eigenkapital dramatisch abnahm. Mit -€29 Mio. im Geschäftsjahr 20/21 und einer Fremdkapitalquote von 160% der Bilanzsumme lag Union hier nur geschlagen von Schalke 04 mit einem EK von sagenhaften -€88 Mio. und einer Fremdkapitalquote von 157% der Bilanzsumme ganz am Ende der Bundesligatabelle. Allerdings befand sich das Eigenkapital auch schon zu Zweitligazeiten und auch schon vor COVID-19 im deutlich negativen Bereich. Der Verein ist nur deshalb nicht hochgradig überschuldet, weil laut Präsident Dirk Zingler auf der Jahreshauptversammlung im letzten Dezember das „tatsächliche Vermögen der Union-Gruppe über €250 Mio.“ betrage und alle Verbindlichkeiten „so geregelt [sind], dass ein verlässlicher Zahlungsverkehr langfristig gesichert ist.“ Weder ist laut Zingler der Verein also de facto überschuldet (was grundsätzlich plausibel ist, da der Verein über signifikante stille Reserven im Spielerkader sowie das Stadion mitsamt Grundstück verfügt, bei der Höhe von €250 Mio. scheint jedoch ein wenig Skepsis angezeigt), noch scheint die jederzeitige kurzfristige Zahlungsfähigkeit akut gefährdet. Nichtsdestotrotz sind sprungweise in Millionenhöhe wachsende Jahresverluste mit der damit einhergehenden Vernichtung von Eigenkapital und dem Aufbau von Schulden eine alarmierende Entwicklung, die Union Berlin unter jetzt wieder geschäftlich günstigeren Post-COVID-Bedingungen besser schnell in den Griff bekommen sollte. Es ist zu diesem Behufe eine gute Nachricht, dass Union Berlin für das im Juni abgelaufene, aber noch nicht offiziell festgestellte Geschäftsjahr 21/22 wieder mit einem leichten Gewinn plant.
Einen mit Blick auf die lange Frist bedeutenden Beitrag zu wieder entspannteren Finanzen werden wohl auch die große Stadionerweiterung und das neue Nachwuchsleistungszentrum beitragen können. Das NLZ, das den Jugend- und Amateurfußball des Vereins auf ein neues Niveau heben soll, befindet sich seit 2021 im Bau und soll 2023 fertig werden. Perspektivisch wird die erste Mannschaft also möglicherweise bald von einer größeren Zahl besser ausgebildeter Nachwuchsspieler profitieren können, die sich als günstige Alternative zu externen Neuzugängen für die erste Mannschaft oder durch einen Verkauf wirtschaftlich einträglich verwerten lassen können. Die Stadionerweiterung um gut 15.000 auf dann ca. 37.000 Plätze, die einen deutlichen Schub der Spieltagseinnahmen ermöglichen würde, ist schon seit vielen Jahren in der Planung und hätte ursprünglich bereits 2020 abgeschlossen sein sollen, musste aber aufgrund einer noch nicht final erteilten Baugenehmigung mehrfach verschoben werden und soll – Stand jetzt – im Jahr 2023 endlich begonnen werden.
Der Vergleich zum FC Bayern
Von finanziellen Rahmenbedingungen, wie sie beim FC Bayern vorherrschen, kann Union Berlin nur träumen. Beim sportlich besonders interessanten Personalaufwand liegen die Bayern bei knapp dem zehnfachen Volumen. Historische Spitzenverdiener wie Max Kruse oder Taiwo Awoniyi dürften bei Union nach meinen Schätzungen unterhalb von €2 Mio. pro Jahr verdient haben. Bei den Bayern gibt es kaum Spieler mit Chancen auf Einsatzzeiten in der ersten Mannschaft, die in dieser Größenordnung entlohnt werden.
Der Vergleich mit dem FC Bayern zeigt jedoch auch, dass man strukturell hohe Ausgaben dauerhaft schultern kann, wenn man sich in entsprechenden sportlichen Sphären bewegt. Sollte es Union Berlin gelingen, zumindest alle paar Jahre einmal einen längeren Lauf in der Europa oder Conference League hinzulegen, könnte der Verein über zusätzliche Prämieneinnahmen, bessere Sponsorenverträge und noch mehr ausverkaufte Spiele (vor allem mit größerem Stadion) sein derzeitiges Ausgabenniveau dauerhaft verkraften und vielleicht sogar noch ein Stück nach oben anheben.
