FC Bayern ohne Lewandowksi – Nagelsmanns neues System in der Analyse

Tobias Trenner 01.09.2022

Dieser Beitrag von Tobias Hahn erschient zuerst in seinem Blog Thefalsefullback.

Die letzten Jahre stand Robert Lewandowski stets im Vordergrund beim FC Bayern. Der Pole war der Superstar und Erfolgsgarant. Er hatte maßgeblichen Anteil am Champions-League-Gewinn 2020 und hätte in dem Jahr wohl auch Weltfußballer werden sollen. Nur um ein Jahr später den Ewigrekord von Gerd Müller mit 41 Toren zu knacken. Nach einem eher lauten Abgang aus München stehen die Bayern vor der Herausforderung den Zielspieler im Zentrum zu ersetzen. 

Und das taten sie… nicht. Außer dem jungen Mathys Tel wurde im Sommer kein weiterer echter Stürmer verpflichtet. Zwar gab es immer wieder Gerüchte um Erling Haaland oder Harry Kane, allerdings fehlten wahrscheinlich die finanziellen Mittel. Stattdessen verstärkte man sich mit Sadio Mané und gibt damit Trainer Julian Nagelsmann die Chance das Spiel der Bayern maßgeblich zu verändern. 

Bisher geht dieser Plan voll auf. Nagelsmann, der schon früher gerne ohne echte Spitze agierte, setzt in dieser Saison auf ein variables 4-2-2-2. Darin darf sich die Offensivkapelle der Bayern bestehend aus Mané, Gnabry, Sané, Coman, Thomas Müller und Jamal Musiala im Zentrum tummeln und für Gefahr sorgen. Bisher läuft das Kapitel eins nach Robert Lewandowski extrem gut. Beim 5:3 gegen Leipzig, dem 6:1 gegen Frankfurt, dem 2:0 gegen Wolfsburg und dem 7:0 Sieg in Bochum trugen sich bereits neun Spieler in die Torschützenliste ein. 

Darüber hinaus scheinen viele Akteure ohne Lewandowski im Zentrum aufzublühen. Die sich öffnenden Räume ohne einen klassischen Mittelstürmer kommen vorne Serge Gnabry und Kingsley Coman zugute. Zwischen den Linien überragt Jamal Musiala, aber auch Leroy Sané tastet sich so langsam wieder an seine Form aus der Hinrunde der letzten Saison heran

Zeit einen Blick auf die neuen Gegebenheiten, die Stärken, sowie die Schwächen des Systems zu werfen. 

Veränderte Staffelung im Aufbauspiel

Wer noch meine Videos aus der letzten Saison zum System von Julian Nagelsmann kennt, wird sich daran erinnern, dass die Bayern sehr oft mit einer Dreierkette aufgebaut haben. In tieferen Zonen kam eine Doppelsechs mit Kimmich und Goretzka hinzu, wobei sich letzterer im Laufe des Ballvortrags höher positionierte. 

Diese Saison sieht die Staffelung etwas anders aus. Die Doppelsechs bestehend aus Kimmich und Sabitzer steht deutlich enger beieinander und hält dauerhaft die Position vor der Abwehrkette. Davor bauen die Bayern das Spiel in verschiedenen Konstellationen auf. Gelegentlich wird Manuel Neuer eingebunden und bildet mit den beiden Innenverteidigern eine Dreierkette, während die Außenverteidiger wieder weiter nach vorne schieben. 

Dann wiederrum gibt es Phasen, in denen eine klassische Viererkette verwendet wird. Pavard und Davies bleiben relativ flach, während Upamecano und Hernandez/de Ligt zentral die Bälle verteilen.

In dieser Szene ist es tatsächlich mal so, dass Joshua Kimmich weiter vorne positioniert ist und die Bayern kurzfristig in einem 4-3-3 agieren. Allerdings ist das eher die Ausnahme. Viel wichtiger ist die Positionierung von Pavard in dieser Szene. Ähnlich wie Hernandez auf der anderen Seite nimmt er eher eine Position als Außenverteidiger ein. Die Breite hält er hingegen nicht, sondern rückt ballfern in den Halbraum ein. 

