FC Bayern München – Manchester City 1:0 (0:0)
Falls ihr es verpasst habt: Guardiola griff fast schon standesgemäß in die Trickkiste und bot zu Beginn sehr überraschend Neuzugang Mehdi Benatia und den zuletzt verletzten Rafinha auf. Ribéry fehlte wie erwartet verletzungsbedingt. Auch die Ausrichtung passte Guardiola etwas an und setzte wieder stärker auf die in der Vorbereitung intensiv getestete Mischung aus Dreier- und Fünferkette mit Alaba als linkem Halbverteidiger. Sobald City mit Ball am Fuß die Mittellinie überschritt versuchten die Bayern die Schnittstellen mit einer engmaschigen Fünferkette und einer angekoppelten Dreierreihe mit Lahm, Alonso und Müller davor zu schließen. Auch das war eine kleine Anpassung von Guardiola, der auf Citys spielerische Stärke im Offensivbereich reagierte. Diese Ausrichtung hielt genau 30 Minuten. Dann schob Guardiola Alaba weiter nach vorn ins zentrale Mittelfeld, während Alonso immer stärker abkippte. So entstand zumindest offensiv in der Folge eher das vom Wochenende bekannte 4-3-1-2 – wenn auch noch variabler ausgeführt als gegen Stuttgart.
Das Spiel begann extrem munter mit vielen Chancen auf beiden Seiten. Müller vergab schon nach einer knappen Minute eine Riesenchance, als er aus spitzer werdendem Winkel und durchaus grenzwertig behindert das leere Tor verfehlte. Die Gäste wurden immer dann gefährlich, wenn es ihnen gelang das Mittelfeld schnell zu überbrücken und die Roten in einem Moment relativer Unordnung zu erwischen. Allein Dzeko hatte in der ersten Hälfte drei durchaus gefährliche Einschussmöglichkeiten. Auf der Gegenseite waren es erneut Müller und zwei Mal Alaba, die Hart zu guten Paraden zwangen.
Auch wenn das Tempo nach der Pause etwas nachließ, waren es vor allem die Hausherren, die gefährliche Aktionen kreierten. Ein Tor fiel jedoch lange nicht. Guardiola brachte Robben und Pizarro und unterstrich so, dass sich der FCB nicht mit einem Unentschieden abfinden wollte. Am Ende krönte Jerome Boateng seine ohnehin exzellente Partie mit dem 1:0-Siegtreffer.
3 Dinge, die auffielen:
1. Alonsos außergewöhnliche Doppelrolle
Es mag ein wenig langweilig sein, in Anbetracht der Omnipräsenz des Basken in den vergangenen Wochen und doch muss die Leistung des Bayern-Neuzugangs auch nach dem Duell gegen Manchester City noch einmal herausgehoben werden. Alonso begann im zentralen Mittelfeld, tauschte dann aber mit dem nominellen Halbverteidiger Alaba die Rollen und spielte fortan eine außergewöhnliche Doppelrolle mit extrem komplexen Anforderungsprofil. Wenn Bayern bei einem City-Vorstoß eine Fünferkette bildete, rückte Alonso immer wieder zurück in die Kette und bespielte den Raum zwischen den Innen- und Außenverteidigern als quasi-Halbverteidiger. Es wirkte fast so, als ob Alonso selbst situativ entschied, wann er seine Position im defensiven Mittelfeld halten konnte und wann es sinnvoller war in die Kette zurück zu rücken. Bemerkenswert. Eine Spezialaufgabe übernahm Alonso auch, wenn Yaya Touré sich ins Offensivspiel einschaltete. Weil Lahm mit diesem Missmatch einige Probleme hatte, war es mit zunehmender Spielzeit immer wieder Alonso vorbehalten, den wuchtigen Mittelfeldmann zu neutralisieren.
