FFC Frankfurt — FC Bayern München Frauen 0:1 (0:1)
Wie schon im vergangenen Jahr kurz vor der Winterpause haben der FFC Frankfurt und der FC Bayern München das „Vergnügen“, sich in Liga und Pokal kurz hintereinander miteinander messen zu dürfen. Für beides der Teams jeweils ein harter Brocken — schließlich trifft der amtierende Champions-League-Sieger dabei auf den aktuellen Deutschen Meister.
Falls Ihr es verpasst habt:
Während bei den Gastgeberinnen im Brentanobad Dzsenifer Marozsán weiterhin verletzt fehlte, konnte Colin Bell zumindest wieder mit Nationalspielerin Simone Laudehr in der Startelf aufwarten. Sie spielte als Sechserin vor der Dreierabwehr bestehend aus Marith Prießen halbrechts, Saskia Bartusiak halblinks und Peggy Kuznik zentral vor Schlussfrau Desirée Schumann.
Auf den Flügeln ergänzten die Flügelverteidigerinnen Kathrin Hendrich und Ana-Maria Crnogorčević die Dreier- zur Fünferkette. Im offensiven Mittelfeld Frankfurts spielte Routinier Kerstin Garefrekes auf der halbrechten und Jackie Groenen auf der halblinken Achterposition. Im Doppelsturm liefen Yūki Ōgimi und die frisch gebackene Nationalspielerin und -torschützin Mandy Islacker auf.
Bayern-Coach Tom Wörle ließ eine ganz ähnliche Formation auflaufen, setzte aber auf die minimal defensivere 2-1-Staffelung im zentralen Mittelfeld. Frankfurt spielte wie erwähnt mit der 1-2-Staffelung, also einer Sechs (Laudehr) und zwei Achtern (Groenen, Garefrekes). Bayern machte es umgekehrt mit zwei Sechsern (Melanie Behringer, Carina Wenninger) und einer Zehn (Melanie Leupolz). Damit blieb Wenninger im Team, obwohl Caro Abbé zurück in die Startelf kehrte. Vor Torhüterin Tinja-Riikka Korpela spielte die Schweizerin neben Viktoria Schnaderbeck und Nora Holstad in der Dreierkette.
Auch Leonie Maier kehrte in die Anfangsformation zurück, übernahm die Position der rechten Flügelverteidigerin, wodurch Gina Lewandowski wieder ihre angestammte linke Seite übernahm. Auch Lewandowski war genau wie Islacker erst jüngst und spät in der Karriere zur Nationalspielerin geworden. Den häufig rochierenden Doppelsturm der Bayern gaben Lisa Evans und Nicole Rolser — Evans wie gewohnt häufiger mit den balancierenden Pendelbewegungen zum Flügel, Rolser häufiger in der Zentrale. Für Maier und Abbé waren im Vergleich zum Freiburgspiel Kristen Mewis und Sara Däbritz draußen geblieben.
Die Gastgeberinnen gaben von Beginn der Partie den Ton auf dem Platz an und waren offensiv wie defensiv sofort druckvoll im Spiel. Gleich in der 3. Minute vergab Garefrekes zentral frei im Sechzehner eine Großchance knapp, nachdem Ōgimi, Islacker und Crnogorčević den linken Halbraum überladen hatten. Defensiv schafften sie es, umgehend mit zwei, drei Spielerinnen Druck auf die Ballführende Bayerns zu machen, hoch zu pressen und auch diejenigen Pässe abzufangen, die Bayern einigermaßen unbedrängt spielen konnte. Laudehr probierte es mit einem Freistoß direkt (7.), während Bayern die eigenen Freistoßvarianten eher „kreativ“ und wenig gewinnbringend vergab (Behringer einmal flach und lasch, 8.; einmal quer ins Seitenaus, 11.).
Frankfurt konnte die bessere Raumaufteilung vor-, Bayern dagegen kaum Ballbesitz aufweisen. München kam in der Anfangsphase überhaupt nicht ins Spiel, zudem wurde der Spielfluss permanent durch eine Vielzahl an Fouls unterbrochen. Nach einer Viertelstunde machte Gästetrainer Wörle dann die erste größere Anpassung, um seinem Team ins Spiel zu verhelfen. Da Evans und Rolser zu zweit in vorderster Front bei wenig Ballbesitz kaum Anbindung ans Spiel hatten, zog er Evans als rechte Achterin zurück auf eine Höhe mit Leupolz, die so zur linken Acht wurde. Rolser spielte nun vermehrt als alleinige Spitze vorne. Gegen den Ball warteten Leupolz zentral mit vielen herausrückenden Bewegungen auf die Ballführende, flankiert von Evans und Rolser nun zu dritt dem Frankfurter Aufbauspiel auf.