Wie auch in der letzten Saison versuchen die Bayern unter Nagelsmann das Spiel nicht maximal in die Breite zu ziehen, sondern ein kompaktes und enges Netz zu spannen. Die vielen geschaffenen Verbindungen ermöglichen ein schnelles Kombinationsspiel und besseres Gegenpressing nach Ballverlust. Wenn überhaupt stellt gelegentlich der Flügelspieler Breite her. Allen voran gegen Bochum mit Sané und Coman. Zuvor wichen Mané und Gnabry aus dem Sturmzentrum aus, um diese Rolle zu übernehmen. 

Meist schaffen es die Bayern mit ihrer engen Staffelung den Gegner zu zerspielen. Stimmt das Timing in der breiten Positionierung aber nicht, kommen sie gelegentlich in problematische Situationen, wenn dem AV oder IV die breite Anspielstation fehlt.

Die dritte Aufbauvariante der Bayern ähnelt der aus der letzten Saison. Dann schiebt nämlich Benjamin Pavard auf Höhe der beiden Innenverteidigern und bildet eine 3-2 Staffelung im Aufbau. 

Das erleichtert den Bayern die Ballzirkulation in der ersten Linie. Gleichzeitig haben sie besseren Zugriff auf die Halbräume, die im Fokus des Münchner Übergangsspiels liegen. 

Benjamin Pavard kann fließend diese Dreierkettenstaffelung herstellen. Durch seine ballfern eingerückte tiefere Positionierung reichen ein paar Schritte vor oder zurück, um zwischen Dreier- und Viererkette zu wechseln. Wie hier gegen Wolfsburg hängt das letztlich recht stark von der Aufteilung des Gegners ab. Nachstoßend konnte der Franzose beispielsweise im rechten Halbraum des Öfteren freigespielt werden. 

Bayern lockt den Gegner 

Im Vergleich zur letzten Saison gab es weitere kleine Änderungen. Neben der engen Doppelsechs, die konstant Kontakt zur Viererkette hält, lassen sich auch Spieler aus der Offensivabteilung weit in die eigene Hälfte fallen. Insbesondere wenn der Gegner hoch presst. 

Deshalb ist es so entscheidend, dass Kimmich und Sabitzer eng beieinander stehen. Fächern sie zu weit auf, schließen sie Passwege auf die Offensivabteilung. Durch deren tiefere Positionierung muss der Gegner für ein erfolgreiches Pressing höhere Risiken eingehen. Wir sehen es schön am Beispiel aus dem Spiel gegen Bochum. Das Team von Thomas Reis wollte hoch pressen, musste aufgrund der bayrischen Überzahl aber ihr komplettes Mittelfeld weit nach vorne schieben. Trotzdem hatten die Münchner mit Mané, Sané und Müller noch Anspielstationen hinter der Mittelfeldkette. 

Zugleich haben die Bayern meist zwei Spieler die höher positioniert bleiben. In dieser Szene Kingsley Coman. Die beiden Offensivspieler attackieren ohne Ball die Tiefe und beschäftigen folglich die Viererkette des Gegners. 

Das verhindert, dass einzelne Spieler herausrücken. Musiala, Mané oder Leroy Sané erhalten den Ball zwischen den Ketten und können aufdrehen. Rückt ein Verteidiger doch mal heraus, kann er das erst spät machen, da er sonst Gefahr läuft, dass die Bayern das Geschaffene Loch mit einem tiefen Pass sofort nutzen. 

Die individuelle Qualität der Bayern im Zentrum bestraft das verzögerte Herausrücken sofort. Speziell Jamal Musiala schafft den Bayern hier eine wertvolle Überlegenheit. 

Bayerns Ballvortrag

Es gibt viele verschiedene Facetten des bayrischen Ballvortrags. Gegen Wolfsburg, wahrscheinlich auch gegen viele andere Gegner in der Bundesliga, gelangen die Bayern ohne Probleme nach vorne, da der Gegner kaum ins Pressing übergeht. 