Bei eigenem Ballbesitz agierte der Baske dann als eine Art Freigeist im Aufbauspiel, der sich dem Zugriff der City-Offensive durch frühes Abkippen immer wieder entzog und das Spiel mal von ganz hinten und mal von der 6er Position aus ankurbelte. Wie er es schaffte, gelegentlich sogar im Gegenpressing weit in Manchesters Hälfte aufzutauchen und dazu noch alle (zugegeben meist schwachen) Standards auszuführen, bleibt sein Geheimnis.
Es ist bemerkenswert, wie stark Guardiola dem 32-Jährigen das Münchner Spiel anvertraut. Alonso hat verschiedene Aufgaben zu erfüllen und ist gleichzeitig mit enormen Freiheiten ausgestattet. Eine Rolle, die im Vorjahr, wenn überhaupt, nur in wenigen Spielen Philipp Lahm vorbehalten war, der auch schon mal in einer Doppelrolle als Rechtsverteidiger (defensiv) und zentraler Mittelfeldspieler (offensiv) agierte. Es bleibt fraglich wie lange Alonso dieses Pensum mit viel Ballbesitz (95 Ballkontakte) und dazu enormen Laufleistungen (12,1 km) auf so hohem Niveau aufrecht erhalten kann. Auf der anderen Seite scheint Lahm zur Zeit nicht in der Lage zu sein, dem Spiel im zentralen Mittelfeld seinen Stempel aufzudrücken. Weil Schweinsteiger und Thiago weiter fehlen, wird auch in den kommenden Wochen viel von Alonso abhängen. Eine so komplexe Rolle wie am Mittwoch dürfte und sollte dabei aber die Ausnahme bleiben.
2. Chancenverwertung trübt gute Offensivleistung
“So einer geht dann halt rein”, werden sich viele Bayern-Fans gedacht haben, als Jerome Boateng den Rekordmeister kurz vor Schluss mit seinem sehenswerten Schrägschuss erlöste. Es war gewiss nicht die größte Chance der Bayern an diesem Abend – umso wichtiger, dass Boatengs Treffer die zuvor mangelnde Chancenverwertung kaschierte. Selbst bei einem 0:0 hätten die Bayern aber durchaus einige positive Dinge aus dieser Partie ziehen können. Auch die Offensivleistung gehört da eindeutig dazu. 20 Torschüsse verbuchten die Gastgeber, davon 12 innerhalb des Strafraums. Noch wichtiger: 16 Torschüsse entstanden nach Kombinationen aus dem Spiel heraus. Dazu provozierten die Bayern einige knifflige Szenen im Strafraum, die an einem anderen Tag durchaus mit einem Strafstoß hätten belohnt werden können.
Vor allem Müller (4 Torschüsse, 4 Torschussvorlagen) und Götze (3 Torschüsse, 2 Torschussvorlagen), den es immer wieder in die Mitte zog, wussten mit schnellen Kombinationen und klugen Läufen zu gefallen. Die Unterstützung aus dem Mittelfeld durch Alaba (4 Torschüsse, 2 Torschussvorlagen) und Bernat, der erneut einige gute Szenen hatte, stimmte über weite Strecken ebenfalls. Auch Lewandowski, der erneut einige unglückliche Szenen hatte, trug seinen Teil zu einer insgesamt guten Offensivleistung bei. Der Pole hatte zwar wenige Ballkontakte, führte dafür aber die meisten Zweikämpfe (21) und beschäftigte die City-Hintermannschaft über 90 Minuten. An diese Offensivleistung können die Münchner anknüpfen – wohlwissend, dass sie sich das Leben mit einer besseren und konzentrierteren Chancenvewertung durchaus leichter machen können.
