FC Bayern München – Bayer 04 Leverkusen 2:1 (1:1)

Christopher Trenner 26.11.2016

Gegen Leverkusen steht am Samstagabend das nächste Top-Spiel auf dem Plan. Da Konkurrent Leipzig erneut an einem Freitagabend gewonnen hatte, ist der Abstand auf die Spitze vor dem Spiel bereits auf sechs Punkte angewachsen.

Falls ihr es verpasst habt:

Carlo Ancelotti nimmt erwartungsgemäß einige Änderungen in der Aufstellung vor. Neuer, Hummels, Martinez und Alonso kehren in die Mannschaft zurück. Thomas Müller darf ebenfalls wieder von Beginn an spielen.

Anfangsformationen: FC Bayern München - Bayer 04 LeverkusenAnfangsformationen: FC Bayern München – Bayer 04 Leverkusen

An der taktischen Grundformation, welche zuletzt aufgrund der wenigen Tempowechsel und dem statischen Spielaufbau viel Kritik erntete, ändert sich nichts. Einzig die Rochaden von Lahm und Kimmich ist auffällig. In der ersten Halbzeit wechselten beide je nach Spielsituation die Position. Überwiegend ist Lahm auf der Acht, aber hin und wieder übernimmt Kimmich diese Position.

Leverkusen setzt auf das bekannte 4-2-2-2 Pressing. Bemerkenswert ist der Einsatz von Havertz, der aufgrund seiner Zweikampfstärke den Vorzug vor Volland bekommt. Auf der Bank sitzt neben ihm etwas überraschend auch Chicharito. Für ihn stürmt Mehmedi. Hier gilt wohl das gleiche Argument wie bei Havertz.

Wenig überraschend indes ist der Spielverlauf. Leverkusen presst hoch und versucht viel Druck auf den bayerischen Spielaufbau zu machen. Alonso, aber auch Martinez und Hummels, werden konsequent angelaufen. Carlo Ancelotti versucht die Spielweise etwas zu kontern, indem die Außenverteidiger, namentlich Alaba und Kimmich, sehr hoch schieben. Sie stehen fast auf einer Höhe mit den Außenstürmern. Dadurch kann Leverkusen das Pressing nicht ganz so aggressiv spielen, weil die Außenverteidiger Wendell und Henrichs sich defensiver positionieren.

Trotzdem ist es zunächst Leverkusen, das die besseren Chancen hat. Meist nach einfachen Ballverlusten der Münchner im Zentrum. Die Erste bereits in der zweiten Spielminute, als Brandt Calhanoglu bedient, doch sein Abschluss vom linken Strafraumeck zu ungenau ist.

Die Bayern versuchen in der Anfangsphase viel über lange Bälle und damit das sehr stark verschiebende Pressing der Leverkusener zu umspielen. Alonso und Hummels schlagen einen langen Ball nach dem anderen, doch weil die Münchner zum Teil schlecht aus dem Mittelfeld nachschieben, verpuffen die zum Teil doch sehr guten langen Schläge.

Die Münchner haben ihre erste Chance in der 12. Minute, als Lewandowski relativ frei im Strafraum an den Ball kommt. Allerdings steht er mit dem Rücken zum Tor und versucht sich zu drehen, anstelle auf den heranrückenden Alaba abzulegen. Die Möglichkeit versandet, weil Henrichs den Schuss von Lewandowski letztlich ohne Probleme blocken kann.

Mitte der ersten Halbzeit verflacht die Partie zunehmend, bzw. wohlwollend ausgedrückt, verlagert sie sich zunehmend ins Mittelfeld. Es gelingt keiner Mannschaft sich Feldvorteile zu erspielen. Den Bayern gelingt es nicht, sich nachhaltig ins letzte Drittel zu kombinieren. Die wenigen Ausnahmen enden meist mit ungenauen Flanken von der linken Seite. Leverkusen auf der Gegenseite hat zwar verhältnismäßig viel Ballbesitz – zwischen 35 und 40% – kann sich aber in den längeren Ballbesitzphasen auch nicht durch das 4-4-2 Defensivsystem der Münchner kombinieren.

Die Bayern erzielen in der 30. Minute etwas überraschend die 1:0 Führung. Nach einer erneuten Flanke von Alaba klärt die Hintermannschaft von Roger Schmidt nicht, so dass Kimmich am zweiten Pfosten den Ball nochmals ins Zentrum bringen kann. Dort findet er den aufgerückten Lahm, der erwartungsgemäß an Leno scheitert, doch Thiago kann den Abpraller im Tor unterbringen.

Nur 120 Sekunden später hat der FC Bayern erneut eine gute Chance. Lewandowski kommt nach einem ganz ähnlichen Spielzug wie beim 1:0 zum Abschluss. Leno pariert erneut ins Zentrum und diesmal köpft Kimmich. Sein Ball trifft die Querlatte. Ein Treffer hätte aber ohnehin nicht gezählt, da Kimmich im Abseits stand.

Die Führung der Münchner hält aber nicht lange, da erneut ein krasser individueller Fehler ein Gegentor für die Mannschaft von Carlo Ancelotti einleitet. Kimmich verliert einen 50:50 Zweikampf als Achter gegen Wendell. Dieser spielt einen vertikalen Pass auf Calhanoglu, der Lahm einfach aussteigen lässt. Brandt nimmt den Querpass von Calhanoglu ohne weiteres auf, da er schneller als Alonso ist. Sein Doppelpass findet Calhanoglu, da Martinez rausrückt und versucht zu reparieren, was nicht mehr zu reparieren ist. Der türkische Nationalspieler nutzt seine brillante Schusstechnik und verwandelt mustergültig aus 14 Metern.