Wenn der Gegner dann doch hoch presst, haben wir gesehen, dass sich viele Spieler tiefer positionieren, sodass genug Anspielstationen geschaffen werden. Nach und nach wird das Pressing durch ein gutes Kombinationsspiel ausgehebelt und der Block bewegt sich vereint nach vorne.

In ihren Bemühungen das Pressing des Gegners zu überspielen und ins letzte Drittel vorzudringen, agieren die Bayern wesentlich ruhiger als letzte Saison. Es wird nicht jeder Ball sofort zwischen die Linien gefeuert, sondern nach dem besten Pass gesucht. Diese verbesserte Balance im Passspiel lässt sich vor allem bei Dayot Upamecano und Joshua Kimmich erkennen. 

Nichtsdestotrotz versuchen die Bayern immer noch schnell zwischen die Ketten zu gelangen. Allerdings tragen sie Sorge, dass die Struktur stimmt, um den Angriff erfolgreich zu gestalten oder im Gegenpressing die Oberhand zu behalten. Die verbesserte Struktur in Ballbesitz erlaubt es ihnen Engen besser aufzulösen. Gelingt es in den Raum vor der Abwehrkette vorzudringen, wird mit Tempo sofort vertikal attackiert.

Anspiele auf Musiala, Mané oder Müller zwischen den Ketten suchen die Bayern häufiger. Insbesondere wenn der Gegner Kimmich und Sabitzer mannorientiert verfolgt, wie es die Eintracht meist versuchte. Sobald dann eine Enge aufgelöst wurde, sind die Bayern sehr darauf bedacht mit Tempo vorzudringen und diagonale Wechsel zu spielen.

Meist kann der Spieler zwischen den Ketten entweder direkt aufdrehen oder er nutzt Kimmich und Sabitzer als Klatschoptionen. In der Folge entstehen aufgrund der hohen Präsenz im Zentrum Räume in den äußeren Halbräumen bzw. in tiefen Flügelzonen. Benjamin Pavard und Alphonso Davies profitieren von diesen Räumen. Auch Thomas Müller lässt sich, wie schon letzte Saison, gerne in diesen Raum fallen. 

Aus diesen Situationen können die Münchner dann mit Hilfe von diagonalen Pässen oder Dribblings das Zentrum attackieren. Aufgrund der Beweglichkeit der beiden Spieler in der Spitze (meist Mané und Gnabry, gegen Bochum auch die Außenspieler) wird die Kette des Gegners gebunden, sodass die angesprochenen Verzögerungen beim Herausrücken entstehen. 

Die diagonale Linie ist dabei natürlich nicht immer geöffnet. Vielmehr nutzen die Bayern auch hier ihr 4-2-2-2 und die hohe Präsenz, um Räume zu öffnen. Beispielsweise attackiert der ballnahe Zehner die Tiefe, um seinen Gegner mitzuziehen. Der Übergabemoment ist für viele Mannschaft schwierig zu händeln, sodass sich diagonale Linien für den äußeren Spieler ergeben. Gerade Alphonso Davies attackiert diese Räume sehr intelligent. 

Auch nach schnellen Tempowechseln aus der letzten Linie heraus, finden die Innenverteidiger immer wieder Anspielstationen zwischen den Ketten. Die hohe Präsenz in der letzten Linie und das temporäre Auseinanderziehen der gegnerischen Viererkette schafft die notwendigen Räume, wie hier beim Pass von Upamecano auf Musiala. 

Wie im Abschnitt zum Aufbauspiel erläutert, kann natürlich stets auch der Pass in die Tiefe gesucht werden, gerade weil die Spieler im Zentrum häufiger gegenläufig agieren. 

Diagonaler Seitenwechsel nach Zwischenlinienraumattacke

Die Attacke des Zwischenlinienraums steht bei der diesjährigen Bayern-Mannschaft extrem im Vordergrund. Aufgrund der tollen Fähigkeiten vieler Spieler in engen Räumen und der Tatsache, dass Nagelsmann bewusst das Zentrum überladen lässt, macht vielen Gegnern das Leben schwer. 