3. Benatia gefällt beim Debüt
Wer bei der PK zum Spiel am Dienstag aufmerksam zuhörte, konnte bei den Worten von Pep Guardiola durchaus den Eindruck gewinnen, dass der erste Einsatz von Mehdi Benatia kurz bevorstehen könnte. Dass es so schnell ging, kam dann aber trotzdem überraschend. Guardiola riskierte einmal mehr viel und warf den Neuzugang im bisher wichtigste Saisonspiel ins kalte Wasser. Benatia bestand die erste Prüfung. Vor allem die Abstimmung mit Boateng klappte bereits überraschend gut. Benatia rückte, wie von Guardiola gefordert, immer wieder aus der Kette heraus und setzte die Offensivspieler der Gäste mit physischem Spiel unter Druck. Whoscored.com zählte am Ende 4 erfolgreiche Tacklings und 3 effektive Klärungen. Jeweils Bestwerte auf Seiten der Münchner. Insgesamt gewann der 27-Jährige 7 von 13 Zweikämpfen. Seine Timing-Probleme bei Zweikämpfen in der Luft schlugen hier negativ zu Buche. Benatia (63 Pässe) überließ derweil Boateng (94 Pässe) den Großteil der Aufbauarbeit, wirkte hier aber mit 94 Prozent Passquote sehr sicher. Kurz vor Schluss hatte er Glück, dass bei einem grenzwertigen Zweikampf nicht auf Strafstoß gegen ihn entschieden wurde. Auch mit Neuer und Rafinha waren hier und da Abstimmungsprobleme zu spüren. Trotzdem ein ingsesamt gelungenes Debüt
Klar ist: Der Marokkaner muss diese Leistung in den kommende Wochen regelmäßig bestätigen ehe ein erstes echtes Urteil gefällt werden kann. Trotzdem hat eine Innenverteidigung mit zwei furchtlosen Kanten wie Boateng und Benatia in jeder Kombination und Ausrichtung das Potenzial sehr vielen Gegnern Kopfzerbrechen zu bereiten. Definitiv ein wichtiges Signal nach der bitteren Badstuber-Verletzung.
FC Bayern München – Manchester City 1:0 (0:0) | |
---|---|
FC Bayern München | Neuer – Alaba, Boateng, Benatia (85. Dante) – Bernat, Xabi Alonso, Lahm, Rafinha (85. Pizarro) – Götze, Lewandowski, Müller (76. Robben) |
Manchester City | Hart – Clichy, Demichelis, Kompany, Sagna – Touré, Fernandinho – Nasri (58. Milner), Silva, Navas (88. Kolarov) – Dzeko (74. Aguero) |
Bank | Reina, Rode, Shaqiri, Hojbjerg |
Tore | 1:0 (90.) Boateng |
Karten | Kompany, Demichelis, Clichy, Dzeko (Gelb) |
Schiedsrichter | Alberto Undiano Mallenco (Spanien) |
Zuschauer | 68.000 (ausverkauft) |
Eine insgesamt überzeugende Leistung zum CL-Auftakt, ich muss ehrlich sagen, dass ich das in dieser frühen Saisonphase noch nicht erwartet hatte. Die Abläufe funktionieren trotz Verletzungen, Schwächungen und Rotation ja wirklich schon ordentlich (wobei es natürlich immer noch Verbesserungsbedarf gibt), Alonso macht sowieso den Eindruck als ob er noch nie woanders gespielt hätte. Die von nicht Wenigen geäußerten Sorgen in Bezug auf dieses Experiment scheinen unbegründet gewesen zu sein, Alonso sorgt im Mittelfeld für die wichtige Präsenz, welche ohne Schweinsteiger und Thiago sonst einfach fehlen würde. Auch Benatia war heute sofort integriert, wobei der bärenstarke Boateng die Einfindung auf dem Feld sicherlich erleichtert hat. Die zwei können eine wirklich respekteinflößende Kombo bilden, mal sehen wie sich das in den nächsten Wochen entwickelt.
