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Man kann von diesen individuellen Auszeichnungen halten was man will. Natürlich ist so eine Ehrung nie objektiv und es ist auch schwer die Leistungen von Spielern in unterschiedlichen Ligen miteinander zu vergleichen. Trotzdem ist die Auszeichnung mit viel Prestige verbunden und wer Franck Ribéry in diesen Tagen über die Wahl hat sprechen hören, der weiß auch was ihm persönlich dieser Tag bedeutet.
Wir müssen nicht darüber diskutieren, dass diese Auszeichnung verdient ist. Auch Lionel Messi wäre ein würdiger Träger dieses Titels gewesen, aber die an der Wahl beteiligten Journalisten setzten mit der Wahl Ribérys einen Trend fort, dass nicht zwingend der Spieler mit den beeindruckendsten individuellen Werten gewinnt, sondern der herausragende Spieler der Mannschaft, die der vergangenen Saison in Europa den Stempel aufdrückte, den Titel gewinnt. Auch deshalb wurde im Jahr 2012 trotz 50! Saisontoren nicht Messi, sondern Andres Iniesta Europas Fußballer des Jahres. Der Spanier war nicht nur eine tragende Säule beim FC Barcelona, sondern auch die herausragende Figur in Spaniens Nationalteam.
Ribéry hat beim FC Bayern eine beeindruckende Entwicklung hinter sich. Zum Beginn seiner Zeit in München wirkte er häufig wie ein Spieler, der irgendwie über der Mannschaft schwebte. Ein Superstar, der auf dem Sprung nach ganz oben war und für den der FC Bayern fast ein wenig zu klein wirkte. Ribéry blieb den Roten treu, weil der Verein in einer persönlich schwierigen Phase zu ihm hielt. Ribéry ist über die Jahre vom Filou zum erweiterten Kreis der Führungsspieler gewachsen. Es war Jupp Heynckes, der dem Franzosen vermittelte, dass er sein Spiel der Mannschaft anpassen muss, wenn er mit dem FC Bayern die ganz großen Erfolge erreichen möchte. Die Champions League, die europäische Spitze – das war immer Ribérys Anspruch, den er auch mit der öffentlichen Forderung nach prominenten Neuzugängen immer wieder unterstrich.
Franck Ribéry war in der Saison 2012/2013 ein anderer Spieler. Er war mannschaftsdienlicher. Er gewann auch defensiv Bälle und war in der Offensive häufig derjenige, der für die entscheidenden Rhythmus-Wechsel zuständig war. Seine Statistiken waren gerade im Vergleich zu Messi eher ordentlich, denn beeindruckend. 10 Saisontore, dazu 14 Vorlagen in der Bundesliga. In der Champions League gelang ihm gar nur ein Treffer. Doch Ribéry hat einen Weg gefunden dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken ohne in jedem Spiel zu 8 oder 9 Solo-Läufen anzusetzen. Er war in den großen Spielen gegen Barcelona und Dortmund an insgesamt drei Toren direkt beteiligt. Er war Antreiber, Angriffsinitiator und mit Bastian Schweinsteiger auch der emotionale Leader des Teams. All das machte ihn im Jahr 2012/2013 wertvoller denn je.
Franck Ribéry war über die gesamte Saison gesehen der herausragende Spieler einer Mannschaft, die als eine von vielen großen Teams in die Geschichte des europäischen Vereinsfußballs eingehen wird. Franck Ribéry ist Europas Fußballer des Jahres. Mit Recht.