Miasanrot Awards 2025: Die Mixed 11 des Jahres
Was darf bei Einzelawards im Mannschaftssport Fußball nicht fehlen? Richtig! Die Elf der Saison. Es gibt sie beim Ballon d’Or, es gibt sie bei ähnlichen Ablegern, also warum nicht auch bei den Miasanrot Awards?
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Wir haben die Köpfe in der Redaktion zusammengesteckt, uns verbal darum geprügelt, wer welche Position im Team verdient hat und letztlich abgestimmt. Herausgekommen ist die erste „Mixed 11“ in der Geschichte unserer Awards.
Unsere Kriterien? Komplett subjektiv. Natürlich lassen sich Männer und Frauen nicht vergleichen, aber wenn uns eine Torhüterin mehr überzeugt hat als alle Männer des FCB, dann ist das nun mal so. Und die Argumente gehen uns bekanntlich fast nie aus. Also: Let’s go! Das System ist übrigens ein 4-2-3-1, wie es beide Teams oft gespielt haben.
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Tor: Mala Grohs
Die Konkurrenz im Tor ist riesig. Manuel Neuer, Jonas Urbig, Ena Mahmutovic und Mala Grohs – sie alle standen mit viel Spielzeit zur Auswahl. Für alle hätte es durchaus Argumente gegeben. Am Ende war das Ergebnis aber sehr deutlich: 13 Stimmen gingen an Grohs, eine an Mahmutovic. Die Männer bekamen keine.
Und wer kann es uns verübeln, dass hier sehr wahrscheinlich nicht nur sportliche Kriterien mit eingeflossen sind? Grohs hat eine unglaubliche Saison hinter sich. Im November veröffentlichte der FC Bayern die traurige Nachricht, dass bei der Torhüterin ein bösartiger Tumor diagnostiziert wurde. Sie selbst veröffentlichte bei Instagram eine Videobotschaft, die vor allem eines ausstrahlte: Stärke.
Grohs kehrte im Januar unglaublich schnell auf den Trainingsplatz zurück und feierte im März ein überragendes Pflichtspiel-Comeback bei den Profis. Zwar stand sie auch vorher schon bei der Zweitvertretung und in einem Testspiel wieder im Tor, doch dieses Spiel gegen Olympique Lyon brannte sich ein. Sie parierte einen Elfmeter und zeigte auch darüber hinaus eine überragende Leistung.
In ihren 19 Einsätzen spielte die 24-Jährige elfmal zu Null. Vor allem aber zeigte sie in dieser Saison auch auf anderen Ebenen, warum ihr Nachname absolut gerechtfertigt ist.
Rechtsverteidiger: Konrad Laimer
Enger war die Entscheidung auf der rechten Defensivseite. Am Ende setzte sich Laimer aber mit acht Stimmen durch – und damit bekam er nur eine Stimme mehr als Giulia Gwinn. Über Laimer haben wir bereits in der Kategorie „Unsung Hero“ alles gesagt, was es zu sagen gibt: Einen Spieler wie ihn will niemand als Gegner – aber gewiss jeder in seinem Team.
Innenverteidiger rechts: Dayot Upamecano
Der Franzose setzte sich mit elf Stimmen gegen seine Konkurrenz durch. Tuva Hansen bekam drei Stimmen, Minjae Kim keine – und ein Voting lassen wir natürlich noch offen. Upamecano spielte bis zu seiner Verletzung wohl die stärkste Saison seiner bisherigen Karriere. Konstant, zweikampfstark, gewohnt gut im Spielaufbau – er bringt das Komplettpaket mit. Wenn er das weiterhin in dieser Konstanz abrufen kann, wird er auch in dieser Saison wieder ein wichtiger Eckpfeiler sein.
Innenverteidigerin links: Glódis Perla Viggósdóttir
Na klar: Die Kapitänin darf nicht fehlen. Auch sie hat elf Stimmen erhalten. Die Isländerin hatte zwar zwischenzeitlich mit Verletzungsproblemen zu kämpfen, marschierte aber dennoch gewohnt vorweg. Ihre Präsenz und Zweikampfstärke sind ebenso beeindruckend wie ihre starken Diagonalbälle.
Linksverteidiger: Alphonso Davies
Auch Alphonso Davies hat es trotz Verletzung in die Mixed 11 geschafft. Immerhin gelang ihm noch das wichtige Tor gegen Glasgow kurz vor einer möglichen Verlängerung und auch gegen Leverkusen spielte er eine entscheidende Rolle im Achtelfinale, traf beispielsweise im Rückspiel. Danach verletzte er sich bei der Nationalmannschaft. Seine Saison bis dahin war aber deutlich stärker als im Vorjahr und versöhnte viele Bayern-Fans mit ihm. Sicherlich half auch die Vertragsverlängerung. Elf Stimmen bekam der Kanadier, drei gingen an Carolin Simon, Raphael Guerreiro bekam keine.
