Miasanrot Stats Corner: Saisonrückblick Teil 1 – Teamstatistiken
Als erstes betrachten wir hierzu einige allgemeine Statistiken für die Bundesliga. Ob ein Verein nun 80 oder 90 Tore erzielen konnte, mag für manche Geschichtsbücher und Zahlenfanatiker (mich eingeschlossen) von Interesse sein; spannender ist jedoch stets der Vergleich mit den direkten Wettbewerbern. In den folgenden Grafiken stellt jeder Punkt das finale Abschneiden eines Bundesligisten dar. In rot markiert ist jeweils die Leistung des FC Bayern München.
Ein erster Überblick
Dieser erste Überblick gibt bereits eine gute Indikation, was die Bayern unter Hansi Flick und hier insbesondere in der abgelaufenden Saison ausgemacht hat.
Die Statistiken für die Offensive suchen ihresgleichen. Die Grafik links oben zeigt die Anzahl und Güte der herausgespielten Chancen auf der y-Achse, sowie die Effizienz in deren Verwandlung in Tore auf der x-Achse. Weder in einzelnen Dimensionen, noch in der Kombination gibt es andere Vereine, welche den Bayern hier nahe kamen.
Die andere Seite der Medaille ist jedoch die Defensive. Die Grafik rechts oben zeigt auf der y-Achse die Zahl und Güte der zugelassenen Chancen (wobei der obere Bereich hier geringere Werte darstellt). Die x-Achse zeigt, wieviele tatsächliche Tore im Verhältnis zu den Chancen zugelassen wurden. Vereine im oberen rechten Quadranten, ließen also wenige Chancen zu und kassierten zudem aus den wenigen Chancen weniger Tore als im Schnitt zu erwarten wäre. Vereine im unteren linken Bereich auf der anderen Seite kassierten einerseits mehr Tore als aufgrund der Chancen zu erwarten gewesen wäre und hatten zudem eine Defensive, welche den Gegner zu sehr vielen Torchancen kommen lies.
Der FC Bayern ist hier nur im Mittelfeld der Bundesligisten zu finden.
Die Grafiken unten links und rechts gehen nun eher auf den gespielten Stil der Bayern ein. Geprägt von aggressivem Gegenpressing mit gleichzeitig guten Mitteln gegen gegnerisches Pressing und einem Offensivspiel, welches sich hauptsächlich in der gegnerischen Hälfte abspielte und immer wieder auf tiefe Pässe in die Spitze ausgelegt war, spielten sich die Bayern trotz wackeliger Defensive am Ende zur Meisterschaft.
Im folgenden betrachten wir die Offensiv- und Defensivleistung noch etwas genauer.
Tore und Gegentore im historischen Vergleich
Vergleichen wir die Anzahl zugelassener Tore, sowie die der erzielten Tore mit den Meistern der letzten 27 Jahre, wird erneut deutlich, wie außergewöhnlich die Saison war.
Der Torrekord aus dem letzten Jahr wurde zwar nicht ganz gebrochen, jedoch konnten die 98 Tore aus der vorletzten Triple-Saison 2012/13 am Ende noch um eines überboten werden. Die Gegentore suchen ebenfalls ihresgleichen. Kein Meister ließ seit 1993/94 mehr zu als die Bayern.
Die hohe Zahl der geschossenen Tore half den Bayern jedoch vieles zu kaschieren. Ein Blick auf die Tordifferenz zeigt die Dominanz seit 2012. In diesem Zeitraum erreichte der FC Bayern am Ende immer mindestens eine Tordifferenz von +55. Ein Wert, welcher im betrachteten Zeitraum zuvor von anderen Vereinen nur einmal erreicht (und nie geschlagen) wurde – von Borussia Dortmund 2011/12.
Gegentore bei Meistern und Absteigern
Die hohe Zahl der Gegentore bleibt selbst dann außergewöhnlich, wenn wir den zu analysierenden Zeitraum erweitern.
Obige Grafik enthält nun jeden Meister seit Gründung der Bundesliga im Jahr 1963. Jeder grüne Punkt steht hierbei für die Zahl der Gegentore eines einzelnen Meisters. Zusätzlich in blau zu finden, sind die beiden jeweils letztplatzierten Teams der finalen Tabelle.