Hauptsponsor, Ausrüster, TV-Gelder
Hauptsponsor
Hauptsponsor von Union Berlin ist seit der Saison 22/23 der schweizer Direktversicherer wefox insurance AG. Der Vertrag, der in diesem Frühjahr abgeschlossen wurde, soll Union Berlin ca. €5 Mio. pro Jahr einbringen, was ungefähr dem Zwei- bis Dreifachen des vorherigen Hauptsponsors Aroundtown betragen würde. Mit €5 Mio. pro Jahr befindet sich Union Berlin zwar im letzten Drittel der diesbezüglichen Einnahmentabelle in der Bundesliga, steht aber auf Augenhöhe mit oder knapp vor Vereinen wie Augsburg, Mainz und Freiburg, was in Bezug auf die jeweilige Bundesliga-Historie der Vereine objektiv gar nicht schlecht ist.
Ausrüster
Ausrüster von Union Berlin ist seit der Saison 20/21 der deutsche Sportartikelhersteller Adidas, der den italienischen Sportartikelhersteller Macron ablöst. Der Vertrag ist bis 2025 terminiert und soll ein Volumen von €1.000.000 bis €1.300.000 pro Jahr zugunsten der Unioner umfassen. Bereits ein Jahr länger ist Adidas auch schon der Schuhausstatter von Union. Anders als beim Hauptsponsor liegt Union beim Ausrüster noch deutlich am unteren Ende der Tabelle und, gemessen am gegenwärtigen sportlichen Erfolg und den Einnahmen der Konkurrenz, wohl auch unterhalb seines Potentials. Eine Anpassung nach oben in den kommenden Jahren scheint bei weiter fortgesetztem sportlichen Erfolg durchaus möglich, eine weiter verlässlich fortbestehende Erstligazugehörigkeit vorausgesetzt.
DFL-TV-Einnahmen
Aus den Ausschüttungen der TV-Zentralverteilung der DFL erhält Union Berlin in der laufenden Saison planmäßig €55 Mio. und liegt damit im Mittelfeld der Liga. Dieser Platz spiegelt den sportlichen Erfolg der Berliner in den letzten Jahren wider.
Der Vergleich mit dem FC Bayern
Ähnlich wie auch schon im Fall VfL Bochum zeigt sich im Vergleich der Einnahmen zwischen Union Berlin und dem FC Bayern, welche finanzielle und damit ziemlich unmittelbar auch sportliche Spannbreite die Bundesliga als Wettbewerb abdeckt und mangels Ausweichmöglichkeit nach oben auch abdecken muss. Nur bei den TV-Einnahmen, die sich ziemlich zeitnah an das sportliche Abschneiden der Vereine anpassen, sind beide Vereine überhaupt größenordnungsmäßig miteinander vergleichbar. Bei den Einnahmen aus den Verträgen mit ihrem Ausrüster und Hauptsponsor liegt der FC Bayern jeweils weit vor dem Berliner Hauptstadtclub.
Transfers
Die Transfers zur Saison 22/23
Genau wie jedes Jahr waren bei Union Berlin auch in diesem Transfersommer wieder zahlreiche Ab- und Zugänge zu verzeichnen. Insgesamt schlossen sich dem Verein 11 Spieler an, 15 verließen ihn (alle Zahlen und Daten zu den Transfers kommen von transfermarkt.de).
Nur gegen Ablöse bzw. Leihgebühr kamen vier der elf Neuzugänge: Jordan von den Young Boys aus der Schweiz, Morton Thorsby von Sampdoria, Jamie Leweling von Fürth und Diogo Leite vom FC Porto. Die Ablösesumme für alle vier Profis zusammen betrug €13,5 Mio.
Namhafte Abgänge gab es einige, aber nur für vier floss Geld: Taiwo Awoniyi zu Nottingham Forest in die Premier League, Marcus Ingvartsen zu Mainz, Leon Dajaku zu Sunderland in die englische Championship und Lennart Moser zum im Eigentum von Katar befindlichen PSG-Farm-Club KAS Eupen im deutschsprachigen Teil Belgiens. Alle Transfers zusammen haben Union rund €24 Mio. an Einnahmen eingebracht, wovon allein €20,5 Mio. auf Awoniyi entfallen, den teuersten Spieler, den Union jemals verkauft hat.