Sechser: Joshua Kimmich
Wunder gibt es immer wieder! Obwohl Joshua Kimmich bei einigen Awards knapp geschlagen wurde, hat sich die Miasanrot-Redaktion erbarmt. Kimmich erhielt satte 13 Stimmen und damit die mit großem Abstand meisten in der Abstimmung. Der Taktgeber im Mittelfeld blickt erneut auf eine überragende Saison zurück, in der er beständig auf einem derart hohen Niveau agiert, dass ihm die Erwartungshaltung mancher Beobachter*innen manchmal um die Ohren fliegt. Fakt ist dennoch: Ohne ihn sähe der FC Bayern so manches Mal sehr alt aus.
Sechserin: Sarah Zadrazil
Nach Kimmich war die Abstimmung knapper. Zwei Stimmen gegen an Aleksandar Pavlović, zwei an Georgia Stanway, je eine an Sydney Lohmann und Leon Goretzka und ein Troll, wir nennen keine Namen, votete für João Palhinha. Weil Trolle bei uns aber keine Chance haben, gewann Sarah Zadrazil den Platz neben Kimmich – und zwar mit vier Stimmen. Die Österreicherin würdigten wir ebenfalls schon bei den „Unsung Heroines“.
Rechtsaußen: Michael Olise
Überraschenderweise kommt unser Rechtsaußen des Jahres nicht etwa aus der CDU/CSU, sondern vom FC Bayern. Michael Olise sichert sich diesen Platz einstimmig. Niemand hatte gegen ihn den Hauch einer Chance. Auch wenn in diesem Wahlgang „nur“ 13 Redakteur*innen abgestimmt haben, so hat er alle Stimmen erhalten. Auch bei ihm haben wir schon eine Würdigung verfasst, denn es ist sein dritter Miasanrot Award.
Offensives Mittelfeld: Pernille Harder
Wenn der Spieler des Jahres in der Startelf steht, dann steht natürlich auch die Spielerin des Jahres in der Startelf. Für Jamal Musiala gab es keine einzige Stimme, Pernille Harder sammelte alle zwölf ein, die abgegeben wurden. Die Dänin blickt auf eine starke Saison zurück – unsere Würdigung findet ihr hier.
Linksaußen: Klara Bühl
Wir erkennen hier einen Trend: Die Gesamtanzahl der Stimmen reduziert sich zwar immer um eine, aber es bleibt einstimmig. Elf Redakteur*innen haben abgestimmt, alle elf stimmten für Klara Bühl. Und das auch vollkommen zu Recht. Bühls Saison war so stark, dass viele es fast schon als selbstverständlich hingenommen haben, wie gut sie ist. Dabei ist es gar nicht so lange her, dass sie sehr wechselhafte Leistungen brachte.
In der Saison 2024/25 war sie aber eine der großen Konstanten im Team von Alexander Straus. Der Norweger hat sie über die drei Jahre spürbar weiterentwickelt – vor allem in der Spielgestaltung übernimmt Bühl mittlerweile viel mehr Verantwortung. Ihre Vertragsverlängerung setzte der Saison die Krone auf.
Sturm: Harry Kane
15 Stimmen wurden im Sturm abgegeben, elf davon gingen an Harry Kane, eine an Jovana Damnjanović und drei an Lea Schüller. 51 Einsätze, 41 Tore, 14 Assists – die Zahlen des Engländers sprechen für sich. Gerade in den Phasen, in denen er durchaus zu Recht dafür kritisiert wurde, dass er zwar oft vom Punkt, aber seltener aus dem Spiel heraus traf, wurde aber eines vergessen: Dieser Mann ist ein hervorragender Spielgestalter. Diese Qualität macht ihn aus und so war Kane oft auch dann eine Riesenhilfe, wenn er selbst nicht traf.
Trainer: Alexander Straus
Auf der Bank sitzt derweil Alexander Straus. Der Norweger gewann das historische Double, holte darüber hinaus den Supercup und sorgte bei einem Kleinfeldturnier in Portugal gemeinsam mit seinem Team für eine würdige Abschiedstournee. Von der Miasanrot-Redaktion bekam er zehn Stimmen. Sein Kollege Vincent Kompany kam „nur“ auf fünf.
Klar ist, die FC Bayern Frauen haben nun ein ordentliches Brett zu bohren, nachdem Straus in die USA gewechselt ist. Der 49-Jährige hinterlässt als Trainer aber auch als Mensch ein großes Loch in München. Lest hier unser großes Abschiedsinterview mit Alexander Straus, in dem er unter anderem erklärt, warum er gewechselt ist und wie er auf die vergangenen drei Jahre zurückblickt.
Die Mixed 11 der Saison beim FC Bayern:
