Rot-Weißes Round-Up: Sandro Wagner

Jan Trenner 28.11.2014

Er kann die Bälle halten und verteilen. Er ist ein ‚Wandspieler’, der die Bälle prallen lässt […] [Er hat] seine Aufgabe 100-prozentig erfüllt. Für das, was er kann, hat er optimal gespielt.
Hitzfeld über Sandro Wagner, 2007, FCBayern.de

Hermann Gerland sah das damals anders, wie ein Artikel bei SPOX zwei Jahre später zeigt. Der »Tiger« hatte die vergangene Regionalliga-Saison im Kopf:

Was soll ich da noch sagen? In der Regionalliga hat er nichts gebracht, und jetzt ist er bei den Profis.
Hermann Gerland, 31.08.2009 SPOX.com

Doch vorerst einige Jahre zurück. Sandro Wagner wurde im November 1987 in München geboren und begann bereits im Alter von drei Jahren beim FC Hertha München die Fußballschuhe zu schnüren. 1995 wechselte er an die Säbener Straße zum FC Bayern und durchlief fortan die Jugendabteilungen, wo er 45 Partien für die U19 bestritt (18 Tore) und 44 Mal für die Bayern Amateure (2 Tore) auflief. Nachdem er 2005 mit Bayern in die Regionalliga Sprang, debütierte er zwei Jahre später bei den Profis. Den Verein schüttelten zu dieser Zeit viele Ausfälle und Ottmar Hitzfeld musste auf Jan Schlaudraff, Lukas Podolski und Luca Toni verzichten. Wagner nutzte die Vorbereitung, spielte sich nach vorn, machte letztendlich aber nur vier Bundesliga-Partien für den FC Bayern. Ein Tor in der Liga blieb ihm verwehrt und aus der als »vielversprechend« eingestuften Vorbereitung wurde im Ligabetrieb nichts.

Im Juni 2008 wechselte Wagner zum Zweitligisten MSV Duisburg, für den er in 36 Partien auflief und 12 Tore erzielte. Durch die U21-Europameisterschaft 2009 war der Stürmer wieder in den Fokus gerückt. Obwohl er bis zum Finale auf der Bank Platz nehmen musste und nur kurze Einsätze in den Schlussphasen erlebte, stand er im Endspiel gegen England für den gesperrten Ashkan Dejagah in der Startformation und traf zum 3:0 und 4:0. Im Januar 2010 wechselte Sandro Wagner zu Werder Bremen und kehrte nach über drei Jahren wieder in die Bundesliga zurück. Nach zwei Spielzeiten und 38 Partien (12 Tore) wurde Wagner nach Kaiserslautern verlieren, von wo er 2012 nach Berlin wechselte. In der laufenden Saison 2014/15 bestritt Sandro Wagner 7 Einsätze in der Bundesliga als Einwechselspieler. Daneben kommt er auf einige Spielminuten im DFB Pokal (13) und der Regionalliga Nordost (86).

Morgen spielt der FC Bayern in Berlin gegen Hertha BSC. Sandro Wagner wird seinen 27. Geburtstag feiern.

Miasanrot.de stellt regelmäßig am Dienstag und Freitag in einem Round-Up lesenswerte Texte und Fundstücke rund um den FC Bayern zusammen. Gewidmet wird jedes Round-Up einem ehemaligen Bayern-Spieler, der am jeweiligen Tag (oder kurz zuvor/danach) Geburtstag hat.

Presseschau

Nachklapp: Niederlage in Manchester

Der FC Bayern verlor am Dienstagabend in Unterzahl mit 2:3 in Manchester. Das Ergebnis änderte nichts an der komfortablen Situation in der Champions League Gruppe, war aber dennoch ärgerlich, wie unsere Analyse und die Diskussion in den Kommentaren zeigt. Die Süddeutsche Zeitung titelte »Bayern verteilen Almosen« und meinen damit die individuellen Fehler von Benatia, Alonso und Boateng. Insgesamt »Acht Gründe für die erste Bayern-Niederlage« fand die Frankfurter Allgemeine. Das Schnittstellenspiel und die Umstellungen nach Benatias Platzverweis waren zwei Punkte der taktischen Analyse von Spielverlagerung.

Was am Fernseher nicht zu sehen war, aber eine Bestrafung verdient hätte war die Szene zwischen Franck Ribéry und Vincent Kompany. Der Franzose schlug ihm nach verbalem Schlagabtausch ins Gesicht, wie Eurosport zusammenfasst und Daniel Rathjen mit einem Bild beweist.

Manchester City freute sich über den Sieg, dürfte in der Vergangenheit aber öfters auf die Entwicklung von Jerome Boateng geschaut haben. Der Verteidiger wechselte 2011 an die Isar. ESPNFC blickt zurück.

Glück im Unglück hatte Benatia. Die UEFA sperrt den Abwehrspieler nur für eine Partie. Er fehlt dem FC Bayern nur im letzten Gruppenspiel gegen Moskau.

Salihamidzic: Schweinsteiger & Alonso

Im lesenswerten Interview mit Goal.com bewertet Hasan Salihamidzic, der 1998 bis 2007 das Trikot des FC Bayern trug, die personelle Situation bei den Münchner. Selbstverständlich stehen Philipp Lahm und David Alaba im Fokus. Salihamidzic vergleicht aber auch Bastian Schweinsteiger und Xabi Alonso, die beide entscheidende Positionen im Mittelfeld begleiten können. Konfliktpotential oder gegenseitige Ergänzung?

Beckenbauer: Shaqiri darf im Januar wechseln

In den vergangenen Wochen wurde deutlich, dass die Zeichen bei Xherdan Shaqiri auf Abschied vom FC Bayern stehen. Der Schweizer ist unglücklich mit seinen Einsatzzeiten, der Trainer traut ihm Medienberichten zufolge seine Spielidee nicht zu. Gegenüber Sport1 machte Franz Beckenbauer deutlich, dass der 23-Jährige im Winter wechseln darf, wie DailyMail berichtet.

90Plus blickt auf die Karriere des Schweizers, seine Leistungen und das Interesse aus »halb Europa«. Ein lesenswertes Portrait.

Kirchhoff würde Schalke 6 Millionen kosten

Jan Kirchhoff ist bei Bayern-Fans durchaus in Vergessenheit geraten, obwohl der Abwehrspieler aktuell nur auf Leihbasis bei Schalke 04 aufläuft. Bis zum 31. Dezember müssen sich die Gelsenkirchener entscheiden, ob er weiterhin in ihren Reihen bleiben soll, wie ZEIT Online über den SID meldet. Der 24-Jährige wurde von Verletzungen zurückgeworfen, absolvierte nur 10 Pflichtspiele und rückte zuletzt gegen Chelsea nur durch sein Eigentor zum 0:3 in den Fokus (0:5 Endstand). Es ist dementsprechend gut möglich, dass Kirchhoff wieder nach München kommt. Ob und wie es dort weitergeht, bleibt allerdings offen.

Ribéry im Interview

Der Focus fasst die interessantesten Punkte aus dem „Sport Bild“ Interview mit Franck Ribéry zusammen. Darin wird besonderes Augenmerk auf die Entwicklung des Franzosen und seine inzwischen tiefe Verbundenheit mit dem Verein gelegt.

FC Bayern steigert Umsatz und Gewinn

Heute Abend treffen sich die Vereinsmitglieder des FC Bayern zur Jahreshauptversammlung. Der Kicker veröffentlichte in seiner Donnerstagsausgabe erste Zahlen zum abgeschlossenen Geschäftsjahr. Daraus wird deutlich, dass der FC Bayern die 500-Millionen-Euro-Umsatz Grenze überschritten hat.

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