Die fünf wertvollsten Spieler im Kader der Berliner sind Sheraldo Becker (€7 Mio.), die drei Neuzugänge Morton Thorsby, Jordan und Diogo Leite (alle ebenfalls €7 Mio.) und Rani Khedira (€6 Mio.). Der gesamte Kaderwert von Union beträgt gut €90 Mio., was ungefähr 10% des Kaderwerts der Bayern (€860 Mio.) und kaum mehr als dem alleinigen Marktwert des wertvollsten Bayern Joshua Kimmich entspricht.
Hinsichtlich der Gehälter einzelner Spieler differieren die öffentlich verfügbaren Quellen wie fbref oder salary sport in ihren Einschätzungen. Spitzenverdiener im Kader, wie mutmaßlich etwa Christopher Trimmel, Robin Knoche oder Dominique Heintz, dürften sich vermutlich bei einem Gehalt von ca. €1 bis 1,5 Mio. pro Jahr einpendeln. Vergleiche mit den Spielergehältern der Bayern erübrigen sich mangels gehalt-voller Äquivalente an dieser Stelle.
Transferflüsse zwischen Union und Bayern
Unmittelbar zwischen den ersten Mannschaften beider Vereine ist noch nie ein Spieler transferiert worden. Zwischen beiden Vereinen allerdings schon. Mit dem FC Bayern II hat es in der gemeinsamen Geschichte von Union Berlin und dem FC Bayern jeweils einen Zu- und Abgang gegeben.
In Richtung Bayern wechselte bereits im Jahr 2005 der seinerzeit vielversprechende deutsche Nachwuchsspieler Florian Müller, dem der ganz große Durchbruch im deutschen Profifußball allerdings verwehrt blieb, sowie in entgegengesetzter Richtung erst jüngst im Jahr 2021 Leon Dajaku, der inzwischen für Sunderland spielt.
Eng verbunden mit beiden Vereinen ist auch Björn Kopplin, der ab 1995 die ersten neun Jahre seiner Karriere bei Union ausgebildet wurde und danach sechs Jahre bei den Bayern unter Vertrag stand, wo er für die U19 und die Amateure spielte, um dann nach einer zweijährigen Zwischenstation in Bochum weitere drei Jahre für Union zu spielen.
Der sportliche Ausblick auf die Begegnung am Wochenende
Die sportliche Bilanz beider Vereine gegeneinander fällt denkbar kurz aus. Bisher gab es wettbewerbsübergreifend erst sechs Partien beider Mannschaften gegeneinander, alle davon in der Bundesliga. Union konnte noch kein Spiel gewinnen, hat aber bereits vier verloren. Die beiden höchsten Niederlagen gab es ausgerechnet in den letzten beiden Partien mit 0:4 auswärts und 2:5 zu Hause. Wenig überraschend ist das 2:5 gleichzeitig die torreichste Partie beider Mannschaften gegeneinander und stellt gut ein Drittel aller jemals in Pflichtspielen zwischen beiden Teams gefallenen Tore.
Für das kommende Wochenende in der Alten Försterei ist auf Unioner Seite nur der nach einem Hodenkrebsleiden gerade erst zurück zum Kader gestoßene Timo Baumgartl nicht realistisch verfügbar, auf Seite der Bayern ist nach der Rückkehr von Leon Goretzka im Pokal gegen Viktoria Köln jeder Spieler verfügbar. Die Bayern haben mit dem Unentschieden gegen Gladbach am vergangenen Wochenende ihre ersten beiden Punkte der Saison liegengelassen, sind aber nach wie vor Tabellenerster. Union Berlin ist in Nachfolge von Borussia Mönchengladbach leistungsgerechter Tabellenzweiter und hat bereits genauso viele Punkte gesammelt wie die Bayern. Zum zweiten Mal in Folge wird es damit am Wochenende ein Spiel des Tabellenersten gegen den Tabellenzweiten geben. Die Wettquoten sagen eine Chance von 10% auf einen Sieg der Berliner, 20% auf ein Unentschieden und 70% auf einen Sieg der Bayern voraus. Wenn beide Mannschaften ihren gegenwärtigen Torhunger nahtlos fortsetzen und an das Beispiel der letzten beiden Begegnungen gegeneinander anknüpfen, steht uns am Wochenende ein Fußballspektakel ins Haus.
Anstoß ist am Samstag um 15.30 Uhr MESZ im Stadion an der Alten Försterei. Viel Spaß!
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