Überraschend gut scheint mittlerweile auch Bernat zu sein. In der Vorbereitung wirkte er blass, die ersten Ligaspiele habe ich dann aufgrund eines Auslandsaufenthaltes nur am Rande mitbekommen, und auf einmal steht da ein schneller, quirliger und gefährlicher Mann auf Linksaußen. Allgemein gut, dass man ihn verpflichtet hat, denn allzu viele starke Nachwuchs-Linksaußen gibt es nicht. Weniger gefallen hat mir Rafinha auf der anderen Seite, er war sehr häufig derjenige, bei dem die Kombinationen dann ins Stocken gerieten. Das kann man mMn nicht nur auf die Verletzung schieben, auch im letzten Jahr ist mir das schon oft aufgefallen. Ein zusätzlicher, richtig starker Rechtsaußen, das wär noch was. Gut gefallen haben mir hingegen der variable Alaba und auch Götze.
Allgemein funktionierte das Kombinationsspiel (von kleinen Patzern abgesehen), die vielen herausgespielten Chancen waren wirklich erfreulich und stellen mMn auch gegenüber dem letzten Jahr, als viel Gefahr von Standards und Flanken ausging, eine Verbesserung dar. Nur die letzte Gefahr vor dem Tor hat leider oft gefehlt, aber die sollte von alleine zurückkehren, wenn die Sicherheit in den Abläufen in nächster Zeit allmählich größer wird. Ansonsten war das heute natürlich eine deutliche Leistungssteigerung. Woher kommt diese nach den (jedenfalls von dem, was ich mitbekommen habe her) eher mauen Ligaauftritten? Auch die Kondition ist mittlerweile wieder verbessert, am Ende schien eher City schlappzumachen als der FCB. So kann es durchaus weitergehen, wobei natürlich auch noch einiges verbessert werden muss, wenn man gegen die ganz dicken Brocken bestehen will.
Ein Wort noch zu Schalke 04: Das 1:1 neulich erscheint nach dem Chelsea-Spiel in einem etwas anderen Licht, die Schalker scheinen ein gewisses Talent dazu zu haben, eigentlich klar überlegene Mannschaften auf ihr Niveau herunterzuziehen…
Du hast definitiv recht mit deiner Ansicht, dass die Konditionen verbessert wurde. Einen richtigen Hänger wie gegen Schalke oder am Ende gegen Wolfsburg gab es bisher nicht mehr. Das könnte aber auch am besseren Defensivkonzept liegen. Die Spieler/Mannschaft spart sich einige Wege durch frühe Balleroberungen.
Habe ich leicht anders gesehen. Zwischen 60. und 70. Minute kam schon etwas der Schlendrian rein, und Boateng hat drei-, viermal stark parieren müssen. Als Robben und Pizza dann kamen, begann aber das letzte Aufbäumen – etwas, das vor allem gegen Schalke noch gefehlt hat.
Die Rolle von Alonso kann man glaub ich wirklich medaillenmäßig zweiseitig betrachten (ala RM auf abseits.at). Es ist super, dass seine Dominanz und Übersicht der Mannschaft im Moment den Rücken freihält, wo das Inventar langzeitverletzt ist. Wirklich ne Bank dahingehend.
Manchmal erscheint es jedoch so, dass Alonso als Ballmagnet bestimmte Aufbaustrukturen (zer)stört. Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, wenn ich was von Aufbaustrukturen fasle, aber z.B. wenn er die Bälle fast bei Neuer im Kasten abholt (Schalke), dann ist der ganze Witz des Streckens der gegnerischen Formation durch eine 10 vs 11 Situation dahin. Oder dass manchmal vllt. eine naheliegende Verlagerung eben doch erst den Umweg über den sich ja anbietenden Alonso nimmt.
Ist definitiv diskutierbar, was ich schreibe. So kann man einwenden, dass es in diesem Spiel schon anders war als gegen S04, will heißen das Einspielen schreitet voran.
Zu Rafinha: wenn die Kombinationen bei ihm stockten, ist mir aufgefallen, dass er auch ein paar üble Pässe (mit links geschossen) in den Rücken gelegt bekommen hat.
>Zu Rafinha: wenn die Kombinationen bei ihm stockten, ist mir aufgefallen, dass er auch ein paar üble Pässe (mit links geschossen) in den Rücken gelegt bekommen hat.