So ergab sich für Bayern defensiv ein 5-2-3, worauf zunächst nur Laudehr, später auch Groenen mit dem Abkippen in die eigene Abwehrreihe reagierte. Mit dieser 3-2-Staffelung schaffte Frankfurt zwar Überzahl im Aufbauspiel, nahm sich so aber die Präsenz im Mittelfeld und ließ sich von der eigenen Offensive etwas abschneiden. Fortan war die zweite Spitze Ōgimi vermehrt im Mittelfeld zu finden, um sich als Durchlaufstation für Anspiele anzubieten und die Anbindung in die Spitze herzustellen. Bayern bekam auf diesem Wege mehr Zugriff auf die Partie, gewann auch mal zweite Bälle und brachte die Pässe besser zur Mitspielerin. Frankfurt konnte dagegen nicht mehr so leicht zentral in den Angriff durchmarschieren, sondern war zum Umweg über die Außen gezwungen.
So ergab sich nach einer Viertelstunde die erste schöne Konterkombination der Gäste, wobei sie den Ball schnell über zwei, drei Stationen durch die Zentrale weiterleiteten; doch Schumann erreichte den Ball schneller als Evans. Kurz drauf gab es den ersten Torabschluss der Bayern — knapp vorbei und kein Problem für Schumann (18.). Dann zeigten sich die Gäste eiskalt. Ausgangspunkt war eine Ecke Frankfurts, Abstoß Korpela, Kopfballverlängerung Leupolz auf Rolser, die wird gefoult, bringt den Ball aber rechts auf Evans durch, Freistoß statt Vorteil: Maier attackiert mit einem Diagonaldribbling Bartusiak und Crnogorčević am rechten Strafraumeck, Frankfurt rechnet mit dem Pass rechts raus auf Evans, doch Maier zieht nach innen und schließt mit einem Schlenzer ab. Schumann bzw. der lange Pfosten stehen der Bayernführung zunächst noch im Weg, doch Gina Lewandowski setzt nach: 0:1 (22.). Das Tor kam zwar nicht völlig aus dem Nichts, ein Übergewicht hatten sich die Roten zu diesem Zeitpunkt allerdings nach der druckvollen Anfangsphase Frankfurts beileibe noch nicht erspielt. Doch die Anpassungen Wörles zeigten die gewünschte Wirkung.
Frankfurt zeigte sich etwas verdattert und wütend. Den hohen Torschuss im direkten Gegenangriff konnte Korpela aber locker pflücken (23.). Frankfurt hatte am Gegentreffer zu knapsen, Bayern dagegen nun mehr Selbstbewusstsein und Spielfreude, die Pässe kamen wieder sicherer an, offensiv überluden sie mit Evans und Rolser die rechte Flanke. In Unterzahl ging der Ball zwar dennoch verloren, dass jedoch weit in der Frankfurter Spielfeldhälfte und fernab des eigenen Tores. Doch Frankfurt blieb weiterhin gefährlich und verbuchte in Minute 27 die nächste Großchance. Islacker legte mit einem Drehschuss vom linken Strafraumeck aus quer, den Yūki Ōgimi am zweiten Pfosten nur knapp verpasste.
Die Partie litt nun etwas unter vielen hitzigen Mittelfeldduellen, besonders Simone Laudehr hatte unter Melanie Leupolz zu leiden. Frankfurt bäumte sich auf, spielte sich weiterhin häufig in gefährliche Zonen, stieß aber nicht ganz konsequent in die zwingenden Szenen vor. Dafür konnte Bayern nun kontern. Zunächst verlagerte Behringer sehenswert auf Rolser auf den rechten Flügel, die den Ball jedoch nicht erreichen konnte. Doch in der nächsten Konterszene setzte sich Rolser mustergültig gegen Saskia Bartusiak im Eins-gegen-Eins durch. Bartusiak stand zwar besser zum Ball, war im Laufduell aber machtlos gegen das Tempo von Rolser. Deren Zuspiel auf die nachgestoßene Leupolz gelang dann jedoch nicht perfekt, so dass Leupolz Crnogorčević in deren Strafraum legte, statt zum Torschuss oder zum Assist für Maier zu kommen (36.).
