2:1 im Top-Spiel! Bayern schlägt Freiburg!
Es war das erste Spiel seit März 2020 mit ausverkauftem Haus in München. Alle Dauerkartenbesitzer durften erstmals wieder ins Stadion. Dadurch waren 75.000 Zuschauer im Stadion.
Falls ihr es verpasst habt:
Julian Nagelsmann veränderte nur leicht seine bekannte Stammelf. Hernández und Süle, die gegen Benfica geschont wurden, standen wieder von Beginn an auf dem Platz. In der Offensive rotierte Müller wieder in die Mannschaft und Coman bekam auf den Flügeln den Vorzug vor Gnabry. Taktisch blieb es beim bekannten 4-1-4-1.
Christian Streich auf der anderen Seite entschied sich für ein 3-4-2-1-System. Mit einem sehr starken Zentrumsfokus und aggressivem Mittelfeldpressing.
1. Halbzeit
Die Freiburger verstanden es von Beginn an, den FC Bayern unter Druck zu setzen. Besonders beim Übergang von Abwehr- auf Mittelfelddrittel zeigten die Freiburger einen klugen Mix aus Pressing und Raumdeckung. Das Bayern-Mittelfeld Kimmich, Goretzka und Müller tat sich extrem schwer, da Freiburg auch immer wieder in Überzahlsituationen in Zweikämpfe kam.
Hinzu kamen gerade in der Anfangsphase viele einfache Ballverluste, wie bei der großen Chance von Höler (12.), als Kimmich einen Kopfball ins Zentrum legt und die Viererkette nicht sauber positioniert stand. Freiburg kam darüber hinaus vor allem durch Standardsituationen vor das Bayern-Tor.
Auf der Gegenseite wurde es nur dann gefährlich, wenn es einem Münchner gelang, sich individuell in einem direkten Duell durchzusetzen. Das wurde ab der 20. Minute immer besser – zum Beispiel durch Sané (21.) oder Kimmichs Fallrückzieher (28.). In der 30. Minute trafen die Münchner zur Führung. Und das ging so: Upamecano spielte Müller tief an. Müller suchte den Querpass auf Goretzka, bleibt zunächst hängen, aber der zweite Versuch kam zu Goretzka, der aus zentraler Position sicher einschieben konnte.
Wenig später scheiterte aus ähnlicher Lage Robert Lewandowski an Flekken (31.). Es wäre beinahe der Doppelschlag gewesen. Die Bayern waren von da an besser im Spiel und dominierten die Partie. Allerdings gelang es nicht, aus dieser spielerischen Überlegenheit, sich noch weitere Torchancen zu erspielen. So ging es mit einem 1:0 in die Kabine.
2. Halbzeit
Ohne Änderung ging es in die zweite Halbzeit. Den Bayern gelang es nach fünf Minuten wieder ähnliche Dominanz auszuüben, wie am Ende der ersten Halbzeit. Mit der ersten großen Chance nach 10 Minuten. Den Münchnern gelang es, mit Tempo ins letzte Drittel zu kommen und Müller auf dem Flügel frei zu spielen. Sein Querpass ins Zentrum setzt Goretzka an den Pfosten (55.).
Auf der Gegenseite vertrauten die Bayern sehr stark auf die Restverteidigung. Freiburg gelang es häufiger, das Mittelfeld schnell zu überbrücken, da der Rekordmeister nicht mehr so gut ins Gegenpressing kam. Freiburg erspielte sich so vier Abschlüsse in den ersten 15 Minuten. So viele wie in der gesamten ersten Halbzeit.
Julian Nagelsmann brachte in der 65. Minute Serge Gnabry für Kingsley Coman.
In der 68. Minute setzte Leon Goretzka einen sehenswerten Abschluss knapp drüber. Die Münchner belohnten sich nicht – und standen schon zu diesem Zeitpunkt bei 2,22 Expected Goals. Wenig später war der Arbeitstag für Leon Goretzka und Thomas Müller beendet. Für sie kamen Tolisso und Musiala.
In der 75. Minute erhöhen die Bayern auf 2:0. Über Davies und Sané nutzen die Bayern ihre Überlegenheit auf dem Flügel. Die scharfe Hereingabe von Davies, wird von Sané weiter auf Lewandowski geleitet, der nur noch einschieben muss. Sein 60. Tor im Jahr 2021.
In der 84. Minute wechselte Julian Nagelsmann letztmalig und brachte Nianzou und Choupo-Moting für Hernández und Sané. Direkt in der nächsten Szene sicherte Manuel Neuer den Spielstand mit einer Weltklasse-Parade.
Für Neuer reichte es aber nicht, das Spiel ohne Gegentreffer zu beenden. Haberer setzte sich in der 90+2. gegen Nianzou etwas glücklich durch und traf zum 2:1-Anschluss. Dabei blieb es auch.
Der FC Bayern gewinnt verdient gegen den SC Freiburg – verpasste aber das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Der Freiburger Anschlusstreffer kam zu spät. Somit bauen die Münchner den Vorsprung in der Tabelle aus.
Dinge, die auffielen:
1. Bayerns Zentrum-Probleme
Ähnlich wie in Gladbach hatten die Bayern große Probleme im Zentrum, die nötige Spielkontrolle zu entwickeln. Das lag zum Teil daran, dass das Offensiv-Trio Sané, Goretzka und Müller immer wieder leichte Ballverluste hatten. Das lag zum Teil auch am unsauberen Pass-Spiel. Bei Thomas Müller ist es man es ja mittlerweile gewohnt, dass er nie über 75 % kommt, aber Goretzka und Sané kamen auch nur auf knapp 80 %, was zumindest in den ersten 20-25 Minuten zu einem schleppenden Spielaufbau beigetragen hat. Schon bei der 0:5-Niederlage gegen Gladbach war dies, neben den vielen anderen individuellen Aussetzern ein Problem. Da dadurch auch der Gegner in gute Umschaltsituationen kommen kann.
2. Lösung für die rechte Abwehrseite nicht in Sicht
So sehr die viele Spielzeit von Niklas Süle beachtenswert ist in dieser Saison, so sehr zeigt sie auch auf, dass Julian Nagelsmann noch am Suchen ist. Sowohl Pavard als auch der noch sehr junge Stanišić konnten sich bisher nicht als Dauerlösung empfehlen. In der DAZN-Dokumentation “Decoded” klang das beim Bayern-Trainer auch durch. Er hätte gerne eine Alternative, die Offensiv ähnliche Akzente setzen kann wie Davies, der eine überragende Partie zeigte. Gegen Freiburg, die das Zentrum sehr dicht gehalten haben, wäre ein offensiver Rechtsverteidiger wohl die bessere Wahl gewesen. So gab es während der Partie die erwartbare Asymmetrie.
Süle kann diese Rolle aufgrund seiner Körperlichkeit natürlich nicht zu 100 % erfüllen. Er macht es gut, aber eben nicht perfekt. Ihm selber ist kein Vorwurf zu machen, schließlich springt er dort ein, wo andere vorgesehen waren. Immerhin stand er in der Defensive stabil und half das Spiel über die Zeit zu bringen.