Dabei fokussieren sich die Bayern stets bewusst darauf dynamisch in die Engen zu spielen.

Vor dem ersten Tor gegen den VfL Bochum war es Leroy Sané, der vor der Mittelfeldkette den Ball erhielt und sofort tief spielte. Mit Sabitzer und Müller gab es zwei enge Anspielstationen. Gleichzeitig drückte Mané die Viererkette nach hinten, während Hernandez und Pavard als Verlagerungsoptionen in Frage gekommen wären. 

Was ich sehr faszinierend finde, ist dass bei jedem Pass zwischen die Ketten sofort ein Spieler dynamisch nachstößt. Das kann der Passgeber sein, wie gegen Bochum Leroy Sané, oder ein dritter Spieler. Mit Hilfe der Dynamik schaffen es die Bayern gegnerische Mannorientierungen zu durchbrechen. Beispielsweise hat der VfL hier Druck auf Müller und Sabitzer. Sanés Laufweg für den Doppelpass können die Bochumer aber nicht stoppen, da er als ballführender Spieler stets den Vorteil hat agieren zu können. Der ehemalige Schalker erhält nach kurzen Kombinationen den Ball mit Blick zum gegnerischen Tor frei zwischen den Ketten. 

Oder in dieser Situation. Upamecano spielt Davies scharf im Sechzehner an. Die Wölfe stürzen sich sofort auf den Kanadier, achten dabei aber nicht auf den nachstoßenden Musiala, der frei mit Blick zum Tor den Ball erhält.

Da der Gegner in der Folge sofort versucht das Zentrum zu schließen, um keine Steckpässe oder Schüsse zu erlauben, werden die Außenspieler, die sich nahe der Sechzehnerkante anbieten, frei.

Julian Nagelsmann fordert von seinem Team genau aus diesem Grund vier Spieler in der letzten Linie. Die Münchner haben zwar ursprünglich keine Überzahl, allerdings gibt es mehr Spieler, die das Zentrum attackieren können und so den freien Außenspieler schaffen. 

Vor allem durch die vier Offensivspieler kann kein Verteidiger erfolgreich herausrücken, ohne Räume zu öffnen oder einen Spieler freizulassen. Durch das gute Timing bei schnellen Vorstößen mit Blick zum Tor sind die Bayern in diesen Situationen kaum zu halten. 

Aus diesem Grund legen die Bayern so viel Wert darauf im Zentrum extremen Druck zu erzeugen, um dann durch ihr enges Netz Spieler in den offenen Räumen zu finden. 

Anders als früher haben die Bayern hier einen sehr klaren Fokus nicht den breiten Flügelspieler freizuspielen, sondern erst nahe am Sechzehner die Ablage auf den nachrückenden Spieler zu spielen. Hier gelang es den Münchnern wieder vor die Abwehrkette zu kommen. Die Defensive kollabiert zentral und Gnabry erhält außen den Platz, um flach auf Mané zu flanken. 

Das bewusste Attackieren des Zentrums, um den Gegner zusammenzuziehen und Räume zu schaffen, ist in dieser Saison besonders ausgeprägt. Insbesondere durch die vielen starken Dribbler wird enorm viel Druck erzeugt und die engen Abstände können ausgenutzt werden. Speziell Alphonso Davies zieht immer wieder gern ins Zentrum. Dabei startet er aus seiner breiten Position, die oben bereits beschrieben wurde und attackiert folglich diagonal das Zentrum. 

Selbst wenn der Gegner den Außenbahnspieler noch gut abdecken kann, öffnen diese Dribblings Raum für den ballfernen Außenverteidiger. Benjamin Pavard beweist in dieser Saison ein gutes Gespür, wann er nachstoßen kann. Der Franzose kann so selbst zu Abschluss kommen oder die Verlagerung nach außen durchspielen und im Anschluss selbst den Sechzehner besetzten. Durch die eingerückte Rolle, die wechselnd mit dem nominellen Flügelspieler eingenommen wird, stimmt nicht nur die Anbindung in Ballbesitz, sondern auch die Absicherung im Falle eines Ballverlusts. 