Mittlerweile hatten sich die Bayern die Führung einigermaßen verdient. Beide Teams zeigten nun ein ansehnliches Pass- und Kombinationsspiel, doch Bayern war im Gegensatz zur Anfangsphase näher an den Gegenleuten dran, so dass Frankfurt kaum noch Präsenz in der Bayernhälfte entfalten konnte. Stattdessen blieben die Gäste gefährlich. Wieder näherte sich Maier dem rechten Strafraumeck, der Pass die Linie entlang auf Evans ging zwar ins Leere, da die Schottin zwischenzeitlich nach innen gezogen war, doch Rolser ergatterte den Ball, gab ab zu Maier, die erneut auf den zweiten Pfosten schlenzte. Der Schuss jedoch nicht stramm genug, um Schumann in Verlegenheit zu bringen. Bevor Maier auch den letzten Torschuss in Halbzeit 1 verbuchte — diesmal nach Freistoß vom linken Strafraumeck aus (45+2.) — war Laudehr wiederholt rechts in die Dreierkette abgekippt, schob Prießen raus zur rechten Seitenlinie und Groenen balancierte die Bewegungen auf der Sechs aus, doch auch das vermehrte Ankurbeln des Spielaufbaus über die rechte Seite führte zunächst nicht zum Erfolg für Frankfurt. Mit 0:1 ging es in die Pause.
Mehr Tempo in Halbzeit 2
Nach Wiederanpfiff kamen diesmal die Gäste schneller in die Partie. Gleich in den ersten zwei Minuten hatte Lisa Evans zwei sehr gute Möglichkeiten, die Führung auszubauen. Zunächst brachte Gina Lewandowski den Ball nach gutem Umschaltspiel zentral durchs zweite Drittel, gab raus auf die Schottin, die nach innen zog und knapp am ersten Pfosten vorbeischoss. Anschließend wurde Evans per Schnittstellenpass von Leupolz eingesetzt und nahm den Ball direkt ab — hätte aber auch noch gehen können — Schumann sicherte den Schuss. Frankfurt brauchte auf der Gegenseite ruhende Bälle wie Ecken, um zu Chancen zu kommen. So senste Laudehr beispielsweise nach einer Ecke über den Querbalken (49.).
Insgesamt war den Frankfurterinnen anzumerken, dass sie nun druckvoll und möglichst schnell auf den Ausgleich drängen wollten, um die Partie zu drehen. Auf beiden Seiten ging es jetzt mit mehr Tempo und mehr direkten Kombinationen nach vorn, wobei die Bayern noch stringenter vertikal in die Schnittstellen passten als die Frankfurterinnen, die allerdings hinter sich auch mehr Raum ließen. Nun ging es rauf und runter. Leupolz’ Distanzschuss wird geblockt (54.), Islacker schießt links vorbei (56.) und setzt einen Drehschuss über den linken Torknick (57.), Bayern fährt den Konter über Evans auf links, Rolser behauptet das Zuspiel zentral und zielt knapp rechts daneben (57.). Garefrekes erläuft sich einen langen Ball auf den rechten Flügel, nimmt direkt ab, doch Korpela kann den Schuss entschärfen (60.). Frankfurt greift über die linken Flügel an, Flanke Crnogorčević, keine Abnehmerin in der Mitte, von rechts flankt Hendrich erneut rein, Schnaderbeck klärt zunächst, dann nochmal Holstad per Kopf — die Bayern sind nun komplett hinten reingedrückt, so dass Frankfurt immer wieder neu angreifen kann, aber sie spielen es nicht zwingend zuende. Chance vorbei und Bayern kann wieder rausrücken.