Generell war auf Rechts zu wenig Präsenz. Ich weiß nicht, ob Müller so eingeteilt war, dass er (nach innen schiebend) die Seite aufreißt, aber Rafinha hatte üblicherweise relativ wenige Passoptionen, da scheinbar “alle vor ihm wegliefen”. Womöglich halt in Erwartung eines bestimmten Spielzuges. Ob er da zu langsam geschaltet hat oder nicht genügend Unterstützung hatte, müssen dann die fähigeren Taktikfreaks ausknobeln :-P
Das ist wohl eine der Charakteristiken des Rautensystems mit Doppelspitze. Hier gibt es keine Außenstürmer, weshalb die Flügel auch häufig unterbesetzt sind. Auf der linken Seite wurde dies durch einen sehr präsenten Bernat wett gemacht, rechts hingegen hielt sich Rafinha meist zurück, weshalb dann auch oft nur der Pass nach innen möglich war.
In seiner absichernden Rolle, die er auch letzte Saison bekleidete, spielte er eine sehr sichere Partie. Mehr wird von ihm derzeit nicht erwartet.
richtig, der frei werdende Raum vorne auf der Seite soll vom äußeren Mittelfeldspieler (ehemals Außenverteidiger) genutzt werden, dies ging ja soweit dass man bei einem der ersten Spiele sogar Robben auf diese Postion gestellt hat, dies kann also das Modell sein wenn (wie ja leider in Zukunft öfters zu erwarten) nur einer von Robbery fit ist, dann kann er im System mit 2 Spitzen eben auch diese Postiion übernehmen (und sie dann halt besonders offensiv interpretieren) als Gegenpart zu Alaba/Lahm auf der anderen Seite, von denen der andere dann wiederrum rausrotieren kann oder anderswo Personallöcher stopfen
Ich würde gerne noch einen allgemeinen Punkt ansprechen, der mir bisher etwas zu kurz kommt. Dieser ist die veränderte taktische Ausrichtung der Bayern seit Beginn der Saison. Die Abkehr vom dogmatischen Ballbesitzspiel ist meiner Meinung nach doch sehr auffällig. Allgemein erscheint mir das Spiel der Bayern vertikaler und zielgerichteter. Häufig werden riskante Vertikalpässe der sicheren Variante vorgezogen und auch häufig werden solche Bälle auch abgefangen. Durch die exzellente Absicherung und vereinzelten guten Gegenpressing-Aktionen im gestrigen Fall, konnte der Gegner allerdings kaum zu gefährlichen Kontern kommen. So etwas gab es in der letzten Saison kaum.
Ebenfalls auffällig war für mich gestern die Anfangsphase, wo Bayern den Citizens den Ball überließ und neben einem leichten Mittelfeldpressing vor allem auf Sicherheit bedacht war. Mit Sicherheit war das wie angesprochen eine Anpassung an Citys spielstarke Offensive, aber solche abwartenden Phasen ziehen sich bislang (wenn auch in schwächerer Ausprägung) durch die gesamte Saison.
Insgesamt bewerte ich diese Entwicklung als eine sehr positive. Guardiola zeigt Größe indem er von seinem Dogma abweicht und scheint durch eine stark verbesserte Flexibilität doch seiner Idee vom perfekten Fußball näher zu kommen.
PS: Die wenig effektiven Standards wurden bereits angesprochen. Auf der anderen Seite war es jedoch auffällig, dass zwei der vier Ecken von City relativ gefährlich waren. Auch im Spiel gegen Stuttgart gab es immer wieder Probleme beim Verteidigen von Ecken. Hier muss was passieren.
Lahm hat im Interview nach dem Spiel gesagt, die ersten zwanzig Minuten seien nicht gut gewesen, man habe dem Ball zu oft hinterherlaufen müssen. Erst mit der Umstellung Alaba ins Mittelfeld habe sich das verbessert. Insofern glaube ich nicht, dass Bayern in der Anfangsphase ManC den Ball absichtlich überlassen hat.