Im Vergleich mit allen Meistern seit Bestehen der Bundesliga, schafften es nur drei Vereine, mehr Tore zuzulassen als die Bayern in der aktuellen Saison (44 Gegentore): der 1. FC Kaiserlautern in der Saison 1990/91 sowie der Hamburger SV in der Saison 1981/82 (jeweils 45 Gegentore). Und der FC Bayern selbst in der Saison 1973/74 mit unglaublichen 53 Gegentoren.
Mit Borussia Mönchengladbach schaffte es in der Saison 2006/07 sogar ein Verein, mit der selben Zahl an Gegentoren wie der FC Bayern in der laufenden Saison (44), als letzter der Tabelle in die 2. Bundesliga abzusteigen.
Nachdem wir nun die Gegentore mit anderen Meistern verglichen haben, wollen wir nun noch einen kurzen Vergleich mit den letzten Saisons der FC Bayern selbst aufzeigen.
Gegentore des FC Bayern
Diese Grafik lässt nun einige Trends und Besonderheiten identifizieren.
Zunächst einmal wird offensichtlich wie dominant der FC Bayern insbesondere in den Saisons 2011/12 bis 2016/17 aufgetreten ist. Auch wenn es im ersten Jahr noch nicht zur Meisterschaft reichte, konnte der FC Bayern stets auf eine extrem starke Defensive zählen.
Gleichzeitig ist jedoch auch zu bemerken, dass sich die Zahl der Gegentore seit der Rekordsaison 2015/16 stets verschlechterte und sich nun in einem Bereich zu befinden scheint, welcher üblicherweise nicht ausreicht, um sich am Ende der Saison zum Meister zu krönen.
Wie bereits aufgezeigt, ergibt sich das ganze Bild jedoch erst, sobald auch die erzielten Tore mit in die Betrachtung einfließen.
Tore des FC Bayern
Eine Betrachtung der erzielten Tore zeigt auf den ersten Blick bereits die offensivfreudigsten Phasen des FC Bayerns auf. Die Saisons 1971/72 bis 1973/74 sowie 2012/13 bis 2020/21 sind klar ersichtliche Peaks. Die erste wirkliche Höhephase in den 1970er Jahren, sollte hier auch als eine Warnung dienen, wie schnell eine Rekorde brechende Offensive von einer Saison zur nächsten einbrechen kann. Und dies ganz ohne einen großen personellen Umbruch (zwar verlor der FC Bayern zur Saison 1974/75 u.a. Paul Breitner an Real Madrid, mit Uli Hoeneß und Gerd Müller blieben die Top-Torschützen aus dem Vorjahr jedoch erhalten).
Neben der Durchschlagskraft der Offensive zeigt die Grafik auch die Dominanz des FC Bayerns in der Bundesliga auf. Die zuletzt neun Titel in Folge gab es noch nie und diese sind auch im internationalen Vergleich herausragend.
Schon wieder Deutscher Fußballmeister
Folgende Visualisierung zeigt die Meister der größten fünf europäischen Ligen in den letzten 50 Jahren, jeweils sortiert nach Anzahl der Meisterschaften in diesem Zeitraum.
Jede Liga scheint hier eine eigene Charakteristik aufzuweisen. Die englische Meisterschaft ist geprägt durch zwei lange Ären: die des FC Liverpool zwischen 1973 und 1989 und die Ära von Manchester United beginnend mit der Gründung der Premier League 1992/93 und endend mit dem Abgang von Sir Alex Ferguson nach der Saison 2012/13. Auch wenn in beiden Zeiträumen jeweils der Großteil der Meisterschaften an die zu dem Zeitpunkt dominanten Mannschaft ging, gelang es doch immer wieder anderen Clubs einzelne Titel zu erringen. Insgesamt konnten sich der FC Liverpool und Manchester United 25 der 50 Meisterschaften sichern.