Frankfurt drückt und will das Spiel schnell machen, doch Bayern gewinnt die wichtigen Zweikämpfe im Mittelfeld. Frankfurts Tempo beginnt, sich in Hektik umzuschlagen. Die Hessinnen machen das Spiel und Bayern fokussiert sich auf sicheres Stehen plus Entlastungsangriffe per Konter. Auch Korpela ist an diesem Tag stets zur Stelle, wenn sie gebraucht wird und spielt mit ihrer ganzen Routine die Zeit von der Uhr, ohne sich eine gelbe Karte einzuhandeln. Wo andere Torhüter mit angewinkeltem Unterschenkel vor dem Abstoß am Pfosten verharren und das Zeitspiel so offensichtlich machen, schaut sich Korpela um, schickt ihre Leute vor, lässt den Ball noch ein paar Mal auftrumpfen und bleibt somit die ganze Zeit aktiv, so dass sie der Schiedsrichterin keinen Grund zur Ermahnung gibt.
Beide Trainer warfen für die Schlussphase nochmal neues Personal in das Duell. Eine halbe Stunde vor Abpfiff war schon Vivianne Miedema für Rolser gekommen und hatte nach cleverem Zuspiel von Leupolz einen Schuss an den Querbalken verbucht (67.). Däbritz ersetzte Evans und Kristen Mewis Leonie Maier. Bei Frankfurt kam Isabelle Linden für Ana-Maria Crnogorčević, Laura Störzel für Hendrich und Emily van Egmond für Ōgimi, die in Minute 78. nochmal einen Distanzschuss übers Tor abgefeuert hatte. Während sich bei den Bayern durch die Wechsel im System nicht viel änderte — Däbritz interpretierte ihre Rolle etwas zentraler als Evans, ordnete sich Frankfurt etwas neu.
Islacker kam nun mehr über den linken Flügel, van Egmond war als zweite Spitze neben der weiträumig aktiven Linden seltener in tieferen Zonen zu finden als Ōgimi. Garefrekes brachte sich nun konsequenter über den rechten Flügel ein, während Störzel Laudehr auf der Doppelsechs unterstützte und Groenen dafür mehr die Spielmacherrolle als Zehnerin innehatte. Doch außer ein paar Ecken und Freistößen hatte Frankfurt nicht mehr viel anzubieten. Däbritz, von Maier von der Grundlinie im Rückraum des Sechzehners eingesetzt, schlenzte nochmal übers Tor (83.), Miedema blieb nach ruhigem Überbrücken des zweiten Drittels beim Konterlauf stecken, obwohl sie sich den Ball bei viel grüner Wiese vor sich selbst hätte vorlegen können (89.). Auch die gute Vorarbeit von Leupolz kann sie in der Nachspielzeit nur noch in einen Schuss neben das Tor ummünzen. Frankfurt hat die letzte Chance des Spiels, doch auch Störzels Kopfball bringt den Gastgeberinnen den Ausgleichstreffer nicht mehr ein.
Bayern brachte das Ergebnis in der hektischen und spannenden, aber fußballerisch nicht mehr allzu attraktiven Schlussphase mit einer konzentrierten Leistung über die Zeit, entführte drei Punkte aus Frankfurt und hat somit in dieser Hinserie die drei ganz großen Gegner aus Potsdam, Frankfurt und Wolfsburg allesamt schon schlagen können.
3 Dinge, die auffielen:
1. Bayern reif in der Unterlegenheit und giftig in der Defensive
Weite Strecken der ersten Halbzeit traten die Hausherrinnen im Brentanobad dominant und tonangebend auf. Der FCB hatte sichtlich Probleme, ins Spiel zu finden und in Ballbesitz zu kommen. Es schien eine Frage der Zeit zu sein, wann sich Frankfurt den Führungstreffer würde herausarbeiten können. Bayern hatte keinen Zugriff und die Passmaschine stotterte. Immer wieder ging der Ball zum Gegner. An den eigenen Spielaufbau war kaum zu denken.
Doch welche Reife mittlerweile in der Truppe von Tom Wörle steckt, lässt sich an der Reaktion auf diesen Zustand ablesen. Bayern blieb ruhig, versuchte trotz der anfänglich miesen Passquote die direkten Zuspiele weiter und steckte nicht auf. Auch unter großer Bedrängnis und in der hektischen Schlussphase forderten die Bayern mit ihrem Direktspiel den Frankfurterinnen viel Kraft kostende Laufarbeit ab. Mit harter Zweikampfführung und vielen Fouls brachte Bayern den FFC zudem aus dem Spielfluss und raubte ihm zunehmend die Nerven. Waren sie anfänglich noch zu weit weg von den Gegnerinnen, arbeiteten sich die Münchnerinnen über die Zweikämpfe ins Spiel und verhinderten so den Rückstand. Mit der Führung gelang diese Methode natürlich umso besser.