So ging es mit dem 1:1 in die Kabine. Die Münchner haben seit der 15. Minute die Partie weitestgehend kontrolliert, doch beraubten sich durch einen abermals individuellen Fehler in der Hintermannschaft leichtfertig der Führung.

Ohne Wechsel kommen beide Mannschaften zurück aus der Kabine. Leverkusen presst nun nicht mehr so aggressiv wie in den ersten 45 Minuten. Dadurch ergeben sich für die Münchner eine Reihe von Flanken. In der 56. nutzen die Münchner mal einen guten Umschaltmoment. Alonso spielt einen klugen Vertikalpass auf Douglas Costa. Dieser ist frei durch, scheitert aber mit einem zentralen Abschluss an Leno. Die anschließende Ecke bringt Bayern dann aber die Führung. Kimmich findet den frei mitten im Strafraum stehenden Hummels. Dieser muss nicht mal hochspringen und kann den Ball aus dem Stand zum 2:1 einköpfen.

Ecke. Kopfball. Tor.(Foto: CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images)
Ecke. Kopfball. Tor. Jubel.
(Foto: CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images)

Die Führung gibt den Münchnern aber keinerlei Sicherheit. Auch die frühen Einwechslungen von Robben und Ribery für den erneut glücklosen Müller und Douglas Costa sorgen nicht für Entlastung. In den letzten 15 bis 20 Minuten verteidigten die Bayern den Sieg am eigenen Strafraum. Die Münchner Kontersituationen wurden teilweise kläglich verspielt. Am ehesten lässt sich das in der Passquote der eingewechselten Flügelzange ablesen. Robben kam nur auf 50%. Ribery auf 72,5%. Ballgewinne wurden schlichtweg zu schnell hergeschenkt.

In der 82. Minute schlägt Tah einen langen Ball und überspielt die komplette Defensive. Martinez muss den diagonal einlaufenden Volland verteidigen. Neuer eilt derweil aus dem Tor und versucht Volland zu stören, wird aber überlupft. Volland ersprintet seinen eigen Lupfer und scheitert aus sehr spitzem Winkel am Außennetz. Zuvor, daß zeigen die Zeitlupen recht deutlich, war aber Martinez mit der Hand am Ball. Ein Elfmeter und eine rote Karte für Martinez wären hier wohl die richtige Entscheidung gewesen.

In der 92. Minute zittern die Bayern-Fans erneut. Calhanoglu tritt aus 22 Metern zum Freistoß an. Sein scharfer Schuss gerät aber zu zentral. Neuer kann den Ball ohne Probleme halten. Das war die letzte Aktion des Spiels.

Der FC Bayern gewinnt am Ende aufgrund des Handspiels von Martinez glücklich mit 2:1 und verkürzt den Rückstand auf Leipzig auf 3 Punkte.

Stats, FCB-B04
Die Spieldaten zum Spitzenspiel.
(Grafik: Lukas)

3 Dinge, die auffielen:

1. Javi “Diego” Martinez

71% gewonnene Zweikämpfe verzeichnet die Statistik für Javi Martinez. Der Spanier, der in den vergangen Wochen verletzungsbedingt fehlte, knüpfte fast nahtlos an die Leistungen davor an. Und die war gut – phasenweise sogar sehr gut. Steht Martinez auf dem Platz – egal, ob neben ihm Hummels oder Boateng spielen, die Abwehr wirkt stabiler. Martinez findet meist den richtigen Moment des Eingreifens. Das fehlt gegenwärtig den meisten seiner Kollegen. Aber auch das gute Raumgefühl macht sich bezahlt. Drei Interceptions, eine Klärung und zwei geblockte Schüsse zeugen von einem guten Spiel.

In der 82. Minute rettet Javi Martinez dann noch einen halb selbst verursachten Stellungsfehler durch ein klares Handspiel. Er hatte Glück, dass der Schiedsrichtergespann dieses nicht gesehen hat. So paradox es klingt, es war dennoch eine wichtige Aktion, da es letztendlich den Sieg für die Bayern bedeutet hat. Obgleich dieser eher mit sportlichen als mit unsportlichen Mitteln errungen werden sollte.

Diego 2.0 (Foto: Matthias Hangst/Bongarts/Getty Images)
Diego 2.0
(Foto: Matthias Hangst/Bongarts/Getty Images)

2. Silver Surfer im Mittelfeld

Xabi Alonso ist seit ein paar Tagen 35. Philipp Lahm, der sich wohl eher früher als später Sportvorstand nennen darf, ist mittlerweile 33. Beide sind in einem gesetzten Alter für Fußballer. Man merkt ihnen gerade in dieser schwierigen Phase an, dass sie das Tempo nicht mehr über die volle Distanz gehen können. Lahm hat als Achter bzw. Rechtsverteidiger keinen Zweikampf in dieser Partie gewonnen. Vor dem Ausgleich hatte er die Chance Calhanoglu zu stoppen, doch scheitert, dass er dabei noch ausrutscht versinnbildlicht seine aktuelle Situation. Auch Alonso hätte nochmals eingreifen können, kam aber aufgrund seiner fehlenden Schnelligkeit erst gar nicht in die Verlegenheit. Alonso indes gewann immerhin 71% seiner Zweikämpfe, doch auch er baute mit fortschreitender Spieldauer merklich ab. Zwar leitete sein Zuspiel auf Costa mehr oder weniger das 2:1 der Münchner mit ein, doch nach wie vor ist sein Spiel im Herbst 2016 zu fehleranfällig. Gerade als die Mannschaft die Führung mit Ruhe hätte über die Runden spielen sollen, kam von Alonso im Mittelfeld schlichtweg zu wenig. Das Notfoul in der Nachspielzeit unterstreicht diese These eindeutig.