In Frankreich sind die dominanten Ären deutlich kürzer und auf mehrere Mannschaften verteilt. AS Saint-Étienne konnte sich in den 1970er Jahren fünf Mal als Meister auszeichnen. Olympique Marseille gelang dies zwischen 1989 und 1993 (wobei ihnen der letzte Titel aufgrund der sogenannten „Affäre OM-VA“ nachträglich aberkannt wurde. Die meisten Meisterschaften in Serie konnte Olympique Lyon zwischen 2002 und 2008 erringen. 2013 begann dann die dominante Zeit von Paris Saint-Germain, kurz unterbrochen von Monaco und von OSC Lille in der abgelaufenen Saison. Insgesamt gelang es keinem Verein mehr als neun Meisterschaften in den letzten 50 Jahren für sich zu gewinnen. Dies ist einzigartig in den betrachteten fünf Ligen Europas.
In der deutschen Meisterschaft führt kein Weg vorbei am FC Bayern. Nur in der Bundesliga gelang es einem Verein mehr als die Hälfte der letzten 50 Meisterschaften zu gewinnen. Die Dominanz des Rekordmeisters ist so groß, dass es keinem anderen Verein wirklich gelang eine längere Ära zu prägen. Borussia Mönchengladbach in den 70ern, der Hamburger SV zu Beginn der 80er Jahre, sowie Borussia Dortmund Mitte der 90er und zwischen 2010 und 2011, hatten kurze Phasen von Dominanz. Dies wurden jedoch stets schnell wieder gebochen – zumeist vom FC Bayern.
Ein ähnliches Bild ergibt sich in Italien. Juventus Turin zeigte sich in den letzten 50 Jahren sehr dominant und erlaubte es nur den beiden Mailänder Vereinen für kurze Phasen eigene Siegesserien zu entwickeln.
Spanien ist schließlich geprägt vom Zweikampf zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid. Anders als in England kommen andere Vereine hier auch nur selten in den Genuß in den Zweikampf der beiden Giganten eingreifen zu können.
Meister der Herzen – Meister der Zahlen
Auch wenn es zwischenzeitlich so aussah, als könnte das Meisterschaftsrennen diese Saison knapper werden als in den Jahren zuvor, hatte der FC Bayern den Vorsprung auf das zweitplatzierten Leipziger am Ende doch wieder auf stattliche 13 Punkte ausgebaut. Man kann also getrost von einer eher eindeutigen Meisterschaftsentscheidung sprechen. Oder ist es nicht so eindeutig?
Expected Goals
Um diese Frage zu beantworten, lohnt sich ein Blick auf die „Expected Goals“. Diese Metrik hat es in den letzten Jahren geschafft von einer statistischen Spielerei bis in den Fußball-Mainstream zu kommen. In Bundesliga-Übertagungen werden heute regelmäßig „Torwahrscheinlichkeiten“ eingeblendet. Nichts anderes sind Expected Goals. Basierend auf Informationen wie Abschlussposition, Anzahl an Verteidigern zwischen Ball und Tor, Art der Vorlage und vielen weiteren Faktoren, wird jedem Abschluss eine Wahrscheinlichkeit auf Torerfolg zugewiesen. Dies geschieht durch die Analyse großer Datenmengen von Abschlüssen. Als einfachstes Beispiel zur Erklärung wird hier häufig der Elfmeter herangezogen. Elfmeter werden im Schnitt zu ~77 % verwandelt. Nicht in Betracht gezogen werden individuelle Stärken einzelner Spieler. Daher liegt die Torwahrscheinlichkeit (oder der „Expected Goal“-Wert, kurz xG) eines Elfmeters immer bei 77 %, unabhängig davon welcher Schütze am Ende antritt.
Die Summe sämtlicher Torchancen einer Mannschaft ergeben dann den Expected-Goals-Wert für das Spiel. Basierend hierauf ist es nun möglich eine Saison zu simulieren. Die einfachste Methode wäre es nun einfach die Expected-Goals-Werte der beiden gegeneinanderspielenden Mannschaften zu vergleichen und der Mannschaft mit dem höheren Wert drei Punkte zuzuschreiben (so zum Beispiel vom Kicker vor kurzem gemacht). Dass dieses Vorgehen etwas zu kurz gedacht ist, wird schnell klar, wenn in einem fiktiven Beispiel eine Mannschaft keine einzige Chance erspielen konnte (xG = 0) und eine andere Mannschaft einen einzelnen Abschluss mit xG = 0.5 aufweist. In diesem Beispiel wäre es zu einfach zu sagen, die Mannschaft mit dem einen Abschluss gewinnt das Spiel. Tatsächlich würde diese das Spiel nur zu 50 % gewinnen und zu 50 % würde das Spiel torlos unentschieden enden. Für unsere Simulation haben wir daher die vergangene Saison mehrere 10.000 Male simuliert, und basierend auf den erzielten Expexted Goals jeweils die resultierenden Abschlusstabellen analysiert. Das Ergebnis hierzu ist beeindruckend und zeigt Leipzig im Schnitt auf Platz 1:
Team | Average Predicted Position | Actual Position | Winning chance | Average Predicted Points | Actual Points |
---|---|---|---|---|---|
RB Leipzig | 1.99 | 2 | 49.4 % | 67.5 | 65 |
Borussia Dortmund | 2.86 | 3 | 23.8 % | 63.4 | 64 |
FC Bayern München | 3.12 | 1 | 18.9 % | 62.4 | 78 |
VfL Wolfsburg | 5.5 | 4 | 3.8 % | 55.5 | 61 |
Eintracht Frankfurt | 5.96 | 5 | 2.2 % | 54.3 | 60 |
In fast 50 % der Simulationen konnte RB Leipzig am Ende die Meisterschaft feiern. Noch überraschender landet Borussia Dortmund in den meisten Fällen sogar auf dem zweiten Platz und weißt insgesamt eine höhere Wahrscheinlichkeit auf einen Meisterschaftsgewinn als der FC Bayern aus.
Potentielle Schlussfolgerungen
Zunächst einmal ist es für den Gewinn der Meisterschaft natürlich entscheidend tatsächliche Tore zu erzielen und nicht nur kalkulierte „Expected Goals“. Aber ist diese Analyse dadurch komplett hinfällig? Um diese Frage zu beantworten, sollten wir einen Blick auf mögliche Ursachen einer Diskrepanz zwischen den tatsächlichen Ergebnissen und den Ergebnissen nach Expected Goals werfen.
Ein Blick auf die tatsächlich gewonnenen und die durch das Modell prognostizierten Punkte, zeigt, dass Dortmund und Leipzig recht nah am erwarteten Ergebnis liegen, während der FC Bayern die im Durchschnitt erwarteten Punkte um über 15 übertroffen hat.
Wie bereits beschrieben, werden zur Berechnung von Expected Goals, die individuellen Stärken (und Schwächen) von einzelnen Spielern ignoriert. In Realität ist dies natürlich nicht der Fall. Dass ein Robert Lewandowski eine höhere Chance hat eine bestimmte Torchance zu verwandeln als andere Spieler, steht außer Frage. Nicht umsonst zahlen Vereine dreistellige Millionensummen um Spieler zu verpflichten. Wenn wir also hypothetisch annehmen, dass Spieler des FC Bayern im Schnitt aus einem Expected Goal mehr tatsächliche Tore erzielen, als Spieler anderer Vereine, kann dies eine erste Erklärung dafür sein, dass die Tabellensituation nach Expected Goals schlechter ausfallen würde, als das tatsächliche Abschneiden.
Ähnlich könnte auch angenommen werden, dass z.B. RB Leipzig nach dem Abgang von Timo Werner über weniger Durchschlagskraft verfügt (kein Leipziger Stürmer war in den Top-10 der Bundesliga-Torschützen) und daher aus Torchancen nicht ganz so viel herausholt als die Konkurrenz im Süden. Diese Argumentation wirkt zwar weniger überzeugend, wenn Borussia Dortmund und mit diesen Erling Haaland in die Betrachtung gezogen werden, dennoch übertraf der FC Bayern, wie schon zu Beginn des Artikels festgestellt, die Expected Goals auch im Vergleich zu anderen Bundesligisten deutlich.