2. Frankfurt genervt und hektisch
Der FFC machte folglich genau den umgekehrten Eindruck. Spielerisch zunächst besser und überlegen, ging ihm nach Rückstand die Gelassenheit und die Zuversicht ab. Frankfurt geriet keineswegs unter die Räder und blieb stets gefährlich, doch häufig machten sie es den Gästen durch überhastete Zuspiele und hektische Abschlüsse leicht, die Bälle zu klären. Auf jeden Pfiff für Bayern reagierten sie mit Frust und dem Gefühl, um den Lohn ihrer Arbeit betrogen worden zu sein. Anschließend sollte es dann mit dem Kopf durch die Wand gehen, was nicht gelang. In der Rückwärtsbewegung lag der Fokus darauf, keinen Konter zu fangen und dafür richtig zu stehen. Nach all den gemachten Metern führte das beispielsweise dazu, dass Evans auf dem rechten Flügel entlanglaufen konnte und von zwei zurückeilenden FFC-Spielerinnen eher begleitet als gestört wurde, so dass sie genügend Raum zum Flanken hatte. Zu zweit hätten sie Evans eigentlich problemlos stellen können, doch die Kraft und die Entschlossenheit schienen an diesem Tage zu fehlen.
3. Wörle mit dem besseren In-Game-Coaching
Der Schlüssel zum Sieg der Bayern lag klar in der Umstellung, die Wörle schon in der ersten Halbzeit vorgenommen hatte. War sein Team zunächst ohne Zugriff geblieben und die Doppelspitze ohne Zuspiele halb verhungert, brachte er mehr Präsenz ins Mittelfeld, brach die Dominanz der Frankfurterinnen und erreichte somit auch wieder die Anbindung in die Spitze. Colin Bell dagegen verhinderte nicht, dass sich sein Team in hohen Zonen in Unterzahl brachte, indem Laudehr und Groenen in die Tiefe abkippten. Dabei legten die Bayern keinesfalls ein giftiges Angriffspressing an den Tag. Fünf Spielerinnen hinter der Bayern-Formation waren somit verschenkt bzw. Überzahl in der falschen Zone. Zwar schob Saskia Bartusiak vor allem in der zweiten Halbzeit auf der linken Flanke vor, doch fehlen ihr die Qualitäten einer Flügelflitzerin, um dort entscheidend für Gefahr zu sorgen. Weder sie noch Garefrekes streuten inverse Diagonalläufe von den Außenlinien ins Zentrum ein, wie man es von Maier, Lewandowski oder Potsdams Tabea Kemme kennt. Für diese tiefe Staffelung fehlte Frankfurt wiederum die Geduld, um aus der Tiefe konstruktiv aufzubauen. Linden und van Egmond sorgten nach ihrer Einwechselung für Präsenz in ganz vorderster Reihe, im Zehnerraum war man aber in Unterzahl, wodurch die Zuspiele in die Spitze fehlten.
Alles in allem war es ein knappes Spiel, das gut und gerne hätte andersrum ausgehen können. In diesem Kräftemessen auf Augenhöhe bewahrten die Bayern schlichtweg den kühleren Kopf und hatten das Quäntchen Glück auf ihrer Seite.
1. FFC Frankfurt – FC Bayern München Frauen 0:1 (0:1) | |
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FFC Frankfurt | Schumann – Bartusiak, Kuznik, Prießen – Crnogorčević (66. Linden), Laudehr, Hendrich (78. Störzel) – Groenen, Garefrekes – Islacker, Ōgimi (90. van Egmond) |
Bank | / |
FC Bayern | Korpela – Schnaderbeck, Holstad, Abbé – Lewandowski, Behringer, Wenninger, Maier (90. Mewis) – Leupolz – Evans (75. Däbritz), Rolser (58. Miedema) |
Bank | Zinsberger, Beckmann, Stengel, Boquete |
Tore | 0:1 Lewandowski (22.) |
Karten | Gelb: Prießen (45.) / Maier (20.), Leupolz (32.) |
Schiedsrichterin | Christine Baitinger (Friesenheim), Silke Fritz (Abtsgmünd), Samira Bologna (Seelbach) |
Zuschauer | 4.760 |