Ancelotti hat hier nach wie vor ein Problem. Er findet nicht die richtige Mischung. Provokant könnte man fragen, wie ein Mittelfeld mit einem 35- und 33-Jährigen funktionieren soll. Einerseits will und kann er wohl nicht auf die Stärken, die Lahm und Alonso noch immer einbringen verzichten, aber andererseits hat er bisher noch kein Konzept die Schwächen der Silver Surfer zu kaschieren. Pep Guardiola löste das mit viel Ballbesitz. Über kurz oder lang wird Ancelotti nicht an taktischen Änderungen vorbei kommen, wenn er nicht personell reagieren will.

3.Flanken, Flanken & Flanken

Nur 13 Schüsse gaben die Münchner gegen Leverkusen ab. Für ein Heimspiel ein extrem niedriger Wert. Roger Schmidt hat seine Mannschaft sehr gut eingestellt und ließ lediglich ein Einfallstor auf der linken Seite offen. Alaba und Costa kamen je auf sechs Flanken. Die meisten waren schlichtweg zu ungenau, auch wenn das 1:0 mehr oder weniger durch eine Alaba-Flanke eingeleitet wurde. Warum die Münchner weiterhin auf diese Taktik setzen, ist nicht zu erklären. Dadurch schaffen sie es nicht, ihren Zielspieler Robert Lewandowski und mit abstrichen Thomas Müller in Abschlusspositionen zu bringen. Lewandowski kam nur auf einen Torschuss und dieser wurde auch noch geblockt. Nach wie vor fehlt es an Dynamik und Tempowechseln in Ballbesitzphasen. Das Zentrum, welches mit Thiago und Kimmich/Lahm durchaus kreativ besetzt war, ist offensiv zu schlecht eingebunden. Lücken werden nicht konsequent genug bespielt. Ancelotti wollte dies in dieser Partie etwas auflösen, indem Lewandowski diesen Raum als hängende Spitze besetzte. Das ging insofern auf, dass sich die Münchner etwas weiter kombinieren konnten, da Lewandowski eine sehr gute Relais-Station ist, aber natürlich fehlt im Zentrum dann ein Abschlussspieler.

Ancelotti muss auch hier ansetzen und mehr Abschluss-Aktionen generieren. Immerhin waren in dieser Partie die Standardsituationen der Münchner gefährlich. Zum ersten Mal in dieser Saison konnten die Münchner vom Einkauf von Mats Hummels profitieren. Immerhin wird der Sieg ihm etwas Ruhe unter der Woche verschaffen. Eine Verbesserung nach Dortmund und Rostov war ohnehin nur punktuell zu erwarten, fand aber nur in wenigen Spielphasen statt.

FC Bayern München – Bayern 04 Leverkusen 2:1 (1:1)
FC Bayern München Neuer – Kimmich, Martínez, Hummels, Alaba – Lahm, Alonso, Thiago (81. Vidal) – Müller (65. Robben), Lewandowski, Costa (74. Ribéry)
Bank Ulreich – Rafinha, Bernat, Sanches
Bayer 04 Leverkusen Leno – Henrichs, Tah, Dragovic, Wendell – Kampl, Aranguiz – Havertz, Calhanonglu – Brandt (59. Volland), Mehmedi (59. Chicharito)
Bank Özcan – Baumgartlinger, Jedvaj, Da Costa
Tore 1:0 Thiago (30.), 1:1 Calhanoglu (35.), 2:1 Hummels (56.)
Karten Gelb: keine
Schiedsrichter Marco Fritz (Korb)
Zuschauer 75.000 (ausverkauft)

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  1. Wieder mal treffende Analyse!

    Die Erkenntnis das Robbery eingewechselt werden und im Grunde kaum Zugriff aufs spiel haben ist ziemlich bitter. Es reicht im Grunde ein-zwei laufstarke Spieler vorbeizuschicken und dann werden sie abgekocht (zumindest heute).

    Zu den Flanken: heute waren es sogar recht wenige (18). Davon trafen gewohnt wenige, den eigenen Mitspieler (3; die Flanke vor dem 1:0 nicht mitgerechnet). Was ich nicht mitgezählt habe waren die Eckbälle. Die kamen aber deutlich besser als sonst, inkl. Torerfolg.

    Das Handspiel von Martinez war (im Gegensatz zu dem Ellebogenschlag von Mehmedi an Martinez) wohl von niemandem im Stadion dergestalt auszumachen, dass Elfmeter gefordert werden konnte. Das hat sogar Roger Schmidt zugestanden, welchen Beweis bedarf es da noch. Einzig die hanebüchene Berichterstattung von Sky lies nicht ab davon. Sowas grottenschlechtes habe ich lange nicht erlebt, nichtmal in der heutigen Medeinwelt…

    Im Mittelfeld muss man sich in der Tat was einfallen lassen, wobei ich Alonso heute bis auf einen Fehlpass sehr ordentlich fand. Thiago spielt im Grunde eine überragende Hinrunde, aber es kommt zuwenig zur Geltung. Unsere Stürmer hängen weiter total in der Luft, mehr Besetzung des 10er-Raums wäre langsam überfällig.

    Leverkusen war der erwartet schwere Gegner mit starkem Pressing. Das Gegentor war schön herausgespielt und Neuer sieht ausnahmsweise mal nicht so glücklich aus. Dennoch standen heute die 3 Punkte über allem. In dem Sinn: Mund abputzen und weiter machen.

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    1. Bei Alonso kritisierte ich auch eher die letzten 20-30 Minuten. Hier hat er keine Ordnung mehr reingebracht, obwohl diese nötig gewesen wäre.