Wir können also feststellen, dass es durchaus zu erwarten ist, dass überdurchschnittlich gut besetzte Vereine, besonders häufig ihre Expected Goals übertreffen. Gleichzeitig sollte man sich beim FC Bayern auf diesem Fakt jedoch keinesfalls ausruhen und so die „Expected Meisterschaft“ von RB Leipzig ignorieren. Unter dem Strich bedeutet das Ergebnis dieser Analyse immerhin, dass es den Leipzigern gelang, mehr und bessere Torchancen zu generieren (oder diese zumindest besser auf die wichtigen Spiele zu verteilen). Leipzig konnte jedoch elf Spiele trotz Überlegenheit nach Expected Goals nicht gewinnen. Beim FC Bayern waren dies nur fünf Spiele. Mit etwas mehr Glück im Abschluss, einem besseren Stürmer oder auch nur etwas weniger Weltklasse durch einen Robert Lewandowski, hieße der Meister diese Saison also RasenBallsport Leipzig.
Das Glück der Münchner wird umso deutlicher, wenn die letzten Saisons mit in die Analyse einbezogen werden.
„Expected Meisterschaften“ des FC Bayern
Hier ist klar zu sehen, dass es keinesfalls Standard für den FC Bayern ist, nur durch Übertreffen der Expected Goals die Überhand zu gewinnen. In den letzten sechs Saisons, konnte sich der FC Bayern die simulierte Meisterschaft stets mit einer Wahrscheinlichkeit von über 50 % sichern. In fünf der letzten sechs Saisons lag die Wahrscheinlichkeit sogar bei mindestens ca. 75 %.
Heimvorteil
Zum Abschluss dieses ersten statistischen Saisonrückblicks, sollten wir auch kurz auf die große Besonderheit der Saison zu sprechen kommen. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, fanden sämtliche Partien Corona-bedingt vor leeren Rängen und somit ohne Unterstützung der Fans statt. Dies ist sicherlich aus vielen Gründen erwähnenswert und hoffentlich nicht nur die erste sondern auch die letzte Saison unter diesen Bedingungen; dennoch möchten wir hier in erster Linie kurz über den Einfluss auf den Heimvorteil sprechen. Im Durchschnitt der letzten 5 Jahre konnte eine Heimmannschaft in den größten europäischen Ligen in etwa 60 % der zu gewinnenden Punkte sichern. Als Erklärung hierfür wird häufig aufgeführt, dass Spieler angefeuert von eigenen Anhängern etwas bessere Leistung zeigen, als in einem Auswärtsspiel. Verstärkt wird dieser Effekt noch durch eine mögliche Einschüchterung der Gäste durch die Heimfans.
So ist es wenig überraschend, dass dieser Heimvorteil in Stadien ohne Fans nicht zum Tragen kommt und somit ein deutlicher Rückgang mit Beginn der „Geisterspiele“ zu erkennen ist. In England und Frankreich scheint der Heimvorteil fast völlig verloren gegangen zu sein. In Deutschland, Italien und Spanien ist zwar auch ein signifikanter Rückgang zu erkennen, jedoch bleibt hier trotzdem ein statistischer Heimvorteil. Dies ist insofern sehr interessant, dass es in der Vergangenheit nur begrenzt möglich war, mögliche Einflussfaktoren zu isolieren und zu untersuchen. Nun scheint klar, dass andere Effekte wie geringere Reisebelastung, mehr Selbstvertrauen im eigenen Stadion, etc. ebenfalls signifikanten Einfluss zu haben scheinen. Auch wenn vielleicht nicht in jeder Liga auf ähnlicher Weise.
Fazit
Mit der abgelaufenen Saison ging also eine auf viele Arten außergewöhnliche Saison zu Ende. Wir sahen nicht nur eine hervorragende Offensive sowie überraschend ausbaufähige Defensivleistungen, sondern konnten auch eine rekordhaltende neunte Meisterschaft in Folge bestaunen. Der Wechsel auf der Trainerposition, Abgänge von Leistungsträgern und die verlorene „Expected Meisterschaft“, versprechen zudem eine mindestens ebenso spannende Saison 2021/22.
Im nächsten Teil dieser kurzen Serie wollen wir uns den Spielerstatistiken der abgelaufenen Saison widmen und insbesondere die Leistungen der Spieler des FC Bayern etwas genauer unter die Lupe nehmen.