Die von dir angesprochene Abkehr vom bloßen Ballbesitzspiel ist keine taktische Neuerung in dieser Saison, sondern wird von den Spielern erst jetzt gut umgesetzt! Pep wollte von Anfang an so spielen!
Wird im Buch “Herr Guardiola” (absolute Empfehlung) sehr gut erläutert!
Naja, unter Heynckes hatte Bayern auch nicht mit ausschließlichem Ballbesitzspiel operiert (auch wenn die Spielweise damals wiederum eine Andere war als momentan), 13/14 war in Sachen Besitzfußball wohl am extremsten.
Dennoch ist Ballbesitz für Guardiola natürlich auch kein Selbstzweck, sondern vor Allem Mittel zu einem möglichst erfolgreichen Spiel; bloßes hin-und hergeschiebe scheint ihn eher zu stören. Das Buch werde ich mir wohl auch mal zulegen müssen, habe bisher ausschließlich positive Kritiken gelesen (u.a. von RM bei Spielverlagerung).
das vertikalere Spiel das den meisten (inkl. uns beiden) deutlcih besser gefällt (bei Guardiola hab ich da leider so meine Zweifel, in “Herr Guardiola” war zb. ja auch davon die Rede dass erstmal 15 (!) Pässe nötig wären bevor man den Gegner genügend zerpflückt hätte und zum Abschluss kommen soll, das erscheint mir leider schon recht tikitaka mäßig auch wenn er das wiederum – allerdings halt nur in der Form dass es nur Rumgeschiebe des Rumgeschiebens willen ist – explizit verteufelt, aber für den Zuschauer ist es selbst bei “nur” 15 Pässen schon recht ermüdend auch wenn dies noch durchaus im zielführenden Rahmen sein mag) denke ich hat am gravierensten seinen Ursprung darin dass jetzt statt Kroos Alonso auf dem Platz steht. Leider gibts zu sowas wohl keine Statisiken, aber gefühlt spielt er ein vielfaches an vertikalen “Risikopässen” von denen trotzdem die allermeisten ihr Ziel finden..
Andere Frage, Alaba als Innenverteidiger, wie gestern die ersten 25 Minuten ist echt eine Verschwendung,das ist, als würde man Müller oder Götze als Innenverteidiger aufstellen. Passt nicht. Alaba als Mittelfeldspieler, dort wird er halt nie die Summen verdienen oder in den Top Clubs spielen, wie als Linker Verteidiger. Guardiola wird dort weiterhin auf Bernat setzen aber schon schade, wenn links Alaba seine Stärken nicht mehr beweisen kann.
ist doch alles nur der Personalnot geschuldet. Wenn wir mal wieder 3 fitte (sowohl körperlich als auch im Kopf, Dante lässt grüßen) Innenverteidiger haben übernehmen die die Dreierkette und wenn auch im zentralen Mittelfeld die Leute (Schweini+Thiago) zurückkommen muss Alaba auch dort nicht mehr aushelfen. Er ist dann wieder der Außenverteidiger nur mit neuer Positionierung aufgrund der 3er Kette im linken äußeren Mittelfeld was seinen Fähigkeiten klar am besten entsprechen sollte und Bernat wird wieder das wofür er eigentlich geholt wurde, ein höherwertiger Ersatz für ihn als Contento das war..
Denke auch, dass Bernat Alaba wird weichen müssen, aber dank seiner spielerischen Überlegenheit im Vergleich zu Contento auch häufiger zum Einsatz kommen wird und so Alaba auch mal häufiger Regenerationsphasen bekommen wird.
Die Konkurrenzsituation wird beiden gut tun, vorher war Alaba ja klar gesetzt, Bernat hat aber die Anlagen ihm durchaus “gefährlich” zu werden.
> Bernat wird wieder das wofür er eigentlich geholt wurde, ein höherwertiger Ersatz für ihn als Contento das war..