  2. Das Notfoul in der Nachspielzeit kam von Ribery. Den Stiefel muss sich Alonso also nicht anziehen, den ich auch keinesfalls so schlecht gesehen habe wie du. Von ihm kamen immer noch die einzigen wirklich spielverlagernden und kreativen Pässe.

    Lahm leider in der Tat ein Totalausfall, obwohl ich ihn im Mittelfeld eigentlich ganz gern sehe. (Pep knows best.) Hat aber eben wie der Rest des Teams das Formtief bestätigt. Mir kam es so vor, als hätte jeder Leverkusener mindestens 20% mehr gegeben. Gepaart mit dieser suizidialen, passiven, tiefstehenden Verteidigungsweise war das denkbar schlecht gegen Leverkusen, die ja seit Jahren ihren “Powerfußball” durchziehen.

    Es muss endlich wieder richtiges Pressing her. Und es muss auch mal gefoult werden. Es kann nicht sein, dass sich da ein 17jähriger Havertz ungestört durchdribbelt. Andersrum war dann aber immer sofort ein Fuß dazwischen, wobei man positiv anmerken muss, dass im Vergleich zu früheren Begegnungen kein übles Getrete auf Seiten der Leverkusener gab.

    Umso wichtiger, dass man das Spiel eben doch mal wieder mit Dusel und Bayernbonus :> gewonnen hat. Man muss sich seines Standings klarwerden. Raus aus der “Formkrise” mit erhobenem Haupt. Dann wird das auch automatisch wieder auf Lewy und Müller abfärben.

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    1. AntwortsymbolGestrandedinberlin Seite 26.11.2016 - 22:12

      Wollte zustimmen, dass Alonso aus meiner Sicht zu schlecht weggekommt. Aus meiner Sicht war er sogar einer der Besten. Die Spielverlagerungen von ihm waren einige der wenigen Lichtblicke.
      Lahm habe ich ähnlich schlecht gesehen.
      In der zweiten HZ hat man im Großen und Ganzen ja ganz gut gespielt und vor allem gut verteidigt. Aber gerade in der ersten kam über die rechte Bayernseite zuviel durch. Kimmich hat mich auch so semi überzeugt.
      Im Moment finde ich die Spanier am besten und stabilsten bei Bayern.
      Hoffentlich kommt Coman bald zurück, klingt jetzt vielleicht etwas absurd die Hoffnungen an ihm festzumachen aber immerhin war er letztes Jahr besser Vorlagengeber der CL und Costas Pässe sind teilweise echt n bissel zum Erschaudern.

  3. Die alte Wahrheit behauptet sich wieder: Elfer ist wenn der Schiri Pfeift und das schöne nach so einem Spiel ist, dass jeder ein bisschen Schiri spielen kann. Die Martinez Situation ist absolut klar, macht er aber auch ganz clever, da er weiß, das aus der Sicht hinter ihm keiner sehen kann ob er wirklich mit der Hand hingeht. Die Ellbogen Situation mit Mehmedi ist niemals ein Elfmeter. Martinez springt von hinten in seinen Ellbogen. Das pfeift auch keiner im Mittelkreis.

    Unterm Strich bleibt ein Sieg. Das ist positiv, die Spielweise und die Leistung waren es nicht. Das Ergebnis freut einen erstmal. Dabei sollte man es belassen und nicht weiter in den offenen Wunden bohren.

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    1. @ Vobius: Für mich war das ein Elfer, der ausgefahrene Ellenbogen. Nicht nur, weil Sky und Merk sagen, es sei keiner gewesen, sondern auch, weil Mehmedi ganz klar versucht, sich mit dem Ellenbogen potenziell von hinten kommende Gegner vom Leib zu halten. Seinen rechten Arm hat er ganz anders gehalten. Mag sein, dass Mehmedi nicht wusste, dass da Martinez kommt, aber er wusste, dass da irgendeiner kommen wird.

  4. Gute Analyse, auch wenn man den veränderten Tonfall nicht mehr übersehen kann. ;-)
    Eher ein Gurkenspiel mit diesmal gutem Ausgang.

    Allerdings schwimmen wir weiterhin hinten, bedingt auch durch das labile MF – im blog gut dargestellt.

    Offensiv fehlt jedes Konzept – Flanken hie, Costas Überraschungsschüsse aufs kurze Eck da. Kimmich bester Offensiver – sagt alles. Kein Positionstausch, kaum Hinterlaufen… das wirkt alles etwas lustlos.

    Jetzt rächt sich mangels Alternativen auch die konservative Kaderplanung: Man könnte es bestenfalls mit einem MF Kimmich, Vidal, Thiago versuchen, Lahm defensiver RV. Oder Kimmich RV, Martinez 6. Und offensiv???

    Keine Ahnung, wie man bis zur Winterpause die Kurve bekommen will. Leipzig wird in der AA jedenfalls ein anderer Gegner werden.

  5. POSITIV:

    – Rotierendes Lahm-Kimmich-Pärchen. Trotz des eher leicht durchschauenden, immer wieder bespielten Systems, hat es mir diesmal gefallen, dass Ancelotti zumindest etwas versucht hat. Eine kleine Varianz, die heute zwar nicht den Unterschied gemacht hat, aber unser Spiel etwas unberechenbarer gemacht hat. Auch wenn ich Kimmich lieber im zentralen Mittelfeld sehe, war er heute (mal wieder) richtig stark.

    – Dem Artikel muss ich in puncto “Flanken, Flanken, Flanken” leider widersprechen. Diesmal konnte man sich in deutlich mehr Situationen entweder in den Strafraum reinkombinieren oder aber von aussichtsreichen Positionen an den Strafraumkanten gefährliche “Flanken” in die Mitte spielen. Besonders Alaba fiel hierdurch 2-3 mal in der ersten Halbzeit auf. Das wirkte für mich deutlich gefährlicher als im Dortmund und Rostov Spiel, zudem ist das 1:0 aus so einer Situation entstanden.

    – Mats Hummels. Ich war nie ein großer Freund von Mats und habe eigentlich nur seine ungeheure Kopfballstärke, sowohl defensiv, als auch offensiv (was uns heute den Dreier beschert hatte), gelobt. Heute aber, war er hochkonzentriert, hat fast jeden Zweikampf antizipiert und für sich entschieden. Eine absolute Bank gegen Leverkusen. Echt großes Lob!

    NEGATIV:

    – Starres 4-3-3 mit Alonso auf der 6 und Müller Rechtsaußen. Tut mir Leid, Carlo. Aber ich kann es beim besten Willen nicht verstehen. Müller hat sich zwar abermals aufgerieben, aber er kann unserm Spiel so viel mehr in einem anderen System und auf einer anderen Position geben. Alonso war ein exzellenter Standfußballer, mehr aber auch nicht. Beim 1:1 wäre vielleicht der ein oder andere noch deutlich energischer an Hakan drangegeben, auch wenn Xabi hier nicht die Alleinschuld trägt.

    – Ein Patzer dem Martínez nicht passieren darf. Mein unumstrittener Lieblingsspieler und wie im Artikel beschrieben hat wieder einen bockstarken Auftritt hingelegt, bis auf diese eine Szene. Solche individuellen Fehler a la Boateng-Schlendrian abstellen.

    – Kevin “die Batterie” Kampl. Ja, manchmal gehört es auch dazu einen Spieler des Gegners zu loben und was Kampl heute gespielt hat war schlichtweg weltklasse. Überall zu finden, ein Romwühler auf dem Platz, präzises Passspiel, immer Anspielbereit, Bälle fordernd und auch offensiv brandgefährlich in den richtigen Situation. Das ist das was ich meine im Vergleich zu einem 35-jährigen Spanier. Solche Spieler mit aktuell überragenden Fähigkeiten in fast allen Bereichen brauchen wir auf dieser Position, wo wir mit Thiago, Kimmich, Vidal und vielleicht in Zukunft Sanches bereits gut aufgestellt sind.

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    1. Kampl in der falschen Kategorie – sorry! :D

      1. Kategorie ist nicht so wichtig, Revolver. Ich finde Kampl auch seit einiger Zeit enorm stark. Hätte mich nicht gewundert wenn der gegen uns ein- oder gar zweimal getroffen hätte.

        Schmidt weiß halt, wie er ihn einsetzen muss (im Gegensatz zu Klopp, unter dem er versauert ist). Freut mich für den Kerl.

    2. Irgendwie hab ich ja das Gefühl, dass Kampl so wie er jetzt spielt ein perfekter Mkhitaryanersatz gewesen wäre. So ein technisch versierter Wühler geht denen ab, vor allem weil Castro wohl nicht so konstant ist.

      Wieso man da in dem Fall so schnell mit dem Abschuss gewesen ist, will mir nicht so recht in den Kopf, vor allem da man ja Miki erstmal 2 Saisons mitgeschleppt hatte (klar hatte auch ein anderes Preisschild).

      Rode scheint ja noch nicht wirklch klar zu kommen und ist bei den Fans mittlerweile Sündenbock Nummer 1. Freut mich natürlich im Bezug auf den Club, aber für den Jungen tuts mir Leid. 2 Jahre Training unter Pep sind wahrscheinlich für jeden Spieler von Vorteil, aber die fehlende Spielpraxis macht sich dann doch bemerkbar.

    3. Diesmal konnte man sich in deutlich mehr Situationen entweder in den Strafraum reinkombinieren oder aber von aussichtsreichen Positionen an den Strafraumkanten gefährliche “Flanken” in die Mitte spielen.

      Das Problem ist ja gar nicht die Flanke als solche, sondern das was raus kommt. Bayern hat mehr Flanken als Torschüsse. Das zeigt ziemlich deutlich wie ineffizient Flanken sind. Das heißt nicht, dass man gänzlich drauf verzichten sollte, aber die Offensive muss variabler werden.

      1. Letzte Saison waren jedenfalls in der Hinrunde die Flanken brandgefährlich. Aber da haben zwei Spieler geflankt (z.B. Costa und Coman), und zwei waren in der Mitte und haben sie verwertet. Beide mit deutlich mehr Toren als in dieser Saison.

        Jetzt ist Müller oft rechts, vielleicht ist das der Unterschied.

      2. Der Unterschied ist, dass die Flanken aktuell nicht gefährlich, ja schon harmlos sind, weil unplaziert, nicht scharf genug und meistens wird das Tempo rausgenommen, weil vor der Flanke noch ein Haken geschlagen wird. Ribery, Robben, Costa, Coman, Alaba, alles perfekte Dribbler, trotzdem ist jede Flanke wesentlich gefährlicher wenn sie direkt geschlagen wird, wie z.B. vor dem 1:0. Auch waren alle gefährlichen Spielzüge die, bei denen diekt gespielt wurde.

  6. Die Analyse ist mir in einigen Punkten doch etwas zu kritisch. Ich würde alles in allem nicht von einem glücklichen Sieg sprechen, sondern von einem Arbeitssieg, der absolut in Ordnung geht. Leverkusen hatte bis auf die angesprochenen Möglichkeiten in der zweiten Halbzeit keine nennenswerte Aktion in der Offensive. Auch wenn gerade in der Schlussviertelstunde die Konterchancen von Bayern teils kläglich vergeben wurden, gerade am Anfang und Mitte der zweiten Halbzeit fand ich die Bayern in jedem Fall gefährlicher als Leverkusen. Insgesamt ein dreckiger, nicht schön anzusehender Sieg, allerdings glaube ich, dass das genau das war, was die Mannschaft gebraucht hat. Noch ein zwei solcher Spiele mit positivem Ausgang würde dem Selbstvertrauen und der Stabilität sicher gut tun, weil dann auch insgesamt im Umfeld und in der Mannschaft wieder mehr Ruhe einkehrt.

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Nennen wir es einen glücklichen Arbeitssieg. Man muss die Leistung der Leverkusener schon anerkennen. Mich hat es phasenweise schon sehr aufgeregt, wie man sie kombinieren lassen hat.

      Bezeichnend fand ich ja eine Aussage des BT-Sport-Kommentators, der in einer Phase, in der die Mannschaft endlich mal gut den Ball in den eigenen Reihen laufen lassen hat, kritisiert hat, dass man zu wenig Risiko gehe, obwohl es noch 0:0 stand. Und prompt kam der lange Ball ins Nichts von Kimmich.

    2. Die Analyse ist mir in einigen Punkten doch etwas zu kritisch. Ich würde alles in allem nicht von einem glücklichen Sieg sprechen, sondern von einem Arbeitssieg, der absolut in Ordnung geht.

      Also expected Goals sieht Leverkusen mit 1,6 zu 1,5 vorne. Also ein klassisches Unentschieden, wenn man noch das Martínez Handspiel inkludiert, finde ich “glücklicher Sieg” schon gerechtfertigt. Zumal die Münchner bis auf den Schuss von Lewandowski und Costa keine größeren Torchancen hatten.

  7. Wo ist das Pressing geblieben?
    Bayern = Begleidschutz in 2 Meter Abstand.
    Bayer = Körperkontakt, meistens mit 2 Spielen.

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    1. Gut – das ist halt Leverkusen unter Roger Schmidt. Ich war eher von Bayern überrascht, dass es dich Pressing und Anlaufversuche gab. Einmal war es sogar Lahm der Leno anlief.

  8. Es zeigt sich wieder einmal, wie Ancelotti spielen will: Rasch und ohne große Umwege auf die Außen den Ball spielen, dann den Ball irgendwie in den Strafraum und vor das Tor spielen. Und das ganze ohne wirkliche Besetzung des Zentrums, mit einem Lewa, der sich die Bälle teilweise selbst vorlegen muss. *Kopf schüttel*
    Hinten stehen wir immer noch defensiv unsicher, wirken in den Zweikämpfen merkwürdig gehemmt.
    Immerhin, es schien nicht mehr alles vogelwild, durchaus mit etwas mehr Ordnung und Abständen, auch mehr Flexibilität war zu sehen, gerade Alonso bemühte sich, auch mal den direkten Steilpass zu schlagen. Ich fand ihn einer der Besten heute,
    neben Thiago und Hummels. Auch Martinez und Kimmich haben mich überzeugt, ich hoffe, dass Javi ohne längere Blessuren aus dem Spiel gekommen ist, er hat doch ziemlich einstecken müssen.

    Insgesamt fand ich das Spiel noch einer der Besseren von unseren Jungs, überzeugt hat es mich nur in den Phasen, wo es gelang, die Positionen zu besetzen und den Ball laufen zu lassen. Von diesen Phasen gab es leider noch immer viel zu wenig.
    Aber vielleicht war das ja jetzt gegen einen lauf- und spielstarken Gegner die Trendwende!

  9. Man kann erst mal wieder etwas durchatmen. Ich darf gar nicht daran denken wenn wir das heute verloren hätten.

    Ein Leckerbissen war das sicher nicht. Auch von Leverkusen nicht. Die haben mal wieder ihr übliches München-Programm abgespult und das heißt nichts Gutes. Die Mannschaft eh schon ersatzgeschwächt, eine sagen wir mal mutige Aufstellung, ein vergleichsweise lasches Pressing und nicht mal ihre Foulmaschine konnten oder wollten sie anwerfen. Alles in allem ein dankbarerer Gegner als zu befürchten.

    Um mal dem letzten Satz der Analyse etwas zu widersprechen. Es war wohl nicht besser als gegen Dortmund, aber zumindest deutlich besser als gegen Rostow. Dann nimmt man in unserer Situation einfach diesen Sieg mit, freut sich an einigen anderen Ergebnissen des Spieltags und hofft dass der heute vielbeschworene Uli-Effekt weiter, immer weiter trägt. Fußball-Voodoo halt ((-;

    Positiv der Platzwechsel zwischen Lahm und Kimmich. In der derzeitigen taktischen Konstellation vielleicht für beide Spieler das Beste. Für Kimmich zwar das wohl im Grunde bisher schlechteste Saisonspiel. Aber er muss sich bei Bayern eben auch erst in die Position einfinden und hat dafür mit zwei sehr schönen Torbeteiligungen gepunktet.

    Auch positiv natürlich, dass Alonso durch die altbewährte Kombi mit Lahm im MF wieder deutlich profitiert hat. Die besten Spiele hat Alonso schon immer mit Lahm an seiner Seite gemacht. Er war heute z.B. bei weitem nicht so isoliert wie in vielen vorangehenden Spielen.

  10. Eine Verständnisfrage: Was bedeutet bei der Graphik vom Lucas Foul/Hand gespielt und Foul gespielt? Zunächst dachte ich Foul/Hand gespielt sind Foulspiele +Handspiele aber das kann auch nicht stimmen :D

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Die Grafik ist etwas eigenartig / widersprüchlich.

      Tatsache ist, dass Leverkusen 11x Foul gespielt hat; Bayern 8x.

      Exakte Daten (aus Bayernsicht)
      Ballbesitz 56,3%; gewonnene Ballduelle 50,5%

      Bei den 13:13 Schüssen sind 8:4 pro Bayern aufs Tor gegangen; er waren 10:5 Schüsse im Strafraum und 1:5 “geblockte Schüsse” … das relativiert die Schussbilanz von 13:13 doch einigermaßen und weist hier einigermaßen klare Vorteile für Bayern aus.
      Manu musste kein einziges Mal “richtig eingreifen” ….

      Passquote war exakt 82,4% : 80,8% … für Bayern (und das in einem Heimspiel) ein “schwacher Wert”!!

  11. Wie immer eine gelungene Analyse .
    Ich würde gerne noch zwei Dinge hierzu ansprechen / nachfragen .
    Und zwar verstehe ich lewandowski in den Analysen immer so als Unschuldslamm ich hingegen sehe ihn momentan auch eher als formschwach an symbolisch hierfür seine Chance in der (11.?! ) Minute wo er den mal wie so oft verstolpert , wo früher der Ball drin war und diese Ungenauigkeiten bei Ball Annahmen häufen sich diese Saison .
    Ebenso glaube ich das nicht nur lahm und Alonso den Zenit überschritten haben insgesamt fühlt es sich oft so an , dass die Mannschaft satt ist , was sogar verständlich wäre , ein Müller erläuft nicht mehr jeden noch so hoffnungslosen Ball , ein neuer spielt kaum mehr Turbo Bälle oder ein Ribéry trappt wohingegen ein robben oder ein Costa oder Thiago jedem Ball hinterherjagen .
    Klingt nach viel meckern auf hohem Niveau und sind dennoch nur ein paar Gedanken , warum die alte Leichtigkeit momentan weg ist

  12. Ein Fokus auf das Problem der torlosen Stürmer wäre ganz sinnvoll denke ich. Das letzte Mal dass Robert in Szene gesetzt werden konnte war mit Robben auf dem Platz.
    Ansonsten Hauptsache gewonnen. Die Niederlage bei den Bienen ist durch die Niederlage von ihnen gegen Frankfurt auch wieder egal.

    Auch die anderen Topteams der vergangenen Jahre haben im bisherigen Saisonverlauf kräftig zu knabbern. Wir spielen eine „Krisensaison“ und haben trotzdem 6 Punkte Vorsprung auf den schärfsten Konkurrenten. Leverkusen, Gladbach, Schalke und Co. hängen noch weiter hinterher.

  13. Als Stadionbesucher bewerte ich zwar die Gesamtleistung des Teams ähnlich kritisch wie der originäre Beitrag, aber die Akzente setze ich doch etwas anders:

    Gleich vorneweg: Obwohl es ziemlich “vor unserer Nase” passiert ist, haben wir das Handspiel von Martinez im Stadion nicht gesehen. Die Proteste der Leverkusener waren auch sehr dezent, was meist darauf hinweist, dass “nichts” gewesen ist ..
    Dagegen war das hier nicht angesprochene Foul an Lewy in der 1.Hz, welches ebenfalls einen Elfmeter hätte geben müssen, ganz klar zu erkennen ;-)

    Beim gestrigen Spiel lasse ich einen Kritikschwerpunkt an “Flanken Flanken Flanken” auch weniger zählen – denn beide Bayerntreffer sind auf diese Weise gefallen.

    Ebenso gehe ich nicht konform damit, dass hauptsächlich Lahm und Alonso für ihre gestrige Leistung kritisiert werden. Nicht dass mir die beiden gestern besonders gut gefallen hätten, aber in der Tat ist es doch so, dass es leider derzeit keinen einzigen Bayernspieler gibt, der von sich behaupten könnte, dass er in guter Form wäre.

    Man könnte auch wieder Thomas Müller heraus greifen, der im Fußballjahr 2016 einfach “Sch… am Fuß” kleben hat. Er hätte auch gestern früh wieder die Führung besorgen können, nein müssen …. Und fast hat man das Gefühl, dass in seinem Sog die Leistungskurve von Lewy auch Woche für Woche weiter nach unten geht. Beide kämpfen und mühen sich nahezu verzweifelt, aber es fehlt an der gewohnten Leichtigkeit. So hat Lewy bei seiner ersten Großchance nicht – wie oben geschrieben – den Ball ursprünglich mit dem Rücken zum Tor angenommen, sondern ihn so schlecht mitgenommen, dass es zu dieser Situation kam. Die Ballan- bzw. -mitnahme ist derzeit sein Hauptproblem. Gerade diese Disziplin, in welcher er eigentlich absolute Weltklasse ist, “funktioniert” nicht!
    Kimmich war für mich persönlich gestern schwächer als Lahm und Alonso.
    Costa mit Licht und Schatten. Vor allem erfüllt er mit laufender Spieldauer seine Defensivaufgaben gar nicht mehr.
    Selbst Manuel Neuer, für mich der beste Torhüter der Fußballhistorie, trifft derzeit im Spielaufbau zunehmend falsche Entscheidungen …

    Für mich ist der Hauptgrund zum einen im mentalen Bereich zu suchen, zum anderen werden offensiv UND defensiv die Räume z.T. ineffektiv, aber auch “unglücklich” und fehlerhaft, unkonzentriert (nicht) besetzt … Das ist augenblicklich das große Problem, die Ball führenden Spieler sind isoliert, sind oder wirken zumindest verunsichert.
    Alonso ist dann wegen seiner offensichtlichen Langsamkeit im Fokus, man hält immer wieder die Luft an, gerade wenn er gefühlte 3 Zentimeter vor der eigenen Torlinie angespielt wird – trotzdem hat er wahrscheinlich gestern die meisten wirklich guten Pässe gespielt.

