On this day – 18. Mai 2019: Traumhafter Abschied vom FC Bayern für Franck Ribéry und Arjen Robben
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Am vergangenen Wochenende bestritt der FC Bayern sein letztes Heimspiel der laufenden Saison. Mit Bouna Sarr und Eric Maxim Choupo-Moting wurden zwei Spieler offiziell verabschiedet. Solche Abschiede sind mal mehr, mal weniger emotional – es gibt Spieler, die die Fans so sehr in ihr Herz geschlossen haben, dass sie sich den Verein gar nicht mehr ohne sie vorstellen können, und dann wiederum jene, die man mit einem höflichen „Thank you, next“ auf die nächste Etappe ihrer Reise schickt.
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Heute vor fünf Jahren allerdings verließen mit Franck Ribéry und Arjen Robben zwei Spieler den FC Bayern, die nicht nur die erfolgreichste Ära des Vereins geprägt hatten, sondern auch für ihn brannten. „Robbéry“ – wie das kongeniale Duo Ribéry und Robben schnell betitelt wurde – entwickelte sich schnell zur stets gefährlichen Flügelzange des FC Bayern, die mit gekonnten Dribblings, Flanken, Pässen, Torschüssen, Sprints und vor allem mit viel Ehrgeiz (Robben) und ein bisschen Magie (Ribéry) ihre Gegner oftmals schwindlig spielten.
Bayerns legendäre Flügelzange
Zu dem Zeitpunkt, als Ribéry und Robben den FC Bayern verließen, stand der Franzose bereits seit zwölf Jahren in Diensten des Rekordmeisters. Am 7. Juni 2007 wurde Ribéry offiziell in München vorgestellt, nachdem der Verein ihn für etwa 25 Millionen Euro von Olympique Marseille verpflichtet hatte. 2008 wurde er Fußballer des Jahres in Deutschland und Frankreich.
Im Sommer 2009 kam schließlich Arjen Robben für ebenfalls 25 Millionen Euro von Real Madrid nach München. Damaliger Trainer: Sein Landsmann Louis van Gaal. Fortan wirbelten Robbéry also über den linken (Ribéry) und rechten (Robben) Flügel, begeisterten die Fans und jagten ihren Gegenspielern Angst und Schrecken ein. 2010 feierten sie zum ersten Mal gemeinsam den Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Und im gleichen Jahr wurde Robben – gleich in seinem ersten Jahr – zum Spieler der Saison und Fußballer des Jahres 2010 gewählt.
Aber zwischen den beiden Flügelspielern war nicht immer alles Gold, was glänzte – anders als beispielsweise das Steak von Ribéry. Besonders ein Vorfall aus dem Jahr 2012 ist hier in Erinnerung geblieben: Nach einer Auseinandersetzung auf dem Platz – es ging dabei um die Ausführung eines Freistoßes – gerieten die beiden auch nach Spielende in der Kabine aneinander, und Ribéry verpasste seinem Mannschaftskollegen ein blaues Auge.
In guten wie in schlechten Zeiten…
Ihre gemeinsame Zeit war geprägt von vielen Höhen und Tiefen, von Skandalen (besonders Ribéry) und Verletzungspech (vor allem Robben). Nachdem das Champions League-Finale 2012 dahoam gegen Chelsea verloren wurde (und Robben seinen Elfmeter vergab!), griffen die Bayern in der Saison 2012/13 wieder an – mit dem wohlbekannten Happy End. In der geschichtswürdigen Triple-Saison unter Trainer Jupp Heynckes konnten Ribéry und Robben gemeinsam 24 Tore und 36 Vorlagen beisteuern. Das wichtigste Zusammenspiel der beiden war natürlich das in Wembley, als die Bayern nach Robbens Siegtreffer nach Vorlage von Ribéry endlich die Champions League gewinnen konnten.
Wie verabschiedet man sich also von zwei Spielern, die dem Verein so lange die Treue hielten, die niemals aufgaben, sich nach Rückschlägen immer wieder aufrafften und weitermachten? Bei ihrem letzten Bundesliga-Heimspiel wurden bereits beim Aufwärmen und der offiziellen Verabschiedung einige Tränchen verdrückt, die Partie gegen Eintracht Frankfurt jedoch begannen beide Spieler zunächst auf der Bank. Doch sowohl Ribéry und Robben wurden eingewechselt – und schossen beide jeweils ein Tor, frenetisch gefeiert von den Fans im Stadion. Einen schöneren Abschluss hätte es in der Tat nicht geben können.
„Der Arjen hat’s gemacht!“
„Viele Emotionen gehen da durch den ganzen Körper. Das kann man mit Worten nicht beschreiben“, sagte Robben nach dem Spiel. Und auch Ribéry konnte seine Emotionen kaum in Schach halten: „Mich von den Fans hier zu verabschieden, war unglaublich schwer. Aber eines ist sicher: Ich werde sie und den FC Bayern immer in meinem Herzen tragen.“
Während Ribery nach Abpfiff seine Familie auf den Rasen holte, lief Robben über den Platz und verteilte fröhlich Bierduschen. Beide durchlebten einen emotionalen Tag, schwankend zwischen Freude, Dankbarkeit und Wehmut. Ein würdiges Ende zweier großartiger Fußballer-Karrieren, fast schon ein wenig zu kitschig, aber doch schön. An der Säbener Straße und in der Allianz Arena jedenfalls vermisst man das legendäre Duo bis heute noch: „Ich hab geträumt von dir, von unsrer Wembley-Nacht! Wir haben den Cup gewonnen, den Thron erklommen, der Arjen hat’s gemacht!“
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