Von der rechten Seite ist es seltener Pavard, der die Dribblings startet, sondern einer der Offensivspieler. Thomas Müller bietet sich beispielsweise gerne halbrechts neben dem Defensivblock an, um dann diagonal ins Zentrum zu starten. Dabei profitiert er von den gut abgestimmten Abläufen. Stets wird durch einen Spieler der Halbraum attackiert, sodass sich die diagonale Linie ins Zentrum öffnet. Wieder stehen mit den beiden Sechsern und dem ballfernen Außenverteidiger geschickte Verlagerungsoptionen zur Verfügung. 

Bayern gegen die Mannorientierungen

Zu guter Letzt möchte ich über einen letzten Aspekt sprechen, den die Bayern in ihren bisherigen Spielen dieser Saison sehr gut umsetzen. Wie wir alle wissen, wird seit vielen Jahren primär mannorientiert verteidigt. Teams setzen immer noch auf eine Raumdeckung und ballorientiertes Verschieben, der Hauptreferenzpunkt liegt aber auf dem Ball. 

Diese Mannorientierungen aufzubrechen ist kein leichtes Unterfangen und erfordert ein hohes Maß an koordinierten Läufen ohne Ball. Ballbewegung allein reicht eben nicht aus, um eine mannorientierte Raumdeckung zu knacken. Julian Nagelsmanns Mannschaft setzt es diese Saison sehr gut um. Die variable Offensive performt fast ständig gegenläufige Bewegungen. Das bedeutet, dass sich ein Offensivspieler fallen lässt, während ein anderer die Tiefe attackiert. Folglich ist es für einen Verteidiger wesentlich schwieriger herauszurücken, da der freigewordene Raum für seine Mannschaft zum Problem werden kann. 

Die Bayern spielen ganz bewusst mit diesem Werkzeug. Und nutzen es nicht nur im Zusammenspiel zwischen den Stürmern. Gegen Bochum war es auffällig oft Benjamin Pavard, der freigespielt werden konnte. Hier zieht beispielsweise Thomas Müller Dominique Heintz aus der Kette, während Pavard umgehend durchstartet und die Tiefe attackiert. 

Während in der obigen Szene noch der IV herausgezogen wurde, war es hier über den Flügel. Coman lässt sich fallen, die Bochumer sortieren sich nicht schnell genug und Pavard kann von Upamecano hinter die Kette geschickt werden. Diese Szene zeigt anschaulich welche Probleme auf den Gegner zukommen. Man möchte nicht dauerhaft mannorientiert verfolgen, da man sonst seine Verteidigungsstruktur verliert. 

Allerdings erfordert das rechtzeitige Übergeben eine gute Kommunikation und ein schnelles Verständnis der Position. Bei der vielen Bewegung der Bayern und ihren Dribblings, die für Verteidiger wie ein Magnet wirken, ist das enorm schwer. Die abgestimmten dynamischen Bewegungen ohne Ball und die vielen Dribblings unterscheidet die Münchner fundamental von den Darbietungen aus der letzten Rückrunde. 

Fazit

Neben den Bewegungen ohne Ball und den vielen Dribblings ist es auch die besonnenere Ballzirkulation und das damit einhergehende verbesserte Gegenpressing was die Münchner aktuell auszeichnet. Nichtsdestotrotz sind hier immer noch Wackler und auch die Defensive, obwohl verbessert, nicht immer sattelfest. 

Für eine erfolgreiche Saison spricht hingegen, dass der Münchner Kader wesentlich breiter ist. Die Neuverpflichtungen sind zwar bisher noch eher Ergänzung, ausgenommen Sadio Mané, werden aber sicherlich auf einen Startelfplatz lauern. Dazu kommen noch die verbesserten Leistungen von Spielern wie Marcel Sabitzer oder auch Benjamin Pavard. Dieser Hunger und der Konkurrenzkampf werden den Münchnern guttun und die Spannung länger hochhalten. Abzuwarten bleibt, wie der FC Bayern gegen tiefstehende Gegner agieren wird. Ohne klaren Mittelstürmer könnte sich Nagelsmanns Team hier schwertun