Ich würde ihn ja gerne mal als Außenstürmer sehen. Wenn er sich traut, bzw. den Raum hat, ist er m.E. schon jetzt dynamischer und zielgerichteter als Shaqiri.
ja, das würde ich sofort unterschreiben. Problem aber halt dass Shaqiri halt leider wies ausschaut einfach nicht gut genug ist fürs FCB-Toplevel (und eine Steigerung konnte ich in den 2 Jahren auch nicht recht ausmachen was man bei jungem Spieler der noch nicth auf Höhenpunkt seines Schaffens angelangt zumindest erwarten könnte, gerade die Saisonvorbereitungsspiele wo er ja mal ausgiebig Gelegenheit gehabt hätte sich zu präsentieren waren durchgängig wieder recht schwach von ihm) von daher sagt es auch nicht so viel aus.
Wie Pep es heute schön auf den Punkt gebracht hat: “Ich habe keine Worte für David Alaba, er kann fünf, sechs Positionen spielen – und spielt immer gut.”
Und da muss man halt sagen – “gut” das ist halt für FCB mal wenns hakt personell wertvoll jemand zu haben mit so ner Variablität der so ne eigetnlcih fremde Position zumindest ordentlcih spielen kann. Aber als dauerhafte Hauptbesetzung muss es beim FCB um es mit Pep zu sagen schon eher “super super” sein..
also um nicht falsch verstanden zu werden – letzteres ist er natürlcih als Außenverteidiger sehr wohl. Als Außenstürmer glaube ich es kaum, ein Filgrantechniker wie Ribery oder Robben ist er halt nun mal nicht.
Ist denke ich bei ihm ähnliche Geschichte wie mit Lahm – er kann sehr solide (Lahm natürlcih noch wesentlcih solider) aushelfen auf anderen Postitionen, aber als Außenverteidiger ist er/kann er zumindest einer der Besten der Welt werden und ist dort auch wenn es nicht anderswo brennt personalmäßig klar am wertvollsten für die Mannschaft
Bist Du sicher, dass Du mich richtig verstanden hast? Ich meinte Bernat, nicht Alaba.
ah ok, im ursprünglichen Beitrag auf den ich geantwortet hatte gings um Alaba und was du von mir zitiert hattest kamen ja auch beide vor, darum wohl das Missverständnis.
Gut, interessant wäre das natürlcih schon auch mit Bernat, obs von den Anlagen her aber auch zum regelmäßig Tore erzielen reicht hab ich persöhnlich ihn noch zu wenig gesehen. Von den Torstatistiken her erscheint er mir von seiner bisherigen Karriere her nicht als allzu torgefährlich (Alaba hat da zb. klar bessere Quote vorzuweisen) und das gehört halt schon klar dazu bei nem Außenstürmer
Guter Start für die Bayern in die CL-Saison. Gutes Ergebnis.
Das wichtigste vorab: Offensichtlich hat sich kein Spieler verletzt :-), und wir haben wieder 2 neue Optionen zusätzlich: Benatia und Rafinha.
Was mir in den letzten Tagen missfallen hat war die Berichterstattung rund um die Mannschaft aufgrund der vielen verletzten. Wir haben zwar viele verletzte, aber ich würde nicht ständig damit anfangen wer nicht zur Verfügung steht, sondern wer spielen kann. Und das ist trotz aller Verletzten immer noch besser als 80% der Mannschaften in Europa oder Deutschland. Trotz der Verletzten eine Offensive um Götze, Lewa und Müller zu haben ist nicht zu verachten.
Ein Mittelfeld um Alonso und Lahm kann auch nicht verkehrt sein.
Ich finde auch das wir eine Bank haben mit Hojberg, Rode, Dante, Shaquiri, Pizarro die sich sehen lassen kann.