    Es fehlt komplett die Leichtigkeit – die Mannschaft kämpft und krampft. Den Vorwurf, sie sei satt, teile ich nicht – sie ist eher völlig verunsichert. Mechanismen, die in den letzten Jahren mit Leichtigkeit funktioniert haben, sind (scheinen) schlichtweg verschwunden.

    Die Jungs brauchen dringend ein “krachendes Erfolgserlebnis”. Wenn gestern Müller bei seiner Riesenchance früh getroffen hätte und Lewy den Ball wie eigentlich gewohnt mitgenommen hätte, wäre es möglich gewesen … Wir alle warten und hoffen!!!

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    1. Kann ich so unterschreiben.

      Zum Handspiel von Martinez nochmal:

      Den Gipfel hat heute Strunz im Doppelpass abgeschossen (ich sehe mir manchmal die erste halbe Stunde an, bevors zur Werbesendung wird), der doch tatsächlich meinte, “das ganze Stadion hat es gesehen, nur der Schiedsrichter nicht”. So einen hanebüchenen Stuß, habe ich nichtmal von Strunz selbst je vorher gehört. Fakt ist (Fernsehkamera): in Realgeschwindigkeit war es nicht zu erkennen. Es hat auch soweit ersichtlich kein Leverkusener protestiert. Für mich konnte das kein Mensch mit Gewissheit – und die braucht es für einen Elferpfiff – erkennen, schon gar nicht “jeder im Stadion”.

      Wenn es noch einen Beweis bedurfte, dann die Aussage von Roger Schmidt hinterer, der (sinngemäß) sagte, dass er das nicht gesehen hat und es auch für den Schiedsrichter auch sehr schwer war. Wir reden von Roger Schmidt…

      Allein die Tatsache, dass fast sämtliche Berichterstattungen entweder mit der Szene begonnen haben oder mindestens als ergebnisentscheidend dargestellt haben – teilweise wurden ja die gesamten 90 Minuten darauf reduziert – zeigt eine gewisse Verzweiflung. Von Polemik ganz zu schweigen, weil auch immer mitschwang “…und ROT für Martinez”.

      Es wurde weder von dem klaren Elfer an Lewy berichtet, noch an dem für mich zumindest diskutablen Ellebogenschlag gegen Martinez. Aber die Auflage/Einschaltquote ist wohl deutlich geringer wenn man sowas nicht schreiben kann wie “Bayern zittert sich zum Sieg” was ich überhaupt nicht so empfunden habe, weil es nur noch den Schuß von Kampl bedarf.

      So, egal, von mir aus kann es mit so Ergebnissen bis zur Winterpause weitergehen. Die große spielerische Offenbarung und eine deutliche Fitnesssteigerung erwarte ich bis dahin nicht mehr. Wenigstens haben wir mal fast eine Woche Zeit bis es am Freitag in Mainz zur Sache geht. Zwischen den Zeilen hat man auch bei den Spielern eine kleine Erleichterung deswegen gemerkt.

      1. War schlicht klug und gut gemacht von Martinez, wenn auch illegal ;-).

        Zu Strunz: Normalerweise müssten alle Zuschauer Schmerzensgeld bekommen wegen seiner Aussagen. Einer dieser vielen “Fussballexperten” wie auch Lehmann bei denen man sich fragt warum die tatsächlich noch Geld bekommen.

      2. @ Marco: Wir sind uns einig! ;-)

        Seit wann gibt es eigentlich den Ausdruck “strunzdumm”? ;-) ;-)

  14. Was ich diesmal eigenartig fand, dass wir vor dem 2:1 die beste Phase hatten. Da ging es druckvoll und zielgerichtet nach vorne. Und direkt nach dem Führungstor haben wir zurückgeschaltet und plötzlich abwartend gespielt.
    Oder kam nur mir das aus dem Oberrang so vor?

  15. Kleine Ergänzung: SV hat den Auftritt von Bayern durchaus positiv bewertet, finde ich interessant. Da es viele wohl eher anders gesehen haben.

    Zitate:
    http://spielverlagerung.de/2016/11/27/hochklassig-und-fordernd/

    => “Nebenbei findet Ancelottis Team Ansätze von neuem Defensivglanz, obwohl gleichzeitig Roger Schmidts Pressingmaschinen rumkombinieren.”

    => “Nach dem „Irgendwie-Verteidigen“, das es zuletzt in manchen Partien zu sehen gab, war das nun ein entscheidender Fortschritt für den Titelverteidiger. Bezüglich des Aufbauspiels wird zudem der Blick auf die weitere Entwicklung der Achter-Rollen zu legen sein. Auch wenn der Auftritt phasenweise noch instabil und problembehaftet war, trifft ein „Die Bayern sind wieder da“ diese Begegnung doch gar nicht mal so schlecht.”

  16. naja bayern hätte auch 2 mal Elfmeter bekommen können (müssen ?). In der 12. Minute Foul an Lewndowski und auch die 44. Minute Foul an Martinez. http://www.wahretabelle.de/spiel/bayern-munchen_bayer-leverkusen/13510?spieltag=12&saisonId=302
    Warum wird das eigentlich nirgends erwähnt. Auch in den übrigen Medien liest man fast nichts drüber.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Weil es in den Medien IMMER BAYERNBONUS und BAYERNDUSEL heißen muss …. deutsches Fußballgesetz ;-)

      Habe gestern Abend u.a. mit ein paar Kätzchenfans gekickt: Obwohl ihr eigener Klub das jämmerlichste Bild abgeht, welches jemals ein deutscher (Profi!!)Klub abgegeben hat, war bei ihnen nur die Martinez-Handszene Gesprächsstoff. Die von dir erwähnten Situationen im Leverkusener Strafraum wollen sie gar nicht gesehen haben ….

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