Ich hoffe sehr das dieses ewige lamentieren wg. der verletzten Spieler ein Ende hat, da man gut genug aufgestellt ist um 90% aller Mannschaften schlagen zu können. Gegen Top-Mannschaften wie Real, BVB, Barca etc. brauchst du natürlich die besten Leute, aber die kommen langsam wieder…
Auffällig fand ich gestern:
– Das Risiko das Pep mit Benatia und Rafinha gegangen ist. Für mein Empfinden ist das ein wenig ein Misstrauensvotum gegen Dante. Kann Rode eigentlich Rechtsverteidiger spielen ? Wäre auch eine Option gewesen oder ?
– Defensive Stabilität: Gegen Ende der Vor-Saison hat Bayern nicht nur gegen Real Konter-Tore kassiert, sondern auch gegen vermeintlich schwache Mannschaften, wie z.B. Bremen oder HSV.
Hier scheint mam sich verbessert zu haben.
gut, wie du sagst, man ist sicherlich trotz all dieser Problem besser als 80/90% aller Mannschaften. Man City ist als 2 facher engl. Meister der letzten 3 Jahre aber halt ganz klar in den Top10 in Europa zu sehen (auch wenns in der CL die letzten Jahre noch nicht so toll lief, aber zb. letztes Jahr ist man gegen Barcelona ausgeschieden, das kann vorkommen auch für top10 team) und damit halt eben sicherlich in den oberen 10% in Europa anzusiedeln wos dann wenn neben den Verletzten auch noch einige etwas unfitte(WM) bzw. uneingespielte(neu gekaufte oder gerade frisch wieder aus Verletzung zurückgekehrte) Spieler auf dem Platz hat einem vor dem Spiel schon etwas bange werden konnte. Dafür muss man sagen hat es schon erstaunlcih gut funktioniert alles. Pep sei dank
Zu Dante – ich früchte dass er in der Tat auf absehbare Zeit (wenn noch die Langzeitverletzten Innenverteidiger zurück sind) der neue van Buyten wird, sprich er wäre dann nur noch Nr. 5 der Innenverteidiger und kommt nur noch rotationsmäßig oder bei Ausfällen zum Einsatz. Was einerseits an ihm selbst liegt (die Zahl der groben Schnitzer haben sich im Laufe der Zeit bei ihm leider klar erhöht) aber noch gravierender daran, dass sich die Konkurrenzsituation in der Innenverteidiung massivst verschärft hat mit einem wieder auf Topniveau zurückgekehrtem Badstuber (leider nur kurz), einem Boateng der sich Richtung weltbester Innenverteidiger entwickelt, einem zum idealen zentralen 3er Kettenspieler umfunktionierten Martinez und dann noch mal schön dem teuersten Verteidgereinkauf der BLgeschichte dazu..
Erstmal: Eine sehr fundierte Spielanalyse, die Spaß bringt, zu lesen und sehr gute Kommentare dazu:
Ein grosses Manko, worauf schon hingewiesen wurde, ist die Chancenauswertung; die muss effektiver werden.
Das Tor war glücklich, da der Ball, lt. Kaiser Franz, von Boateng daneben gegangen wäre.
Die Rolle, die Sammer im Gesamtgebilde FCB spielt, wird für die Mannschaft immer Besser.
Da Uli H. als Justizopfer für den Verein ja bedauerlicherweise nicht mehr zur Verfügung steht, muss Sammer für Klarheit und für die persönliche Betreuung einiger Mimosen ( denke da besonders an Götze, Ribery und Weiser (kleiner Scherz) herhalten. Diese Rolle spielt er immer besser.
[…] durchaus überraschenden, Startelf-Auftritt feierte er im Spiel gegen Manchester City. In unserem Spielbericht schaffte der Neuzugang es in die “drei Dinge die auffielen” – und zwar aus […]
[…] war der erwartet schwere Auftakt, wurde aber dank eines späten Treffers von Jerome Boateng noch mit 1:0 gewonnen. Seit dem ist viel Wasser der Isar hinunter gelaufen. Der FC Bayern gewann alle weiteren drei […]